missio magazin Ausgabe 1/2023
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Diese Fragen standen vier Wochen lang<br />
im Mittelpunkt, als eine Reihe von Gästen<br />
unterwegs in den bayerischen Diözesen (und<br />
der Diözese Speyer) waren und von ihrer Arbeit<br />
berichteten. Die Ordensfrau Sr. Modesther<br />
Karuri und Charles Sendegeya, geboren<br />
in Ruanda, schilderten, wie sie Geflüchteten<br />
in der Hauptstadt Nairobi eine neue Chance<br />
auf ein Leben in Würde geben. Bischof Dominic<br />
Kimengich und der Priester James Kimani<br />
Kairu erleben in Eldoret hautnah, wie<br />
Konflikte zwischen den Volksgruppen eine<br />
ganze Region lähmen können. Ihre Mission<br />
heißt Frieden und Verständigung.<br />
Domitila Mwelu Kaluki setzt sich mit Unterstützung<br />
der Katholischen Arbeitnehmerbewegung<br />
(KAB) für faire Arbeitsbedingungen<br />
in den Teeplantagen ein. Als Katechistin<br />
gibt sie den Menschen geistigen Beistand.<br />
Der Pauline-Jaricot-Preis geht nach Kenia<br />
Dieses vielfältige Engagement verdient größere<br />
Beachtung. Deshalb hat <strong>missio</strong> München<br />
in diesem Jahr am Sonntag der Welt<strong>missio</strong>n<br />
erstmals den Pauline-Jaricot-Preis<br />
vergeben. Die diesjährige Preisträgerin ist<br />
die Menschenrechtsaktivistin Winnie Mutevu<br />
aus Kenia, die sich mit der Organisation<br />
HAART für den Kampf gegen Menschenhandel<br />
einsetzt. „Mit Winnie Mutevu<br />
zeichnen wir eine junge, moderne, tatkräftige<br />
Frau aus, die sich mit Mut und Ausdauer<br />
aus christlicher Überzeugung gegen<br />
eines der größten Übel unserer Zeit einsetzt“,<br />
betonte <strong>missio</strong>-Präsident Monsignore<br />
Wolfgang Huber anlässlich der Preisverleihung.<br />
„Wer gegen Menschenhandel<br />
und moderne Sklaverei kämpft wie Winnie<br />
Mutevu, lebt selbst in ständiger Gefahr vor<br />
Bedrohungen und Gewalt. Doch Winnie<br />
Mutevu lässt sich dadurch nicht entmutigen.“<br />
Winnie Mutevu äußerte sich bewegt von<br />
der Auszeichnung: „Die Welt scheint immer<br />
dunkler zu werden. Wir sollten uns jedoch an<br />
unsere Menschlichkeit erinnern und die<br />
Hoffnung nicht verlieren“, sagte Winnie<br />
Mutevu. „Wie Pauline seinerzeit<br />
nehme ich die Herausforderung an<br />
und rufe alle jungen Menschen auf,<br />
sich mir anzuschließen und aktiv zu<br />
werden, um denen, die die Chance haben,<br />
wieder zu träumen, Hoffnung<br />
und eine Zukunft zu geben – insbesondere<br />
den Überlebenden von Menschenhändlern.<br />
Vielen Dank. Möge<br />
Gott uns die Kraft und den Mut geben,<br />
die wir alle brauchen, um diesen Weg<br />
weiterzugehen.“<br />
Auch künftig wird jeweils eine<br />
Frau ausgezeichnet, die durch ihren herausragenden<br />
Einsatz Hoffnungsträgerin für andere<br />
ist – visionär und innovativ wie Pauline<br />
Jaricot (1799-1862). Pauline Jaricot war die<br />
Ideengeberin der Päpstlichen Missionswerke,<br />
Vordenkerin von <strong>missio</strong> München,<br />
und sie wurde im Mai 2022 in Lyon seliggesprochen.<br />
Der gläserne Preis wurde von der<br />
Münchner Künstlerin Mahbuba Maqsoodi<br />
entworfen. A ANTJE PÖHNER / CHRISTIAN SELBHERR<br />
<strong>missio</strong>-Präsident Msgr. Wolfgang<br />
Huber übergab den Pauline-Jaricot-<br />
Preis an Winnie Mutevu von der<br />
Organisation HAART aus Nairobi,<br />
die gegen Menschen handel kämpft.<br />
Ganz oben rechts:<br />
Gemeinsam Musik machen mit dem<br />
Chor von St. Benedict aus Nairobi.<br />
Links darunter: Sr. Modesther Karuri<br />
berichtete von ihrer Arbeit mit Geflüchteten.<br />
Rechts daneben: Der Funke soll überspringen –<br />
Bischof Dominic Kimengich aus Eldoret<br />
entzündete die Kerze zum Welt<strong>missio</strong>nsmonat.<br />
Ganz rechts: Gastgeber Bischof Gregor Maria<br />
Hanke aus Eichstätt predigte im Ingolstädter<br />
Münster.<br />
<strong>missio</strong> 1/<strong>2023</strong> |<br />
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