08.07.2024 Aufrufe

tz-EM-Journal

Das tz-EM-Journal blickt auf die Deutsche Nationalmannschaft und deren Erfolgsaussichten mit Trainer Julian Nagelsmann. Zudem werden die Mannschaften aller Teilnehmer unter die Lupe genommen inklusive herausnehmbaren Innenteil mit Deutschem Mannschaftsfoto und Spielplan.

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36 UEFA <strong>EM</strong> 2024<br />

Wir sind die Neuen!<br />

Gruppe F: Georgien ist der einzige Debütant – und gerät in der Gruppe F<br />

an drei Mannschaften mit hohem Konfliktpotenzial. Weltstar<br />

Cristiano Ronaldo ist ebenfalls am Start<br />

Na, wer kennt ihn noch? Willy Sagnol, ehemaliger Halbfeldflankengott des FC Bayern, ist nun Nationaltrainer von Georgien. Foto: Imago<br />

m Jahr 2016 wurde das Teilnehmerfeld<br />

der <strong>EM</strong> auf 24 Nationen<br />

erweitert. Aufgebläht, so<br />

würden es die Kritiker eher nennen,<br />

denn nun steigt die Chance,<br />

dass Teams bei der Endrunde<br />

mitkicken, die da vom Niveau<br />

nicht hingehören. Wahrscheinlich<br />

wird das auf Georgien, den<br />

einzigen <strong>EM</strong>-Debütanten 2024,<br />

zutreffen – doch gut eingelesene<br />

deutsche Fans werden ihren<br />

Bezug finden.<br />

Georgier – waren das nicht all die<br />

-wilis, die früher beim SC Freiburg<br />

spielten? Ja, Levan Kobiaschwili<br />

und Aleksandre Iaschwili, an die<br />

erinnert man sich. Und siehe da:<br />

Beide sind inzwischen für ihren Verband<br />

tätig und haben mitgewirkt<br />

am Aufschwung Georgiens, das<br />

über die Nations League und ihren<br />

komplizierten Modus zur <strong>EM</strong> kam.<br />

Und noch ein -wili ist wichtig. Sagnolwili,<br />

der Trainer. Auflösung: Willy<br />

Sagnol, früherer FC-Bayern-Verteidiger<br />

und in München auch mal<br />

Interimstrainer (zwischen Ancelotti<br />

und Heynckes), befehligt die Nationalmannschaft<br />

Georgiens. „Hängt<br />

es in den Louvre“, twitterte der<br />

Verband anlässlich der <strong>EM</strong>-Qualifikation<br />

über Sagnols Werk. Ein Freudenmoment<br />

in politisch schwieriger<br />

Zeit, in der das Land zerrissen ist.<br />

Wohin gehört, wohin tendiert es?<br />

Gen Europa, nach Russland?<br />

Beim Fußball wird Georgien Zerstreuung<br />

finden. Ein ruhiger Verlauf<br />

ist in dieser Gruppe nicht zu<br />

erwarten. Portugal als Promi dürfte<br />

die Weltöffentlichkeit schon mit<br />

seiner Aufstellung beschäftigen:<br />

Spielt Cristiano Ronaldo – oder<br />

ist er nur noch ein besserer Ersa<strong>tz</strong><br />

wie in Katar? Der neue Trainer Roberto<br />

Martinez, zuvor in Belgien<br />

tätig, hat sich mit CR7 arrangiert,<br />

ihm in der <strong>EM</strong>-Qualifikation freien<br />

Lauf gelassen. Doch bringt es Ronaldo<br />

mit bald 40 Jahren und als<br />

Spieler der saudischen Liga auch<br />

noch gegen die Besten Europas?<br />

Oder blockiert er einen Pla<strong>tz</strong> für<br />

einen Jungen?<br />

Die Türkei ist auch nie leise. Und<br />

unberechenbar. Stefan Kun<strong>tz</strong> hatte<br />

das Team auf <strong>EM</strong>-Qualifikationskurs<br />

gebracht, musste aber<br />

tro<strong>tz</strong>dem gehen. Seine Arbeit<br />

brachte der Italiener Vincenzo<br />

Montella zu Ende. Im November<br />

durfte er sich über einen prestigeträchtigen<br />

3:2-Testspielsieg in Berlin<br />

gegen Deutschland freuen, sein<br />

Team zeigte viel Talent. In überbordendem<br />

Maß hat es Ex-Bundesligaspieler<br />

Hakan Calhanoglu,<br />

der bei Inter Mailand gerade die<br />

beste Saison seiner wechselvollen<br />

Karriere bestritten hat. Er schießt<br />

seine Freistöße womöglich noch<br />

kunstvoller als Cristiano Ronaldo.<br />

Tschechien ist ein Name mit Klang<br />

im europäischen Fußball. Aber die<br />

guten Zeiten liegen schon zwanzig<br />

Jahre zurück, herausragende Akteure<br />

wie damals den Spielmacher<br />

Pavel Nedved oder dann Tomas<br />

Rosicky hat man nicht mehr. Nötig<br />

wäre es, dass die Leverkusener Patrik<br />

Schick, Adam Hlozek und Matej<br />

Kovar den Lauf aus ihrer Saison<br />

einbringen. Und die Seriosität, die<br />

in ihrem Verein gelebt wird. Denn<br />

im tschechischen Team kann es<br />

schon mal rundgehen: In der Qualifikation<br />

wurde gefeiert bis zur<br />

Suspendierung von drei Spielern,<br />

und Trainer Silhavy warf wegen<br />

des Drucks und übersteigerter Erwartungen<br />

hin.<br />

Eine Gruppe also, in der es jederzeit<br />

und in jedem Team krachen<br />

kann.<br />

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