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Vielfältige Hilfe: Eine Bank gibt Kredite, in der Werkstatt entstehen Prothesen. Unten links: Frau Muringa steht mit ihrem Sohn vor verschlossener Wohnungstür.<br />
den Prothesen hergestellt. Wer im Krieg<br />
Dazu eine Frau aus Somalia, die für andere<br />
36 | <strong>missio</strong> 6/<strong>2022</strong> übersetzt und sie aufs Amt begleitet.<br />
Aber es gibt auch viele Konflikte aus der<br />
Heimat, die sich hier fortsetzen. Wer vor<br />
Islamisten aus Somalia floh, muss manchmal<br />
auch in Kenia ums Überleben fürchten.<br />
Die Arme von al-Shabab und anderen<br />
grausamen Gruppen reichen weit.<br />
Zum Beispiel in „Little Mogadishu“,<br />
wie das Stadtviertel Eastleigh wegen seiner<br />
vielen somalischen Händler und Einwanderer<br />
auch genannt wird. Eine Frau<br />
flüstert der Ordensschwester zu, dass sie<br />
nicht ohne Vollverschleierung vor die Tür<br />
gehen würde. Aber nicht, weil es ihr aufgezwungen<br />
worden wäre oder gar aus religiöser<br />
Überzeugung – nein, niemand soll<br />
sie erkennen und merken, dass sie eine<br />
andere Nationalität hat als die anderen.<br />
Die Erzdiözese Nairobi bietet seit vielen<br />
Jahren Hilfsprogramme für Flüchtlinge<br />
an. In einer eigenen Werkstatt weroder<br />
auf der Flucht an den Armen oder<br />
Beinen verletzt wurde, bekommt hier<br />
Hilfe. Die Caritas Nairobi betreibt eine eigene<br />
Bank und vergibt Kleinkredite für<br />
Geschäftsgründer. Darunter sind auch<br />
viele Flüchtlinge. Manche möchten das<br />
Schneiderhandwerk lernen, andere wollen<br />
kleine Betriebe eröffnen. „Wir wollen eine<br />
dauerhafte Lösung finden. Wir statten sie<br />
mit Fertigkeiten aus, damit sie sich ihren<br />
Lebensunterhalt verdienen können“, sagt<br />
Sr. Modesther, die als Vizedirektorin der<br />
Caritas Nairobi viele dieser Hilfsprogramme<br />
betreut.<br />
Aber das ist gar nicht immer so leicht,<br />
und die Erfolge stellen sich nicht automatisch<br />
ein. Solange Muringa sagt: „Ich habe<br />
es schon mit mehreren Dingen versucht,<br />
und immer bin ich gescheitert.“ Durch<br />
ihre körperliche Einschränkung tut sie sich<br />
beim Schneidern schwer. „Meine Kundin-