2024_12_impuls
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Webschule feierte ihr 100-jähriges Bestehen<br />
Das landwirtschaftliche Bildungszentrum in Imst lehrt auch ein altes Handwerk<br />
Imst ist eine Schulstadt. Eine<br />
Säule im Bildungsangebot ist<br />
seit mehr als 100 Jahren zudem<br />
die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt.<br />
Dort genießen Burschen<br />
wie Mädchen eine solide<br />
Grundausbildung für das bäuerliche<br />
Leben und die Hauswirtschaft.<br />
Dazu gehört auch die<br />
Vermittlung außergewöhnlicher<br />
Fähigkeiten wie die Tier- und<br />
Bienenzucht, der Obst- und<br />
Pflanzenanbau oder auch das<br />
alte Handwerk des Webens.<br />
Jüngst feierte die Webschule ihr<br />
100-Jahr-Jubuiläum.<br />
Gegründet wurde die Schule für<br />
Weberei im Jahr 1924. Der ursprüngliche<br />
Gedanke war es, in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
nach dem 1. Weltkrieg der bäuerlichen<br />
Bevölkerung, speziell den<br />
Frauen, einen Nebenerwerb zu ermöglichen.<br />
Was mit Kursen begann,<br />
wurde über die Jahre perfektioniert.<br />
In Österreichs einziger<br />
Webschule wurden einst auch<br />
selbst Webstühle konstruiert und<br />
gebaut. Das Weben ist heute noch<br />
Teil des Unterrichts für die Mädchen<br />
an der Haushaltungsschule.<br />
Zudem können auch interessierte<br />
Frauen externe Kurse zum Erlernen<br />
dieser alten Handwerkskunst besuchen.<br />
Geleitet wird dieser spezielle<br />
Bildungszweig an der LLA Imst seit<br />
mehr als 20 Jahren von der Webmeisterin<br />
Annegret Schwegler.<br />
Meisterin ihres Faches<br />
Schwegler ist eine der wenigen<br />
Meisterinnen dieses Handwerks,<br />
die es im deutschsprachigen Raum<br />
noch gibt. Wenn die gebürtige<br />
Deutsche über das Weben spricht,<br />
schwingen unüberhörbar Leidenschaft<br />
und Hingabe an einen der<br />
ältesten Berufe mit. „Weben heißt<br />
tausende Verbindungen auf einen<br />
Schlag herzustellen“, schwärmt die<br />
Schulleiterin, die berichtet: „Das<br />
Weben hat sich über Jahrtausende<br />
entfaltet und wurde in unterschiedlichen<br />
Epochen und Kulturen<br />
zur Blüte gebracht. Selbst heute,<br />
im hochtechnisierten Maschinenzeitalter,<br />
wird die Weiterentwicklung<br />
dieses Handwerkes vorangetrieben<br />
und findet in Medizin<br />
und Technik neue Einsatzgebiete.<br />
In seinen Produkten, Prozessen<br />
und Begriffen greifen neben<br />
der Architektur auch andere Wissenschaften<br />
auf Erkenntnisse der<br />
Webkunst zurück. Ausdrücke wie<br />
Decke und Wand in Anlehnung<br />
an Gewand finden im täglichen<br />
Sprachgebrauch ebenso mehrdeutige<br />
Verwendung wie das sprichwörtliche<br />
Verlieren des Fadens<br />
oder Dinge, die wir miteinander<br />
verknüpfen.“<br />
Die LLA Imst mit ihrer Webereiwerkstätte<br />
setzt sich aktiv für die<br />
Erhaltung, Förderung und Verbreitung<br />
des Handwebens ein.<br />
Der Lehrplan an der Imster Agrarschule<br />
sieht vor, dass Schüler:innen<br />
mit den Grundbegriffen des<br />
IMST<br />
Webens vertraut gemacht werden.<br />
Außerhalb der Unterrichtszeiten<br />
steht die Webschule für Kurse offen.<br />
„Unser Ziel ist es, Begeisterung<br />
für das Weben zu wecken“,<br />
betont Schwegler. Nähere Infos<br />
dazu gibt es im Internet unter<br />
www.webschule.lla-imst.at (me)<br />
Webmeisterin Annegret Schwegler und der Direktor der Landwirtschaftlichen<br />
Lehranstalt Imst Thomas Moritz luden unlängst aus Anlass 100 Jahre Webschule<br />
zu einer Jubiläumsfeier.<br />
Foto: Eiter<br />
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nach Qualifikation möglich.<br />
Seit mehr als 20 Jahren leitet Annegret Schwegler die Webschule in Imst. Die<br />
Meisterin unterrichtet Schüler:innen und gibt Kurse für Erwachsene. Foto: Eiter<br />
Bewerbung telefonisch unter 054<strong>12</strong>/64151<br />
oder per Mail an office@thurnerbau.at<br />
9. Juli <strong>2024</strong> 13