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missio magazin Ausgabe 6/2022

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AUFATMEN IN KENIA<br />

nen waren nicht zufrieden mit meiner Arbeit<br />

und sie kamen nicht mehr.“<br />

Am liebsten würde sie es mit einem<br />

Marktstand probieren. Das könnte sie im<br />

Sitzen erledigen, vielleicht gemeinsam mit<br />

einer Kollegin, die ihr mit der Ware hilft.<br />

„Kibanda“, dieses Wort für „Marktstand“<br />

hört Sr. Modesther sehr oft, wenn sie die<br />

Flüchtlinge nach ihren Wünschen und<br />

Zielen fragt. Das eigene kleine Geschäft<br />

soll den Weg in eine bessere Zukunft ebnen<br />

– ob als Obst- und Gemüseverkäuferin<br />

oder auch als Schuhhändlerin an der<br />

Straßenecke. Und mit den verdienten kenianischen<br />

Schillings könnten dann das<br />

Schulgeld für die Kinder und das Notwendigste<br />

für den Alltag bezahlt werden.<br />

Und die Miete für die Wohnung! Allein<br />

5000 Schilling muss Frau Muringa dafür<br />

jeden Monat aufbringen. Die umgerechnet<br />

40 Euro bedeuten für sie viel Geld. Bevor<br />

sie sich verabschiedet, sagt Sr. Modesther<br />

zu ihr: „Ich will noch beim Vermieter<br />

vorbeischauen. Ich werde ihn fragen, wo<br />

das Problem liegt.“ A<br />

MILLICENT<br />

„MILLI“ KAMAU<br />

macht als Moderatorin<br />

im Radio<br />

auf die Arbeit der<br />

Kirche in Nairobi<br />

aufmerksam.<br />

Die Angst vor Gewalt war über<br />

Monate groß in Kenia – und<br />

zum Glück haben sich die Befürchtungen<br />

vorerst nicht bewahrheitet.<br />

Zwar gab es den<br />

erwartet knappen Ausgang der<br />

Präsidentschaftswahlen im August,<br />

bei denen William Ruto<br />

hauchdünn vor Raila Odinga<br />

gewann. Doch es blieb ruhig in<br />

Nairobi, Eldoret und anderen Orten, die in früheren Jahren noch Schauplätze<br />

gewaltsamer Unruhen waren. Oder wie es Sr. Modesther Karuri formuliert:<br />

„Vielleicht haben wir ja doch etwas aus der Vergangenheit gelernt.” So könnte<br />

sich also die neue Regierung um die wirklich dringenden Fragen des Landes in<br />

Ostafrika kümmern. Die Regionen nahe Äthiopien und Somalia leiden unter der<br />

schwersten Dürre seit mehreren Jahrzehnten, es hat seit Monaten nicht geregnet.<br />

Mensch und Tier sind auf Lebensmittel- und Wasserversorgung angewiesen<br />

– doch in Folge des russischen Angriffes auf die Ukraine haben sich die<br />

Einfuhren von Getreide verteuert, das tägliche Leben wird nicht leichter. Den<br />

verschiedenen Religionsgemeinschaften kommt hier ebenfalls eine wichtige<br />

Aufgabe zu. Während der Wahlen trafen sich führende Köpfe von Christen, Muslimen,<br />

Hindus und weiteren Religionen, die über großen Einfluss verfügen. Sie<br />

riefen dazu auf, das Wahlergebnis zu akzeptieren und es als Auftrag zum Wohl<br />

der Menschen anzusehen. Im Welt<strong>missio</strong>nsmonat Oktober <strong>2022</strong> werden<br />

auf Einladung von <strong>missio</strong> mehrere Gäste<br />

aus Kenia in Deutschland zu Besuch<br />

sein. Sr. Modesther Karuri<br />

kommt nach Bayern<br />

und berichtet von<br />

ihrer Arbeit.<br />

Informationen und Termine<br />

gibt es auf<br />

www.welt<strong>missio</strong>nssonntag.de<br />

Filme über Themen wie Flüchtlingshilfe,<br />

Friedensarbeit und<br />

den Kampf Kampf gegen Menschenhandel<br />

gibt es im Youtube-<br />

Kanal von <strong>missio</strong> München.<br />

<strong>missio</strong> 6/<strong>2022</strong> 5/<strong>2022</strong> |<br />

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