LE-3-2024 - TRANSPORT-LOGISTIK
LOGISTIK express Journal 3/2023 - Transport & Logistik - Logistik auf Schiene(n)
Multiple Krisen – sind Logistik und SCM noch berechenbar? // DB Schenker setzt auf Zukunftstechnologie // Lagermax gewinnt Exportpreis 2024 in Silber // Wettbewerbsfähig durch Technologie und Innovation – neue Roadmap // Renaturierungsgesetz: Transportlogistik // dm verlagert Logistik auf die Schiene // Alles andere als wertlos // Brenner Korridor München-Verona: Die Zukunft liegt auf der Schiene // Über E-Methanol zu E-Diesel und E-Kerosin // Potenzielle Vorteile von eFuels // Inbetriebnahme des H2-Motors im Bosch Engineering Center Linz // Logistiker Duvenbeck setzt auf HVO // Astrata Transdanubia - eine Erfolgsgeschichte // Hödlmayr baut Marktstellung weiter aus // MAN zeigt erstmals Lkw-Antriebsportfolio // Lieferkettengesetz hemmt Innovationen // Ist Indien eine Alternative zu China? // Großauftrag: VAHLE elektrifiziert Containerblöcke im neuen Khalifa Port // Tatkräftige Unterstützung beim U-Boot-Transport
LOGISTIK express Journal 3/2023 - Transport & Logistik - Logistik auf Schiene(n)
Multiple Krisen – sind Logistik und SCM noch berechenbar? // DB Schenker setzt auf Zukunftstechnologie // Lagermax gewinnt Exportpreis 2024 in Silber // Wettbewerbsfähig durch Technologie und Innovation – neue Roadmap // Renaturierungsgesetz: Transportlogistik // dm verlagert Logistik auf die Schiene // Alles andere als wertlos // Brenner Korridor München-Verona: Die Zukunft liegt auf der Schiene // Über E-Methanol zu E-Diesel und E-Kerosin // Potenzielle Vorteile von eFuels // Inbetriebnahme des H2-Motors im Bosch Engineering Center Linz // Logistiker Duvenbeck setzt auf HVO // Astrata Transdanubia - eine Erfolgsgeschichte // Hödlmayr baut Marktstellung weiter aus // MAN zeigt erstmals Lkw-Antriebsportfolio // Lieferkettengesetz hemmt Innovationen // Ist Indien eine Alternative zu China? // Großauftrag: VAHLE elektrifiziert Containerblöcke im neuen Khalifa Port // Tatkräftige Unterstützung beim U-Boot-Transport
TRANSPORT & LOGISTIK LE 3/2024 LOGISTIK AUF SCHIENE(N) Markus Schinko & Christian Janecek, Geschäftsführer der LogServ - geben Einblick zum Thema Schrottlogistik. LOGISTIK EXPRESS INFORMIERT
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<strong>TRANSPORT</strong> & <strong>LOGISTIK</strong> <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong><br />
<strong>LOGISTIK</strong> AUF SCHIENE(N)<br />
Markus Schinko & Christian Janecek,<br />
Geschäftsführer der LogServ - geben<br />
Einblick zum Thema Schrottlogistik.<br />
<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS INFORMIERT
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S2<br />
<strong>LOGISTIK</strong> express<br />
<strong>TRANSPORT</strong> &<br />
<strong>LOGISTIK</strong><br />
Auf einen Blick:<br />
02 Inhalt / Impressum<br />
04 Multiple Krisen –<br />
sind Logistik und SCM noch berechenbar?<br />
08 DB Schenker setzt auf Zukunftstechnologie<br />
10 Lagermax gewinnt Exportpreis <strong>2024</strong> in Silber<br />
12 Wettbewerbsfähig durch Technologie und<br />
Innovation – neue Roadmap<br />
16 Renaturierungsgesetz: Transportlogistik<br />
20 dm verlagert Logistik auf die Schiene<br />
22 Alles andere als wertlos<br />
26 Brenner Korridor München-Verona:<br />
Die Zukunft liegt auf der Schiene<br />
28 Über E-Methanol zu E-Diesel und E-Kerosin<br />
30 Potenzielle Vorteile von eFuels<br />
32 Inbetriebnahme des H2-Motors im<br />
Bosch Engineering Center Linz<br />
34 Logistiker Duvenbeck setzt auf HVO<br />
36 Astrata Transdanubia - eine Erfolgsgeschichte<br />
38 Hödlmayr baut Marktstellung weiter aus<br />
42 MAN zeigt erstmals Lkw-Antriebsportfolio<br />
44 Lieferkettengesetz hemmt Innovationen<br />
46 Ist Indien eine Alternative zu China?<br />
50 Großauftrag: VAH<strong>LE</strong> elektrifiziert<br />
Containerblöcke im neuen Khalifa Port<br />
52 Tatkräftige Unterstützung<br />
beim U-Boot-Transport
<strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber, Herausgeber:<br />
Markus Jaklitsch<br />
Fotos: istockphoto.com<br />
<strong>LOGISTIK</strong> express / MJR MEDIA WORLD<br />
Hameaustraße 44, 1190 Wien<br />
+43 676 7035206 / info@logistik-express.at<br />
www.logistik-express.com
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S4<br />
Transport & Logistik<br />
Multiple Krisen – Sind<br />
Logistik und SCM noch<br />
berechenbar?<br />
Die Logistikindustrie hatte sich in den letzten<br />
Jahrzehnten zunehmend zu einer<br />
verlässlichen Branche entwickelt. Die<br />
Supply-Chain in den diversen Handels- und<br />
Produktionsbereichen „tickte wir ein Uhrwerk“.<br />
Der pünktliche Nachschub war gesichert,<br />
Bestände wurden sukzessive reduziert.<br />
BERND KRATZ<br />
Einerseits wurde durch diese Strategie<br />
die Kapitalbindung minimiert, andererseits<br />
wurden große Läger für die<br />
Bevorratung überflüssig. Die Ware<br />
erreichte bedarfsorientiert und verlässlich den<br />
Empfänger. In der Automobilbranche wurden<br />
die Produktionsteile von den Zulieferern<br />
„in Sequence“ an die Bänder geliefert -<br />
Just in Time, sichergestellt durch planbare<br />
Lieferketten.<br />
Den ersten wesentlichen Einbruch erlebten<br />
diese verlässlichen Supply Chains mit dem Start<br />
der Corona-Krise: Ganze Produktionsstätten<br />
in China und einer der größten dortigen Häfen<br />
wurden geschlossen. Die wesentlichen<br />
Auswirkungen auf die Lieferketten spürte<br />
Deutschland sechs Wochen später, als Schiffe<br />
aus Asien nicht in Europa eintrafen –<br />
die globale Supply Chain war massiv gestört.<br />
Produktionswerke in Deutschland wurden<br />
geschlossen – nicht vorrangig infolge des<br />
Risikos einer Ansteckungsgefahr mit dem Virus,<br />
sondern da für die Produktion benötigte Teile<br />
nicht geliefert wurden.<br />
Als Konsequenz folgten dadurch Probleme in<br />
der Warenversorgung, aber auch durch weitere<br />
unvorhergesehene Ereignisse, die eine<br />
Planbarkeit der Logistik stark beeinträchtigten:<br />
Infolge des Lockdowns im stationären Handel<br />
explodierten die Bestellungen im eCommerce.<br />
BERND KRATZ<br />
Neben fehlenden Warenbeständen konnte<br />
kurzfristig das erforderliche zusätzliche<br />
Personal nicht beschafft werden. Der bis dahin<br />
propagierte USP des Online-Handels, das<br />
Versprechen einer Next-Day-Delivery war auf
einmal Vergangenheit. Die Erwartungshaltung<br />
der Konsumenten reduzierte sich und man war<br />
zufrieden, bestellte Produkte auch erst nach<br />
einer Woche oder länger zu erhalten. Doch die<br />
Unplanbarkeit fand damit kein Ende:<br />
- Am 23. März 2021 blockierte die Evergiven<br />
sechs Tage den Suezkanal – Es war nicht einmal<br />
eine Woche, doch hunderte Schiffe stauten<br />
sich und warteten auf die Fahrt durch die weltweit<br />
wichtigste Seeverbindung von Asien nach<br />
Europa / USA in beide Richtungen.<br />
- Ein Streik der Hafenarbeiter in den deutschen<br />
Nordseehäfen führte dazu, dass Schiffe in der<br />
Deutschen Bucht lagen und auf Löschung in<br />
Hamburg, Bremen, Bremerhaven warteten. Der<br />
bislang verlässliche Zeitplan in der Schifffahrt<br />
konnte nicht mehr gehalten werden, Container<br />
waren nicht an den erforderlichen Orten<br />
verfügbar, Frachtraten stiegen ohne<br />
Vorankündigung.<br />
- Nach diesen signifikanten Ereignissen zeigte<br />
sich dann noch ein zunehmender Fachkräftemangel<br />
auch im gewerblichen Bereich der<br />
Logistikindustrie.<br />
Der Welt wurde bewusst, wie unerwartete<br />
Ereignisse den Welthandel plötzlich und<br />
unangekündigt signifikant stören können.<br />
Obwohl – nicht alle Krisen fallen vom Himmel,<br />
sondern lassen sich frühzeitig erkennen: Der<br />
sich seit Jahren abzeichnende Fachkräftemangel<br />
war durch die sukzessiv in Rente gehenden<br />
Jahrgänge der Babyboomer viele Jahre bereits<br />
prognostizierbar, wurde von einigen Unternehmenslenkern<br />
offensichtlich jedoch nicht<br />
frühzeitig und adäquat priorisiert.<br />
Aber auch die mangelhafte Infrastruktur in der<br />
e-Mobilität, fehlender Netzausbau und nicht<br />
ausreichend Ladepunkten sollten zu richtigen<br />
Entscheidungen für den nächsten Übergangszeitraum<br />
führen.<br />
Nach all diesen Entwicklungen folgten schon<br />
die nächsten Krisen – Eine Aneinanderreihung<br />
von Multiplen Krisen, Polykrisen oder, wie oftmals<br />
betitelt wird als eine „Krisenkaskade“.<br />
Und stets wurde die Logistik vor neue Herausforderungen<br />
gestellt.<br />
Der Angriffskrieg auf die Ukraine resultierte<br />
in weitreichenden Konsequenzen - für die<br />
deutsche Logistikwirtschaft insbesondere die<br />
Energiekrise und den nicht kalkulierbaren<br />
Preisentwicklungen.<br />
Die aktuelle Lage im Roten Meer führt wiederum<br />
nicht nur zu unverlässlichen Supply-Chains,<br />
wenn einzelne Containerschiffe den Umweg
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S6<br />
ums Kap der Guten Hoffnung machen: Neben<br />
der etwa 8 bis 10 tägigen längeren Fahrzeit<br />
sind die Reedereien damit mit höheren Kosten<br />
konfrontiert - für ein Containerschiff oftmals im<br />
sechsstelligen Bereich. Ungeplante Kosten der<br />
Logistik, die infolge langer Vertragslaufzeiten<br />
oftmals jedoch nicht auf die Kunden umgelegt<br />
werden können. Eine ähnliche Situation, wie sie<br />
sich bei der stufenweisen Erhöhung der LKW-<br />
Maut in Deutschland ergibt – auch hier verhindern<br />
lange Vertragslaufzeiten oftmals eine<br />
Weiterbelastung an den Auftraggeber.<br />
Die Krisen der letzten 4 Jahre und die aktuellen<br />
weltwirtschaftlichen und politischen<br />
Situationen haben ihre vielfältigen Einflüsse<br />
auf die Supply Chain. Wieder wurde der Welt<br />
bewusst, wie eine Kaskade von Ereignissen den<br />
Welthandel länger und signifikant stören kann.<br />
Verspielen die veränderten Rahmenbedingungen<br />
die Planungssicherheit in der Logistik?“<br />
Mit dieser Thematik haben wir Logistiker tagein<br />
tagaus zu kämpfen und sind immer wieder<br />
aufs neue gefordert, kurzfristige und flexible<br />
Lösungen zu finden. Diese Herausforderungen<br />
werden nicht einfacher, wenn selbst innerhalb<br />
der EU eine Harmonisierung fehlt: So ist beispielsweise<br />
die Co2-Bepreisung nicht global<br />
umgesetzt und damit auch für den logistischen<br />
Bereich deutlich wettbewerbsverzerrend.<br />
Zu diesen ungleichen wirtschaftlichen Umfeldbedingungen<br />
gesellt sich die Ungewissheit:<br />
Ist die Situation im Iran eine weitere Krise oder<br />
Tagespolitik? Wird sich hieraus eine weitere<br />
Belastung für die Logistik ergeben und mit<br />
welchen Maßnahmen würden wir reagieren, um<br />
unsere Verlässlichkeit sicherzustellen?<br />
Mit all diesen Situationen waren insbesondere<br />
auch die Logistikunternehmen konfrontiert und<br />
mussten Lösungen finden, um den Warenfluss<br />
am Laufen zu halten und die weltweite Supply<br />
Chain wieder zu stabilisieren.<br />
Die Logistik hat während der letzten Jahre eine<br />
gute Performance gezeigt, oftmals intelligent,<br />
improvisiert sowie schnell und flexibel reagiert.<br />
Gelingt es, eine krisenresistente Logistik zu<br />
etablieren, um auch bei ungewissen politischen<br />
und übergeordneten Entwicklungen ein<br />
verlässlicher Partner zu sein? Eine zunehmend<br />
anspruchsvolle Herausforderung für die<br />
Logistikbranche!<br />
(RED)
ECOM-<br />
LOG24<br />
9. ECOMMERCE<br />
<strong>LOGISTIK</strong>- DAY<br />
WIEN - 7.10. <strong>2024</strong>
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S8<br />
Transport & Logistik<br />
DB Schenker setzt auf<br />
Zukunftstechnologie:<br />
Ja zur Digitalisierung<br />
Digitale Transformation ist in aller Munde.<br />
Mit der Beteiligung am Fraunhofer<br />
Projekt „Digitales Testfeld Air Cargo“ geht<br />
DB Schenker einen Schritt weiter. Gehen<br />
Service-Exzellenz und Automatisierung<br />
Hand in Hand? ANGELIKA GABOR<br />
Die Geschichte des<br />
Logistikdienstleisters<br />
reicht<br />
zurück bis<br />
ins Jahr 1872, als Gottfried<br />
Schenker den<br />
Grundstein legte.<br />
Kein Unternehmen<br />
überdauert mehr als<br />
150 Jahre, ohne sich<br />
an aktuelle Gegebenheiten<br />
anzupassen und<br />
sich selbst stets neu zu<br />
erfinden – zumindest nicht in<br />
einer so technologielastigen Branche wie der<br />
Logistik. Wo früher Pferdekutschen von Lokomotiven<br />
abgelöst wurden, sind es heute Roboter und<br />
automatische Systeme, die für eine Technologiewende<br />
sorgen. Damals wie heute gilt: Geh mit der<br />
Zeit, sonst gehst du mit der Zeit. Diesen Spruch<br />
haben die Projektbeteiligten wohl verinnerlicht.<br />
Im Jahr 2021 startete das Fraunhofer-Institut<br />
für Materialfluss und Logistik (IML) das Projekt<br />
„Digitales Testfeld Air Cargo“ (DTAC), um digitale<br />
und automatisierte Lösungen in der Luftfracht zu<br />
erforschen – beispielsweise auf einem eigenen<br />
Testfeld am Flughafen München.<br />
DB Schenker ließ sich nicht lange bitten und ist<br />
als Partner mit dabei. Nicht erst seit dem Vormarsch<br />
asiatischer Onlinehändler wie Shein,<br />
Wish und Temu sind hohe Durchsatzraten in der<br />
Luftfracht eine Herausforderung, die angesichts<br />
eklatanten Arbeitskräftemangels kaum zu bewältigen<br />
ist. Technologische Entwicklungen zur<br />
Prozessoptimierung sind daher unabdingbar.<br />
Das weiß auch Niklas Weishaupt,<br />
Innovation Manager bei DB Schenker:<br />
„Wir sind ein innovatives Unternehmen.<br />
Wir freuen uns, wenn wir<br />
durch den Austausch mit Partnern<br />
und Wissenschaftlern Erfahrungen<br />
teilen und mehren können. Durch<br />
solche Tests vor Ort erfahren wir, was<br />
in Zukunft möglich ist und was möglicherweise<br />
bei uns zum Einsatz kommen<br />
könnte.“ Digitalisierung und Robotik versprechen,<br />
die zukünftige Fracht- und Gepäckabfertigung<br />
effizienter zu gestalten.
Unterschiedliche<br />
Roboter sind ein<br />
wesentlicher Teil<br />
der komplexen<br />
Zukunftsvision:<br />
sie sorgen für die<br />
rasche, autonome<br />
Verteilung<br />
der Fracht und<br />
übernehmen eine<br />
Vielzahl an Abläufen.<br />
Ein wichtiger Faktor bei<br />
den Tests und deren Auswertung<br />
ist das Thema Sicherheit. „Nicht zuletzt<br />
aufgrund des sehr hohen Tempos in der Luftfracht<br />
sind die Herausforderungen sehr hoch“,<br />
bekräftigt Alexander Mentgen, Project Manager<br />
Digital Products & Strategy bei DB Schenker.<br />
Gleichzeitig stellt er fest, dass im Vergleich zu<br />
Landverkehren und der Seefracht die Luftfracht<br />
nur einen kleinen Teil des Gesamttransportvolumens<br />
ausmacht.<br />
Auf dem Testgelände kommen beispielsweise<br />
Roboterhunde (Spot, Hersteller: Boston Dynamics)<br />
zum Einsatz, die alles abgehen, scannen<br />
und selbständig Lagerplätze und Paletten im<br />
Lager identifizieren und ans WMS melden.<br />
Der vom Fraunhofer IML entwickelte hochdynamische,<br />
omnidirektionale Roboter O3dyn transportiert<br />
Europaletten in das benachbarte Lager,<br />
sein „Bruder“ evoBOT® legt Packstücke zum<br />
Röntgen von einer Palette auf ein Förderband<br />
und wieder zurück. Möglich wird dies durch<br />
seine innovative Konstruktion, ein dynamisch<br />
stabiles, an ein inverses Pendel angelehntes<br />
System mit zwei Greifarmen, das ihn Fracht<br />
heben, schieben, ziehen und reichen lässt. Die<br />
Fraunhofer-Leitsystemsoftware „openTCS“ sorgt<br />
für die reibungslose Prozesssteuerung.<br />
Mit seiner umfassenden Expertise in der Lagerlogistik<br />
konnte DB Schenker wertvollen Input<br />
liefern. Mentgen: „Wir konnten unsere eigenen<br />
Analysen mit dem Projektteam teilen.“ Ein weiterer<br />
wichtiger Faktor ist das Thema Künstliche<br />
Intelligenz. Auf diesem Gebiet hat DB Schenker<br />
schon länger Erfahrung, schließlich steuert<br />
das Unternehmen mittels HIP-Software (Hub<br />
Inbound Prediction) den Ressourceneinsatz an<br />
Flughäfen. Durch die Integration der Informationen<br />
unterschiedlicher Plattformen, ergänzt<br />
um prädikative Analytik, können dank der Software<br />
auch in Spitzenzeiten die Abläufe eingehender<br />
Sendungen stabilisiert werden.<br />
Bis August 2026 soll das DTAC-Projekt noch<br />
laufen, doch schon jetzt fließen die Erkenntnisse<br />
daraus in die Entscheidungen und<br />
Investitionen der Partner ein. Leider lassen<br />
sich nicht alle Ergebnisse direkt auf<br />
das Tagesgeschäft umlegen, wie Marco<br />
Larché, Air Freight Cluster DE/CH bei DB<br />
Schenker, feststellt: „Für eine sinnvolle<br />
Automatisierung in der Praxis müssen<br />
viele Prozesse adaptiert werden. Beispielsweise<br />
beim Import ins Lager gibt<br />
es viele verschiedene Abläufe. Auch die<br />
Verpackungen sind oft nicht standardisiert.“<br />
Ohne ein gemeinsames Vorgehen<br />
von Verladern und Logistikern hinsichtlich<br />
gemeinsamer Standards bleibt eine<br />
völlige digitale Transformation Zukunftsmusik.<br />
Neben der digitalen Transformation gibt es<br />
noch andere Themen, die bei DB Schenker im<br />
Fokus stehen, etwa die Healthcare-Logistik.<br />
Schon heute bietet das Unternehmen eines der<br />
größten GDP-konformen (GDP: Good Distribution<br />
Pcactice, Anm.) Logistiknetzwerke weltweit<br />
an. Aktuell halten 157 Standorte höhere Standards<br />
hinsichtlich Qualität und Konformität ein<br />
als gefordert. Das bedeutet, DB Schenker kann<br />
nun 80 Prozent der weltweiten Healthcare-Logistikströme<br />
abdecken. Mit DB SCHENKER life+<br />
bedient das Unternehmen den weltweiten Handel<br />
medizinischer Güter in Amerika, Europa und<br />
Asien. Die Zertifizierung garantiert die Integrität<br />
und Qualität der pharmazeutischen Produkte<br />
über die gesamte Lieferkette hinweg. Das Ziel:<br />
binnen der nächsten 10 Monate; 30 weitere<br />
eigene Stationen nach den GDP-Standards<br />
zertifizieren zu lassen, in Summe also über 180<br />
GDP-zertifizierte Standorte zu verfügen.<br />
Auszeichnung für Service-Exzellenz<br />
Anerkennung von außen ist immer schön, da<br />
sie zeigt, dass man sich auf dem richtigen Weg<br />
befindet. Besonders erfreulich war die kürzlich<br />
erhaltene Auszeichnung „Supplier-Excellence<br />
Award 2023“, verliehen von Texas Instruments.<br />
Sie steht für herausragende Leistung in den<br />
Bereichen Umwelt- und Sozialverträglichkeit,<br />
technologische Innovation, Reaktionsfähigkeit,<br />
Versorgungssicherheit und Qualität. DB Schenker<br />
sorgt für die zuverlässige, weltweite Distribution<br />
der Halbleiter, die für ihre Empfindlichkeit<br />
bekannt sind. Zum Glück ist Texas Instruments<br />
mit dem Vertrauen auf die Service Exzellenz von<br />
DB Schenker an der richtigen Adresse. (RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S10<br />
Kategorie Transport & Verkehr: Silber für Lagermax Lagerhaus und Speditions AG<br />
v.l.n.r. Günter Fridrich, Stv. Spartenobmann Maximilian Gruber, Alexander Friesz<br />
Transport & Logistik<br />
Lagermax gewinnt<br />
Exportpreis <strong>2024</strong><br />
in Silber<br />
Für besonderen Leistungen bei der<br />
internationalen Wertschöpfung wurde die<br />
Lagermax Lagerhaus und Speditions AG mit<br />
der prestigeträchtigen Silber-Auszeichnung,<br />
Kategorie Transport und Logistik, im Rahmen<br />
des Exportpreis <strong>2024</strong> ausgezeichnet.<br />
REDAKTION<br />
Den Preis vergab die AUSSENWIRT-<br />
SCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer<br />
Österreich (WKO) im<br />
Rahmen der „Exporters´ Nite“ in der<br />
Wiener Hofburg. Überreicht wurde die Trophäe<br />
von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin<br />
Kocher und Wirtschaftskammer Österreich<br />
Präsident Harald Mahrer.<br />
Diversifiziertes Dienstleistungs-Portfolio<br />
als Erfolgsgarant<br />
Die Auszeichnung ist für die Lagermax Gruppe<br />
Anerkennung und Ansporn zugleich, weiterhin<br />
maßgeschneiderte Transport- und Logistikdienstleistungen<br />
für Kunden und Partner zu<br />
erbringen. Im Rahmen der Preisverleihung<br />
betonte Vorstand Alexander Friesz: „Unser<br />
Erfolgsrezept ist es, dass wir unser Angebot<br />
diversifiziert haben und für Kunden eine ganze<br />
Palette an Dienstleistungen zur Verfügung<br />
stellen - und ich glaube, dass wir das in über<br />
100 Jahren in unserer Firma ganz gut realisieren<br />
konnten. Ein hoher Exportanteil ist für Lagermax<br />
elementar wichtig. Aber ohne unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ginge das nicht.“
Die Lagermax Group verzeichnete 2023 eine<br />
Exportquote von 70 Prozent und steigerte ihren<br />
Umsatz im vergangenen Jahr um 80 Millionen<br />
Euro auf einen Gesamtumsatz von 730 Millionen<br />
Euro. Das Unternehmen beschäftigt international<br />
4.000 Mitarbeiter*innen.<br />
Beim Exportpreis stehen Jahr für Jahr die Besten<br />
der Besten im Rampenlicht. Eine hochkarätige<br />
Jury aus Wirtschaft, Politik und Medien zeichnen<br />
Unternehmen für ihre Exporterfolge aus. Das<br />
ist die Idee des prestigeträchtigen Preises, der<br />
heuer bereits zum 30. Mal verliehen wurde.<br />
Über die Lagermax Gruppe<br />
Unter dem Motto "Together in motion." bietet<br />
die Lagermax Gruppe mit über 85 eigenen<br />
Standorten in 15 Ländern Europas, Österreich,<br />
Deutschland, Niederlande, Belgien, Tschechien,<br />
Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Slowenien,<br />
Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien,<br />
Spanien und der Türkei, ein ausgereiftes Distributionsnetz<br />
für alle Kundenwünsche. Grenzen<br />
verschwinden zunehmend, lokale Eigenheiten<br />
aber bleiben. Diesem Umstand wird seitens<br />
Lagermax größte Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
(RED)<br />
Österreichs Exportwirtschaft hat in den<br />
vergangenen 30 Jahren sensationelle<br />
Erfolge verzeichnet. Entscheidende<br />
Weichenstellung war der EU-Beitritt, für<br />
den sich Österreichs Bevölkerung 1994<br />
ausgesprochen hat. Seitdem haben sich die<br />
Warenausfuhren mehr als verfünffacht.<br />
Trotz sehr herausfordernder Rahmen<br />
bedingungen erreichten die mehr als<br />
63.700 heimischen Exportbetriebe bei den<br />
Warenexporten im Vorjahr erstmals die<br />
Rekordmarke von 200 Mrd. Euro. Auch bei<br />
den Dienstleistungen wurde mit 83 Mrd.<br />
Euro ein Allzeithoch erzielt. Zum 30. Mal<br />
vergab die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA<br />
der Wirtschaftskammer Österreich am 17.<br />
Juni <strong>2024</strong> im Rahmen der „Exporters‘ Nite“<br />
den Exportpreis, der die Breite und Vielfalt<br />
der österreichischen Wirtschaft<br />
repräsentiert.<br />
Die Wiener Hofburg bot mit mehr als 700<br />
Gästen einen würdigen Rahmen für die<br />
Jubiläums-Gala.
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S12<br />
Transport & Logistik<br />
Wettbewerbsfähig<br />
durch Technologie<br />
und Innovation –<br />
neue Roadmap<br />
Wettbewerbsfähig durch Technologie und<br />
Innovation – neue Roadmap der Plattform<br />
Industrie 4.0.<br />
REDAKTION<br />
Industrie 4.0, die Digitalisierung der Produktion,<br />
ist ein wesentlicher Hebel für<br />
die Umsetzung der digitalen und grünen<br />
Transformation und unterstützt Betriebe<br />
beim Übergang zum nachhaltigen Wirtschaften.<br />
Gerade für Österreich, als exportorientiertes<br />
Land, gilt es dieses Potenzial auszuschöpfen,<br />
um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.<br />
Rund 80 Expert:innen aus den unterschiedlichsten<br />
Sektoren haben die zentralen Technologiefelder<br />
für die kommenden Jahre erarbeitet<br />
und daraus resultierende Handlungsempfehlungen<br />
für Unternehmen und die Politik<br />
abgeleitet. Im Ergebnispapier Technologie &<br />
Innovation in der Industrie 4.0 hat die Plattform<br />
acht Schlüssel-Forschungsfelder definiert, die<br />
wichtigsten Akteur:innen in der Innovationslandschaft<br />
beschrieben und konkrete<br />
Gestaltungsempfehlungen formuliert.<br />
Die digitale Transformation und damit einhergehend<br />
der Datenaustausch entlang der<br />
Wertschöpfungskette bietet unzählige Benefits<br />
für die produzierende Industrie – das reicht von<br />
Produkt- und Prozessinnovationen und neuen<br />
Geschäftsmodellen über Produktivitäts- und<br />
Qualitätsverbesserungen bis hin zu effizienterem<br />
Ressourcen- und Energieeinsatz. Damit<br />
Produkte „Made in Austria“ auch zukünftig am<br />
internationalen Markt konkurrenzfähig sind, ist<br />
es umso wichtiger, für heimische Betriebe die<br />
Integration digitaler Schlüsseltechnologien,<br />
wie Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz<br />
(KI) und Data Analytics voranzutreiben.<br />
Denn hinsichtlich des digitalen Reifegrades<br />
gibt es hierzulande durchaus noch einige Luft<br />
nach oben: Wie eine aktuelle Studie[1] gezeigt<br />
hat, erreichen nur 2,6 Prozent der österreichischen<br />
Unternehmen den höchsten Digitalisierungs-Reifegrad<br />
(Stufe 3), fast zwei Drittel<br />
finden sich in den niedrigsten Reifegrad-Stufen<br />
0 und 1 wieder.<br />
„Wenn wir weiterhin hochwertige Arbeitsplätze<br />
und Wertschöpfung in unserem Land halten<br />
wollen, müssen wir dafür jetzt notwendige<br />
Investitionen in Technologien, wie bspw. KI und<br />
deren Entwicklung tätigen. Das nun vorliegende<br />
Ergebnispapier hat sich als Roadmap zum Ziel<br />
gesetzt, aufzuzeigen, wie technologische Entwicklungen<br />
und Innovationen bestmöglich und<br />
sozialverträglich für Unternehmen und Beschäftigte<br />
genutzt werden können. Damit wollen wir<br />
Unternehmen und Politik Orientierungshilfe<br />
bieten, um durch Digitalisierung die richtigen<br />
Pflöcke für einen resilienten, wettbewerbsfähigen<br />
Standort Österreich einzuschlagen“,<br />
betont Plattform Industrie 4.0 Österreich-<br />
Geschäftsführer Roland Sommer.<br />
Welche Forschungsfelder im<br />
Fokus stehen sollten<br />
Herzstück des neuen Ergebnispapiers sind<br />
acht Forschungsfelder, in denen die Expert:innen<br />
unter dem Dach der Plattform Industrie 4.0<br />
Österreich den aktuell größten Forschungs- und<br />
Entwicklungsbedarf sehen, um die Chancen<br />
der digitalen Transformation für produzierende<br />
Betriebe zu nutzen. Denn Industrie 4.0, bei der<br />
Produktions- und Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
zusammentreffen,<br />
ermöglicht effiziente Produktionsprozesse,<br />
intelligente Produkte und leistungsfähige Daten-Service-Ökosysteme.<br />
Sinkende Kosten für<br />
Sensoren, Rechenleistung und Netzwerke sowie
Entwicklungen im Softwarebereich gestalten<br />
den Einsatz von Industrie 4.0-Technologien<br />
immer niederschwelliger. Diese großen Veränderungen<br />
haben dementsprechend auch<br />
Auswirkungen auf die Beschäftigten, deshalb<br />
wurden bei der Betrachtung der Forschungsbereiche<br />
neben den technischen auch die sozialwissenschaftlichen<br />
Aspekte berücksichtigt.<br />
Folgende Handlungsfelder wurden identifiziert:<br />
• Durch Virtualisierung können Objekte oder<br />
Systeme im digitalen Raum über einen sogenannten<br />
digitalen Zwilling modelliert oder<br />
simuliert werden. Die übergeordnete Vision ist<br />
eine lückenlose, modellbasierte Gestaltung,<br />
Vorhersage, Steuerung und Verfolgung von<br />
Produkteigenschaften. Dabei geht es vorrangig<br />
darum, zukünftig die Komplexität zu beherrschen<br />
und Modelle weiterzuentwickeln.<br />
• Mittels Software, Daten & Künstlicher Intelligenz<br />
(KI) können einzelne Systeme und ganze<br />
Prozessketten gesteuert und kontrolliert<br />
werden – Verfügbarkeit und Qualität von<br />
Informationen spielen dabei eine<br />
entscheidende Rolle.<br />
Forschungspotenzial besteht bezüglich<br />
sicherem Datenaustausch, vertrauenswürdigen<br />
KI-Systemen, Systemkomplexität oder Software-Lebenszyklus.<br />
• Das Kapitel Physische Systeme beschäftigt<br />
sich mit Maschinen und anderen physischen<br />
Komponenten, die für Industrie 4.0 benötigt<br />
werden. Maßgeschneiderte Werkstoffe und<br />
Beschichtungen sind hier genauso gefragt wie<br />
additive Fertigung (3D-Druck), Maschinenoptimierung<br />
oder smarte Logistiklösungen.<br />
(v.l.n.r.): Roland Sommer<br />
(Geschäftsführer Plattform<br />
Industrie 4.0 Österreich),<br />
Isabella Meran-Waldstein<br />
(Vorstandsmitglied Plattform<br />
Industrie 4.0 Österreich /<br />
Bereichsleiterin „Forschung,<br />
Technologie & Innovation“<br />
bei der Industriellenvereinigung)<br />
und Stefan Rohringer<br />
(Leiter des Plattform Industrie<br />
4.0-Themenschwerpunktes<br />
„Neue Technologien &<br />
Innovation“ / Vice President<br />
bei Infineon Technologies<br />
Austria) präsentieren die<br />
F&E-Roadmap<br />
• Sensorsysteme ermöglichen es, qualitative<br />
und quantitative Daten zu erfassen. Die daraus<br />
abgeleiteten Informationen spielen eine wichtige<br />
Rolle bei Qualitätskontrolle, vorausschauender<br />
Instandhaltung oder Produktlebenszyklus.<br />
Der Handlungsbedarf ist u.a. hinsichtlich<br />
energieeffizienter und autarker Sensoren sowie<br />
Sensorik für neue Materialien gegeben.<br />
• Cyber-Physical Systems vernetzen physische<br />
Systeme mit dem Cyberspace und können<br />
somit wichtige Daten für Produktion liefern –<br />
beispielsweise um Anlagen, dynamisch an die<br />
jeweiligen Produktionserfordernisse anzupassen.<br />
Verbesserungsbedarf gibt es u.a. bei<br />
Schnittstellenkompatibilität, Wissensextraktion<br />
oder Modellierung heterogener Komponenten.
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S14<br />
investiert werden sollte. Mit den acht Schlüssel-<br />
Forschungsfeldern, wollen wir aufzeigen, wo<br />
aktuell der größte Handlungsbedarf besteht“,<br />
erklärt Stefan Rohringer, Leiter des Plattform<br />
Industrie 4.0-Themenschwerpunktes „Neue<br />
Technologien & Innovation“ und Vice President<br />
bei Infineon Technologies Austria.<br />
• Arbeits- und Assistenzsysteme unterstützen<br />
den Menschen in der Arbeitsorganisation mit<br />
intelligenten Produktionsanlagen – entscheidend<br />
ist hierbei, wie deren Einsatz gestaltet<br />
wird. Deshalb gilt es, das Bewusstsein dafür zu<br />
schärfen, Kompetenzentwicklung zu fördern<br />
und rechtliche Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen.<br />
• Wertschöpfungsnetzwerke & Geschäftsmodelle<br />
verändern sich durch Industrie 4.0 und<br />
bieten Unternehmen große Chancen. Datengetriebene<br />
Geschäftsmodelle und die<br />
Zusammenarbeit in Wertschöpfungsnetzwerken<br />
werden zu einer Notwendigkeit.<br />
• Domänenwissen & Schlüsseltechnologien<br />
sind entscheidend für die erfolgreiche Implementierung<br />
von Industrie 4.0-Technologien.<br />
Erfolgsfaktoren sind dabei die Profilstärkung der<br />
österreichischen Technologie-Szene, weitere<br />
Qualifikation und Wissensmanagement, um<br />
den Erfahrungsschatz der Arbeitnehmer in die<br />
Prozesse zu inkludieren.<br />
„Vorbereitung, Weitsicht und Tempo sind nicht<br />
nur im Sport, sondern ebenso im Unternehmertum<br />
die Grundlage für ein erfolgreiches<br />
Ergebnis. Technologische Weiterentwicklungen<br />
vollziehen sich mit immer höherer<br />
Geschwindigkeit – um am Ball zu bleiben,<br />
müssen Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
wissen, welche Themen für die Produktion der<br />
Zukunft relevant sind, und in welche Bereiche<br />
Verbesserung des Forschungs- und Innovationsökosystems<br />
Innovation ist gerade für ein exportorientiertes<br />
Industrieland wie Österreich maßgeblich, um im<br />
internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.<br />
2022 lag Österreich mit einer Forschungsquote<br />
von 3,18 % des BIP im EU-Vergleich hinter Belgien<br />
(3,43 %) und Schweden (3,40 %) an dritter<br />
Stelle – <strong>2024</strong> soll dieser Wert laut Statistik<br />
Austria sogar auf 3,34 % steigen.<br />
Rund zwei Drittel der Forschungsausgaben<br />
werden heuer voraussichtlich erneut von Unternehmen<br />
in Österreich geleistet (11 Mrd. Euro<br />
bzw. 66 %), knapp ein Drittel (5,6 Mrd. Euro bzw.<br />
34 %) soll von der öffentlichen Hand kommen.<br />
Die Initiative hat sich seit Gründung 2015<br />
durch das Bundesministerium für Klimaschutz,<br />
Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation<br />
und Technologie (BMK) mit den<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />
zu einem Kompetenzträger zum Thema<br />
Industrie 4.0 entwickelt. Der Verein setzt<br />
Aktivitäten, um eine dynamische Entwicklung<br />
des Produktionssektors zu sichern,<br />
Forschung, Innovation und Qualifikation<br />
zu forcieren und zu einer qualitätsvollen<br />
Arbeitswelt sowie zu einem hohen Beschäftigungsniveau<br />
beizutragen. Das Ziel<br />
ist, technologische Entwicklungen, Innovationen<br />
der Digitalisierung zu forcieren und<br />
den Wandel für die Gesellschaft sozialverträglich<br />
zu gestalten.
[2] Um die grüne, digitale und soziale Transformation<br />
(„Triple Transition“) der Industrie durch<br />
Innovation zu begünstigen, sind im Ergebnispapier<br />
8 Ansatzpunkte für die Gestaltung und<br />
Verbesserung des Forschungs- und Innovationsökosystems<br />
festgehalten:<br />
• Spitzenforschung im Bereich der<br />
Produktion weiter stärken<br />
• Erkenntnisse und Technologien in die<br />
Breite bringen<br />
• Kooperation zwischen Wissenschaft &<br />
Wirtschaft stärken<br />
• Reallabore (für Tests in realitätsnahen<br />
Umgebungen) umsetzen<br />
• Vorbereitung neuer Regularien unterstützen<br />
• Skalieren fördern (um Unternehmen zu<br />
unterstützen, um Ansätze aus dem<br />
Labormaßstab in die Serie zu bringen)<br />
• Transparenz erhöhen und Abwicklung<br />
vereinfachen, Beihilfenrecht weiterentwickeln<br />
• Normen und Standards als relevanten<br />
Treiber wahrnehmen<br />
„Innovationskraft, Konkurrenzfähigkeit und<br />
Produktivität sind auschlaggebend, wenn die<br />
produzierende Industrie in Österreich weiterhin<br />
am Weltmarkt reüssieren will. Damit sich die<br />
Wirkungskraft von Industrie 4.0 entfalten kann,<br />
muss unser Ziel sein, digitale Schlüsseltechnologien<br />
nicht nur durchgängig in Produktionsprozessen<br />
anzuwenden, sondern auch in<br />
Österreich und Europa zu entwickeln.<br />
Dafür braucht es innovationsfördernde Rahmenbedingungen<br />
am Standort und ein starkes<br />
Commitment der Politik. Wesentlich ist zudem,<br />
die Beschäftigten mitzunehmen, die Akzeptanz<br />
der Technologie zu gewährleisten und die<br />
verantwortungsvolle Zusammenarbeit zwischen<br />
Mensch und Maschine sicherzustellen“,<br />
plädiert Isabella Meran-Waldstein, Plattform<br />
Industrie 4.0 Österreich-Vorstandsmitglied<br />
und Bereichsleiterin „Forschung, Technologie &<br />
Innovation“ bei der Industriellenvereinigung.<br />
(RED)<br />
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<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM Lange bevor Betonierer <strong>LE</strong> über 3/<strong>2024</strong> die | S16<br />
Wasserstraßen herfielen, gab<br />
es eine funktionierende „Nasse<br />
Logistik“. Bild: Otto Steindl.<br />
Transport & Logistik<br />
Renaturierungsgesetz<br />
für unsere<br />
Transportlogistik<br />
Das EU-Renaturierungsgesetz soll die Klimaund<br />
Biodiversitätskrise beenden. Super!<br />
So ein Gesetz bräuchten wir auch für die<br />
Transportlogistik.<br />
PETER BAUMGARTNER<br />
In der Natur und in der Logistik geht es<br />
um die Wiederherstellung geschädigter<br />
Systeme und die Wechselwirkung beider<br />
Bereiche ist offensichtlich. Doch gibt es im<br />
Klimaschutz wie in der Logistik keine einfache<br />
Lösung und die Bedenkenträger treiben überall<br />
ihr Unwesen. Österreich hätte allerdings den<br />
Vorteil, dass Klimaschutz und Logistik im gleichen<br />
Ministerium angesiedelt sind und Ministerin<br />
Gewessler das Renaturierungsgesetz als<br />
Blaupause für die Transportlogistik nehmen<br />
könnte. Tut sie aber nicht, weil sie mit dem<br />
Klimaschutz schon voll ausgelastet ist. „Ohne<br />
intakte Natur gibt es kein gesundes und glückliches<br />
Leben“, sagt die Klimaschutzministerin<br />
und feiert ihren Abstimmungsbeitrag als Sieg<br />
für die Natur. Die Verkehrsministerin kümmert<br />
sich derweil um E-PKWs. Für mehr reicht es<br />
nicht und so nebenbei ein bisschen Verkehrspolitik,<br />
ist zu wenig.<br />
Doch was bedeutet der vermeintliche „Sieg für<br />
die Natur“ für die Transportlogistik? Die neuen<br />
Umwelt-Vorschriften wollen grundsätzlich<br />
wesentlich mehr, als nur Umweltschutz. Sie<br />
wollen eine „Wiederherstellung des natürlichen<br />
Zustandes“ und da geht es nicht darum, ein paar<br />
Bäume zu pflanzen. Wiederherstellung bedeutet<br />
den Vorschriften folgend zum Beispiel, dass bis<br />
2030 25.000 Flusskilometer in frei fließende<br />
Flüsse umzuwandeln und von Menschen<br />
geschaffene Hindernisse zu beseitigen sind.<br />
Dorn im Auge des Gesetzgebers sind da mehr<br />
als eine Million künstliche Dämme, Wehre etc.,<br />
die frei fließende Gewässer behindern und<br />
demnach verschwinden sollen. Einschränkend<br />
wird zwar gesagt, man soll zuerst mit jenen<br />
Bauwerken beginnen, die eh nicht gebraucht<br />
werden, doch die Planung reicht ja weit über<br />
2030 hinaus.<br />
Wie genau das gehandhabt werden soll, dafür<br />
gibt es ein eigenes Handbuch (Biodiversity<br />
strategy for 2030, Barrier removal for river<br />
restoration) von der GD-Umwelt. Jetzt ist ja<br />
nicht unmittelbar zu befürchten, dass man zum<br />
Beispiel gleich an ein Abreißen der Donaukraftwerke<br />
gedacht hat. Doch der Naturschutzbund<br />
Deutschland (NABU) ist schon der Meinung,<br />
dass eine „nicht nachhaltige Schifffahrt“ zu den<br />
Hauptbelastungen zählt und eine Erholung der<br />
europäischen Gewässer verhindert.
Von Autobahnen oder Eisenbahntrassen hört<br />
man ähnliche Bedenken jedoch nicht. Straßen<br />
und Bahntrassen sind im „Nature Restoration<br />
Law“ im Gegensatz zu Flüssen auch kein Thema.<br />
Luftverkehrsrouten sowieso nicht. Das heißt, der<br />
„Sieg für die Natur“, wie es die Umweltministerin<br />
bezeichnet, ist für die Verkehrsministerin<br />
ein „weiter wie bisher“. Und das bedeutet die<br />
Fortsetzung einer Verkehrspolitik, die uns dahin<br />
gebracht hat, wo wir nicht sein sollen.<br />
Die Renaturierung wird die<br />
Binnenschifffahrt nicht verhindern.<br />
Im Gegensatz zur Straße, Bahn und<br />
Luftfahrt, kann sie ohne Bauwirtschaft<br />
existieren. Quelle: Otto Steindl<br />
Unter Gewesslers Verkehrspolitik ist kein LKW<br />
von der Straße verschwunden. Trotz<br />
astronomischer Bahnförderung grundelt der<br />
Bahntransport auf niedrigem Niveau dahin und<br />
die Binnenschifffahrt fährt unter der Wahrnehmungsgrenze.<br />
Dafür feiert Korean Air Cargo<br />
die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem<br />
Flughafen Wien. Genau deshalb braucht es ein<br />
„Renaturierungsgesetz für die Transportlogistik“.<br />
Gottfried Tulla (1770-1828), einer der berühmtesten<br />
Wasserbauer, wurde einst gefeiert und<br />
verehrt, weil er mit seinen Wasserbaumaßnahmen<br />
die Menschen von Hochwasser und<br />
Sumpffieber befreit und nebenbei auch die<br />
Binnenschifffahrt gefördert hat. Er konnte aber<br />
nicht wissen, dass die Leute und ihre Bürgermeister<br />
so blöd sind, bei ihren Bauplänen Hochwasser<br />
zu ignorieren. Unter Verkehrsministerin<br />
Gewessler könnte Tulla heute höchstens noch<br />
Brunnen in Afrika bohren. Mehr noch, Tullas<br />
Errungenschaften, die bis heute nachwirken,<br />
sollen der Umweltministerin Gewessler zum<br />
Opfer fallen. Sie hat keine Bedenken, 100 Jahre<br />
gewachsene Natur in eine neue Natur umzuwandeln.<br />
Die Renaturierung wird die Staubereiche der Flüsse mit<br />
massenweisem Geschiebe zuschütten. Die Beseitigung<br />
ist bereits heute ein kostspieliges Problem.<br />
Bild: Peter Baumgartner
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S18<br />
Treibholz, dass der Schifffahrt,<br />
dem Wassersport<br />
und den Einbauten zur<br />
Gefahr wird, wird nach der<br />
Renaturierung noch das<br />
kleinere Problem sein.<br />
Bild: Peter Baumgartner<br />
Keine Frage. Seit Tulla wurden neben dem Straßenbau<br />
auch schwere Fehler im Wasserbau<br />
gemacht. Allerdings ist es leichter, Lärmschutzwände<br />
und Wildzäune zu bauen, als eine absinkende<br />
Flusssohle in den Griff zu bekommen.<br />
Das Beispiel der Donau unterhalb von Wien<br />
zeigt, wer A sagt, muss auch B sagen.<br />
40 Jahre nach der „Konferenz der Tiere“ warnen<br />
Experten vor einem Sohledurchschlag in der<br />
Donau. Das ist dann so, als würde man einen<br />
Stoppel aus der Donau ziehen.<br />
Bezeichnenderweise hat die Renaturierung kein<br />
Referenzdatum. Man sagt nicht, wir renaturieren<br />
in Bezug auf das Jahr sowieso.<br />
Man sagt, wir renaturieren nach der Meinung<br />
der „Umweltexperten“.<br />
Es ist nicht so, dass die Binnenschifffahrt nicht<br />
auch ohne Wasserkraftwerke funktionieren<br />
könnte. Im Gegenteil. Bevor die Energiewirtschaft<br />
und ihre Betonierer die Schifffahrt als<br />
Vorwand verwendet hat, florierte die nasse<br />
Logistik sogar besser als heute.<br />
Im Gegensatz dazu wird der Straßen- oder<br />
Bahntransport ohne moderne Infrastruktur<br />
ebenso wenig funktionieren, wie vor der „neuen<br />
Verkehrspolitik“.<br />
Der schöne Nationalpark und vor allem die<br />
Häuslbesitzer an den Altarmen, sitzen dann im<br />
Trockenen. Warum? Man kann eben keine Kraftwerkskette<br />
bauen und dann einzelne Glieder<br />
weglassen oder herausnehmen. Wer A sagt,<br />
muss auch B sagen.<br />
Und der „Renaturierungsplan“ wird hinsichtlich<br />
der Fließgewässer noch eine Reihe zusätzlicher<br />
Probleme schaffen, die dann auch unverzüglich<br />
gelöst werden müssen. Zunehmende Treibholzgefahr<br />
ist da noch das kleinere Problem. Doch<br />
wenn durch die wieder „befreiten“ Flüsse so<br />
richtig viel Geschiebe in den Stauseen landet,<br />
dann wird die Energiewirtschaft die Kosten-<br />
Keule schwingen und der Steuerzahler die<br />
Hosen runterlassen. (RED)
Die Welt der<br />
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Logistik<br />
wandzeitung.org<br />
• logistik-express.com
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S20<br />
Transport & Logistik<br />
dm verlagert<br />
Logistik auf die<br />
Schiene - Einsparung<br />
von 700 Tonnen CO2<br />
pro Jahr möglich<br />
dm drogerie markt forciert die Dekarbonisierung<br />
seines Logistiknetzwerkes.<br />
Dafür setzt das Unternehmen in<br />
seiner Transportkette seit diesem<br />
Jahr auch auf den kombinierten<br />
Verkehr (Intermodalverkehr).<br />
PETER BAUMGARTNER<br />
Der Großteil der Strecke wird dabei<br />
via Schiene zurückgelegt, lediglich<br />
Vor- und Nachlauf von der Produktionsstätte<br />
zum Terminal und vom<br />
Terminal zum Verteilzentrum erfolgen mittels<br />
Lkw auf der Straße. Bis Ende 2025 wird eine<br />
CO2-Ersparnis von etwa 400 Tonnen erzielt.<br />
Bis 2026 sollen jährlich sogar bis zu rund 700<br />
Tonnen CO2 eingespart werden.<br />
Bis Juli <strong>2024</strong> stellt dm drogerie markt 14 Lieferanten<br />
für das Verteilzentrum in Enns (Österreich)<br />
und 13 Lieferanten für das dm Marken<br />
Verteilzentrum in Páty (Ungarn) auf den kombinierten<br />
Verkehr, den sogenannten Intermodalverkehr,<br />
um. Dabei handelt es sich vor allem<br />
um die Überbrückung langer Distanzen von Lieferanten<br />
aus Belgien, Deutschland, Frankreich<br />
und Schweden. Der Großteil der Strecke wird<br />
dabei via Schiene zurückgelegt, lediglich Vorund<br />
Nachlauf von der Produktionsstätte zu<br />
den Terminals erfolgen mittels LKW auf<br />
der Straße.Die transportierten Güter<br />
müssen dafür nicht umgeschlagen<br />
werden, da der gesamte Sattelzugauflieger<br />
den Verkehrsträger<br />
wechselt.<br />
„Der Intermodalverkehr erlebt<br />
in der Logistikbranche derzeit<br />
eine Renaissance, da er zahlreiche<br />
Vorteile bietet. Allen voran trägt der<br />
kombinierte Verkehr zur Dekarboni-
sierung der Logistik bei. Bei Umstellung aller<br />
potenziell möglichen Lieferanten für das dm<br />
Verteilzentrum Enns, das dm Marken Verteilzentrum<br />
in Ungarn sowie weiterer Verteilzenten<br />
in der Teilgruppe bis zum Jahr 2026 wird eine<br />
jährliche CO2-Einsparung von bis zu 700 Tonnen<br />
pro Jahr möglich“, so dm Geschäftsführer<br />
Stefan Heiglauer. Mit LKW Walter hat dm einen<br />
Partner, der über ein gut ausgebautes Transportnetzwerk<br />
verfügt. „Mit täglich mehr als 300<br />
Abfahrten auf über 250 See- und Bahnrouten<br />
verknüpft LKW Walter im kombinierten Verkehr<br />
alle wichtigen Wirtschaftszentren Europas“,<br />
so Ewald Altenburger, Sales Director bei LKW<br />
Walter.<br />
Großes Potenzial für Emissionseinsparungen<br />
Beim Intermodalverkehr sind gegenüber dem<br />
Transport auf der Straße, abhängig von Distanz<br />
und Beladung, Einsparungen von 60 bis 80<br />
Prozent der CO2-Emissionen möglich. Zudem<br />
kann ein höheres Verladegewicht von bis zu 29<br />
Tonnen statt 24 Tonnen befördert werden. Der<br />
kombinierte Verkehr kann weiterhin punkten,<br />
weil er nicht von Feiertagen, Fahrverboten oder<br />
Staus beeinflusst wird. Ein zusätzlicher positiver<br />
Effekt zeigt sich vor dem Hintergrund des<br />
Fahrermangels im Fernverkehr. Die deutlich<br />
kürzeren Strecken und der wohnortnahe Einsatzbereich<br />
bringen auch eine Attraktivierung<br />
des Jobs mit sich, weil die Arbeitsbelastung<br />
sinkt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
steigt.<br />
Internationaler Ausbau geplant und alternative<br />
LKW-Antriebe in Prüfung<br />
Bis Ende <strong>2024</strong> soll das Potenzial des Intermodalverkehrs<br />
für die elf Verbundenen Länder<br />
festgestellt werden. Für den Transport vom<br />
Ankunftsterminal zum Verteilzentrum wird<br />
zudem der Einsatz von Elektro- und HVO-<br />
Lkws (Hydrotreated Vegetable Oils – also mit<br />
hydriertem Pflanzenöl betriebene Lkws) geprüft.<br />
Dadurch können weitere CO2-Emissionen<br />
reduziert werden.<br />
dm drogerie markt GmbH eröffnete im Jahr 1976<br />
die erste Filiale in Österreich. Der Firmensitz<br />
in Salzburg/Wals ist Dreh- und Angelpunkt in<br />
Österreich sowie für die Expansion in die Verbundenen<br />
Länder in Mittel- und Südosteuropa.<br />
Insgesamt beschäftigt dm Österreich 7.057 Mitarbeiter<br />
in den 385 dm Filialen, davon 146 mit<br />
dm friseurstudio und 98 mit dm kosmetikstudio,<br />
sowie in der Salzburger Zentrale,<br />
dem dm dialogicum, und im<br />
Verteilzentrum in Enns. Im<br />
Geschäftsjahr 2022/23<br />
wurde in Österreich ein<br />
Umsatz von rund 1,2<br />
Milliarden Euro erwirtschaftet.<br />
Marken von<br />
dm sind unter anderem<br />
Balea, alverde NATUR-<br />
KOSMETIK, dmBio, babylove,<br />
Denkmit, Profissimo<br />
und SUNDANCE. (RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S22<br />
Transport & Logistik<br />
Alles andere<br />
als wertlos<br />
Schrott ist ein wertvoller Rohstoff, insbesondere<br />
bei der Erzeugung „grünen Stahls“.<br />
Wer könnte besser geeignet sein für herausfordernde<br />
Logistikaufgaben als die<br />
voestalpine-Tochter LogServ, der nicht nur der<br />
Stahltransport in die Wiege gelegt wurde?<br />
REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
Unter dem Motto „Scrap on track“<br />
wird die Versorgungssicherheit des<br />
Standorts Linz im Zuge der Umstellung<br />
auf eine grüne Stahlproduktion<br />
durch umfassende Aktivitäten abgesichert.<br />
Mit einem neu entwickelten Waggon wird die<br />
Schrottlogistik nun noch effizienter.<br />
Lediglich 21,5 t Eigengewicht bei 11,6 m Länge<br />
– der schicke rote Waggon beweist, dass größer<br />
nicht unbedingt besser heißt. „Durch den Einsatz<br />
hochfester Stähle und eine spezielle Konstruktion<br />
konnten wir bis zu 5 Tonnen Gewicht<br />
einsparen, wodurch nun 68,5 Tonnen Zuladung<br />
möglich sind. Das spezielle Design sorgt zudem<br />
dafür, dass trotz der geringen Länge das Ladevolumen<br />
nicht leidet“, erklärt Markus Schinko,<br />
Geschäftsführer bei LogServ und CargoServ, die<br />
Vorzüge des gemeinsam mit TransANT<br />
entwickelten Prototypen.<br />
Oftmals ist die vorhandene Gleisinfrastruktur<br />
begrenzt – etwa auf dem Werksgelände der<br />
Automobilindustrie – oder die maximale<br />
Zuglänge beschränkt, wodurch kürzere<br />
Wagen große Vorteile bringen. Ein weiterer<br />
Vorteil des Neuwagens ist seine Konstruktion:<br />
Aufbau und Untergestell sind getrennt, ähnlich<br />
einer Containerlösung. Als Basis dient der Standard<br />
TransANT-Plattformwagen. Schinko: „Das<br />
Untergestell mit der Technik ist kostenintensiver<br />
in der Produktion. Durch die Trennung ist es<br />
möglich, bei Bedarf mit anderem Aufbau auch<br />
andere Güter zu transportieren.“<br />
CHRISTIAN JANECEK<br />
Aktuell gibt es zwei fertige Prototypen, die<br />
gerade auf ihre offizielle Zulassung vorbereitet<br />
werden und in der Zwischenzeit schon am<br />
Werksgelände in Linz ihren Dienst versehen.<br />
Danach werden sie in regulären Verkehren auf<br />
Herz und Nieren geprüft. Schinko ist durchaus<br />
zuversichtlich: „Wenn die Tests abgeschlossen<br />
sind – wir rechnen mit Anfang 2025 –, möchten<br />
wir die Wagen für die Serienproduktion freigeben,<br />
denn wir benötigen mehrere Hundert<br />
Waggons. Aktuell sind wir auch auf der Suche<br />
nach Investoren für die Waggons, die dann<br />
später die Wagen den Transportdienstleistern<br />
zur Verfügung stellen.“
Das Ziel: die Schrottlogistik zu optimieren. Seit<br />
der Liberalisierung im Bahnverkehr gibt es in<br />
Österreich etwa 60 Eisenbahnunternehmen.<br />
Kommen die alle als Eisenbahnunternehmen<br />
in Frage? Schinko: „Ad hoc fallen mir etwa fünf<br />
internationale Bahnunternehmen ein, die aufgrund<br />
ihrer Struktur und Größe für die Durchführung<br />
der Verkehre in Frage kommen – etwa<br />
die Rail Cargo Group oder die DB Cargo.“<br />
Die DB Cargo war bereits als Kooperationspartner<br />
bei der Entwicklung des Schrottwagen-Prototypen<br />
beteiligt.<br />
Schrott als Rohstoff für greentec steel<br />
Die traditionelle Stahlerzeugung ist energieund<br />
rohstoffintensiv. Umso größer ist die<br />
Herausforderung, die Prozesse so zu gestalten,<br />
dass sie umweltfreundlicher und nachhaltiger<br />
werden. Als weltweit aktiver Stahlproduzent<br />
trägt die voestalpine große Verantwortung –<br />
der das Unternehmen mit dem Stufenplan des<br />
Programms „greentec steel“ nachkommt. Die<br />
LogServ-Gruppe begleitet die Transformation<br />
der voestalpine hin zu grünem Stahl mit innovativen<br />
umweltfreundlichen Logistikkonzepten.<br />
Im ersten Schritt hin zu grüner Stahlproduktion<br />
wird in Linz und in Donawitz je ein Elektrolichtbogenofen<br />
(EAF) errichtet.<br />
Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Lichtbogenöfen<br />
an der Stahlproduktion in der EU 41 Prozent<br />
– Prognosen gehen davon aus, dass dieser<br />
Anteil bis zum Jahr 2040 auf 66 Prozent ansteigen<br />
wird. Der Bedarf der voestalpine an Schrott<br />
betrug im Jahr 2023 1 Mio. Tonnen – bis 2027<br />
wird sich dieser Wert auf 2,3 Mio. Tonnen<br />
mehr als verdoppeln.<br />
Schinko: „Laut Studien wird der Mehrbedarf<br />
an Schrott in der EU bis 2040 bei<br />
36,2 Millionen Tonnen liegen. Doch<br />
woher kommt der ganze Schrott?<br />
„Es gibt verschiedene Qualitäten und<br />
Quellen für Schrott. Eine Quelle ist der<br />
direkt aus der Automobilindustrie zugekaufte<br />
Schrott, der so genannte Paketschrott. Das ist<br />
vergleichbar mit dem Stoff-Verschnitt beim<br />
Nähen eines Kleidungsstückes, die Reste<br />
werden recycelt“, veranschaulicht Schinko.<br />
„Im neuen Ofen wird Schrott durch elektrische<br />
Energie aufgeschmolzen. Im Gegensatz zur<br />
Produktion im herkömmlichen Hochofen ist kein<br />
Reduktionsmittel mehr notwendig und Stahl<br />
kann recycelt werden. So ist eine grünstrombasierte<br />
CO2-neutrale Produktion möglich“,<br />
erläutert Christian Janecek, Geschäftsführer<br />
der LogServ.<br />
Durch den teilweisen Umstieg von der Stahlproduktion<br />
auf die Elektrolichtbogenöfen steigt<br />
auch die Nachfrage nach hochqualitativem,<br />
CO2-reduzierten Premium-Stahl signifikant an<br />
und somit auch der Bedarf an Schrott. Janecek:<br />
„Die metallurgische Transformation ist nicht nur<br />
ein technisches, sondern auch ein großes logistisches<br />
Thema.“ Schließlich muss ausreichend<br />
Schrott in passender Qualität zu den Werken<br />
befördert werden.<br />
MARKUS SCHINKO
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S24<br />
Neben diesen Stahlresten kommt das Material<br />
von klassischen Schrott-Händlern, die dritte<br />
Quelle ist der Eigenschrott. Für die effiziente<br />
Produktion muss der Schrott vorsortiert werden.<br />
Dies geschieht beispielsweise im neu<br />
gestalteten Schrott-Hub in Ennsdorf.<br />
Ennsdorf als Schrott-Drehscheibe<br />
Rund 20 km vom voestalpine Werk entfernt<br />
liegt der trimodale Logistikstandort Ennsdorf.<br />
Dort findet sich auch der Sitz der Firma Eisen<br />
Neumüller, wo gerade eifrig am Ausbau der<br />
Schieneninfrastruktur gearbeitet wird. Schließlich<br />
sollen von hier aus zukünftig täglich zwei<br />
bis drei vollbeladene Züge ins Werk nach Linz<br />
pendeln und fein sortierten Schrott liefern.<br />
Janecek: „Der Aufbau entsprechender Gleisinfrastruktur<br />
ist aufwändig und auch genehmigungsintensiv,<br />
deshalb war es wichtig,<br />
frühzeitig zu beginnen. Zwei Gleise mit drei<br />
Weichen sind schon fertig, drei zusätzliche<br />
Gleise fix geplant.“ Auch auf zusätzliche<br />
Investitionen wie eine dynamische Gleiswaage<br />
und eine Visual-Train-Analysis wurde nicht<br />
vergessen. An dem Pilotprojekt sind neben der<br />
LogServ und Eisen Neumüller auch die Rail<br />
Cargo Group und die voestalpine-Rohstoffbeschaffungs<br />
GmbH beteiligt.<br />
Schinko: „Im Endausbau soll von hier aus eine<br />
beachtliche Menge Schrott nach Linz geliefert<br />
werden.“ Doch nicht nur die Waggons sind<br />
neu und modern, auch das Zugfahrzeug kann<br />
sich sehen lassen. „Wir haben uns eine neue<br />
Bombardier-Lokomotive angeschafft, eine der<br />
modernsten Lokomotiven in Europa. Sie kann<br />
die letzte Meile ohne Oberleitung zurücklegen“,<br />
so Schinko stolz.<br />
Ein weiterer Vorteil der Lok besteht darin, dass<br />
ein einzelner Triebfahrzeugführer sämtliche<br />
Aufgaben abdecken kann – in Zeiten von<br />
eklatantem Personalmangel ein wichtiges Plus.<br />
Doch wie kommt der ganze Schrott nach<br />
Ennsdorf? Natürlich auch mit dem Zug, dem<br />
umweltfreundlichsten Verkehrsträger, wie<br />
Janecek versichert: „In Zusammenarbeit mit<br />
DB Cargo werden in Schwandorf (Bayern)<br />
Schrottmengen aus ganz Deutschland kumuliert,<br />
drei bis vier Mal pro Woche kommt dann<br />
ein Shuttle nach Ennsdorf – später werden<br />
es zwei bis drei Züge täglich sein. Nach der<br />
Ankunft wird der Schrott sortiert und dann nach<br />
Bedarf umgeschlagen.“<br />
Der vorsortierte Schrott fährt dann mittels Pendelgarnitur<br />
in Paketen von jeweils 18 Waggons<br />
nach Linz – perfekt für die Gleislänge am<br />
dortigen Schrottplatz. Um die Prozesse zu optimieren,<br />
setzt man auf moderne Digitalisierung.<br />
„Vom Vormeldesystem über den Zulauf zum und<br />
Abrufe vom Schrotthub bis hin zur Beauftragung<br />
der Transportleistungen zum Werk wird alles<br />
digital erfolgen“, freut sich Schinko.<br />
Mit dem Aufbau des Schrott-Hubs in Ennsdorf<br />
scheint die Logistik gut für die Zukunft gerüstet.<br />
Aber was, wenn es nicht reicht?<br />
„Aus logistischer Sicht ist es nicht so einfach,<br />
neue Standorte für ein vergleichbares Schrott-<br />
Handling zu finden. Ennsdorf ist einer davon,<br />
weitere sind in Planung. Es müssen viele<br />
Faktoren berücksichtigt und mitgedacht<br />
werden. Das umfasst neben einer geeigneten<br />
Infrastruktur – man braucht zumindest eine<br />
gute Bahn- und/oder Wasseranbindung – auch<br />
die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und nicht<br />
zuletzt grüner Energie“, stellt Janecek klar.<br />
Bleibt zu hoffen, dass die Kapazitäten in<br />
Ennsdorf noch lange ausreichen. (RED)
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10. & 11. OKTOBER<br />
<strong>2024</strong>
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S26<br />
Transport & Logistik<br />
Der Brenner Korridor<br />
München-Verona:<br />
Die Zukunft liegt auf<br />
der Schiene<br />
Vollversammlung der Brenner Corridor<br />
Platform (BCP) in München – Europäischer<br />
Koordinator Cox „hoch erfreut über die<br />
positiven Entwicklungen“.<br />
REDAKTION<br />
Internationale VertreterInnen aus dem<br />
Eisenbahnsektor sind kürzlich zur Vollversammlung<br />
der Brenner Corridor Platform im<br />
Hauptsitz der IHK-München zusammengekommen,<br />
um die Ergebnisse der verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen zu beleuchten. Im<br />
Fokus standen infrastrukturelle<br />
und betriebliche Aspekte des<br />
Bahnverkehrs zwischen<br />
München und Verona welche<br />
für den zukünftigen<br />
Betrieb des Brenner Basistunnels<br />
samt der Zulaufstrecken<br />
von Bedeutung<br />
sind. Nach einleitenden<br />
Grußworten des Bayrischen<br />
Staatsministers für Verkehr<br />
Christian Bernreiter, und des IHK-<br />
Hauptgeschäftsführers Dr. Manfred<br />
Gößl, führte der Europäische Koordinator Pat<br />
Cox, als Vorsitzender der Brenner Corridor Platform,<br />
durch die Veranstaltung.<br />
Der Ausbau der Schieneninfrastruktur<br />
schreitet zügig voran<br />
Mit dem Ausbruch von über 70% der gesamten<br />
Tunnelkilometer im Brenner Basistunnel, dem<br />
Beginn der Ausgrabungsarbeiten bei zentralen<br />
Baulosen der Zulaufstrecken im Norden und<br />
Süden wurden die Fortschritte zum Neuausbau<br />
der zukünftigen Schieneninfrastruktur<br />
präsentiert. Die dringende Notwendigkeit dieser<br />
zusätzlichen Schienenkapazität entlang des<br />
gesamten Brenner Korridors wurde durch das<br />
BCP-Kapazitätsmodell unterstrichen.<br />
Eine vollständige Kapazitätsauslastung ergibt<br />
sich demnach zum Zeithorizont 2030 auf den<br />
bis dahin zweigleisigen Bestandsstrecken<br />
zwischen München/Trudering-Rosenheim und<br />
Waidbruck-Trento.<br />
Vorreiterrolle des Brenner Korridors zur<br />
Umsetzung des einheitlichen europäischen<br />
Eisenbahnraumes<br />
Die Umsetzung eines vollständig- interoperablen<br />
Korridors stellt eine der erklärten Zielsetzungen<br />
der BCP dar. Heute notwendige<br />
Grenzaufenthalte von Zügen sollen durch die<br />
Harmonisierung der nationalen Regelwerke<br />
hinfällig werden. Die Erarbeitung einheitlicher<br />
Bremsvorschriften, der grenzüberschreitende<br />
Einsatz von TriebfahrzeugführerInnen sowie die<br />
Vermeidung von Grenzkontrollen bei Güterzügen<br />
sollen einen harmonisierten und nahtlosen<br />
Bahnbetrieb zwischen München und<br />
Verona ermöglichen. Aus diesem Grund wurden<br />
unter der Mitwirkung der Europäischen Kommission,<br />
der Europäischen Eisenbahnbehörde<br />
sowie der BahnvertreterInnen der drei Mitgliedsstaaten<br />
in diversen BCP-Arbeitsgruppen konkrete<br />
Lösungen zu diesen und weiteren Themen<br />
erarbeitet. Letztere beschränken sich nicht ausschließlich<br />
auf den Brenner Korridor, sondern<br />
sollen dazu beitragen den von der Kommission<br />
angestrebten einheitlichen europäischen<br />
Eisenbahnraum zu realisieren.<br />
Als Vorsitzender der Brenner Corridor Platform<br />
bedankte sich der Europäische Koordinator,<br />
Pat Cox, bei den über achtzig anwesenden<br />
FachexpertInnen: „Mit großer Genugtuung<br />
stelle ich fest, dass sowohl aus infrastruktureller<br />
als auch aus betrieblicher Sicht konkrete und<br />
wichtige Fortschritte erzielt wurden, um sicherzustellen,<br />
dass der zukünftige Brenner Korridor<br />
bestmöglich betrieben werden kann. Dies auch<br />
Dank der intensiven und konstruktiven Zusammenarbeit<br />
der diversen Stakeholder innerhalb<br />
der BCP. Die erarbeiteten Lösungen sollen nun<br />
schnellstmöglich umgesetzt werden, damit<br />
der Brenner Korridor bereits heute zu einem<br />
Vorreiter bei der Umsetzung des einheitlichen<br />
europäischen Eisenbahnraumes wird“, so Cox.
In dieselbe Kerbe schlug der Bayerns Verkehrsminister<br />
Christian Bernreiter, der zugleich auch<br />
die Bedeutung der Achse für den Freistaat hervorhob:<br />
„Die Brenner-Achse ist für Bayern eine<br />
der wichtigsten Fernverkehrsachsen, denn der<br />
Alpen-Transit ist maßgeblich mit verantwortlich<br />
für unser aller wirtschaftlichen Wohlstand. Wir<br />
dürfen daher nicht nur darüber nachdenken,<br />
wie wir Verkehr verhindern. Wir müssen ihn<br />
besser organisieren und die Schiene stärken.<br />
Das gelingt uns nur durch eine gute Zusammenarbeit<br />
der EU, der Länder, Regionen und<br />
der Bahnen. Nur gemeinsam können nationale<br />
Hürden abgebaut und funktionierende Europäische<br />
Korridore entwickelt werden. Die Arbeit der<br />
Brenner Corridor Platform ist beispielgebend<br />
für die Zusammenarbeit im Schienenverkehr<br />
für Europa. Deshalb freut es mich besonders,<br />
dass die BCP ihre diesjährige Vollversammlung<br />
in München veranstaltet hat. Die Grundlage der<br />
Arbeiten der Brenner Corridor Platform stellt die<br />
gemeinsame Absichtserklärung zur Realisierung<br />
des Transeuropäischen Kernnetzkorridors<br />
Skandinavien-Mittelmeer dar. Diese wurde im<br />
Jahr 2018 zwischen den Transportministern<br />
der drei Mitgliedsstaaten, den Vorständen der<br />
Bahnen sowie der Ländervertreter entlang des<br />
Brenner Korridors unterzeichnet. Unter dem<br />
Vorsitz des Europäischen Koordinators, Pat<br />
Cox, arbeiten diverse FachexpertInnen der drei<br />
Ministerien, der drei Bahnen, der Eisenbahnverkehrsunternehmen,<br />
sowie der Länder in<br />
fachspezifischen Arbeitsgruppen. Die erklärte<br />
Zielsetzung besteht darin, den Brenner Korridor<br />
München-Verona als einheitlichen Korridor zu<br />
betrachten, um ganzheitliche Lösungsansätze<br />
für die Verlagerung des Schwerverkehrs zu<br />
implementieren.<br />
(RED)<br />
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Logistik in Bewegung.
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S28<br />
Transport & Logistik<br />
Über E-Methanol zu<br />
E-Diesel & E-Kerosin<br />
Notwendige Investitionen erfordern regulatorische<br />
Sicherheit und ausreichend Kapital,<br />
sagten Experten beim 45. Internationalen<br />
Wiener Motorensymposium. REDAKTION<br />
Auf den Verkehr entfällt weltweit ein<br />
Drittel des Erdölverbrauchs. Die<br />
gute Nachricht: Global gibt es genug<br />
Potenzial für erneuerbare, CO2-<br />
neutrale Energien, um fossile Kraftstoffe wie<br />
Benzin und Diesel zu ersetzen. Aber das<br />
Potenzial ist weltweit ungleich verteilt, waren<br />
sich Experten auf dem 45. Internationalen<br />
Wiener Motorensymposium einig.<br />
„Der Anteil von Elektrizität als Energieträger<br />
im Transport wird massiv ansteigen“, sagte<br />
Rebecca Yates, Vizepräsidentin des Energiekonzerns<br />
BP. Am stärksten wird der Stromanteil<br />
im Pkw-Bereich sein. „Im Nutzfahrzeugbereich<br />
sehen wir einen größeren Energiemix.“<br />
Der Mix reicht von verschiedenen Biokraftstoffen<br />
bis zu Wasserstoff. Besonders schwer ist es<br />
laut Yates, die Schiff- und Luftfahrt auf nichtfossile<br />
Kraftstoffe umzustellen. Das Potenzial<br />
für erneuerbare Energien in Europa wird nicht<br />
reichen. Die besten Voraussetzungen für günstigen<br />
Ökostrom, der wichtigsten Basis für grüne<br />
WIENER MOTORENSYMPOSIUM<br />
KNOW<strong>LE</strong>DGE<br />
Das Wiener Motorensymposium ist eine seit<br />
1978 jährlich stattfindende Konferenz, auf der<br />
Experten aus der Automobilindustrie, Zuliefererunternehmen,<br />
Forschungseinrichtungen und<br />
Politik über die neuesten Entwicklungen im<br />
Bereich des Motoren- und Antriebsstrangdesigns<br />
diskutieren. Im Fokus stehen dabei<br />
vor allem Themen wie Effizienzsteigerung,<br />
Emissionsreduzierung und alternative<br />
Antriebstechnologien. Das Symposium bietet<br />
eine Plattform für den Austausch von Wissen<br />
und Erfahrungen sowie die Vernetzung von<br />
Fachleuten aus verschiedenen Bereichen der<br />
Fahrzeugtechnik.<br />
Die Bedeutung von alternativen Antriebstechnologien<br />
in der Automobilindustrie nimmt stetig<br />
zu, da die Forderungen nach saubereren und<br />
nachhaltigeren Transportlösungen weltweit immer<br />
lauter werden. Traditionelle Verbrennungsmotoren<br />
haben in den letzten Jahren aufgrund<br />
ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt,<br />
wie Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen,<br />
vermehrt Kritik erfahren. Aus<br />
diesem Grund sind alternative Antriebstechnologien<br />
wie Elektroantriebe, Brennstoffzellen und<br />
Wasserstofftechnologien zu einer attraktiven<br />
und zukunftsweisenden Option geworden.<br />
Elektrofahrzeuge sind wohl die bekannteste<br />
und verbreitete alternative Antriebstechnologie.<br />
Durch den Einsatz von Batterien oder Kraftstoffzellen<br />
zur elektrischen Energieversorgung<br />
ermöglichen Elektroautos eine emissionsfreie<br />
Mobilität und tragen so aktiv zur Reduzierung<br />
der CO2-Emissionen im Straßenverkehr bei.<br />
Fortschritte in der Batterietechnologie haben<br />
die Reichweiten von Elektrofahrzeugen erheblich<br />
gesteigert und die Ladezeiten verkürzt,<br />
was sie zu einer immer attraktiveren Option für
Kraftstoffe, werden in Südamerika, Afrika und<br />
Australien gesehen. Dort sind die Herstellungskosten<br />
mit 1 bis 1,5 Cent pro Kilowattstunde<br />
deutlich niedriger als im Schnitt in Europa.<br />
„Europa wird ein Nettoenergieimporteur<br />
bleiben“, sagte David Bothe, Direktor beim<br />
Unternehmensberater Frontier Economics.<br />
„Wichtig sind daher“, so Arnd Franz, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung des Autozulieferkonzerns<br />
Mahle, „globale Partnerschaften und ein<br />
effizientes, nachhaltiges Vertriebssystem.“<br />
Außerdem braucht es geeignete Speicherformen<br />
für Ökostrom, um ihn über lange Strecken<br />
zu transportieren, aber auch zu bevorraten.<br />
Dafür bieten sich Wasserstoff und darauf<br />
basierende synthetische Kraftstoffe, auch<br />
E-Fuels genannt, an.<br />
Mit Direct-Air-Capture zu E-Methanol<br />
Thorsten Herdan, Präsident des E-Fuel-<br />
Herstellers HIF EMEA, präsentierte in Wien ein<br />
Vorzeigeprojekt, das in Chile mit Porsche als<br />
Investor und Abnehmer von E-Fuels aus Windstrom<br />
und Wasser grünen Wasserstoff erzeugt.<br />
Dieser wird mit CO2 zu E-Methanol umgewandelt.<br />
Das Kohlendioxid wird bei HIF künftig<br />
direkt aus der Luft abgespalten. Diese „Direct<br />
Air Capture“-Technologie wird etwa in den USA<br />
bereits umgesetzt und als CO2-Reduktionsbeitrag<br />
staatlich gefördert, berichtete Karl Dums,<br />
Nachhaltigkeitsexperte von Porsche. (RED)<br />
Verbraucher macht. Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
sind eine weitere vielversprechende Alternative<br />
zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren.<br />
Durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff<br />
in einer Brennstoffzelle wird elektrische<br />
Energie erzeugt, die die angetriebenen Motoren<br />
versorgt. Brennstoffzellenfahrzeuge emittieren<br />
keine Schadstoffe während des Betriebs<br />
und bieten eine hohe Reichweite sowie kurze<br />
Betankungszeiten, was sie besonders für den<br />
Einsatz im Schwerlastverkehr oder im<br />
öffentlichen Nahverkehr attraktiv macht.<br />
Auch die Wasserstofftechnologie gewinnt<br />
zunehmend an Bedeutung als alternative<br />
Antriebsquelle für Fahrzeuge. Wasserstoff kann<br />
über Elektrolyse aus erneuerbaren Energien<br />
hergestellt werden und in Brennstoffzellenfahrzeugen<br />
zur Stromerzeugung genutzt<br />
werden. Die einzigen Emissionen, die bei der<br />
Nutzung von Wasserstoff entstehen, sind Wasser<br />
und Wärme, was zu einer nahezu emissionsfreien<br />
Mobilität führt.<br />
Die Entwicklung und Implementierung von<br />
alternativen Antriebstechnologien sind entscheidend,<br />
um die Klimaziele zu erreichen und<br />
die Umweltbelastung im Straßenverkehr zu<br />
reduzieren. Automobilhersteller, Zulieferunternehmen<br />
und Regierungen weltweit investieren<br />
daher verstärkt in die Forschung und Entwicklung<br />
von alternativen Antriebstechnologien,<br />
um eine nachhaltige und umweltfreundliche<br />
Mobilität zu gewährleisten.<br />
Dieser Paradigmenwechsel hin zu saubereren<br />
Antriebslösungen ist ein wichtiger Schritt auf<br />
dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft im<br />
Verkehrssektor. (KI RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S30<br />
Transport & Logistik<br />
Potenzielle Vorteile<br />
von eFuels für<br />
verschiedene<br />
Industrien<br />
Efuel ist ein Begriff im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien, der sich auf die Verwendung<br />
von Wasserstoff als Kraftstoff für Fahrzeuge<br />
bezieht. Wasserstoff wird mithilfe von<br />
Elektrolyse aus Wasser gewonnen und kann<br />
dann in Brennstoffzellenfahrzeugen verbrannt<br />
werden, um elektrische Energie zu erzeugen<br />
und das Fahrzeug anzutreiben. REDAKTION<br />
Die potenziellen Vorteile von eFuels<br />
für verschiedene Industrien sind<br />
vielfältig. Im Folgenden werden die<br />
Auswirkungen auf die Automobilindustrie,<br />
den Güterverkehr, den Luftverkehr,<br />
den Schiffsverkehr und die Klimaziele<br />
betrachtet:<br />
1. Automobilindustrie: eFuels könnten eine vielversprechende<br />
Alternative zu konventionellen<br />
Kraftstoffen bieten. Da sie aus erneuerbaren<br />
Energiequellen hergestellt werden können,<br />
sind sie klimafreundlicher und könnten dazu<br />
beitragen, die Emissionen von CO2 und anderen<br />
Schadstoffen zu reduzieren. Dies könnte dazu<br />
beitragen, die Automobilbranche auf dem Weg<br />
zur Dekarbonisierung zu unterstützen.<br />
2. Güterverkehr: Der Güterverkehr ist ein<br />
bedeutender Verursacher von CO2-Emissionen.<br />
eFuels könnten hier eine wichtige Rolle spielen,<br />
um die Emissionen zu reduzieren und den<br />
Sektor nachhaltiger zu gestalten.<br />
Die Umstellung auf eFuels birgt auch<br />
Herausforderungen<br />
KNOW<strong>LE</strong>DGE<br />
1) Kosten<br />
Die Herstellung von eFuels ist derzeit noch<br />
teurer als die Produktion von konventionellen<br />
fossilen Brennstoffen. Dies könnte eine Hürde<br />
für die weitreichende Nutzung von eFuels<br />
darstellen, insbesondere wenn keine staatliche<br />
Förderung oder Anreize vorhanden sind.<br />
2) Infrastruktur<br />
Um eFuels in großem Maßstab einzusetzen,<br />
müsste eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut<br />
werden. Dazu gehören Speicher- und<br />
Verteilanlagen, Tankstellen und Logistiksysteme.<br />
Der Aufbau einer solchen Infrastruktur<br />
erfordert Investitionen und Zeit.<br />
3) Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien<br />
Die Herstellung von eFuels erfordert die<br />
Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie<br />
Wind- oder Sonnenenergie.<br />
Die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit dieser<br />
Energiequellen können je nach Region variieren<br />
und die Produktion von eFuels beeinflussen.<br />
4) Technologische Herausforderungen<br />
Die Herstellung von eFuels erfordert spezielle<br />
Verfahren und Technologien, die noch weiterentwickelt<br />
werden müssen, um effizienter und<br />
kostengünstiger zu werden. Es sind Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung erforderlich,<br />
um diese Technologien zu verbessern.<br />
5) Akzeptanz und Regulierung<br />
Die Einführungvon eFuels erfordert auch die<br />
Akzeptanz der Verbraucher und der Industrie<br />
sowie eine entsprechende Regulierung seitens<br />
der Regierungen. Es müssen Standards und<br />
Vorschriften festgelegt werden, um die<br />
Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit von<br />
eFuels zu gewährleisten.
Wenn Lkw und andere Transportmittel im<br />
Güterverkehr auf eFuels umgestellt werden,<br />
könnte dies zu einer signifikanten Verringerung<br />
der Treibhausgasemissionen führen.<br />
3. Luftverkehr: Der Luftverkehr zählt zu den<br />
emissionsintensivsten Verkehrsträgern.<br />
eFuels könnten hier eine große Rolle spielen, um<br />
die Emissionen zu senken und den Sektor nachhaltiger<br />
zu gestalten.<br />
Durch die Verwendung von eFuels könnten<br />
Flugzeuge umweltfreundlicher betrieben<br />
werden und somit dazu beitragen, die<br />
Bemühungen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks<br />
des Luftverkehrs zu unterstützen.<br />
4. Schiffsverkehr: Auch der Schiffsverkehr<br />
verursacht erhebliche CO2-Emissionen.<br />
eFuels könnten hier als Alternative zu konventionellen<br />
Kraftstoffen eingesetzt werden, um die<br />
Emissionen zu reduzieren und den Sektor<br />
nachhaltiger zu gestalten.<br />
Wenn Schiffe auf eFuels umgestellt werden,<br />
könnte dies dazu beitragen, die Umweltauswirkungen<br />
des Schiffsverkehrs zu<br />
verringern.<br />
5. Klimaziele: eFuels könnten insgesamt eine<br />
positive Rolle bei der Erreichung der Klimaziele<br />
spielen. Indem sie als nachhaltige Alternative<br />
zu fossilen Brennstoffen eingesetzt werden,<br />
könnten sie dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen<br />
in verschiedenen Branchen zu<br />
reduzieren. Wenn eFuels verstärkt genutzt<br />
werden, könnten sie somit einen wichtigen<br />
Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, wie<br />
z.B. der Reduzierung der globalen Erwärmung,<br />
leisten.<br />
Insgesamt können eFuels also als viel versprechende<br />
Lösung betrachtet werden, um verschiedene<br />
Industrien nachhaltiger zu gestalten<br />
und zur Erreichung der globalen Klimaziele beizutragen.<br />
Die Nutzung von eFuels sollte daher in<br />
Zukunft weiter gefördert werden. (KI RED)<br />
Auswirkungen von eFuels auf die Umwelt<br />
1) Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />
Durch die Verwendung von eFuels, die aus<br />
erneuerbaren Energiequellen hergestellt<br />
werden, können die Treibhausgasemissionen<br />
erheblich reduziert werden. Im Vergleich zu<br />
konventionellen fossilen Brennstoffen können<br />
eFuels dazu beitragen, den Kohlenstoffausstoß<br />
zu verringern und somit einen Beitrag zum<br />
Klimaschutz leisten.<br />
2) Verminderung von Luftverschmutzung<br />
Durch den Einsatz von eFuels könnten schädliche<br />
Emissionen wie Stickoxide und Feinstaub<br />
deutlich reduziert werden, was sich positiv<br />
auf die Gesundheit von Mensch und Umwelt<br />
auswirkt.<br />
3) Schonung von natürlichen Ressourcen<br />
Da eFuels aus erneuerbaren Energiequellen<br />
hergestellt werden, tragen sie zur Schonung<br />
natürlicher Ressourcen bei.<br />
4) Förderung erneuerbarer Energien<br />
Die Herstellung und Nutzung von eFuels<br />
unterstützt den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien, da diese als Hauptquelle für die<br />
Produktion dienen. Durch die verstärkte Nachfrage<br />
nach eFuels können Investitionen in<br />
erneuerbare Energiequellen gefördert werden,<br />
was langfristig zu einem nachhaltigen<br />
Energiesystem beitragen kann.<br />
5) Minderung der Umweltauswirkungen des<br />
Verkehrssektors<br />
Der Verkehrssektor ist ein Verursacher von<br />
Umweltbelastungen. Der Einsatz von eFuels<br />
als saubere Alternative zu fossilen Kraftstoffen<br />
kann dazu beitragen, die Umweltauswirkungen<br />
des Verkehrs zu reduzieren und den Sektor<br />
umweltfreundlicher zu gestalten.<br />
(KI RED)<br />
Fazit: Insgesamt zeigen<br />
diese Beispiele, dass<br />
eFuels das Potenzial<br />
haben, positive Auswirkungen<br />
auf die<br />
Umwelt zu haben,<br />
indem sie helfen, Treibhausgasemissionen<br />
zu reduzieren, Luftverschmutzung<br />
zu<br />
verringern, natürliche<br />
Ressourcen zu<br />
schonen, erneuerbare<br />
Energien zu fördern<br />
und die Umweltauswirkungen<br />
des<br />
Verkehrssektors zu<br />
mindern.
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S32<br />
Geschäftsführer Bernd Datler, ASFINAG-Vorstand<br />
Josef Fiala & Geschäftsführerin Claudia Eder sind<br />
stolz auf 20 Jahre GO-Maut in Österreich.<br />
Transport & Logistik<br />
Inbetriebnahme des<br />
H2-Motors im Bosch<br />
Engineering Center Linz<br />
Bosch will in den nächsten zwei Jahren rund<br />
28 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur<br />
am Linzer Standort<br />
investieren und dort einen grünen Wasserstoffkreislauf<br />
schaffen.<br />
REDAKTION<br />
Das Unternehmen verbindet damit<br />
in idealer Weise zwei innovative<br />
Lösungen entlang der Wertschöpfungskette<br />
von grünem Wasserstoff,<br />
an denen am Bosch Engineering Center in<br />
Linz entwickelt wird: Einblasventile zur Nutzung<br />
sowie Elektrolyse-Stacks zur Erzeugung<br />
von Wasserstoff. „Wir nutzen unsere Entwicklungsaktivitäten<br />
in Linz, um zu zeigen, wie ein<br />
Wasserstoffkreislauf aussehen kann,“ so DI (FH)<br />
Christian Ganser, Leiter des Bosch Engineering<br />
Center in Linz.<br />
Im ersten Schritt hat man einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor<br />
einschließlich<br />
der Versorgung eingerichtet – vorrangig zur<br />
Erprobung der von Bosch in Linz entwickelten<br />
Einblasventile. Im nächsten Schritt sollen Prüfstände<br />
für die von Bosch in Linz entwickelten<br />
Elektrolyse-Stacks aufgebaut werden. Diese<br />
Prüfstände sollen durch grünen Strom betrieben<br />
werden, der von dem Wasserstoffmotor und<br />
der hauseigenen Photovoltaik produziert wird<br />
beziehungsweise aus externen Quellen stammt.
Der von den Prüfständen erzeugte grüne<br />
Wasserstoff wird wiederum zum Betrieb des<br />
Wasserstoffmotors verwendet. Bis Mitte 2025<br />
will man diesen kompletten grünen Wasserstoffkreislauf<br />
am Linzer Bosch-Standort<br />
abbilden.<br />
Bei Bosch ist man vom Energieträger überzeugt:<br />
Wasserstoff, insbesondere aus erneuerbarer<br />
Energie, sei ein zentrales Instrument für wirksamen<br />
Klimaschutz. „Mit Bosch-Technik aus<br />
Linz wollen wir einen Beitrag leisten zum<br />
raschen Aufbau einer Wasserstoff-Produktion in<br />
Europa und darüber hinaus“, betonte Ganser im<br />
Rahmen des heutigen feierlichen „First Firing“<br />
des ersten Wasserstoff-Motors im Bosch<br />
Engineering Center in Linz. Regionale Stakeholder<br />
wie Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner<br />
und der Linzer Stadtrat Dietmar Prammer wohnten<br />
der feierlichen Erstinbetriebnahme ebenso<br />
bei wie Vertreter des Bosch Managements aus<br />
Stuttgart.<br />
Die bei Bosch in Linz entwickelten Wasserstoff-Einblasventile<br />
dienen dazu, in einem<br />
Wasserstoffmotor den Kraftstoff einzudosieren.<br />
Elektrolyse-Stacks wiederum sind das Herzstück<br />
von Elektrolyseuren und damit das<br />
zentrale Element bei der Herstellung von<br />
grünem Wasserstoff. Ein Expertenteam in Linz<br />
treibt im internationalen Entwicklungsverbund<br />
der Bosch-Gruppe die Industrialisierung der<br />
Stacks für Elektrolyseure voran. Dazu kooperiert<br />
das Linzer Bosch Engineering Center mit<br />
österreichischen Forschungseinrichtungen, wie<br />
zum Beispiel dem HyCentA in Graz, einem der<br />
modernsten Wasserstoff-Forschungs-<br />
zentren in Europa, oder dem LCM (Linz Center of<br />
Mechatronics). Auch mit dem neuen Wasserstoff-Forschungszentrum<br />
in Wels arbeitet man<br />
zusammen. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
bei Bosch in Linz werden zudem von<br />
der FFG, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft,<br />
unterstützt.<br />
Das Bosch Engineering Center in Linz ist<br />
international anerkannt für die Entwicklung<br />
von sogenannten Common Rail Injektoren für<br />
Nutzfahrzeuge, also Einspritzinjektoren für<br />
beispielsweise LKWs, Bagger oder Boote. Zudem<br />
werden auch Einblasventile für Gas- Großmotoren<br />
entwickelt, die auch in Richtung Wasserstoff<br />
weiterqualifiziert werden. Darüber hinaus<br />
werden Datenanalyse-Services mithilfe Künstlicher<br />
Intelligenz für die Produktentwicklung<br />
vorangetrieben. Dabei wird auch auf die enge<br />
Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität<br />
in Linz und des Software Competence<br />
Center Hagenberg gesetzt. Auch ein Team von<br />
Hochfrequenz-Experten arbeitet in Linz, nämlich<br />
an der Entwicklung von sogenannten „SoC“<br />
(Systems on Chip) für Automobil-Radar-<br />
Systeme, die beispielsweise Aktoren in autonom<br />
fahrenden Fahrzeugen in Echtzeit ansteuern.<br />
Das jüngste Projekt am Standort ist der Charger<br />
Converter – das ist die zentrale Komponente in<br />
einem Elektrofahrzeug, die für das Laden und<br />
die richtige Bordspannung verantwortlich ist.<br />
Ein Linzer Bosch-Team verantwortet dabei Teile<br />
der Mechanik-Entwicklung. Insgesamt sind<br />
etwa 255 Mitarbeitende im Bosch Engineering<br />
Center in Linz beschäftigt.<br />
(RED)<br />
Robert Bosch AG/APA-<br />
Fotoservice/Greindl
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S34<br />
Transport & Logistik<br />
Logistiker Duvenbeck<br />
setzt auf HVO<br />
Seit Ende Mai ist der Verkauf des biogenen<br />
Kraftstoffs HVO100 in Deutschland offiziell<br />
freigegeben. Als eines der ersten Logistikunternehmen<br />
hat sich die Duvenbeck Unternehmensgruppe<br />
ein Kontingent gesichert, um<br />
Teile ihrer Lkw-Flotte auf den Regelbetrieb mit<br />
HVO100 umzustellen. REDAKTION<br />
Duvenbeck war das erste deutsche<br />
Logistikunternehmen, das den<br />
pflanzlichen Kraftstoff über einen<br />
längeren Zeitraum in einem Pilotprojekt<br />
im Praxisalltag getestet hat. Die Erfahrungen<br />
waren durchweg positiv. HVO zählt im<br />
Vergleich zu Dieselkraftstoff zu den erneuerbaren<br />
Energieträgern, verbrennt sauberer und<br />
bleibt auch bei tiefen Minusgraden flüssig.<br />
Fahrzeugumrüstungen sind für die Nutzung<br />
von HVO nicht erforderlich. Reining empfiehlt<br />
jedoch, sich vom Lkw-Lieferanten die Freigabe<br />
der Fahrzeuge für HVO bestätigen zu lassen.<br />
Alte Dieselrückstände in Betriebstankstellen<br />
sollten vor der Aufnahme von HVO entfernt<br />
werden.<br />
HVO wird aus biogenen Rohstoffen wie<br />
gebrauchten Speiseölen, pflanzlichen und tierischen<br />
Fetten sowie organischen Bestandteilen<br />
von Siedlungsabfällen hergestellt. Diese Rohstoffe<br />
werden industriell zu brennbaren Kohlenwasserstoffen<br />
umgewandelt (hydriert). Obwohl<br />
HVO im Vergleich zu fossilem Dieselkraftstoff<br />
bis zu 90 Prozent weniger CO2 emittiert, wird er<br />
in Deutschland mit Dieselkraftstoff steuerlich<br />
gleichgestellt. Carsten Sanders, Projektleiter<br />
nachhaltige Antriebe bei Duvenbeck:<br />
„Grundlage unseres CO2-Managements ist ein<br />
Reifegradmodell, mit dem wir den Status unserer<br />
Emissionen jederzeit im Blick haben, um<br />
daraus weitere Senkungsmaßnahmen ableiten<br />
zu können. Mit der Einführung von HVO sind wir<br />
auf dem Weg zur Klimaneutralität einen bedeutenden<br />
Schritt vorangekommen.“<br />
„HVO in den Tanks unserer Lkw trägt dazu bei,<br />
unseren eigenen CO2-Fußabdruck und den<br />
unserer Kunden deutlich zu verkleinern“, erklärt<br />
Hakan Bicil, CEO von Duvenbeck. „Der Einsatz<br />
von HVO als Ersatz für fossilen Dieselkraftstoff<br />
unterstützt unsere Pläne, die klimarelevanten<br />
Emissionen aus dem Flottenbetrieb bis zum Jahr<br />
2040 zu neutralisieren. Neben batterieelektrischen<br />
Lkw und Antrieben mit Biogas können<br />
wir für unsere Bestandsflotte nun eine weitere,<br />
sofort wirksame Alternative zur Senkung der<br />
Treibhausgasemissionen im Straßengüterverkehr<br />
nutzen.“<br />
Auch die Berufskraftfahrer von Duvenbeck<br />
sind vom neuen Kraftstoff überzeugt. „Mit HVO<br />
betankte Lkw sind spürbar leiser und zeigen die<br />
gleiche Leistung wie Diesel-Fahrzeuge“, berichtet<br />
Bernd Reining, Fuhrparkleiter bei Duvenbeck.<br />
„Zudem entfällt beim Tanken der typische<br />
Dieselgeruch. Unsere Fahrer haben ein gutes<br />
Gefühl, klimafreundlich unterwegs zu sein.“<br />
Die Duvenbeck-Unternehmensgruppe ist<br />
ein international präsentes und ganzheitlich<br />
agierendes Logistikunternehmen mit<br />
einem Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro<br />
(2023). Mit 6.500 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern an 40 Standorten in elf Ländern<br />
zählt Duvenbeck zu den führenden<br />
Logistikunternehmen in Europa. Das 1932<br />
gegründete Unternehmen ist ein Full-<br />
Service-Logistikdienstleister in den<br />
Bereichen Lead Logistics, Spedition,<br />
Kontraktlogistik und bietet zudem<br />
Cross-Docking, Sequenzierung und<br />
Traileryards an. Duvenbeck verfügt über<br />
einen eigenen Fuhrpark von 1.600<br />
Einheiten, die vor allem für namhafte Kunden<br />
aus der Industrielogistik, unter anderem<br />
für die Automobil-, Konsumgüter-,<br />
Kunststoff- und landwirtschaftliche<br />
Fahrzeugindustrie, im Einsatz sind.<br />
www.duvenbeck.de
HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) ist ein<br />
biogener Kraftstoff, der aus pflanzlichen oder<br />
tierischen Fetten hergestellt wird. Durch einen<br />
hydrierten Veredelungsprozess entsteht ein<br />
hochwertiger Kraftstoff, der als Dieselersatz<br />
verwendet werden kann. HVO ist dadurch eine<br />
nachhaltige Alternative zu herkömmlichem<br />
Diesel und zeichnet sich durch eine deutlich<br />
bessere Umweltbilanz aus. Der Einsatz von<br />
HVO reduziert die CO2-Emissionen und verbessert<br />
die Luftqualität, da er nahezu schwefel<br />
- und aromatenfrei ist. Darüber hinaus ist HVO<br />
kompatibel mit herkömmlichen Dieselmotoren<br />
und kann problemlos in bestehende Infrastrukturen<br />
eingesetzt werden.<br />
HVO: Alternative für Dieselmotoren<br />
Immer mehr Unternehmen und Verbraucher<br />
suchen nach umweltfreundlichen Alternativen<br />
zu konventionellen Kraftstoffen, um ihren ökologischen<br />
Fußabdruck zu verringern. Eine vielversprechende<br />
Option ist HVO (Hydrotreated<br />
Vegetable Oil), ein biogener Kraftstoff, der aus<br />
pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt<br />
wird. Doch viele fragen sich: Ist HVO kompatibel<br />
mit Dieselmotoren?<br />
Die gute Nachricht ist: Ja, HVO ist vollständig<br />
kompatibel mit Dieselmotoren. Dies liegt daran,<br />
dass HVO ähnliche physikalische Eigenschaften<br />
wie herkömmlicher Diesel aufweist. Es<br />
kann daher problemlos in bestehende Dieselfahrzeuge<br />
und -maschinen eingesetzt werden,<br />
ohne dass dafür umfangreiche Umbauten oder<br />
Modifikationen erforderlich sind.<br />
Ein großer Vorteil von HVO ist, dass es einen<br />
höheren Cetanwert als herkömmlicher Diesel<br />
hat. Der Cetanwert gibt die Zündfähigkeit eines<br />
Kraftstoffes an und beeinflusst damit das Startverhalten<br />
und die Verbrennungseigenschaften<br />
des Motors. Ein höherer Cetanwert sorgt somit<br />
für einen ruhigeren Motorlauf, weniger<br />
Geräuschentwicklung und reduzierte<br />
Schadstoffemissionen.<br />
Darüber hinaus ist HVO nahezu schwefel- und<br />
aromatenfrei, was zu einer saubereren Verbrennung<br />
führt und die Lebensdauer des Motors<br />
verlängern kann. Der Einsatz von HVO kann<br />
somit nicht nur die Umweltbilanz verbessern,<br />
sondern auch die Betriebskosten senken.<br />
Es ist wichtig zu betonen, dass HVO als Drop-in-<br />
Kraftstoff betrachtet werden kann, was bedeutet,<br />
dass er ohne Änderungen an der Fahrzeugtechnik<br />
verwendet werden kann. Dies macht<br />
den Umstieg auf HVO besonders attraktiv für<br />
Flottenbetreiber, die eine schnelle und unkomplizierte<br />
Lösung suchen, um ihre CO2-<br />
Emissionen zu reduzieren.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass HVO eine vielversprechende<br />
nachhaltige Alternative zu herkömmlichem<br />
Diesel ist. Durch seine Kompatibilität<br />
mit Dieselmotoren und die vielfältigen<br />
Umweltvorteile bietet HVO die Möglichkeit,<br />
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu<br />
leisten und gleichzeitig die Leistung und<br />
Effizienz von Fahrzeugen zu verbessern.<br />
(RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S36<br />
Transport & Logistik<br />
Astrata Transdanubia -<br />
eine Erfolgsgeschichte<br />
Das 1945 in Linz gegründete Grad Transport<br />
Unternehmen entwickelte sich in ein österreichisches<br />
Transportunternehmen. 1965<br />
kam die Transdanubia Speditionsgesellschaft<br />
m.b.H. in Wien dazu ...<br />
REDAKTION<br />
Ursprünglich wurden die Zielmärkte<br />
Griechenland, Türkei, Russland,<br />
Irak und Saudi Arabien bearbeitet.<br />
Schnell erschloss sich das Unternehmen<br />
in Europa neben den traditionellen<br />
Landtransporten weitere Geschäftsfelder. Heute<br />
hat die Gruppe mehrere Niederlassungen in<br />
Österreich sowie Unternehmen in Ungarn,<br />
Polen, Rumänien, Tschechien, Slowakei, Luxembourg,<br />
Italien. 2022 erwirtschaftete die Firma<br />
in Österreich mit ca. 280 Mitarbeitenden einen<br />
Umsatz von über EUR 290 Millionen.<br />
Ende der 1980er Jahre betreute Transdanubia<br />
einen österreichischen Kunden, der Milchprodukte<br />
für die US-amerikanische Mittelmeerflotte<br />
herstellte. Die Belieferung der diversen<br />
Militärsupermärkte, sogenannte Commissaries,<br />
und manchmal auch der Flotte selbst, unterlag<br />
strikten Sicherheitsauflagen. Deshalb konnte<br />
Transdanubia dem Fahrer den Bestimmungsort<br />
z.B. erst mitteilen, wenn er schon unterwegs war.<br />
Außerdem wollte der Kunde Positionsberichte<br />
vom LKW und der Ware haben, was zum damaligen<br />
Zeitpunkt ein schwieriges Unterfangen<br />
war. Transdanubia war eine der ersten Firmen,<br />
die Satellitenkommunikation und -navigation<br />
installierten. Damals war das ein Meilenstein<br />
der Disposition.<br />
ANDREAS GRAD<br />
Erste Schritte<br />
Die Anforderungen des o.g. Kunden waren mit<br />
den damals zu Verfügung stehenden herkömmlichen<br />
Mitteln schwer zu erfüllen. Finanziell<br />
belastend waren v.a. die Telefonkosten.<br />
Erreichbarkeit und Flexibilität waren nicht gegeben.<br />
Aus diesem Grund begann Transdanubia<br />
1992 die Zusammenarbeit mit Astrata. Im Laufe<br />
der Zeit wurden u.a. Astratas FleetVisor, Fleeteye<br />
Integration, Trucklink, Ttlink zur Auflegererkennung,<br />
DriverLinc (ein Connected Tablet), und<br />
FMB Tracker (kleine und günstige GPS Sender)<br />
implementiert. Wurde die Software zunächst<br />
nur zur Kommunikation und Positionierung<br />
genutzt, so wurde sie im Lauf der Zeit mehr<br />
und mehr als Auswertungs- und Statistik-Tool<br />
herangezogen. Anwendungsbereiche sind z.B.<br />
Fahrerauswertung, Treibstoffverbrauch,<br />
Temperaturmessung, Sicherheit (z.B. die Zertifizierung<br />
durch TAPA, die Transported Asset Protection<br />
Association), das Monitoring von Fracht<br />
und LKWs für High Value Transporte, Streckenüberwachung,<br />
etc.
Die Einführung von Astratas Software kam bei<br />
Disponenten, Dispatchern und Fahrern gut an.<br />
Weil die Software für alle Beteiligten eine<br />
erhebliche Erleichterung der Abläufe darstellte<br />
war die Umsetzung rasch vollzogen und weitgehend<br />
unproblematisch. Konkret brauchte<br />
Transdanubia für die Umstellung nicht einmal<br />
6 Monate. Eine Herausforderung war die Einführung<br />
für die hauseigene Werkstatt, die alle<br />
Geräte installieren und konfigurieren musste.<br />
Auch gab es anfangs noch eine richtige<br />
Satellitenschüssel auf den Dächern der<br />
Fahrerkabinen.<br />
Systemische Partnerschaft<br />
Mittlerweile sind die Astrata Stammdaten in<br />
allen Standorten der Gruppe das führende<br />
System für die nachfolgenden Systeme, wie<br />
z.B. Dispositions-, Buchhaltungs-, Arbeitszeiten-<br />
und Urlaubserfassungssoftware, das<br />
Spesenmanagement usw. Fahrerhandbücher<br />
werden durch den Einsatz von Astrata digital<br />
auf dem Tablet gespeichert und aktualisiert und<br />
dem Fahrer in seiner Muttersprache dargestellt.<br />
All das vereinfacht das Handling und sorgt für<br />
weitestgehende Transparenz. Bei der Integration<br />
war weniger die Soft- und Hardware eine<br />
Herausforderung als vielmehr die interne Prozesskoordination<br />
und Rollenvergabe.<br />
Für die Zukunft ist geplant, die gesamte Fahrervorplanung<br />
in diesen Prozess zu integrieren.<br />
Mit Hilfe von Astratas Technologie kann die<br />
Firma ihre Fahrer, die die Speerspitze von<br />
Transdanubias Dienstleistung darstellen, besser<br />
unterstützen, sowohl unterwegs als auch durch<br />
Online-Schulungen.<br />
Die einzige Konstante ist der Wandel<br />
Andreas Grad, Geschäftsführer von Transdanubia,<br />
stellt fest: „Unsere Art zu disponieren<br />
und die Herangehensweise an unser Transportgeschäft<br />
im Allgemeinen hat sich durch die<br />
Technologisierung völlig gewandelt.<br />
Die Weiterentwicklung ist uns quasi in die<br />
Firmen-DNA geprägt worden, aber der Markt<br />
hat uns auch klare Vorgaben gemacht. Durch<br />
die steigende Komplexität der Anforderungen<br />
von Markt und Kunden sind wir gefordert,<br />
Arbeitsprozesse und Herangehensweisen<br />
ständig zu hinterfragen und anzupassen. Die<br />
lange Zusammenarbeit mit Astrata hilft dabei.“<br />
Transdanubias Ausstattung ermöglicht es der<br />
Firma, auch beim Kunden anders aufzutreten,<br />
und auch schwierige Aufträge sicher absolvieren<br />
zu können. Und noch ein Aspekt: die<br />
Abhängigkeit von Technologie und das Voranschreiten<br />
der Digitalisierung zwingt Unternehmen<br />
dazu, sich permanent weiter zu entwickeln.<br />
Genau deshalb stellt Transdanubia seine Infrastruktur<br />
auf 5G um. Auch die Fahrer sind immer<br />
mehr gefragt und müssen umfassendere Tätigkeiten<br />
durchführen, was wiederum lückenlose<br />
Schulungen erfordert. Letztendlich ermöglicht<br />
Astratas Software und die dadurch nötigen<br />
Prozessanpassungen eine bessere Ausnutzung<br />
von Transdanubias Ressourcen.<br />
Andreas Grad: „Unser strategisches Ziel ist klar:<br />
wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Als<br />
mitteleuropäisches Transportunternehmen erbringen<br />
wir qualitativ hochwertige Leistung. Das<br />
beinhaltet die Auftragserfassung beim Kunden,<br />
die unmittelbare Kommunikation mit unseren<br />
Fahrern, proaktives, vorrausschauendes<br />
Disponieren, ein Höchstmaß an Flexibilität und<br />
Verlässlichkeit, rasche Reaktion bei Problemen<br />
und einen kurzen und durchläufigen Verwaltungsprozess<br />
im Nachgang. Unsere Kunden<br />
sollen alle nötigen und geforderten Informationen<br />
mittels Push-Option zur Verfügung<br />
gestellt bekommen und das Management muss<br />
Zugang zu einer tagesaktuellen Performance<br />
Messung haben.“<br />
„Die Technologie löst noch keine Probleme,<br />
aber sie schafft Transparenz aller nötigen<br />
Informationen für einen möglichst raschen<br />
Entscheidungsweg. Unabdingbar für den Erfolg<br />
ist, dass der Prozess zur Technologie passt.<br />
Astratas Software-Solution hilft uns, das zu<br />
bewerkstelligen.“ (RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S38<br />
Mit 01. Juli <strong>2024</strong> zieht mit Johannes Alexander<br />
Hödlmayr als CEO die dritte Generation beim<br />
Mühlviertler Fahrzeuglogistik-Experten in die<br />
Geschäftsführung ein und wird ab diesem Zeitpunkt<br />
mit seinen Kollegen Robert Horvath (CFO)<br />
– rechts im Bild – und Andreas Sundl (COO) –<br />
links im Bild – die operativen Geschäfte leiten.<br />
Erstmals in der 70-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
knackte der<br />
Mühlviertler Leitbetrieb im<br />
vergangenen Geschäftsjahr die<br />
400-Millionen-Umsatzmarke.<br />
Transport & Logistik<br />
Hödlmayr baut Marktstellung<br />
weiter aus<br />
Unter durchaus herausfordernden und<br />
volatilen Rahmenbedingungen ist es den<br />
Fahrzeuglogistik-Spezialist von Hödlmayr<br />
gelungen, die sehr gute Marktstellung im<br />
Automotiv-Bereich weiter auszubauen.<br />
REDAKTION<br />
„Wir freuen uns natürlich über diese Entwicklung.<br />
Der Erfolg ist uns aber nicht zufällig in den<br />
Schoß gefallen, sondern ist das Ergebnis einer<br />
konsequent verfolgten Strategie“, betont der<br />
designierte Geschäftsführer Johannes<br />
Alexander Hödlmayr. Für die Fahrzeuglogistik-<br />
Expertrn aus Schwertberg galt es in den vergangenen<br />
unsicheren und turbulenten Jahren<br />
vor allem, den Automobil-Produzenten, Importeuren<br />
und Händlern ein verlässlicher Partner<br />
zu sein. Hödlmayr: „Ich denke, dies ist uns im<br />
Sinne unserer Kunden sehr gut gelungen. Wir<br />
konnten jene Stabilität vermitteln, die notwendig<br />
ist, um mit partnerschaftlichen Konzepten<br />
und wirkungsvollen Strategien die neuen Herausforderungen<br />
erfolgreich zu bewältigen.“<br />
Natürlich erforderte das starke Wachstum<br />
auch strukturelle Anpassungen. So wurden im<br />
Unternehmen gegenüber 2022 100 zusätzliche<br />
Mitarbeiter*innen eingestellt. Umfangreiche<br />
Investitionen wurden auch in den gesamten<br />
Fuhrpark getätigt.
„Wir erhöhten die Anzahl der Fahrzeugtransporter<br />
auf ca. 600. Und auch bei den Ganzzugsystemen<br />
haben wir die Anzahl auf 24 aufgestockt“,<br />
erklärt Hödlmayr. Im vergangenen<br />
Geschäftsjahr transportierte das Unternehmen<br />
1,9 Millionen Fahrzeuge – um 200.000 Stück<br />
mehr als in der Vorperiode.<br />
Gute Entwicklung auf internationalen<br />
Märkten In 16 Ländern mit eigener<br />
Niederlassung<br />
Die unmittelbare Nähe zu den Kunden aus dem<br />
Automotiv-Bereich bleibt nach wie vor einer der<br />
wesentlichen Erfolgsfaktoren.<br />
Dementsprechend spielen die 16 Länder-<br />
Niederlassungen für Hödlmayr International<br />
eine wesentliche Rolle. Die Entwicklung in den<br />
einzelnen Ländern ist stabil und erfreulich, trotz<br />
unterschiedlicher regionaler Herausforderungen.<br />
So entwickelte sich beispielsweise die<br />
Niederlassung Türkei sehr gut.<br />
Hödlmayr: „Die Türkei hat sich neben dem<br />
starken lokalen Markt als ichtiger Hub für den<br />
gesamten Kaukasus, aber auch für die<br />
‚StanStaaten‘ entwickelt. Das schlägt sich<br />
natürlich auch in den Zahlen nieder.“<br />
Die schrecklichen Entwicklungen in der Ukraine<br />
betreffen auch Hödlmayr. „In der Niederlassung<br />
in Kiew, die im Jahr 2008 gegründet wurde,<br />
versuchen wir, die Mitarbeiter und ihre Familien<br />
so weit es geht zu unterstützen. Das wenige<br />
mögliche Geschäft wickeln die Kolleginnen und<br />
Kollegen mit herausragender Leistung ab. Man<br />
kann unserem Team zu ihrem Engagement und<br />
ihrem Willen nur gratulieren“, so der designierte<br />
Geschäftsführer.<br />
Wichtige Schritte zur Erreichung der<br />
ambitionierten Nachhaltigkeitsziele<br />
Das Thema Nachhaltigkeit genießt bei<br />
Hödlmayr als international tätigem Fahrzeuglogistik-Experten<br />
in vielfacher Hinsicht große<br />
Aufmerksamkeit. Konsequent verfolgt man im<br />
Mühlviertler Unternehmen eine klar definierte<br />
Strategie, um die gesteckten Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erreichen:<br />
• Bis 2030 – Reduktion der spezifischen<br />
CO2-Emissionen (CO2/Fahrzeug) um 55<br />
Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990<br />
• Bis 2030 – CO2-freie Compounds<br />
• Bis 2040 – Hödlmayr ist ein CO2-<br />
neutrales Unternehmen<br />
• Bis 2050 – Hödlmayr ist ein CO2-freies<br />
Unternehmen
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S40<br />
„Wir setzen klar definierte Maßnahmen um<br />
und nehmen die Erwartungshaltungen unserer<br />
Stakeholder ernst“, betont Robert Horvath, CFO<br />
bei Hödlmayr International. Um den angestrebten<br />
möglichst emissionsarmen Autotransport<br />
sicherzustellen, setzt der Fahrzeuglogistik-<br />
Experte auf unterschiedlichste Initiativen.<br />
„Wir beschäftigen uns intensiv mit alternativen<br />
Antriebstechnologien für die eigene Fahrzeugflotte“,<br />
erklärt Horvath. So erfolgt noch im<br />
heurigen Jahr die Anschaffung eines ersten<br />
eigenen Elektro-LKWs für den Standort in Graz.<br />
Dieser wird im Rundlauf zwischen dem dortigen<br />
Hödlmayr-Logistikzentrum und einem in Graz<br />
ansässigen großen Automobilwerk eingesetzt.<br />
„Das wird der erste Elektro-LKW in unserer<br />
Flotte sein. 2030 soll der Anteil unserer LKWs<br />
aus erneuerbaren Energiequellen bereits bei<br />
zehn Prozent liegen“, so Horvath. Nach derzeitigem<br />
Stand der Technik können E-LKWs bis zu<br />
einem Radius von maximal 300 Kilometern zum<br />
Einsatz kommen. Auch das Thema Wasserstoff<br />
fließt in die langfristigen strategischen Überlegungen<br />
bei Hödlmayr mit ein. „Diese Antriebstechnologie<br />
kann ab einer Reichweite von rund<br />
700 Kilometern durchaus interessant werden.<br />
Voraussetzung dafür sind die wirtschaftliche<br />
Darstellbarkeit und der Ausbau der dafür nötigen<br />
flächendeckenden Infrastruktur. Und davon<br />
sind wir derzeit noch weit entfernt“, so Horvath.<br />
Wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeits-<br />
strategie ist auch die zunehmende Verlagerung<br />
von Fahrzeugtransporten von der Straße auf<br />
die Schiene. Bis 2030 will das Unternehmen<br />
seinen Anteil an Bahnverkehren verdoppeln (im<br />
Vergleich zu 2021). Dies hat beachtliche Auswirkungen.<br />
So belegen Berechnungen, dass sich<br />
dadurch der CO2-Ausstoß pro transportiertem<br />
Fahrzeug um rund 75 Prozent verringert.<br />
Horvath: „Den Automobilherstellern wird damit<br />
eine attraktive Möglichkeit geboten, positive<br />
Effekte für die eigene CO2-Bilanz zu erzielen,<br />
um ihre ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu<br />
erreichen.“<br />
Stabile Entwicklung bei Neuzulassungen<br />
Weiterer Ausbau von Bahnkapazitäten<br />
Wie organisieren die Automobilhersteller künftig<br />
den Fahrzeugvertrieb zum Endkunden? Diese<br />
Frage ist für ein auf dieses Segment spezialisiertes<br />
Unternehmen wie Hödlmayr natürlich<br />
von entscheidender Bedeutung. Dementsprechend<br />
aufmerksam verfolgen die Mühlviertler<br />
Automotiv-Experten alle Entwicklungen in<br />
diesem Bereich. In jüngster Vergangenheit<br />
waren Tendenzen erkennbar, die auf eine Abkehr<br />
vom traditionellen Händlernetz hindeuten.<br />
„Vor allem neue Anbieter aus Asien oder Amerika<br />
sahen im Direktvertrieb an den Endkunden<br />
eine attraktive Alternative zu den Händlern“,<br />
erklärt Andreas Sundl, COO bei Hödlmayr<br />
International. Dies hat sich seiner Ansicht nach
mittlerweile aber wieder etwas relativiert. So<br />
erkennt Sundl nun auch bei einigen der neuen<br />
Marktteilnehmern Bestrebungen, ein eigenes<br />
Händlernetzwerk aufzubauen beziehungsweise<br />
bestehende Händlernetzwerke zu nutzen.<br />
„Wohin die Reise geht, ist hier noch nicht wirklich<br />
absehbar. Wir als Hödlmayr bereiten uns<br />
aber ohnehin auf alle Szenarien bestmöglich<br />
vor“, so Sundl.<br />
So stockt Hödlmayr bis zum Jahr 2025/26 die<br />
Ganzzugsysteme von derzeit 24 auf 29 Garnituren<br />
auf. „Damit erhöhen wir unsere diesbezüglichen<br />
Kapazitäten auf über 300.000<br />
transportierte Fahrzeuge pro Jahr. Ein weiterer<br />
Ausbau hängt nicht nur von unseren Kunden ab,<br />
sondern auch davon, wie sich die Stabilität der<br />
europäischen Eisenbahnen hinsichtlich Infrastruktur<br />
und Kapazitäten entwickelt“, betont<br />
der Hödlmayr-COO. Hinsichtlich der Fahrzeugneuzulassungen<br />
prognostizieren renommierte<br />
Automobil-Analysten bis 2035 eine durchaus<br />
stabile Entwicklung mit leicht steigender<br />
Tendenz. Dies deckt sich auch mit den Einschätzungen<br />
der europäischen Automobilproduzenten.<br />
„Ein Beleg dafür sind nicht zuletzt<br />
drei neue Werke in der Slowakei und Ungarn<br />
mit einer Produktionskapazität von 600.000<br />
Fahrzeugen, die ab 2025/2026 den Betrieb<br />
aufnehmen werden“, erklärt Sundl.<br />
Als schwierig gestaltet sich die Vorhersage,<br />
welche Rolle alternative Antriebstechnologien<br />
am PKW-Markt spielen. Dies hängt nach Ansicht<br />
des Hödlmayr-Experten maßgeblich von<br />
den politischen Rahmenbedingungen ab. (RED)<br />
FACTS<br />
Ø 100%iges Familienunternehmen<br />
Ø Umsatz rund € 400 Millionen<br />
Ø Mitarbeiter*innen rund 1.700<br />
Ø Niederlassungen 16 Länder<br />
Ø Fahrzeugtransporter 600<br />
Ø Ganzzugsysteme 24<br />
Ø Fahrzeugstellplätze 55.000<br />
Ø Transportvolumen 1.900.000 Fahrzeuge / Jahr
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S42<br />
Transport & Logistik<br />
MAN zeigt erstmals<br />
gesamtes Lkw-<br />
Antriebsportfolio<br />
Im Vorfeld zur IAA Transportation <strong>2024</strong> hat<br />
MAN Truck & Bus Anfang Juli einen Ausblick<br />
auf seinen Messe-Auftritt im September<br />
gegeben. Bei den Testfahrten vor dem<br />
Panorama der österreichischen Alpen stand<br />
die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs<br />
im Fokus. Rund 200 Journalisten hatten<br />
erstmals Gelegenheit, Lkw mit Elektro-,<br />
Wasserstoff- und modernsten Dieselantrieb<br />
im direkten Vergleich zu testen. REDAKTION<br />
Dabei zeigte sich der neue MAN<br />
eTruck, der mit seinem modularen<br />
Batteriekonzept, zahlreichen Radständen,<br />
Fahrerhäusern, Nebenantrieben<br />
und Branchenaussattungen nun über<br />
eine Million Konfigurationsvarianten bietet,<br />
fit für die Bedarfe aller relevanten Branchen,<br />
Aufbaulösungen und Transportaufgaben. Seine<br />
Vorbereitung für den kommenden Megawattladestandard<br />
MCS mit bis zu 1000 kW<br />
ermöglicht das Wiederaufladen innerhalb der<br />
Lenkzeitpause des Fahrers. Bis zu 800 Kilometer<br />
Tagesreichweite sind so möglich, ausreichend<br />
auch für typische Fernverkehrsanwendungen.<br />
Nicht zuletzt deshalb ist das Kundeninteresse<br />
bereits groß: 2000 Bestellanfragen und Bestellungen<br />
liegen bereits vor, darunter zuletzt ein<br />
Großauftrag aus Frankreich mit 100 Fahrzeugen.<br />
„Auch wenn den Übergang zum CO2-freien<br />
Güterverkehr mehrere Antriebstechnologien<br />
prägen, liegt unser Fokus klar auf der Elektromobilität<br />
als Hauptantriebstechnologie. Der<br />
Wasserstoffverbrenner kann für Spezialanwendungen<br />
eine sinnvolle Ergänzung sein, wie auch<br />
der Brennstoffzellenantrieb, der derzeit aber<br />
noch in der Entwicklung ist.<br />
Über die gesamte Transformation wird daneben<br />
der Diesel-Antrieb bis zu seiner vollständigen<br />
Ablösung weiterhin eine wichtige Rolle<br />
spielen. Deshalb haben wir ihn mit unserem<br />
neuen D30-Motor noch einmal deutlich effizienter,<br />
sparsamer und CO2-ärmer gemacht.<br />
Er basiert auf der gemeinsamen Motorenplattform<br />
der TRATON GROUP und ist das greifbare<br />
Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit<br />
unserer Entwicklungsabteilungen. Verbrenner<br />
und Elektro-Lkw werden wir künftig auf dem<br />
selben Serienband fertigen, um so flexibel auf<br />
den Nachfragewandel hin zum Elektro-Lkw<br />
reagieren zu können. Damit die Antriebswende<br />
gelingt, muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />
bei Politik, Infrastrukturbetreibern und Herstellern<br />
aber absolute Priorität haben“, so Alexander<br />
Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus.<br />
Bereits 2030 soll jeder zweite in Europa<br />
zugelassene MAN-Lkw batterielektrisch sein.<br />
Erst kürzlich hat das Ladeinfrastruktur-Joint-<br />
Venture Milence, an dem MAN als Teil der
TRATON GROUP neben Daimler Truck<br />
und Volvo Trucks beteiligt ist, einen<br />
der ersten großen Lkw-Ladeparks<br />
im Hafen von Antwerpen eröffnet.<br />
1700 Ladepunkte sollen<br />
insgesamt auf Eigenititiative<br />
der Hersteller in den nächsten<br />
Jahren entstehen. 50.000 insgesamt<br />
werden bis 2030 für die<br />
kontinuierlich steigende Zahl an<br />
Elektro-Lkw benötigt. Darüber hinaus<br />
arbeitet MAN auch an der Elektrifizierung<br />
seines eigenen Service-Netzwerks.<br />
MAN bringt als erster Hersteller Lkw<br />
mit Wasserstoffverbrenner<br />
Parallel zum Hochlauf der Elektromobilität<br />
arbeitet MAN an der Wasserstofftechnologie als<br />
komplementäre Zero-Emission-Lösung für<br />
Spezialanwendungen wie Schwertransporte<br />
oder für Einsatzbereiche, in denen Ladeinfrastruktur<br />
nur schwer zu realisieren ist. Bei den<br />
Testfahrten in Österreich zeigte MAN den<br />
Prototypen eines Wasserstoff-Verbrenner-Lkw,<br />
der als MAN hTGX in Kleinserie von zunächst<br />
200 Fahrzeugen ab 2025 erstmals an Kunden<br />
in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen,<br />
Island sowie ausgewählten außereuropäischen<br />
Ländern ausliefert wird. Ebenso wie sein<br />
elektrisches Pendant erfüllt er die strengen<br />
Kriterien als Zero-Emission-Fahrzeug.<br />
Hocheffizienter konventioneller<br />
Antrieb im Übergang<br />
Für den im Technologieübergang zu Zero-<br />
Emission-Antrieben weiterhin bestehenden<br />
Bedarf an konventionellen Verbrenner-Lkw<br />
bringt MAN mit dem neuen Power-Lion-<br />
Antriebsstrang einen hocheffizienten Motor<br />
für die Sattelzugmaschinen der Baureihen MAN<br />
TGX und TGS. Der auf Basis der<br />
gebündelten Technologiekompetenz<br />
der TRATON<br />
GROUP gezielt für MAN-<br />
Fahrzeuge entwickelte<br />
Motor erzielt mit dem<br />
ebenfalls neuen MAN<br />
TipMatic 14- Getriebe,<br />
einer neuen Bremsengeneration<br />
und aerodynamischen<br />
Maßnahmen eine<br />
beachtliche weitere Kraftstoffreduzierung<br />
und damit<br />
CO2-Minderung von bis zu 3,7 Prozent.<br />
In Ländern mit einer CO2-Maut wird er durch<br />
Einstufung in sehr günstige Mautklassen<br />
darüber hinaus weitere Einsparungen bei den<br />
Kilometerkosten bieten können.<br />
Modernste Sicherheits- & Assistenzsysteme<br />
Neben den Dekarbonisierungstechnologien<br />
standen bei den Testfahrten in den Alpen neue<br />
Assistenzsyssteme im Vordergrund. Während<br />
MAN für seine Lkw-Baureihen die Fußgängerund<br />
Radfahrererkennung, die dritte Generation<br />
des Notbremsassistenten EBA sowie die<br />
Abbiegehilfe zum Schutz der schwächsten<br />
Verkehrsteílnehmer bereits seit Anfang <strong>2024</strong><br />
in Serie produziert, trat die erst im Mai auf der<br />
Messe Transpotec vorgestellte neue Version<br />
des Transporters MAN TGE mit einer Vielzahl<br />
an Sicherheits- und Assistenzfunktionen bei<br />
den Testfahrten in Österreich an. Darunter das<br />
System Cruise Assist Plus mit der Funktion Notfallassistent.<br />
Der Notfallassistent überwacht die<br />
Aktivität des Fahrers. Bleibt diese aus, kann das<br />
System das Fahrzeug zum Stehen zu bringen<br />
und anschließend absichern.<br />
(RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S44<br />
Transport & Logistik<br />
Handel, Transport und<br />
Logistik: Lieferkettengesetz<br />
hemmt<br />
Innovationen<br />
Daten- & Klimaschutz sowie das Lieferkettengesetz<br />
haben im Vergleich zu den anderen<br />
Regularien die größten Auswirkungen auf den<br />
deutschen Mittelstand. Das zeigt die Studie:<br />
Deutscher Mittelstand im Regulierungskorsett<br />
von proALPHA – einem Anbieter von ERP+<br />
Softwarelösungen für die mittelständische<br />
Fertigungsindustrie.<br />
REDAKTION<br />
Während die befragten Mittelständler<br />
das deutsche Klimaschutz-<br />
und Lieferkettengesetz<br />
(jeweils 39 Prozent) als Wachstum<br />
-beziehungsweise Expansionsbremse<br />
sehen, muss jeder Dritte (33 Prozent) aufgrund<br />
der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)<br />
seine Personaldecke verstärken und mehr<br />
Reporting an größere Unternehmen leisten.<br />
Ein Blick in die Branchen zeigt: Während die<br />
Fertigungsindustrie und der Sektor Handel,<br />
Transport & Logistik insbesondere mit den<br />
Folgen des Lieferkettengesetzes als Wachstums-,<br />
Innovations- und Investitionsbremse zu<br />
kämpfen haben, verzeichnet die IT- und Technologiebranche<br />
vor allem bei den Daten- und<br />
Klimaschutzgesetzen einen erhöhten<br />
Reporting-Aufwand.<br />
Die Studie zeigt, dass die untersuchten Regularien<br />
Handel, Transport und Logistik (T&L) in ihrer<br />
Expansion und Innovation ausbremsen –<br />
insbesondere durch die Lieferkettengesetze.<br />
Für fast die Hälfte (44 Prozent) der Unternehmen<br />
aus diesen Industrien stellt das deutsche<br />
Lieferkettengesetz ein Innovationshemmnis (im<br />
Branchendurchschnitt sind es 32 Prozent) dar.<br />
Ebenfalls 44 Prozent gaben in diesem Sektor an,<br />
das europäische Lieferkettengesetz zwinge sie<br />
zur Zurückstellung geplanter Investitionen. Im<br />
Branchendurchschnitt sind es auch hier<br />
lediglich 32 Prozent.<br />
Handel, Transport & Logistik werden im Vergleich<br />
zu den anderen Branchen im Hinblick<br />
auf die europäische Datenschutzverordnung<br />
(DSGVO) eher in ihrem Wachstum oder<br />
Expansion ausgebremst (45 im Vergleich zu 31<br />
Prozent) und müssen eher geplante Investitionen<br />
zurückstellen (29 im Vergleich zu 23<br />
Prozent). Das ESG-Reporting wirkt in diesem<br />
Sektor darüber hinaus als stärkere Investitionsbremse<br />
im Vergleich zu den anderen Branchen<br />
(35 im Vergleich zu 26 Prozent).<br />
„Der Sektor Handel, Transport & Logistik scheint<br />
von der Lieferkettengesetzgebung im Bereich<br />
Innovationen und Investitionen ausgebremst zu<br />
werden. Zudem führen hier das ESG-Reporting<br />
sowie die Datenschutzverordnung im Vergleich<br />
zu anderen Branchen zu einer Verringerung der<br />
Investitions- und Expansionskraft“, so Michael<br />
Finkler, Geschäftsführer Business Development<br />
bei proALPHA.<br />
Fertigungsindustrie kämpft ebenfalls mit<br />
Lieferkettengesetz<br />
Für die Fertigungsindustrie stellt das deutsche<br />
Lieferkettengesetz mit 43 Prozent ein größeres<br />
Wachstums- und Expansionshemmnis dar als<br />
für alle anderen innerhalb der Studie analysierten<br />
Branchen (39 Prozent im Durchschnitt).<br />
Zudem ist das Gesetz für ebenfalls 43 Prozent<br />
der im Bereich Fertigung befragten Mittel-
ständler ein Nachteil im internationalen<br />
Wettbewerb (im Branchendurchschnitt<br />
sehen das nur 34 Prozent<br />
so). Darüber hinaus wirkt<br />
der EU AI Act – das erste<br />
gesetzliche Regularium<br />
für Künstliche Intelligenz<br />
weltweit – besonders für die<br />
produzierende Industrie als<br />
Innovationsbremse (38 Prozent<br />
im Vergleich zu 32 Prozent<br />
im Branchendurchschnitt).<br />
Auch wollen in der Fertigung mehr<br />
Unternehmen (34 Prozent im Vergleich<br />
zu 26 Prozent im Branchendurchschnitt) ihre<br />
Produktion aufgrund des EU AI Acts ins Ausland<br />
verlagern. Weitere 32 Prozent (im Vergleich zu<br />
28 Prozent im Branchendurchschnitt) stimmen<br />
der Aussage zu, dass Deutschland aufgrund<br />
dieses Gesetzes seine führende Position im<br />
internationalen Wettbewerb einbüßt.<br />
„Für die Fertigungsindustrie zeigt sich, dass<br />
das Lieferkettengesetz sich insbesondere auf<br />
Wachstum und (internationale) Expansion<br />
negativ auswirkt. Zudem belastet laut unserer<br />
Umfrage der EU AI Act die Innovationskraft und<br />
den Wirtschaftsstartort Deutschland“, so Finkler<br />
weiter.<br />
IT- & Technologie: Hoher Reporting-Aufwand<br />
Die IT- und Technologiebranche hat am meisten<br />
mit dem Reporting im Zuge der Datenschutzverordnung<br />
zu kämpfen. So gibt fast die<br />
Hälfte (46 Prozent im Vergleich zu 33 Prozent im<br />
Branchendurchschnitt) der Befragten an, dass<br />
die DSGVO für sie einen erhöhten<br />
Reporting-Aufwand bedeute. Zudem zeigt sich<br />
anhand der Tech-Branche, dass auch der<br />
Mittelstand von gesetzlichen Vorschriften<br />
betroffen ist, die eigentlich für größere<br />
Unternehmen gelten. So gaben 38<br />
Prozent (im Durchschnitt 29<br />
Prozent) der befragten IT- und<br />
Tech-Unternehmen an, dass<br />
das ESG- beziehungsweise<br />
CSRD-Regelwerk für sie<br />
viel Extraaufwand bei der<br />
Berichterstattung bedeute,<br />
weil größere Geschäftspartner<br />
(ESG-Pflicht besteht erst<br />
ab 500 Mitarbeitenden) das<br />
von ihnen verlangen.<br />
Der EU Resilience Act und das<br />
KRITIS-Dachgesetz (beide im weitesten Sinne<br />
mit Information Security befasst) wirken sich vor<br />
allem in der IT- und Tech-Industrie<br />
negativ auf die Innovationskraft (50 Prozent<br />
stimmen dem zu; das sind 16 Prozent mehr als<br />
im mittelständischen Durchschnitt) und<br />
geplante Investitionen (37 Prozent im Vergleich<br />
zu 27 Prozent insgesamt) aus. Kein Wunder,<br />
dass das KRITIS-Dachgesetz den Aufbau und<br />
Einkauf von in- respektive externem Know-how<br />
vor allem für diese Branche nötig macht<br />
(41 Prozent stimmen dem zu; das sind 21<br />
Prozent mehr als im Gesamtdurchschnitt).<br />
„Die IT- und Technologie-Industrie beklagt<br />
häufiger als der Branchendurchschnitt einen<br />
erhöhten Reporting-Aufwand – auch weil<br />
größere Unternehmen das von ihnen bei<br />
Gesetzen verlangen, von denen sie aufgrund<br />
ihrer Unternehmensgröße eigentlich gar nicht<br />
unmittelbar betroffen sind. Zudem scheinen in<br />
diesem Sektor aktuelle europäische<br />
Security-Vorschriften wie das KRITIS-Dachgesetz<br />
sowie der EU Resilience Act zu Lasten<br />
von Innovationen und Investitionen zu gehen“,<br />
fasst Finkler diese Branche zusammen.<br />
(RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S46<br />
Transport & Logistik<br />
Ist Indien eine<br />
zunehmende<br />
Alternative zu China?<br />
Indien zieht zunehmend Großunternehmen<br />
und Mittelständler an, die sowohl Materialien<br />
und Bauteile günstig beschaffen wollen, als<br />
auch Produktionswerke und FuE-Abteilungen<br />
im Land aufbauen wollen. Ein Grund dafür<br />
sind auch die sehr niedrigen Lohnkosten von<br />
Facharbeitskräften.<br />
DIRK RUPPIK<br />
Die Pandemie hat der globalen Industrie<br />
die Verletzlichkeit der weltweiten<br />
Lieferketten deutlich vor Augen<br />
geführt. Um die Supply Chains<br />
resilienter zu machen, steht neben anderen<br />
Maßnahmen zunehmend die Diversifizierung<br />
der Versorgungswege auf dem Programm.<br />
Dabei werden verschiedene Strategien wie<br />
geografische Diversifizierung und Multi-Sourcing<br />
verfolgt. Um Risiken zu streuen und die<br />
Abhängigkeit vom Land der Mitte zu reduzieren,<br />
werden zunehmend Materialien und Produkte<br />
aus anderen Ländern wie Indien, Bangladesch,<br />
Mexiko, Thailand, Vietnam und anderen südostasiatischen<br />
Staaten beschafft. Beim Multi-<br />
Sourcing werden mehrere Lieferanten für<br />
dieselben Produkte genutzt. Lokalisierung und<br />
Regionalisierung verlagern Produktion und<br />
Beschaffung näher an die Endverbrauchermärkte,<br />
was zu kürzeren Lieferwegen und<br />
reduzierten Transportkosten führt.<br />
Staatliche Kampagne zur Positionierung<br />
Indiens als Alternative zu China<br />
Indiens Premierminister Narendra Modi setzt<br />
sich aktiv dafür ein, die größte Demokratie der<br />
Welt als attraktive Alternative zu China in den<br />
globalen Lieferketten zu etablieren (1).<br />
Unter seiner Führung hat Indien mehrere Maßnahmen<br />
ergriffen, um ausländische Investitionen<br />
anzuziehen und die Produktionskapazitäten<br />
zu steigern. Zu den Maßnahmen gehören<br />
die Einführung des Programms „Make in India“,<br />
das darauf abzielt, Indien zu einem globalen<br />
Produktionszentrum zu machen und zudem<br />
umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur<br />
und Technologie zu fördern. Modi treibt auch<br />
Freihandelsabkommen voran und sucht neue<br />
wirtschaftliche Partnerschaften, um Indiens Position<br />
in der globalen Wirtschaft zu stärken. Die<br />
Regierung betont die Vorteile einer stabilen<br />
politischen Lage und eines großen, jungen<br />
Arbeitskräftepotenzials. Geopolitische Allianzen<br />
und wirtschaftliche Integration stehen ebenfalls<br />
im Fokus, um die Resilienz der Lieferketten zu<br />
erhöhen und die Abhängigkeit von China zu<br />
reduzieren.
Indiens Stärken und Schwächen<br />
Indien bietet bei der Diversifizierung globaler<br />
Lieferketten bedeutende Stärken, aber auch<br />
einige Herausforderungen (2). Zu den Stärken<br />
gehört die große Verfügbarkeit an Rohstoffen,<br />
die essenziell für die meisten Industrien sind.<br />
Das Land verfügt über eine wachsende Basis an<br />
qualifizierten Fachkräften, was auch durch die<br />
hohe Anzahl an Ingenieuren und IT-Spezialisten<br />
belegt wird. Zudem sind die Lohnkosten in<br />
Indien im Vergleich zu vielen Ländern und auch<br />
China sehr viel niedriger, was die Produktion<br />
erheblich kosteneffizienter macht. Im Jahr 2022<br />
lag der durchschnittliche Monatslohn für<br />
Produktionsarbeiter in China laut dem<br />
Reshoring Institute bei etwa 1257 US-Dollar,<br />
während er in Indien deutlich niedriger bei rund<br />
270 US-Dollar lag.<br />
Die indische Regierung verfolgt zudem aktiv<br />
eine unterstützende Strategie für ausländische<br />
Investitionen, die das Land zu einem globalen<br />
Produktionszentrum machen sollen.<br />
All das sind günstige Standortfaktoren<br />
für Beschaffung und<br />
Produktion. Zudem ist Indien<br />
aufgrund der Verfügbarkeit<br />
qualifizierter Fachkräfte<br />
bei geringen Lohnkosten<br />
ein attraktiver Standort<br />
für Outsourcing in der<br />
globalen Forschung und<br />
Entwicklung. Der Trend wird<br />
nicht nur von Großkonzernen<br />
genutzt, sondern auch von deutschen<br />
Mittelstandsunternehmen.<br />
Die IT-Kompetenz in Indien eignet sich hervorragend,<br />
um Technologiezentren für die Entwicklung<br />
von Industrie 4.0 und für Servicefunktionen<br />
aufzubauen.<br />
Trotz dieser Vorteile gibt es auch Schwächen,<br />
die Indien überwinden muss. Die Infrastruktur in<br />
vielen Teilen des Landes ist noch unzureichend<br />
entwickelt. Dies betrifft Straßen, Eisenbahnen<br />
und Häfen, was die Effizienz der Lieferketten<br />
beeinträchtigen kann. Logistische Herausfor-<br />
derungen sind ebenfalls ein Hindernis, da das<br />
logistische Netzwerk in Indien noch nicht so<br />
ausgereift wie in anderen großen Produktionszentren<br />
der Region ist. Zusätzlich gibt es<br />
bürokratische und regulatorische<br />
Hürden, die ausländische<br />
Unternehmen nach wie vor<br />
abschrecken. Indien zieht<br />
jedoch aufgrund seiner Vorteile<br />
zunehmend internationale<br />
Unternehmen an, die ihre<br />
Lieferketten diversifizieren<br />
und widerstandsfähiger<br />
gestalten möchten.<br />
Indien lockt deutsche Unternehmen<br />
Indien ist ein wichtiger Beschaffungsmarkt<br />
für deutsche Einkäufer (3), insbesondere<br />
in den Bereichen Automobilzulieferung und<br />
Maschinenbau. Im Land sind 550 Mitgliedsunternehmen<br />
des Verbands Deutscher<br />
Maschinen und Anlagenbau mit eigenen<br />
Niederlassungen vertreten. Indische Lieferanten<br />
bieten kostengünstige Alternativen, vor allem<br />
in der metallverarbeitenden Industrie, wie bei<br />
Kugellagern und Gussteilen. Maschinenbaubetriebe<br />
in Indien produzieren Textil-, Bau- und<br />
Werkzeugmaschinen zu wettbewerbsfähigen
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S48<br />
Preisen. Zudem betreiben über 1000 internationale<br />
Konzerne, darunter Siemens und<br />
Bosch, Forschungs- und Entwicklungszentren<br />
in Indien, um Produkte für Schwellenländer zu<br />
entwickeln. Indiens große Softwarebranche<br />
spielt ebenfalls eine zentrale Rolle im Export.<br />
Beispielsweise bezieht Volkswagen eine<br />
Vielzahl von Komponenten für seine Autos aus<br />
Indien, um seine Produktions- und Lieferketten<br />
zu diversifizieren und zu optimieren. Zu den<br />
wichtigsten aus Indien bezogenen Komponenten<br />
gehören Motorenteile, Getriebebauteile,<br />
elektronische Komponenten wie Steuergeräte<br />
und Sensoren sowie Karosserieteile. Darüber<br />
hinaus werden auch Interieur-Komponenten<br />
wie Sitze und Armaturenbretter sowie Fahrwerkskomponenten<br />
wie Radaufhängungen und<br />
Dämpfungssysteme aus Indien beschafft.<br />
Diese Beschaffung ermöglicht es Volkswagen,<br />
u.a. von den Kostenvorteilen und der hohen<br />
Fertigungskompetenz indischer Zulieferer zu<br />
profitieren.<br />
Die Volkswagen Marke Škoda Auto hat im<br />
Oktober 2023 in Puna ein neues Teileversandzentrum<br />
eröffnet (4). Die 16000 Quadratmeter<br />
große Anlage dient als Verpackungsbereich für<br />
komplett zerlegte Bausätze (CKD) der Modelle<br />
Kushaq und Slavia, die nach Vietnam exportiert<br />
werden. Dort werden sie geschweißt, lackiert<br />
und montiert.<br />
Dies ist Teil der Strategie von Škoda, Synergien<br />
zwischen wichtigen Märkten zu nutzen und den<br />
ASEAN-Raum besser zu bedienen. Das Zentrum<br />
soll die Exportkapazitäten erhöhen und<br />
nachhaltige, qualitativ hochwertige Mobilität<br />
weltweit zugänglich machen. Bisher wurden<br />
die Modelle Karoq und Kodiaq in Vietnam aus<br />
europäischer Produktion angeboten. Ab <strong>2024</strong><br />
beginnt die Montage von Fahrzeugen aus CKD-<br />
Kits aus Indien, zunächst mit dem Kushaq und<br />
anschließend dem Slavia. Škoda plant zudem,<br />
die Modelle Superb und Octavia in Vietnam<br />
einzuführen und die Enyaq-Serie als Reaktion<br />
auf die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen<br />
hinzuzufügen.<br />
LITERATUR<br />
1) Modi Ramps Up Campaign Position India<br />
as Alternative to China, Bloomberg, Mint<br />
2) Rajesh Nath, Globalisierung & Urbanisierung,<br />
Indien - Resilientes Wachstum, Wilo SE<br />
3) Neizel, Einkauf in Indien, Beschaffung<br />
in Indien: Länderanalyse für den Einkauf,<br />
Technik Einkauf, Verlag Moderne Industrie<br />
GmbH<br />
4) Škoda Auto: newly opened Parts Expedition<br />
Centre in India to supply the Vietnamese<br />
market, Škoda Storyboard<br />
5) Igus to invest Rs 100 crore to strengthen<br />
operations in India, The Machinist, Worldwide<br />
Media<br />
Die Igus GmbH investiert 100 Crore Rupien (ca.<br />
11,5 Millionen Euro) in den Ausbau seiner Aktivitäten<br />
in Indien (5). Das Unternehmen errichtet<br />
eine neue Anlage in Bengaluru auf einem vier<br />
Hektar großen Grundstück mit einer Fläche von<br />
84000 Quadratmetern. Die Investition soll die<br />
Produktverfügbarkeit verbessern und wertschöpfende<br />
Prozesse stärken. In der ersten<br />
Bauphase wurden bereits 15 Crore Rupien<br />
(ca. 1,73 Millionen Euro) investiert. Ziel ist es,<br />
den Umsatz<br />
in Indien in den nächsten drei bis vier Jahren zu<br />
verdoppeln. Indien bietet aufgrund der<br />
genannten Vorteile deutschen Großunternehmen<br />
und ebenso Mittelständlern eine Alternative<br />
für die kostengünstige Beschaffung von Materialien<br />
und Bauteilen als auch für den Aufbau<br />
von eigenen Produktionswerken und FuE-<br />
Abteilungen. Trotz aller Euphorie sollte dabei<br />
aber nicht eine detaillierte Betrachtung der<br />
Nachteile wie der noch nicht ausreichenden<br />
Infrastruktur sowie bürokratischer und regulatorischer<br />
Hürden erfolgen. (RED)
9. ECOMLOG24<br />
SAVE THE DATE<br />
7. 10. <strong>2024</strong><br />
13:00 - 17:00<br />
WIEN<br />
TWELVE<br />
TWIN TOWER<br />
www.twelve.co.at<br />
9. eCommerce Logistik-Day <strong>2024</strong><br />
www.logistik-express.com/ecomlog24/
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S50<br />
Transport & Logistik<br />
Großauftrag: VAH<strong>LE</strong><br />
elektrifiziert<br />
Containerblöcke im<br />
neuen Khalifa Port<br />
Die Paul Vahle GmbH & Co. KG hat einen<br />
Großauftrag zur Elektrifizierung und Automatisierung<br />
von Containerblöcken im neuen<br />
Khalifa Port in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische<br />
Emirate (VAE), erhalten.<br />
In der ersten Phase stattet der weltweit<br />
führende Anbieter von Energie- und Datenübertragungslösungen<br />
für mobile<br />
Anwendungen und Experte für Hafenautomatisierung<br />
16 Containerblöcke mit<br />
Automationssystemen aus und installiert rund<br />
22 Kilometer Stromschienen. VAH<strong>LE</strong> erhielt den<br />
Zuschlag von der CMA CGM Group, einem<br />
führenden französischen Schifffahrts- und<br />
Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Marseille.<br />
„Der Auftrag ist für uns ein bedeutender Meilenstein,<br />
da er nicht nur unsere Expertise in der<br />
Elektrifizierung und Automatisierung von<br />
Containerterminals bekräftigt, sondern auch<br />
unsere Vorreiterrolle bei der Bereitstellung<br />
innovativer Lösungen für die Hafenlogistik<br />
unterstreicht“, so Jaroslaw Warzecha, Direktor<br />
Business Unit Port bei der VAH<strong>LE</strong> Group. Nach<br />
erfolgreichen Projekten in den Häfen von<br />
Wilmington und Baltimore in den USA, ist dies<br />
bereits das dritte gemeinsame Projekt mit<br />
Konecranes und gleichzeitig die erste<br />
Zusammenarbeit mit der CMA CGM Group.
Im Sommer <strong>2024</strong> startet die erste Phase des<br />
Elektrifizierungsprojekts, bei dem VAH<strong>LE</strong> 16<br />
Containerblöcke mit Automationssystemen<br />
ausstattet. Das Kamener Unternehmen verbaut<br />
zudem etwa 22 Kilometer der flexiblen und<br />
wartungsarmen Stromschiene vom Typ U35.<br />
Darüber hinaus ergänzt VAH<strong>LE</strong> das System mit<br />
der störungssicheren SMGX-Datenkommunikation<br />
(Slotted Microwave Guide Extreme), die<br />
eine leistungsstarke Datenrate von bis zu einem<br />
Gigabit gewährleistet. „Dadurch garantieren wir<br />
Datenkommunikation in Echtzeit und erhöhen<br />
dadurch die Sicherheit und ermöglichen einen<br />
vollständig automatisierten Hafenbetrieb“,<br />
betont Warzecha.<br />
Auch liefert VAH<strong>LE</strong> Teleskoparme für 20<br />
eRTG-Krane (Rubber Tyred Gantry Cranes –<br />
gummibereifte Portalkrane). Die Kräne selbst<br />
stammen von Konecranes. „Angesichts des<br />
straffen Zeitplans werden die eRTGs in Einzelteilen<br />
nach Abu Dhabi geliefert und vor Ort<br />
montiert. Obwohl dies angesichts der Augusttemperaturen<br />
eine enorme Herausforderung<br />
darstellt, haben wir bereits beim Projekt AIN<br />
Dubai bewiesen, dass wir damit umgehen<br />
können“, erklärt Warzecha. Das Projekt in Abu<br />
Dhabi markiert dabei einen weiteren Meilenstein<br />
in der Geschichte der Hafenabteilung von<br />
VAH<strong>LE</strong>, die im Jahr 2014 gegründet wurde.<br />
„Wir freuen uns, das Projekt im Khalifa Port<br />
anlässlich unseres zehnjährigen Jubiläums im<br />
Jahr <strong>2024</strong> zu starten“, sagt Warzecha.<br />
In den vergangenen Jahren ist die weltweite<br />
Nachfrage nach Hafenelektrifizierung und<br />
Terminalautomation enorm gestiegen. Viele<br />
Betreiber zielen inzwischen darauf ab, ihre<br />
CO2-Emissionen bis 2040 auf null zu reduzieren.<br />
VAH<strong>LE</strong> bietet eine Vielzahl von Technologien<br />
an, die speziell auf die Anforderungen<br />
der Hafenindustrie zugeschnitten sind. Dazu<br />
gehören verschiedene Energie- und Datenübertragungslösungen,<br />
die dafür sorgen, die<br />
Energieeffizienz zu steigern und den CO2-<br />
Fußabdruck von Hafenterminals zu reduzieren.<br />
VAH<strong>LE</strong> präsentiert seine innovativen Weiterentwicklungen<br />
für eine nachhaltige maritime<br />
Logistikkette auf der Messe TOC Europe<br />
(11. bis 13. Juni) in Rotterdam. (RED)
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S52<br />
Transport & Logistik<br />
Tatkräftige<br />
Unterstützung beim<br />
U-Boot-Transport<br />
In wenigen Tagen, am Sonntag, 30. Juni,<br />
starten die Technik Museen Sinsheim Speyer<br />
den Weitertransport und bringen ihr neues<br />
Exponat, das U-Boot U17, von Speyer in das<br />
Technik Museum Sinsheim. Vier Wochen soll<br />
die Überführung des Unterseebootes dauern.<br />
REDAKTION<br />
Jetzt wird noch mit Hochdruck an den<br />
letzten Details gearbeitet. Die Timeline des<br />
Vorhabens wird immer konkreter. Interessierte,<br />
die nicht live vor Ort dabei sein<br />
können, versorgen die Technik Museen S<br />
insheim Speyer mit Livestream und -tracking.<br />
Die Gemeinden entlang der Stecke sind<br />
beim medienstarken Spektakel mit an Bord und<br />
wollen U17 gebührend empfangen. Alle Informationen<br />
zum Transport stehen unter www.<br />
technikmuseum.de/u17 zur Verfügung.<br />
Das U-Boot, das ab 30. Juni weiter transportiert<br />
wird, ist eine beeindruckende Ergänzung der<br />
bereits umfangreichen Ausstellung von Luftund<br />
Raumfahrzeugen, Automobilen, Lokomotiven<br />
und weiteren technischen Errungenschaften<br />
der Technik Museen Sinsheim Speyer.<br />
Der Transport eines so großen und komplexen<br />
Objekts stellt jedoch eine erhebliche logistische<br />
Herausforderung dar: Die Drehungen um 73<br />
Grad auf einem schwimmenden Ponton,<br />
das Abrollen des U-Bootes auf unebenem<br />
Grund beziehungsweise von Wasser an Land<br />
oder aber die Überquerung von Bahnlinien sind<br />
nur einige davon. Doch nicht nur die Technik<br />
Museen Sinsheim Speyer fiebern dem Transport<br />
entgegen. Die Orte entlang der Route können<br />
es kaum erwarten, U17 willkommen zu heißen<br />
und planen eine Reihe von Feierlichkeiten. Die<br />
Gemeinden sowie deren Vereine organisieren<br />
derzeit ein vielfältiges Programm mit Festen,<br />
musikalischen Darbietungen und gastronomischen<br />
Angeboten.
Der Straßentransport in Speyer am 30. Juni<br />
wird von THW, Feuerwehr und Polizei gesichert<br />
und begleitet, denn das Interesse seitens<br />
der Bevölkerung ist groß. „Das hat letztes Jahr<br />
schon hervorragend geklappt und wir sind allen<br />
Beteiligten sehr dankbar“, so Museumsleiter<br />
Andreas Hemmer.<br />
Dank der abwechslungsreichen Gastronomielandschaft<br />
entlang des Neckar-Ufers werden<br />
sicher alle Zuschauer auch kulinarisch auf ihre<br />
Kosten kommen. In Eberbach begrüßen die<br />
Bewohner und Vereine U17 am 8. Juli mit Live-<br />
Bands, Fanfarenzug und geselligem<br />
Beisammensein.<br />
Auf dem Wasserweg pausiert der Transportverband<br />
unter anderem in Heidelberg. Die Stadt<br />
– an sich schon eine Augenweide – wird für<br />
alle Besucher noch interessanter, wenn Schloss,<br />
Alte Brücke und U17 am 6. und 7. Juli gemeinsam<br />
betrachtet werden können.
<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S54<br />
Am Freitag, 26. Juli, passiert das U-Boot in den<br />
Morgenstunden Sinsheim-Weiler. Ab 8 Uhr<br />
sorgen Vereine und Organisationen aus Weiler<br />
entlang der Strecke für Verpflegung in Form<br />
von Brezeln, Landjägern und alkoholfreien<br />
Getränken. Auf dem Dorfplatz gibt es dazu<br />
Musik. Am Samstag, 27. Juli, feiert die TSG<br />
Hoffenheim ab 12 Uhr das U-Boot auf dem<br />
Gelände der PreZero Arena.<br />
Raus aus dem Wasser und rein ins Getümmel<br />
– das planen die Orte und Gemeinden<br />
In Haßmersheim bilden musikalische<br />
Darbietungen, Kanonenschüsse des Schützenvereins<br />
und verschiedenste gastronomische<br />
Angebote den passenden Rahmen für die<br />
Ankunft am 9. Juli sowie den letzten und finalen<br />
Landgang von U17, der voraussichtlich am 12.<br />
Juli zu später Stunde stattfindet.<br />
Während U17 durch Siegelsbach fährt (Montag,<br />
15. Juli), sorgen die ortsansässigen Vereine für<br />
ausreichend Essen, Getränke und Unterhaltung.<br />
Nur wenige Kilometer weiter bereitet die Kurund<br />
Bäderstadt Bad Rappenau ein maritimes<br />
Bühnenprogramm vor. Um die Wartezeit bis<br />
zur Bahnüberquerung am Mittwochabend (17.<br />
Juli) zu überbrücken, gibt es vor dem Rathaus<br />
in der Fußgängerzone musikalische Einlagen.<br />
Die „Dorfpiraten“ geben den eigens für den<br />
Transport komponierten Party-Hit „U-Boot Bad<br />
Rappenau“ zum Besten.<br />
In Sinsheim-Hilsbach erwartet die Zuschauer<br />
ein U-Boot-Fest in den Abendstunden des 25.<br />
Juli. Bereits ab 16 Uhr werden auf dem Festplatz<br />
vor der katholischen Kirche Speisen und<br />
Getränke angeboten. Offizieller Festbeginn ist<br />
um 18 Uhr mit Fassanstich, Böllerschüssen und<br />
Live-Musik. Bis Mitternacht verpflegen die örtlichen<br />
Vereine und Organisationen die Zuschauer<br />
rund um die Festhalle. Ab 19 Uhr heizen die<br />
„Heidelberg District Pipes and Drums“ dem<br />
Publikum ein. Um 20 Uhr gibt es Coversongs<br />
von der Band „Mama Lauda“.<br />
Für den letzten Streckenabschnitt entlang der<br />
Neulandstraße plant die Stadt Sinsheim am 28.<br />
Juli ab 10 Uhr das große Finale des Transports.<br />
Die Bewirtung übernehmen auch hier örtliche<br />
Vereine und Organisationen. Die Jüngsten und<br />
ihre Familien erwartet am Messeparkplatz ein<br />
Kinderspielfest mit DJ. Geboten werden ein<br />
Hüpfburgen- und Zwergenland mit Bastel- und<br />
Malstation, Kinderschminken, Ballonmodellage,<br />
Essen und Trinken. Fanfarenzüge - SFZ BigBand<br />
Waibstadt und SFZ-Musikzug 1951 Meckesheim<br />
- begleiten den U-Boot-Transport ab etwa<br />
11 Uhr. Auf dem Parkplatz der BLANCO GmbH<br />
+ Co KG sind ein Biergarten und Foodtrucks<br />
geplant. Hier gibt es ab 12 Uhr Live-Musik von<br />
„Raffaele und Band“. Den finalen Bestimmungsort,<br />
das Technik Museum Sinsheim, erreicht<br />
U17 am 28. Juli voraussichtlich gegen 14 Uhr.<br />
Auch auf dem Museumsgelände wird es verschiedene<br />
Stände und Aktionen geben.<br />
Von Speyer bis Sinsheim werden Anwohner und<br />
Besucher eingeladen, an den Feierlichkeiten<br />
teilzunehmen und das Spektakel des U-Boot-<br />
Transports mitzuerleben. „Die Begeisterung in<br />
den Gemeinden ist überwältigend“, schwärmen<br />
die Verantwortlichen. „Die geplanten Feierlichkeiten<br />
entlang der Transportstrecke sind<br />
ein wunderbarer Ausdruck der Unterstützung<br />
und des Stolzes, den die Menschen in unserer<br />
Region für technische Kulturdenkmäler empfinden.<br />
Es ist eine großartige Gelegenheit, die<br />
Gemeinschaft zu stärken und dieses bedeutende<br />
Ereignis gemeinsam zu feiern“, so Projektleiter<br />
Michael Einkörn. Mehr Informationen zu<br />
den Veranstaltungen sind auf den Websites der<br />
beteiligten Gemeinden zu finden.<br />
Interessierte, die nicht live vor Ort dabei sein<br />
können, versorgen die Technik Museen<br />
Sinsheim Speyer mit einem Livestream und<br />
-tracking. Bei besonders interessanten<br />
Streckenabschnitten begleitet ein Moderator<br />
das Geschehen. www.technik-museum.de/u17<br />
(RED)
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