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PT-Magazin - Ausgabe 3•4 | 2024

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Mut zum Neustart

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64 Wirtschaft<br />

Die Folgen des PV-Booms<br />

Studie des HI ERN fordert zirkuläre Recycling-Strategien für Solarmodule<br />

© FORSCHUNGSZENTRUM JÜLICH / SASCHA KREKLAU<br />

Die Materialien in PV-Modulen sind viel zu wertvoll, um sie einfach wegzuschmeißen.<br />

Mit dem Hochlauf der Photovoltaik werden neue, zirkuläre Recycling-Strategien benötigt.<br />

Die Energiewende schreitet voran und die<br />

Photovoltaik (PV) spielt dabei eine entscheidende<br />

Rolle. In den nächsten Jahrzehnten<br />

sollen enorme Kapazitäten zugebaut<br />

werden. Experten erwarten mehrere<br />

10-Terawatt bis zur Mitte des Jahrhunderts.<br />

Auf jeden Menschen kommen dann rechnerisch<br />

10 bis 25 Solarmodule. Der Boom<br />

sorgt für saubere, grüne Energie. Doch das<br />

Wachstum hat auch seine Schattenseiten.<br />

So werden bis zum Jahr 2050 mehrere<br />

Millionen Tonnen Abfall aus Altmodulen<br />

erwartet – und das nur auf den europäischen<br />

Markt bezogen. Denn auch wenn<br />

die heutigen PV-Module auf eine möglichst<br />

lange Haltbarkeit ausgelegt sind,<br />

landen diese am Ende ihres Lebens auf der<br />

Müllhalde und mit ihnen teils wertvolle<br />

Materialien.<br />

„Kreislaufwirtschaftliches Recycling in der<br />

Photovoltaik wird entscheidend sein, um<br />

Abfallströme in einer Größenordnung<br />

zu vermeiden, die in etwa dem heutigen<br />

weltweiten Elektroschrott entspricht“, erklärt<br />

der Physiker Dr. Marius Peters vom<br />

Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg<br />

für Erneuerbare Energien (HI ERN), einer<br />

Außenstelle des Forschungszentrums<br />

Jülich.<br />

Heutige Solarmodule sind dafür nur begrenzt<br />

geeignet. Grund ist der integrierte<br />

– also nur kaum trennbare – Aufbau der<br />

Module, der Voraussetzung für deren lange<br />

Haltbarkeit ist. Auch wenn Recycling<br />

in der Europäischen Union vorgeschrieben<br />

ist, lassen sich PV-Module daher nur<br />

schwer zirkulär wiederverwenden.<br />

Wie wichtig es für das rasante Wachstum<br />

der PV-Industrie ist, diese Materialien zu<br />

recyclen, zeigt die aktuelle Studie von Dr.<br />

Ian Marius Peters, Dr. Jens Hauch und Prof.<br />

Christoph Brabec aus dem HI ERN. „Unsere<br />

Vision ist es, dass wir weg von einem<br />

Design für die Ewigkeit hin zu einem Design<br />

für den ewigen Kreislauf kommen.“,<br />

bekräftigt Physiker Dr. Ian Marius Peters<br />

„Damit machen wir erneuerbare Energie<br />

so nachhaltig, wie keine Energietechnologie<br />

zuvor.“<br />

Nicht für die Ewigkeit,<br />

sondern für einen ewigen Kreislauf<br />

Der am besten geeignete Markt, um die<br />

Menge an recyceltem Material aufzunehmen,<br />

wird demnach die Herstellung von<br />

PV-Modulen selbst sein. Nur in diesem<br />

Sektor ist der Bedarf in einigen Fällen groß<br />

genug. „Auch ohne zirkuläres Recycling ist<br />

Solarenergie nachhaltig“, betont Dr. Ian<br />

Marius Peters. „Zirkuläres Recycling bietet<br />

jedoch die Chance, eine echte Kreislaufwirtschaft<br />

aufzubauen und auch hier<br />

zum Vorreiter einer Kultur der Nachhaltigkeit<br />

zu werden.“<br />

Doch wie kann Recycling wirklich zirkulär<br />

werden? Die Studie des HI ERN zeigt hier<br />

einen Weg zu einer nachhaltigeren und<br />

wirtschaftlich tragfähigen Zukunft für die<br />

PV-Industrie auf: Im ersten Schritt müssen<br />

Solarmodule für den ewigen Kreislauf<br />

entworfen werden. Die eingesetzten Materialien<br />

müssen einfacher und sauberer<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN <strong>3•4</strong> <strong>2024</strong>

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