Asylforderer überziehen Wien mit Bandenkriegen
Hilfloser ÖVP-Innenminister fantasiert dazu – wieder einmal – über Abschiebungen
Hilfloser ÖVP-Innenminister fantasiert dazu – wieder einmal – über Abschiebungen
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Nr. 28 . Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
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Mehr Komfort, besserer<br />
Takt, kürzere Fahrzeiten<br />
Die neue Verkehrspolitik des Landes Niederösterreich, Straße<br />
und Schiene nicht mehr gegeneinander auszuspielen, bringt<br />
mehr Vorteile für die Menschen. Deshalb investiere man, so<br />
FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Udo Landbauer, in<br />
den Ausbau von Schiene und Straße. S. 13<br />
Foto: FPÖ Niederösterreich<br />
<strong>Asylforderer</strong> <strong>überziehen</strong><br />
<strong>Wien</strong> <strong>mit</strong> <strong>Bandenkriegen</strong><br />
Hilfloser ÖVP-Innenminister fantasiert dazu – wieder einmal – über Abschiebungen<br />
S. 2/3<br />
Für Macht und Posten lässt<br />
diese ÖVP wirklich alles zu!<br />
Foto: NFZ<br />
Kanzlerpartei knickt bei Renaturierungsgesetz vor den Grünen ein – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
MEDIEN<br />
Ein guter Anfang<br />
Friedensmission<br />
„Mahü“ vergammelt<br />
Ausreden<br />
„Mit COFAG und Corona sind<br />
wir noch lange nicht fertig!“, versprach<br />
FPÖ-Generalsekretär<br />
Christian Hafenecker im Zuge<br />
der Nationalratsdebatte über den<br />
Abschlussbericht zum COFAG-<br />
Untersuchungsausschuss weitere<br />
Aufklärung. S. 7<br />
Die EU-Spitzen setzen weiter auf<br />
die Fortsetzung des Kriegs in der<br />
Ukraine. EU-Ratspräsident Viktor<br />
Orbán traf hingegen die Staatschefs<br />
der beiden involvierten Länder und<br />
Chinas, um die Voraussetzungen<br />
für zielführende Friedensgespräche<br />
zu eruieren. S. 8/9<br />
Die von Rot-Grün <strong>mit</strong> „Verweil-“<br />
statt Parkplätzen umgestaltete<br />
Mariahilfer Straße droht zu vergammeln.<br />
Immer mehr Obdachlose<br />
aus Osteuropa nutzen die<br />
„Verweilplätze“ als Schlafplätze<br />
und <strong>Wien</strong>s großzügige Sozialhilfe<br />
für den Lebensunterhalt. S. 11<br />
Nach der Kritik an der Nichtübertragung<br />
der EM-Spiele der<br />
Nationalmannschaft im ORF präsentierte<br />
dieser Ausreden für den<br />
Nichtkauf der Senderechte. Zudem<br />
holt man die alte SORA-Seilschaft<br />
wieder zur Wahlforschung<br />
an Bord. S. 14
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Ministerin Leonore Gewessler<br />
hat das seltene Gespür, jedes Problempferd<br />
von hinten aufzuzäumen.<br />
Das Renaturierungsgesetz, das laut<br />
der grünen Chef-TikTokerin Sigi<br />
Maurer „Bienen und Schmetterlinge<br />
freut“, wird wegen geringerer<br />
Anbaufläche und weniger Ertrag<br />
die regionalen Lebens<strong>mit</strong>tel verteuern.<br />
Die sind ja ohnehin viel<br />
zu billig, für jene, die sich da<strong>mit</strong><br />
direkt vom Biobauern versorgen.<br />
Jetzt will Gewessler auch die<br />
Gasverträge der OMV <strong>mit</strong> Russland<br />
kappen, weil Österreich seit<br />
dem Vorjahr wieder 90 Prozent<br />
seines Bedarfs aus Russland deckt.<br />
Klimakleber-Parteien<br />
Wer soll dann Gas nach Österreich<br />
liefern? Die Frage kann Frau<br />
Gewessler nicht beantworten, zumal<br />
für Importe aus West- oder<br />
Südeuropa die Pipelinekapazitäten<br />
fehlen.<br />
Das vielbeschworene Flüssiggas,<br />
<strong>mit</strong> dem sich einige EU-Sanktionierer<br />
aushelfen, kommt zum<br />
größten Teil auch aus Russland.<br />
Kostet mehr und füllt „Putins<br />
Kriegskasse“ noch praller auf.<br />
Und was sagt die ÖVP zu der<br />
Schnapsidee <strong>mit</strong> der Gewessler<br />
die Klimakleber bei Laune hält?<br />
Genauso viel wie zum Renaturierungsgesetz,<br />
nämlich nichts.<br />
Herr Nehammer, bedeutet<br />
Staatsräson, dem grünen Koalitionspartner<br />
Narrenfreiheit bei der<br />
Zerstörung der Wirtschaft zu geben?<br />
Denn wegen dieser „Staatsräson“<br />
wollen Sie ja die Koalition<br />
nicht vorzeitig platzen lassen.<br />
Die Industrie hat die ÖVP schon<br />
abgeschrieben, wie deren Chef in<br />
der ORF-Pressestunde zwischen<br />
den Zeilen durchblicken ließ. Die<br />
Bauern werden folgen. Welches<br />
Wählerpotenzial bleibt der ÖVP<br />
dann noch? Die Klimakleber.<br />
Karner sieht Gewalteskalation<br />
Während die ÖVP den „Integrationsbericht“ abfeiert, versinkt <strong>Wien</strong> immer<br />
Neben den alltäglichen Messerattacken führen seit Monaten Tschetschenen<br />
gegen Syrer und Afghanen eine Art Bürgerkrieg in der<br />
Bundeshauptstadt. Eine lächerliche „Waffenverbotszone“ in Favoriten<br />
war die Reaktion des ÖVP-Innenministers, während die ÖVP-<br />
Integrationsministerin über mangelnde Sprachkenntnisse oder geringe<br />
Beschäftigungsquote von illegalen Einwanderinnen lamentiert.<br />
Seit Ende Jänner 2024 <strong>überziehen</strong><br />
„schutzsuchende“ Tschetschenen<br />
zusammen <strong>mit</strong> „schutzsuchenden“<br />
Syrern und Afghanen<br />
die Bundeshauptstadt <strong>mit</strong> einer Art<br />
Bürgerkrieg. Deren gewalttätige<br />
Auseinandersetzungen schaffen es<br />
noch in die Schlagzeilen, die schon<br />
alltäglichen Gewalttaten von <strong>Asylforderer</strong>n<br />
schaffen es in den meisten<br />
Medien nur noch in die Meldungsübersicht,<br />
wenn überhaupt.<br />
SPITZE FEDER<br />
Karners Alibi-Maßnahmen<br />
„Die von der ÖVP importierte<br />
Gewalt nimmt kein Ende, und die<br />
schwarz-grüne Bundesregierung<br />
versagt an allen Ecken und Enden.<br />
Wie anders lässt sich der Einsatz<br />
von Schuss-, Stich- und Schlagwaffen<br />
in diesem ,Privatbürgerkrieg‘<br />
von <strong>Asylforderer</strong>n in <strong>Wien</strong><br />
erklären“, bemerkte FPÖ-Generalsekretär<br />
Michael Schnedlitz zum<br />
jüngsten „Wochenendvergnügen<br />
schutzsuchender illegaler Einwanderer“<br />
<strong>mit</strong> mehreren Schwerverletzten.<br />
Mit 24-stündiger Verspätung<br />
meldete sich auch ÖVP-Innenminister<br />
Gerhard Karner zu Wort. Er<br />
habe das Bundesamt für Fremdenwesen<br />
und Asyl beauftragt, Aberkennungsverfahren<br />
„für Beteiligte<br />
<strong>mit</strong> Schutzstatus“ einzuleiten.<br />
Die Polizeistreifen an Bahnhöfen,<br />
U-Bahnstationen und Parks sollen<br />
durch Einheiten aus den Bundesländern<br />
verstärkt werden.<br />
„Loch auf, Loch zu“-Politik<br />
nennt sich das, wenn die Beamten<br />
jetzt an ihren Dienststellen fehlen,<br />
haben sich doch die Gewaltaktivitäten<br />
der „Schutzsuchenden“ <strong>mit</strong>tlerweile<br />
auf das gesamte Bundesgebiet<br />
ausgeweitet. Denn die Masseneinwanderung<br />
hält trotz angeblich<br />
„wirksamer Asylbremse“ weiterhin<br />
ungestört an. 180.000 <strong>Asylforderer</strong><br />
schafften es in den letzten beiden<br />
Jahren trotzdem ins Land und da<strong>mit</strong><br />
in die vom Steuerzahler finanzierte<br />
Rundumversorgung.<br />
Einwanderung hält weiter an<br />
„Die Reaktion des ÖVP-Innenministers<br />
besteht stets aus PR-<br />
Gags oder Ideen aus der Mottenkiste<br />
wie einer Waffenverbotszone.<br />
Wenn es nach Karner ginge, dürften<br />
die Österreicher nicht einmal<br />
mehr ein Schweizer Taschenmesser<br />
einstecken haben. Aber den<br />
Messerstechern aus der ,Schutzsuchenden-Community‘<br />
sind<br />
derartige Verbote schlichtweg<br />
egal“, kritisierte Schnedlitz. In<br />
der Situation lobte ÖVP-Integra-<br />
Kanzler <strong>mit</strong> Führungsqualitäten.<br />
Fotos/Montage: NFZ<br />
Für Hannes Amesbauer und Michael S<br />
ge des Versagens der ÖVP in der Asy<br />
tionsministerin Susanne Raab bei<br />
der Präsentation des Integrationsberichts<br />
das Wirken ihres Kollegen<br />
im Innenministerium. Aber selbst<br />
beim Umschiffen des Begriffs der<br />
„Asyleinwanderung“ zeigten ihre<br />
Zahlen zum Bevölkerungsanteil<br />
von „Menschen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund“<br />
auf, was schiefläuft: Per<br />
1. 1. 2024 lebten in Österreich 2,4<br />
Millionen Menschen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund,<br />
das sind 27,2 Prozent<br />
der Bevölkerung, in <strong>Wien</strong> beträgt<br />
ihr Anteil bereits 50,3 Prozent.<br />
Die von Raab erhobenen Forderungen<br />
nach „verschärften Maßnah-<br />
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Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
in <strong>Wien</strong> hilflos zu<br />
tiefer im Terror alltäglicher <strong>Asylforderer</strong>gewalt<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: NFZ<br />
Innenpolitik 3<br />
Jetzt doch Kritik von der IV<br />
Dass nun auch der Präsident der Industriellenvereinigung<br />
(IV) Georg Knill Kritik an<br />
der schwarz-grünen Koalition übte, verwunderte<br />
FPÖ-Klubobmannstellvertreterin<br />
Dagmar Belakowitsch (Bild) keineswegs.<br />
„Österreich ist wegen der CO2-Strafsteuer<br />
und den dadurch überhöhten Treibstoff- und<br />
Energiepreisen wirtschaftlich am Boden,<br />
und der Wirtschaftsstandort Österreich ist<br />
so unattraktiv wie noch nie. Es braucht eine<br />
komplette Strukturänderung“, forderte die<br />
Klubobmannstellvertreterin.<br />
chnedlitz sind die Gewaltexzesse „Schutzsuchender“ in <strong>Wien</strong> eine Follpolitik,<br />
stellte sie doch in den letzten 20 Jahren den Innenminister.<br />
Kogler außer Rand und Band<br />
Die Kritik des grünen Vizekanzlers Werner<br />
Kogler an Ungarns Staatschef Viktor Orbán,<br />
der friedensstiftend die Ukraine, Russland<br />
und China besuchte, war für FPÖ-Außenpolitiksprecherin<br />
Susanne Fürst (Bild) eine bodenlose<br />
Frechheit und zeigte, wes Geistes Kind<br />
Kogler sei: „Er entpuppt sich einmal mehr<br />
als Zündler und Kriegstreiber im Ukrainekonflikt<br />
und ist seines Amtes unwürdig.“ Um<br />
das sinnlose Blutvergießen zu beenden, müsse<br />
man für jeden Strohalm dankbar sein, an den<br />
man sich klammern könne.<br />
Foto: NFZ<br />
men“ seien komplett unglaubwürdig,<br />
kommentierte FPÖ-Sicherheitssprecher<br />
Hannes Amesbauer deren<br />
Lamento: „Die sogenannte ,Volkspartei‘<br />
hätte unzählige Male den<br />
koalitionsfreien Raum ausnützen<br />
können, um den entsprechenden Anträgen<br />
der FPÖ zuzustimmen.“<br />
Kollaps oder Kurswende <strong>mit</strong> FPÖ<br />
Aber stattdessen hole Schwarz-<br />
Grün nicht nur Menschen ins Land,<br />
die zu zwei Drittel bereits in ihrer<br />
Muttersprache Alphabetisierungsbedarf<br />
vorweisen würden, sondern<br />
auch nicht wirklich arbeitswillig seien<br />
– und das zahlenmäßig pro Jahr<br />
in der Größenordnung einer Landeshauptstadt,<br />
zeigte Amesbauer<br />
auf: „Und dann stellt man – zusammen<br />
<strong>mit</strong> der SPÖ – völlig überrascht<br />
fest, dass Sozial-, Bildungs- und<br />
Gesundheitssystem am Kollabieren<br />
sind.“<br />
Österreich brauche eine FPÖ-geführte<br />
Regierung <strong>mit</strong> einem Volkskanzler<br />
Herbert Kickl, um „das Ruder<br />
vor dem totalen Kollaps und der<br />
absoluten Selbstaufgabe <strong>mit</strong> ‚No-<br />
Go-Areas‘ noch herumzureißen zu<br />
können“, betonte der FPÖ-Sicherheitssprecher.<br />
Foto: NFZ<br />
Schwarz-grüne Verhöhnung<br />
Dass Österreichs Wirtschaft durch überbordende<br />
Bürokratie, Melde- und Berichtspflichten<br />
und Überregulierungen massiv<br />
belastet wird, sollte eigentlich auch der<br />
schwarz-grünen Regierung schon vor dem<br />
OECD-Bericht bekannt gewesen sein. „Jetzt<br />
vom Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu philosophieren,<br />
wie dies die schwarz-grünen<br />
Minister Martin Kocher, Magnus Brunner<br />
und Leonore Gewessler im Zuge des OECD-<br />
Länderberichts für Österreich getan haben,<br />
ist eine glatte Verhöhung der österreicherischen<br />
Unternehmer“, kritisierte FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
Axel Kassegger (Bild).<br />
SPRUCH DER WOCHE<br />
„Aus einem bequemen Sessel in Brüssel kann man<br />
keinen Frieden machen. Auch wenn der rotierende<br />
EU-Vorsitz kein Mandat hat, im Namen der<br />
EU zu verhandeln, können wir uns nicht<br />
zurücklehnen und darauf warten, dass<br />
der Krieg auf wundersame Weise endet.“<br />
Foto: NFZ<br />
Viktor Orbán<br />
5. Juli 2024<br />
Ungarns Premierminister auf<br />
die Kritik aus Brüssel an seinen<br />
Reisen nach Kiew und Moskau.<br />
BILD DER WOCHE<br />
„Erfolg“ der Diversität: Der neue Bürgermeister<br />
im britischen Brighton and Hove, Mohammed Asaduzzaman,<br />
wird beim Amtsantritt von Anhängern empfangen.<br />
Foto: Screenshot X
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Für Green Deal und Postenschacher<br />
opfert die ÖVP Österreichs Bauern<br />
Die freiheitliche Verfassungssprecherin Susanne Fürst erläutert im NFZ-Interview die Entscheidung der<br />
ÖVP zu „EU-Renaturierungsgesetz“ und dem Festhalten an Umweltministerin Leonore Gewessler:<br />
„Der Nehammer-ÖVP ist dieses Gesetz gar nicht so unangenehm, hat sie sich in diesen fünf Jahren <strong>mit</strong> den<br />
Grünen konsequent von Grund- und Freiheitsrechten sowie der sozialen Marktwirtschaft verabschiedet.“<br />
Wie konnte es dazu kommen,<br />
dass die grüne „Klimaministerin“<br />
Leonore Gewessler den eigenen<br />
schwarzen Koalitionspartner<br />
düpiert, indem sie beim Ministerrat<br />
in Luxemburg eigenmächtig<br />
für das Renaturierungsgesetz gestimmt<br />
und dieses <strong>mit</strong> ihrer Stimme<br />
erst ermöglicht hat?<br />
Fürst: Ich glaube, das fragen<br />
sich auch alle ÖVP-Funktionäre<br />
in den Bundesländern. Denn die<br />
„Klimaministerin“<br />
hat ja am<br />
16. Juni, einen<br />
Tag vor dem<br />
EU-Ministerrat,<br />
angekündigt,<br />
dem Gesetz zustimmen zu<br />
wollen. ÖVP-Bundeskanzler Karl<br />
Nehammer hätte also 24 Stunden<br />
Zeit gehabt, das Vorhaben zu verhindern,<br />
von dem die Bundes-ÖVP<br />
zuvor stets behauptet hat, diesem<br />
niemals zustimmen zu wollen. Er<br />
hätte in einem EU-Hauptausschuss<br />
eine Mehrheit <strong>mit</strong> der FPÖ bilden<br />
und Gewessler anweisen können,<br />
die Zustimmung zum Gesetz zu<br />
verweigern. Alternativ wäre es auch<br />
möglich gewesen, dem Bundespräsidenten<br />
die Entlassung der Ministerin<br />
vorzuschlagen. Angesichts<br />
der Rechtswidrigkeit des Verhaltens<br />
Gewesslers wäre es nicht nur<br />
das Recht, sondern die Pflicht des<br />
Bundeskanzlers gewesen, entsprechend<br />
zu handeln.<br />
Wie erklären Sie sich, dass die<br />
ÖVP zwar eine Anzeige wegen<br />
Amtsmissbrauchs gegen Gewessler<br />
eingebracht hat, aber dem<br />
Misstrauenstrag der FPÖ<br />
gegen die Ministerin<br />
nicht zugestimmt<br />
hat?<br />
Fürst: Das ist<br />
der nächste Erklärungsnotstand,<br />
in den<br />
sich die ÖVP<br />
hineinmanövriert<br />
Nehammer<br />
hat in einer<br />
Pressekonferenz<br />
hat.<br />
nach der Zustimmung Gewesslers<br />
von einem „Vertrauensbruch“ und<br />
„krassem Fehlverhalten“ gesprochen.<br />
Er wolle die Koalition <strong>mit</strong><br />
den Grünen nicht gefährden und<br />
eine „geordnete Übergabe“ an die<br />
Nachfolgeregierung gewährleisten,<br />
so seine Behauptung. Denn<br />
ein freies Spiel der Kräfte würde<br />
Chaos und teure Ausgaben bedeuten.<br />
Das sagt ausgerechnet der<br />
Bundeskanzler, dessen Koalition<br />
„Es geht nur darum, eine Ideologie<br />
durchzusetzen, die auf demokratischem<br />
Wege niemals eine Mehrheit finden würde.“<br />
den höchsten Schuldenzuwachs<br />
seit Jahrzehnten und einen neuen<br />
Rekord bei den Staatsschulden zu<br />
verantworten hat.<br />
Das Renaturierungsgesetz ist im<br />
Prinzip ja nur ein Teil des „Green<br />
Deal“, den die Europäische Mutterpartei<br />
der ÖVP, die EVP, in<br />
Brüssel unterstützt hat.<br />
Fürst: Im Grunde ist dieser<br />
Nehammer-ÖVP dieses Gesetz ja<br />
gar nicht so unangenehm, denn die<br />
ÖVP hat sich in diesen fünf Jahren<br />
<strong>mit</strong> den Grünen<br />
konsequent<br />
von Grundund<br />
Freiheitsrechten<br />
sowie der<br />
sozialen<br />
Marktwirtschaft<br />
verabschiedet.<br />
Staatliche Kontrolle und staatlicher<br />
Dirigismus sind die neuen Eckpfeiler<br />
der ÖVP-Politik. Das hat die<br />
ÖVP <strong>mit</strong> ihrer Zustimmung zum<br />
Green Deal ihrer Kommissionspräsidentin<br />
Ursula von der Leyen, die<br />
<strong>mit</strong> den Stimmen der ÖVP-Europaabgeordneten<br />
eine zweite Amtszeit<br />
zur Vollendung des Green Deal<br />
bekommen soll, unter Beweis gestellt.<br />
Und ja, das Renaturierungsgesetz<br />
ist wie das Verbrennerverbot,<br />
der Ausstieg<br />
aus den „bösen fossilen<br />
Energieträgern“<br />
Kohle, Gas<br />
und Öl oder die<br />
Energiewende nur<br />
ein Teil dieses von der EVP und<br />
da<strong>mit</strong> auch von der ÖVP initiierten<br />
Green Deal.<br />
Mit anderen Worten: Die ÖVP hat<br />
die von der FPÖ als „Öko-Kommunismus“<br />
bezeichnete Ideologie der<br />
Grünen erst ermöglicht?<br />
Fürst: Unsere österreichischen<br />
Bauern pflegen den ländlichen<br />
Raum, sichern die Ernährung, stellen<br />
hochwertige Produkte her. Und<br />
sie würden das für jeden leistbar<br />
machen, wenn man sie lässt. Kleine<br />
Betriebe haben schon in großer<br />
Zahl aufgegeben, trotz jahrzehntelanger<br />
ÖVP-Dominanz im Landwirtschaftsministerium.<br />
Es geht<br />
nur darum, eine Ideologie durchzusetzen,<br />
die auf demokratischem<br />
Wege niemals eine Mehrheit im<br />
Land finden würde. Staatlicher Dirigismus<br />
bedingt abhängige Bürger.<br />
Da sind die Bauern <strong>mit</strong> ihrem<br />
Selbstbewusstsein und ihrer<br />
Heimatverbundenheit im Weg.<br />
Mit dem Gesetz werden 20 Prozent<br />
unserer Flächen devastiert,<br />
Enteignungen ermöglicht und viele<br />
Menschen ruiniert. Das ist die<br />
Ideologie der Grünen. Aber warum<br />
macht die Nehammer-ÖVP<br />
dabei <strong>mit</strong>? Schlichtweg, um ihre<br />
Posten bis Ende September<br />
zu behalten und möglichst<br />
viele Parteigänger noch in<br />
der Verwaltung und staatsnahen<br />
Unternehmen zu versorgen.<br />
Dafür ist sie sogar<br />
Foto: NFZ<br />
bereit, Österreichs Landwirte<br />
zu opfern.<br />
Foto: NFZ<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
Rückgratl<br />
ÖVP-Kanzler hat den Ansc<br />
Weil die ÖVP zu feige war,<br />
haben die Freiheitlichen<br />
letzte Woche einen Misstrauensantrag<br />
gegen „Klimaministerin“<br />
Leonore Gewessler eingebracht.<br />
In dem von Gewessler ermöglichten<br />
Renaturierungsgesetz<br />
sieht die FPÖ einen Anschlag auf<br />
Österreichs Bauern und Konsumenten,<br />
dem die ÖVP aus Machtbesessenheit<br />
und fehlendem Mut<br />
nichts unternommen habe.<br />
Als „schwarzes Outing in Sachen<br />
Rückgratlosigkeit und Führungsschwäche“<br />
bezeichnete der freiheitliche<br />
Bundesparteiobmann<br />
Herbert Kickl in seiner Rede zur<br />
Dringlichen Anfrage seiner Partei<br />
am vergangenen Donnerstag<br />
im Nationalrat das Verhalten<br />
der „Noch-Kanzler-Partei“. Weder<br />
habe sie das Gesetz zu verhindern<br />
versucht, noch habe sie ob des<br />
von ihr konstatierten „Amtsmissbrauchs“<br />
Konsequenzen gezogen.<br />
Das zeigte sich auch durch die Abstinenz<br />
der ÖVP-Regierungs<strong>mit</strong>glieder<br />
im Parlament bei der Debatte<br />
über den Misstrauensantrag der<br />
Freiheitlichen gegen Gewessler.<br />
Der FPÖ-Parteiobmann bezeichnete<br />
die Vorgehensweise der<br />
Nehammer-ÖVP als „nächsten Akt
Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
Innenpolitik 5<br />
Kein ÖVP-Regierungs<strong>mit</strong>glied saß während der Debatte zum Misstrauensantrag der Freiheitlichen gegen Gewessler auf der Regierungsbank.<br />
osigkeit und Führungsschwäche<br />
hlag auf Bauern und Konsumenten aus Machtbesessenheit und fehlendem Mut zugelassen<br />
in diesem bürgerlichen Trauerspiel,<br />
das schon sehr viele Akte hat“ und<br />
„eine Sternstunde der Unglaubwürdigkeit“,<br />
die die ÖVP hier im Plenum<br />
präsentiere.<br />
Logik der Machtversessenheit<br />
Man müsse sich ja nur einmal<br />
die „bestechende Logik“ der Volkspartei<br />
in dieser Farce zu Gemüte<br />
führen. Erstens: Die grüne „Willkürministerin“<br />
hat ein Attentat auf<br />
Österreichs Bauern ausgeführt.<br />
Zweitens: Sie hat dafür Gesetze sowie<br />
Verfassung gebrochen, Österreich<br />
international blamiert und –<br />
als Höhepunkt – ÖVP-Kanzler Karl<br />
Nehammer am Nasenring durch die<br />
politische Manege gezogen.<br />
Aus diesen beiden Prämissen ziehe<br />
die ÖVP folgende Conclusio:<br />
Sie spricht dieser „giftgrünen Ministerin“<br />
bei der Abstimmung über<br />
den freiheitlichen Misstrauensantrag<br />
das Vertrauen aus und sorgt da<strong>mit</strong><br />
dafür, dass sie weiter im Amt<br />
bleiben kann.<br />
„Fällt Ihnen diese unschlüssige<br />
Logik nicht selbst auf? Noch<br />
mehr bloßstellen und erniedrigen<br />
kann man sich doch nicht! Das<br />
Schlimmste dabei ist aber, dass<br />
Sie vor allem unsere Bauern verraten,<br />
die Ihnen doch angeblich ein<br />
so großes Anliegen sind. Wären sie<br />
das tatsächlich, dann hätten Sie diese<br />
‚giftgrüne Dame‘ heute aus dem<br />
Amt befördert!“, zeigte Kickl die<br />
„Logik aus Feigheit und Machtversessenheit“<br />
der ÖVP auf.<br />
Kickl betonte erneut, dass die<br />
ÖVP dieses „Renaturierungsattentat“<br />
auf Bauern und Konsumenten<br />
verhindern hätte können und müssen,<br />
wenn sie „einen Mann <strong>mit</strong><br />
dem dafür notwendigen Mut als<br />
Parteiobmann und Kanzler“ haben<br />
würde.<br />
Die Ausreden, hinter denen sich<br />
die ÖVP jetzt verschanze, würden<br />
zeigen, dass sie über keinerlei strategisches<br />
Einschätzungsvermögen<br />
mehr verfüge. Wie katastrophal das<br />
sei, habe die ÖVP ja auch schon<br />
bei Corona, Russland-Sanktionen<br />
und nachfolgender Preisexplosion<br />
demonstriert, indem sie brav die<br />
Stöckchen apportiert habe, die ihnen<br />
die Grünen geworfen hätten.<br />
Noch eine Schlafwagenkoalition?<br />
„Jetzt aber zu sagen, es gehe um<br />
Stabilität, und deshalb werde er<br />
Gewessler weder entlassen, noch<br />
dürfe es daher einen Misstrauensantrag<br />
gegen sie geben – sonst<br />
breche Chaos aus, das Milliarden<br />
Euro kosten würde – ist angesichts<br />
Gewessler beharrte: Für die Klimarettung darf man Gesetze brechen.<br />
Foto: NFZ<br />
des von Schwarz-Grün angehäuften<br />
Rekordschuldenbergs geradezu<br />
lachhaft“, kritisierte der FPÖ-Chef.<br />
Da<strong>mit</strong> gebe die Partei jetzt endgültig<br />
zu, dass sei genauso ticke wie<br />
die Grünen und genauso machtversessen<br />
sei. „Alle wollen sie bis zum<br />
Schluss auf ihren Ministersesseln<br />
kleben, Postenschacher bis zur letzten<br />
Minute betreiben und die Regierungspositionen<br />
als Bühne für den<br />
Wahlkampf gebrauchen“, zeigte<br />
Kickl den wahren Grund der „Nibelungentreue“<br />
der ÖVP auf.<br />
Es sollte den Wählern am 29.<br />
September zu denken geben, dass<br />
sich eine Noch-37,5-Prozent-Partei<br />
ÖVP nicht einmal ansatzweise<br />
gegen die Noch-14-Prozent-Partei<br />
der Grünen durchsetzen könne.<br />
Was drohe dann erst nach der Nationalratswahl,<br />
wenn die abgestrafte<br />
ÖVP dann gleich zwei Partner<br />
zur angestrebten Fortsetzung ihrer<br />
Regierungstätigkeit benötigen werde,<br />
warnte Kickl: „Deshalb wird ja<br />
auch schon <strong>mit</strong> den Roten im Hintergrund<br />
an so einer ‚Schlafwagenkoalition‘<br />
herumgebastelt, zu der<br />
vielleicht auch noch die Neos oder<br />
gar wieder die Grünen dazukommen<br />
– alles Parteien, die den Renaturierungswahnsinn<br />
bejubeln. Wer<br />
das nicht will, muss FPÖ wählen!“
6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Die vergangene Plenarwoche<br />
war wohl die letzte in dieser Legislaturperiode,<br />
sieht man vom<br />
September-Plenum eine Woche<br />
vor der Wahl am 29. September<br />
ab. Der Höhepunkt war die Dringliche<br />
Anfrage samt Misstrauensantrag<br />
gegen Frau Gewessler.<br />
Diese hat im Alleingang <strong>mit</strong> den<br />
anderen EU-Umweltministern das<br />
für unsere Landwirtschaft schädliche<br />
Renaturierungsgesetz beschlossen.<br />
Ohne Zustimmung von<br />
Regierung oder Parlament.<br />
Resozialisierung?<br />
Eine Anzeige der ÖVP wegen<br />
Amtsmissbrauchs gegen die „Regierungskollegin“<br />
folgte. Man<br />
hätte davon ausgehen dürfen,<br />
dass die Abgeordneten der ÖVP<br />
den Misstrauensantrag der FPÖ<br />
unterstützen. Ein Irrtum, denn<br />
ÖVP-Obmann Nehammer hatte in<br />
einem Akt der politischen Schizophrenie<br />
die Parole ausgegeben, der<br />
von ihm angezeigten Gewessler<br />
das Vertrauen auszusprechen. Er<br />
begründete das da<strong>mit</strong>, dass er „ein<br />
Chaos“ verhindern wolle.<br />
Mit Chaos ist nichts anderes gemeint,<br />
als dass das Parlament tut,<br />
wozu es nach der Verfassung eingerichtet<br />
ist, nämlich Gesetze zu<br />
erzeugen. Dass dies nur im Rahmen<br />
eines Koalitionsvertrags erlaubt<br />
sein soll, ist ein weiterer Irrtum,<br />
weil die Abgeordneten doch<br />
ihrem Gewissen zu folgen haben.<br />
Das nennt man das freie Mandat.<br />
Mit anderen Worten: Ehe die<br />
ÖVP das Parlament stattfinden<br />
lässt, belässt sie lieber eine mutmaßliche<br />
Straftäterin in der Regierung.<br />
Oder handelt es sich um<br />
den Versuch einer vorweggenommenen<br />
Resozialisierung, zumal<br />
Nehammer bereits angedeutet hat,<br />
die Koalition <strong>mit</strong> den Grünen fortsetzen<br />
zu wollen?<br />
Foto: NFZ<br />
INNENPOLITIK<br />
Nächster Anpatzversuch<br />
Als nächsten verzweifelte Versuch, Herbert Kickl<br />
anzupatzen, wertete FPÖ-Verfassungssprecherin<br />
Susanne Fürst den Antrag der SPÖ, der parlamentarische<br />
Unvereinbarkeitsausschuss möge die Einhaltung<br />
des Unvereinbarkeits- und Transparenzgesetzes<br />
durch Kickl überprüfen: „Nach einem für den<br />
Steuerzahler sündhaft teuren ‚Anti-Kickl-Untersuchungsausschuss‘<br />
produziert die Einheitspartei den<br />
nächsten sprichwörtlichen Schuss in den Ofen.“<br />
Foto: NFZ<br />
JUSTIZPOLITIK<br />
Entschädigung<br />
Als „Meilenstein in der österreichischen<br />
Justizgeschichte“ bezeichnete<br />
FPÖ-Nationalratsabgeordneter<br />
Philipp Schrangl die<br />
Erhöhung des Verteidigerkostenbeitrags<br />
bei Freisprüchen und dessen<br />
Einführung für eingestellte Er<strong>mit</strong>tlungsverfahren<br />
in der Höhe<br />
von bis zu 6.000 Euro.<br />
Gefährliches Spiel <strong>mit</strong> den<br />
Daten der Österreicher<br />
Informations- und Sicherheitspolizeigesetz von Experten „zerpflückt“<br />
Ein „Anschlag auf die Daten<br />
der Österreicher“ durch die<br />
Regierung wurde im Nationalrat<br />
abgewehrt, weil die Opposition<br />
die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit<br />
verweigerte.<br />
„Die Datenschutzexperten haben<br />
das Gesetz im Hearing regelrecht<br />
zerpflückt. Die Ansiedelung<br />
der neuen Behörde für ,Cybersicherheit‘<br />
beim Innenministerium<br />
ist ein Konstruktionsfehler, wie<br />
wir ihn auch bereits beim Krisensicherheitsgesetz<br />
gesehen haben“,<br />
kritisierte FPÖ-Sicherheitssprecher<br />
Hannes Amesbauer den zum Glück<br />
verhinderten nächsten Gesetzespfusch<br />
von Schwarz-Grün.<br />
Denn die neue Cybersicherheitsbehörde<br />
soll <strong>mit</strong> überschießenden<br />
Kompetenzen und Befugnissen<br />
Aus ihrem Elfenbeinturm heraus<br />
hat die Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(OECD) vorgeschlagen,<br />
Karner geht gegen Österreicher<br />
schärfer vor als gegen Illegale.<br />
ausgestattet werden. „Die weitreichenden<br />
Datenverarbeitungs- und<br />
Er<strong>mit</strong>tlungskompetenzen bergen<br />
die Gefahr der Massenüberwachung.<br />
Das wurde bereits im Aus-<br />
Foto: NFZ<br />
schusshearing von den Experten<br />
bestätigt“, erläuterte Amesbauer.<br />
Nächste „Corona-Flex“?<br />
Ähnlich agierte die Koalition<br />
beim Sicherheitspolizeigesetz, das<br />
das Handeln der Polizei regeln soll,<br />
erklärte der freiheitliche Abgeordnete<br />
Christian Ries. Vor allem unter<br />
dem Schlagwort der „Prävention“<br />
werde den Behörden ein viel<br />
zu großer „Interpretationsspielraum“<br />
gestattet, kritisierte der FPÖ-<br />
Abgeordnete: „Genau in diesem<br />
Punkt schwächelt diese von der Koalition<br />
vorgelegte Gesetzesvorlage.<br />
Sie erinnert in ihren vagen Formulierungen<br />
an die leidvoll bekannten<br />
Corona-Verordnungen. Das bemängelten<br />
nicht nur wir Freiheitliche,<br />
sondern auch der Verfassungsdienst<br />
im Bundeskanzleramt.“<br />
Nein zu höherem Pensionsantrittsalter!<br />
dass Österreich das Pensionsantrittsalter<br />
an die Lebenserwartung<br />
anpassen solle. „Dabei wird jedoch<br />
geflissentlich ignoriert, dass<br />
‚Dank‘ der schwarz-grünen Bundesregierung<br />
die Lebenserwartung<br />
seit 2019 gesunken ist und dieses<br />
Niveau auch nicht mehr erreicht<br />
wurde“, kritisierte FPÖ-Sozialsprecherin<br />
Dagmar Belakowitsch (Bild)<br />
die „Empfehlung der OECD“.<br />
Wenn nun die OECD weiter feststelle,<br />
dass die Ausgaben für Pensionen<br />
in Österreich hoch seien und<br />
wegen der alternden Bevölkerung<br />
weiter steigen werden, müsse man<br />
dazu auch anführen, dass die Sozialabgaben<br />
in Österreich, sowohl<br />
vonseiten der Arbeitgeber als auch<br />
der Arbeitnehmer, zu den höchsten<br />
in Europa gehören, erläuterte<br />
Belakowitsch: „Für uns Freiheitliche<br />
sind 45 Jahre Arbeit und<br />
Beitragsleistung genug – eine Anhebung<br />
des Pensionsantrittsalters<br />
wird es <strong>mit</strong> uns Freiheitlichen nicht<br />
geben!“<br />
Statt des zwangsweise verordneten<br />
Antrittsalters sollte man darauf<br />
schauen, dass diejenigen, die<br />
länger arbeiten wollen, auch diese<br />
Möglichkeit samt steuerlicher und<br />
abgabenseitiger Begünstigung erhalten<br />
sollen.
Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
Bei COFAG und Corona sind wir noch lange nicht fertig!“, versprach<br />
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker im Zuge der<br />
Nationalratsdebatte über den Abschlussbericht zum COFAG-Untersuchungsausschuss.<br />
Denn der Postenschacher geht munter weiter<br />
Parlament 7<br />
COFAG und Corona: Die Freiheitlichen bleiben dran<br />
Der abgelaufene Ausschuss war erst der Beginn der Aufarbeitung der Corona-Katastrophe<br />
Der abgelaufene Ausschuss sei<br />
ein wichtiger Beginn der Aufarbeitung<br />
der Corona-Katastrophe gewesen.<br />
„ÖVP und Grüne haben das<br />
Budget außer Rand und Band gebracht<br />
und kommende Generationen<br />
<strong>mit</strong> widersinnigen und irrsinnigen<br />
Maßnahmen auf Jahrzehnte<br />
belastet“, kritisierte Hafenecker.<br />
Verwundert zeigte er sich über<br />
die Kritik der Grünen am Postenschacher<br />
der ÖVP bei der COFAG-<br />
Gründung, obwohl sie selbst durch<br />
einen der zwei Geschäftsführer<br />
<strong>mit</strong>tendrin statt nur dabei gewesen<br />
seien. „Es bleibt auch abzuwarten,<br />
ob die Grünen hier bei dem von<br />
der Volkspartei <strong>mit</strong>tlerweile im<br />
Hintergrund eingerichteten ‚ÖVP-<br />
Arbeitsmarktservice‘ <strong>mit</strong>spielen und<br />
Finanzminister Magnus Brunner<br />
in die EU-Kommission und ÖVP-<br />
Arbeitsminister Martin Kocher in<br />
die Nationalbank hochhieven werden“,<br />
stellte der FPÖ-Generalsekretär<br />
zur grünen Mittäterschaft klar.<br />
Das Schlechteste aus zwei Welten<br />
Hafenecker führte an, dass bis<br />
heute Unternehmen auf rund 600<br />
Millionen Euro an zugesagten<br />
Hilfsgeldern warten. Die Folge<br />
sei eine Insolvenzwelle bisher ungeahnter<br />
Art: „Wenn man schon<br />
15 Milliarden Euro in die Hand<br />
nimmt, aber nicht in der Lage ist,<br />
diese Gelder zu überweisen, weil<br />
Brunner und Vizekanzler Werner<br />
Kogler keine rechtskonforme Verordnung<br />
zusammenbringen, dann<br />
wissen wir, dass wir <strong>mit</strong> Schwarz-<br />
Grün das Schlechteste aus beiden<br />
Nur mangelhafter Gewaltund<br />
Opferschutz<br />
Für FPÖ-Frauensprecherin Rosa<br />
Ecker bestätigte der letzte Woche<br />
debattierte Rechnungshofbericht<br />
zum Thema „Gewalt und Opferschutz“<br />
die wiederholte Kritik der<br />
Freiheitlichen: „Trotz zahlreicher<br />
,Femizid-Gipfel‘ gibt es noch immer<br />
keine Strategie zum Schutz<br />
von Frauen vor Gewalt sowie auch<br />
keine ressortübergreifende Koordination,<br />
um Frauenmorde und Fälle<br />
von schwerer Gewalt gegen Frauen<br />
im Vorfeld zu verhindern.“<br />
Es sei ÖVP-Ministerin Susanne<br />
Raab und ihren Regierungskollegen<br />
bis dato nicht gelungen, Gewaltschutzeinrichtungen<br />
flächendeckend<br />
zu koordinieren. Nach wie<br />
vor fehlen bundesweit Informationen,<br />
welchen Bedarf und welches<br />
tatsächliche Angebot es an Frauenhausplätzen<br />
gebe. Auch bundesweit<br />
einheitliche Mindestanforderungen<br />
und Qualitätsstandards<br />
suchte der RH vergeblich.<br />
„Angesichts der enormen finanziellen<br />
Mittel, die in diesem Bereich<br />
eingesetzt werden, ist das Ergebnis<br />
beschämend“, merkte Ecker<br />
zu der Vorgangsweise der Koaliti-<br />
Ecker: Planlos Geld verschwendet,<br />
statt Opfern zu helfen.<br />
on an, auftauchende Probleme einfach<br />
<strong>mit</strong> Geld zuzuschütten.<br />
Der Bericht des Rechnungshofs<br />
zeige auch auf, dass die Datenlage<br />
für zielgerichtete Präventivmaßnahmen<br />
in Österreich nicht aussagekräftig<br />
ist und im Bundeskriminalamt<br />
keine Dunkelfeldforschung<br />
durchgeführt werde. „Aber<br />
genau <strong>mit</strong> dieser Dunkelfeldforschung<br />
könnte man unter anderem<br />
die Hintergründe von Gewalt gegen<br />
Frauen, das typische Täterbild<br />
und so<strong>mit</strong> dann gezielte Hilfestellungen<br />
zur Eindämmung von Gewalt<br />
gegen Frauen erheben“, kritisierte<br />
Ecker das planlose Vorgehen<br />
von Schwarz-Grün.<br />
Foto: NFZ<br />
Noch viele Fragen an die „Koalitionsflüchtlinge“ Brunner und Kocher.<br />
Welten bekommen haben.“<br />
Mit der Auflösung des Bürokratiemonsters<br />
COFAG werde ein<br />
neues Bürokratiemonster installiert,<br />
kritisierte FPÖ-Finanzsprecher<br />
Hubert Fuchs. Mit den Rückforderungen<br />
zu Unrecht erhaltener<br />
Corona-Hilfen seien operativ eigentlich<br />
das Finanzamt Österreich<br />
und das Finanzamt für Großbetriebe<br />
betraut. Aber in der Sektion<br />
I des Ministeriums werden zwei<br />
neue Abteilungen geschaffen – nur<br />
um des Postenschachers willen.<br />
Auch Grüne drehen am<br />
Postenschacherkarussell<br />
Bevor die Wähler am 29. September<br />
die Grünen an der Wahlurne<br />
höchstwahrscheinlich hochkant<br />
aus der Regierung werfen können,<br />
versorgt „Willkürministerin“<br />
Leonore Gewessler noch schnell<br />
ihre Günstlinge <strong>mit</strong> Topjobs in der<br />
Verwaltung. So hat Gewessler noch<br />
schnell vor dem vom Bundespräsidenten<br />
verhängten Ernennungsstopp<br />
am 9. Juli ihre ehemalige Kabinetts<strong>mit</strong>arbeiterin<br />
Cornelia Breuß<br />
zur Leiterin der Mobilitätssektion<br />
in ihrem Ministerium bestellt.<br />
„Noch offensichtlicher geht<br />
Postenschacher nicht mehr! Diese<br />
Machtbesessenheit und Gier ist<br />
der letzte Kitt, der ÖVP und Grüne<br />
zusammenschweißt“, empörte sich<br />
FPÖ-Verkehrssprecher und Generalsekretär<br />
Christian Hafenecker.<br />
Aber das sei ja nicht erstmalig<br />
passiert. erinnerte der freiheitliche<br />
Verkehrssprecher: Ihren ehemaligen<br />
Generalsekretär hat sie in den<br />
ASFINAG-Vorstand versorgt, eine<br />
grüne Parteisoldatin hat sie in den<br />
ASFINAG-Aufsichtsrat geschickt,<br />
und bei der Besetzung der Abteilungsleitung<br />
für Mobilitäts- und<br />
Verkehrstechnologien hat sie eine<br />
grünnahe Bewerberin eiskalt einer<br />
langjährigen Ressort<strong>mit</strong>arbeiterin<br />
vorgezogen.<br />
„Das sind nur einige Beispiele<br />
dafür, wie die ehemalige Global-<br />
2000-Aktivistin ihr Ministerium<br />
als ‚Posten-Dorado‘ für ihr persönliches<br />
grünes Umfeld missbraucht.<br />
Die selbsternannte ‚Sauberkeitsund<br />
Anstandspartei‘ steht da<strong>mit</strong><br />
ziemlich schmutzig da“, erinnerte<br />
Hafenecker die „Willkürministerin“<br />
an den Nationalratswahlslogan<br />
ihrer Partei 2019: „Der Anstand<br />
würde Grün wählen.“ – Aber was<br />
zählen schon Wahlversprechen.<br />
Hafenecker: Gewessler versorgt<br />
nächste grüne Klimafreundin.<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: NFZ
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Vilimsky<br />
Große patriotische<br />
Fraktion gegründet<br />
EU-Wahlsieger: Drittstärkste<br />
Fraktion im Europaparlament<br />
Die von der FPÖ, Viktor Orbáns<br />
ungarischer FIDESZ sowie der<br />
tschechischen ANO proklamierte<br />
Fraktion „Patrioten für Europa“ ist<br />
am vergangenen Montag offiziell<br />
gegründet worden. Insgesamt hat<br />
die PfE-Fraktion bereits 84 Abgeordnete<br />
aus zwölf Ländern in ihren<br />
Reihen und ist da<strong>mit</strong> hinter der EVP<br />
(188) und den Sozialisten (136) die<br />
drittstärkste Fraktion – noch vor<br />
den „Europäischen Konservativen<br />
und Reformern“ (EKR) <strong>mit</strong> der<br />
polnischen PiS und den „Fratelli<br />
d’Italia“ von Italiens Ministerpräsidentin<br />
Giorgia Meloni.<br />
Im Grunde ging die bisherige<br />
Fraktion der FPÖ „Identität und Demokratie“<br />
(ID) fast vollständig in<br />
der PfE auf. So wie Marine Le Pens<br />
Rassemblement National (RN)<br />
gab am Montag auch Italiens Vize-<br />
Ministerpräsident Matteo Salvini<br />
den Wechsel der von ihm angeführten<br />
Lega in die PfE-Fraktion bekannt<br />
wie auch die niederländische<br />
Freiheitspartei (PVV) von Geert<br />
Wilders, die Dänische Volkspartei,<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Was als eine Trägerrakete <strong>mit</strong><br />
Viktor Orbán, Andrej Babiš und<br />
Herbert Kickl vor einer Woche in<br />
<strong>Wien</strong> gestartet war, erreichte in<br />
dieser Woche in Brüssel seinen<br />
Höhepunkt: Eine große patriotische<br />
Allianz, die als drittstärkste<br />
Fraktion im Europäische Parlament<br />
ihre Arbeit aufnehmen<br />
wird, wurde diese Woche offiziell<br />
gegründet und der medialen Öffentlichkeit<br />
vorgestellt.<br />
Mit 84 Abgeordneten aus zwölf<br />
Nationen wurde auch ein Versprechen<br />
eingehalten, das die<br />
FPÖ vor der Wahl abgegeben<br />
Foto: PfE<br />
hat: eine möglichst große patriotische<br />
Fraktion zu etablieren.<br />
Diese Fraktion soll auch ein Garant<br />
an die Völker Europas sein<br />
und den ersten Schritt markieren,<br />
die wieder mehr Souveränität der<br />
einzelnen europäischen Nationen<br />
ermöglicht und sich gegen jedweden<br />
EU-Zentralismus stellt. Die<br />
sich gegen Diktate, Überregulierungen<br />
und Verbote stellt und die<br />
Freiheit als obersten Interessensgrundsatz<br />
für die Bürger Europas<br />
verteidigt.<br />
Und schließlich wird sich diese<br />
Fraktion auch für den Frieden<br />
in und für Europa stark machen.<br />
Zudem steht jetzt schon fest: Die<br />
freiheitlichen und patriotischen<br />
Kräfte sind heute so stark und so<br />
gut vernetzt wie noch nie in ihrer<br />
Geschichte. Dahingehend ist es<br />
nur selbstverständlich, dass dieses<br />
Netzwerk weiter ausgebaut<br />
wird und die Kooperation von<br />
Budapest bis Washington weiter<br />
intensiviert wird. Ein Vermächtnis,<br />
zu dem die FPÖ sehr viel<br />
beigetragen hat.<br />
die portugiesische Chega und der<br />
belgische Vlaams Belang.<br />
Prominentester Zugang ist die<br />
spanische VOX, die bisher in der<br />
EKR-Fraktion beheimatet war. Den<br />
Fraktionsvorsitz übernahm die mandatsstärkste<br />
Partei, RN-Chef Jordan<br />
Bardella, Harald Vilimsky wurde zu<br />
seinem Vize gwählt.<br />
FPÖ-Chef Herbert Kickl zeigte<br />
sich überwältigt vom großen Interesse<br />
an der Fraktion und sah den<br />
„Grundstein für eine patriotische<br />
Erfolgsgeschichte“ gelegt.<br />
Die neue Fraktion steht.<br />
Foto: hu24eu<br />
Kiew, Moskau, Pek<br />
seine angekündigte<br />
Orbán zeigt den obersten Vertretern des „weltgröß<br />
Viktor Orbán reiste zur Ermöglichung von Friedensverhandlungen nach Kiew<br />
zung. Statt ständiger Kriegstreiberei und weiteren zigtausenden Toten will e<br />
In ihrer Dämonisierung Moskaus und Pekings hat sich Brüssel in die<br />
Isolation geredet. Diplomatie war gestern, Waffen und Sanktionen<br />
sollen Lösungen herbeiführen. „Make Europe great again“, lautet hingegen<br />
Viktor Orbáns Devise. Das vorgeblich „weltgrößte Friedensprojekt“<br />
sollte auch die Größe haben, diplomatisch Frieden zu schaffen.<br />
Bereits einen Tag vor der angekündigten<br />
Apokalypse des ungarischen<br />
EU-Ratsvorsitzes scheuchte<br />
Viktor Orbán Politiker und Journalisten<br />
im Brüsseler Elfenbeinturm<br />
auf – und dann ging es Schlag<br />
auf Schlag. Auf die Gründung der<br />
Fraktion der „Patrioten für Europa“<br />
<strong>mit</strong> der tschechischen ANO und der<br />
FPÖ folgte das, was die EU fürchtet<br />
wie der Teufel das Weihwasser:<br />
eine friedliche Lösung des Konflikts<br />
zwischen Russland und der<br />
Ukraine, der nicht erst <strong>mit</strong> dem<br />
Angriff Russlands am 22. Februar<br />
2022 ausgebrochen ist.<br />
Am 2. Juli traf Orbán in Kiew<br />
den ukrainischen Staatspräsidenten<br />
Wolodymyr Selenskyj. Was in Brüssel<br />
zunächst hämisch als ein Kleinbeigeben<br />
zur offiziellen EU-Politik<br />
erhofft wurde, erwies sich als voreilig.<br />
Orbàn kehrte <strong>mit</strong> der Zusage<br />
Selenskyjs zurück, ein Grundlagendokument<br />
für die bilateralen Beziehungen<br />
auszuarbeiten, in dem unter<br />
anderem umfassende Rechte für die<br />
ungarische Minderheit festgeschrieben<br />
werden. Und er hat sich von<br />
Selenskyj die ukrainischen Grenzen<br />
für Verhandlungen zur Beendigung<br />
des Kriegs erläutern lassen.<br />
Als er am 5. Juli in Moskau eintraf,<br />
rotierten die beschämten<br />
EU-Spitzen. Der Präsident des Europäischen<br />
Rates, Charles Michel,<br />
tobte auf Twitter: „Die rotierende<br />
EU-Präsidentschaft hat kein Mandat,<br />
im Namen der EU <strong>mit</strong> Russland<br />
zu verhandeln.“<br />
Chinas wichtige Rolle will Orbàn nutze<br />
gung in die festgefahrenen Fronten zw
Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
ing: Orbán startete<br />
Friedensmission<br />
ten Friedensprojekts“, wie Diplomatie funktioniert<br />
wie auch nach Moskau – das „Reich des Bösen“ laut Brüsseler Einschätr<br />
eine (Friedens)Gesprächsbasis zwischen den Kriegsparteien errreichen.<br />
Brüssel tobt, Orbán hört zu<br />
Ihm folgte Kommissionspräsidentin<br />
Ursula von der Leyen, die<br />
Orbán Appeasement-Politik vorhielt<br />
und martialisch tönte: „Nur<br />
Einigkeit und Entschlossenheit<br />
werden den Weg zu einem umfassenden,<br />
gerechten und dauerhaften<br />
Frieden in der Ukraine ebnen.“<br />
Orbán ließ es sich nicht nehmen,<br />
gegen die Brüsseler Kriegstreiber<br />
zu stacheln: Seine Besuche in Kiew<br />
und Moskau seien auch als „Friedensmission“<br />
gedacht – in niemandes<br />
Auftrag. Sondern deswegen,<br />
weil dieser Krieg nicht aufhören<br />
n, um zusammen <strong>mit</strong> Peking Beweischen<br />
Kiew und Moskau zu bringen.<br />
Foto: hu24eu<br />
werde, wenn niemand etwas im<br />
Sinne eines Friedens unternehme,<br />
und weil Ungarn das letzte Land<br />
in Europa sei, das noch <strong>mit</strong> beiden<br />
Seiten reden könne. Der ungarische<br />
Ministerpräsident kündigte<br />
an, die Ergebnisse seiner Reise den<br />
EU-Oberen in Brüssel <strong>mit</strong>teilen.<br />
Aber vorher, am 8. Juli, reiste<br />
er noch schnell nach Peking, dem<br />
engsten und mächtigsten Verbündeten<br />
Russlands. Das chinesische<br />
Außenministerium ließ vorab verlauten,<br />
dass man „Themen von gemeinsamem<br />
Interesse“ besprechen<br />
werde. Auch in Peking hat der Ungar<br />
einen Bonus gegenüber den<br />
EU-Granden, die bei ihren Besuchen<br />
nur von Ministern oder deren<br />
Stellvertretern empfangen wurden.<br />
Orbán trifft Chinas Staatschef Xi<br />
Jinping persönlich. Die beiden hatten<br />
im Mai in Budapest eine strategische<br />
Partnerschaft vereinbart.<br />
Nach diesem diplomatischen<br />
Hattrick fühlte sich auch der Außenbeauftragte<br />
der EU, der spanische<br />
Sozalist Josip Borrel, auf den<br />
Schlips getreten: Der EU-Ratsvorsitz<br />
ermächtige zu keinerlei Vertretungsbefugnissen<br />
im außenpolitischen<br />
Bereich.<br />
Nach Orbáns Blitztour müssen<br />
jetzt nur noch alle, die von Frieden<br />
reden, auch zeigen, ob sie es ernst<br />
meinen. Allen voran Brüssel.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Erhöhte Terrorgefahr<br />
Außenpolitik 9<br />
Berichten von Fox News zufolge bereiten<br />
sich die amerikanischen Streitkräfte auf einen<br />
möglichen Terroranschlag in den nächsten<br />
Wochen auf europäische US-Stützpunkte vor.<br />
Wegen der akuten Anschlagsgefahr wurde<br />
die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Diese<br />
Warnstufe findet Anwendung, wenn „ein<br />
Vorfall stattfindet oder nachrichtendienstliche<br />
Hinweise vorliegen, denen zufolge eine Form<br />
terroristischer Aktivität gegen Personal oder<br />
Einrichtungen der US-Armee wahrscheinlich<br />
ist“. Hinweise dafür dürften aus Israel sowie<br />
von anderen westlichen Geheimdiensten gekommen sein. Zuletzt war die<br />
Terrorwarnstufe 2020 nach Drohungen des Iran ausgerufen worden.<br />
Fluch der E-Mobilität<br />
Foto: US Army<br />
Norwegen gilt als E-Auto-Paradies, erfolgt<br />
doch die Stromerzeugung zu 89 Prozent aus<br />
Wasserkraft. Doch der steigende Stromverbrauch<br />
durch die E-Mobilität sowie die weitere<br />
Dekarbonisierung des Landes lassen sich<br />
nach Ansicht von Norsk Kjernekraft, 2022<br />
vom privaten norwegische Öl- und Gasunternehmen<br />
M Vest gegründet, nur <strong>mit</strong> Kernenergie<br />
bewältigen. Das Unternehmen hat bereits<br />
Absichtserklärungen zum Bau von drei<br />
sogenannten Small Modular Reactors (SMR)<br />
<strong>mit</strong> einer Leistung von 470 Megawatt unterzeichnet. Außerdem sind fünf<br />
300-Megawatt-Anlagen sowie kleinere AKW geplant.<br />
Besondere Ergebnisse<br />
durch Mehrheitswahlrecht<br />
Wie das Mehrheitswahlrecht<br />
Wahlergebnisse „verfälschen“ kann,<br />
zeigte sich in den letzten Tagen in<br />
Großbritannien und in Frankreich.<br />
Vom sogenannten „Erdrutschsieg“<br />
der Labour-Partei in England<br />
und der „Niederlage“ des französischen<br />
Rassemblement National<br />
(RN) kann nur sprechen, wer auf<br />
die Mandatszahl blickt.<br />
Reichten Labour 34 Prozent der<br />
Stimmen, plus 1,9 Prozent gegenüber<br />
2019, für 412 Sitze und da<strong>mit</strong><br />
die absolute Mehrheit, so musste<br />
sich in Paris die <strong>mit</strong> 37 Prozent<br />
stimmenstärkste Partei, Marine Le<br />
Pens RN, <strong>mit</strong> 143 Sitzen und dem<br />
dritten Platz begnügen.<br />
Die britischen Tories erreichten<br />
<strong>mit</strong> 24 Prozent der Stimmen, minus<br />
20 Prozent gegenüber 2019<br />
jetzt 121 Sitze, Nigels Farrage „Reform“-Partei<br />
trotz 14 Prozent nur<br />
fünf Sitze.<br />
In Frankreich reichten dem extra<br />
für die Wahl zusammengeschusterten<br />
Linksbündnis der Nouveau<br />
Front populaire 26 Prozent für 182<br />
Foto: EP<br />
Mandate, und die Partei von Staatspräsident<br />
Macron erhielt für 25<br />
Prozent der Stimmen 168 Mandate.<br />
Möglich war das, weil Linke und<br />
Macronisten im zweiten Wahlgang<br />
200 ihrer wenig aussichtsreichen<br />
Kandidaten zugunsten der anderen<br />
Partei zurückgezogen hatten.<br />
Ist die Regierungsbildung in London<br />
bereits gelaufen, verspricht sie<br />
in Paris Hochspannung, ob Macron<br />
das brüchige Linksbündnis für sich<br />
gewinnen kann oder ihm eine Überraschungskoalition<br />
gelingt.<br />
Macrons Wahl: Links oder Rechts?<br />
Foto: Tesla Norway
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
TERMINE<br />
JULI<br />
11<br />
JULI<br />
18<br />
JULI<br />
25<br />
Donaustädter<br />
Sommergespräche<br />
Donaustädter<br />
Sommergespräche<br />
Donaustädter<br />
Sommergespräche<br />
LESER AM WORT<br />
Verlorenes Augenmaß<br />
Wenn sich die Regierungen <strong>mit</strong><br />
dem Mainstream ohne Gewissenskonflikt<br />
als Geschäftsmodell weiter<br />
so verbandeln, ist unsere Demokratie<br />
in wirklicher Gefahr. Denn<br />
konstruktive Kritik wird immer<br />
als unbequem abgewürgt oder <strong>mit</strong><br />
Phrasen wie „Freiheit ohne Bargeld“<br />
heruntergedodelt. Wir Europäer<br />
sollen für alles auf der Welt<br />
verantwortlich sein, und das wird<br />
„wissenschaftlich“ <strong>mit</strong> Alarmismus<br />
und „Faktenchecks“ verteidigt.<br />
Es braucht anscheinend eine<br />
generelle Aufarbeitung und Neuanfang<br />
<strong>mit</strong> anderen Kräften, um<br />
diese korrumpierte Vorgangsweise<br />
zu entschleunigen. Aber es wird<br />
schwer, diese ideologische Ignoranz<br />
gegenüber dem steuerzahlenden<br />
Wähler und der Wirtschaft zu<br />
überwinden und wieder respektvoller<br />
gegenüber diesen aufzutreten.<br />
Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />
Verrückte Welt<br />
Die Mächtigen suchen dringend<br />
nach Rechtsextremen – und das,<br />
obwohl man aus ganz normalen<br />
Menschen „Rechtsextreme“ konstruiert,<br />
nur weil sie „Deutschland<br />
den Deutschen“ gesagt haben<br />
oder weil sie ein altes Liederbuch<br />
vom Opa im Keller haben. Der<br />
Staat braucht Feindbilder und der<br />
Staatsschutz „Rechtsextreme“.<br />
Denn sonst müßten sie doch Jagd<br />
auf Linksextreme, auf die militante<br />
Antifa oder gar auf radikale Islamisten<br />
machen. Man stelle sich vor,<br />
ein Bürgerlicher würde zum Mord<br />
an Linken aufrufen – ein Skandal.<br />
Wenn Linksextreme öffentlich zum<br />
Mord an AfD-Politikern aufrufen,<br />
so schauen die „Guten“ weg. Der<br />
Staatsschutz schweigt sogar, wenn<br />
Islamisten öffentlich zum Umsturz<br />
und zur Errichtung eines Kalifats<br />
aufrufen. Warum diese Menschen,<br />
die ihre Heimat so hassen, das<br />
Land nicht verlassen, versteht niemand<br />
– außer der Tatsache, dass<br />
sie in einem anderen Land arbeiten<br />
müßten, um zu überleben. Bei uns<br />
haben sie „Anspruch“ und lassen<br />
sich noch „Förderungen“ von linken<br />
Parteien für ihre Randale ausbezahlen.<br />
Die Welt ist verrückt geworden.<br />
Stephan Pestitschek, Strasshof<br />
Kalifat Europa<br />
Radikale Islamisten randalieren<br />
ungeniert und zeigen ihre Macht<br />
in europäischen Städten. Begonnen<br />
hat diese brandgefährliche Ent-<br />
Foto: Screenshot NFZ<br />
wicklung für Europa <strong>mit</strong> der Masseneinwanderung<br />
aus islamischen<br />
Staaten seit 2015, befeuerte von<br />
Angela Merkels „Wir schaffen das“.<br />
Europa wurde überschwemmt von<br />
Migranten aus dem Nahen Osten,<br />
überwiegend junge Männer, aber<br />
nicht die Fachkräfte, für die sie von<br />
der Politik „verkauft“ wurden und<br />
die Europa gebraucht hätte. Man<br />
hat sich total verkalkuliert, indem<br />
man glaubte, Muslime seien integrierbar.<br />
Der Islam geht davon aus,<br />
dass Gott (Allah) der Gesetzgeber<br />
ist und nicht ein demokratisch gewähltes<br />
Parlament. Entscheidend<br />
für das Zusammenleben von Muslimen<br />
in Europa sind die Suren des<br />
Koran und nicht unsere Gesetze.<br />
Dies spiegelt sich auch im Rollenbild<br />
der Frau im Islam wider. Jeder<br />
Europäer kann sich aufgrund der<br />
hohen Geburtenrate bei Familien<br />
aus dem Nahen und Fernen Osten<br />
sowie aus Afrika ausrechnen, ab<br />
welchem Zeitpunkt der Islam in Europa<br />
das Kommando übernehmen –<br />
und das Kalifat Realität wird. Jetzt<br />
ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir<br />
es bitter nötig haben, dass mutige<br />
Politiker in Europa und Österreich<br />
eine Wendepolitik in Sachen Einwanderung<br />
herbeiführen. Wenn wir<br />
es nicht tun, dann wird es eines Tages<br />
für unsere Kinder in Österreich<br />
und jene in Europa ein böses Erwachen<br />
geben.<br />
Franz Vorderwinkler, Ferschnitz<br />
Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />
AUGUST<br />
6<br />
Stammtisch <strong>mit</strong><br />
LR Luisser<br />
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
Halbjahrespreis € 15,-<br />
Auslandsjahresbezug € 73,-<br />
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Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
<strong>Wien</strong> 11<br />
WIEN<br />
Das Rathaus lässt die<br />
„Mahü“ vergammeln<br />
Obdachlose okkupieren die einstige Einkaufsmeile Mariahilfer Straße<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von Hannes Wolff<br />
Den rot-grünen Umbau der<br />
Mariahilfer Straße zu einer<br />
„Fußgängerzone <strong>mit</strong> Verweilcharakter“<br />
haben Obdachlose<br />
vor allem aus Osteuropa wörtlich<br />
genommen und prägen das Bild<br />
der Einkaufsstraße. Bezirke und<br />
Stadt resignieren.<br />
„Es ist bezeichnend, dass die<br />
Stadt <strong>Wien</strong> und die Bezirke zwar<br />
endlich Maßnahmen gegen die<br />
Obdachlosen-Problematik auf der<br />
Mariahilfer Straße ergreifen, aber<br />
dabei erneut nur halbherzige Lösungen<br />
präsentieren“, kritisierten<br />
die FPÖ-Bezirksparteichefs aus<br />
Neubau, Monika Mühlwerth, und<br />
Leo Lugner aus Mariahilf.<br />
Die aktuelle Sozialpolitik und<br />
die unzähligen Sozialeinrichtungen<br />
hätten <strong>Wien</strong> zu einem Magnet<br />
für Randgruppen aus dem benachbarten<br />
Ausland gemacht. Und was<br />
fordert die <strong>Wien</strong>er ÖVP? Eine Verstärkung<br />
der Sozialarbeit und zusätzliche<br />
Verwaltungsstrukturen,<br />
also noch mehr dieser Lock<strong>mit</strong>tel<br />
für Obdachlose.<br />
„Wir müssen die Anziehungskraft<br />
<strong>Wien</strong>s für ausländische Obdachlose<br />
reduzieren. Es braucht<br />
BEITRETEN<br />
Obdachlose entdeckten die Annehmlichkeiten der Mariahilfer Straße.<br />
klare und konsequente Maßnahmen,<br />
die verhindern, dass <strong>Wien</strong><br />
weiterhin als Sammelbecken für<br />
Obdachlose aus Osteuropa dient,“<br />
forderten die beiden FPÖ-Politiker.<br />
Obdachlose und Süchtige<br />
Nicht weit weg von der „Mahü“<br />
die nächste Problemzone, das<br />
Suchthilfezentrum Jedmayer gegenüber<br />
der U6-Station Gumpendorfer<br />
Straße. Hier sind die behandelten<br />
Süchtigen das Problem, die<br />
UNTERSTÜTZE UNS<br />
AUF TELEGRAM!<br />
in Stiegenhäusern oder auf Spielplätzen<br />
ihre Drogen „konsumieren“<br />
und die Stätten verschmutzen.<br />
FPÖ-Bezirksparteichef Lugner:<br />
„Die rot-pinke Stadtregierung<br />
sieht zu, wie die Bürger belästigt<br />
oder <strong>mit</strong> weggeworfenen Spritzen<br />
konfrontiert werden.“ Als einzige<br />
nachhaltige Lösung sieht er die Absiedlung<br />
der Einrichtung in ein Gewerbegebiet.<br />
Da<strong>mit</strong> sei weiterhin<br />
den Süchtigen, aber endlich auch<br />
den Anrainern geholfen.<br />
WERDE JETZT TEIL<br />
UNSERER COMMUNITY!<br />
Foto: NFZ<br />
Alle Nicht-Landstraßler mögen<br />
mir verzeihen, aber diesmal<br />
war ein Spaziergang durch meinen<br />
dritten Bezirk unumgänglich.<br />
Und von nostalgischer Wehmut<br />
geprägt.<br />
„Heimat“<br />
Auf der Landstraßer Hauptstraße<br />
mußte ich an das Kaufhaus Rogner<br />
& Schreyer denken, einen Vorläufer<br />
der heutigen Einkaufszentren.<br />
Ecke Apostelgasse, gleich neben<br />
dem Eissalon „Victoria“, stand ein<br />
herrliches Pawlatschenhaus. Das<br />
Schuhhaus Fogl und vis-á-vis der<br />
Schwechaterhof waren die nächsten<br />
Melancholie-Stationen.<br />
Dann der „Metzger“, ein sagenhaftes<br />
Wirtshaus, abgerissen.<br />
Vis-á-vis das Wochenschau-<br />
Kino „Wif“. Der „Rote Hahn“, der<br />
„Knopfkönig“, die Spielzeughandlung<br />
Wimmer, das Wein- und Bierhaus<br />
Zeilinger. Die Landstraßer<br />
Brücke <strong>mit</strong> der Markthalle und<br />
dem AEZ. Das Bürgertheater. Die<br />
Preßburger Bahn gleich daneben.<br />
Am Rennweg fielen mir<br />
die kleinen Häuser neben der<br />
„Behmischen“ Kirche ein, neben<br />
der Maria-Geburt-Kirche das<br />
Tröpferlbad. So ging’s <strong>mit</strong> dem<br />
Schwärmen weiter.<br />
Allerdings begegneten mir viele<br />
sonderbare Gestalten. Männer <strong>mit</strong><br />
schwarzen Bärten, Frauen in seltsamen<br />
Ganzkörper-Verhüllungen.<br />
Und kein <strong>Wien</strong>erisch zu hören.<br />
Na ja, ein bisserl Heimatgefühl<br />
kam noch auf. Aber viel war’s<br />
nicht mehr.
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
TIROL<br />
Genosse Spesenritter<br />
Irritiert zeigte sich Tirols freiheitlicher<br />
Landeschef Markus<br />
Abwerzger über die Reise von<br />
SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter<br />
Georg Dornauer zum EM-Spiel<br />
der österreichischen Nationalmannschaft:<br />
„Anstatt in Tirol seine<br />
Hausaufgaben zu erledigen, tingelt<br />
der Genosse auf Kosten der Steuerzahler<br />
durch die Weltgeschichte!“<br />
Diese Reise des Tiroler SPÖ-Chefs<br />
sei eine reine Privatreise gewesen,<br />
erklärte Abwerzger und forderte,<br />
dass Dornauer sich diese wohl <strong>mit</strong><br />
seinem Gehalt leicht leisten könne<br />
und daher auch bezahlen solle.<br />
VORARLBERG<br />
Verleugnetes Problem<br />
Harte Kritik<br />
übte Vorarlbergs<br />
FPÖ-Landeschef<br />
Christof Bitschi<br />
an den „Lobeshymnen“<br />
der<br />
schwarz-grünen<br />
Landesregierungs<strong>mit</strong>glieder<br />
Christof Bitschi<br />
in der Rechenschaftsdebatte: „Hat<br />
die ÖVP bisher bestritten, dass es<br />
Sicherheitsprobleme an öffentlichen<br />
Plätze gebe, hat sie jetzt doch flink<br />
eine Sonderkommission eingesetzt,<br />
um das Sommerloch zu füllen.“<br />
STEIERMARK<br />
Entbürokratisierung<br />
Um das Leben der Bürger zu<br />
vereinfachen und die heimische<br />
Wirtschaft von ausufernden und<br />
bürokratischen Regulierungen zu<br />
entlasten, forderten die steirischen<br />
Freiheitlichen per Antrag eine<br />
„Entrümpelungsoffensive“. Als<br />
Vorbild dafür nannte FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Mario Kunasek die<br />
bereits zweite „Deregulierungsoffensive“<br />
der schwarz-blauen<br />
Landesregierung in Oberösterreich.<br />
„Wir fordern eine Durchforstung<br />
aller landesgesetzlicher Regelungen,<br />
um überholte bzw. ineffiziente<br />
Gesetze, Verordnungen und sonstige<br />
relevante Regelungen ausfindig<br />
zu machen und anschließend<br />
entsprechende Verbesserungsvorschläge<br />
wie etwa die Aufhebung<br />
von Vorschriften, die Novellierung<br />
von Gesetzen, die Einführung von<br />
„Sunset-Klauseln“ und ähnliches<br />
zu unterbreiten.“<br />
Foto: FPÖ Vorarlberg<br />
Foto: NFZ<br />
Keine klaren Maßnahmen gegen<br />
kriminelle Minderjährige<br />
SPÖ-Landesrat ignoriert das Problem bei jüngster Gesetzesnovelle<br />
Heftige Kritik übte Oberösterreichs<br />
FPÖ am zuständigen<br />
SPÖ-Landesrat Michael Lindner,<br />
der die Vorschläge der FPÖ gegen<br />
Jugendgewalt ignoriere.<br />
„Seit mehr als einem Jahr blockiert<br />
Landesrat Lindner trotz wiederholter<br />
schwerwiegender Vorfälle<br />
alle konstruktiven Vorschläge der<br />
FPÖ zur Eindämmung der rasant<br />
steigenden Jugendgewalt“, kritisierte<br />
FPÖ-Klubobmann Herwig<br />
Mahr dessen Novelle des „Oö.<br />
Kinder- und Jugendhilfegesetzes“.<br />
BURGENLAND<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Kreuzzug gegen Unternehmer<br />
Die jüngsten Folgen der planund<br />
rücksichtslosen Politik von<br />
SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter<br />
Doskozil bekommen die privaten<br />
Taxiunternehmer im Burgenland<br />
nach der Einführung des Burgenländischen<br />
Anrufsammeltaxis (BAST)<br />
zu spüren, berichtete FPÖ-Landeschef<br />
Alexander Petschnig: „Es<br />
Petschnig: Doskozil ruiniert die<br />
Privatwirtschaft des Landes.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich<br />
Mahr: SPÖ verweigert Maßnahmen gegen steigende Jugendkriminalität.<br />
kann doch nicht sein, dass ein verantwortungsloser<br />
Landeshauptmann<br />
ständig <strong>mit</strong> Steuergeldern<br />
aufgepäppelten ,Staatsbetriebe‘ die<br />
eigenen Unternehmer konkurrenziert<br />
und vernichten will. Genau<br />
das passiert <strong>mit</strong> dem BAST: Private<br />
Taxiunternehmen werden durch<br />
staatlich subventionierte Angebote<br />
vom Markt gedrängt.“<br />
Doskozil verschleudere das hart<br />
erarbeitete Steuergeld der Burgenländer,<br />
um seine ideologiegetriebenen<br />
Projekte durchzusetzen und<br />
da<strong>mit</strong> die Wirtschaft und die Unternehmer<br />
in die Knie zu zwingen,<br />
kritisierte Petschnig: „Den Preis<br />
für diese verantwortungslose Politik<br />
zahlen am Ende die Burgenländer:<br />
Unternehmen machen zu, und<br />
Arbeitsplätze gehen verloren.“<br />
Das Burgenland brauche keine<br />
staatlich subventionierten Unternehmen<br />
für alles und jedes, sondern<br />
faire Rahmenbedingungen für<br />
alle, forderte Petschnig: „Doskozil<br />
muss endlich aufwachen!“<br />
Foto: NFZ<br />
SPÖ schützt Jungkriminelle<br />
Selbst die Kritik von Betreuern<br />
in Einrichtungen der Kinder- und<br />
Jugendhilfe, dass sie aufgrund fehlender<br />
rechtlicher Grundlagen keine<br />
Handhabe gegenüber kriminellen<br />
Schützlingen hätten, habe der<br />
SPÖ-Politiker außer Acht gelassen.<br />
Die Anzahl der unter 14-jährigen<br />
Täter hat sich laut Kriminalitätsstatistik<br />
von 2013 bis 2022<br />
verdoppelt. Die Bandbreite dieser<br />
Straftaten reicht von Raub und<br />
schwerer Körperverletzung bis hin<br />
zu schweren Sexualdelikten. „Dennoch<br />
kann sich die SPÖ nicht dazu<br />
durchringen, die Grenze der Strafmündigkeit<br />
abzusenken. Es kann<br />
nicht sein, dass junge Kriminelle<br />
die Lücken des Rechtsstaats ausnutzen<br />
und ungestraft davonkommen.<br />
Die Sicherheit der Bürger<br />
muss oberste Priorität haben“, forderte<br />
der FPÖ-Klubobmann.<br />
KÄRNTEN<br />
Bahnlärm am Wörthersee.<br />
Kein Interesse an<br />
Bürgerproblemen<br />
Als „wiedereinmal die eigene<br />
Selbstherrlichkeit entlarvend“<br />
bezeichnete Kärntens FPÖ-Landeschef<br />
Erwin Angerer die<br />
schwarz-grüne Ablehnung einer<br />
von FPÖ, SPÖ und Neos geforderten<br />
Initiative zum Bau einer Güterzugumfahrung<br />
zur Entlastung<br />
des Kärntner Zentralraums: „Beim<br />
Thema Bahnlärm präsentiert sich<br />
die ÖVP in Kärnten bei jeder Gelegenheit<br />
als ,Retter der Nation‘. In<br />
Wahrheit haben sie aber unsere Initiativen<br />
bereits mehrfach abgelehnt<br />
und fallen der Kärntner Bevölkerung,<br />
die unter dem Lärm massiv<br />
zu leiden hat, in den Rücken!“
Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
Länder 13<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Foto: FPÖ Niedderösterreich<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Udo Landbauer<br />
FPÖ-Landesparteiobmann Niederösterreich<br />
Foto: LMK Pfeffer<br />
Landbauer: Besseres Zusammenspiel von Straße und<br />
Schiene bringt Pendlern und Schülern kürzere Fahrzeiten<br />
und mehr Komfort in Niederösterreich.<br />
Mehr Komfort, besserer<br />
Takt, kürzere Fahrzeiten<br />
Landbauer: Budget für den öffentlichen Verkehr ordentlich aufgestockt<br />
Mit 203 Millionen Euro für<br />
das Jahr 2025 und 224 Millionen<br />
Euro für das Jahr 2026<br />
kommt ein Qualitätsschub für<br />
den öffentlichen Verkehr.<br />
„Höherer Komfort, besserer Takt<br />
und kürzere Fahrzeiten für all unsere<br />
fleißigen Pendler, Schüler und<br />
Bahnfahrer“, fasste der für den Verkehr<br />
zuständige freiheitliche Landeshauptmannstellvertreter<br />
Udo<br />
Landbauer das für die Jahre 2025<br />
und 2026 auf Schiene gebrachte<br />
Budget für den Öffentlichen Verkehr<br />
zusammen.<br />
Mit den fast 430 Millionen Euro<br />
für die Jahre 2025 und 2026 sorge<br />
das Land Niederösterreich für einen<br />
weiteren Qualitätsschub und dem<br />
Einsatz von neuen Zügen sowie<br />
deutlich mehr Sitzplätzen.<br />
Straße und Schiene kombinieren<br />
„Im Rahmen der Bahnoffensive<br />
werden auch zahlreiche Eisenbahnkreuzungen<br />
aufgelassen. Weniger<br />
potenzielle Gefahrenstellen bedeuten<br />
mehr Sicherheit auf der Straße<br />
und auf der Schiene“, erläuterte<br />
Landbauer. Dies sei ein Paradebeispiel<br />
für die neue Verkehrspolitik<br />
im Land, die Straße und Schiene<br />
nicht mehr gegeneinander ausspie-<br />
ÖVP wird immer nervöser<br />
Mit Verwunderung registrierte<br />
der steirische FPÖ-Landesparteisekretär<br />
Stefan Hermann die Attacken<br />
von ÖVP-Landeshauptmann<br />
Christopher Drexler gegen Herbert<br />
Kickl, obwohl er zugleich den Umgangston<br />
in der Politik kritisierte.<br />
„Faktum ist, dass im Herbst die<br />
Wähler am Wort sind und auf Basis<br />
dieser demokratischen Entscheidung<br />
anschließend entsprechend<br />
Koalitionen gebildet werden sollten.<br />
Wenn der Noch-Regierungschef<br />
in der Grünen Mark glaubt,<br />
dass er die freiheitliche Wählerschaft<br />
<strong>mit</strong> einer Vorabausgrenzung<br />
in irgendeiner Weise beeindrucken<br />
oder beeinflussen kann, hat er sich<br />
ziemlich sicher geschnitten“, erklärte<br />
Hermann.<br />
Er sehe das der zunehmenden<br />
Nervosität der ÖVP vor den beiden<br />
Herbstwahlterminen geschuldet.<br />
Denn Drexler selbst könne nichts<br />
vorweisen, betonte Hermann: „So<br />
hat er weder den A9-Ausbau noch<br />
die von ihm angekündigte Verschärfung<br />
des Staatsbürgerschaftsrechts<br />
gegen den grünen Koalitionspartner<br />
in <strong>Wien</strong> durchgebracht.“<br />
le, sondern <strong>mit</strong> beiden zusammen<br />
mehr Vorteile für die Bevölkerung<br />
herausholen könne.<br />
Für die weitere Modernisierung<br />
bei der ÖBB-Infrastruktur sind für<br />
die kommenden beiden Jahre zehn<br />
Millionen Euro vorgesehen. Da<strong>mit</strong><br />
werde das Nahverkehrsangebot attraktiver<br />
und durch den Einbau von<br />
Liften oder Rampen in den Stationen<br />
barrierefrei gemacht. Um die<br />
sogenannte letzte Meile attraktiver<br />
zu machen, nehme das Land gegenüber<br />
dem Budget 2024 zusätzliche<br />
zehn Millionen Euro für den<br />
Ausbau von Park&Ride- sowie Bike&Ride-Anlagen<br />
in die Hand.<br />
STEIERMARK<br />
Hermann: Drohendes Wahldebakel<br />
macht die ÖVP nervös.<br />
Foto: NFZ<br />
Schluss <strong>mit</strong> dieser unerträglichen<br />
Abzockerei der Autofahrer!<br />
Hunderttausende Pendler, Familien<br />
und Arbeiter im Flächenbundesland<br />
Niederösterreich sind auf<br />
ihre Autos einfach angewiesen,<br />
aber werden ständig schikaniert<br />
und gleich mehrfach zur Kassa<br />
gebeten.<br />
Die FPÖ hat daher eine Autofahrerkampagne<br />
gestartet: „Belohnen<br />
statt Bestrafen“, lautet<br />
deren Motto.<br />
Belohnen statt bestrafen<br />
Nur die Freiheitlichen stehen<br />
klar auf der Seite der Autofahrer.<br />
Egal, ob nerviger „Luft-100er“,<br />
unsinnige 30er-Zonen in Städten,<br />
Kampf gegen schwachsinnige<br />
E-Autoförderungen oder Abschaffung<br />
der CO2-Strafsteuer.<br />
Die FPÖ in Niederösterreich<br />
macht sich immer für Autofahrer<br />
in ihrem Bundesland stark.<br />
Als einzige Partei wohlgemerkt,<br />
während die schwarz-grüne<br />
Bundesregierung den Autofahrern<br />
selbst das Weiße aus den<br />
Augen herausholen will.<br />
Konkret fordern die niederösterreichischen<br />
Freiheitlichen<br />
eine Abschaffung der CO2-Strafsteuer,<br />
eine Verdoppelung des<br />
amtlichen Kilometergelds (statt<br />
der jetzigen Minimalerhöhung)<br />
sowie die Anhebung des Pendlerpauschale<br />
und den Wegfall der<br />
Normverbrauchsabgabe (NoVA).<br />
Die Bundes-ÖVP trägt für die<br />
Autofahrerschikanen die volle<br />
Verantwortung, denn sie war es ja<br />
auch, die die linke Klimaaktivistin<br />
Leonore Gewessler zur Verkehrsministerin<br />
erkoren hat.<br />
Wir werden nicht müde, gegen<br />
diese Schikanen zu kämpfen.<br />
Schluss <strong>mit</strong> der Abzocke unter<br />
dem Deckmantel des Klimaschutzes.<br />
Autofahren soll endlich<br />
auch wieder Spaß machen!
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Armin Wolf<br />
@ArminWolf<br />
Auch das französische Wahlrecht<br />
liefert interessante Ergebnisse:<br />
Der rechte RN bekam <strong>mit</strong><br />
37% der Stimmen 142 Mandate.<br />
Die linke NFP <strong>mit</strong> 26% 188 Mandate<br />
und Macrons ENS <strong>mit</strong> 25%<br />
161 Mandate.<br />
8. Juli 2024 08:46<br />
Die Tücke des Mehrheitswahlrechts,<br />
wonach der Kandidat gewinnt,<br />
der in einem Wahlkreis die<br />
meisten Stimmen erhält.<br />
Stefan Kappacher<br />
@KappacherS<br />
Eines muss man sagen: Der @<br />
vilimsky bemüht sich seit Jahren<br />
um diese Fraktion der Rechten<br />
im EU-Parlament. Hat ihm keiner<br />
geglaubt dass das irgendwann<br />
noch mal was wird. Wahrscheinlich<br />
drittstärkste Fraktion im EP<br />
nach EVP und SPE.<br />
GEFÄLLT MIR<br />
8. Juli 2024 14:47<br />
Gratulation aus dem ORF? Da muss<br />
Unerwartetes erreicht worden sein.<br />
TELEGRAM<br />
ORF sucht nach Ausreden, um<br />
sein Versagen kleinzureden<br />
Nach Übertragsungsrechteskandal jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem<br />
Zu teuer wäre die Fußball-<br />
Europameisterschaft gewesen,<br />
klagt der ORF. Aber er holt<br />
sich den gefeuerten SORA-Nachfolger<br />
als „Wahlforscher“ zurück.<br />
Als wäre es nicht schon Blamage<br />
genug, dass der üppigst zwangssteuerfinanzierte<br />
ORF es nicht<br />
geschafft hat, die EM-Spiele unserer<br />
Fußballnationalmannschaft<br />
zu übertragen, schwadroniert man<br />
vonseiten der Chefetage am Küniglberg<br />
jetzt <strong>mit</strong> geradezu absurden<br />
Ausreden von der „Unfinanzierbarkeit“<br />
der Übertragungsrechte.<br />
Man habe eben im Bieterverfahren<br />
gegen „ServusTV-Eigentümer<br />
und Milliardär Dietrich<br />
Mateschitz“, so der Rechtfertigungsbeitrag<br />
in der „ZiB1“, keine<br />
Chance gehabt. Die angeblich<br />
„20 und 30 Millionen Euro“ für<br />
die Rechte seien <strong>mit</strong> dem alten<br />
600-Millionen-Budget nicht zu<br />
stemmen gewesen, lamentierten<br />
die Küniglberger.<br />
„Das ist glatter Hohn! Dem Fass<br />
den Boden schlägt nämlich die Tatsache<br />
aus, dass die ORF-Bonzen<br />
selbst zu den EM-Spielen der Nationalmannschaft<br />
nach Deutschland<br />
reisten und dort wohl champagnisierten!“,<br />
empörte sich der freiheitliche<br />
Mediensprecher Christian<br />
Hafenecker über die „faulen Ausreden“<br />
des Staatssenders. Die<br />
ORF-General Roland Weißmann verspielt letzte Glaubwürdigkeit.<br />
Vorgänge rund um die EM-Übertragung,<br />
aber auch das millionenschwere<br />
Finanzloch und viele andere<br />
Missstände zeigten, dass eine<br />
Reform absolut notwendig sei.<br />
Null Glaubwürdigkeit<br />
Dass man in der Chefetage am<br />
Küniglberg jeglichen Genierer verloren<br />
habe und nicht einmal mehr<br />
den Schein der ohnehin schon<br />
ramponierten Glaubwürdigkeit zu<br />
wahren sucht, zeige auch eine andere<br />
Begebenheit auf, erklärte der<br />
FPÖ-Mediensprecher.<br />
Es handle sich dabei um den sogenannten<br />
„Rahmenvertrag ORF<br />
Wahlforschung“, der an das Nachfolgeinstitut<br />
„Foresight“ des 2023<br />
gefeuerten SORA-Instituts vergeben<br />
wurde. Die Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> SORA war damals aufgekündigt<br />
worden, nachdem dieses Institut<br />
„von sich aus“ ein „Dirty-<br />
Campaigning-Papier“ für die SPÖ<br />
erstellt haben soll.<br />
„Ein neuer Name und eine angebliche<br />
Neuaufstellung, die<br />
kaum überprüfbar ist, reichten der<br />
ORF-Führung anscheinend aus,<br />
um dieses Nachfolgeunternehmen<br />
wieder unter Vertrag zu nehmen –<br />
auf Kosten der Zwangssteuerzahler“,<br />
reagierte Hafenecker entsetzt<br />
über den Deal des ORF.<br />
Diesem von den Bürgern zwangsfinanzierten<br />
Gebührenparadies<br />
müsse endgültig der Stecker gezogen<br />
werden, forderte der FPÖ-<br />
Mediensprecher: „Ein Grundfunk,<br />
der auf Objektivität setzt und ohne<br />
Zwangssteuern auskommt.“<br />
Foto: Screenshot ORF<br />
Herbert Kickl<br />
8. Juli 2024<br />
Viktor Orbán hat verstanden,<br />
was die gesamte EU-Elite samt<br />
der Bundesregierung und<br />
Scheinopposition niemals verstehen<br />
werden...<br />
4.730 Personen gefällt das.<br />
Die Menschen wollen Frieden<br />
und ein Ende der Kriegstreiberei.
Nr. 28 Donnerstag, 11. Juli 2024<br />
g<br />
Der vielseitige Otto Wagner<br />
Ein ganz großer <strong>Wien</strong>er Architekt<br />
Wenn heute einige Unbelehrbare,<br />
man kann auch sagen Unbelehrte<br />
meinen, man müsse das Lueger-<br />
Denkmal in <strong>Wien</strong> unbedingt <strong>mit</strong><br />
garstigen Parolen beschmieren oder<br />
gar beseitigen, haben sie offenbar<br />
keine Ahnung über die Leistung des<br />
seinerzeitigen Bürgermeisters.<br />
Vor allem muss man bedenken,<br />
dass er einen ganz Großen<br />
<strong>mit</strong> besonderen Aufgaben betraut<br />
hat: Otto Wagner. Der Sohn eines<br />
Hofkanzlisten aus Preßburg und<br />
einer Adoptivtochter des Hofarchivars<br />
Helferstorfer war ein genialer<br />
Architekt, der wesentliche Teile<br />
<strong>Wien</strong>s gestaltet hat.<br />
Abgesehen von zahlreichen Häusern<br />
an der Ringstraße, unter anderem<br />
das Gebäude der ehemaligen<br />
Länderbank, war Wagner verantwortlich<br />
für die Bauten der Stadtbahn<br />
und der Vorortelinie sowie<br />
für die Kaianlagen am Donaukanal<br />
samt dem sogenannten Schützenhaus<br />
und dem Nußdorfer Wehr.<br />
Sein Standpunkt für alle seiner<br />
Bauten war, dass die einzige Herrin<br />
der Kunst die Notwendigkeit sei.<br />
„Etwas Unpraktisches kann nicht<br />
schön sein“ war seine Parole.<br />
Jahrhundertwende<br />
Die Jahre 1900 bis 1908 sind leider<br />
stellvertretend für die Ablehnung<br />
seiner Bemühungen um eine Neugestaltung<br />
des Karlsplatzes. Bis heute<br />
ist diese Ablehnung zu bedauern,<br />
ist der verunglückte Platz doch ein<br />
trauriges Dokument für fehlgeleiteten<br />
Bürokratismus. Nichtsdestoweniger<br />
entstanden unter seiner<br />
Federführung großartige Bauten<br />
wie das Postsparkassenamt, der<br />
Generalplan für die Psychiatrische<br />
Krankenanstalt „Am Steinhof“ und<br />
die wunderbare Anstaltskirche.<br />
Die Häuser Döblergasse 2 und<br />
Döblergasse 4, das Haus Neustiftgasse<br />
40, der Lupus-Pavillon des<br />
Wilhelminenspitals und die zweite<br />
sogenannte Villa Wagner entstanden<br />
in der Zeit zwischen 1909 und<br />
1913.<br />
Im Jahr 1911 legte er die „Großstadt-Studie“<br />
vor, einen Idealplan<br />
für einen imaginären 22. Gemeindebezirk.<br />
Auch da sollte er nicht<br />
das Glück haben, dass seine Ideen<br />
umgesetzt wurden. Betrachtet man<br />
in unseren Tagen diesen Bezirk,<br />
muss man sein Scheitern überzeugt<br />
beweinen.<br />
Foto: NFZ<br />
Ideenreichtum<br />
Weitere wichtige Bauten Otto<br />
Wagners seien erwähnt, so das<br />
Dianabad, das Ankerhaus am Graben,<br />
der Grabenhof, die Große Marxerbrücke,<br />
die Markthallenbrücke,<br />
später Landstraßer Brücke (wo für<br />
einige Zeit das AEZ stand, aus dem<br />
die Sendung „Autofahrer unterwegs“<br />
ausgestrahlt wurde) und heute<br />
als Brücke nicht mehr erkennbar,<br />
die Johannes-Nepomuk-Kapelle<br />
Seit bald 70 Jahren verzaubert die Seefestspielbühne<br />
Mörbisch Jahr für Jahr ihre<br />
zahlreichen Besucher:innen aufs Neue, dieses<br />
Jahr <strong>mit</strong> dem Musicalklassiker „My Fair<br />
Lady“. Dazu wird es am 24. Juli auch einen<br />
eigenen Lotterientag geben und vorab die<br />
Möglichkeit, Tickets für das Musical und ein<br />
Meet & Greet <strong>mit</strong> dem Intendanten Alfons<br />
Haider zu gewinnen.<br />
Kultur 15<br />
am Währinger Gürtel, die<br />
seinerzeitige Stadtbahnstation<br />
am Karlsplatz und<br />
viele andere.<br />
Otto Wagner saß in<br />
zahlreichen Kommissionen<br />
wie etwa dem<br />
Kunstrat am Ministerium<br />
für Cultus und Unterricht,<br />
der Kommission für die<br />
<strong>Wien</strong>er Verkehrsanlagen,<br />
der Donauregulierungskommission<br />
und dem<br />
Kuratorium des Österreichischen<br />
Museums für<br />
Kunst und Industrie.<br />
Otto Wagner starb im<br />
Jahr 1918 und wurde<br />
in der von ihm gestalteten<br />
Familiengruft am<br />
Hietzinger Friedhof bestattet. Ein<br />
Denkmal für den großen Architekten<br />
steht in der Parkanlage bei der<br />
Akademie der bildenden Künste.<br />
Und viele erinnern sich bestimmt<br />
an die 500-Schilling-Banknote, auf<br />
deren Vorderseite sein Porträt und<br />
auf deren Rückseite das Postsparkassengebäude<br />
abgebildet sind.<br />
Aber das war noch in der guten<br />
alten Zeit, im Jahr 1986.<br />
Herbert Pirker<br />
Anzeige<br />
Mit dem Lotterien Tag zu den Seefestspielen Mörbisch<br />
Von 8. bis 14. Juli können 50 Spielteilnehmer:innen jeweils zwei Tickets<br />
für „My Fair Lady“ am 24. Juli 2024 in Mörbisch gewinnen<br />
Die Verlosung der Tickets findet von 8. bis<br />
14.7. auf www.lotterientag.at statt, die Gewinnverständigung<br />
erfolgt im Anschluss<br />
daran. Insgesamt werden 50 x 2 Tickets für<br />
„My fair Lady“ am 24.7. verlost. Als besonderes<br />
Highlight werden unter den Gewinner:innen<br />
des Lotterien Tages nochmals 5 x<br />
2 Tickets für ein Meet & Greet am Veranstaltungstag um 19.15 Uhr <strong>mit</strong> dem Intendanten verlost.<br />
Foto: Seefestspiele Mörbisch<br />
Bonus-Ziehung <strong>mit</strong> Corinna Kamper<br />
am Freitag im Lotto Studio<br />
Am Freitag, den 12. Juli bringt die nächste Lotto Bonus-Ziehung<br />
wieder 300.000 Euro extra<br />
Motorsport-Expertin, Moderatorin und Dancing Star Corinna Kamper ist als Multitalent in vielen Bereichen<br />
erfolgreich. Kommenden Freitag, den 12. Juli 2024, wird sie nun erstmals auch die Lotto Bonus-Ziehung moderieren,<br />
nachdem sie in dieser Woche auch als Gast-Trainerin morgens bei Fit <strong>mit</strong> Stars für einen sportlichen<br />
Tagesanfang sorgt.<br />
Bei der Lotto Bonus-Ziehung geht es wieder um<br />
einen Extra-Gewinn von 300.000 Euro, der gleich<br />
im Anschluss an die Bonus-Ziehung unter allen<br />
<strong>mit</strong>spielenden Tipps verlost wird. Die Regeln<br />
der Bonus-Ziehung sind die gleichen wie bei<br />
den Ziehungen am Mittwoch und Sonntag: Als<br />
Spielrunde gliedert sie sich in den Ziehungsrhythmus<br />
ein, gleichzeitig finden die Ziehungen<br />
von LottoPlus und Joker statt. Auch eventuelle<br />
Jackpots werden in die Runde <strong>mit</strong>genommen.<br />
Annahmeschluss für die Bonus-Ziehung ist am<br />
Freitag, den 12. Juli 2024 um 18.30 Uhr, die<br />
Ziehung gibt es um 18.47 Uhr live in ORF 2 zu<br />
sehen.
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Politische Bildung aktuell<br />
Angebote BARGELD des UND Freiheitlichen DIGITALER Bildungsinstituts EURO – WOHIN GEHT DIE REISE?<br />
Das Freiheitliche Bildungsinstitut. Gesellschaft für Politik, Kultur und Meinungsfreiheit (FBI) ist die politische Akademie der Freiheitlichen<br />
Bargeld ist in unserer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ein fundamentaler Eckpfeiler für<br />
die ökonomische<br />
Partei Österreichs.<br />
und da<strong>mit</strong><br />
Parteiakademien<br />
individuelle Freiheit<br />
sind<br />
des<br />
als<br />
Einzelnen.<br />
Vereine organisiert.<br />
Nur wer über<br />
Der<br />
sein<br />
Vereinszweck<br />
Einkommen<br />
besteht gemäß Gesetz in der Förderung der<br />
staatsbürgerlichen, und sein Vermögen zu politischen jeder Zeit und an kulturellen jedem Ort selbstbestimmt Bildung sowie von verfügen Einsichten kann, in ist politische, in der Lage, wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche<br />
Zusammenhänge unabhängig von staatlicher auf innerstaatlicher Überwachung und und internationaler finanziellen Interventionen Ebene im Sinne zu agieren. der Grundsätze der Bundesverfassung. Dementsprechend<br />
bietet das Freiheitliche Bildungsinstitut eine Reihe von allgemein zugänglichen Serviceleistungen für alle interessierten Bürger an.<br />
Doch Maßnahmen von EU- und anderen supranationalen Institutionen wie Bargeldobergrenzen und<br />
Reduzierung von Bankfilialen und Bankomaten deuten in Richtung der Einführung eines digitalen Euro.<br />
Publikationen<br />
Die FPÖ hat die sachpolitische Diskussion über die Geldpolitik in Österreich seit Jahrzehnten maßgeblich<br />
<strong>mit</strong>bestimmt: <strong>mit</strong> dem „Schillingvolksbegehren“, der Diskussion zum Euro-Rettungsschirm ESM und<br />
Das Freiheitliche Bildungsinstitut wirkt im Sinne des staatsbürgerlichen Bildungsauftrags<br />
auch als Herausgeber von selbständigen Publikationen.<br />
Initiativen zu Bestandsschutz und Rückholung der Goldreserven der OeNB. Jetzt setzt sie sich für Erhalt<br />
und Schutz des Bargeldes ein.<br />
Die Bücher und Broschüren, die das FBI publiziert,<br />
Mit der Herausgabe greifen verschiedene dieser Publikation, wichtige die po-<br />
das Thema rer Website unter dem aufgelistet. Aspekt der Durch Grund- Klick und Freiheits-<br />
auf<br />
Sie finden unsere Publikationen auf unselitischerechte<br />
und gesellschaftliche der Verhinderung eines und historische digitalen Überwachungsstaates das Cover können beleuchtet, Sie die leistet Verfügbarkeit das Freiheitliche<br />
Thematiken Bildungsinstitut auf, einen von Beitrag der dazu, Corona-Politik dass der einzelne prüfen, Bürger kostenfrei grundlegenden bestellen Informationen und die meisten<br />
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und Gesellschaftspolitik. Auch Bücher zur durchblättern.<br />
Parteigeschichte, GRATIS zu beziehen über ein das Steuer-Guide Freiheitliche Bildungsinstitut und<br />
(FBI):<br />
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und Per E-Mail: Wahlhelfer fbi_buchbestellung@fpoe.at finden sich in unserer oder Publikationsliste.<br />
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Informationen zu Buchbestellungen und Datenschutz finden Sie unter: www.fbi-politikschule.at/datenschutz<br />
FBI: Im Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />
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