Feuerwehr-Journal

UNSERE FEUERWEHR // NR. 2
GRUSSWORT DER LANDRÄTIN ANDREA JOCHNER-WEISS
Von unschätzbarem Wert
Interview: Bianca R. Heigl
Unsere Feuerwehren
30 Jahre Kreisfeuerwehrverband Weilheim-Schongau e. V.
Liebe Leserinnen und Leser,
sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem bereits zum 25-jährigen Bestehen des
Kreisfeuerwehrverbandes Weilheim-Schongau
e. V. eine Veröffentlichung mit der Vorstellung
der Feuerwehren unseres Landkreises herausgegeben
wurde, freue ich mich, dass zu unserem
30-jährigen Bestehen ein weiteres Magazin
über unser Feuerwehrwesen entstanden ist.
Auf sage und schreibe 116 Seiten können Sie interessante
Hintergrundinformationen über den
Tätigkeitsbereich von Feuerwehren erfahren,
die es in dieser Form bei öffentlichen Medien
nicht gibt.
Danken möchte ich dafür auch dem professionellen
Einsatz und der hohen Kompetenz aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Weilheimer
Tagblatt, die mit Marketing, Konzeption,
Redaktion, Grafik und Druck hervorragende Arbeit
in unserem Sinne geleistet haben. Die Autoren
der folgenden Berichte haben mit uns
Feuerwehrlern zahlreiche Interviews geführt,
um wertvolle Informationen zu erfragen und zu
Papier zu bringen. Für diese Mühe bedanken wir
uns an dieser Stelle!
Dieses Mal stellen wir Ihnen nicht – wie 2019 –
die einzelnen Feuerwehren des Landkreises vor,
sondern geben Ihnen einen Einblick in die Vielfalt
der unterschiedlichsten Themen und Aufgabengebiete,
die wir mit viel Herzblut, Engagement,
Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft
24/7 im Feuerwehrwesen abdecken.
Beispielhaft erwähnt seien z. B. die Ausbildung
in der Feuerwehr, Hochwassergruppe, Kinderfeuerwehr,
Jugendfeuerwehr, Drohnen-Einsatz,
Leistungsprüfungen, Sonderfeuerwehren, Hilfeleistungskontingente,
Fahrzeugwesen, Gefahrgut
und vieles, vieles mehr.
Dr. Rüdiger Sobotta (rechts)
bei der Amtsübernahme als
Kreisbrandinspektor von seinem
Vorgänger Alfons Breyer.
KREISBRANDRAT
RÜDIGER SOBOTTA
Wir hoffen, Ihnen damit einen interessanten
Einblick in den Alltag der Feuerwehren zu geben.
Vielleicht wecken wir dadurch auch Ihr
Interesse an einer Mitgliedschaft in Ihrer örtlichen
Feuerwehr. Es würde uns sehr freuen,
wenn Sie sich dazu entschließen könnten, bei
uns mitzumachen.
Gute Unterhaltung beim Lesen der
vorliegenden Lektüre,
mit freundlichen Grüßen
Kreisbrandrat Dr. Rüdiger Sobotta
Vorsitzender
Nicht nur am Ort, auch auf Landkreisebene
spielen die Feuerwehren eine
zentrale Rolle. Das ist auch Landrätin
Andrea Jochner-Weiß bewusst. Wir haben sie
gebeten, einige Fragen rund um die Feuerwehr
zu beantworten.
Wenn Sie an die Feuerwehr denken, was fällt
Ihnen spontan als Erstes ein?
Es sind einige Schlagwörter, die das am besten
umschreiben: Sicherheit – Feuerwehren
geben mir ein gutes Sicherheitsgefühl. Ehrenamt
– unsere Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner
sind ehrenamtlich tätig und bilden
eine wichtige Säule der Gemeinschaft.
Brände löschen – die Bekämpfung von Bränden
ist eine der Hauptaufgaben der Feuerwehr.
Rettung – von Menschen und Tieren in
Notfällen. Gefahrenabwehr – neben der Brandbekämpfung
befasst sich die Feuerwehr auch
mit der Abwehr anderer Gefahren, wie Chemieunfällen,
Überschwemmungen oder Verkehrsunfällen.
Einsatzbereitschaft – Feuerwehrleute
sind rund um die Uhr einsatzbereit.
Verlässlichkeit – man kann sich immer auf die
Hilfe unserer Feuerwehren verlassen.
Das Aufgabengebiet unserer Feuerwehren
umfasst ja weit mehr als nur das Löschen von
Bränden. Gerade die heftigen Regenfälle der
letzten Wochen haben wieder gezeigt, welche
wichtige Rolle der Feuerwehr auch bei Unwettern
zukommt. Was bedeutet ein funktionierendes
Feuerwehrwesen für den Landkreis?
Ein funktionierendes Feuerwehrwesen ist für
den Landkreis Weilheim-Schongau von zentraler
Bedeutung. Die Feuerwehren sind unsere
verlässlichen und verantwortungsbewussten
Helfer in allen Notlagen. Sie sind zur Stelle,
wenn Not am Mann ist. Sie sind in der Regel
die Ersten, die am Ort des Geschehens eintreffen
und schnell und kompetent Hilfe leisten.
Um andere aus Gefahren zu retten, nehmen
sie oft selbst Gefahren für sich und ihr
„DIE FEUERWEHREN SIND
UNSERE VERLÄSSLICHEN UND
VERANTWORTUNGSBEWUSSTEN
HELFER IN ALLEN NOTLAGEN“.
Leben in Kauf – das ist nun wirklich alles andere
als selbstverständlich. Ein funktionierendes
Feuerwehrwesen schützt die Bevölkerung
und ihr Eigentum! Die jüngsten Starkregenfälle
und Überflutungen haben gezeigt, wie unverzichtbar
die Feuerwehr bei der Bewältigung
solcher Krisen ist. Durch ihre vielfältigen Aufgaben
und ihr Engagement trägt sie erheblich
zur Sicherheit, zum Schutz und zum Wohlbefinden
der Bevölkerung bei. Und das nicht nur
vor der eigenen Haustür, sondern auch Landkreis
übergreifend, wie das Hilfeleistungskontingent
für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
rund um die Hochwasserkatastrophe
gezeigt hat.
Wenn Sie drei Wünsche für die Feuerwehren
bei der Staatsregierung frei hätten, was
würden Sie sich wünschen?
Im Großen und Ganzen gibt es durch die
Staatsregierung eine gute Unterstützung des
Ehrenamtes. Als Beispiele fallen mir die Ehrenamtskarte
oder auch die Unterstützung
bei Nachwuchswerbung ein. In den vergangenen
Jahren wurde auch die Zahl der Lehrgangsplätze
nahezu verdoppelt. Trotzdem ist
es für die regionalen Einsatzkräfte noch immer
schwer, Kurse zu bekommen. Das hängt
mit mehr Ausbildungsbedarf und auch einer
höheren Personalfluktuation in bestimmten
Positionen zusammen. Hier wäre eine Unterstützung
der Gemeinden und Landkreise
für Ausbildungszentren der Feuerwehr wünschenswert,
auch in finanzieller Hinsicht.
Mehr Verständnis würde ich mir aus der Bevölkerung
wünschen, immer öfter sehen sich unsere
Ehrenamtlichen im Einsatz Beschimpfungen
und Beleidigungen ausgesetzt.
Und ganz persönlich … was war Ihr beeindruckendster
Moment in Sachen Feuerwehr?
Aufgrund der zeitlichen Nähe fällt mir als Erstes
die Rückkehr des Einsatzkonvois am vergangenen
Mittwoch aus dem Hochwasserkrisengebiet,
bestehend aus Feuerwehren,
Katastrophenschutz, BRK und THW, ein. Ein
sehr emotionaler und bewegender Moment,
der mich auch mit großem Stolz erfüllt hat.
Es ist wirklich unglaublich, wie unsere Feuerwehrfrauen
und Feuerwehrmänner ehrenamtlich,
selbstverständlich und selbstlos in
die betroffenen Landkreise gefahren sind,
um zu helfen. Dank gebührt da auch den Partnern,
Kindern und Arbeitgebern, die diesen
kurzfristigen Einsatz erst möglich gemacht
haben.
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