wellhotel Ausgabe 2-2024
Das Fachmagazin für Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit, Wellness & Beauty
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Hotellerie | Gastronomie | Tourismus [ Branchennews ]<br />
eine veränderte Preissensitivität bei<br />
ihren Gästen wahr, 25 % rechnen<br />
mit einer schlechteren Preisdurchsetzung.<br />
„Österreichs Tourismusunternehmen<br />
stemmen sich gegen die<br />
schwache Wirtschaftslage, doch<br />
die aktuelle Kostensituation geht<br />
nicht spurlos an ihnen vorbei: Neun<br />
von zehn Betrieben berichten bereits<br />
von negativen Auswirkungen“,<br />
warnt Markus Gratzer, Generalsekretär<br />
der ÖHV.<br />
Mit einem Wert von 4,31 wird<br />
die Kostensituation folglich von allen<br />
externen Einflussfaktoren mit<br />
Abstand am schlechtesten bewertet<br />
– und wiegt damit deutlich schwerer<br />
als die Arbeitsmarktsituation.<br />
„Die Tourismusbetriebe haben sich<br />
mit dem Personalmangel arrangiert<br />
und können immer besser darauf reagieren.<br />
Die jahrelange Arbeit, die in<br />
ein gutes Arbeitsklima und attraktivere<br />
Arbeitsbedingungen gesteckt<br />
wurde, trägt Früchte“, analysiert<br />
Gratzer. Dies dürfe aber nicht über<br />
die generelle Problematik hinwegtäuschen.<br />
Wenn die Wirtschaft wie<br />
erwartet 2025 an Fahrt aufnehme,<br />
werde der Personalmangel wieder<br />
drängender werden. Eine umfassende<br />
Arbeitsmarktreform sei dringend<br />
notwendig.<br />
| Zinslage bleibt herausfordernd |<br />
Im kapitalintensiven Tourismus gehen<br />
Instandhaltungen, Qualitätsverbesserungen<br />
sowie Angebotserweiterungen<br />
mit beträchtlichen<br />
Investitionen einher. Doch die hohe<br />
Inflation macht sich auch hier<br />
bemerkbar: Der Zugang zu Kreditfinanzierungen<br />
und die Umsetzung<br />
von Investitionsprojekten haben<br />
sich laut den Unternehmen ab 2021<br />
kontinuierlich verschlechtert und<br />
erreichen heuer mit einer Note von<br />
3,91 den bisherigen Tiefpunkt. Für<br />
zwei Drittel der Touristikerinnen<br />
und Touristiker ist es schwieriger<br />
geworden, Kreditfinanzierungen zu<br />
erhalten. „Aufgrund des branchentypisch<br />
hohen Fremdkapitalanteils<br />
sind viele Betriebe derzeit massiv<br />
von den stark gestiegenen Zinsen<br />
betroffen und zeigen sich entsprechend<br />
zurückhaltend. Ursprünglich<br />
geplante Investitionen werden<br />
von fast der Hälfte der Befragten zurückgefahren“,<br />
sagt der Deloitte Experte<br />
Andreas Kapferer.<br />
| Zukunftstrend KI als Chance |<br />
Trotz des finanziellen Drucks investieren<br />
viele Betriebe in die Zukunft<br />
– vor allem in den Megatrend<br />
Künstliche Intelligenz (KI). Der österreichische<br />
Tourismus präsentiert<br />
sich hier als Vorreiter: Bereits vier<br />
von zehn Betrieben haben aktuell<br />
KI-Anwendungen in Verwendung.<br />
Davon ziehen mittlerweile nicht<br />
weniger als 82 % Nutzen aus dem KI-<br />
Einsatz – etwa durch Zeitersparnis<br />
oder eine schnellere Kommunikation<br />
mit Gästen.<br />
Kapferer ruft hier zu noch mehr<br />
Engagement auf: „Für den Tourismus<br />
birgt KI eine große Chance.<br />
Denn durch entsprechende Anwendungen<br />
kann nicht nur die<br />
eigene Arbeitgeberattraktivität gesteigert<br />
werden, auch die Gäste profitieren<br />
von den maßgeschneiderten<br />
Urlaubserlebnissen, schnelleren<br />
Buchungen und einem besseren<br />
Service. Es gilt hier unbedingt am<br />
Ball zu bleiben und die Vorreiterrolle<br />
in der heimischen Wirtschaft auszubauen!“<br />
Das komplette Tourismusbarometer<br />
als PDF steht im Pressebereich<br />
zum Download bereit unter:<br />
www.oehv.at<br />
„Für den<br />
Tourismus birgt<br />
KI eine große<br />
Chance. Es gilt<br />
hier unbedingt<br />
am Ball zu bleiben!“,<br />
Andreas<br />
Kapferer,<br />
Deloitte Tirol.<br />
Die Essenz Tourismusbarometer <strong>2024</strong> auf einen Blick<br />
• Durchwachsene Stimmung: Wirtschaftliche Lage der Branche erhält Gesamtnote<br />
2,87 – schwächelnde Industrie und Handel wirken sich auf die Stimmungslage im<br />
Tourismus aus<br />
• Guter Ausblick: 60 % der Betriebe erwarten ein Umsatzplus im Sommer <strong>2024</strong><br />
• Hoher Kostendruck: Gleichzeitig bemerken neun von zehn Tourismusunternehmen<br />
negative Auswirkungen durch gestiegene Kosten<br />
• Herausfordernde Zinslage: Die Hälfte der Touristikerinnen und Touristiker reduziert<br />
geplante Investitionen<br />
• Großes Potenzial: KI ist bereits bei vier von zehn befragten Unternehmen im Einsatz<br />
Foto: Die Fotografen<br />
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