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Alstertal Magazin 07/2024

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SASEL<br />

KRIMIS IN SASEL<br />

Wahre Verbrechen - wahre Geschichten. True-Crime-Koryphäe Christian Redl präsentiert am<br />

20. September - im Sasel-Haus - Geschichten, die in ihrer Schaurigkeit fesseln und faszinieren.<br />

ALSTERTAL MAGAZIN: Du bringst in deiner Lesung zwei<br />

packende True Crime-Stories auf die Bühne. Ein Genre, das<br />

sich immer größerer Beliebtheit erfreut - woran denkst du<br />

liegt das? Einiges ist ja doch sehr grausam.<br />

Christian Redl: Vielleicht liegt es daran, dass uns die Grausamkeit<br />

und das Unfassbare daran erinnern,<br />

wie fragil unser geordnetes Leben ist. True<br />

Crime erlaubt uns einen Blick in eine Welt,<br />

die sonst im besten Fall nur in unseren<br />

Albträumen existiert. Die Abscheulichkeit<br />

des Unbegreiflichen fasziniert. Die grausamen<br />

Details schockieren und konfrontieren<br />

uns auch mit der Realität. Denn True<br />

Crime ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.<br />

Er zeigt uns, wozu Menschen fähig sind –<br />

im Guten wie im Bösen.<br />

Gibt es einen Fall, der dich besonders<br />

fesselt und fasziniert?<br />

Ja, es gibt den Fall einer Frau, die ihre<br />

Männer tötet, sobald sie sich von ihnen<br />

enttäuscht fühlt. Sie handelt kalt und<br />

skrupellos und ist sich ihrer Schuld nicht<br />

bewusst. Es ist übrigens eine der beiden<br />

Geschichten, die ich vorlesen werde.<br />

Du liest nicht nur aus Kriminalfällen,<br />

sondern spielst auch einen Kommissar.<br />

Es scheint, als könntest du von Verbrechen<br />

nicht genug bekommen können.<br />

Wenn ich als Schauspieler einen Kommissar<br />

spiele, der einen Mord aufzuklären Christian Redl entführt in<br />

hat, dann werde ich mit Situationen von seiner Lesung in die dunkle Welt<br />

unerschöpflicher Tiefe und Komplexität der wahren Verbrechen.<br />

konfrontiert. Das hat mich immer schon<br />

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fasziniert. Verbrechen enthüllen die dunklen Seiten der menschlichen<br />

Natur und zeigen uns die Abgründe, in die wir stürzen<br />

können. Aber auch bei meinen Lesungen versuche ich, einen Fall<br />

lebendig werden zu lassen. Worte zum Leben zu erwecken und<br />

das Publikum in düstere Welten mitzunehmen ist eine sehr nende Herausforderung. Die Geschichten<br />

spanwerfen<br />

ein Licht auf uns selbst und bringen<br />

uns dazu, mehr über uns zu erfahren.<br />

Deinen Durchbruch hattest du mit deiner<br />

Rolle in „Der Hammermörder“. Inwiefern<br />

hat dich dieser Charakter geprägt?<br />

Der Charakter des Hammermörders hat<br />

mich gelehrt, wie wichtig es ist, hinter die<br />

Fassade zu blicken. Der Hammermörder<br />

war nicht einfach nur ein Unhold. Er war<br />

ein Mensch mit traumatischen Erfahrungen,<br />

die ihn zu dem gemacht haben,<br />

der er war. Diese Erkenntnis hat meine<br />

Herangehensweise in meinem Beruf als<br />

Schauspieler grundlegend verändert. Ich<br />

habe gelernt, dass jede Rolle - egal wie<br />

düster oder brutal sie auch sein mag - einen<br />

Kern von Menschlichkeit besitzt, den es<br />

zu entdecken und zu verteidigen gilt. „Der<br />

Hammermörder“ war nicht nur ein beruflicher<br />

Meilenstein. Er hat mir auch klar<br />

gemacht, dass das Böse oft näher ist, als<br />

wir denken - und dass wir es alle mehr oder<br />

weniger in uns tragen.<br />

Du hast deine Autobiographie „Das<br />

Leben hat kein Geländer“ geschrieben.<br />

Hast du mal darüber nachgedacht, auch<br />

Krimis oder Drehbücher zu schreiben?<br />

Ein Krimi oder ein Drehbuch zu schreiben,<br />

© Jim Rakete<br />

ist schon eine verlockende Vorstellung. Es wäre eine Möglichkeit,<br />

meine Erfahrungen, die ich als Mensch und Schauspieler<br />

gewonnen habe, in eine neue Form zu gießen. Gleichzeitig ist<br />

das Schreiben von Krimis und Drehbüchern eine nicht zu unterschätzende<br />

Herausforderung. Es erfordert eine präzise Hand und<br />

ein tiefes Verständnis für Dramaturgie und Charakterentwicklung.<br />

Noch habe ich diesen Schritt nicht gewagt, aber wer weiß<br />

- vielleicht wird eines Tages die Inspiration da sein, so dass ich<br />

mich tatsächlich daran setze.<br />

Theater, Film, Fernsehen, Sprechrollen, u. m. Du bist vielseitig<br />

aufgestellt. Was macht dir denn besonders Spaß?<br />

Jede dieser Formen hat ihren eigenen Reiz: Das Theater ist pure<br />

Magie. Die unmittelbare Verbindung zum Publikum macht es zu<br />

einer einmaligen Angelegenheit – nicht wiederholbar, lebendig<br />

und flüchtig zugleich. Film und Fernsehen bieten hingegen die<br />

Möglichkeit, Geschichten auf eine visuell beeindruckende Weise<br />

zu erzählen. Hier kann ich Nuancen ausloten und eine Rolle<br />

mit einer Detailgenauigkeit spielen, die auf der Bühne oft nicht<br />

möglich ist.<br />

Die Arbeit vor der Kamera erlaubt es mir, auch scheinbar verborgene<br />

Emotionen zum Ausdruck zu bringen - die im Zusammenspiel<br />

mit Musik, Schnitt und Kameraführung eine enorme<br />

Wirkung entfalten können. Und dann sind da noch die Rollen<br />

im Hörspiel, die eine ganz eigene Faszination ausüben. Nur mit<br />

der Stimme eine Geschichte zu erzählen und dabei im Kopf der<br />

Zuhörer Bilder entstehen zu lassen - das ist eigentlich meine<br />

persönliche Lieblingsdisziplin.<br />

Termin: 20.09., 20 Uhr, im Sasel-Haus<br />

Mehr Infos unter www.sasel-haus.de<br />

jb<br />

46 | ALSTERTAL MAGAZIN

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