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8-2024

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Komponenten/Stromversorgung<br />

Bild 2: Vergleich eines geschirmten (links) und eines ungeschirmten Steckverbinders (rechts)<br />

EMV-Schutz<br />

Bezüglich einer fortschreitenden Miniaturisierung<br />

der Baugruppen kommt dem EMV-Schutz<br />

eine besondere Rolle zu: Denn die hierbei auftretenden<br />

hochfrequenten Signale sind besonders<br />

anfällig für eine Störung durch ungewollte<br />

elektromagnetische Effekte. Schon kleinste Störungen<br />

reichen für eine weitreichende Verfälschung<br />

der Datenübertragung, inkorrekte Messsignale<br />

der Sensoren und unpassende Steuerbefehle<br />

– ein für die Sicherheit absolut unzulässiges<br />

Szenario.<br />

Ein geschirmter Steckverbinder hilft, denn<br />

in einer Baugruppe wirkt ein Steckverbinder<br />

immer als Störsenke als auch als Störquelle.<br />

Auch lässt sich das Bauteil durch andere Komponenten<br />

stören, wirkt auch selbst elektromagnetisch<br />

auf umliegende Bauteile. Eine Schirmung<br />

reduziert hier beide Effekte etwa um den<br />

Faktor 100 bis 200 (Bild 2).<br />

Stichwort Robustheit<br />

Schock und Vibration gefährden die Stabilität<br />

der Datenübertragung ebenso wie chemische<br />

und thermische Umwelteinflüsse durch<br />

Extremtemperaturen, starke Temperaturschwankungen,<br />

Schadgas, Feuchtigkeit und Schmutz.<br />

Die Kontaktoberfläche bestimmt maßgeblich<br />

die Lebensdauer des Steckverbinders, denn im<br />

Betrieb treten Mikrobewegungen zwischen den<br />

beiden Teilen des Steckverbinders auf, die auf<br />

Bild 4: Das genderneutrale Kontaktsystem des<br />

Zero8-Steckverbinders<br />

Dauer zu einem Oberflächenabrieb und so zu<br />

einem erhöhten Übergangswiderstand und folglich<br />

einer ineffektiveren Signalübertragung führen.<br />

Eine hochwertige und haltbare Kontaktbeschichtung<br />

hilft, diesen Oberflächenabrieb auf<br />

ein Minimum zu reduzieren.<br />

Doppelseitige Federleiste<br />

Beim Kontaktsystem leistet eine doppelseitige<br />

Federleiste (Bild 3) gute Dienste, denn zu<br />

jedem Zeitpunkt ist unabhängig von äußeren<br />

Einflüssen immer ein Kontaktpunkt garantiert.<br />

Noch robuster wird es mit einem „genderneutralen“<br />

Kontaktsystem (Bild 4) , denn die Kontakte<br />

verschränken sich beim Stecken ineinander<br />

und sorgen so für eine maximale Kontaktsicherheit.<br />

Kein vulnerabler Kontaktbereich<br />

Bei einteiligen Steckverbindern verzichtet<br />

man auf einen vulnerablen Kontaktbereich,<br />

woraus eine höchste Widerstandsfähigkeit<br />

gegen äußere Einflüsse entsteht. Per Einpresstechnik<br />

erfolgt der Anschluss, bei dem ein Einpressstift<br />

in ein durchkontaktiertes Loch in der<br />

Leitplatte gepresst wird, wobei es zu Kaltverschweißungen<br />

zwischen der Kupferhülse und<br />

der Einpresszone kommt. So entsteht eine gasdichte,<br />

vergießbare Verbindung mit der Leiterplatte,<br />

die eine zehnmal bessere Ausfallrate als<br />

automatisiert gelötete Steckverbinder bietet.<br />

Immer kleinere Steckverbinder<br />

Bei begrenzten Bauraum im Automobil herrscht<br />

Enge für Sensoren und Steuergeräte, was wiederum<br />

für die Steckverbinder bedeutet, bei<br />

gleicher oder gar höherer Leistung die Maße<br />

noch mehr zu reduzieren. Ideal für die Surface-<br />

Mount-Technologie (SMT), denn sie ermöglicht<br />

im Gegensatz zur Einpresstechnik ein deutlich<br />

kleineres Raster sowie eine beidseitige Bestückung<br />

der Leiterplatte.<br />

Die Tendenz, in den Baugruppen immer mehr<br />

und immer kleinere Steckverbinder zu verbauen,<br />

hat zur Konsequenz, dass die Toleranzketten<br />

länger werden und die Steckverbinder sowohl<br />

bei der Montage als auch im Betrieb immer größere<br />

Toleranzen ausgleichen müssen. Hierfür<br />

Bild 3: Doppelseitiger Federkontakt ohne (links)<br />

und mit Schockeinwirkung (rechts)<br />

gibt es bereits Steckverbinder, die noch besser<br />

Schocks und Vibrationen absorbieren können.<br />

Bild 5 zeigt einen alten DIN-Stecker der<br />

Reihe D im Raster 5,08 mm und darunter den<br />

neuen Zero8 im Raster 0,8 mm.<br />

In der Praxis umgesetzt…<br />

… bietet ept drei passende Produktfamilien an,<br />

die für die Bordnetz-Anforderungen den Datentransfer<br />

bewerkstelligen.<br />

Bild 5: Ein alter DIN-Stecker der Reihe D im Raster 5,08<br />

mm und darunter der neue Zero8 im Raster 0,8 mm<br />

Zero8-Produkte<br />

Die Zero8-Produkte (Bild 6) bieten höchste<br />

Skalierbarkeit mit individuell anpassbaren Bauformen,<br />

Stapelhöhen und Polzahlen, wobei sie<br />

Leiterplattenabstände von 6 bis 21 mm und variable<br />

Polzahlen von 12 bis 80 ermöglichen. Die<br />

Stecker sind untereinander steckkompatibel<br />

und frei kombinierbar, mit ein- oder beidseitiger<br />

Schirmung. Die robuste ScaleX-Anschlusstechnologie<br />

gewährleistet sichere Kontaktierung bei<br />

Schock und Vibration, kompensiert Toleranzen<br />

und bietet EMV-Schutz für eine Datenübertragungsrate<br />

von 16 Gbit/s.<br />

Colibri-Produkte<br />

Bei den Colibri-Produkten (Bild 7) handelt es<br />

sich um geschirmte, zweireihige SMT-Steckverbinder<br />

im 0,5 mm Raster, die mit PICMG COM<br />

Express, SFF-SIG CoreExpress und nano-ETXexpress<br />

kompatibel sind. Die Receptacles für COM<br />

36 PC & Industrie 8/<strong>2024</strong>

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