Urlaubsmagazin 2021
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36 faMilie<br />
„Müritzeum“ –ein Museum steht im See<br />
Ufo oder altes Schiff?<br />
Schon die Architektur<br />
des Müritzeum<br />
begeistert. Das setzt<br />
sich innen und im<br />
Außengelände fort.<br />
Waren (Müritz). Sie laden<br />
ein Kind in ein Museum<br />
ein: „Olle Teller, olle Bücher,<br />
olle Möbel –nee, keine<br />
Lust!“ Aber erzählen Sie<br />
dem Kind doch, dass man<br />
in diesem Museum mitten<br />
im See steht, ohne nass zu<br />
werden. Und dass sich hinter<br />
der größten Glasscheibe<br />
Europas 500 silberne Fische<br />
in 100000 Liter Wasser<br />
tummeln. Das gibt es<br />
tatsächlich, das Haus heißt<br />
„Müritzeum“ und es steht<br />
in Waren (Müritz). Ein richtiges<br />
Museum ist es eigentlichnicht,<br />
sondern viel mehr.<br />
Denn das Müritzeum ist ein<br />
Haus der Superlative, von<br />
innen wie von außen. Stolz<br />
thront das mit verkohltem<br />
Lärchenholz verkleidete<br />
„Haus der 1000 Seen“ am<br />
Rande der Altstadt. Mit<br />
seiner einmaligen Architektur<br />
taucht es imposant<br />
aus dem Herrensee auf. Im<br />
Sommer 2007 wurde es eröffnet.<br />
Das mit einem internationalen<br />
Architekturpreis<br />
ausgezeichnete Gebäude<br />
hat eine lange Vorgeschichte:<br />
Aus dem von Hermann<br />
Freiherr von Maltzan im<br />
Jahr 1866 gegründeten<br />
„Von Maltzan’schen Naturhistorischen<br />
Museum für<br />
Mecklenburg“ und späteren<br />
„Müritz-Museum“ entstand<br />
das heute überregional bekannte<br />
Zentrum für Naturerlebnis,<br />
Umweltbildung<br />
und Naturforschung.<br />
Mittelpunkt der Unterwasserwelt<br />
ist Deutschlands<br />
größtes Süßwasseraquarium<br />
mit 100000 Litern<br />
Wasser. Das fast sechs Meter<br />
hohe Becken erstreckt<br />
sich über zwei Etagen, hier<br />
tummeln sich 500 silberne<br />
Maränen, ein einheimischer<br />
Fisch aus den Tiefen der<br />
Müritz, dem größten Binnensee<br />
Deutschlands, über<br />
den man einen schönen<br />
Blick von der Dachterrasse<br />
des Müritzeums hat. Im<br />
Aquarium kann man regelmäßig<br />
Taucher beobachten,<br />
die alles sauber und in Ordnung<br />
halten. Auf der anderen<br />
Seite steht das „Haus<br />
der tausend Seen“ wirklich<br />
im See –imHerrensee.Und<br />
zwar genau 70 Zentimeter.<br />
Das macht es im Untergeschoss<br />
möglich, unter der<br />
Wasserlinie zum Beispiel<br />
den dicken Karpfen in die<br />
glubschigen Augen sehen ...<br />
Daneben gibt es noch zahlreiche<br />
weitere Aquarienbecken,<br />
in denen neben fast<br />
50 Fischarten auch Krebse,<br />
Sumpfschildkröten und<br />
Schnecken leben. In der<br />
naturgetreuen Nachgestaltung<br />
eines Flusslaufs kann<br />
man auf insgesamt 20 Metern<br />
Flussbewohner von der<br />
Quelle bis zur Mündung begleiten.<br />
Müritzeum bietet Forschern<br />
ideale Bedingungen<br />
Schnittiges Ufo oder uraltes<br />
Schiff? Nicht nur die<br />
mitunter atemberaubenden<br />
Sammlungen zur Natur des<br />
Müritz-Nationalparks und<br />
der ganzen Region verdienen<br />
Aufmerksamkeit, auch<br />
die ungewöhnliche Architektur<br />
des Hauses. Egal,<br />
von welcher Seite man das<br />
Haus betrachtet, die Fantasie<br />
bringt immer wieder<br />
neue Assoziationen hervor.<br />
Insgesamt 720 Kubikmeter<br />
Beton stecken allein in der<br />
1200 Quadratmeter großen<br />
und 60 Zentimeter dicken<br />
Betonplatte für den Boden.<br />
Die schrägen, um 60 Grad<br />
geneigten Wände wurden<br />
aus Sichtbeton gegossen.<br />
Eine geschwungene Treppe<br />
führt auf die gut 300 Quadratmeter<br />
große Holzterrasse<br />
auf dem Dach.<br />
Müritzeum – das ist auch<br />
Forschung. Der schöne alte<br />
Bau des Müritz-Museums<br />
erstrahlt seit 2006 in neuem<br />
Glanz. Nach der Sanierung<br />
bietet das Gebäude der umfangreichen<br />
Naturhistorischen<br />
Landessammlung von<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
doppelt so viel Platz und<br />
den Forschern sehr gute<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Der Name „Müritzeum“<br />
nimmt Bezug auf die Geschichte<br />
des Hauses,denn er<br />
wurde aus dem Namen des<br />
1957 gegründeten Müritz-<br />
Museums abgeleitet. Auf<br />
jeden Fall sollte man sich<br />
die Zeit für einen Spaziergang<br />
durch die Außenanlagen<br />
nehmen. Den Herrensee<br />
umgibt ein abwechslungsreicher<br />
Park, der direkt an<br />
die Warener Altstadt grenzt.<br />
Übrigens, gleich neben dem<br />
Müritzeum befindet sich ein<br />
großer Parkplatz. HN<br />
mueritzeum.de<br />
Ufo oder uraltes Schiff? Die Architektur des „Müritzeums“<br />
erregt Aufsehen.<br />
©(2) NK/Archiv<br />
Im größten Süßwasseraquarium Europas sorgen regelmäßig<br />
Taucher dafür, dass alles sauber und in Ordnung ist.