LOGISTIK-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 3/<strong>2024</strong> | S42 Zusätzlich zur Arbeitskraft und Zeit sponserte Amazon Die Tafel Österreich seit 2022 mit über 70.000 Euro, allein 25.000 Euro diesen Juni - das entspricht 170.000 Mahlzeiten für armutsbetroffene Menschen. Getreu dem Motto „Tu Gutes und rede darüber“ unterstützt Amazon auch beispielsweise den gemeinnützigen Verein „Vienna Hobby Lobby“, der an vier Standorten in Wien kostenlose Freizeitkurse und Workshops für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien organisiert. „Hier durfte ich vor Ort mithelfen und war sehr beeindruckt von der Sozialarbeit, die dort geleistet wird“, verrät Sprigade. Neben Geldund Sachspenden ist auch hier die Zeit die wertvolle Ressource: Freiwillige helfen beim Aufbau und der Durchführung der Kurse. Komplexe Logistik Die Tafel Österreich verfügt aktuell über 5 Lieferfahrzeuge, die pausenlos im Einsatz sind. Gruber: „Manche Einrichtungen kommen die Lebensmittel selbst abholen, das ist natürlich hilfreich. Aber die große Herausforderung ist die Zustellung, nicht alle Abgabestellen liegen so, dass man problemlos mit einem großen Fahrzeug zuliefern kann.“ Mit Partnern und Transportdienstleistern erfolgt die Verteilung, auch in die Bundesländer. Manche Güter werden in Hubs zwischengelagert, etwa wenn aus einer Großspende überschüssiger Tomaten Sugo gemacht wird, um die Haltbarkeit zu verlängern. „Das können dann Hunderte Paletten sein, die kann man nicht so einfach vor die Tür stellen“, weiß Gruber. Mit der Unterstützung von Transportpartnern wie Amazon kommen die Waren dann von der Produktionsstelle in kleinen Mengen zu den Einrichtungen. „Wir tauschen uns eng mit der Tafel Österreich aus, um unsere Logistikleistungen noch zielgerichteter zur Verfügung zu stellen und die Zusammenarbeit weiter auszubauen“, ergänzt Sprigade. Gruber: „Wir suchen vermehrt Partner direkt in der Landwirtschaft, da es sich mehr auszahlt, als vielleicht einzelne Stücke oder Kisten im Einzelhandel zu holen. Hier merkt man, dass die Lebensmittelmärkte selbst durch Abverkäufe die Abfälle reduzieren.“ Eine digitale Drehscheibe soll dabei helfen, die Effizienz zu steigern und beispielsweise Waren vom Landwirt direkt zur nächstgelegenen Einrichtung geliefert werden, um die Wege kurz zu halten und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Gerade angesichts der Kostensteigerungen im Energiesektor ist das doppelt sinnvoll: „Die Kosten der Tafel Österreich allein in den letzten zwei Jahren sind um 50.000 Euro gestiegen – besonders betroffen sind die Bereiche Energie, Transport und Lagerung“, führt Gruber aus. Ambitionierte Pläne Stetig steigende Kosten, stagnierende Spenden und dennoch ein ehrgeiziges Ziel – durch eine Erweiterung des Angebots will Gruber zukünftig 150 Sozialeinrichtungen mit kostenlosen Lebensmitteln versorgen. Das geht nicht ohne Partner. „Wir wollen gemeinsam zeigen, welch große Wirkung Partnerschaften wie die mit Amazon auch für die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – u. a. mit den Zielen ‚Kein Hunger‘ und ‚Halbierung der Lebensmittelverschwendung‘ – für die Gesellschaft und unseren Planeten haben können“, ergänzt Alexandra Gruber. Ohne professionelle Hilfe ist es für Betroffene so gut wie unmöglich, der Armutsfalle zu entkommen. Viele sind jedoch zu stolz, um diese Hilfe zu bitten. Gruber: „Durch die Abgabe der Lebensmittel sind die Menschen auch zugänglicher für Beratung und Sozialarbeit. Denn das ist ein Problem weniger, das sie lösen müssen – zu wissen, woher die nächste Mahlzeit kommt.“ Schließlich vermittelt Die Tafel Österreich auch Wissen, etwa Aufklärung über den sinnvollen Umgang mit Mindesthaltbarkeitsdaten oder Koch-Workshops und Tipps zur richtigen Lagerung. Alles auch mit dem Ziel, der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken. Und mit der Hoffnung, dass eines Tages kein Mensch in Österreich mehr Hunger leiden muss. (RED)
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