Feuerwehr-Journal

Zum 30jährigen Jubiläum des Kreisfeuerwehr-Verband Weilheim-Schongau e.V. veröffentlichen die Schongauer Nachrichten und das Weilheimer Tagblatt/Penzberger Merkur ein vielseitiges Feuerwehr Magazin. Mit spannenden Themen rund um die verschiedenen Aufgaben, Positionen und Ausbildungsmöglichkeiten der Feuerwehren. Zum 30jährigen Jubiläum des Kreisfeuerwehr-Verband Weilheim-Schongau e.V. veröffentlichen die Schongauer Nachrichten und das Weilheimer Tagblatt/Penzberger Merkur ein vielseitiges Feuerwehr Magazin. Mit spannenden Themen rund um die verschiedenen Aufgaben, Positionen und Ausbildungsmöglichkeiten der Feuerwehren.

10.07.2024 Aufrufe

UNSERE FEUERWEHR // NR. 2 Probeflug: Schongaus Erster Kommandant Werner Berchtold (l.) mit Kreisbrandinspektor Uwe Wieland. HÖHENTAUGLICH: AUF BIS ZU 5000 METER KANN DAS GERÄT STEIGEN. Fotos: Wilz Mit zwei integrierten Kameras kann die Drohne Bild- und Videoaufnahmen erstellen. VON OBEN ALLES IM BLICK Hochleistungsdrohne unterstützt bei Einsätzen Die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Weilheim-Schongau verfügen seit letztem Jahr über eine Hochleistungsdrohne. Sie ist in Schongau stationiert und wurde von der Stadt für rund 35000 Euro angeschafft. Einsatzgebiete sind beispielsweise Suche von Vermissten auf dem Lech oder die Beschaffung von Lagebildern im schwer zugänglichen Industrie-Bereich. „Der Blick von oben ist praktisch, damit man nicht lange außenrum laufen muss“, erklärt Werner Berchtold. Er ist Erster Kommandant der Schongauer Wehr und bildet zusammen mit sechs anderen Kräften das Drohnen-Team. Alle Mitglieder haben den Drohnenführerschein absolviert und sich in einer Übungsphase mit dem Hightechgerät vertraut gemacht. Einsätze bei Regen, Schnee und Dunkelheit Es handelt sich um eine Matrice 350RTK von der Firma DJI. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 82 Stundenkilometer bei einer Reichweite von 8 Kilometern. Verliert die Drohne den Kontakt zur Steuerung, fliegt sie Per Fernsteuerung kann man die Perspektive der Drohne einnehmen. von alleine wieder auf ihre Ausgangsposition zurück. Die leistungsstarken Akkus halten das Gerät bis zu einer knappen Stunde am Stück in der Luft. Dabei toleriert es Temperaturen von minus 20 bis zu plus 50 Grad. Zwar kann die Drohne 5000 Meter hoch steigen, doch diese Höhe hat man laut Berchtold noch nicht angeflogen. Bei den bisherigen Einsätzen wie etwa einer Personensuche in Peißenberg oder einem Erkundungsflug Gefahrengut in Schwabbruck waren 120 Meter ausreichend. Auch Regen, Schnee und stärkerer Wind halten die Matrice 350RTK nicht vom Start ab. Dank starker Scheinwerfer sind Erkundungen im Dunkeln ebenfalls kein Problem. Auf den Bild- und Videoaufnahmen lassen sich mit bis zu 200-fachem Zoom Details aus der Ferne erkennen. Hinzu kommt eine Wärmebildfunktion, womit man unter anderem Glutnester bei Großbränden ausmachen und dorthin gezielt Einsatzkräfte schicken kann. Flexibel, aber zeitintensiv Die Drohne ist bei Bedarf alarmierbar und wird im gesamten Landkreis eingesetzt. Da sie als unbemanntes Luftfahrzeug kategorisiert ist, musste sie beim Luftfahrtbundesamt registriert werden. Bedient wird sie idealerweise von zwei Personen: Während einer fliegt, steuert der andere die beiden Kameras. Eine ist frontal angebracht, die zweite an der Unterseite. Über Funk geben die Piloten wichtige Informationen an die Kollegen weiter. Als besonders praktisch empfindet Berchtold die Flexibilität der Matrice 350RTK: „Sie ist an kein spezielles Fahrzeug gebunden und kann gegebenenfalls auch im Privatwagen transportiert werden.“ Einen Nachteil gibt es jedoch – und das ist der Zeitfaktor. Um die Drohne herzurichten, Kartenmaterial vom Einsatzort sowie nähere Infos zu besorgen, vergehen im Schnitt 15 Minuten. Ein Löschfahrzeug ist schneller. Constanze Wilz VIELEN DANK AN ALLE FEUERWEHRLEUTE FÜR IHREN GROSSARTIGEN EINSATZ! 76 77

UNSERE FEUERWEHR // NR. 2<br />

Probeflug: Schongaus Erster Kommandant Werner Berchtold (l.) mit<br />

Kreisbrandinspektor Uwe Wieland.<br />

HÖHENTAUGLICH:<br />

AUF BIS ZU 5000 METER<br />

KANN DAS GERÄT STEIGEN.<br />

Fotos: Wilz<br />

Mit zwei integrierten Kameras kann die Drohne Bild- und<br />

Videoaufnahmen erstellen.<br />

VON OBEN<br />

ALLES<br />

IM BLICK<br />

Hochleistungsdrohne<br />

unterstützt bei Einsätzen<br />

Die Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en im<br />

Landkreis Weilheim-Schongau verfügen<br />

seit letztem Jahr über eine<br />

Hochleistungsdrohne. Sie ist in Schongau<br />

stationiert und wurde von der Stadt für rund<br />

35000 Euro angeschafft. Einsatzgebiete<br />

sind beispielsweise Suche von Vermissten<br />

auf dem Lech oder die Beschaffung von Lagebildern<br />

im schwer zugänglichen Industrie-Bereich.<br />

„Der Blick von oben ist praktisch,<br />

damit man nicht lange außenrum<br />

laufen muss“, erklärt Werner Berchtold. Er<br />

ist Erster Kommandant der Schongauer<br />

Wehr und bildet zusammen mit sechs anderen<br />

Kräften das Drohnen-Team. Alle Mitglieder<br />

haben den Drohnenführerschein<br />

absolviert und sich in einer Übungsphase<br />

mit dem Hightechgerät vertraut gemacht.<br />

Einsätze bei Regen, Schnee und Dunkelheit<br />

Es handelt sich um eine Matrice 350RTK<br />

von der Firma DJI. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 82 Stundenkilometer bei einer<br />

Reichweite von 8 Kilometern. Verliert die<br />

Drohne den Kontakt zur Steuerung, fliegt sie<br />

Per Fernsteuerung kann man die<br />

Perspektive der Drohne einnehmen.<br />

von alleine wieder auf ihre Ausgangsposition<br />

zurück. Die leistungsstarken Akkus halten<br />

das Gerät bis zu einer knappen Stunde<br />

am Stück in der Luft. Dabei toleriert es Temperaturen<br />

von minus 20 bis zu plus 50 Grad.<br />

Zwar kann die Drohne 5000 Meter hoch steigen,<br />

doch diese Höhe hat man laut Berchtold<br />

noch nicht angeflogen. Bei den bisherigen<br />

Einsätzen wie etwa einer Personensuche in<br />

Peißenberg oder einem Erkundungsflug Gefahrengut<br />

in Schwabbruck waren 120 Meter<br />

ausreichend. Auch Regen, Schnee und<br />

stärkerer Wind halten die Matrice 350RTK<br />

nicht vom Start ab. Dank starker Scheinwerfer<br />

sind Erkundungen im Dunkeln ebenfalls<br />

kein Problem. Auf den Bild- und Videoaufnahmen lassen<br />

sich mit bis zu 200-fachem Zoom Details aus der<br />

Ferne erkennen. Hinzu kommt eine Wärmebildfunktion,<br />

womit man unter anderem Glutnester bei Großbränden<br />

ausmachen und dorthin gezielt Einsatzkräfte<br />

schicken kann.<br />

Flexibel, aber zeitintensiv<br />

Die Drohne ist bei Bedarf alarmierbar und wird im<br />

gesamten Landkreis eingesetzt. Da sie als unbemanntes<br />

Luftfahrzeug kategorisiert ist, musste sie<br />

beim Luftfahrtbundesamt registriert werden. Bedient<br />

wird sie idealerweise von zwei Personen: Während<br />

einer fliegt, steuert der andere die beiden Kameras.<br />

Eine ist frontal angebracht, die zweite an der<br />

Unterseite. Über Funk geben die Piloten wichtige Informationen<br />

an die Kollegen weiter. Als besonders<br />

praktisch empfindet Berchtold die Flexibilität der<br />

Matrice 350RTK: „Sie ist an kein spezielles Fahrzeug<br />

gebunden und kann gegebenenfalls auch im Privatwagen<br />

transportiert werden.“ Einen Nachteil gibt es<br />

jedoch – und das ist der Zeitfaktor. Um die Drohne<br />

herzurichten, Kartenmaterial vom Einsatzort sowie<br />

nähere Infos zu besorgen, vergehen im Schnitt 15 Minuten.<br />

Ein Löschfahrzeug ist schneller.<br />

<br />

Constanze Wilz<br />

VIELEN DANK<br />

AN ALLE FEUERWEHRLEUTE<br />

FÜR IHREN GROSSARTIGEN<br />

EINSATZ!<br />

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