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aus allen Nationen aufnimmt“, erklärt die<br />
katholische Ordensfrau Sr. Modesther Karuri.<br />
„Die meisten fliehen vor Krieg und<br />
Konflikten. Sie kommen aus dem Kongo,<br />
Sudan, Somalia, Ruanda und Burundi. Sie<br />
tragen alle sehr schwere Lasten mit sich,<br />
sie sind voller Schmerz und Trauma.“<br />
Die Kongolesin Solange Muringa<br />
schaffte es, sich in Kenia zurechtzufinden.<br />
„Der LKW-Fahrer brachte mich an einen<br />
Ort, den er kannte.“ Es war ein Zentrum<br />
der Vereinten Nationen, in dem es Hilfe<br />
für Flüchtlinge gab. Zunächst wurde sie<br />
weiterverteilt, ins Flüchtlingslager Kakuma<br />
im Norden des Landes. Schließlich<br />
bekam sie aber die Erlaubnis, in Nairobi<br />
zu bleiben. Wer keinen speziellen Grund<br />
vorweisen kann, muss eigentlich in den<br />
Lagern leben, zusammen mit Hunderttausenden<br />
anderen. Solange Muringa gilt<br />
als „besonders verwundbar“ – sie muss für<br />
ihr kleines Kind sorgen, und gleichzeitig<br />
kämpft sie mit den Folgen der Kinderlähmung,<br />
an der sie vor Jahren erkrankte.<br />
Frauen seien wirklich besonders oft betroffen,<br />
betont Sr. Modesther Karuri: „Ihre<br />
Männer sind im Krieg gestorben, besonders<br />
in Burundi und im Kongo. Die<br />
Frauen mussten alleine mit ihren Kindern<br />
fliehen und sich in Sicherheit bringen.“<br />
Sie kennt außerdem viele Geschichten von<br />
Frauen aus Somalia und Äthiopien, die<br />
jetzt in Nairobi gestrandet sind. Gerade<br />
erst hat sie einige Hausbesuche gemacht.<br />
Zwischen all der Not schimmert immer<br />
auch die Hoffnung durch. Da sind Frauen<br />
aus Burundi, die andere bei sich aufnehmen,<br />
obwohl sie selbst nicht viel haben.<br />
MUKAMUSONI<br />
ALIVERA<br />
kam mit ihrem<br />
Sohn aus Burundi.<br />
Sie hat<br />
ein Quartier bei<br />
einer Nachbarin<br />
gefunden.<br />
<strong>missio</strong> 6/<strong>2022</strong> |<br />
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