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Feuerwehr-Journal

Zum 30jährigen Jubiläum des Kreisfeuerwehr-Verband Weilheim-Schongau e.V. veröffentlichen die Schongauer Nachrichten und das Weilheimer Tagblatt/Penzberger Merkur ein vielseitiges Feuerwehr Magazin. Mit spannenden Themen rund um die verschiedenen Aufgaben, Positionen und Ausbildungsmöglichkeiten der Feuerwehren.

Zum 30jährigen Jubiläum des Kreisfeuerwehr-Verband Weilheim-Schongau e.V. veröffentlichen die Schongauer Nachrichten und das Weilheimer Tagblatt/Penzberger Merkur ein vielseitiges Feuerwehr Magazin. Mit spannenden Themen rund um die verschiedenen Aufgaben, Positionen und Ausbildungsmöglichkeiten der Feuerwehren.

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UNSERE FEUERWEHR // NR. 2<br />

Die existenzbedrohenden Feuer in den Ortschaften wurden oft noch von<br />

Hand, vielfach mit weitergereichten Löscheimern von zusammengerufenen<br />

Einwohnern gelöscht. Metz entwarf und baute Pumpensysteme, die<br />

die damalige Brandbekämpfung revolutionierten. Er verband den Absatz<br />

seiner Spritzen damit, dass er die Mannschaft zur Bedienung einübte. Seit<br />

dem Jahr 1843 propagierte er die Bildung von Vereinen zur Bemannung<br />

der Spritzen und verwies dazu auf die Turner, die im Interesse ihrer Mitbürger<br />

bereit seien, diese Aufgabe ehrenamtlich zu übernehmen.<br />

Carl Metz war nicht nur Unternehmer, sondern auch Berater von <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

und Kommunen, der sich ebenso um Ausrüstung und Organisation<br />

kümmerte. Da sich viele Kommunen keine hauptamtliche Wehr leisten<br />

konnten, kam er auf die Idee der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>, um so den Brandschutz<br />

zu fördern. 1846 gründete er gemeinsam mit Christian Hengst das<br />

Pompier-Corps in Durlach – eine der ersten Wehren mit hervorragender<br />

technischer Ausrüstung.<br />

Der Erfolg zeigte Breitenwirkung im ganzen Reich und schwappte auch<br />

nach Bayern. Als erste bayerische Stadt hatte Augsburg bereits 1849<br />

eine Vorgängerorganisation der späteren <strong>Feuerwehr</strong>, 1853 folgte Nürnberg,<br />

1866 die Stadt München. Die gefährliche Tätigkeit der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

brachte auch Verletzungen und Erkrankungen mit sich, zu deren Kostenerstattungen<br />

schon bald Unterstützungskassen gegründet wurden.<br />

Dies und weitere gemeinsame Themen führten 1867 zur Gründung erster<br />

Kreisverbände und schließlich zur Gründung des Bayerischen Landesfeuerwehrverbandes<br />

am 3. April 1868. Ab 1868 gab es mit der „Zeitung für<br />

Feuerlöschwesen“ ein weiteres Sprachrohr für die Helfer. All diese Entwicklungen<br />

führten zu einer Vielzahl von<br />

Gründungen Freiwilliger <strong>Feuerwehr</strong>en in den Jahren 1865 bis 1876.<br />

Im Ersten Weltkrieg wurden erstmals auch Frauen in den aktiven Dienst<br />

aufgenommen, freilich aus pragmatischen Gründen, weil die meisten Männer<br />

im Kampf waren. Heute sind in vielen Wehren auch Frauen engagiert<br />

und helfen beim Retten, Bergen, Löschen und Schützen. Peter Stöbich<br />

Erste Wehr in Augsburg<br />

Als am 28. Februar 1847 in einer spektakulären Aktion mit völlig neuem<br />

Gerät und Logistik der Großbrand des Großherzoglichen Hoftheaters in<br />

Karlsruhe bekämpft wurde, waren die Pumpen von Metz und die effektiv<br />

ausgebildeten Männer tagelang das Hauptthema in der überregionalen<br />

Presse. Dies war nicht nur der Durchbruch zum Erfolg für das Unternehmen<br />

von Metz, sondern auch der Durchbruch der neuen Methoden zur<br />

Brandbekämpfung.<br />

HISTORISCHES<br />

Vom Löscheimer zum Hightech-Gerät<br />

Fotos: FFW<br />

Damals und heute: Den Fortschritt<br />

in der Fahrzeugtechnik machen<br />

diese Bilder anschaulich.<br />

Effektive Brandbekämpfung dank moderner Technik<br />

Weil in Bayern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en gegründet worden sind, begehen einige von ihnen<br />

auch in unserem Landkreis ihr 150-jähriges Jubiläum. Doch<br />

schon früher gab es Löschorganisationen, und Städte und Gemeinden versuchten,<br />

den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz mit Feuerlöschordnungen<br />

zu regeln. Dass das nicht immer erfolgreich war, zeigt zum<br />

Beispiel ein Protokoll der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> Immenthal über den Brand<br />

im Anwesen des Michael Geromüller zu Eggenbühl (Bezirksamt Marktoberdorf):<br />

Durch Sturm läuten, Feuerrufe und Trompetensignale wurde 1905<br />

nächtlicher Alarm gegeben. Beim Eintreffen der ersten Helfer stand bereits<br />

das ganze Anwesen in Flammen. „Äußerst nachteilig wirkte sich aus,<br />

dass der Weiler mit 36 Einwohnern über keine eigene Wasserreserve verfügte“,<br />

heißt es in der Chronik. „Da überhaupt kein Löschwasser vorhanden<br />

war, mussten die Mannschaften mit Jauche aus der Odelgrube spritzen – die<br />

Löschversuche waren somit von vornherein zum Scheitern verurteilt.“<br />

Turnvereine engagieren sich<br />

„Ein Brand war damals für die Leute eine Katastrophe“, sagt Kreisbrandrat<br />

Rüdiger Sobotta. „Man hat dann bald erkannt, wie wertvoll und wichtig<br />

die Strukturiertheit beim Löschen ist.“ Die Bekämpfung von Bränden war<br />

zwar oberste Bürgerpflicht, doch ein Übungsdienst im heutigen Sinn fand<br />

nicht statt, so dass das Personal oft nur einen mäßigen Erfolg erreichen<br />

konnte. Auch die Turnvereine hatten wesentlichen Anteil an der Gründung<br />

der <strong>Feuerwehr</strong>en. Unter dem Gedanken, nicht alles der Obrigkeit zu überlassen,<br />

wollten sich die Turner zum Dienst an der Gesellschaft einbringen.<br />

Was lag näher, als sich im gemeindlichen Brandschutz zu engagieren. Die<br />

Turner bildeten „Steiger- und Spritzenabteilungen“ und erkannten, dass<br />

ein Erfolg nur durch regelmäßiges Üben erreicht werden konnte. Oft entstand<br />

dabei eine Verflechtung von Turnvereinen und <strong>Feuerwehr</strong>, so dass<br />

viele Wehren aus den Steiger- und Spritzenabteilungen hervorgingen.<br />

Letztlich trugen viele unterschiedliche Impulse zur Gründung von <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

in Bayern bei. Das französische <strong>Feuerwehr</strong>wesen mit militärisch<br />

strukturierten „Pompier-Corps“, dessen Erfolg auf gut ausgebildeten Kräften<br />

sowie leistungsfähigen Lösch- und Rettungsgeräten beruhte, kann<br />

man als entscheidenden Impuls für das organisierte <strong>Feuerwehr</strong>wesen bezeichnen.<br />

Durch Handel und die Wanderschaft von Handwerkern gelangte<br />

das Wissen in die deutschen Lande.<br />

Carl Metz als Pionier<br />

Als Beispiel ist Carl Metz zu nennen (1818 – 1877), Fabrikant und Händler<br />

von <strong>Feuerwehr</strong>requisiten in Heidelberg, der diese Erfahrungen aufgriff.<br />

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