Alstertal Magazin 07/2024
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MAGAZIN<br />
HISTORISCHES AUS DER HEIMAT<br />
IM NEUEN JAHRBUCH DES ALSTERVEREINS<br />
Wer das <strong>Alstertal</strong> liebt, der kommt an diesem Druckerzeugnis, der <strong>2024</strong>er Ausgabe und gleichzeitig<br />
Band 97 des Jahrbuches des Alstervereins, nicht vorbei. Wie seine 96 Vorgänger enthält<br />
das neue Buch wieder viel Geschichte und viele Geschichten, die so noch nicht erzählt worden<br />
sind und den Lesenden die Möglichkeit geben, im Detail darin einzutauchen.<br />
Magdalena Stripp<br />
(l.) und Kunden im<br />
Geschäft in den<br />
1950er Jahren.<br />
© Jutta Stripp (2)<br />
Das neue Werk umfasst 160 Seiten, ist reich bebildert<br />
und enthält Beiträge von 12 Autorinnen und Autoren<br />
aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens. „Wir verstehen das Jahrbuch im 21. Jahrhundert<br />
in erster Linie als ein Dokument des Zeitgeschehens sowie als<br />
Publikation zur Erforschung der Regionalgeschichte. In Zeiten der<br />
Informationsflut ist es wichtiger denn je, sich kritisch mit Themen<br />
auseinanderzusetzen und fundiert darzustellen, was ‚wahr und<br />
wichtig ist‘. Dabei bemühen wir uns, die Beiträge für eine breite<br />
Leserschaft anschaulich und verständlich sowie mit der gebotenen<br />
Tiefe und Sachkenntnis darzustellen. Die Ortsbezogenheit spielt<br />
eine herausragende Rolle, denn dadurch erhält der Leser Informationen,<br />
die der historischen Standardliteratur nicht zu entnehmen<br />
sind. Hier nur ein kleiner<br />
inhaltlicher Auszug aus dem<br />
Jahrbuch“, erklärt Dr. Rainer<br />
Hoffmann.<br />
Hier ein Auszug der Themen:<br />
In unserer schnelllebigen Zeit<br />
erinnern sich nur noch wenige<br />
Zeitzeugen an die damals<br />
riesige Behelfsheimsiedlung<br />
am Bahnhof Poppenbüttel. Dr.<br />
Rainer Hoffmann zeichnet in<br />
seinem Beitrag „Das Milch-,<br />
Brot-, Butter- und Fettwarengeschäft<br />
von Alfred Stripp<br />
in der Behelfsheim-Siedlung<br />
„Plattenbüttel“ einleitend das<br />
Bild eines Stadtteils, in dem<br />
Das Geschäft von Alfred Stripp ineinem Doppel-Plattenhaus<br />
in „Plattenbüttel“ am Heegbarg (1944-1947)<br />
Zwangsarbeit auch zum Alltag während der Jahre des nationalsozialistischen<br />
Regimes gehörte. An vielen Orten Hamburgs wurden<br />
Zwangsarbeiter/innen in der Industrie, in der Landwirtschaft und<br />
in Haushalten eingesetzt. Im <strong>Alstertal</strong> waren u.a. jüdische Frauen<br />
in einem Zwangsarbeiterlager in Sasel untergebracht. Die geschwächten<br />
und hungernden Frauen mussten Schwerstarbeit beim<br />
Bau der Plattenhaussiedlung leisten. Mehrere Lagerinsassinnen<br />
starben an Misshandlungen, Entkräftung und Krankheiten.<br />
Im Hauptteil des Artikels berichtet eine Verwandte des ehemaligen<br />
Geschäftsinhabers des Milchladens, Alfred Stripp, von dem Leben<br />
in „Plattenbüttel“ (so wurde gemeinhin die Plattenhaussiedlung<br />
genannt) in der Nachkriegszeit bis zum Abbruch der Siedlung in<br />
der Mitte der 1960er-Jahre, um dort das <strong>Alstertal</strong>-Einkaufs-Zentrum<br />
(AEZ) zu errichten. Der<br />
nächste Artikel desselben Autors<br />
mit dem Titel „Kindheit<br />
in der Behelfsheimsiedlung<br />
‚Plattenbüttel‘“ schließt sich<br />
nahtlos an den vorigen an. Das<br />
Wort „Heimat“ bekam nicht<br />
nur durch den Krieg in der<br />
Ukraine eine ganz besondere<br />
Ausrichtung, sondern auch in<br />
der Schilderung von Gerhard<br />
Schüler, der sich als Jugendlicher<br />
durch die Flucht aus Hamburg<br />
vollkommen „entwurzelt“<br />
fühlte.<br />
Mit Ortwin Pelcs Beitrag „Der<br />
kommunistische Aufstand<br />
14 | ALSTERTAL MAGAZIN