2024_12_impuls
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40 Gebirgsziegen und preisgekrönter Käse<br />
Die Bergbauern Maria und Martin Grüner aus Obergurgl sind auf die Goas gekommen<br />
„Auf und der Goas noch!« Diesem<br />
Motto hat sich das Ehepaar<br />
Maria und Martin Grüner aus<br />
Obergurgl voll und ganz verschrieben.<br />
Mit ihren Milch -<br />
ziegen und ihrer kleinen feinen<br />
Goas Käserei mit Hofladen<br />
haben die zwei sich 2018 ihren<br />
gemeinsamen Herzenswunsch<br />
erfüllt.<br />
„Es hat alles mit fünf Ziegen angefangen“,<br />
erinnert sich die junge<br />
Bäuerin und zweifache Mutter<br />
gerne an das erste Jahr zurück,<br />
„dann sind es langsam immer<br />
mehr geworden.“ Heute werden<br />
40 Gemsfarbige Gebirgsziegen auf<br />
dem Bergbauernhof auf 2.000 m<br />
Seehöhe gehalten. Diese Ziegenart<br />
stammt ursprünglich aus der<br />
Schweiz und zeichnet sich vor allem<br />
durch Robustheit und Geschick<br />
beim Klettern aus. Auf der<br />
nahe gelegenen Weide können die<br />
lebhaften Tiere ihren ausgeprägten<br />
Bewegungsdrang nach Herzenslust<br />
ausleben. Hier finden sie neben<br />
saftigen Gräsern auch verschiedene<br />
Bergkräuter wie Wilder<br />
Thymian und Rotklee, die dem<br />
Käse ihre spezielle Note verleihen.<br />
Für Maria und Martin ist jede Ziege<br />
ein Familienmitglied und Kuscheln<br />
und Kraulen ist für die Tiere<br />
besonders wichtig. „Bei uns hat<br />
jede Ziege ihren Namen, auf den<br />
sie auch hört“, erzählt Maria über<br />
die enge Beziehung zu ihren verschmusten<br />
Tieren.<br />
Morgenstund<br />
Bei Familie Grüner klingelt der<br />
Mit ihrer Goas Käserei haben Maria und Martin Grüner, hier mit ihren Söhnen Vinzenz und Vitus im Ziegenstall, ihren<br />
Traum verwirklicht. In ihrer Manufaktur werden feinste Käse-Spezialitäten in Handarbeit hergestellt.<br />
Vom Mähen über das Melken bis zur Käseerzeugung wird am Hof der Grüners<br />
alles in Eigenregie erledigt.<br />
Fotos: Johannes Brunner, Free Perspective Media<br />
Wecker jeden Morgen um 5.00<br />
Uhr, der Arbeitstag endet gegen<br />
22.00 Uhr. Nach einem gemeinsamen<br />
Käse-Frühstück, das stets genussvoll<br />
zelebriert wird, erledigt<br />
Bauer Martin als Erstes das Melken<br />
und die Stallarbeit. Danach<br />
widmet er sich mit Hingabe seiner<br />
großen Leidenschaft, dem Käsen.<br />
Maria kümmert sich derweil um<br />
den Verkauf, die Auslieferung sowie<br />
die Büroarbeit und die Buchhaltung.<br />
Zumal auch die kleinen<br />
Söhne Vitus und Vinzenz ihre<br />
Mutter ordentlich auf Trab halten<br />
sind Martins Eltern und seine<br />
Schwester stets helfend zur Stelle.<br />
Im Sommer ist die arbeitsintensive<br />
Heuernte eine besondere Herausforderung,<br />
bei der die ganze Familie<br />
tatkräftig anpackt. „Jede Arbeit<br />
auf unserem Hof erledigen wir<br />
selbst, vom Mähen des Heus über<br />
das Melken bis zur Käseerzeugung“,<br />
erklärt der HTL-Absolvent<br />
stolz.<br />
Käsekünstler<br />
Zusammen komponieren Martin<br />
und Maria ihre Käse-Kreationen,<br />
die Martin dann aus Ziegen-Rohmilch<br />
zaubert. So entstehen außergewöhnliche<br />
Sorten wie „der<br />
Schwarze“. Der milde Weichkäse<br />
im feinen Holzasche-Mantel ist in<br />
diesem Jahr mit der Auszeichnung<br />
„das Kasermandl in Gold“ in seiner<br />
Kategorie prämiert worden.<br />
„Der Harte“ wiederum ist ein<br />
herzhafter würziger Käse, der acht<br />
bis zehn Monate im hauseigenen<br />
Felsenkeller seinen Schönheitsschlaf<br />
hält. Das Tüfteln und Ausprobieren,<br />
die eigene Kreativität<br />
auszuleben und schließlich das gelungene<br />
Kunstwerkt in Händen zu<br />
halten - das alles macht den besonderen<br />
Reiz des Käsens für Martin<br />
aus. „Käse herstellen ist für mich<br />
wie Meditation“, gerät der passionierte<br />
Bergbauer ins Schwärmen,<br />
„und wenn sich dann der Käsebruch<br />
von der Molke trennt, dieser<br />
Anblick ist einfach unbeschreiblich.“<br />
Erlebnis Goas Käserei<br />
Alle, die gerne einmal in die Welt<br />
von Maria und Martin eintauchen<br />
und dem kreativen Bauern bei der<br />
Käseerzeugung über die Schulter<br />
schauen möchten, haben im Rahmen<br />
einer Hofführung dazu die<br />
Möglichkeit. Diese sind für das<br />
Ehepaar immer wieder eine willkommene<br />
Gelegenheit zum Austausch<br />
und Fachsimpeln mit Interessierten<br />
und Gleichgesinnten.<br />
Die aktuellen Öffnungszeiten des<br />
Goas Hofladens sind auf der<br />
Homepage www.goaskas.at zu finden.<br />
Maria und Martin freuen sich<br />
über Bestellungen mittels Online-<br />
Bestellformular oder per Anruf<br />
unter der Telefonnummer +43<br />
699 195 353 00. Also nichts wie<br />
„auf und der Goas noch!“<br />
26 9. Juli <strong>2024</strong>