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8-2024

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Cybersecurity<br />

Produktionsanlagen brauchen<br />

Cybersecurity Compliance<br />

Risiken mit Automatisierung reduzieren<br />

der Verpackung und Logistik sind<br />

vernetzte Geräte und Steuerungen<br />

heute nicht mehr wegzudenken.<br />

Hinzu kommt die gesamte Infrastruktur,<br />

die ein modernes Industrieunternehmen<br />

am Leben hält: Router,<br />

Access Points, Drucker, Scanner,<br />

automatische Flurförderfahrzeuge<br />

und vieles mehr. Auch Softwareund<br />

Hardwareprodukte sowie damit<br />

verbundene Cloud-Lösungen gehören<br />

zum CRA.<br />

IoT und Cybersecurity: Vernetzte Geräte unter dem Schutz des Cyber Resilience Acts © putilov_denis/AdobeStock<br />

Durch den Cyber Resilience Act<br />

(CRA) der EU wird das zukünftige<br />

Geschäftsmodell der Herstellung,<br />

des Verkaufs und der Inbetriebnahme<br />

von Anlagen und Geräten<br />

mit digitalen Komponenten massiv<br />

beeinflusst. Betroffen sind digitale<br />

Produktionsanlagen, Montagelinien,<br />

CNC-Fräsmaschinen und<br />

alle anderen Geräte und Anlagen<br />

mit digitalen Komponenten – Router,<br />

Access Points, Handscanner, autonome<br />

Flurförderzeuge, Drucker und<br />

vieles mehr.<br />

Autor:<br />

Jan C. Wendenburg<br />

CEO<br />

ONEKEY GmbH<br />

https://onekey.com/<br />

Neu ist auch die persönliche<br />

Verantwortlichkeit von Managern<br />

– CEOs, Verwaltungsräten, CIOs<br />

und CISOs. Für Hersteller und Verkäufer<br />

solcher Geräte sind regelmäßige<br />

Eigenkontrollen und ein<br />

umfassender Überblick über aktuelle<br />

Anforderungen und zukünftige<br />

Änderungen unerlässlich, um hohe<br />

Bußgelder zu vermeiden. Zertifizierungen<br />

können hier einen Vertrauensvorsprung<br />

schaffen. Tools, die<br />

ein automatisiertes Self-Assessment<br />

ermöglichen und die Einhaltung<br />

gängiger Standards wie den<br />

CRA konsequent überwachen, bieten<br />

Unterstützung auf dem Weg zur<br />

Zertifizierung.<br />

Cybersicherheitsgesetz<br />

Das Europäische Parlament hat<br />

die geplante „Verordnung über horizontale<br />

Anforderungen an die Cybersicherheit<br />

von Produkten mit digitalen<br />

Komponenten“ – das Cybersicherheitsgesetz<br />

– angenommen.<br />

Die endgültige Verabschiedung der<br />

Verordnung durch den Rat der Europäischen<br />

Union wird nur noch als<br />

Formsache betrachtet. Der CRA<br />

wird künftig die Cybersicherheitsanforderungen<br />

für Produkte mit<br />

digitalen Elementen regeln. Mit der<br />

Annahme des CRA stellt die Kommission<br />

klar, dass die Erfüllung der<br />

Cyber security-Anforderungen von<br />

Produkten eine zentrale Voraussetzung<br />

für die Wirtschaftstätigkeit<br />

im Binnenmarkt der EU ist. Für<br />

Hersteller und Verkäufer von Produkten<br />

mit digitalen Elementen ist<br />

von Bedeutung, dass der CRA eine<br />

Verordnung ist und somit ohne nationalen<br />

Umsetzungsakt unmittelbar in<br />

allen europäischen Mitgliedsstaaten<br />

anwendbar ist. Der Anwendungsbereich<br />

umfasst alle Produkte mit<br />

digitalen Elementen, deren bestimmungsgemäße<br />

oder vorhersehbare<br />

Verwendung eine direkte oder indirekte<br />

logische oder physische Datenverbindung<br />

zu einem anderen Gerät<br />

oder Netzwerk beinhaltet.<br />

Digitale Fertigungstechnik<br />

in der Industrie<br />

In der Industrie gilt bereits seit<br />

mehr als zehn Jahren die digitalisierte<br />

Fertigung als entscheidendes<br />

Zukunftsszenario für die Wirtschaft –<br />

ebenfalls bekannt unter dem Begriff<br />

der „Industrie 4.0“. Der Prozess ist<br />

weit fortgeschritten und umfasst<br />

praktisch alle Geräte, die für den<br />

Einsatz in der industriellen Fertigung<br />

entwickelt und gebaut werden.<br />

Produktionsmaschinen sind<br />

längst vernetzt, CNC-Fräsmaschinen<br />

ohne eigene Chips und Firmware<br />

nicht mehr nutzbar – selbst in<br />

Security by Design<br />

Mit der CRA wird erstmals das<br />

Prinzip „Security by Design“ im<br />

europäischen Technikrecht eingeführt.<br />

Das Konzept gilt nicht nur<br />

zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens.<br />

Die CRA-Konformität eines<br />

Produkts mit digitalen Elementen<br />

muss künftig während des gesamten<br />

Produktlebenszyklus gewährleistet<br />

sein. Jedes Firmware-Update, jede<br />

Änderung an einem Gerät oder einer<br />

Anlage birgt das Risiko, eine neue,<br />

noch nicht erkannte Schwachstelle<br />

einzuschleusen.<br />

Erweiterte<br />

Produktdokumentation<br />

Derzeit werden die regulatorischen<br />

Vorgaben des CRA weiter konkretisiert,<br />

um für die verschiedenen<br />

Kritikalitätsklassen von Produkten<br />

mit digitalen Komponenten die zu<br />

erfüllenden Anforderungen an die<br />

Cybersicherheit sowie die den Nutzern<br />

bereitzustellenden Informationen<br />

und Anleitungen festzulegen.<br />

© Evgenia/AdobeStock<br />

18 PC & Industrie 8/<strong>2024</strong>

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