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PT-Magazin - Ausgabe 3•4 | 2024

Mut zum Neustart • Juryliste 2024 - Wer erreichte die 2. Stufe im "Großen Preis des Mittelstandes" 2024 • Zukunft der Arbeit - Das Beispiel TeleskopEffekt aus Mittweida • Wolfgang Schäubles Vermächtnis Law Process Reengineering • 12 Kardinalfehler beim Vererben - Tipps für den Lebensabend

Mut zum Neustart

• Juryliste 2024 - Wer erreichte die 2. Stufe im "Großen Preis des Mittelstandes" 2024
• Zukunft der Arbeit - Das Beispiel TeleskopEffekt aus Mittweida
• Wolfgang Schäubles Vermächtnis Law Process Reengineering
• 12 Kardinalfehler beim Vererben - Tipps für den Lebensabend

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68 Wirtschaft<br />

© PIXABAY.COM | ANGELA<br />

Warum reagieren meine<br />

Mitarbeiter so bockig?<br />

Viele Menschen reagieren sehr sensibel, wenn ihre Selbstbestimmung<br />

real eingeschränkt wird oder sie dies befürchten. Wie können Führungskräfte<br />

unnötige Widerstände gegen Veränderungen vermeiden?<br />

„Warum reagiert mein Gegenüber so reserviert<br />

oder gar eindeutig negativ?“ Das<br />

fragen wir uns oft, wenn wir im Gespräch<br />

mit Menschen ein Anliegen oder Vorhaben<br />

artikulieren und diese hierauf nicht<br />

so zustimmend wie erhofft reagieren.<br />

Eine häufige Ursache hierfür ist ein<br />

psychologisches Phänomen, das Sozialpsychologen<br />

als Reaktanz bezeichnen.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Reaktion,<br />

die bei Menschen ganz unbewusst ausgelöst<br />

wird, wenn<br />

• ihre Autonomie eingeschränkt wird<br />

oder<br />

• sie das Gefühl haben, diese sei bedroht.<br />

Dann zeigen speziell Personen oft eine<br />

starke Abwehrreaktion,<br />

• denen ihre individuelle Freiheit und<br />

Selbstbestimmung sehr wichtig sind<br />

und<br />

• die sich deshalb einen großen Entscheidungs-<br />

und Gestaltungsspielraum<br />

wünschen.<br />

Dies soll zum Beispiel – glaubt man den<br />

Experten – bei den Angehörigen der Generation<br />

Z gehäuft der Fall sein.<br />

Was ist psychologische Reaktanz?<br />

Der Begriff „psychologische Reaktanz“ geht<br />

auf den US-amerikanischen Psychologen<br />

Jack W. Brehm zurück. Er bezeichnet die<br />

natürliche Tendenz von Menschen, Widerstand<br />

oder Ablehnung gegenüber Handlungen,<br />

Ideen und Vorschlägen zu zeigen,<br />

die ihre Autonomie bzw. Entscheidungsund<br />

Handlungsfreiheit einzuschränken<br />

scheinen. Hierfür einige Beispiele:<br />

• Ein Freund sagt zu Ihnen: „Du solltest weniger<br />

fett essen und mehr Sport treiben.<br />

Das würde deiner Gesundheit gut tun.“<br />

Oder:<br />

• Ein Kollege schwärmt Ihnen von einem<br />

neuen Online-Tool vor und sagt zu Ihnen:<br />

„Das musst du unbedingt mal ausprobieren.“<br />

Oder:<br />

• Ihr Vorgesetzter sagt in einer Teamsitzung:<br />

„Wir sollten künftig verstärkt solche<br />

KI-Tools wie ChatG<strong>PT</strong> im Vertrieb nutzen.<br />

Das Unternehmen xy hat damit tolle<br />

Erfahrungen gemacht.“<br />

In all diesen Situationen kann bei uns das<br />

Gefühl entstehen, wir sollen zu etwas<br />

veranlasst oder genötigt werden. Folglich<br />

besteht auch die Gefahr, dass wir auf den<br />

Impuls negativ reagieren, selbst wenn unsere<br />

Selbstbestimmung gar nicht eingeschränkt<br />

werden soll. Beobachten konnte<br />

man dieses Phänomen oft in der Coronazeit;<br />

außerdem in der Debatte um den<br />

Einbau von Wärmepumpen. Auch bei ihr<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2024</strong>

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