Alstertal Magazin 07/2024
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IMMOBILIEN<br />
MIETEN STEIGEN WEITER<br />
Die Situation am Mietmarkt wird vor allem in den teuersten Städten Deutschlands immer<br />
angespannter. Doch auch in bislang preiswerten Städten ziehen die Mieten weiter an. In der<br />
Spitze haben sich die Angebotsmieten in den 15 größten deutschen Städten in den<br />
vergangenen 12 Monaten um gut 6 Prozent verteuert.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt<br />
für die 15 deutschen Städte mit mehr als 500.000<br />
Einwohnern. Dafür wurden die durchschnittlichen<br />
Angebotsmieten von auf immowelt.de angebotenen<br />
Bestandswohnungen (60 Quadratmeter, 2 Zimmer, 1. und 2.<br />
Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.<strong>07</strong>.2023 und <strong>2024</strong> miteinander<br />
verglichen. „Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt<br />
insbesondere in den Metropolen ein großes Problem dar”, sagt<br />
immowelt Geschäftsführer Piet Derriks. „In Zukunft dürfte sich<br />
die Situation am Mietmarkt aufgrund der anhaltenden Flaute<br />
beim Wohnungsneubau sogar noch verschärfen. Alle Vorzeichen<br />
sprechen für weitere Mietpreisanstiege.“<br />
Besonders schwierig ist die Lage für Wohnungssuchende in<br />
München. Obwohl die bayerische Landeshauptstadt bereits das<br />
mit Abstand höchste Preisniveau unter den deutschen Großstädten<br />
aufweist, haben sich die Angebotsmieten von Bestandswohnungen<br />
in den vergangenen 12 Monaten weiter verteuert.<br />
Nach einem Plus von 3,6 Prozent kostet der Quadratmeter bei<br />
Neuvermietung inzwischen 18,12 Euro – vor einem Jahr waren<br />
es noch 17,49 Euro. Für die fortgesetzten Anstiege sorgt vor<br />
allem die ungebremst starke Nachfrage auf dem Münchner<br />
Mietmarkt. Dabei spielt auch eine Rolle, dass der Wohnungskauf<br />
in der Isarmetropole aufgrund des hohen Preisniveaus<br />
sowie der schwierigen Finanzierungsbedingungen für viele<br />
Menschen nicht mehr leistbar ist. Das sorgt dafür, dass sich<br />
der Bedarf an Mietwohnungen zusätzlich erhöht. Gleichzeitig<br />
besteht in der bayerischen Landeshauptstadt jedoch ein massiver<br />
Wohnungsmangel, der durch den Einbruch beim Neubau noch<br />
verschärft wird. Ein Ende der Münchner Mietspirale ist somit<br />
nicht in Sicht.<br />
Ein enormes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage<br />
herrscht auch in Berlin. In der Folge erklimmen die Angebotsmieten<br />
in der Hauptstadt immer neue Höhen: Der Quadratmeterpreis<br />
bei Neuvermietung liegt mittlerweile bei durchschnittlich<br />
13,03 Euro – das sind ebenso wie in München 3,6 Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. Der starke Zuzug der vergangenen Jahre,<br />
etwa von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, hat die ohnehin<br />
angespannte Situation am Berliner Mietmarkt noch verschärft.<br />
Hinzu kommt, dass die Stadt ihr selbst gesetztes Neubauziel<br />
im vergangenen Jahr erneut verfehlt hat: Statt der anvisierten<br />
20.000 Wohnungen wurden 2023 laut Statistikamt lediglich<br />
rund 16.000 Einheiten fertiggestellt.<br />
Preisschub in Stuttgart und Hamburg,<br />
moderater Anstieg in Köln<br />
In anderen hochpreisigen Großstädten sind die Angebotsmieten<br />
im Vergleich zum Vorjahr sogar noch stärker gestiegen als in<br />
Berlin und München. Wer eine Mietwohnung in Stuttgart sucht,<br />
muss aktuell mit durchschnittlich 15,38 Euro pro Quadratmeter<br />
rechnen – das ist der zweithöchste Wert der Analyse und bedeutet<br />
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