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missio magazin Ausgabe 5/2023

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Jetzt können sie stolz ihr neues Schulgebäude<br />

vorweisen. Kinder aus christli-<br />

„Wir hatten ein<br />

großes Problem chen und muslimischen Familien teilen<br />

mit dem Terrorismus.<br />

Heute fühlen Lehrerinnen genauso wie christliche. „Die<br />

sich die Schulbänke. Es gibt muslimische<br />

wir uns sicher.“ Regierung hat das Problem des Terrorismus<br />

in den Griff bekommen, bis auf we-<br />

Bischof Thomas<br />

Adly Zaky. nige Ausnahmen“, sagt Bischof Thomas<br />

Adly. „Heute können wir uns sehr sicher<br />

fühlen.“ Das heiß nicht, dass auf die neu<br />

polierte Fassade keine Schatten fallen. „Ja,<br />

kommen Sie mit,“ sagt eine Mitschwester<br />

der Direktorin auf die Frage, ob denn in<br />

der Franziskanerschule noch Spuren der<br />

Zerstörung zu sehen seien. „Gehen wir in<br />

die Kapelle!“ Der Tabernakel am Altar erschien<br />

den Angreifern damals als lohnende<br />

Beute. „Sie dachten, das wäre eine<br />

Art Tresor, und sie glaubten, es wäre Geld<br />

darin versteckt.“ Als sie nichts fanden, ließen<br />

sie ihn zurück. Die Schwester öffnet<br />

20 | <strong>missio</strong> 5/<strong>2023</strong><br />

Zerstört und wieder aufgebaut: die Schule der Franziskanerinnen.<br />

einen Fensterflügel in der Kapelle. Das<br />

Fenster führt nirgendwohin, es ist von<br />

hinten zugemauert. Wie ein kleiner<br />

Schrein. Ein paar angekohlte Bibeln und<br />

Gesangsbücher sind darin, dazu eine Ikonendarstellung:<br />

Christus blickt den Betrachter<br />

an. Sein Gesicht ist durchbohrt –<br />

vielleicht von einer Kugel, die die islamistischen<br />

Angreifer abgefeuert haben? Zehn<br />

Jahre sind seit den schrecklichen Tagen<br />

vergangen. Verglichen mit damals geht es<br />

ihnen heute gut.<br />

Am Ende des Rundgangs kommt man<br />

noch an zwei Bildern vorbei. Das größere<br />

prangt in der Eingangshalle. Das kleinere<br />

ist erst auf den zweiten Blick im Büro der<br />

Schulleitung zu sehen. Das große Bild<br />

zeigt den mächtigen Staatspräsidenten<br />

Sisi. Das kleinere Bild ist ein Portrait von<br />

Papst Franziskus. Aber egal wie groß –<br />

beide sind da. A

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