LE-3-2024 - TRANSPORT-LOGISTIK

LOGISTIK express Journal 3/2023 - Transport & Logistik - Logistik auf Schiene(n) Multiple Krisen – sind Logistik und SCM noch berechenbar? // DB Schenker setzt auf Zukunftstechnologie // Lagermax gewinnt Exportpreis 2024 in Silber // Wettbewerbsfähig durch Technologie und Innovation – neue Roadmap // Renaturierungsgesetz: Transportlogistik // dm verlagert Logistik auf die Schiene // Alles andere als wertlos // Brenner Korridor München-Verona: Die Zukunft liegt auf der Schiene // Über E-Methanol zu E-Diesel und E-Kerosin // Potenzielle Vorteile von eFuels // Inbetriebnahme des H2-Motors im Bosch Engineering Center Linz // Logistiker Duvenbeck setzt auf HVO // Astrata Transdanubia - eine Erfolgsgeschichte // Hödlmayr baut Marktstellung weiter aus // MAN zeigt erstmals Lkw-Antriebsportfolio // Lieferkettengesetz hemmt Innovationen // Ist Indien eine Alternative zu China? // Großauftrag: VAHLE elektrifiziert Containerblöcke im neuen Khalifa Port // Tatkräftige Unterstützung beim U-Boot-Transport LOGISTIK express Journal 3/2023 - Transport & Logistik - Logistik auf Schiene(n)

Multiple Krisen – sind Logistik und SCM noch berechenbar? // DB Schenker setzt auf Zukunftstechnologie // Lagermax gewinnt Exportpreis 2024 in Silber // Wettbewerbsfähig durch Technologie und Innovation – neue Roadmap // Renaturierungsgesetz: Transportlogistik // dm verlagert Logistik auf die Schiene // Alles andere als wertlos // Brenner Korridor München-Verona: Die Zukunft liegt auf der Schiene // Über E-Methanol zu E-Diesel und E-Kerosin // Potenzielle Vorteile von eFuels // Inbetriebnahme des H2-Motors im Bosch Engineering Center Linz // Logistiker Duvenbeck setzt auf HVO // Astrata Transdanubia - eine Erfolgsgeschichte // Hödlmayr baut Marktstellung weiter aus // MAN zeigt erstmals Lkw-Antriebsportfolio // Lieferkettengesetz hemmt Innovationen // Ist Indien eine Alternative zu China? // Großauftrag: VAHLE elektrifiziert Containerblöcke im neuen Khalifa Port // Tatkräftige Unterstützung beim U-Boot-Transport

markus.jaklitsch
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11.07.2024 Aufrufe

TRANSPORT & LOGISTIK LE 3/2024 LOGISTIK AUF SCHIENE(N) Markus Schinko & Christian Janecek, Geschäftsführer der LogServ - geben Einblick zum Thema Schrottlogistik. LOGISTIK EXPRESS INFORMIERT

<strong>TRANSPORT</strong> & <strong>LOGISTIK</strong> <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong><br />

<strong>LOGISTIK</strong> AUF SCHIENE(N)<br />

Markus Schinko & Christian Janecek,<br />

Geschäftsführer der LogServ - geben<br />

Einblick zum Thema Schrottlogistik.<br />

<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS INFORMIERT


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S2<br />

<strong>LOGISTIK</strong> express<br />

<strong>TRANSPORT</strong> &<br />

<strong>LOGISTIK</strong><br />

Auf einen Blick:<br />

02 Inhalt / Impressum<br />

04 Multiple Krisen –<br />

sind Logistik und SCM noch berechenbar?<br />

08 DB Schenker setzt auf Zukunftstechnologie<br />

10 Lagermax gewinnt Exportpreis <strong>2024</strong> in Silber<br />

12 Wettbewerbsfähig durch Technologie und<br />

Innovation – neue Roadmap<br />

16 Renaturierungsgesetz: Transportlogistik<br />

20 dm verlagert Logistik auf die Schiene<br />

22 Alles andere als wertlos<br />

26 Brenner Korridor München-Verona:<br />

Die Zukunft liegt auf der Schiene<br />

28 Über E-Methanol zu E-Diesel und E-Kerosin<br />

30 Potenzielle Vorteile von eFuels<br />

32 Inbetriebnahme des H2-Motors im<br />

Bosch Engineering Center Linz<br />

34 Logistiker Duvenbeck setzt auf HVO<br />

36 Astrata Transdanubia - eine Erfolgsgeschichte<br />

38 Hödlmayr baut Marktstellung weiter aus<br />

42 MAN zeigt erstmals Lkw-Antriebsportfolio<br />

44 Lieferkettengesetz hemmt Innovationen<br />

46 Ist Indien eine Alternative zu China?<br />

50 Großauftrag: VAH<strong>LE</strong> elektrifiziert<br />

Containerblöcke im neuen Khalifa Port<br />

52 Tatkräftige Unterstützung<br />

beim U-Boot-Transport


<strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber, Herausgeber:<br />

Markus Jaklitsch<br />

Fotos: istockphoto.com<br />

<strong>LOGISTIK</strong> express / MJR MEDIA WORLD<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien<br />

+43 676 7035206 / info@logistik-express.at<br />

www.logistik-express.com


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S4<br />

Transport & Logistik<br />

Multiple Krisen – Sind<br />

Logistik und SCM noch<br />

berechenbar?<br />

Die Logistikindustrie hatte sich in den letzten<br />

Jahrzehnten zunehmend zu einer<br />

verlässlichen Branche entwickelt. Die<br />

Supply-Chain in den diversen Handels- und<br />

Produktionsbereichen „tickte wir ein Uhrwerk“.<br />

Der pünktliche Nachschub war gesichert,<br />

Bestände wurden sukzessive reduziert.<br />

BERND KRATZ<br />

Einerseits wurde durch diese Strategie<br />

die Kapitalbindung minimiert, andererseits<br />

wurden große Läger für die<br />

Bevorratung überflüssig. Die Ware<br />

erreichte bedarfsorientiert und verlässlich den<br />

Empfänger. In der Automobilbranche wurden<br />

die Produktionsteile von den Zulieferern<br />

„in Sequence“ an die Bänder geliefert -<br />

Just in Time, sichergestellt durch planbare<br />

Lieferketten.<br />

Den ersten wesentlichen Einbruch erlebten<br />

diese verlässlichen Supply Chains mit dem Start<br />

der Corona-Krise: Ganze Produktionsstätten<br />

in China und einer der größten dortigen Häfen<br />

wurden geschlossen. Die wesentlichen<br />

Auswirkungen auf die Lieferketten spürte<br />

Deutschland sechs Wochen später, als Schiffe<br />

aus Asien nicht in Europa eintrafen –<br />

die globale Supply Chain war massiv gestört.<br />

Produktionswerke in Deutschland wurden<br />

geschlossen – nicht vorrangig infolge des<br />

Risikos einer Ansteckungsgefahr mit dem Virus,<br />

sondern da für die Produktion benötigte Teile<br />

nicht geliefert wurden.<br />

Als Konsequenz folgten dadurch Probleme in<br />

der Warenversorgung, aber auch durch weitere<br />

unvorhergesehene Ereignisse, die eine<br />

Planbarkeit der Logistik stark beeinträchtigten:<br />

Infolge des Lockdowns im stationären Handel<br />

explodierten die Bestellungen im eCommerce.<br />

BERND KRATZ<br />

Neben fehlenden Warenbeständen konnte<br />

kurzfristig das erforderliche zusätzliche<br />

Personal nicht beschafft werden. Der bis dahin<br />

propagierte USP des Online-Handels, das<br />

Versprechen einer Next-Day-Delivery war auf


einmal Vergangenheit. Die Erwartungshaltung<br />

der Konsumenten reduzierte sich und man war<br />

zufrieden, bestellte Produkte auch erst nach<br />

einer Woche oder länger zu erhalten. Doch die<br />

Unplanbarkeit fand damit kein Ende:<br />

- Am 23. März 2021 blockierte die Evergiven<br />

sechs Tage den Suezkanal – Es war nicht einmal<br />

eine Woche, doch hunderte Schiffe stauten<br />

sich und warteten auf die Fahrt durch die weltweit<br />

wichtigste Seeverbindung von Asien nach<br />

Europa / USA in beide Richtungen.<br />

- Ein Streik der Hafenarbeiter in den deutschen<br />

Nordseehäfen führte dazu, dass Schiffe in der<br />

Deutschen Bucht lagen und auf Löschung in<br />

Hamburg, Bremen, Bremerhaven warteten. Der<br />

bislang verlässliche Zeitplan in der Schifffahrt<br />

konnte nicht mehr gehalten werden, Container<br />

waren nicht an den erforderlichen Orten<br />

verfügbar, Frachtraten stiegen ohne<br />

Vorankündigung.<br />

- Nach diesen signifikanten Ereignissen zeigte<br />

sich dann noch ein zunehmender Fachkräftemangel<br />

auch im gewerblichen Bereich der<br />

Logistikindustrie.<br />

Der Welt wurde bewusst, wie unerwartete<br />

Ereignisse den Welthandel plötzlich und<br />

unangekündigt signifikant stören können.<br />

Obwohl – nicht alle Krisen fallen vom Himmel,<br />

sondern lassen sich frühzeitig erkennen: Der<br />

sich seit Jahren abzeichnende Fachkräftemangel<br />

war durch die sukzessiv in Rente gehenden<br />

Jahrgänge der Babyboomer viele Jahre bereits<br />

prognostizierbar, wurde von einigen Unternehmenslenkern<br />

offensichtlich jedoch nicht<br />

frühzeitig und adäquat priorisiert.<br />

Aber auch die mangelhafte Infrastruktur in der<br />

e-Mobilität, fehlender Netzausbau und nicht<br />

ausreichend Ladepunkten sollten zu richtigen<br />

Entscheidungen für den nächsten Übergangszeitraum<br />

führen.<br />

Nach all diesen Entwicklungen folgten schon<br />

die nächsten Krisen – Eine Aneinanderreihung<br />

von Multiplen Krisen, Polykrisen oder, wie oftmals<br />

betitelt wird als eine „Krisenkaskade“.<br />

Und stets wurde die Logistik vor neue Herausforderungen<br />

gestellt.<br />

Der Angriffskrieg auf die Ukraine resultierte<br />

in weitreichenden Konsequenzen - für die<br />

deutsche Logistikwirtschaft insbesondere die<br />

Energiekrise und den nicht kalkulierbaren<br />

Preisentwicklungen.<br />

Die aktuelle Lage im Roten Meer führt wiederum<br />

nicht nur zu unverlässlichen Supply-Chains,<br />

wenn einzelne Containerschiffe den Umweg


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S6<br />

ums Kap der Guten Hoffnung machen: Neben<br />

der etwa 8 bis 10 tägigen längeren Fahrzeit<br />

sind die Reedereien damit mit höheren Kosten<br />

konfrontiert - für ein Containerschiff oftmals im<br />

sechsstelligen Bereich. Ungeplante Kosten der<br />

Logistik, die infolge langer Vertragslaufzeiten<br />

oftmals jedoch nicht auf die Kunden umgelegt<br />

werden können. Eine ähnliche Situation, wie sie<br />

sich bei der stufenweisen Erhöhung der LKW-<br />

Maut in Deutschland ergibt – auch hier verhindern<br />

lange Vertragslaufzeiten oftmals eine<br />

Weiterbelastung an den Auftraggeber.<br />

Die Krisen der letzten 4 Jahre und die aktuellen<br />

weltwirtschaftlichen und politischen<br />

Situationen haben ihre vielfältigen Einflüsse<br />

auf die Supply Chain. Wieder wurde der Welt<br />

bewusst, wie eine Kaskade von Ereignissen den<br />

Welthandel länger und signifikant stören kann.<br />

Verspielen die veränderten Rahmenbedingungen<br />

die Planungssicherheit in der Logistik?“<br />

Mit dieser Thematik haben wir Logistiker tagein<br />

tagaus zu kämpfen und sind immer wieder<br />

aufs neue gefordert, kurzfristige und flexible<br />

Lösungen zu finden. Diese Herausforderungen<br />

werden nicht einfacher, wenn selbst innerhalb<br />

der EU eine Harmonisierung fehlt: So ist beispielsweise<br />

die Co2-Bepreisung nicht global<br />

umgesetzt und damit auch für den logistischen<br />

Bereich deutlich wettbewerbsverzerrend.<br />

Zu diesen ungleichen wirtschaftlichen Umfeldbedingungen<br />

gesellt sich die Ungewissheit:<br />

Ist die Situation im Iran eine weitere Krise oder<br />

Tagespolitik? Wird sich hieraus eine weitere<br />

Belastung für die Logistik ergeben und mit<br />

welchen Maßnahmen würden wir reagieren, um<br />

unsere Verlässlichkeit sicherzustellen?<br />

Mit all diesen Situationen waren insbesondere<br />

auch die Logistikunternehmen konfrontiert und<br />

mussten Lösungen finden, um den Warenfluss<br />

am Laufen zu halten und die weltweite Supply<br />

Chain wieder zu stabilisieren.<br />

Die Logistik hat während der letzten Jahre eine<br />

gute Performance gezeigt, oftmals intelligent,<br />

improvisiert sowie schnell und flexibel reagiert.<br />

Gelingt es, eine krisenresistente Logistik zu<br />

etablieren, um auch bei ungewissen politischen<br />

und übergeordneten Entwicklungen ein<br />

verlässlicher Partner zu sein? Eine zunehmend<br />

anspruchsvolle Herausforderung für die<br />

Logistikbranche!<br />

(RED)


ECOM-<br />

LOG24<br />

9. ECOMMERCE<br />

<strong>LOGISTIK</strong>- DAY<br />

WIEN - 7.10. <strong>2024</strong>


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S8<br />

Transport & Logistik<br />

DB Schenker setzt auf<br />

Zukunftstechnologie:<br />

Ja zur Digitalisierung<br />

Digitale Transformation ist in aller Munde.<br />

Mit der Beteiligung am Fraunhofer<br />

Projekt „Digitales Testfeld Air Cargo“ geht<br />

DB Schenker einen Schritt weiter. Gehen<br />

Service-Exzellenz und Automatisierung<br />

Hand in Hand? ANGELIKA GABOR<br />

Die Geschichte des<br />

Logistikdienstleisters<br />

reicht<br />

zurück bis<br />

ins Jahr 1872, als Gottfried<br />

Schenker den<br />

Grundstein legte.<br />

Kein Unternehmen<br />

überdauert mehr als<br />

150 Jahre, ohne sich<br />

an aktuelle Gegebenheiten<br />

anzupassen und<br />

sich selbst stets neu zu<br />

erfinden – zumindest nicht in<br />

einer so technologielastigen Branche wie der<br />

Logistik. Wo früher Pferdekutschen von Lokomotiven<br />

abgelöst wurden, sind es heute Roboter und<br />

automatische Systeme, die für eine Technologiewende<br />

sorgen. Damals wie heute gilt: Geh mit der<br />

Zeit, sonst gehst du mit der Zeit. Diesen Spruch<br />

haben die Projektbeteiligten wohl verinnerlicht.<br />

Im Jahr 2021 startete das Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss und Logistik (IML) das Projekt<br />

„Digitales Testfeld Air Cargo“ (DTAC), um digitale<br />

und automatisierte Lösungen in der Luftfracht zu<br />

erforschen – beispielsweise auf einem eigenen<br />

Testfeld am Flughafen München.<br />

DB Schenker ließ sich nicht lange bitten und ist<br />

als Partner mit dabei. Nicht erst seit dem Vormarsch<br />

asiatischer Onlinehändler wie Shein,<br />

Wish und Temu sind hohe Durchsatzraten in der<br />

Luftfracht eine Herausforderung, die angesichts<br />

eklatanten Arbeitskräftemangels kaum zu bewältigen<br />

ist. Technologische Entwicklungen zur<br />

Prozessoptimierung sind daher unabdingbar.<br />

Das weiß auch Niklas Weishaupt,<br />

Innovation Manager bei DB Schenker:<br />

„Wir sind ein innovatives Unternehmen.<br />

Wir freuen uns, wenn wir<br />

durch den Austausch mit Partnern<br />

und Wissenschaftlern Erfahrungen<br />

teilen und mehren können. Durch<br />

solche Tests vor Ort erfahren wir, was<br />

in Zukunft möglich ist und was möglicherweise<br />

bei uns zum Einsatz kommen<br />

könnte.“ Digitalisierung und Robotik versprechen,<br />

die zukünftige Fracht- und Gepäckabfertigung<br />

effizienter zu gestalten.


Unterschiedliche<br />

Roboter sind ein<br />

wesentlicher Teil<br />

der komplexen<br />

Zukunftsvision:<br />

sie sorgen für die<br />

rasche, autonome<br />

Verteilung<br />

der Fracht und<br />

übernehmen eine<br />

Vielzahl an Abläufen.<br />

Ein wichtiger Faktor bei<br />

den Tests und deren Auswertung<br />

ist das Thema Sicherheit. „Nicht zuletzt<br />

aufgrund des sehr hohen Tempos in der Luftfracht<br />

sind die Herausforderungen sehr hoch“,<br />

bekräftigt Alexander Mentgen, Project Manager<br />

Digital Products & Strategy bei DB Schenker.<br />

Gleichzeitig stellt er fest, dass im Vergleich zu<br />

Landverkehren und der Seefracht die Luftfracht<br />

nur einen kleinen Teil des Gesamttransportvolumens<br />

ausmacht.<br />

Auf dem Testgelände kommen beispielsweise<br />

Roboterhunde (Spot, Hersteller: Boston Dynamics)<br />

zum Einsatz, die alles abgehen, scannen<br />

und selbständig Lagerplätze und Paletten im<br />

Lager identifizieren und ans WMS melden.<br />

Der vom Fraunhofer IML entwickelte hochdynamische,<br />

omnidirektionale Roboter O3dyn transportiert<br />

Europaletten in das benachbarte Lager,<br />

sein „Bruder“ evoBOT® legt Packstücke zum<br />

Röntgen von einer Palette auf ein Förderband<br />

und wieder zurück. Möglich wird dies durch<br />

seine innovative Konstruktion, ein dynamisch<br />

stabiles, an ein inverses Pendel angelehntes<br />

System mit zwei Greifarmen, das ihn Fracht<br />

heben, schieben, ziehen und reichen lässt. Die<br />

Fraunhofer-Leitsystemsoftware „openTCS“ sorgt<br />

für die reibungslose Prozesssteuerung.<br />

Mit seiner umfassenden Expertise in der Lagerlogistik<br />

konnte DB Schenker wertvollen Input<br />

liefern. Mentgen: „Wir konnten unsere eigenen<br />

Analysen mit dem Projektteam teilen.“ Ein weiterer<br />

wichtiger Faktor ist das Thema Künstliche<br />

Intelligenz. Auf diesem Gebiet hat DB Schenker<br />

schon länger Erfahrung, schließlich steuert<br />

das Unternehmen mittels HIP-Software (Hub<br />

Inbound Prediction) den Ressourceneinsatz an<br />

Flughäfen. Durch die Integration der Informationen<br />

unterschiedlicher Plattformen, ergänzt<br />

um prädikative Analytik, können dank der Software<br />

auch in Spitzenzeiten die Abläufe eingehender<br />

Sendungen stabilisiert werden.<br />

Bis August 2026 soll das DTAC-Projekt noch<br />

laufen, doch schon jetzt fließen die Erkenntnisse<br />

daraus in die Entscheidungen und<br />

Investitionen der Partner ein. Leider lassen<br />

sich nicht alle Ergebnisse direkt auf<br />

das Tagesgeschäft umlegen, wie Marco<br />

Larché, Air Freight Cluster DE/CH bei DB<br />

Schenker, feststellt: „Für eine sinnvolle<br />

Automatisierung in der Praxis müssen<br />

viele Prozesse adaptiert werden. Beispielsweise<br />

beim Import ins Lager gibt<br />

es viele verschiedene Abläufe. Auch die<br />

Verpackungen sind oft nicht standardisiert.“<br />

Ohne ein gemeinsames Vorgehen<br />

von Verladern und Logistikern hinsichtlich<br />

gemeinsamer Standards bleibt eine<br />

völlige digitale Transformation Zukunftsmusik.<br />

Neben der digitalen Transformation gibt es<br />

noch andere Themen, die bei DB Schenker im<br />

Fokus stehen, etwa die Healthcare-Logistik.<br />

Schon heute bietet das Unternehmen eines der<br />

größten GDP-konformen (GDP: Good Distribution<br />

Pcactice, Anm.) Logistiknetzwerke weltweit<br />

an. Aktuell halten 157 Standorte höhere Standards<br />

hinsichtlich Qualität und Konformität ein<br />

als gefordert. Das bedeutet, DB Schenker kann<br />

nun 80 Prozent der weltweiten Healthcare-Logistikströme<br />

abdecken. Mit DB SCHENKER life+<br />

bedient das Unternehmen den weltweiten Handel<br />

medizinischer Güter in Amerika, Europa und<br />

Asien. Die Zertifizierung garantiert die Integrität<br />

und Qualität der pharmazeutischen Produkte<br />

über die gesamte Lieferkette hinweg. Das Ziel:<br />

binnen der nächsten 10 Monate; 30 weitere<br />

eigene Stationen nach den GDP-Standards<br />

zertifizieren zu lassen, in Summe also über 180<br />

GDP-zertifizierte Standorte zu verfügen.<br />

Auszeichnung für Service-Exzellenz<br />

Anerkennung von außen ist immer schön, da<br />

sie zeigt, dass man sich auf dem richtigen Weg<br />

befindet. Besonders erfreulich war die kürzlich<br />

erhaltene Auszeichnung „Supplier-Excellence<br />

Award 2023“, verliehen von Texas Instruments.<br />

Sie steht für herausragende Leistung in den<br />

Bereichen Umwelt- und Sozialverträglichkeit,<br />

technologische Innovation, Reaktionsfähigkeit,<br />

Versorgungssicherheit und Qualität. DB Schenker<br />

sorgt für die zuverlässige, weltweite Distribution<br />

der Halbleiter, die für ihre Empfindlichkeit<br />

bekannt sind. Zum Glück ist Texas Instruments<br />

mit dem Vertrauen auf die Service Exzellenz von<br />

DB Schenker an der richtigen Adresse. (RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S10<br />

Kategorie Transport & Verkehr: Silber für Lagermax Lagerhaus und Speditions AG<br />

v.l.n.r. Günter Fridrich, Stv. Spartenobmann Maximilian Gruber, Alexander Friesz<br />

Transport & Logistik<br />

Lagermax gewinnt<br />

Exportpreis <strong>2024</strong><br />

in Silber<br />

Für besonderen Leistungen bei der<br />

internationalen Wertschöpfung wurde die<br />

Lagermax Lagerhaus und Speditions AG mit<br />

der prestigeträchtigen Silber-Auszeichnung,<br />

Kategorie Transport und Logistik, im Rahmen<br />

des Exportpreis <strong>2024</strong> ausgezeichnet.<br />

REDAKTION<br />

Den Preis vergab die AUSSENWIRT-<br />

SCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer<br />

Österreich (WKO) im<br />

Rahmen der „Exporters´ Nite“ in der<br />

Wiener Hofburg. Überreicht wurde die Trophäe<br />

von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin<br />

Kocher und Wirtschaftskammer Österreich<br />

Präsident Harald Mahrer.<br />

Diversifiziertes Dienstleistungs-Portfolio<br />

als Erfolgsgarant<br />

Die Auszeichnung ist für die Lagermax Gruppe<br />

Anerkennung und Ansporn zugleich, weiterhin<br />

maßgeschneiderte Transport- und Logistikdienstleistungen<br />

für Kunden und Partner zu<br />

erbringen. Im Rahmen der Preisverleihung<br />

betonte Vorstand Alexander Friesz: „Unser<br />

Erfolgsrezept ist es, dass wir unser Angebot<br />

diversifiziert haben und für Kunden eine ganze<br />

Palette an Dienstleistungen zur Verfügung<br />

stellen - und ich glaube, dass wir das in über<br />

100 Jahren in unserer Firma ganz gut realisieren<br />

konnten. Ein hoher Exportanteil ist für Lagermax<br />

elementar wichtig. Aber ohne unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ginge das nicht.“


Die Lagermax Group verzeichnete 2023 eine<br />

Exportquote von 70 Prozent und steigerte ihren<br />

Umsatz im vergangenen Jahr um 80 Millionen<br />

Euro auf einen Gesamtumsatz von 730 Millionen<br />

Euro. Das Unternehmen beschäftigt international<br />

4.000 Mitarbeiter*innen.<br />

Beim Exportpreis stehen Jahr für Jahr die Besten<br />

der Besten im Rampenlicht. Eine hochkarätige<br />

Jury aus Wirtschaft, Politik und Medien zeichnen<br />

Unternehmen für ihre Exporterfolge aus. Das<br />

ist die Idee des prestigeträchtigen Preises, der<br />

heuer bereits zum 30. Mal verliehen wurde.<br />

Über die Lagermax Gruppe<br />

Unter dem Motto "Together in motion." bietet<br />

die Lagermax Gruppe mit über 85 eigenen<br />

Standorten in 15 Ländern Europas, Österreich,<br />

Deutschland, Niederlande, Belgien, Tschechien,<br />

Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Slowenien,<br />

Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien,<br />

Spanien und der Türkei, ein ausgereiftes Distributionsnetz<br />

für alle Kundenwünsche. Grenzen<br />

verschwinden zunehmend, lokale Eigenheiten<br />

aber bleiben. Diesem Umstand wird seitens<br />

Lagermax größte Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

(RED)<br />

Österreichs Exportwirtschaft hat in den<br />

vergangenen 30 Jahren sensationelle<br />

Erfolge verzeichnet. Entscheidende<br />

Weichenstellung war der EU-Beitritt, für<br />

den sich Österreichs Bevölkerung 1994<br />

ausgesprochen hat. Seitdem haben sich die<br />

Warenausfuhren mehr als verfünffacht.<br />

Trotz sehr herausfordernder Rahmen<br />

bedingungen erreichten die mehr als<br />

63.700 heimischen Exportbetriebe bei den<br />

Warenexporten im Vorjahr erstmals die<br />

Rekordmarke von 200 Mrd. Euro. Auch bei<br />

den Dienstleistungen wurde mit 83 Mrd.<br />

Euro ein Allzeithoch erzielt. Zum 30. Mal<br />

vergab die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA<br />

der Wirtschaftskammer Österreich am 17.<br />

Juni <strong>2024</strong> im Rahmen der „Exporters‘ Nite“<br />

den Exportpreis, der die Breite und Vielfalt<br />

der österreichischen Wirtschaft<br />

repräsentiert.<br />

Die Wiener Hofburg bot mit mehr als 700<br />

Gästen einen würdigen Rahmen für die<br />

Jubiläums-Gala.


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S12<br />

Transport & Logistik<br />

Wettbewerbsfähig<br />

durch Technologie<br />

und Innovation –<br />

neue Roadmap<br />

Wettbewerbsfähig durch Technologie und<br />

Innovation – neue Roadmap der Plattform<br />

Industrie 4.0.<br />

REDAKTION<br />

Industrie 4.0, die Digitalisierung der Produktion,<br />

ist ein wesentlicher Hebel für<br />

die Umsetzung der digitalen und grünen<br />

Transformation und unterstützt Betriebe<br />

beim Übergang zum nachhaltigen Wirtschaften.<br />

Gerade für Österreich, als exportorientiertes<br />

Land, gilt es dieses Potenzial auszuschöpfen,<br />

um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.<br />

Rund 80 Expert:innen aus den unterschiedlichsten<br />

Sektoren haben die zentralen Technologiefelder<br />

für die kommenden Jahre erarbeitet<br />

und daraus resultierende Handlungsempfehlungen<br />

für Unternehmen und die Politik<br />

abgeleitet. Im Ergebnispapier Technologie &<br />

Innovation in der Industrie 4.0 hat die Plattform<br />

acht Schlüssel-Forschungsfelder definiert, die<br />

wichtigsten Akteur:innen in der Innovationslandschaft<br />

beschrieben und konkrete<br />

Gestaltungsempfehlungen formuliert.<br />

Die digitale Transformation und damit einhergehend<br />

der Datenaustausch entlang der<br />

Wertschöpfungskette bietet unzählige Benefits<br />

für die produzierende Industrie – das reicht von<br />

Produkt- und Prozessinnovationen und neuen<br />

Geschäftsmodellen über Produktivitäts- und<br />

Qualitätsverbesserungen bis hin zu effizienterem<br />

Ressourcen- und Energieeinsatz. Damit<br />

Produkte „Made in Austria“ auch zukünftig am<br />

internationalen Markt konkurrenzfähig sind, ist<br />

es umso wichtiger, für heimische Betriebe die<br />

Integration digitaler Schlüsseltechnologien,<br />

wie Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz<br />

(KI) und Data Analytics voranzutreiben.<br />

Denn hinsichtlich des digitalen Reifegrades<br />

gibt es hierzulande durchaus noch einige Luft<br />

nach oben: Wie eine aktuelle Studie[1] gezeigt<br />

hat, erreichen nur 2,6 Prozent der österreichischen<br />

Unternehmen den höchsten Digitalisierungs-Reifegrad<br />

(Stufe 3), fast zwei Drittel<br />

finden sich in den niedrigsten Reifegrad-Stufen<br />

0 und 1 wieder.<br />

„Wenn wir weiterhin hochwertige Arbeitsplätze<br />

und Wertschöpfung in unserem Land halten<br />

wollen, müssen wir dafür jetzt notwendige<br />

Investitionen in Technologien, wie bspw. KI und<br />

deren Entwicklung tätigen. Das nun vorliegende<br />

Ergebnispapier hat sich als Roadmap zum Ziel<br />

gesetzt, aufzuzeigen, wie technologische Entwicklungen<br />

und Innovationen bestmöglich und<br />

sozialverträglich für Unternehmen und Beschäftigte<br />

genutzt werden können. Damit wollen wir<br />

Unternehmen und Politik Orientierungshilfe<br />

bieten, um durch Digitalisierung die richtigen<br />

Pflöcke für einen resilienten, wettbewerbsfähigen<br />

Standort Österreich einzuschlagen“,<br />

betont Plattform Industrie 4.0 Österreich-<br />

Geschäftsführer Roland Sommer.<br />

Welche Forschungsfelder im<br />

Fokus stehen sollten<br />

Herzstück des neuen Ergebnispapiers sind<br />

acht Forschungsfelder, in denen die Expert:innen<br />

unter dem Dach der Plattform Industrie 4.0<br />

Österreich den aktuell größten Forschungs- und<br />

Entwicklungsbedarf sehen, um die Chancen<br />

der digitalen Transformation für produzierende<br />

Betriebe zu nutzen. Denn Industrie 4.0, bei der<br />

Produktions- und Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

zusammentreffen,<br />

ermöglicht effiziente Produktionsprozesse,<br />

intelligente Produkte und leistungsfähige Daten-Service-Ökosysteme.<br />

Sinkende Kosten für<br />

Sensoren, Rechenleistung und Netzwerke sowie


Entwicklungen im Softwarebereich gestalten<br />

den Einsatz von Industrie 4.0-Technologien<br />

immer niederschwelliger. Diese großen Veränderungen<br />

haben dementsprechend auch<br />

Auswirkungen auf die Beschäftigten, deshalb<br />

wurden bei der Betrachtung der Forschungsbereiche<br />

neben den technischen auch die sozialwissenschaftlichen<br />

Aspekte berücksichtigt.<br />

Folgende Handlungsfelder wurden identifiziert:<br />

• Durch Virtualisierung können Objekte oder<br />

Systeme im digitalen Raum über einen sogenannten<br />

digitalen Zwilling modelliert oder<br />

simuliert werden. Die übergeordnete Vision ist<br />

eine lückenlose, modellbasierte Gestaltung,<br />

Vorhersage, Steuerung und Verfolgung von<br />

Produkteigenschaften. Dabei geht es vorrangig<br />

darum, zukünftig die Komplexität zu beherrschen<br />

und Modelle weiterzuentwickeln.<br />

• Mittels Software, Daten & Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) können einzelne Systeme und ganze<br />

Prozessketten gesteuert und kontrolliert<br />

werden – Verfügbarkeit und Qualität von<br />

Informationen spielen dabei eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Forschungspotenzial besteht bezüglich<br />

sicherem Datenaustausch, vertrauenswürdigen<br />

KI-Systemen, Systemkomplexität oder Software-Lebenszyklus.<br />

• Das Kapitel Physische Systeme beschäftigt<br />

sich mit Maschinen und anderen physischen<br />

Komponenten, die für Industrie 4.0 benötigt<br />

werden. Maßgeschneiderte Werkstoffe und<br />

Beschichtungen sind hier genauso gefragt wie<br />

additive Fertigung (3D-Druck), Maschinenoptimierung<br />

oder smarte Logistiklösungen.<br />

(v.l.n.r.): Roland Sommer<br />

(Geschäftsführer Plattform<br />

Industrie 4.0 Österreich),<br />

Isabella Meran-Waldstein<br />

(Vorstandsmitglied Plattform<br />

Industrie 4.0 Österreich /<br />

Bereichsleiterin „Forschung,<br />

Technologie & Innovation“<br />

bei der Industriellenvereinigung)<br />

und Stefan Rohringer<br />

(Leiter des Plattform Industrie<br />

4.0-Themenschwerpunktes<br />

„Neue Technologien &<br />

Innovation“ / Vice President<br />

bei Infineon Technologies<br />

Austria) präsentieren die<br />

F&E-Roadmap<br />

• Sensorsysteme ermöglichen es, qualitative<br />

und quantitative Daten zu erfassen. Die daraus<br />

abgeleiteten Informationen spielen eine wichtige<br />

Rolle bei Qualitätskontrolle, vorausschauender<br />

Instandhaltung oder Produktlebenszyklus.<br />

Der Handlungsbedarf ist u.a. hinsichtlich<br />

energieeffizienter und autarker Sensoren sowie<br />

Sensorik für neue Materialien gegeben.<br />

• Cyber-Physical Systems vernetzen physische<br />

Systeme mit dem Cyberspace und können<br />

somit wichtige Daten für Produktion liefern –<br />

beispielsweise um Anlagen, dynamisch an die<br />

jeweiligen Produktionserfordernisse anzupassen.<br />

Verbesserungsbedarf gibt es u.a. bei<br />

Schnittstellenkompatibilität, Wissensextraktion<br />

oder Modellierung heterogener Komponenten.


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S14<br />

investiert werden sollte. Mit den acht Schlüssel-<br />

Forschungsfeldern, wollen wir aufzeigen, wo<br />

aktuell der größte Handlungsbedarf besteht“,<br />

erklärt Stefan Rohringer, Leiter des Plattform<br />

Industrie 4.0-Themenschwerpunktes „Neue<br />

Technologien & Innovation“ und Vice President<br />

bei Infineon Technologies Austria.<br />

• Arbeits- und Assistenzsysteme unterstützen<br />

den Menschen in der Arbeitsorganisation mit<br />

intelligenten Produktionsanlagen – entscheidend<br />

ist hierbei, wie deren Einsatz gestaltet<br />

wird. Deshalb gilt es, das Bewusstsein dafür zu<br />

schärfen, Kompetenzentwicklung zu fördern<br />

und rechtliche Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen.<br />

• Wertschöpfungsnetzwerke & Geschäftsmodelle<br />

verändern sich durch Industrie 4.0 und<br />

bieten Unternehmen große Chancen. Datengetriebene<br />

Geschäftsmodelle und die<br />

Zusammenarbeit in Wertschöpfungsnetzwerken<br />

werden zu einer Notwendigkeit.<br />

• Domänenwissen & Schlüsseltechnologien<br />

sind entscheidend für die erfolgreiche Implementierung<br />

von Industrie 4.0-Technologien.<br />

Erfolgsfaktoren sind dabei die Profilstärkung der<br />

österreichischen Technologie-Szene, weitere<br />

Qualifikation und Wissensmanagement, um<br />

den Erfahrungsschatz der Arbeitnehmer in die<br />

Prozesse zu inkludieren.<br />

„Vorbereitung, Weitsicht und Tempo sind nicht<br />

nur im Sport, sondern ebenso im Unternehmertum<br />

die Grundlage für ein erfolgreiches<br />

Ergebnis. Technologische Weiterentwicklungen<br />

vollziehen sich mit immer höherer<br />

Geschwindigkeit – um am Ball zu bleiben,<br />

müssen Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

wissen, welche Themen für die Produktion der<br />

Zukunft relevant sind, und in welche Bereiche<br />

Verbesserung des Forschungs- und Innovationsökosystems<br />

Innovation ist gerade für ein exportorientiertes<br />

Industrieland wie Österreich maßgeblich, um im<br />

internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.<br />

2022 lag Österreich mit einer Forschungsquote<br />

von 3,18 % des BIP im EU-Vergleich hinter Belgien<br />

(3,43 %) und Schweden (3,40 %) an dritter<br />

Stelle – <strong>2024</strong> soll dieser Wert laut Statistik<br />

Austria sogar auf 3,34 % steigen.<br />

Rund zwei Drittel der Forschungsausgaben<br />

werden heuer voraussichtlich erneut von Unternehmen<br />

in Österreich geleistet (11 Mrd. Euro<br />

bzw. 66 %), knapp ein Drittel (5,6 Mrd. Euro bzw.<br />

34 %) soll von der öffentlichen Hand kommen.<br />

Die Initiative hat sich seit Gründung 2015<br />

durch das Bundesministerium für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation<br />

und Technologie (BMK) mit den<br />

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />

zu einem Kompetenzträger zum Thema<br />

Industrie 4.0 entwickelt. Der Verein setzt<br />

Aktivitäten, um eine dynamische Entwicklung<br />

des Produktionssektors zu sichern,<br />

Forschung, Innovation und Qualifikation<br />

zu forcieren und zu einer qualitätsvollen<br />

Arbeitswelt sowie zu einem hohen Beschäftigungsniveau<br />

beizutragen. Das Ziel<br />

ist, technologische Entwicklungen, Innovationen<br />

der Digitalisierung zu forcieren und<br />

den Wandel für die Gesellschaft sozialverträglich<br />

zu gestalten.


[2] Um die grüne, digitale und soziale Transformation<br />

(„Triple Transition“) der Industrie durch<br />

Innovation zu begünstigen, sind im Ergebnispapier<br />

8 Ansatzpunkte für die Gestaltung und<br />

Verbesserung des Forschungs- und Innovationsökosystems<br />

festgehalten:<br />

• Spitzenforschung im Bereich der<br />

Produktion weiter stärken<br />

• Erkenntnisse und Technologien in die<br />

Breite bringen<br />

• Kooperation zwischen Wissenschaft &<br />

Wirtschaft stärken<br />

• Reallabore (für Tests in realitätsnahen<br />

Umgebungen) umsetzen<br />

• Vorbereitung neuer Regularien unterstützen<br />

• Skalieren fördern (um Unternehmen zu<br />

unterstützen, um Ansätze aus dem<br />

Labormaßstab in die Serie zu bringen)<br />

• Transparenz erhöhen und Abwicklung<br />

vereinfachen, Beihilfenrecht weiterentwickeln<br />

• Normen und Standards als relevanten<br />

Treiber wahrnehmen<br />

„Innovationskraft, Konkurrenzfähigkeit und<br />

Produktivität sind auschlaggebend, wenn die<br />

produzierende Industrie in Österreich weiterhin<br />

am Weltmarkt reüssieren will. Damit sich die<br />

Wirkungskraft von Industrie 4.0 entfalten kann,<br />

muss unser Ziel sein, digitale Schlüsseltechnologien<br />

nicht nur durchgängig in Produktionsprozessen<br />

anzuwenden, sondern auch in<br />

Österreich und Europa zu entwickeln.<br />

Dafür braucht es innovationsfördernde Rahmenbedingungen<br />

am Standort und ein starkes<br />

Commitment der Politik. Wesentlich ist zudem,<br />

die Beschäftigten mitzunehmen, die Akzeptanz<br />

der Technologie zu gewährleisten und die<br />

verantwortungsvolle Zusammenarbeit zwischen<br />

Mensch und Maschine sicherzustellen“,<br />

plädiert Isabella Meran-Waldstein, Plattform<br />

Industrie 4.0 Österreich-Vorstandsmitglied<br />

und Bereichsleiterin „Forschung, Technologie &<br />

Innovation“ bei der Industriellenvereinigung.<br />

(RED)<br />

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<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM Lange bevor Betonierer <strong>LE</strong> über 3/<strong>2024</strong> die | S16<br />

Wasserstraßen herfielen, gab<br />

es eine funktionierende „Nasse<br />

Logistik“. Bild: Otto Steindl.<br />

Transport & Logistik<br />

Renaturierungsgesetz<br />

für unsere<br />

Transportlogistik<br />

Das EU-Renaturierungsgesetz soll die Klimaund<br />

Biodiversitätskrise beenden. Super!<br />

So ein Gesetz bräuchten wir auch für die<br />

Transportlogistik.<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

In der Natur und in der Logistik geht es<br />

um die Wiederherstellung geschädigter<br />

Systeme und die Wechselwirkung beider<br />

Bereiche ist offensichtlich. Doch gibt es im<br />

Klimaschutz wie in der Logistik keine einfache<br />

Lösung und die Bedenkenträger treiben überall<br />

ihr Unwesen. Österreich hätte allerdings den<br />

Vorteil, dass Klimaschutz und Logistik im gleichen<br />

Ministerium angesiedelt sind und Ministerin<br />

Gewessler das Renaturierungsgesetz als<br />

Blaupause für die Transportlogistik nehmen<br />

könnte. Tut sie aber nicht, weil sie mit dem<br />

Klimaschutz schon voll ausgelastet ist. „Ohne<br />

intakte Natur gibt es kein gesundes und glückliches<br />

Leben“, sagt die Klimaschutzministerin<br />

und feiert ihren Abstimmungsbeitrag als Sieg<br />

für die Natur. Die Verkehrsministerin kümmert<br />

sich derweil um E-PKWs. Für mehr reicht es<br />

nicht und so nebenbei ein bisschen Verkehrspolitik,<br />

ist zu wenig.<br />

Doch was bedeutet der vermeintliche „Sieg für<br />

die Natur“ für die Transportlogistik? Die neuen<br />

Umwelt-Vorschriften wollen grundsätzlich<br />

wesentlich mehr, als nur Umweltschutz. Sie<br />

wollen eine „Wiederherstellung des natürlichen<br />

Zustandes“ und da geht es nicht darum, ein paar<br />

Bäume zu pflanzen. Wiederherstellung bedeutet<br />

den Vorschriften folgend zum Beispiel, dass bis<br />

2030 25.000 Flusskilometer in frei fließende<br />

Flüsse umzuwandeln und von Menschen<br />

geschaffene Hindernisse zu beseitigen sind.<br />

Dorn im Auge des Gesetzgebers sind da mehr<br />

als eine Million künstliche Dämme, Wehre etc.,<br />

die frei fließende Gewässer behindern und<br />

demnach verschwinden sollen. Einschränkend<br />

wird zwar gesagt, man soll zuerst mit jenen<br />

Bauwerken beginnen, die eh nicht gebraucht<br />

werden, doch die Planung reicht ja weit über<br />

2030 hinaus.<br />

Wie genau das gehandhabt werden soll, dafür<br />

gibt es ein eigenes Handbuch (Biodiversity<br />

strategy for 2030, Barrier removal for river<br />

restoration) von der GD-Umwelt. Jetzt ist ja<br />

nicht unmittelbar zu befürchten, dass man zum<br />

Beispiel gleich an ein Abreißen der Donaukraftwerke<br />

gedacht hat. Doch der Naturschutzbund<br />

Deutschland (NABU) ist schon der Meinung,<br />

dass eine „nicht nachhaltige Schifffahrt“ zu den<br />

Hauptbelastungen zählt und eine Erholung der<br />

europäischen Gewässer verhindert.


Von Autobahnen oder Eisenbahntrassen hört<br />

man ähnliche Bedenken jedoch nicht. Straßen<br />

und Bahntrassen sind im „Nature Restoration<br />

Law“ im Gegensatz zu Flüssen auch kein Thema.<br />

Luftverkehrsrouten sowieso nicht. Das heißt, der<br />

„Sieg für die Natur“, wie es die Umweltministerin<br />

bezeichnet, ist für die Verkehrsministerin<br />

ein „weiter wie bisher“. Und das bedeutet die<br />

Fortsetzung einer Verkehrspolitik, die uns dahin<br />

gebracht hat, wo wir nicht sein sollen.<br />

Die Renaturierung wird die<br />

Binnenschifffahrt nicht verhindern.<br />

Im Gegensatz zur Straße, Bahn und<br />

Luftfahrt, kann sie ohne Bauwirtschaft<br />

existieren. Quelle: Otto Steindl<br />

Unter Gewesslers Verkehrspolitik ist kein LKW<br />

von der Straße verschwunden. Trotz<br />

astronomischer Bahnförderung grundelt der<br />

Bahntransport auf niedrigem Niveau dahin und<br />

die Binnenschifffahrt fährt unter der Wahrnehmungsgrenze.<br />

Dafür feiert Korean Air Cargo<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem<br />

Flughafen Wien. Genau deshalb braucht es ein<br />

„Renaturierungsgesetz für die Transportlogistik“.<br />

Gottfried Tulla (1770-1828), einer der berühmtesten<br />

Wasserbauer, wurde einst gefeiert und<br />

verehrt, weil er mit seinen Wasserbaumaßnahmen<br />

die Menschen von Hochwasser und<br />

Sumpffieber befreit und nebenbei auch die<br />

Binnenschifffahrt gefördert hat. Er konnte aber<br />

nicht wissen, dass die Leute und ihre Bürgermeister<br />

so blöd sind, bei ihren Bauplänen Hochwasser<br />

zu ignorieren. Unter Verkehrsministerin<br />

Gewessler könnte Tulla heute höchstens noch<br />

Brunnen in Afrika bohren. Mehr noch, Tullas<br />

Errungenschaften, die bis heute nachwirken,<br />

sollen der Umweltministerin Gewessler zum<br />

Opfer fallen. Sie hat keine Bedenken, 100 Jahre<br />

gewachsene Natur in eine neue Natur umzuwandeln.<br />

Die Renaturierung wird die Staubereiche der Flüsse mit<br />

massenweisem Geschiebe zuschütten. Die Beseitigung<br />

ist bereits heute ein kostspieliges Problem.<br />

Bild: Peter Baumgartner


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S18<br />

Treibholz, dass der Schifffahrt,<br />

dem Wassersport<br />

und den Einbauten zur<br />

Gefahr wird, wird nach der<br />

Renaturierung noch das<br />

kleinere Problem sein.<br />

Bild: Peter Baumgartner<br />

Keine Frage. Seit Tulla wurden neben dem Straßenbau<br />

auch schwere Fehler im Wasserbau<br />

gemacht. Allerdings ist es leichter, Lärmschutzwände<br />

und Wildzäune zu bauen, als eine absinkende<br />

Flusssohle in den Griff zu bekommen.<br />

Das Beispiel der Donau unterhalb von Wien<br />

zeigt, wer A sagt, muss auch B sagen.<br />

40 Jahre nach der „Konferenz der Tiere“ warnen<br />

Experten vor einem Sohledurchschlag in der<br />

Donau. Das ist dann so, als würde man einen<br />

Stoppel aus der Donau ziehen.<br />

Bezeichnenderweise hat die Renaturierung kein<br />

Referenzdatum. Man sagt nicht, wir renaturieren<br />

in Bezug auf das Jahr sowieso.<br />

Man sagt, wir renaturieren nach der Meinung<br />

der „Umweltexperten“.<br />

Es ist nicht so, dass die Binnenschifffahrt nicht<br />

auch ohne Wasserkraftwerke funktionieren<br />

könnte. Im Gegenteil. Bevor die Energiewirtschaft<br />

und ihre Betonierer die Schifffahrt als<br />

Vorwand verwendet hat, florierte die nasse<br />

Logistik sogar besser als heute.<br />

Im Gegensatz dazu wird der Straßen- oder<br />

Bahntransport ohne moderne Infrastruktur<br />

ebenso wenig funktionieren, wie vor der „neuen<br />

Verkehrspolitik“.<br />

Der schöne Nationalpark und vor allem die<br />

Häuslbesitzer an den Altarmen, sitzen dann im<br />

Trockenen. Warum? Man kann eben keine Kraftwerkskette<br />

bauen und dann einzelne Glieder<br />

weglassen oder herausnehmen. Wer A sagt,<br />

muss auch B sagen.<br />

Und der „Renaturierungsplan“ wird hinsichtlich<br />

der Fließgewässer noch eine Reihe zusätzlicher<br />

Probleme schaffen, die dann auch unverzüglich<br />

gelöst werden müssen. Zunehmende Treibholzgefahr<br />

ist da noch das kleinere Problem. Doch<br />

wenn durch die wieder „befreiten“ Flüsse so<br />

richtig viel Geschiebe in den Stauseen landet,<br />

dann wird die Energiewirtschaft die Kosten-<br />

Keule schwingen und der Steuerzahler die<br />

Hosen runterlassen. (RED)


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Logistik<br />

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<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S20<br />

Transport & Logistik<br />

dm verlagert<br />

Logistik auf die<br />

Schiene - Einsparung<br />

von 700 Tonnen CO2<br />

pro Jahr möglich<br />

dm drogerie markt forciert die Dekarbonisierung<br />

seines Logistiknetzwerkes.<br />

Dafür setzt das Unternehmen in<br />

seiner Transportkette seit diesem<br />

Jahr auch auf den kombinierten<br />

Verkehr (Intermodalverkehr).<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

Der Großteil der Strecke wird dabei<br />

via Schiene zurückgelegt, lediglich<br />

Vor- und Nachlauf von der Produktionsstätte<br />

zum Terminal und vom<br />

Terminal zum Verteilzentrum erfolgen mittels<br />

Lkw auf der Straße. Bis Ende 2025 wird eine<br />

CO2-Ersparnis von etwa 400 Tonnen erzielt.<br />

Bis 2026 sollen jährlich sogar bis zu rund 700<br />

Tonnen CO2 eingespart werden.<br />

Bis Juli <strong>2024</strong> stellt dm drogerie markt 14 Lieferanten<br />

für das Verteilzentrum in Enns (Österreich)<br />

und 13 Lieferanten für das dm Marken<br />

Verteilzentrum in Páty (Ungarn) auf den kombinierten<br />

Verkehr, den sogenannten Intermodalverkehr,<br />

um. Dabei handelt es sich vor allem<br />

um die Überbrückung langer Distanzen von Lieferanten<br />

aus Belgien, Deutschland, Frankreich<br />

und Schweden. Der Großteil der Strecke wird<br />

dabei via Schiene zurückgelegt, lediglich Vorund<br />

Nachlauf von der Produktionsstätte zu<br />

den Terminals erfolgen mittels LKW auf<br />

der Straße.Die transportierten Güter<br />

müssen dafür nicht umgeschlagen<br />

werden, da der gesamte Sattelzugauflieger<br />

den Verkehrsträger<br />

wechselt.<br />

„Der Intermodalverkehr erlebt<br />

in der Logistikbranche derzeit<br />

eine Renaissance, da er zahlreiche<br />

Vorteile bietet. Allen voran trägt der<br />

kombinierte Verkehr zur Dekarboni-


sierung der Logistik bei. Bei Umstellung aller<br />

potenziell möglichen Lieferanten für das dm<br />

Verteilzentrum Enns, das dm Marken Verteilzentrum<br />

in Ungarn sowie weiterer Verteilzenten<br />

in der Teilgruppe bis zum Jahr 2026 wird eine<br />

jährliche CO2-Einsparung von bis zu 700 Tonnen<br />

pro Jahr möglich“, so dm Geschäftsführer<br />

Stefan Heiglauer. Mit LKW Walter hat dm einen<br />

Partner, der über ein gut ausgebautes Transportnetzwerk<br />

verfügt. „Mit täglich mehr als 300<br />

Abfahrten auf über 250 See- und Bahnrouten<br />

verknüpft LKW Walter im kombinierten Verkehr<br />

alle wichtigen Wirtschaftszentren Europas“,<br />

so Ewald Altenburger, Sales Director bei LKW<br />

Walter.<br />

Großes Potenzial für Emissionseinsparungen<br />

Beim Intermodalverkehr sind gegenüber dem<br />

Transport auf der Straße, abhängig von Distanz<br />

und Beladung, Einsparungen von 60 bis 80<br />

Prozent der CO2-Emissionen möglich. Zudem<br />

kann ein höheres Verladegewicht von bis zu 29<br />

Tonnen statt 24 Tonnen befördert werden. Der<br />

kombinierte Verkehr kann weiterhin punkten,<br />

weil er nicht von Feiertagen, Fahrverboten oder<br />

Staus beeinflusst wird. Ein zusätzlicher positiver<br />

Effekt zeigt sich vor dem Hintergrund des<br />

Fahrermangels im Fernverkehr. Die deutlich<br />

kürzeren Strecken und der wohnortnahe Einsatzbereich<br />

bringen auch eine Attraktivierung<br />

des Jobs mit sich, weil die Arbeitsbelastung<br />

sinkt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

steigt.<br />

Internationaler Ausbau geplant und alternative<br />

LKW-Antriebe in Prüfung<br />

Bis Ende <strong>2024</strong> soll das Potenzial des Intermodalverkehrs<br />

für die elf Verbundenen Länder<br />

festgestellt werden. Für den Transport vom<br />

Ankunftsterminal zum Verteilzentrum wird<br />

zudem der Einsatz von Elektro- und HVO-<br />

Lkws (Hydrotreated Vegetable Oils – also mit<br />

hydriertem Pflanzenöl betriebene Lkws) geprüft.<br />

Dadurch können weitere CO2-Emissionen<br />

reduziert werden.<br />

dm drogerie markt GmbH eröffnete im Jahr 1976<br />

die erste Filiale in Österreich. Der Firmensitz<br />

in Salzburg/Wals ist Dreh- und Angelpunkt in<br />

Österreich sowie für die Expansion in die Verbundenen<br />

Länder in Mittel- und Südosteuropa.<br />

Insgesamt beschäftigt dm Österreich 7.057 Mitarbeiter<br />

in den 385 dm Filialen, davon 146 mit<br />

dm friseurstudio und 98 mit dm kosmetikstudio,<br />

sowie in der Salzburger Zentrale,<br />

dem dm dialogicum, und im<br />

Verteilzentrum in Enns. Im<br />

Geschäftsjahr 2022/23<br />

wurde in Österreich ein<br />

Umsatz von rund 1,2<br />

Milliarden Euro erwirtschaftet.<br />

Marken von<br />

dm sind unter anderem<br />

Balea, alverde NATUR-<br />

KOSMETIK, dmBio, babylove,<br />

Denkmit, Profissimo<br />

und SUNDANCE. (RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S22<br />

Transport & Logistik<br />

Alles andere<br />

als wertlos<br />

Schrott ist ein wertvoller Rohstoff, insbesondere<br />

bei der Erzeugung „grünen Stahls“.<br />

Wer könnte besser geeignet sein für herausfordernde<br />

Logistikaufgaben als die<br />

voestalpine-Tochter LogServ, der nicht nur der<br />

Stahltransport in die Wiege gelegt wurde?<br />

REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

Unter dem Motto „Scrap on track“<br />

wird die Versorgungssicherheit des<br />

Standorts Linz im Zuge der Umstellung<br />

auf eine grüne Stahlproduktion<br />

durch umfassende Aktivitäten abgesichert.<br />

Mit einem neu entwickelten Waggon wird die<br />

Schrottlogistik nun noch effizienter.<br />

Lediglich 21,5 t Eigengewicht bei 11,6 m Länge<br />

– der schicke rote Waggon beweist, dass größer<br />

nicht unbedingt besser heißt. „Durch den Einsatz<br />

hochfester Stähle und eine spezielle Konstruktion<br />

konnten wir bis zu 5 Tonnen Gewicht<br />

einsparen, wodurch nun 68,5 Tonnen Zuladung<br />

möglich sind. Das spezielle Design sorgt zudem<br />

dafür, dass trotz der geringen Länge das Ladevolumen<br />

nicht leidet“, erklärt Markus Schinko,<br />

Geschäftsführer bei LogServ und CargoServ, die<br />

Vorzüge des gemeinsam mit TransANT<br />

entwickelten Prototypen.<br />

Oftmals ist die vorhandene Gleisinfrastruktur<br />

begrenzt – etwa auf dem Werksgelände der<br />

Automobilindustrie – oder die maximale<br />

Zuglänge beschränkt, wodurch kürzere<br />

Wagen große Vorteile bringen. Ein weiterer<br />

Vorteil des Neuwagens ist seine Konstruktion:<br />

Aufbau und Untergestell sind getrennt, ähnlich<br />

einer Containerlösung. Als Basis dient der Standard<br />

TransANT-Plattformwagen. Schinko: „Das<br />

Untergestell mit der Technik ist kostenintensiver<br />

in der Produktion. Durch die Trennung ist es<br />

möglich, bei Bedarf mit anderem Aufbau auch<br />

andere Güter zu transportieren.“<br />

CHRISTIAN JANECEK<br />

Aktuell gibt es zwei fertige Prototypen, die<br />

gerade auf ihre offizielle Zulassung vorbereitet<br />

werden und in der Zwischenzeit schon am<br />

Werksgelände in Linz ihren Dienst versehen.<br />

Danach werden sie in regulären Verkehren auf<br />

Herz und Nieren geprüft. Schinko ist durchaus<br />

zuversichtlich: „Wenn die Tests abgeschlossen<br />

sind – wir rechnen mit Anfang 2025 –, möchten<br />

wir die Wagen für die Serienproduktion freigeben,<br />

denn wir benötigen mehrere Hundert<br />

Waggons. Aktuell sind wir auch auf der Suche<br />

nach Investoren für die Waggons, die dann<br />

später die Wagen den Transportdienstleistern<br />

zur Verfügung stellen.“


Das Ziel: die Schrottlogistik zu optimieren. Seit<br />

der Liberalisierung im Bahnverkehr gibt es in<br />

Österreich etwa 60 Eisenbahnunternehmen.<br />

Kommen die alle als Eisenbahnunternehmen<br />

in Frage? Schinko: „Ad hoc fallen mir etwa fünf<br />

internationale Bahnunternehmen ein, die aufgrund<br />

ihrer Struktur und Größe für die Durchführung<br />

der Verkehre in Frage kommen – etwa<br />

die Rail Cargo Group oder die DB Cargo.“<br />

Die DB Cargo war bereits als Kooperationspartner<br />

bei der Entwicklung des Schrottwagen-Prototypen<br />

beteiligt.<br />

Schrott als Rohstoff für greentec steel<br />

Die traditionelle Stahlerzeugung ist energieund<br />

rohstoffintensiv. Umso größer ist die<br />

Herausforderung, die Prozesse so zu gestalten,<br />

dass sie umweltfreundlicher und nachhaltiger<br />

werden. Als weltweit aktiver Stahlproduzent<br />

trägt die voestalpine große Verantwortung –<br />

der das Unternehmen mit dem Stufenplan des<br />

Programms „greentec steel“ nachkommt. Die<br />

LogServ-Gruppe begleitet die Transformation<br />

der voestalpine hin zu grünem Stahl mit innovativen<br />

umweltfreundlichen Logistikkonzepten.<br />

Im ersten Schritt hin zu grüner Stahlproduktion<br />

wird in Linz und in Donawitz je ein Elektrolichtbogenofen<br />

(EAF) errichtet.<br />

Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Lichtbogenöfen<br />

an der Stahlproduktion in der EU 41 Prozent<br />

– Prognosen gehen davon aus, dass dieser<br />

Anteil bis zum Jahr 2040 auf 66 Prozent ansteigen<br />

wird. Der Bedarf der voestalpine an Schrott<br />

betrug im Jahr 2023 1 Mio. Tonnen – bis 2027<br />

wird sich dieser Wert auf 2,3 Mio. Tonnen<br />

mehr als verdoppeln.<br />

Schinko: „Laut Studien wird der Mehrbedarf<br />

an Schrott in der EU bis 2040 bei<br />

36,2 Millionen Tonnen liegen. Doch<br />

woher kommt der ganze Schrott?<br />

„Es gibt verschiedene Qualitäten und<br />

Quellen für Schrott. Eine Quelle ist der<br />

direkt aus der Automobilindustrie zugekaufte<br />

Schrott, der so genannte Paketschrott. Das ist<br />

vergleichbar mit dem Stoff-Verschnitt beim<br />

Nähen eines Kleidungsstückes, die Reste<br />

werden recycelt“, veranschaulicht Schinko.<br />

„Im neuen Ofen wird Schrott durch elektrische<br />

Energie aufgeschmolzen. Im Gegensatz zur<br />

Produktion im herkömmlichen Hochofen ist kein<br />

Reduktionsmittel mehr notwendig und Stahl<br />

kann recycelt werden. So ist eine grünstrombasierte<br />

CO2-neutrale Produktion möglich“,<br />

erläutert Christian Janecek, Geschäftsführer<br />

der LogServ.<br />

Durch den teilweisen Umstieg von der Stahlproduktion<br />

auf die Elektrolichtbogenöfen steigt<br />

auch die Nachfrage nach hochqualitativem,<br />

CO2-reduzierten Premium-Stahl signifikant an<br />

und somit auch der Bedarf an Schrott. Janecek:<br />

„Die metallurgische Transformation ist nicht nur<br />

ein technisches, sondern auch ein großes logistisches<br />

Thema.“ Schließlich muss ausreichend<br />

Schrott in passender Qualität zu den Werken<br />

befördert werden.<br />

MARKUS SCHINKO


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S24<br />

Neben diesen Stahlresten kommt das Material<br />

von klassischen Schrott-Händlern, die dritte<br />

Quelle ist der Eigenschrott. Für die effiziente<br />

Produktion muss der Schrott vorsortiert werden.<br />

Dies geschieht beispielsweise im neu<br />

gestalteten Schrott-Hub in Ennsdorf.<br />

Ennsdorf als Schrott-Drehscheibe<br />

Rund 20 km vom voestalpine Werk entfernt<br />

liegt der trimodale Logistikstandort Ennsdorf.<br />

Dort findet sich auch der Sitz der Firma Eisen<br />

Neumüller, wo gerade eifrig am Ausbau der<br />

Schieneninfrastruktur gearbeitet wird. Schließlich<br />

sollen von hier aus zukünftig täglich zwei<br />

bis drei vollbeladene Züge ins Werk nach Linz<br />

pendeln und fein sortierten Schrott liefern.<br />

Janecek: „Der Aufbau entsprechender Gleisinfrastruktur<br />

ist aufwändig und auch genehmigungsintensiv,<br />

deshalb war es wichtig,<br />

frühzeitig zu beginnen. Zwei Gleise mit drei<br />

Weichen sind schon fertig, drei zusätzliche<br />

Gleise fix geplant.“ Auch auf zusätzliche<br />

Investitionen wie eine dynamische Gleiswaage<br />

und eine Visual-Train-Analysis wurde nicht<br />

vergessen. An dem Pilotprojekt sind neben der<br />

LogServ und Eisen Neumüller auch die Rail<br />

Cargo Group und die voestalpine-Rohstoffbeschaffungs<br />

GmbH beteiligt.<br />

Schinko: „Im Endausbau soll von hier aus eine<br />

beachtliche Menge Schrott nach Linz geliefert<br />

werden.“ Doch nicht nur die Waggons sind<br />

neu und modern, auch das Zugfahrzeug kann<br />

sich sehen lassen. „Wir haben uns eine neue<br />

Bombardier-Lokomotive angeschafft, eine der<br />

modernsten Lokomotiven in Europa. Sie kann<br />

die letzte Meile ohne Oberleitung zurücklegen“,<br />

so Schinko stolz.<br />

Ein weiterer Vorteil der Lok besteht darin, dass<br />

ein einzelner Triebfahrzeugführer sämtliche<br />

Aufgaben abdecken kann – in Zeiten von<br />

eklatantem Personalmangel ein wichtiges Plus.<br />

Doch wie kommt der ganze Schrott nach<br />

Ennsdorf? Natürlich auch mit dem Zug, dem<br />

umweltfreundlichsten Verkehrsträger, wie<br />

Janecek versichert: „In Zusammenarbeit mit<br />

DB Cargo werden in Schwandorf (Bayern)<br />

Schrottmengen aus ganz Deutschland kumuliert,<br />

drei bis vier Mal pro Woche kommt dann<br />

ein Shuttle nach Ennsdorf – später werden<br />

es zwei bis drei Züge täglich sein. Nach der<br />

Ankunft wird der Schrott sortiert und dann nach<br />

Bedarf umgeschlagen.“<br />

Der vorsortierte Schrott fährt dann mittels Pendelgarnitur<br />

in Paketen von jeweils 18 Waggons<br />

nach Linz – perfekt für die Gleislänge am<br />

dortigen Schrottplatz. Um die Prozesse zu optimieren,<br />

setzt man auf moderne Digitalisierung.<br />

„Vom Vormeldesystem über den Zulauf zum und<br />

Abrufe vom Schrotthub bis hin zur Beauftragung<br />

der Transportleistungen zum Werk wird alles<br />

digital erfolgen“, freut sich Schinko.<br />

Mit dem Aufbau des Schrott-Hubs in Ennsdorf<br />

scheint die Logistik gut für die Zukunft gerüstet.<br />

Aber was, wenn es nicht reicht?<br />

„Aus logistischer Sicht ist es nicht so einfach,<br />

neue Standorte für ein vergleichbares Schrott-<br />

Handling zu finden. Ennsdorf ist einer davon,<br />

weitere sind in Planung. Es müssen viele<br />

Faktoren berücksichtigt und mitgedacht<br />

werden. Das umfasst neben einer geeigneten<br />

Infrastruktur – man braucht zumindest eine<br />

gute Bahn- und/oder Wasseranbindung – auch<br />

die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und nicht<br />

zuletzt grüner Energie“, stellt Janecek klar.<br />

Bleibt zu hoffen, dass die Kapazitäten in<br />

Ennsdorf noch lange ausreichen. (RED)


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HANDELS<br />

GMUNDEN, (OÖ)<br />

10. & 11. OKTOBER<br />

<strong>2024</strong>


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S26<br />

Transport & Logistik<br />

Der Brenner Korridor<br />

München-Verona:<br />

Die Zukunft liegt auf<br />

der Schiene<br />

Vollversammlung der Brenner Corridor<br />

Platform (BCP) in München – Europäischer<br />

Koordinator Cox „hoch erfreut über die<br />

positiven Entwicklungen“.<br />

REDAKTION<br />

Internationale VertreterInnen aus dem<br />

Eisenbahnsektor sind kürzlich zur Vollversammlung<br />

der Brenner Corridor Platform im<br />

Hauptsitz der IHK-München zusammengekommen,<br />

um die Ergebnisse der verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen zu beleuchten. Im<br />

Fokus standen infrastrukturelle<br />

und betriebliche Aspekte des<br />

Bahnverkehrs zwischen<br />

München und Verona welche<br />

für den zukünftigen<br />

Betrieb des Brenner Basistunnels<br />

samt der Zulaufstrecken<br />

von Bedeutung<br />

sind. Nach einleitenden<br />

Grußworten des Bayrischen<br />

Staatsministers für Verkehr<br />

Christian Bernreiter, und des IHK-<br />

Hauptgeschäftsführers Dr. Manfred<br />

Gößl, führte der Europäische Koordinator Pat<br />

Cox, als Vorsitzender der Brenner Corridor Platform,<br />

durch die Veranstaltung.<br />

Der Ausbau der Schieneninfrastruktur<br />

schreitet zügig voran<br />

Mit dem Ausbruch von über 70% der gesamten<br />

Tunnelkilometer im Brenner Basistunnel, dem<br />

Beginn der Ausgrabungsarbeiten bei zentralen<br />

Baulosen der Zulaufstrecken im Norden und<br />

Süden wurden die Fortschritte zum Neuausbau<br />

der zukünftigen Schieneninfrastruktur<br />

präsentiert. Die dringende Notwendigkeit dieser<br />

zusätzlichen Schienenkapazität entlang des<br />

gesamten Brenner Korridors wurde durch das<br />

BCP-Kapazitätsmodell unterstrichen.<br />

Eine vollständige Kapazitätsauslastung ergibt<br />

sich demnach zum Zeithorizont 2030 auf den<br />

bis dahin zweigleisigen Bestandsstrecken<br />

zwischen München/Trudering-Rosenheim und<br />

Waidbruck-Trento.<br />

Vorreiterrolle des Brenner Korridors zur<br />

Umsetzung des einheitlichen europäischen<br />

Eisenbahnraumes<br />

Die Umsetzung eines vollständig- interoperablen<br />

Korridors stellt eine der erklärten Zielsetzungen<br />

der BCP dar. Heute notwendige<br />

Grenzaufenthalte von Zügen sollen durch die<br />

Harmonisierung der nationalen Regelwerke<br />

hinfällig werden. Die Erarbeitung einheitlicher<br />

Bremsvorschriften, der grenzüberschreitende<br />

Einsatz von TriebfahrzeugführerInnen sowie die<br />

Vermeidung von Grenzkontrollen bei Güterzügen<br />

sollen einen harmonisierten und nahtlosen<br />

Bahnbetrieb zwischen München und<br />

Verona ermöglichen. Aus diesem Grund wurden<br />

unter der Mitwirkung der Europäischen Kommission,<br />

der Europäischen Eisenbahnbehörde<br />

sowie der BahnvertreterInnen der drei Mitgliedsstaaten<br />

in diversen BCP-Arbeitsgruppen konkrete<br />

Lösungen zu diesen und weiteren Themen<br />

erarbeitet. Letztere beschränken sich nicht ausschließlich<br />

auf den Brenner Korridor, sondern<br />

sollen dazu beitragen den von der Kommission<br />

angestrebten einheitlichen europäischen<br />

Eisenbahnraum zu realisieren.<br />

Als Vorsitzender der Brenner Corridor Platform<br />

bedankte sich der Europäische Koordinator,<br />

Pat Cox, bei den über achtzig anwesenden<br />

FachexpertInnen: „Mit großer Genugtuung<br />

stelle ich fest, dass sowohl aus infrastruktureller<br />

als auch aus betrieblicher Sicht konkrete und<br />

wichtige Fortschritte erzielt wurden, um sicherzustellen,<br />

dass der zukünftige Brenner Korridor<br />

bestmöglich betrieben werden kann. Dies auch<br />

Dank der intensiven und konstruktiven Zusammenarbeit<br />

der diversen Stakeholder innerhalb<br />

der BCP. Die erarbeiteten Lösungen sollen nun<br />

schnellstmöglich umgesetzt werden, damit<br />

der Brenner Korridor bereits heute zu einem<br />

Vorreiter bei der Umsetzung des einheitlichen<br />

europäischen Eisenbahnraumes wird“, so Cox.


In dieselbe Kerbe schlug der Bayerns Verkehrsminister<br />

Christian Bernreiter, der zugleich auch<br />

die Bedeutung der Achse für den Freistaat hervorhob:<br />

„Die Brenner-Achse ist für Bayern eine<br />

der wichtigsten Fernverkehrsachsen, denn der<br />

Alpen-Transit ist maßgeblich mit verantwortlich<br />

für unser aller wirtschaftlichen Wohlstand. Wir<br />

dürfen daher nicht nur darüber nachdenken,<br />

wie wir Verkehr verhindern. Wir müssen ihn<br />

besser organisieren und die Schiene stärken.<br />

Das gelingt uns nur durch eine gute Zusammenarbeit<br />

der EU, der Länder, Regionen und<br />

der Bahnen. Nur gemeinsam können nationale<br />

Hürden abgebaut und funktionierende Europäische<br />

Korridore entwickelt werden. Die Arbeit der<br />

Brenner Corridor Platform ist beispielgebend<br />

für die Zusammenarbeit im Schienenverkehr<br />

für Europa. Deshalb freut es mich besonders,<br />

dass die BCP ihre diesjährige Vollversammlung<br />

in München veranstaltet hat. Die Grundlage der<br />

Arbeiten der Brenner Corridor Platform stellt die<br />

gemeinsame Absichtserklärung zur Realisierung<br />

des Transeuropäischen Kernnetzkorridors<br />

Skandinavien-Mittelmeer dar. Diese wurde im<br />

Jahr 2018 zwischen den Transportministern<br />

der drei Mitgliedsstaaten, den Vorständen der<br />

Bahnen sowie der Ländervertreter entlang des<br />

Brenner Korridors unterzeichnet. Unter dem<br />

Vorsitz des Europäischen Koordinators, Pat<br />

Cox, arbeiten diverse FachexpertInnen der drei<br />

Ministerien, der drei Bahnen, der Eisenbahnverkehrsunternehmen,<br />

sowie der Länder in<br />

fachspezifischen Arbeitsgruppen. Die erklärte<br />

Zielsetzung besteht darin, den Brenner Korridor<br />

München-Verona als einheitlichen Korridor zu<br />

betrachten, um ganzheitliche Lösungsansätze<br />

für die Verlagerung des Schwerverkehrs zu<br />

implementieren.<br />

(RED)<br />

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Logistik in Bewegung.


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S28<br />

Transport & Logistik<br />

Über E-Methanol zu<br />

E-Diesel & E-Kerosin<br />

Notwendige Investitionen erfordern regulatorische<br />

Sicherheit und ausreichend Kapital,<br />

sagten Experten beim 45. Internationalen<br />

Wiener Motorensymposium. REDAKTION<br />

Auf den Verkehr entfällt weltweit ein<br />

Drittel des Erdölverbrauchs. Die<br />

gute Nachricht: Global gibt es genug<br />

Potenzial für erneuerbare, CO2-<br />

neutrale Energien, um fossile Kraftstoffe wie<br />

Benzin und Diesel zu ersetzen. Aber das<br />

Potenzial ist weltweit ungleich verteilt, waren<br />

sich Experten auf dem 45. Internationalen<br />

Wiener Motorensymposium einig.<br />

„Der Anteil von Elektrizität als Energieträger<br />

im Transport wird massiv ansteigen“, sagte<br />

Rebecca Yates, Vizepräsidentin des Energiekonzerns<br />

BP. Am stärksten wird der Stromanteil<br />

im Pkw-Bereich sein. „Im Nutzfahrzeugbereich<br />

sehen wir einen größeren Energiemix.“<br />

Der Mix reicht von verschiedenen Biokraftstoffen<br />

bis zu Wasserstoff. Besonders schwer ist es<br />

laut Yates, die Schiff- und Luftfahrt auf nichtfossile<br />

Kraftstoffe umzustellen. Das Potenzial<br />

für erneuerbare Energien in Europa wird nicht<br />

reichen. Die besten Voraussetzungen für günstigen<br />

Ökostrom, der wichtigsten Basis für grüne<br />

WIENER MOTORENSYMPOSIUM<br />

KNOW<strong>LE</strong>DGE<br />

Das Wiener Motorensymposium ist eine seit<br />

1978 jährlich stattfindende Konferenz, auf der<br />

Experten aus der Automobilindustrie, Zuliefererunternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen und<br />

Politik über die neuesten Entwicklungen im<br />

Bereich des Motoren- und Antriebsstrangdesigns<br />

diskutieren. Im Fokus stehen dabei<br />

vor allem Themen wie Effizienzsteigerung,<br />

Emissionsreduzierung und alternative<br />

Antriebstechnologien. Das Symposium bietet<br />

eine Plattform für den Austausch von Wissen<br />

und Erfahrungen sowie die Vernetzung von<br />

Fachleuten aus verschiedenen Bereichen der<br />

Fahrzeugtechnik.<br />

Die Bedeutung von alternativen Antriebstechnologien<br />

in der Automobilindustrie nimmt stetig<br />

zu, da die Forderungen nach saubereren und<br />

nachhaltigeren Transportlösungen weltweit immer<br />

lauter werden. Traditionelle Verbrennungsmotoren<br />

haben in den letzten Jahren aufgrund<br />

ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt,<br />

wie Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen,<br />

vermehrt Kritik erfahren. Aus<br />

diesem Grund sind alternative Antriebstechnologien<br />

wie Elektroantriebe, Brennstoffzellen und<br />

Wasserstofftechnologien zu einer attraktiven<br />

und zukunftsweisenden Option geworden.<br />

Elektrofahrzeuge sind wohl die bekannteste<br />

und verbreitete alternative Antriebstechnologie.<br />

Durch den Einsatz von Batterien oder Kraftstoffzellen<br />

zur elektrischen Energieversorgung<br />

ermöglichen Elektroautos eine emissionsfreie<br />

Mobilität und tragen so aktiv zur Reduzierung<br />

der CO2-Emissionen im Straßenverkehr bei.<br />

Fortschritte in der Batterietechnologie haben<br />

die Reichweiten von Elektrofahrzeugen erheblich<br />

gesteigert und die Ladezeiten verkürzt,<br />

was sie zu einer immer attraktiveren Option für


Kraftstoffe, werden in Südamerika, Afrika und<br />

Australien gesehen. Dort sind die Herstellungskosten<br />

mit 1 bis 1,5 Cent pro Kilowattstunde<br />

deutlich niedriger als im Schnitt in Europa.<br />

„Europa wird ein Nettoenergieimporteur<br />

bleiben“, sagte David Bothe, Direktor beim<br />

Unternehmensberater Frontier Economics.<br />

„Wichtig sind daher“, so Arnd Franz, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung des Autozulieferkonzerns<br />

Mahle, „globale Partnerschaften und ein<br />

effizientes, nachhaltiges Vertriebssystem.“<br />

Außerdem braucht es geeignete Speicherformen<br />

für Ökostrom, um ihn über lange Strecken<br />

zu transportieren, aber auch zu bevorraten.<br />

Dafür bieten sich Wasserstoff und darauf<br />

basierende synthetische Kraftstoffe, auch<br />

E-Fuels genannt, an.<br />

Mit Direct-Air-Capture zu E-Methanol<br />

Thorsten Herdan, Präsident des E-Fuel-<br />

Herstellers HIF EMEA, präsentierte in Wien ein<br />

Vorzeigeprojekt, das in Chile mit Porsche als<br />

Investor und Abnehmer von E-Fuels aus Windstrom<br />

und Wasser grünen Wasserstoff erzeugt.<br />

Dieser wird mit CO2 zu E-Methanol umgewandelt.<br />

Das Kohlendioxid wird bei HIF künftig<br />

direkt aus der Luft abgespalten. Diese „Direct<br />

Air Capture“-Technologie wird etwa in den USA<br />

bereits umgesetzt und als CO2-Reduktionsbeitrag<br />

staatlich gefördert, berichtete Karl Dums,<br />

Nachhaltigkeitsexperte von Porsche. (RED)<br />

Verbraucher macht. Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

sind eine weitere vielversprechende Alternative<br />

zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren.<br />

Durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff<br />

in einer Brennstoffzelle wird elektrische<br />

Energie erzeugt, die die angetriebenen Motoren<br />

versorgt. Brennstoffzellenfahrzeuge emittieren<br />

keine Schadstoffe während des Betriebs<br />

und bieten eine hohe Reichweite sowie kurze<br />

Betankungszeiten, was sie besonders für den<br />

Einsatz im Schwerlastverkehr oder im<br />

öffentlichen Nahverkehr attraktiv macht.<br />

Auch die Wasserstofftechnologie gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung als alternative<br />

Antriebsquelle für Fahrzeuge. Wasserstoff kann<br />

über Elektrolyse aus erneuerbaren Energien<br />

hergestellt werden und in Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

zur Stromerzeugung genutzt<br />

werden. Die einzigen Emissionen, die bei der<br />

Nutzung von Wasserstoff entstehen, sind Wasser<br />

und Wärme, was zu einer nahezu emissionsfreien<br />

Mobilität führt.<br />

Die Entwicklung und Implementierung von<br />

alternativen Antriebstechnologien sind entscheidend,<br />

um die Klimaziele zu erreichen und<br />

die Umweltbelastung im Straßenverkehr zu<br />

reduzieren. Automobilhersteller, Zulieferunternehmen<br />

und Regierungen weltweit investieren<br />

daher verstärkt in die Forschung und Entwicklung<br />

von alternativen Antriebstechnologien,<br />

um eine nachhaltige und umweltfreundliche<br />

Mobilität zu gewährleisten.<br />

Dieser Paradigmenwechsel hin zu saubereren<br />

Antriebslösungen ist ein wichtiger Schritt auf<br />

dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft im<br />

Verkehrssektor. (KI RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S30<br />

Transport & Logistik<br />

Potenzielle Vorteile<br />

von eFuels für<br />

verschiedene<br />

Industrien<br />

Efuel ist ein Begriff im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien, der sich auf die Verwendung<br />

von Wasserstoff als Kraftstoff für Fahrzeuge<br />

bezieht. Wasserstoff wird mithilfe von<br />

Elektrolyse aus Wasser gewonnen und kann<br />

dann in Brennstoffzellenfahrzeugen verbrannt<br />

werden, um elektrische Energie zu erzeugen<br />

und das Fahrzeug anzutreiben. REDAKTION<br />

Die potenziellen Vorteile von eFuels<br />

für verschiedene Industrien sind<br />

vielfältig. Im Folgenden werden die<br />

Auswirkungen auf die Automobilindustrie,<br />

den Güterverkehr, den Luftverkehr,<br />

den Schiffsverkehr und die Klimaziele<br />

betrachtet:<br />

1. Automobilindustrie: eFuels könnten eine vielversprechende<br />

Alternative zu konventionellen<br />

Kraftstoffen bieten. Da sie aus erneuerbaren<br />

Energiequellen hergestellt werden können,<br />

sind sie klimafreundlicher und könnten dazu<br />

beitragen, die Emissionen von CO2 und anderen<br />

Schadstoffen zu reduzieren. Dies könnte dazu<br />

beitragen, die Automobilbranche auf dem Weg<br />

zur Dekarbonisierung zu unterstützen.<br />

2. Güterverkehr: Der Güterverkehr ist ein<br />

bedeutender Verursacher von CO2-Emissionen.<br />

eFuels könnten hier eine wichtige Rolle spielen,<br />

um die Emissionen zu reduzieren und den<br />

Sektor nachhaltiger zu gestalten.<br />

Die Umstellung auf eFuels birgt auch<br />

Herausforderungen<br />

KNOW<strong>LE</strong>DGE<br />

1) Kosten<br />

Die Herstellung von eFuels ist derzeit noch<br />

teurer als die Produktion von konventionellen<br />

fossilen Brennstoffen. Dies könnte eine Hürde<br />

für die weitreichende Nutzung von eFuels<br />

darstellen, insbesondere wenn keine staatliche<br />

Förderung oder Anreize vorhanden sind.<br />

2) Infrastruktur<br />

Um eFuels in großem Maßstab einzusetzen,<br />

müsste eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut<br />

werden. Dazu gehören Speicher- und<br />

Verteilanlagen, Tankstellen und Logistiksysteme.<br />

Der Aufbau einer solchen Infrastruktur<br />

erfordert Investitionen und Zeit.<br />

3) Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien<br />

Die Herstellung von eFuels erfordert die<br />

Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie<br />

Wind- oder Sonnenenergie.<br />

Die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit dieser<br />

Energiequellen können je nach Region variieren<br />

und die Produktion von eFuels beeinflussen.<br />

4) Technologische Herausforderungen<br />

Die Herstellung von eFuels erfordert spezielle<br />

Verfahren und Technologien, die noch weiterentwickelt<br />

werden müssen, um effizienter und<br />

kostengünstiger zu werden. Es sind Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung erforderlich,<br />

um diese Technologien zu verbessern.<br />

5) Akzeptanz und Regulierung<br />

Die Einführungvon eFuels erfordert auch die<br />

Akzeptanz der Verbraucher und der Industrie<br />

sowie eine entsprechende Regulierung seitens<br />

der Regierungen. Es müssen Standards und<br />

Vorschriften festgelegt werden, um die<br />

Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit von<br />

eFuels zu gewährleisten.


Wenn Lkw und andere Transportmittel im<br />

Güterverkehr auf eFuels umgestellt werden,<br />

könnte dies zu einer signifikanten Verringerung<br />

der Treibhausgasemissionen führen.<br />

3. Luftverkehr: Der Luftverkehr zählt zu den<br />

emissionsintensivsten Verkehrsträgern.<br />

eFuels könnten hier eine große Rolle spielen, um<br />

die Emissionen zu senken und den Sektor nachhaltiger<br />

zu gestalten.<br />

Durch die Verwendung von eFuels könnten<br />

Flugzeuge umweltfreundlicher betrieben<br />

werden und somit dazu beitragen, die<br />

Bemühungen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks<br />

des Luftverkehrs zu unterstützen.<br />

4. Schiffsverkehr: Auch der Schiffsverkehr<br />

verursacht erhebliche CO2-Emissionen.<br />

eFuels könnten hier als Alternative zu konventionellen<br />

Kraftstoffen eingesetzt werden, um die<br />

Emissionen zu reduzieren und den Sektor<br />

nachhaltiger zu gestalten.<br />

Wenn Schiffe auf eFuels umgestellt werden,<br />

könnte dies dazu beitragen, die Umweltauswirkungen<br />

des Schiffsverkehrs zu<br />

verringern.<br />

5. Klimaziele: eFuels könnten insgesamt eine<br />

positive Rolle bei der Erreichung der Klimaziele<br />

spielen. Indem sie als nachhaltige Alternative<br />

zu fossilen Brennstoffen eingesetzt werden,<br />

könnten sie dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen<br />

in verschiedenen Branchen zu<br />

reduzieren. Wenn eFuels verstärkt genutzt<br />

werden, könnten sie somit einen wichtigen<br />

Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, wie<br />

z.B. der Reduzierung der globalen Erwärmung,<br />

leisten.<br />

Insgesamt können eFuels also als viel versprechende<br />

Lösung betrachtet werden, um verschiedene<br />

Industrien nachhaltiger zu gestalten<br />

und zur Erreichung der globalen Klimaziele beizutragen.<br />

Die Nutzung von eFuels sollte daher in<br />

Zukunft weiter gefördert werden. (KI RED)<br />

Auswirkungen von eFuels auf die Umwelt<br />

1) Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />

Durch die Verwendung von eFuels, die aus<br />

erneuerbaren Energiequellen hergestellt<br />

werden, können die Treibhausgasemissionen<br />

erheblich reduziert werden. Im Vergleich zu<br />

konventionellen fossilen Brennstoffen können<br />

eFuels dazu beitragen, den Kohlenstoffausstoß<br />

zu verringern und somit einen Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten.<br />

2) Verminderung von Luftverschmutzung<br />

Durch den Einsatz von eFuels könnten schädliche<br />

Emissionen wie Stickoxide und Feinstaub<br />

deutlich reduziert werden, was sich positiv<br />

auf die Gesundheit von Mensch und Umwelt<br />

auswirkt.<br />

3) Schonung von natürlichen Ressourcen<br />

Da eFuels aus erneuerbaren Energiequellen<br />

hergestellt werden, tragen sie zur Schonung<br />

natürlicher Ressourcen bei.<br />

4) Förderung erneuerbarer Energien<br />

Die Herstellung und Nutzung von eFuels<br />

unterstützt den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien, da diese als Hauptquelle für die<br />

Produktion dienen. Durch die verstärkte Nachfrage<br />

nach eFuels können Investitionen in<br />

erneuerbare Energiequellen gefördert werden,<br />

was langfristig zu einem nachhaltigen<br />

Energiesystem beitragen kann.<br />

5) Minderung der Umweltauswirkungen des<br />

Verkehrssektors<br />

Der Verkehrssektor ist ein Verursacher von<br />

Umweltbelastungen. Der Einsatz von eFuels<br />

als saubere Alternative zu fossilen Kraftstoffen<br />

kann dazu beitragen, die Umweltauswirkungen<br />

des Verkehrs zu reduzieren und den Sektor<br />

umweltfreundlicher zu gestalten.<br />

(KI RED)<br />

Fazit: Insgesamt zeigen<br />

diese Beispiele, dass<br />

eFuels das Potenzial<br />

haben, positive Auswirkungen<br />

auf die<br />

Umwelt zu haben,<br />

indem sie helfen, Treibhausgasemissionen<br />

zu reduzieren, Luftverschmutzung<br />

zu<br />

verringern, natürliche<br />

Ressourcen zu<br />

schonen, erneuerbare<br />

Energien zu fördern<br />

und die Umweltauswirkungen<br />

des<br />

Verkehrssektors zu<br />

mindern.


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S32<br />

Geschäftsführer Bernd Datler, ASFINAG-Vorstand<br />

Josef Fiala & Geschäftsführerin Claudia Eder sind<br />

stolz auf 20 Jahre GO-Maut in Österreich.<br />

Transport & Logistik<br />

Inbetriebnahme des<br />

H2-Motors im Bosch<br />

Engineering Center Linz<br />

Bosch will in den nächsten zwei Jahren rund<br />

28 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur<br />

am Linzer Standort<br />

investieren und dort einen grünen Wasserstoffkreislauf<br />

schaffen.<br />

REDAKTION<br />

Das Unternehmen verbindet damit<br />

in idealer Weise zwei innovative<br />

Lösungen entlang der Wertschöpfungskette<br />

von grünem Wasserstoff,<br />

an denen am Bosch Engineering Center in<br />

Linz entwickelt wird: Einblasventile zur Nutzung<br />

sowie Elektrolyse-Stacks zur Erzeugung<br />

von Wasserstoff. „Wir nutzen unsere Entwicklungsaktivitäten<br />

in Linz, um zu zeigen, wie ein<br />

Wasserstoffkreislauf aussehen kann,“ so DI (FH)<br />

Christian Ganser, Leiter des Bosch Engineering<br />

Center in Linz.<br />

Im ersten Schritt hat man einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor<br />

einschließlich<br />

der Versorgung eingerichtet – vorrangig zur<br />

Erprobung der von Bosch in Linz entwickelten<br />

Einblasventile. Im nächsten Schritt sollen Prüfstände<br />

für die von Bosch in Linz entwickelten<br />

Elektrolyse-Stacks aufgebaut werden. Diese<br />

Prüfstände sollen durch grünen Strom betrieben<br />

werden, der von dem Wasserstoffmotor und<br />

der hauseigenen Photovoltaik produziert wird<br />

beziehungsweise aus externen Quellen stammt.


Der von den Prüfständen erzeugte grüne<br />

Wasserstoff wird wiederum zum Betrieb des<br />

Wasserstoffmotors verwendet. Bis Mitte 2025<br />

will man diesen kompletten grünen Wasserstoffkreislauf<br />

am Linzer Bosch-Standort<br />

abbilden.<br />

Bei Bosch ist man vom Energieträger überzeugt:<br />

Wasserstoff, insbesondere aus erneuerbarer<br />

Energie, sei ein zentrales Instrument für wirksamen<br />

Klimaschutz. „Mit Bosch-Technik aus<br />

Linz wollen wir einen Beitrag leisten zum<br />

raschen Aufbau einer Wasserstoff-Produktion in<br />

Europa und darüber hinaus“, betonte Ganser im<br />

Rahmen des heutigen feierlichen „First Firing“<br />

des ersten Wasserstoff-Motors im Bosch<br />

Engineering Center in Linz. Regionale Stakeholder<br />

wie Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner<br />

und der Linzer Stadtrat Dietmar Prammer wohnten<br />

der feierlichen Erstinbetriebnahme ebenso<br />

bei wie Vertreter des Bosch Managements aus<br />

Stuttgart.<br />

Die bei Bosch in Linz entwickelten Wasserstoff-Einblasventile<br />

dienen dazu, in einem<br />

Wasserstoffmotor den Kraftstoff einzudosieren.<br />

Elektrolyse-Stacks wiederum sind das Herzstück<br />

von Elektrolyseuren und damit das<br />

zentrale Element bei der Herstellung von<br />

grünem Wasserstoff. Ein Expertenteam in Linz<br />

treibt im internationalen Entwicklungsverbund<br />

der Bosch-Gruppe die Industrialisierung der<br />

Stacks für Elektrolyseure voran. Dazu kooperiert<br />

das Linzer Bosch Engineering Center mit<br />

österreichischen Forschungseinrichtungen, wie<br />

zum Beispiel dem HyCentA in Graz, einem der<br />

modernsten Wasserstoff-Forschungs-<br />

zentren in Europa, oder dem LCM (Linz Center of<br />

Mechatronics). Auch mit dem neuen Wasserstoff-Forschungszentrum<br />

in Wels arbeitet man<br />

zusammen. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

bei Bosch in Linz werden zudem von<br />

der FFG, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft,<br />

unterstützt.<br />

Das Bosch Engineering Center in Linz ist<br />

international anerkannt für die Entwicklung<br />

von sogenannten Common Rail Injektoren für<br />

Nutzfahrzeuge, also Einspritzinjektoren für<br />

beispielsweise LKWs, Bagger oder Boote. Zudem<br />

werden auch Einblasventile für Gas- Großmotoren<br />

entwickelt, die auch in Richtung Wasserstoff<br />

weiterqualifiziert werden. Darüber hinaus<br />

werden Datenanalyse-Services mithilfe Künstlicher<br />

Intelligenz für die Produktentwicklung<br />

vorangetrieben. Dabei wird auch auf die enge<br />

Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität<br />

in Linz und des Software Competence<br />

Center Hagenberg gesetzt. Auch ein Team von<br />

Hochfrequenz-Experten arbeitet in Linz, nämlich<br />

an der Entwicklung von sogenannten „SoC“<br />

(Systems on Chip) für Automobil-Radar-<br />

Systeme, die beispielsweise Aktoren in autonom<br />

fahrenden Fahrzeugen in Echtzeit ansteuern.<br />

Das jüngste Projekt am Standort ist der Charger<br />

Converter – das ist die zentrale Komponente in<br />

einem Elektrofahrzeug, die für das Laden und<br />

die richtige Bordspannung verantwortlich ist.<br />

Ein Linzer Bosch-Team verantwortet dabei Teile<br />

der Mechanik-Entwicklung. Insgesamt sind<br />

etwa 255 Mitarbeitende im Bosch Engineering<br />

Center in Linz beschäftigt.<br />

(RED)<br />

Robert Bosch AG/APA-<br />

Fotoservice/Greindl


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S34<br />

Transport & Logistik<br />

Logistiker Duvenbeck<br />

setzt auf HVO<br />

Seit Ende Mai ist der Verkauf des biogenen<br />

Kraftstoffs HVO100 in Deutschland offiziell<br />

freigegeben. Als eines der ersten Logistikunternehmen<br />

hat sich die Duvenbeck Unternehmensgruppe<br />

ein Kontingent gesichert, um<br />

Teile ihrer Lkw-Flotte auf den Regelbetrieb mit<br />

HVO100 umzustellen. REDAKTION<br />

Duvenbeck war das erste deutsche<br />

Logistikunternehmen, das den<br />

pflanzlichen Kraftstoff über einen<br />

längeren Zeitraum in einem Pilotprojekt<br />

im Praxisalltag getestet hat. Die Erfahrungen<br />

waren durchweg positiv. HVO zählt im<br />

Vergleich zu Dieselkraftstoff zu den erneuerbaren<br />

Energieträgern, verbrennt sauberer und<br />

bleibt auch bei tiefen Minusgraden flüssig.<br />

Fahrzeugumrüstungen sind für die Nutzung<br />

von HVO nicht erforderlich. Reining empfiehlt<br />

jedoch, sich vom Lkw-Lieferanten die Freigabe<br />

der Fahrzeuge für HVO bestätigen zu lassen.<br />

Alte Dieselrückstände in Betriebstankstellen<br />

sollten vor der Aufnahme von HVO entfernt<br />

werden.<br />

HVO wird aus biogenen Rohstoffen wie<br />

gebrauchten Speiseölen, pflanzlichen und tierischen<br />

Fetten sowie organischen Bestandteilen<br />

von Siedlungsabfällen hergestellt. Diese Rohstoffe<br />

werden industriell zu brennbaren Kohlenwasserstoffen<br />

umgewandelt (hydriert). Obwohl<br />

HVO im Vergleich zu fossilem Dieselkraftstoff<br />

bis zu 90 Prozent weniger CO2 emittiert, wird er<br />

in Deutschland mit Dieselkraftstoff steuerlich<br />

gleichgestellt. Carsten Sanders, Projektleiter<br />

nachhaltige Antriebe bei Duvenbeck:<br />

„Grundlage unseres CO2-Managements ist ein<br />

Reifegradmodell, mit dem wir den Status unserer<br />

Emissionen jederzeit im Blick haben, um<br />

daraus weitere Senkungsmaßnahmen ableiten<br />

zu können. Mit der Einführung von HVO sind wir<br />

auf dem Weg zur Klimaneutralität einen bedeutenden<br />

Schritt vorangekommen.“<br />

„HVO in den Tanks unserer Lkw trägt dazu bei,<br />

unseren eigenen CO2-Fußabdruck und den<br />

unserer Kunden deutlich zu verkleinern“, erklärt<br />

Hakan Bicil, CEO von Duvenbeck. „Der Einsatz<br />

von HVO als Ersatz für fossilen Dieselkraftstoff<br />

unterstützt unsere Pläne, die klimarelevanten<br />

Emissionen aus dem Flottenbetrieb bis zum Jahr<br />

2040 zu neutralisieren. Neben batterieelektrischen<br />

Lkw und Antrieben mit Biogas können<br />

wir für unsere Bestandsflotte nun eine weitere,<br />

sofort wirksame Alternative zur Senkung der<br />

Treibhausgasemissionen im Straßengüterverkehr<br />

nutzen.“<br />

Auch die Berufskraftfahrer von Duvenbeck<br />

sind vom neuen Kraftstoff überzeugt. „Mit HVO<br />

betankte Lkw sind spürbar leiser und zeigen die<br />

gleiche Leistung wie Diesel-Fahrzeuge“, berichtet<br />

Bernd Reining, Fuhrparkleiter bei Duvenbeck.<br />

„Zudem entfällt beim Tanken der typische<br />

Dieselgeruch. Unsere Fahrer haben ein gutes<br />

Gefühl, klimafreundlich unterwegs zu sein.“<br />

Die Duvenbeck-Unternehmensgruppe ist<br />

ein international präsentes und ganzheitlich<br />

agierendes Logistikunternehmen mit<br />

einem Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro<br />

(2023). Mit 6.500 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern an 40 Standorten in elf Ländern<br />

zählt Duvenbeck zu den führenden<br />

Logistikunternehmen in Europa. Das 1932<br />

gegründete Unternehmen ist ein Full-<br />

Service-Logistikdienstleister in den<br />

Bereichen Lead Logistics, Spedition,<br />

Kontraktlogistik und bietet zudem<br />

Cross-Docking, Sequenzierung und<br />

Traileryards an. Duvenbeck verfügt über<br />

einen eigenen Fuhrpark von 1.600<br />

Einheiten, die vor allem für namhafte Kunden<br />

aus der Industrielogistik, unter anderem<br />

für die Automobil-, Konsumgüter-,<br />

Kunststoff- und landwirtschaftliche<br />

Fahrzeugindustrie, im Einsatz sind.<br />

www.duvenbeck.de


HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) ist ein<br />

biogener Kraftstoff, der aus pflanzlichen oder<br />

tierischen Fetten hergestellt wird. Durch einen<br />

hydrierten Veredelungsprozess entsteht ein<br />

hochwertiger Kraftstoff, der als Dieselersatz<br />

verwendet werden kann. HVO ist dadurch eine<br />

nachhaltige Alternative zu herkömmlichem<br />

Diesel und zeichnet sich durch eine deutlich<br />

bessere Umweltbilanz aus. Der Einsatz von<br />

HVO reduziert die CO2-Emissionen und verbessert<br />

die Luftqualität, da er nahezu schwefel<br />

- und aromatenfrei ist. Darüber hinaus ist HVO<br />

kompatibel mit herkömmlichen Dieselmotoren<br />

und kann problemlos in bestehende Infrastrukturen<br />

eingesetzt werden.<br />

HVO: Alternative für Dieselmotoren<br />

Immer mehr Unternehmen und Verbraucher<br />

suchen nach umweltfreundlichen Alternativen<br />

zu konventionellen Kraftstoffen, um ihren ökologischen<br />

Fußabdruck zu verringern. Eine vielversprechende<br />

Option ist HVO (Hydrotreated<br />

Vegetable Oil), ein biogener Kraftstoff, der aus<br />

pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt<br />

wird. Doch viele fragen sich: Ist HVO kompatibel<br />

mit Dieselmotoren?<br />

Die gute Nachricht ist: Ja, HVO ist vollständig<br />

kompatibel mit Dieselmotoren. Dies liegt daran,<br />

dass HVO ähnliche physikalische Eigenschaften<br />

wie herkömmlicher Diesel aufweist. Es<br />

kann daher problemlos in bestehende Dieselfahrzeuge<br />

und -maschinen eingesetzt werden,<br />

ohne dass dafür umfangreiche Umbauten oder<br />

Modifikationen erforderlich sind.<br />

Ein großer Vorteil von HVO ist, dass es einen<br />

höheren Cetanwert als herkömmlicher Diesel<br />

hat. Der Cetanwert gibt die Zündfähigkeit eines<br />

Kraftstoffes an und beeinflusst damit das Startverhalten<br />

und die Verbrennungseigenschaften<br />

des Motors. Ein höherer Cetanwert sorgt somit<br />

für einen ruhigeren Motorlauf, weniger<br />

Geräuschentwicklung und reduzierte<br />

Schadstoffemissionen.<br />

Darüber hinaus ist HVO nahezu schwefel- und<br />

aromatenfrei, was zu einer saubereren Verbrennung<br />

führt und die Lebensdauer des Motors<br />

verlängern kann. Der Einsatz von HVO kann<br />

somit nicht nur die Umweltbilanz verbessern,<br />

sondern auch die Betriebskosten senken.<br />

Es ist wichtig zu betonen, dass HVO als Drop-in-<br />

Kraftstoff betrachtet werden kann, was bedeutet,<br />

dass er ohne Änderungen an der Fahrzeugtechnik<br />

verwendet werden kann. Dies macht<br />

den Umstieg auf HVO besonders attraktiv für<br />

Flottenbetreiber, die eine schnelle und unkomplizierte<br />

Lösung suchen, um ihre CO2-<br />

Emissionen zu reduzieren.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass HVO eine vielversprechende<br />

nachhaltige Alternative zu herkömmlichem<br />

Diesel ist. Durch seine Kompatibilität<br />

mit Dieselmotoren und die vielfältigen<br />

Umweltvorteile bietet HVO die Möglichkeit,<br />

einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu<br />

leisten und gleichzeitig die Leistung und<br />

Effizienz von Fahrzeugen zu verbessern.<br />

(RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S36<br />

Transport & Logistik<br />

Astrata Transdanubia -<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Das 1945 in Linz gegründete Grad Transport<br />

Unternehmen entwickelte sich in ein österreichisches<br />

Transportunternehmen. 1965<br />

kam die Transdanubia Speditionsgesellschaft<br />

m.b.H. in Wien dazu ...<br />

REDAKTION<br />

Ursprünglich wurden die Zielmärkte<br />

Griechenland, Türkei, Russland,<br />

Irak und Saudi Arabien bearbeitet.<br />

Schnell erschloss sich das Unternehmen<br />

in Europa neben den traditionellen<br />

Landtransporten weitere Geschäftsfelder. Heute<br />

hat die Gruppe mehrere Niederlassungen in<br />

Österreich sowie Unternehmen in Ungarn,<br />

Polen, Rumänien, Tschechien, Slowakei, Luxembourg,<br />

Italien. 2022 erwirtschaftete die Firma<br />

in Österreich mit ca. 280 Mitarbeitenden einen<br />

Umsatz von über EUR 290 Millionen.<br />

Ende der 1980er Jahre betreute Transdanubia<br />

einen österreichischen Kunden, der Milchprodukte<br />

für die US-amerikanische Mittelmeerflotte<br />

herstellte. Die Belieferung der diversen<br />

Militärsupermärkte, sogenannte Commissaries,<br />

und manchmal auch der Flotte selbst, unterlag<br />

strikten Sicherheitsauflagen. Deshalb konnte<br />

Transdanubia dem Fahrer den Bestimmungsort<br />

z.B. erst mitteilen, wenn er schon unterwegs war.<br />

Außerdem wollte der Kunde Positionsberichte<br />

vom LKW und der Ware haben, was zum damaligen<br />

Zeitpunkt ein schwieriges Unterfangen<br />

war. Transdanubia war eine der ersten Firmen,<br />

die Satellitenkommunikation und -navigation<br />

installierten. Damals war das ein Meilenstein<br />

der Disposition.<br />

ANDREAS GRAD<br />

Erste Schritte<br />

Die Anforderungen des o.g. Kunden waren mit<br />

den damals zu Verfügung stehenden herkömmlichen<br />

Mitteln schwer zu erfüllen. Finanziell<br />

belastend waren v.a. die Telefonkosten.<br />

Erreichbarkeit und Flexibilität waren nicht gegeben.<br />

Aus diesem Grund begann Transdanubia<br />

1992 die Zusammenarbeit mit Astrata. Im Laufe<br />

der Zeit wurden u.a. Astratas FleetVisor, Fleeteye<br />

Integration, Trucklink, Ttlink zur Auflegererkennung,<br />

DriverLinc (ein Connected Tablet), und<br />

FMB Tracker (kleine und günstige GPS Sender)<br />

implementiert. Wurde die Software zunächst<br />

nur zur Kommunikation und Positionierung<br />

genutzt, so wurde sie im Lauf der Zeit mehr<br />

und mehr als Auswertungs- und Statistik-Tool<br />

herangezogen. Anwendungsbereiche sind z.B.<br />

Fahrerauswertung, Treibstoffverbrauch,<br />

Temperaturmessung, Sicherheit (z.B. die Zertifizierung<br />

durch TAPA, die Transported Asset Protection<br />

Association), das Monitoring von Fracht<br />

und LKWs für High Value Transporte, Streckenüberwachung,<br />

etc.


Die Einführung von Astratas Software kam bei<br />

Disponenten, Dispatchern und Fahrern gut an.<br />

Weil die Software für alle Beteiligten eine<br />

erhebliche Erleichterung der Abläufe darstellte<br />

war die Umsetzung rasch vollzogen und weitgehend<br />

unproblematisch. Konkret brauchte<br />

Transdanubia für die Umstellung nicht einmal<br />

6 Monate. Eine Herausforderung war die Einführung<br />

für die hauseigene Werkstatt, die alle<br />

Geräte installieren und konfigurieren musste.<br />

Auch gab es anfangs noch eine richtige<br />

Satellitenschüssel auf den Dächern der<br />

Fahrerkabinen.<br />

Systemische Partnerschaft<br />

Mittlerweile sind die Astrata Stammdaten in<br />

allen Standorten der Gruppe das führende<br />

System für die nachfolgenden Systeme, wie<br />

z.B. Dispositions-, Buchhaltungs-, Arbeitszeiten-<br />

und Urlaubserfassungssoftware, das<br />

Spesenmanagement usw. Fahrerhandbücher<br />

werden durch den Einsatz von Astrata digital<br />

auf dem Tablet gespeichert und aktualisiert und<br />

dem Fahrer in seiner Muttersprache dargestellt.<br />

All das vereinfacht das Handling und sorgt für<br />

weitestgehende Transparenz. Bei der Integration<br />

war weniger die Soft- und Hardware eine<br />

Herausforderung als vielmehr die interne Prozesskoordination<br />

und Rollenvergabe.<br />

Für die Zukunft ist geplant, die gesamte Fahrervorplanung<br />

in diesen Prozess zu integrieren.<br />

Mit Hilfe von Astratas Technologie kann die<br />

Firma ihre Fahrer, die die Speerspitze von<br />

Transdanubias Dienstleistung darstellen, besser<br />

unterstützen, sowohl unterwegs als auch durch<br />

Online-Schulungen.<br />

Die einzige Konstante ist der Wandel<br />

Andreas Grad, Geschäftsführer von Transdanubia,<br />

stellt fest: „Unsere Art zu disponieren<br />

und die Herangehensweise an unser Transportgeschäft<br />

im Allgemeinen hat sich durch die<br />

Technologisierung völlig gewandelt.<br />

Die Weiterentwicklung ist uns quasi in die<br />

Firmen-DNA geprägt worden, aber der Markt<br />

hat uns auch klare Vorgaben gemacht. Durch<br />

die steigende Komplexität der Anforderungen<br />

von Markt und Kunden sind wir gefordert,<br />

Arbeitsprozesse und Herangehensweisen<br />

ständig zu hinterfragen und anzupassen. Die<br />

lange Zusammenarbeit mit Astrata hilft dabei.“<br />

Transdanubias Ausstattung ermöglicht es der<br />

Firma, auch beim Kunden anders aufzutreten,<br />

und auch schwierige Aufträge sicher absolvieren<br />

zu können. Und noch ein Aspekt: die<br />

Abhängigkeit von Technologie und das Voranschreiten<br />

der Digitalisierung zwingt Unternehmen<br />

dazu, sich permanent weiter zu entwickeln.<br />

Genau deshalb stellt Transdanubia seine Infrastruktur<br />

auf 5G um. Auch die Fahrer sind immer<br />

mehr gefragt und müssen umfassendere Tätigkeiten<br />

durchführen, was wiederum lückenlose<br />

Schulungen erfordert. Letztendlich ermöglicht<br />

Astratas Software und die dadurch nötigen<br />

Prozessanpassungen eine bessere Ausnutzung<br />

von Transdanubias Ressourcen.<br />

Andreas Grad: „Unser strategisches Ziel ist klar:<br />

wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Als<br />

mitteleuropäisches Transportunternehmen erbringen<br />

wir qualitativ hochwertige Leistung. Das<br />

beinhaltet die Auftragserfassung beim Kunden,<br />

die unmittelbare Kommunikation mit unseren<br />

Fahrern, proaktives, vorrausschauendes<br />

Disponieren, ein Höchstmaß an Flexibilität und<br />

Verlässlichkeit, rasche Reaktion bei Problemen<br />

und einen kurzen und durchläufigen Verwaltungsprozess<br />

im Nachgang. Unsere Kunden<br />

sollen alle nötigen und geforderten Informationen<br />

mittels Push-Option zur Verfügung<br />

gestellt bekommen und das Management muss<br />

Zugang zu einer tagesaktuellen Performance<br />

Messung haben.“<br />

„Die Technologie löst noch keine Probleme,<br />

aber sie schafft Transparenz aller nötigen<br />

Informationen für einen möglichst raschen<br />

Entscheidungsweg. Unabdingbar für den Erfolg<br />

ist, dass der Prozess zur Technologie passt.<br />

Astratas Software-Solution hilft uns, das zu<br />

bewerkstelligen.“ (RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S38<br />

Mit 01. Juli <strong>2024</strong> zieht mit Johannes Alexander<br />

Hödlmayr als CEO die dritte Generation beim<br />

Mühlviertler Fahrzeuglogistik-Experten in die<br />

Geschäftsführung ein und wird ab diesem Zeitpunkt<br />

mit seinen Kollegen Robert Horvath (CFO)<br />

– rechts im Bild – und Andreas Sundl (COO) –<br />

links im Bild – die operativen Geschäfte leiten.<br />

Erstmals in der 70-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

knackte der<br />

Mühlviertler Leitbetrieb im<br />

vergangenen Geschäftsjahr die<br />

400-Millionen-Umsatzmarke.<br />

Transport & Logistik<br />

Hödlmayr baut Marktstellung<br />

weiter aus<br />

Unter durchaus herausfordernden und<br />

volatilen Rahmenbedingungen ist es den<br />

Fahrzeuglogistik-Spezialist von Hödlmayr<br />

gelungen, die sehr gute Marktstellung im<br />

Automotiv-Bereich weiter auszubauen.<br />

REDAKTION<br />

„Wir freuen uns natürlich über diese Entwicklung.<br />

Der Erfolg ist uns aber nicht zufällig in den<br />

Schoß gefallen, sondern ist das Ergebnis einer<br />

konsequent verfolgten Strategie“, betont der<br />

designierte Geschäftsführer Johannes<br />

Alexander Hödlmayr. Für die Fahrzeuglogistik-<br />

Expertrn aus Schwertberg galt es in den vergangenen<br />

unsicheren und turbulenten Jahren<br />

vor allem, den Automobil-Produzenten, Importeuren<br />

und Händlern ein verlässlicher Partner<br />

zu sein. Hödlmayr: „Ich denke, dies ist uns im<br />

Sinne unserer Kunden sehr gut gelungen. Wir<br />

konnten jene Stabilität vermitteln, die notwendig<br />

ist, um mit partnerschaftlichen Konzepten<br />

und wirkungsvollen Strategien die neuen Herausforderungen<br />

erfolgreich zu bewältigen.“<br />

Natürlich erforderte das starke Wachstum<br />

auch strukturelle Anpassungen. So wurden im<br />

Unternehmen gegenüber 2022 100 zusätzliche<br />

Mitarbeiter*innen eingestellt. Umfangreiche<br />

Investitionen wurden auch in den gesamten<br />

Fuhrpark getätigt.


„Wir erhöhten die Anzahl der Fahrzeugtransporter<br />

auf ca. 600. Und auch bei den Ganzzugsystemen<br />

haben wir die Anzahl auf 24 aufgestockt“,<br />

erklärt Hödlmayr. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr transportierte das Unternehmen<br />

1,9 Millionen Fahrzeuge – um 200.000 Stück<br />

mehr als in der Vorperiode.<br />

Gute Entwicklung auf internationalen<br />

Märkten In 16 Ländern mit eigener<br />

Niederlassung<br />

Die unmittelbare Nähe zu den Kunden aus dem<br />

Automotiv-Bereich bleibt nach wie vor einer der<br />

wesentlichen Erfolgsfaktoren.<br />

Dementsprechend spielen die 16 Länder-<br />

Niederlassungen für Hödlmayr International<br />

eine wesentliche Rolle. Die Entwicklung in den<br />

einzelnen Ländern ist stabil und erfreulich, trotz<br />

unterschiedlicher regionaler Herausforderungen.<br />

So entwickelte sich beispielsweise die<br />

Niederlassung Türkei sehr gut.<br />

Hödlmayr: „Die Türkei hat sich neben dem<br />

starken lokalen Markt als ichtiger Hub für den<br />

gesamten Kaukasus, aber auch für die<br />

‚StanStaaten‘ entwickelt. Das schlägt sich<br />

natürlich auch in den Zahlen nieder.“<br />

Die schrecklichen Entwicklungen in der Ukraine<br />

betreffen auch Hödlmayr. „In der Niederlassung<br />

in Kiew, die im Jahr 2008 gegründet wurde,<br />

versuchen wir, die Mitarbeiter und ihre Familien<br />

so weit es geht zu unterstützen. Das wenige<br />

mögliche Geschäft wickeln die Kolleginnen und<br />

Kollegen mit herausragender Leistung ab. Man<br />

kann unserem Team zu ihrem Engagement und<br />

ihrem Willen nur gratulieren“, so der designierte<br />

Geschäftsführer.<br />

Wichtige Schritte zur Erreichung der<br />

ambitionierten Nachhaltigkeitsziele<br />

Das Thema Nachhaltigkeit genießt bei<br />

Hödlmayr als international tätigem Fahrzeuglogistik-Experten<br />

in vielfacher Hinsicht große<br />

Aufmerksamkeit. Konsequent verfolgt man im<br />

Mühlviertler Unternehmen eine klar definierte<br />

Strategie, um die gesteckten Nachhaltigkeitsziele<br />

zu erreichen:<br />

• Bis 2030 – Reduktion der spezifischen<br />

CO2-Emissionen (CO2/Fahrzeug) um 55<br />

Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990<br />

• Bis 2030 – CO2-freie Compounds<br />

• Bis 2040 – Hödlmayr ist ein CO2-<br />

neutrales Unternehmen<br />

• Bis 2050 – Hödlmayr ist ein CO2-freies<br />

Unternehmen


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S40<br />

„Wir setzen klar definierte Maßnahmen um<br />

und nehmen die Erwartungshaltungen unserer<br />

Stakeholder ernst“, betont Robert Horvath, CFO<br />

bei Hödlmayr International. Um den angestrebten<br />

möglichst emissionsarmen Autotransport<br />

sicherzustellen, setzt der Fahrzeuglogistik-<br />

Experte auf unterschiedlichste Initiativen.<br />

„Wir beschäftigen uns intensiv mit alternativen<br />

Antriebstechnologien für die eigene Fahrzeugflotte“,<br />

erklärt Horvath. So erfolgt noch im<br />

heurigen Jahr die Anschaffung eines ersten<br />

eigenen Elektro-LKWs für den Standort in Graz.<br />

Dieser wird im Rundlauf zwischen dem dortigen<br />

Hödlmayr-Logistikzentrum und einem in Graz<br />

ansässigen großen Automobilwerk eingesetzt.<br />

„Das wird der erste Elektro-LKW in unserer<br />

Flotte sein. 2030 soll der Anteil unserer LKWs<br />

aus erneuerbaren Energiequellen bereits bei<br />

zehn Prozent liegen“, so Horvath. Nach derzeitigem<br />

Stand der Technik können E-LKWs bis zu<br />

einem Radius von maximal 300 Kilometern zum<br />

Einsatz kommen. Auch das Thema Wasserstoff<br />

fließt in die langfristigen strategischen Überlegungen<br />

bei Hödlmayr mit ein. „Diese Antriebstechnologie<br />

kann ab einer Reichweite von rund<br />

700 Kilometern durchaus interessant werden.<br />

Voraussetzung dafür sind die wirtschaftliche<br />

Darstellbarkeit und der Ausbau der dafür nötigen<br />

flächendeckenden Infrastruktur. Und davon<br />

sind wir derzeit noch weit entfernt“, so Horvath.<br />

Wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeits-<br />

strategie ist auch die zunehmende Verlagerung<br />

von Fahrzeugtransporten von der Straße auf<br />

die Schiene. Bis 2030 will das Unternehmen<br />

seinen Anteil an Bahnverkehren verdoppeln (im<br />

Vergleich zu 2021). Dies hat beachtliche Auswirkungen.<br />

So belegen Berechnungen, dass sich<br />

dadurch der CO2-Ausstoß pro transportiertem<br />

Fahrzeug um rund 75 Prozent verringert.<br />

Horvath: „Den Automobilherstellern wird damit<br />

eine attraktive Möglichkeit geboten, positive<br />

Effekte für die eigene CO2-Bilanz zu erzielen,<br />

um ihre ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu<br />

erreichen.“<br />

Stabile Entwicklung bei Neuzulassungen<br />

Weiterer Ausbau von Bahnkapazitäten<br />

Wie organisieren die Automobilhersteller künftig<br />

den Fahrzeugvertrieb zum Endkunden? Diese<br />

Frage ist für ein auf dieses Segment spezialisiertes<br />

Unternehmen wie Hödlmayr natürlich<br />

von entscheidender Bedeutung. Dementsprechend<br />

aufmerksam verfolgen die Mühlviertler<br />

Automotiv-Experten alle Entwicklungen in<br />

diesem Bereich. In jüngster Vergangenheit<br />

waren Tendenzen erkennbar, die auf eine Abkehr<br />

vom traditionellen Händlernetz hindeuten.<br />

„Vor allem neue Anbieter aus Asien oder Amerika<br />

sahen im Direktvertrieb an den Endkunden<br />

eine attraktive Alternative zu den Händlern“,<br />

erklärt Andreas Sundl, COO bei Hödlmayr<br />

International. Dies hat sich seiner Ansicht nach


mittlerweile aber wieder etwas relativiert. So<br />

erkennt Sundl nun auch bei einigen der neuen<br />

Marktteilnehmern Bestrebungen, ein eigenes<br />

Händlernetzwerk aufzubauen beziehungsweise<br />

bestehende Händlernetzwerke zu nutzen.<br />

„Wohin die Reise geht, ist hier noch nicht wirklich<br />

absehbar. Wir als Hödlmayr bereiten uns<br />

aber ohnehin auf alle Szenarien bestmöglich<br />

vor“, so Sundl.<br />

So stockt Hödlmayr bis zum Jahr 2025/26 die<br />

Ganzzugsysteme von derzeit 24 auf 29 Garnituren<br />

auf. „Damit erhöhen wir unsere diesbezüglichen<br />

Kapazitäten auf über 300.000<br />

transportierte Fahrzeuge pro Jahr. Ein weiterer<br />

Ausbau hängt nicht nur von unseren Kunden ab,<br />

sondern auch davon, wie sich die Stabilität der<br />

europäischen Eisenbahnen hinsichtlich Infrastruktur<br />

und Kapazitäten entwickelt“, betont<br />

der Hödlmayr-COO. Hinsichtlich der Fahrzeugneuzulassungen<br />

prognostizieren renommierte<br />

Automobil-Analysten bis 2035 eine durchaus<br />

stabile Entwicklung mit leicht steigender<br />

Tendenz. Dies deckt sich auch mit den Einschätzungen<br />

der europäischen Automobilproduzenten.<br />

„Ein Beleg dafür sind nicht zuletzt<br />

drei neue Werke in der Slowakei und Ungarn<br />

mit einer Produktionskapazität von 600.000<br />

Fahrzeugen, die ab 2025/2026 den Betrieb<br />

aufnehmen werden“, erklärt Sundl.<br />

Als schwierig gestaltet sich die Vorhersage,<br />

welche Rolle alternative Antriebstechnologien<br />

am PKW-Markt spielen. Dies hängt nach Ansicht<br />

des Hödlmayr-Experten maßgeblich von<br />

den politischen Rahmenbedingungen ab. (RED)<br />

FACTS<br />

Ø 100%iges Familienunternehmen<br />

Ø Umsatz rund € 400 Millionen<br />

Ø Mitarbeiter*innen rund 1.700<br />

Ø Niederlassungen 16 Länder<br />

Ø Fahrzeugtransporter 600<br />

Ø Ganzzugsysteme 24<br />

Ø Fahrzeugstellplätze 55.000<br />

Ø Transportvolumen 1.900.000 Fahrzeuge / Jahr


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S42<br />

Transport & Logistik<br />

MAN zeigt erstmals<br />

gesamtes Lkw-<br />

Antriebsportfolio<br />

Im Vorfeld zur IAA Transportation <strong>2024</strong> hat<br />

MAN Truck & Bus Anfang Juli einen Ausblick<br />

auf seinen Messe-Auftritt im September<br />

gegeben. Bei den Testfahrten vor dem<br />

Panorama der österreichischen Alpen stand<br />

die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs<br />

im Fokus. Rund 200 Journalisten hatten<br />

erstmals Gelegenheit, Lkw mit Elektro-,<br />

Wasserstoff- und modernsten Dieselantrieb<br />

im direkten Vergleich zu testen. REDAKTION<br />

Dabei zeigte sich der neue MAN<br />

eTruck, der mit seinem modularen<br />

Batteriekonzept, zahlreichen Radständen,<br />

Fahrerhäusern, Nebenantrieben<br />

und Branchenaussattungen nun über<br />

eine Million Konfigurationsvarianten bietet,<br />

fit für die Bedarfe aller relevanten Branchen,<br />

Aufbaulösungen und Transportaufgaben. Seine<br />

Vorbereitung für den kommenden Megawattladestandard<br />

MCS mit bis zu 1000 kW<br />

ermöglicht das Wiederaufladen innerhalb der<br />

Lenkzeitpause des Fahrers. Bis zu 800 Kilometer<br />

Tagesreichweite sind so möglich, ausreichend<br />

auch für typische Fernverkehrsanwendungen.<br />

Nicht zuletzt deshalb ist das Kundeninteresse<br />

bereits groß: 2000 Bestellanfragen und Bestellungen<br />

liegen bereits vor, darunter zuletzt ein<br />

Großauftrag aus Frankreich mit 100 Fahrzeugen.<br />

„Auch wenn den Übergang zum CO2-freien<br />

Güterverkehr mehrere Antriebstechnologien<br />

prägen, liegt unser Fokus klar auf der Elektromobilität<br />

als Hauptantriebstechnologie. Der<br />

Wasserstoffverbrenner kann für Spezialanwendungen<br />

eine sinnvolle Ergänzung sein, wie auch<br />

der Brennstoffzellenantrieb, der derzeit aber<br />

noch in der Entwicklung ist.<br />

Über die gesamte Transformation wird daneben<br />

der Diesel-Antrieb bis zu seiner vollständigen<br />

Ablösung weiterhin eine wichtige Rolle<br />

spielen. Deshalb haben wir ihn mit unserem<br />

neuen D30-Motor noch einmal deutlich effizienter,<br />

sparsamer und CO2-ärmer gemacht.<br />

Er basiert auf der gemeinsamen Motorenplattform<br />

der TRATON GROUP und ist das greifbare<br />

Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit<br />

unserer Entwicklungsabteilungen. Verbrenner<br />

und Elektro-Lkw werden wir künftig auf dem<br />

selben Serienband fertigen, um so flexibel auf<br />

den Nachfragewandel hin zum Elektro-Lkw<br />

reagieren zu können. Damit die Antriebswende<br />

gelingt, muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />

bei Politik, Infrastrukturbetreibern und Herstellern<br />

aber absolute Priorität haben“, so Alexander<br />

Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus.<br />

Bereits 2030 soll jeder zweite in Europa<br />

zugelassene MAN-Lkw batterielektrisch sein.<br />

Erst kürzlich hat das Ladeinfrastruktur-Joint-<br />

Venture Milence, an dem MAN als Teil der


TRATON GROUP neben Daimler Truck<br />

und Volvo Trucks beteiligt ist, einen<br />

der ersten großen Lkw-Ladeparks<br />

im Hafen von Antwerpen eröffnet.<br />

1700 Ladepunkte sollen<br />

insgesamt auf Eigenititiative<br />

der Hersteller in den nächsten<br />

Jahren entstehen. 50.000 insgesamt<br />

werden bis 2030 für die<br />

kontinuierlich steigende Zahl an<br />

Elektro-Lkw benötigt. Darüber hinaus<br />

arbeitet MAN auch an der Elektrifizierung<br />

seines eigenen Service-Netzwerks.<br />

MAN bringt als erster Hersteller Lkw<br />

mit Wasserstoffverbrenner<br />

Parallel zum Hochlauf der Elektromobilität<br />

arbeitet MAN an der Wasserstofftechnologie als<br />

komplementäre Zero-Emission-Lösung für<br />

Spezialanwendungen wie Schwertransporte<br />

oder für Einsatzbereiche, in denen Ladeinfrastruktur<br />

nur schwer zu realisieren ist. Bei den<br />

Testfahrten in Österreich zeigte MAN den<br />

Prototypen eines Wasserstoff-Verbrenner-Lkw,<br />

der als MAN hTGX in Kleinserie von zunächst<br />

200 Fahrzeugen ab 2025 erstmals an Kunden<br />

in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen,<br />

Island sowie ausgewählten außereuropäischen<br />

Ländern ausliefert wird. Ebenso wie sein<br />

elektrisches Pendant erfüllt er die strengen<br />

Kriterien als Zero-Emission-Fahrzeug.<br />

Hocheffizienter konventioneller<br />

Antrieb im Übergang<br />

Für den im Technologieübergang zu Zero-<br />

Emission-Antrieben weiterhin bestehenden<br />

Bedarf an konventionellen Verbrenner-Lkw<br />

bringt MAN mit dem neuen Power-Lion-<br />

Antriebsstrang einen hocheffizienten Motor<br />

für die Sattelzugmaschinen der Baureihen MAN<br />

TGX und TGS. Der auf Basis der<br />

gebündelten Technologiekompetenz<br />

der TRATON<br />

GROUP gezielt für MAN-<br />

Fahrzeuge entwickelte<br />

Motor erzielt mit dem<br />

ebenfalls neuen MAN<br />

TipMatic 14- Getriebe,<br />

einer neuen Bremsengeneration<br />

und aerodynamischen<br />

Maßnahmen eine<br />

beachtliche weitere Kraftstoffreduzierung<br />

und damit<br />

CO2-Minderung von bis zu 3,7 Prozent.<br />

In Ländern mit einer CO2-Maut wird er durch<br />

Einstufung in sehr günstige Mautklassen<br />

darüber hinaus weitere Einsparungen bei den<br />

Kilometerkosten bieten können.<br />

Modernste Sicherheits- & Assistenzsysteme<br />

Neben den Dekarbonisierungstechnologien<br />

standen bei den Testfahrten in den Alpen neue<br />

Assistenzsyssteme im Vordergrund. Während<br />

MAN für seine Lkw-Baureihen die Fußgängerund<br />

Radfahrererkennung, die dritte Generation<br />

des Notbremsassistenten EBA sowie die<br />

Abbiegehilfe zum Schutz der schwächsten<br />

Verkehrsteílnehmer bereits seit Anfang <strong>2024</strong><br />

in Serie produziert, trat die erst im Mai auf der<br />

Messe Transpotec vorgestellte neue Version<br />

des Transporters MAN TGE mit einer Vielzahl<br />

an Sicherheits- und Assistenzfunktionen bei<br />

den Testfahrten in Österreich an. Darunter das<br />

System Cruise Assist Plus mit der Funktion Notfallassistent.<br />

Der Notfallassistent überwacht die<br />

Aktivität des Fahrers. Bleibt diese aus, kann das<br />

System das Fahrzeug zum Stehen zu bringen<br />

und anschließend absichern.<br />

(RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S44<br />

Transport & Logistik<br />

Handel, Transport und<br />

Logistik: Lieferkettengesetz<br />

hemmt<br />

Innovationen<br />

Daten- & Klimaschutz sowie das Lieferkettengesetz<br />

haben im Vergleich zu den anderen<br />

Regularien die größten Auswirkungen auf den<br />

deutschen Mittelstand. Das zeigt die Studie:<br />

Deutscher Mittelstand im Regulierungskorsett<br />

von proALPHA – einem Anbieter von ERP+<br />

Softwarelösungen für die mittelständische<br />

Fertigungsindustrie.<br />

REDAKTION<br />

Während die befragten Mittelständler<br />

das deutsche Klimaschutz-<br />

und Lieferkettengesetz<br />

(jeweils 39 Prozent) als Wachstum<br />

-beziehungsweise Expansionsbremse<br />

sehen, muss jeder Dritte (33 Prozent) aufgrund<br />

der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)<br />

seine Personaldecke verstärken und mehr<br />

Reporting an größere Unternehmen leisten.<br />

Ein Blick in die Branchen zeigt: Während die<br />

Fertigungsindustrie und der Sektor Handel,<br />

Transport & Logistik insbesondere mit den<br />

Folgen des Lieferkettengesetzes als Wachstums-,<br />

Innovations- und Investitionsbremse zu<br />

kämpfen haben, verzeichnet die IT- und Technologiebranche<br />

vor allem bei den Daten- und<br />

Klimaschutzgesetzen einen erhöhten<br />

Reporting-Aufwand.<br />

Die Studie zeigt, dass die untersuchten Regularien<br />

Handel, Transport und Logistik (T&L) in ihrer<br />

Expansion und Innovation ausbremsen –<br />

insbesondere durch die Lieferkettengesetze.<br />

Für fast die Hälfte (44 Prozent) der Unternehmen<br />

aus diesen Industrien stellt das deutsche<br />

Lieferkettengesetz ein Innovationshemmnis (im<br />

Branchendurchschnitt sind es 32 Prozent) dar.<br />

Ebenfalls 44 Prozent gaben in diesem Sektor an,<br />

das europäische Lieferkettengesetz zwinge sie<br />

zur Zurückstellung geplanter Investitionen. Im<br />

Branchendurchschnitt sind es auch hier<br />

lediglich 32 Prozent.<br />

Handel, Transport & Logistik werden im Vergleich<br />

zu den anderen Branchen im Hinblick<br />

auf die europäische Datenschutzverordnung<br />

(DSGVO) eher in ihrem Wachstum oder<br />

Expansion ausgebremst (45 im Vergleich zu 31<br />

Prozent) und müssen eher geplante Investitionen<br />

zurückstellen (29 im Vergleich zu 23<br />

Prozent). Das ESG-Reporting wirkt in diesem<br />

Sektor darüber hinaus als stärkere Investitionsbremse<br />

im Vergleich zu den anderen Branchen<br />

(35 im Vergleich zu 26 Prozent).<br />

„Der Sektor Handel, Transport & Logistik scheint<br />

von der Lieferkettengesetzgebung im Bereich<br />

Innovationen und Investitionen ausgebremst zu<br />

werden. Zudem führen hier das ESG-Reporting<br />

sowie die Datenschutzverordnung im Vergleich<br />

zu anderen Branchen zu einer Verringerung der<br />

Investitions- und Expansionskraft“, so Michael<br />

Finkler, Geschäftsführer Business Development<br />

bei proALPHA.<br />

Fertigungsindustrie kämpft ebenfalls mit<br />

Lieferkettengesetz<br />

Für die Fertigungsindustrie stellt das deutsche<br />

Lieferkettengesetz mit 43 Prozent ein größeres<br />

Wachstums- und Expansionshemmnis dar als<br />

für alle anderen innerhalb der Studie analysierten<br />

Branchen (39 Prozent im Durchschnitt).<br />

Zudem ist das Gesetz für ebenfalls 43 Prozent<br />

der im Bereich Fertigung befragten Mittel-


ständler ein Nachteil im internationalen<br />

Wettbewerb (im Branchendurchschnitt<br />

sehen das nur 34 Prozent<br />

so). Darüber hinaus wirkt<br />

der EU AI Act – das erste<br />

gesetzliche Regularium<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

weltweit – besonders für die<br />

produzierende Industrie als<br />

Innovationsbremse (38 Prozent<br />

im Vergleich zu 32 Prozent<br />

im Branchendurchschnitt).<br />

Auch wollen in der Fertigung mehr<br />

Unternehmen (34 Prozent im Vergleich<br />

zu 26 Prozent im Branchendurchschnitt) ihre<br />

Produktion aufgrund des EU AI Acts ins Ausland<br />

verlagern. Weitere 32 Prozent (im Vergleich zu<br />

28 Prozent im Branchendurchschnitt) stimmen<br />

der Aussage zu, dass Deutschland aufgrund<br />

dieses Gesetzes seine führende Position im<br />

internationalen Wettbewerb einbüßt.<br />

„Für die Fertigungsindustrie zeigt sich, dass<br />

das Lieferkettengesetz sich insbesondere auf<br />

Wachstum und (internationale) Expansion<br />

negativ auswirkt. Zudem belastet laut unserer<br />

Umfrage der EU AI Act die Innovationskraft und<br />

den Wirtschaftsstartort Deutschland“, so Finkler<br />

weiter.<br />

IT- & Technologie: Hoher Reporting-Aufwand<br />

Die IT- und Technologiebranche hat am meisten<br />

mit dem Reporting im Zuge der Datenschutzverordnung<br />

zu kämpfen. So gibt fast die<br />

Hälfte (46 Prozent im Vergleich zu 33 Prozent im<br />

Branchendurchschnitt) der Befragten an, dass<br />

die DSGVO für sie einen erhöhten<br />

Reporting-Aufwand bedeute. Zudem zeigt sich<br />

anhand der Tech-Branche, dass auch der<br />

Mittelstand von gesetzlichen Vorschriften<br />

betroffen ist, die eigentlich für größere<br />

Unternehmen gelten. So gaben 38<br />

Prozent (im Durchschnitt 29<br />

Prozent) der befragten IT- und<br />

Tech-Unternehmen an, dass<br />

das ESG- beziehungsweise<br />

CSRD-Regelwerk für sie<br />

viel Extraaufwand bei der<br />

Berichterstattung bedeute,<br />

weil größere Geschäftspartner<br />

(ESG-Pflicht besteht erst<br />

ab 500 Mitarbeitenden) das<br />

von ihnen verlangen.<br />

Der EU Resilience Act und das<br />

KRITIS-Dachgesetz (beide im weitesten Sinne<br />

mit Information Security befasst) wirken sich vor<br />

allem in der IT- und Tech-Industrie<br />

negativ auf die Innovationskraft (50 Prozent<br />

stimmen dem zu; das sind 16 Prozent mehr als<br />

im mittelständischen Durchschnitt) und<br />

geplante Investitionen (37 Prozent im Vergleich<br />

zu 27 Prozent insgesamt) aus. Kein Wunder,<br />

dass das KRITIS-Dachgesetz den Aufbau und<br />

Einkauf von in- respektive externem Know-how<br />

vor allem für diese Branche nötig macht<br />

(41 Prozent stimmen dem zu; das sind 21<br />

Prozent mehr als im Gesamtdurchschnitt).<br />

„Die IT- und Technologie-Industrie beklagt<br />

häufiger als der Branchendurchschnitt einen<br />

erhöhten Reporting-Aufwand – auch weil<br />

größere Unternehmen das von ihnen bei<br />

Gesetzen verlangen, von denen sie aufgrund<br />

ihrer Unternehmensgröße eigentlich gar nicht<br />

unmittelbar betroffen sind. Zudem scheinen in<br />

diesem Sektor aktuelle europäische<br />

Security-Vorschriften wie das KRITIS-Dachgesetz<br />

sowie der EU Resilience Act zu Lasten<br />

von Innovationen und Investitionen zu gehen“,<br />

fasst Finkler diese Branche zusammen.<br />

(RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S46<br />

Transport & Logistik<br />

Ist Indien eine<br />

zunehmende<br />

Alternative zu China?<br />

Indien zieht zunehmend Großunternehmen<br />

und Mittelständler an, die sowohl Materialien<br />

und Bauteile günstig beschaffen wollen, als<br />

auch Produktionswerke und FuE-Abteilungen<br />

im Land aufbauen wollen. Ein Grund dafür<br />

sind auch die sehr niedrigen Lohnkosten von<br />

Facharbeitskräften.<br />

DIRK RUPPIK<br />

Die Pandemie hat der globalen Industrie<br />

die Verletzlichkeit der weltweiten<br />

Lieferketten deutlich vor Augen<br />

geführt. Um die Supply Chains<br />

resilienter zu machen, steht neben anderen<br />

Maßnahmen zunehmend die Diversifizierung<br />

der Versorgungswege auf dem Programm.<br />

Dabei werden verschiedene Strategien wie<br />

geografische Diversifizierung und Multi-Sourcing<br />

verfolgt. Um Risiken zu streuen und die<br />

Abhängigkeit vom Land der Mitte zu reduzieren,<br />

werden zunehmend Materialien und Produkte<br />

aus anderen Ländern wie Indien, Bangladesch,<br />

Mexiko, Thailand, Vietnam und anderen südostasiatischen<br />

Staaten beschafft. Beim Multi-<br />

Sourcing werden mehrere Lieferanten für<br />

dieselben Produkte genutzt. Lokalisierung und<br />

Regionalisierung verlagern Produktion und<br />

Beschaffung näher an die Endverbrauchermärkte,<br />

was zu kürzeren Lieferwegen und<br />

reduzierten Transportkosten führt.<br />

Staatliche Kampagne zur Positionierung<br />

Indiens als Alternative zu China<br />

Indiens Premierminister Narendra Modi setzt<br />

sich aktiv dafür ein, die größte Demokratie der<br />

Welt als attraktive Alternative zu China in den<br />

globalen Lieferketten zu etablieren (1).<br />

Unter seiner Führung hat Indien mehrere Maßnahmen<br />

ergriffen, um ausländische Investitionen<br />

anzuziehen und die Produktionskapazitäten<br />

zu steigern. Zu den Maßnahmen gehören<br />

die Einführung des Programms „Make in India“,<br />

das darauf abzielt, Indien zu einem globalen<br />

Produktionszentrum zu machen und zudem<br />

umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur<br />

und Technologie zu fördern. Modi treibt auch<br />

Freihandelsabkommen voran und sucht neue<br />

wirtschaftliche Partnerschaften, um Indiens Position<br />

in der globalen Wirtschaft zu stärken. Die<br />

Regierung betont die Vorteile einer stabilen<br />

politischen Lage und eines großen, jungen<br />

Arbeitskräftepotenzials. Geopolitische Allianzen<br />

und wirtschaftliche Integration stehen ebenfalls<br />

im Fokus, um die Resilienz der Lieferketten zu<br />

erhöhen und die Abhängigkeit von China zu<br />

reduzieren.


Indiens Stärken und Schwächen<br />

Indien bietet bei der Diversifizierung globaler<br />

Lieferketten bedeutende Stärken, aber auch<br />

einige Herausforderungen (2). Zu den Stärken<br />

gehört die große Verfügbarkeit an Rohstoffen,<br />

die essenziell für die meisten Industrien sind.<br />

Das Land verfügt über eine wachsende Basis an<br />

qualifizierten Fachkräften, was auch durch die<br />

hohe Anzahl an Ingenieuren und IT-Spezialisten<br />

belegt wird. Zudem sind die Lohnkosten in<br />

Indien im Vergleich zu vielen Ländern und auch<br />

China sehr viel niedriger, was die Produktion<br />

erheblich kosteneffizienter macht. Im Jahr 2022<br />

lag der durchschnittliche Monatslohn für<br />

Produktionsarbeiter in China laut dem<br />

Reshoring Institute bei etwa 1257 US-Dollar,<br />

während er in Indien deutlich niedriger bei rund<br />

270 US-Dollar lag.<br />

Die indische Regierung verfolgt zudem aktiv<br />

eine unterstützende Strategie für ausländische<br />

Investitionen, die das Land zu einem globalen<br />

Produktionszentrum machen sollen.<br />

All das sind günstige Standortfaktoren<br />

für Beschaffung und<br />

Produktion. Zudem ist Indien<br />

aufgrund der Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Fachkräfte<br />

bei geringen Lohnkosten<br />

ein attraktiver Standort<br />

für Outsourcing in der<br />

globalen Forschung und<br />

Entwicklung. Der Trend wird<br />

nicht nur von Großkonzernen<br />

genutzt, sondern auch von deutschen<br />

Mittelstandsunternehmen.<br />

Die IT-Kompetenz in Indien eignet sich hervorragend,<br />

um Technologiezentren für die Entwicklung<br />

von Industrie 4.0 und für Servicefunktionen<br />

aufzubauen.<br />

Trotz dieser Vorteile gibt es auch Schwächen,<br />

die Indien überwinden muss. Die Infrastruktur in<br />

vielen Teilen des Landes ist noch unzureichend<br />

entwickelt. Dies betrifft Straßen, Eisenbahnen<br />

und Häfen, was die Effizienz der Lieferketten<br />

beeinträchtigen kann. Logistische Herausfor-<br />

derungen sind ebenfalls ein Hindernis, da das<br />

logistische Netzwerk in Indien noch nicht so<br />

ausgereift wie in anderen großen Produktionszentren<br />

der Region ist. Zusätzlich gibt es<br />

bürokratische und regulatorische<br />

Hürden, die ausländische<br />

Unternehmen nach wie vor<br />

abschrecken. Indien zieht<br />

jedoch aufgrund seiner Vorteile<br />

zunehmend internationale<br />

Unternehmen an, die ihre<br />

Lieferketten diversifizieren<br />

und widerstandsfähiger<br />

gestalten möchten.<br />

Indien lockt deutsche Unternehmen<br />

Indien ist ein wichtiger Beschaffungsmarkt<br />

für deutsche Einkäufer (3), insbesondere<br />

in den Bereichen Automobilzulieferung und<br />

Maschinenbau. Im Land sind 550 Mitgliedsunternehmen<br />

des Verbands Deutscher<br />

Maschinen und Anlagenbau mit eigenen<br />

Niederlassungen vertreten. Indische Lieferanten<br />

bieten kostengünstige Alternativen, vor allem<br />

in der metallverarbeitenden Industrie, wie bei<br />

Kugellagern und Gussteilen. Maschinenbaubetriebe<br />

in Indien produzieren Textil-, Bau- und<br />

Werkzeugmaschinen zu wettbewerbsfähigen


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S48<br />

Preisen. Zudem betreiben über 1000 internationale<br />

Konzerne, darunter Siemens und<br />

Bosch, Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

in Indien, um Produkte für Schwellenländer zu<br />

entwickeln. Indiens große Softwarebranche<br />

spielt ebenfalls eine zentrale Rolle im Export.<br />

Beispielsweise bezieht Volkswagen eine<br />

Vielzahl von Komponenten für seine Autos aus<br />

Indien, um seine Produktions- und Lieferketten<br />

zu diversifizieren und zu optimieren. Zu den<br />

wichtigsten aus Indien bezogenen Komponenten<br />

gehören Motorenteile, Getriebebauteile,<br />

elektronische Komponenten wie Steuergeräte<br />

und Sensoren sowie Karosserieteile. Darüber<br />

hinaus werden auch Interieur-Komponenten<br />

wie Sitze und Armaturenbretter sowie Fahrwerkskomponenten<br />

wie Radaufhängungen und<br />

Dämpfungssysteme aus Indien beschafft.<br />

Diese Beschaffung ermöglicht es Volkswagen,<br />

u.a. von den Kostenvorteilen und der hohen<br />

Fertigungskompetenz indischer Zulieferer zu<br />

profitieren.<br />

Die Volkswagen Marke Škoda Auto hat im<br />

Oktober 2023 in Puna ein neues Teileversandzentrum<br />

eröffnet (4). Die 16000 Quadratmeter<br />

große Anlage dient als Verpackungsbereich für<br />

komplett zerlegte Bausätze (CKD) der Modelle<br />

Kushaq und Slavia, die nach Vietnam exportiert<br />

werden. Dort werden sie geschweißt, lackiert<br />

und montiert.<br />

Dies ist Teil der Strategie von Škoda, Synergien<br />

zwischen wichtigen Märkten zu nutzen und den<br />

ASEAN-Raum besser zu bedienen. Das Zentrum<br />

soll die Exportkapazitäten erhöhen und<br />

nachhaltige, qualitativ hochwertige Mobilität<br />

weltweit zugänglich machen. Bisher wurden<br />

die Modelle Karoq und Kodiaq in Vietnam aus<br />

europäischer Produktion angeboten. Ab <strong>2024</strong><br />

beginnt die Montage von Fahrzeugen aus CKD-<br />

Kits aus Indien, zunächst mit dem Kushaq und<br />

anschließend dem Slavia. Škoda plant zudem,<br />

die Modelle Superb und Octavia in Vietnam<br />

einzuführen und die Enyaq-Serie als Reaktion<br />

auf die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen<br />

hinzuzufügen.<br />

LITERATUR<br />

1) Modi Ramps Up Campaign Position India<br />

as Alternative to China, Bloomberg, Mint<br />

2) Rajesh Nath, Globalisierung & Urbanisierung,<br />

Indien - Resilientes Wachstum, Wilo SE<br />

3) Neizel, Einkauf in Indien, Beschaffung<br />

in Indien: Länderanalyse für den Einkauf,<br />

Technik Einkauf, Verlag Moderne Industrie<br />

GmbH<br />

4) Škoda Auto: newly opened Parts Expedition<br />

Centre in India to supply the Vietnamese<br />

market, Škoda Storyboard<br />

5) Igus to invest Rs 100 crore to strengthen<br />

operations in India, The Machinist, Worldwide<br />

Media<br />

Die Igus GmbH investiert 100 Crore Rupien (ca.<br />

11,5 Millionen Euro) in den Ausbau seiner Aktivitäten<br />

in Indien (5). Das Unternehmen errichtet<br />

eine neue Anlage in Bengaluru auf einem vier<br />

Hektar großen Grundstück mit einer Fläche von<br />

84000 Quadratmetern. Die Investition soll die<br />

Produktverfügbarkeit verbessern und wertschöpfende<br />

Prozesse stärken. In der ersten<br />

Bauphase wurden bereits 15 Crore Rupien<br />

(ca. 1,73 Millionen Euro) investiert. Ziel ist es,<br />

den Umsatz<br />

in Indien in den nächsten drei bis vier Jahren zu<br />

verdoppeln. Indien bietet aufgrund der<br />

genannten Vorteile deutschen Großunternehmen<br />

und ebenso Mittelständlern eine Alternative<br />

für die kostengünstige Beschaffung von Materialien<br />

und Bauteilen als auch für den Aufbau<br />

von eigenen Produktionswerken und FuE-<br />

Abteilungen. Trotz aller Euphorie sollte dabei<br />

aber nicht eine detaillierte Betrachtung der<br />

Nachteile wie der noch nicht ausreichenden<br />

Infrastruktur sowie bürokratischer und regulatorischer<br />

Hürden erfolgen. (RED)


9. ECOMLOG24<br />

SAVE THE DATE<br />

7. 10. <strong>2024</strong><br />

13:00 - 17:00<br />

WIEN<br />

TWELVE<br />

TWIN TOWER<br />

www.twelve.co.at<br />

9. eCommerce Logistik-Day <strong>2024</strong><br />

www.logistik-express.com/ecomlog24/


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S50<br />

Transport & Logistik<br />

Großauftrag: VAH<strong>LE</strong><br />

elektrifiziert<br />

Containerblöcke im<br />

neuen Khalifa Port<br />

Die Paul Vahle GmbH & Co. KG hat einen<br />

Großauftrag zur Elektrifizierung und Automatisierung<br />

von Containerblöcken im neuen<br />

Khalifa Port in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische<br />

Emirate (VAE), erhalten.<br />

In der ersten Phase stattet der weltweit<br />

führende Anbieter von Energie- und Datenübertragungslösungen<br />

für mobile<br />

Anwendungen und Experte für Hafenautomatisierung<br />

16 Containerblöcke mit<br />

Automationssystemen aus und installiert rund<br />

22 Kilometer Stromschienen. VAH<strong>LE</strong> erhielt den<br />

Zuschlag von der CMA CGM Group, einem<br />

führenden französischen Schifffahrts- und<br />

Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Marseille.<br />

„Der Auftrag ist für uns ein bedeutender Meilenstein,<br />

da er nicht nur unsere Expertise in der<br />

Elektrifizierung und Automatisierung von<br />

Containerterminals bekräftigt, sondern auch<br />

unsere Vorreiterrolle bei der Bereitstellung<br />

innovativer Lösungen für die Hafenlogistik<br />

unterstreicht“, so Jaroslaw Warzecha, Direktor<br />

Business Unit Port bei der VAH<strong>LE</strong> Group. Nach<br />

erfolgreichen Projekten in den Häfen von<br />

Wilmington und Baltimore in den USA, ist dies<br />

bereits das dritte gemeinsame Projekt mit<br />

Konecranes und gleichzeitig die erste<br />

Zusammenarbeit mit der CMA CGM Group.


Im Sommer <strong>2024</strong> startet die erste Phase des<br />

Elektrifizierungsprojekts, bei dem VAH<strong>LE</strong> 16<br />

Containerblöcke mit Automationssystemen<br />

ausstattet. Das Kamener Unternehmen verbaut<br />

zudem etwa 22 Kilometer der flexiblen und<br />

wartungsarmen Stromschiene vom Typ U35.<br />

Darüber hinaus ergänzt VAH<strong>LE</strong> das System mit<br />

der störungssicheren SMGX-Datenkommunikation<br />

(Slotted Microwave Guide Extreme), die<br />

eine leistungsstarke Datenrate von bis zu einem<br />

Gigabit gewährleistet. „Dadurch garantieren wir<br />

Datenkommunikation in Echtzeit und erhöhen<br />

dadurch die Sicherheit und ermöglichen einen<br />

vollständig automatisierten Hafenbetrieb“,<br />

betont Warzecha.<br />

Auch liefert VAH<strong>LE</strong> Teleskoparme für 20<br />

eRTG-Krane (Rubber Tyred Gantry Cranes –<br />

gummibereifte Portalkrane). Die Kräne selbst<br />

stammen von Konecranes. „Angesichts des<br />

straffen Zeitplans werden die eRTGs in Einzelteilen<br />

nach Abu Dhabi geliefert und vor Ort<br />

montiert. Obwohl dies angesichts der Augusttemperaturen<br />

eine enorme Herausforderung<br />

darstellt, haben wir bereits beim Projekt AIN<br />

Dubai bewiesen, dass wir damit umgehen<br />

können“, erklärt Warzecha. Das Projekt in Abu<br />

Dhabi markiert dabei einen weiteren Meilenstein<br />

in der Geschichte der Hafenabteilung von<br />

VAH<strong>LE</strong>, die im Jahr 2014 gegründet wurde.<br />

„Wir freuen uns, das Projekt im Khalifa Port<br />

anlässlich unseres zehnjährigen Jubiläums im<br />

Jahr <strong>2024</strong> zu starten“, sagt Warzecha.<br />

In den vergangenen Jahren ist die weltweite<br />

Nachfrage nach Hafenelektrifizierung und<br />

Terminalautomation enorm gestiegen. Viele<br />

Betreiber zielen inzwischen darauf ab, ihre<br />

CO2-Emissionen bis 2040 auf null zu reduzieren.<br />

VAH<strong>LE</strong> bietet eine Vielzahl von Technologien<br />

an, die speziell auf die Anforderungen<br />

der Hafenindustrie zugeschnitten sind. Dazu<br />

gehören verschiedene Energie- und Datenübertragungslösungen,<br />

die dafür sorgen, die<br />

Energieeffizienz zu steigern und den CO2-<br />

Fußabdruck von Hafenterminals zu reduzieren.<br />

VAH<strong>LE</strong> präsentiert seine innovativen Weiterentwicklungen<br />

für eine nachhaltige maritime<br />

Logistikkette auf der Messe TOC Europe<br />

(11. bis 13. Juni) in Rotterdam. (RED)


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S52<br />

Transport & Logistik<br />

Tatkräftige<br />

Unterstützung beim<br />

U-Boot-Transport<br />

In wenigen Tagen, am Sonntag, 30. Juni,<br />

starten die Technik Museen Sinsheim Speyer<br />

den Weitertransport und bringen ihr neues<br />

Exponat, das U-Boot U17, von Speyer in das<br />

Technik Museum Sinsheim. Vier Wochen soll<br />

die Überführung des Unterseebootes dauern.<br />

REDAKTION<br />

Jetzt wird noch mit Hochdruck an den<br />

letzten Details gearbeitet. Die Timeline des<br />

Vorhabens wird immer konkreter. Interessierte,<br />

die nicht live vor Ort dabei sein<br />

können, versorgen die Technik Museen S<br />

insheim Speyer mit Livestream und -tracking.<br />

Die Gemeinden entlang der Stecke sind<br />

beim medienstarken Spektakel mit an Bord und<br />

wollen U17 gebührend empfangen. Alle Informationen<br />

zum Transport stehen unter www.<br />

technikmuseum.de/u17 zur Verfügung.<br />

Das U-Boot, das ab 30. Juni weiter transportiert<br />

wird, ist eine beeindruckende Ergänzung der<br />

bereits umfangreichen Ausstellung von Luftund<br />

Raumfahrzeugen, Automobilen, Lokomotiven<br />

und weiteren technischen Errungenschaften<br />

der Technik Museen Sinsheim Speyer.<br />

Der Transport eines so großen und komplexen<br />

Objekts stellt jedoch eine erhebliche logistische<br />

Herausforderung dar: Die Drehungen um 73<br />

Grad auf einem schwimmenden Ponton,<br />

das Abrollen des U-Bootes auf unebenem<br />

Grund beziehungsweise von Wasser an Land<br />

oder aber die Überquerung von Bahnlinien sind<br />

nur einige davon. Doch nicht nur die Technik<br />

Museen Sinsheim Speyer fiebern dem Transport<br />

entgegen. Die Orte entlang der Route können<br />

es kaum erwarten, U17 willkommen zu heißen<br />

und planen eine Reihe von Feierlichkeiten. Die<br />

Gemeinden sowie deren Vereine organisieren<br />

derzeit ein vielfältiges Programm mit Festen,<br />

musikalischen Darbietungen und gastronomischen<br />

Angeboten.


Der Straßentransport in Speyer am 30. Juni<br />

wird von THW, Feuerwehr und Polizei gesichert<br />

und begleitet, denn das Interesse seitens<br />

der Bevölkerung ist groß. „Das hat letztes Jahr<br />

schon hervorragend geklappt und wir sind allen<br />

Beteiligten sehr dankbar“, so Museumsleiter<br />

Andreas Hemmer.<br />

Dank der abwechslungsreichen Gastronomielandschaft<br />

entlang des Neckar-Ufers werden<br />

sicher alle Zuschauer auch kulinarisch auf ihre<br />

Kosten kommen. In Eberbach begrüßen die<br />

Bewohner und Vereine U17 am 8. Juli mit Live-<br />

Bands, Fanfarenzug und geselligem<br />

Beisammensein.<br />

Auf dem Wasserweg pausiert der Transportverband<br />

unter anderem in Heidelberg. Die Stadt<br />

– an sich schon eine Augenweide – wird für<br />

alle Besucher noch interessanter, wenn Schloss,<br />

Alte Brücke und U17 am 6. und 7. Juli gemeinsam<br />

betrachtet werden können.


<strong>LOGISTIK</strong>-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S54<br />

Am Freitag, 26. Juli, passiert das U-Boot in den<br />

Morgenstunden Sinsheim-Weiler. Ab 8 Uhr<br />

sorgen Vereine und Organisationen aus Weiler<br />

entlang der Strecke für Verpflegung in Form<br />

von Brezeln, Landjägern und alkoholfreien<br />

Getränken. Auf dem Dorfplatz gibt es dazu<br />

Musik. Am Samstag, 27. Juli, feiert die TSG<br />

Hoffenheim ab 12 Uhr das U-Boot auf dem<br />

Gelände der PreZero Arena.<br />

Raus aus dem Wasser und rein ins Getümmel<br />

– das planen die Orte und Gemeinden<br />

In Haßmersheim bilden musikalische<br />

Darbietungen, Kanonenschüsse des Schützenvereins<br />

und verschiedenste gastronomische<br />

Angebote den passenden Rahmen für die<br />

Ankunft am 9. Juli sowie den letzten und finalen<br />

Landgang von U17, der voraussichtlich am 12.<br />

Juli zu später Stunde stattfindet.<br />

Während U17 durch Siegelsbach fährt (Montag,<br />

15. Juli), sorgen die ortsansässigen Vereine für<br />

ausreichend Essen, Getränke und Unterhaltung.<br />

Nur wenige Kilometer weiter bereitet die Kurund<br />

Bäderstadt Bad Rappenau ein maritimes<br />

Bühnenprogramm vor. Um die Wartezeit bis<br />

zur Bahnüberquerung am Mittwochabend (17.<br />

Juli) zu überbrücken, gibt es vor dem Rathaus<br />

in der Fußgängerzone musikalische Einlagen.<br />

Die „Dorfpiraten“ geben den eigens für den<br />

Transport komponierten Party-Hit „U-Boot Bad<br />

Rappenau“ zum Besten.<br />

In Sinsheim-Hilsbach erwartet die Zuschauer<br />

ein U-Boot-Fest in den Abendstunden des 25.<br />

Juli. Bereits ab 16 Uhr werden auf dem Festplatz<br />

vor der katholischen Kirche Speisen und<br />

Getränke angeboten. Offizieller Festbeginn ist<br />

um 18 Uhr mit Fassanstich, Böllerschüssen und<br />

Live-Musik. Bis Mitternacht verpflegen die örtlichen<br />

Vereine und Organisationen die Zuschauer<br />

rund um die Festhalle. Ab 19 Uhr heizen die<br />

„Heidelberg District Pipes and Drums“ dem<br />

Publikum ein. Um 20 Uhr gibt es Coversongs<br />

von der Band „Mama Lauda“.<br />

Für den letzten Streckenabschnitt entlang der<br />

Neulandstraße plant die Stadt Sinsheim am 28.<br />

Juli ab 10 Uhr das große Finale des Transports.<br />

Die Bewirtung übernehmen auch hier örtliche<br />

Vereine und Organisationen. Die Jüngsten und<br />

ihre Familien erwartet am Messeparkplatz ein<br />

Kinderspielfest mit DJ. Geboten werden ein<br />

Hüpfburgen- und Zwergenland mit Bastel- und<br />

Malstation, Kinderschminken, Ballonmodellage,<br />

Essen und Trinken. Fanfarenzüge - SFZ BigBand<br />

Waibstadt und SFZ-Musikzug 1951 Meckesheim<br />

- begleiten den U-Boot-Transport ab etwa<br />

11 Uhr. Auf dem Parkplatz der BLANCO GmbH<br />

+ Co KG sind ein Biergarten und Foodtrucks<br />

geplant. Hier gibt es ab 12 Uhr Live-Musik von<br />

„Raffaele und Band“. Den finalen Bestimmungsort,<br />

das Technik Museum Sinsheim, erreicht<br />

U17 am 28. Juli voraussichtlich gegen 14 Uhr.<br />

Auch auf dem Museumsgelände wird es verschiedene<br />

Stände und Aktionen geben.<br />

Von Speyer bis Sinsheim werden Anwohner und<br />

Besucher eingeladen, an den Feierlichkeiten<br />

teilzunehmen und das Spektakel des U-Boot-<br />

Transports mitzuerleben. „Die Begeisterung in<br />

den Gemeinden ist überwältigend“, schwärmen<br />

die Verantwortlichen. „Die geplanten Feierlichkeiten<br />

entlang der Transportstrecke sind<br />

ein wunderbarer Ausdruck der Unterstützung<br />

und des Stolzes, den die Menschen in unserer<br />

Region für technische Kulturdenkmäler empfinden.<br />

Es ist eine großartige Gelegenheit, die<br />

Gemeinschaft zu stärken und dieses bedeutende<br />

Ereignis gemeinsam zu feiern“, so Projektleiter<br />

Michael Einkörn. Mehr Informationen zu<br />

den Veranstaltungen sind auf den Websites der<br />

beteiligten Gemeinden zu finden.<br />

Interessierte, die nicht live vor Ort dabei sein<br />

können, versorgen die Technik Museen<br />

Sinsheim Speyer mit einem Livestream und<br />

-tracking. Bei besonders interessanten<br />

Streckenabschnitten begleitet ein Moderator<br />

das Geschehen. www.technik-museum.de/u17<br />

(RED)


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