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Urlaubsmagazin 2021

Urlaubsmagazin

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Urlaubs<br />

magazin<br />

Mit<br />

vielen KulturundFreizeittipps<br />

Ihr Magazin für die schönste Zeit des Jahres | <strong>2021</strong><br />

Ferienland<br />

Warum der Tourismus<br />

im Nordosten Spitze ist<br />

Wanderlust<br />

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es<br />

nicht einen Jacobsweg, sondern gleich<br />

fünf offizielle Top-Strecken für Pilger<br />

sommerliebe<br />

Bei großer Hitze hilft nur eins: Eis,<br />

viel Eis –sieben gute Adressen<br />

theaterluFt<br />

Die Vineta-Festspiele auf der Insel<br />

Usedom feiern ihr 25. Jubiläum.<br />

Interview mit Wolfgang Bordel<br />

Beiuns urlauben<br />

Sie richtig!


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eDitorial/inhalt 03<br />

10 28<br />

Liebe Urlauberinnen<br />

und Urlauber,<br />

14 42<br />

18 46<br />

Titelgeschichte<br />

meckpomm ist Spitze! ..................... 06<br />

Freizeit<br />

Sehenswürdigkeiten ......................... 10<br />

Pilgerwege in mV .............................. 14<br />

Freizeit in Templin ............................. 17<br />

Radtour durch die lewitz ................. 18<br />

news aus dem nordosten ............... 20<br />

lagunenstadt am Haff ...................... 22<br />

Wasserburg liepen ........................... 23<br />

Segeltörn vor usedom ..................... 24<br />

ostseevillen der Kaiserbäder .......... 25<br />

Pack‘ die Badehose ein! ................... 26<br />

Familie<br />

Der große eis-Report ....................... 28<br />

Inhalt<br />

Plau am See ....................................... 34<br />

Weinbau auf Burg Stargard ............. 35<br />

unterwasserwelt im „müritzeum“ ... 36<br />

10 Familientipps ................................ 38<br />

Die 1000-jährigen eichen ................. 40<br />

Vonmirow nach Rheinsberg ............ 41<br />

Die Königin aus mirow ..................... 42<br />

ein einmaliges Dorf im Dorf ............ 44<br />

Das malchower DDR-museum ........ 45<br />

Kultur<br />

25 Jahre Vineta-Festspiele ............... 46<br />

Kulturhöhepunkte ............................ 48<br />

urlaubskarte ...................................... 04<br />

Kolumne ............................................ 50<br />

Impressum ......................................... 50<br />

wenn Sie dieses Blatt in den<br />

Händen halten, haben Sie alles<br />

richtig gemacht und gönnen sich<br />

gerade eine Auszeit im schönsten<br />

aller Bundesländer –imdeutschen<br />

Urlaubsparadies Mecklenburg-<br />

Vorpommern (Seite 6).Damit Sie<br />

die freien Tage auskosten und<br />

sich bestmöglich erholen können,<br />

präsentieren wir Ihnen unzählige<br />

Ausflugstipps und, ja, Lustmacher<br />

für eine unbeschwerte Zeit.<br />

Möglicherweise lesen Sie hier zum<br />

ersten Mal von Ihren zukünftigen<br />

Erinnerungen.<br />

Wussten Sie,dass durch<br />

Meckpomm fünf Pilgerwege führen,<br />

von denen vier in Verbindung mit<br />

dem berühmten Jacobsweg stehen?<br />

Auf den Routen sind Ruhe und<br />

Idylle garantiert (Seite 14). Wir<br />

hätten im Heft noch eine Segelund<br />

Radtour für Sie (Seiten 18<br />

&24) ... Aber übertreiben Sie es<br />

nicht mit den Aktionen, immerhin<br />

ist Urlaub! Gehen Sie lieber an<br />

den Strand (Seite 26),essen Sie<br />

jeden Tagein leckeres Eis (Seite<br />

28).Lassen Sie sich amAbend von<br />

Theater und Musik berauschen<br />

(Seite 46).Machen Sie nur Dinge,<br />

die Ihnen guttun. Wir wünschen<br />

Ihnen schöne Ferien!<br />

Sirko Salka<br />

Redaktion<br />

Titelfoto: ©pkazmierczak –stock.adobe.com<br />

Unser UrlaUbsportal<br />

Wir informieren Sie auf unserem urlaubsportal www.meckpomm.de über das urlaubsland<br />

mecklenburg Vorpommern. Über meckpomm-Tipps, empfehlungen, Vermieterservice und Reisen<br />

bieten wir für Sie das Beste an Ideen und Anregungen, um die Zeit der Ruhe und entspannung<br />

zu genießen. natürlich finden Sie bei uns auch eine große Auswahl an Ferienhäusern, -wohnungen,<br />

-bungalows und viele weitere außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Schauen Sie einfach mal bei uns vorbei!<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem meckpomm.de-Team<br />

unter der kostenfreien Hotline 0800-800 4575 (Montag bis Freitag von 8–16 Uhr).<br />

Folgen Sie uns!<br />

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Besuchen Sie unsere Webseite


04 UrlaUbskarte<br />

Präsentiert von der Nordkurier App<br />

Die Hansestadt Rostock ist mit ihren<br />

204.000 Einwohnern die einzige Großstadt<br />

in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Schwerin ist Deutschlands<br />

kleinste Landeshauptstadt<br />

mit dem Schweriner Schloss<br />

als Landtagssitz.<br />

Das 1600 Hektar große Landschaftsschutzgebiet<br />

der Lewitz ist<br />

ideal für Wasserwanderer geeignet.<br />

Der 1990 gegründete Müritz-Nationalpark befindet<br />

sich im Süden Mecklenburg-Vorpommerns und ist<br />

der flächenmäßig größte Nationalpark der Bundesrepublik.


anzeige 05<br />

Rügen ist Deutschlands<br />

größte Insel mit den<br />

bekannten Kreidefelsen.<br />

Die Insel Usedom ist<br />

die sonnenreichste<br />

Insel Deutschlands und<br />

bekannt für ihre<br />

Bäderarchitektur.<br />

Eine App<br />

für Ihren Alltag<br />

Gäste und Einheimische sind mit der Nordkurier<br />

App stets aktuell und umfassend informiert.<br />

Neubrandenburg. Warum<br />

ist die Bundesstraße nach<br />

Usedom gesperrt? Wo gibt’s<br />

das beste Fischbrötchen in<br />

Stralsund? Und gelten aktuell<br />

eigentlich Corona-Beschränkungen<br />

für Mecklenburg-Vorpommern?<br />

Auf<br />

Fragen wie diese weiß der<br />

Nordkurier stündlich neue<br />

Antworten – und versorgt<br />

so täglich weit über 100.000<br />

Leserinnen und Leser mit<br />

den neuesten Nachrichten<br />

aus Deutschlands Nordosten<br />

und der Welt.<br />

Wer ein Smartphone hat,<br />

kann es sich dabei besonders<br />

leicht machen: Über die<br />

Nordkurier App kommen die<br />

aktuellen Nachrichten direkt<br />

aufs Handy,können einfach<br />

sortiert und werbefrei<br />

gelesen werden. Und wenn<br />

etwas besonders Eiliges oder<br />

Wichtiges passiert, informiert<br />

die App auf Wunsch<br />

per Push-Nachricht darüber.<br />

Soerfahren die Nutzer<br />

in Echtzeit, was gerade in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und der Uckermark los ist.<br />

Wer es gern ausführlicher<br />

mag,kann in der Nordkurier<br />

App obendrein das digitale<br />

E-Paper der gedruckten Tageszeitungen<br />

„Nordkurier“<br />

oder „Uckermark Kurier“ lesen<br />

–günstige, zum Teil sogar<br />

kostenlose, Probe-Abos<br />

dafür gibt’s beim Nordkurier-Leserservice<br />

unter Telefon<br />

0800-4575000.<br />

Zu guter Letzt enthält die<br />

App auch einen direkten<br />

Kommunikations-Kanal in<br />

die Nordkurier-Redaktion.<br />

Sie haben Fragen zum Zeitgeschehen,<br />

möchten einen<br />

Hinweis oder eine Anregung<br />

für ein Thema geben oder<br />

haben etwas Originelles erlebt?<br />

Dann können Sie über<br />

die App direkt Kontakt mit<br />

den Nordkurier-Redakteuren<br />

aufnehmen!<br />

Die kostenlose App gibt’s sowohl<br />

für Apple iPhone und<br />

iPad als auch für Android-<br />

Smartphones und -Tablets.<br />

Ausprobieren lohnt sich!<br />

Nordkurier App<br />

©Wayhome Studio –stock.adobe.com


06 titelgeschichte<br />

Meckpomm ist Spitze!<br />

Nirgendwo sonst in Deutschland<br />

wird sogerne Urlaub gemacht<br />

Willkommen im Ferienparadies: Wo andere Bundesländer teure Imagekampagnen auffahren<br />

müssen, damit mehr Gäste dort ihren Urlaub verbringen, lassen wir in Mecklenburg-Vorpommern<br />

nordisch-cool die nackten Zahlen für uns sprechen.<br />

Text Sirko Salka & Martin Lindner<br />

© hardyuno – stock.adobe.com


titelgeschichte 07<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Kilometerlange<br />

Ostseestrände, uralte Märchenwälder,<br />

ursprüngliche<br />

und romantische Seenlandschaften<br />

– Mecklenburg-<br />

Vorpommern ist mit seinen<br />

malerischen Landschaften<br />

ein Urlaubsparadies. Und<br />

Wasser, jede Menge kühles<br />

Nass: Meckpomm hat den<br />

meisten Zugang zum Meer<br />

und ist bekannt als das<br />

Land der 1000 Seen.<br />

Touristinnen und Touristen<br />

aus Deutschland und Europa<br />

lieben diese Urlaubsregion,<br />

weil hier alle Bedürfnisse<br />

an Freizeitaktivitäten<br />

gestillt werden können. Man<br />

so angenehm entschleunigen<br />

kann. Und weil in Mecklenburg-Vorpommern<br />

die<br />

leckersten maritimen Gaumenfreuden<br />

fürs kulinarische<br />

Wohlbefinden sorgen.<br />

Viele gute Gründe, warum<br />

das Land einsame Spitze ist<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

ist seit Jahren das beliebteste<br />

deutsche Reiseziel bei<br />

mehrtägigen Urlaubsreisen.<br />

Menschen aus Berlin, Hamburg,<br />

München und ganz<br />

Deutschland wissen längst,<br />

was für ein Erholungs-<br />

Paradies das Küstenland<br />

ist. Die meisten Besucher<br />

sind Wiederholungstäter.<br />

Sie schätzen die Inseln Rügen,<br />

Usedom, Hiddensee<br />

So prächtig leuchtend zeigt sich die Skyline der Bansiner<br />

Bergstraße.<br />

©UTG<br />

und genießen den Wasserreichtum<br />

der Grundmoränen-Landschaft<br />

Mecklenburgische<br />

Seenplatte. Sie<br />

besuchen Städte, Dörfer,<br />

Biohöfe. Übernachten auf<br />

Natur-Campingplätzen oder<br />

im Sternehotel. Wie die Reiseanalyse<br />

ergab, folgen auf<br />

den Plätzen der Top-Reiseziele<br />

Bayern, Schleswig-Holstein<br />

und Niedersachsen.<br />

Sommer, Sonne, Sonnenschein!<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

kann seit Jahren<br />

die meiste Sonne für<br />

sich verbuchen! Ganz vorn<br />

in den Deutschlandcharts<br />

liegen die Inseln Usedom<br />

und Rügen sowie die Hansestadt<br />

Greifswald. Im Ferienörtchen<br />

Zinnowitz auf<br />

der Sonneninsel Usedom ist<br />

„Klärchen“ Stammgast: Jedes<br />

Jahr gibt es dort 2000<br />

Stunden Sonne pur. Warum<br />

ans Mittelmeer oder auf<br />

die Kanarischen Inseln reisen,<br />

wenn der Wettergott in<br />

Meckpomm zu Hause ist!<br />

Die größte Vielfalt an<br />

herzoglichen Residenzen<br />

Bei über 1000 Gewässern<br />

und einer geringen Einwohnerzahl<br />

– Meckpomm<br />

ist das am dünnsten besiedelte<br />

Bundesland – hat<br />

in MV gefühlt jeder seinen<br />

eigenen See. Na, zumindest<br />

seinen Lieblingssee. Hier<br />

gibt es Wasser, soweit das<br />

Auge reicht. Kein Bundesland<br />

hat mehr davon. Und<br />

mit der Müritz hat Mecklenburg-Vorpommern<br />

das<br />

flächengrößte Binnengewässer<br />

Deutschlands. Auf<br />

stolze 112,6 Quadratkilometer<br />

bringt es die blaue Königin<br />

der Seenplatte.<br />

Die dünne Besiedelung des<br />

Landes verspricht die Idylle,<br />

die viele Urlauber an Meckpomm<br />

so schätzen. Umso<br />

erstaunlicher ist es, dass in<br />

dieser Region, in der einst<br />

die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin,<br />

Mecklenburg-Strelitz<br />

und Vorpommern<br />

die Geschicke lenkten,<br />

über 1000 Schlösser und<br />

Herrenhäuser die Geschichte<br />

vergangener Zeiten lebendig<br />

halten. Nirgendwo sonst<br />

in Europa gibt es eine solche<br />

Vielzahl an prachtvollen<br />

Gutshäusern, Gutskapellen<br />

und Gartenanlagen. Schloss<br />

Ludwigslust, das Versailles<br />

des Nordens und das Schweriner<br />

Schloss,Sitz des Landtags<br />

oder Schloss Mirow, wo<br />

die britische Königin Charlotte<br />

ihre Kindheit verlebte,<br />

gehören zu den berühmtesten<br />

Residenzen.<br />

Der Schlosspark Ludwigslust<br />

ist mit 127 Hektar der<br />

größte Landschaftsgarten in<br />

MV. Kein Geringerer als Peter<br />

Joseph Lenné,seines Zeichens<br />

Chef aller preußischen<br />

Gärten, hat hier Mitte des<br />

19. Jahrhunderts sein Spätwerk<br />

realisiert. Aus einem<br />

barocken Garten zauberte<br />

Lenné einen Traum-Garten<br />

Eden. Kein Wunder, dass<br />

es der schöne Park vor<br />

Wie aus einem Märchen –die Eichen bei Peenemünde fühlen<br />

sich gut auf der Naturerbefläche.<br />

©Norbert Rosing DBU Naturerbe<br />

Der seltene Seeadler ist an der Küste noch zu Hause. Auf<br />

Usedom ist er mit mehreren Brutpaaren vertreten. ©Klemens Karkow


08 titelgeschichte<br />

Das ist der echte Müritzdampfer von heute: die „Europa“ vor der Urlaubsstadt Waren.<br />

© Hartmut Nieswandt<br />

ein paar Jahren auf Platz 2<br />

beim Europäischen Gartenpreis<br />

in der Kategorie „Beste<br />

Weiterentwicklung eines<br />

historischen Parks“ schaffte.<br />

Sonne, Sand, weißer Strand,<br />

hier urlauben Sie richtig<br />

Ein Hauch von Freiheit<br />

liegt in der Ostseeluft, die<br />

einem zart bis stürmisch<br />

über die Wangen streicht<br />

und den Kopf freimacht.<br />

Das Meer braust an der<br />

Küste von Meckpomm im<br />

ewigen Rhythmus der Wellen,<br />

während die Möwen<br />

kreischen und am Horizont<br />

Fischerboote und Tanker<br />

übers Meer gleiten. Mit<br />

knapp 2000 Kilometer Küstenlänge<br />

kann kein anderes<br />

Bundesland Mecklenburg-<br />

Vorpommern das „Wasser“<br />

reichen. Den Großteil nehmen<br />

Buchten und die vorpommersche<br />

Küste ein.<br />

Rügen ist mit Abstand die<br />

größte und bevölkerungsreichste<br />

Ostseeinsel. Fast<br />

80000 Menschen leben auf<br />

dem Eiland, das wenig von<br />

seiner Ursprünglichkeit verloren<br />

hat. Über die Hansestadt<br />

Stralsund gelangt man<br />

dorthin. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten<br />

zählen die<br />

Kreidefelsen, der Königsstuhl,<br />

die Bäderarchitektur,<br />

herrliche Alleen und faszinierende<br />

Buchenwälder.<br />

Nicht zu vergessen sind Kap<br />

Arkona samt Leuchtturm,<br />

die Seebrücke Sellin oder<br />

der Nationalpark Jasmund.<br />

Der nächste Rekord in Mecklenburg-Vorpommern<br />

besteht<br />

aus Sand. Weit über<br />

200000 Gäste besuchten in<br />

den vergangenen Jahren die<br />

jährlich wechselnden Sandskulpturen-Ausstellungen<br />

in<br />

Binz auf Rügen. 2019 schaffte<br />

es die mit 17,66 Metern<br />

höchste Sandburg der Welt<br />

ins Guinnessbuch der Rekorde.<br />

Ähnliche Wunder aus<br />

Ostseesand sind zu bewundern<br />

auf der Insel Usedom,<br />

Deutschlands zweitgrößtem<br />

Eiland. Und wenn man<br />

schon mal auf der Grenzinsel<br />

zu Polen ist, sollte ein<br />

Besuch der Dreikaiserbäder<br />

Ahlbeck, Heringsdorf und<br />

Bansin Pflicht sein. Denn<br />

in diesen einst winzigen Fischerdörfchen<br />

begann vor<br />

150 Jahren der innerdeutsche<br />

Tourismus. Damals<br />

brach, zunächst bei den Gutbürgerlichen,<br />

plötzlich das<br />

Reisefieber der Deutschen<br />

Sehenswert in der Hansestadt Greifswald ist natürlich die<br />

historische Altstadt mit dem Marktplatz. © Sina Ettmer –stock.adobe.com<br />

aus. Ab in die Sommerfrische,<br />

sonannte man seinerzeit<br />

den Urlaub am Meer.<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

tut gut und schmeckt gut<br />

Und noch zwei Superlative<br />

sollen genannt werden: Bernstein<br />

ist das Gold der Ostsee.<br />

Die mit 178,64 Metern längste<br />

Bernsteinkette der Welt<br />

steht auf dem Marktplatz in<br />

Ribnitz-Damgarten. 20100<br />

Bernsteine wurden dort vor<br />

ein paar Jahren auf eine ein<br />

Millimeter starke Stahlseide<br />

aufgereiht.<br />

Kulinarischmacht dem Ostsee-Land<br />

keiner so schnell<br />

etwas vor: Mit jetzt neun<br />

ausgezeichneten Adressen<br />

hat Meckpomm die meisten<br />

Michelin-Sterne-Restaurants<br />

im Osten. In Heringsdorf<br />

gibt es mit dem „Kulmeck<br />

by Tom Wickboldt“<br />

und „The O‘Room“ gleich<br />

zwei Top-Adressen. Hierzulande<br />

wird viel mit regionalen<br />

Produkten gekocht. Das<br />

schmeckt man dann auch.<br />

Es gäbe zig weitere Superlative<br />

zu nennen –aber ein<br />

bisschen was wollen Sie<br />

in Ihrem Urlaub in Meckpomm<br />

ja sicherlich auch<br />

noch selbst entdecken.


Märchen<br />

aus aller Welt<br />

Täglich 10-18 Uhr<br />

IM GLASPALAST | NEUE MITTE PRORA<br />

Vierte Straße 4<br />

18609 Ostseebad Binz OT Prora<br />

www.sandfest-ruegen.de<br />

Kaiser &<br />

Könige<br />

SAND09. JUNI BIS<br />

SKULPTUREN<br />

09. JUNI BIS<br />

07. NOVEMBER <strong>2021</strong><br />

AUSSTELLUNG<br />

USEDOM<br />

<strong>2021</strong><br />

Täglich 10 -18Uhr<br />

AUF DEM PARKPLATZGRENZÜBERGANG AHLBECK<br />

Swinemünder Chaussee 11 ·17419 Ostseebad Ahlbeck<br />

Direkt an der Bahn- und Bushaltestelle<br />

„Ahlbeck Grenze“<br />

www.sandskulpturen-usedom.de


10 freizeit<br />

Das sollten Sie gesehen haben: Sieben<br />

Tipps für unvergessliche Urlaubsmomente<br />

Romantisches, Schätze der Backsteingotik, Zeugen der Hansezeit, Unesco-Welterbe, die<br />

scheinbar unendlichen feinen weißen Sandstrände, die mehr als 1000 Seen und vielerorts noch<br />

eine nahezu unberührte Tier- und Pflanzenwelt –das gibt es so nur in diesem Bundesland.<br />

Texte Eckhard Behr<br />

Bummeln, pilgern, baden<br />

und Natur genießen<br />

©Peter Frischmuth<br />

Sonnenblumenfelder, schier unendliche<br />

Baumalleen, klare Flüsse und Seen, Pilgerwege<br />

und Kleinstädte voller Charme,<br />

Fischerhöfe und Häfen, von denen aus<br />

mit Paddel- oder Hausboot zu einem Törn<br />

aufgebrochen werden kann. Rund um<br />

Deutschlands größten See, die Müritz, ist<br />

all‘ das und noch viel mehr zu finden. Im<br />

Zentrum all‘ dessen: Waren, das gern auch<br />

als St. Tropez des Nordens bezeichnet wird.<br />

Nicht weit entfernt: der Rundwanderweg<br />

des Müritz-Nationalparks, der Pilgerweg<br />

Mecklenburgische Seenplatte oder der<br />

Havel-Radweg. Und nebenan die barocken<br />

Kleinresidenzen in Mirow und Rheinsberg.<br />

mecklenburgische-seenplatte.de<br />

Der Aussichtsturm auf dem 100 mhohen<br />

Käflingsberg befindet sich im Müritz-Nationalpark<br />

südöstlich der Ortschaft Speck.<br />

Der Schweriner Dom<br />

lässt sich in diesem Jahr zu<br />

seinem 850. Jubiläum feiern.<br />

Schweriner Dom wird 850 Jahre alt<br />

Mit 117,5 Metern besitzt der Schweriner Dom den<br />

höchsten Kirchturm im Osten Deutschlands. Das<br />

Gotteshaus zählt zu den ältesten und größten Bauten<br />

der Backsteingotik. In diesem Jahr soll mit Gottesdiensten,<br />

Ausstellungen, Konzerten und Führungen<br />

das 850-jährige Bestehen des Doms begangen werden.<br />

Die Organisatoren planen am 4. Juni die Nacht<br />

der Chöre, am 14. Juni die Eröffnung der Ausstellung<br />

„Herzen-Werkstatt“, die sich in 25 Arbeiten mit dem<br />

„weltlichen und geistlichen Sinnbild des menschlichen<br />

Herzens“ befassen will. Am 12. September soll<br />

schließlich mit einem Festgottesdienst der Höhepunkt<br />

des Jubiläumsjahres gefeiert werden.<br />

dom-schwerin.de<br />

©SEB -www.sebfoto.de –stockadobe.com


freizeit 11<br />

Größter Buchenwald<br />

im Ostseeraum<br />

Meer, Buchenwälder und Kreideklippen –<br />

sie prägen die einzigartige Schönheit<br />

des Nationalparks Jasmund.<br />

Mit seinen 30 Quadratkilometern ist der Nationalpark<br />

Jasmund auf der Insel Rügen der<br />

kleinste in Deutschland. Gleichzeitig aber verfügt<br />

er mit mehr als 650 000 Bäumen über den<br />

größten zusammenhängenden Buchenwald im<br />

gesamten Ostseeraum. Auch deshalb gehört<br />

er seit dem Jahr 2011 zum Unesco-Welterbe.<br />

Am Rande des Nationalparks ragt der Piekberg<br />

mit 161 Metern in die Höhe und markiert damit<br />

die höchste Erhebung Rügens. Wer über die<br />

Entstehung der einzigartigen Kreidefelsen,<br />

aber auch über die Fauna und Flora Informationen<br />

sucht, findet diese in den Besucherzentren<br />

Nationalpark-Zentrum, Königsstuhl und<br />

Welterbeforum. Übrigens: So wunderschön die<br />

Kreideklippen auch sind, vor Spaziergängen<br />

unterhalb der Klippen wird wegen lebensgefährlicher<br />

Rutschungen und Abbrüche gewarnt.<br />

nationalpark-jasmund.de<br />

©Rico K. –stock.adobe.com<br />

Müritz-Tierklinik<br />

ierk Dr. med. vet. Holger Nietz<br />

–Fachtierarzt für Kleintiere –<br />

Kleintierklinik Waren<br />

Goethestraße 52 ∙ 17192 Waren<br />

Tel.: 03991 664626 ∙ Mobil: 0171 6727288<br />

Mo.−Fr. 10−12 und 16–19 Uhr<br />

Samstag 10−12 Uhr<br />

Sonntag Notfallsprechstunde 11−12 Uhr<br />

Tierarztpraxis Röbel<br />

Mirower Straße 34 ∙ 17207 Röbel<br />

Tel.: 039931 59146<br />

Mo/Di/Do/Fr 16−18 Uhr<br />

Mi 13 -14Uhr<br />

Tierarztpraxis Malchow<br />

Güstrower Straße 68 ∙ 17213 Malchow<br />

Tel.: 039932 809510<br />

Mo/Di/Do/Fr 13−15 Uhr<br />

Mi 16−18 Uhr<br />

Wir arbeiten unter anderem mit CT,<br />

digitalem Röntgen, Ultraschall, EKG, Labor,<br />

Endoskopie, kleiner und großer Chirurgie.<br />

Mit Katzenhotel.<br />

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Gruppen- und<br />

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Telefon 0171 7302476<br />

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www.mueritzbootswelt.de


12 freizeit<br />

Über 100 Jahre ander vorpommerschen<br />

Ostseeküste –die Seebrücken<br />

Dass sie mehr als 120 Jahre alt ist, sieht man der Ahlbecker<br />

Seebrücke nicht an. Sie ist die einzig erhaltene alte Seebrücke<br />

auf der Insel Usedom. Vier Ecktürme geben der 90<br />

Meter langen Brücke ihr markantes Aussehen. 1993 erhielt<br />

sie einen Seesteg, der das Anlegen von Fahrgastschiffen<br />

ermöglicht. Neben Ahlbeck besitzen Bansin, Koserow und<br />

Zinnowitz Seebrücken. Heringsdorf verfügt seit 1995 über<br />

eine 508 Meter lange Brücke –die längste in Kontinentaleuropa.<br />

Vonallen Brücken sind Ausflüge mit Fahrgastschiffen<br />

möglich. In Zinnowitz lädt eine Tauchglocke zu Abenteuern<br />

unter Wasser ein, auf der rekonstruierten Koserower<br />

Seebrücke soll demnächst eine Glocke an den Untergang<br />

des sagenhaften Vineta erinnern.<br />

usedom.de<br />

Die Ahlbecker Seebrücke mit ihren markanten<br />

vier Ecktürmen ist die älteste auf der Insel Usedom.<br />

©eKoch –stock.adobe.com<br />

Glücksbringer, Boten der Götter –<br />

die Menschheit hat den Kraniche<br />

viele Beinamen gegeben.<br />

Wenn die Boten der Götter zum Greifen nah sind<br />

Sie sind elegant, ihre Tänze geheimnisvoll. Wie kein anderer Vogel verkörpern<br />

sie den menschlichen Traum vom Fliegen. Ihre trompetenartigen<br />

Rufe sind weithin hörbar, sie gelten als Boten der Götter und des Glücks:<br />

die Kraniche. Dem Reiz dieser Tiere kann sich kaum jemand entziehen.<br />

„Mit dem Kranorama bei Günz am Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft<br />

haben wir dazu beste Voraussetzungen geschaffen, um die<br />

Kraniche in ihrer natürlichen Umgebung nah zu erleben“, sagt Dr. Günter<br />

Nowald Kranich-Informationszentrums in Groß Mohrdorf. Das Kranorama<br />

dient als Beobachtungsplattform und als Informationszentrum. Im Frühjahr<br />

und im Herbst machen die Vögel in der Region Rast auf ihren Flügen<br />

in den Süden oder Norden. Manchmal rasten dann bis zu 70 000 Kraniche<br />

in den Küstengewässern des Nationalparks, weiß Dr. Nowald.<br />

kraniche.de<br />

© jakob wilden –stock.adobe.com<br />

Greifswald im Mittelalter erleben<br />

980 Stätten gehören zum Weltkulturerbe der Menschheit.<br />

Die Hansestadt Wismar ist seit 2002 eine davon. Im<br />

14. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Bund der Hanse.<br />

Der zur damaligen Zeit vorhandene Stadtgrundriss hat<br />

sich nahezu unverändert erhalten. Authentisch auch das<br />

Hafenbecken, das als Symbol für die Stärke als Seehandelsstadt<br />

steht. Und die zum Hafen fließende „Grube”<br />

ist der letzte erhaltene künstlich angelegte mittelalterliche<br />

Wasserlauf in einer norddeutschen Altstadt. Die drei<br />

großen Backsteinkirchen St. Georgen, St. Nikolai und St.<br />

Marien runden das Stadtensemble ab. Der Weltkulturerbe-Lehrpfad<br />

führt zu den Zeugnissen des Mittelalters.<br />

wismar.de<br />

Das Hafenbecken erinnert<br />

heute noch an die Stärke<br />

Wismars als Seehandelsstadt.<br />

©babelsberger –stock.adobe.com


freizeit 13<br />

©Ozeaneum<br />

Im Jahr 2008 eröffnet, wurde das Ozeaneum<br />

bereits drei Jahre später als „Europas Museum<br />

des Jahres 2010“ ausgezeichnet.<br />

Riesen der Meere imOzeaneum<br />

Beim Betreten des Ozeaneums wird man von drei<br />

Walskeletten begrüßt. Wer mehr von den Riesen der<br />

Meere erfahren will, sollte sich an einem Rundgang<br />

teilnehmen. Vorbei an 50 riesigen Meerwasseraquarien,<br />

vorbei am größten Aquarium, das 2,6 Millionen Liter<br />

Wasser fasst. Der Rundgang endet in der Ausstellung<br />

„1:1 Riesen der Meere“, die in Kooperation mit der<br />

Umweltschutzorganisation Greenpeace entstand: Über<br />

die gesamte Raumhöhe schweben Nachbildungen<br />

von Walen in Originalgröße. Das größte Exponat ist<br />

ein Blauwal mit einer Länge von 26 Metern. Außerdem<br />

sind ein abtauchender Pottwal im Kampf mit einem<br />

Riesenkalmar, ein Schwertwal und ein Buckelwal mit<br />

Jungtier zu sehen. Dramaturgisches Highlight ist<br />

eine Multimedia-Inszenierung mit den Gesängen des<br />

Buckelwals und den Klicks der Pottwale, anhand derer<br />

sie ihre Beute in bis zu 3.000 Meter Tiefe aufspüren.<br />

Nicht vergessen sollte man das Dach des Hauses, dort<br />

tummeln sich Humboldt-Pinguine in einem Bassin.<br />

ozeaneum.de<br />

Restaurant |Angel- &Badeboote |Yachten |Stand-Up-Paddle Vermietung<br />

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www.marina-eldenburg.de<br />

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14 freizeit<br />

Mit jedem Schritt<br />

den Alltag hinter<br />

sich lassen und zu<br />

sich selbst finden<br />

Den berühmten Jacobsweg kennen Sie alle.<br />

Hierzulande gibt es gleich fünf Pilgerrouten –<br />

und Idylle und Ruhe sind garantiert.<br />

Immer mehr Menschen wollen<br />

ihre Seele „streicheln“.<br />

Sich nicht per Fernbedienung<br />

vor dem Fernseher<br />

zerstreuen; sie wollen ihren<br />

Geist sammeln, um so ihm<br />

und ihrem Körper etwas<br />

Gutes zu tun.<br />

Deshalb pilgern sie. Dafür<br />

bietet Mecklenburg-Vorpommern<br />

günstige Voraussetzungen<br />

mit seinen mehr<br />

als 1000 Kilometern markierter<br />

Pilgerwege. Diese<br />

sind bestens am Pilgerweg-<br />

Logo, einer stilisierten gelben<br />

Muschel mit Welle auf<br />

blauem Hintergrund, zu<br />

erkennen. All‘ diese Wege<br />

führen letztendlich ins spanische<br />

Santiago de Compostela.<br />

Der Ort ist nicht nur<br />

Hauptstadt der nordwestspanischen<br />

Region Galicien,<br />

sondern auch Endpunkt<br />

des Jakobsweges, der von<br />

zahlreichen Orten in Nordeuropa<br />

als Ausgangspunkte<br />

über ein weitverzweigtes<br />

Wegenetz bis zur vermeintlichen<br />

Begräbnisstätte des<br />

Apostels Jakobus führt.<br />

Neben dem Wunsch, etwas<br />

fürdie eigene Gesundheit zu<br />

tun, haben Soziologen durch<br />

Befragungen von Pilgern<br />

eine Reihe weiterer Motive<br />

herausgefunden: Menschen<br />

wollen mit dem Pilgern<br />

eigene Krisen bewältigen,<br />

sich eine Auszeit vom Alltag<br />

nehmen oder sich Klarheit<br />

über einen Neustart<br />

im Beruf oder im Privaten<br />

verschaffen. Deshalb ist das<br />

Pilgern nach Ansicht des<br />

Berliner Theologen Notger<br />

Slenczka kein „katholisches<br />

Relikt“ vergangener Jahrhunderte.<br />

Tobias Woitendorf,<br />

Geschäftsführer des<br />

Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern,<br />

sieht<br />

es ähnlich: „Die Suche nach<br />

Orientierung und Individualität<br />

in einer globalisierten<br />

Welt ist ein Thema unserer<br />

Zeit. Pilgern ist für immer<br />

mehr Menschen buchstäblich<br />

der Weg zusich selbst,<br />

zu den wahren Werten, zur<br />

eigenen Spiritualität. Mecklenburg-Vorpommern<br />

hält<br />

Unweit der Via Baltica lädt<br />

die Wolgaster Kirche St. Petri<br />

zu diesem atemberaubenden Blick<br />

auf die Insel Usedom ein.<br />

Die Via Baltica führt vorbei an<br />

der prächtigen Kirche von Tribsee.<br />

dafür durchaus passende<br />

Angebote bereit.“<br />

Wer durch Mecklenburg-<br />

Vorpommern pilgert, kann<br />

sich lebendig fühlen – bei<br />

jedem Schritt, mit jedem<br />

Atemzug. Wer pilgert,<br />

kann die einzigartige Natur<br />

Mecklenburg-Vorpommerns,deren<br />

Weite und Stille,<br />

aber auch ihre Schönheit<br />

sehen, riechen, spüren –so<br />

die eigenen Sinne schärfen.<br />

Pilgerweg 1:<br />

Via Baltica<br />

Die Via Baltica ist ein Pfad,<br />

der im estnischen Tallinn<br />

beginnt und mit 700 Kilometern<br />

die längste Route<br />

der drei norddeutschen Jakobswege<br />

ist. Das Teilstück<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

führt über 16 Etappen<br />

vom polnischen Swinoujscie<br />

in die Hansestadt Lübeck.<br />

Zunächst pilgert man über<br />

den deutschen Teil der Insel<br />

Usedom,kommt über Greifswald,<br />

Rostock und Wismar<br />

schließlich in Lübeck an.<br />

Über Hamburg, Bremen<br />

und Osnabrück führt der<br />

Weg weiter bis nach Köln.<br />

Dort verbindet er sich mit<br />

historischen Pfaden durch<br />

Belgien und Frankreichund<br />

führt schließlich nach Santiago<br />

de Compostela.<br />

©mbb © TMV_Grundne


freizeit 15<br />

Die kleine Dorfkirche von Priepert ist prächtig saniert.<br />

©mbb<br />

Wer auf dem Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte unterwegs<br />

ist, lernt auch die Kirche in Rödlin kennen. ©TMV_Krauss<br />

In Mecklenburg-Vorpommern<br />

führt die Via Baltica<br />

vorbei an den Schätzen der<br />

norddeutschen Backsteingotik<br />

– vorbei am Kloster<br />

Eldena, das der große romantische<br />

Maler Caspar<br />

David Friedrich in seinen<br />

Gemälden verewigt hat,<br />

vorbei an den mächtigen<br />

und prächtigen Kirchen<br />

der Hansestadt Rostock,<br />

um schließlich den Pilger<br />

zum Unesco-Welterbe in<br />

der Hansestadt Wismar<br />

zu bringen. Wer unterwegs<br />

rasten möchte, findet<br />

Unterkunft in zahlreichen<br />

Kirchgemeinden. Allerdings<br />

ist der Pilgerpass<br />

vorzulegen. Den kann man<br />

online erwerben unter<br />

urlaubskirche-mv.de<br />

Pilgerweg 2: Baltisch-<br />

Mitteldeutsche Weg<br />

Wer inRostock die Via Baltica<br />

verlassen möchte, um<br />

in südlicher Richtung weiter<br />

zu pilgern, kann das,<br />

wenn der Baltisch-Mitteldeutsche<br />

Weg gewählt wird.<br />

Der ist aktuell bis Perleberg<br />

in Brandenburg markiert,<br />

eine Verbindung nach Bad<br />

Wilsnack und zum Pilgerweg<br />

durch Sachsen-Anhalt<br />

ist vorgesehen. Einer der<br />

Höhepunkte des Baltisch-<br />

Mitteldeutschen Weges ist<br />

das Pilger Kloster Tempzin.<br />

Ein gleichnamiger Verein<br />

kümmert sich seit 1994<br />

um die Wiederbelebung des<br />

Pilgern. So bieten die Vereinsmitglieder<br />

im Kloster<br />

Einkehrtage an, laden zur<br />

Mitarbeit am Wiederaufbau<br />

des Klosters ein und haben<br />

für dieses Jahr drei Pilgerwege<br />

geplant:<br />

Familien-Pilgerweg<br />

27. Juli –1.August<br />

Großer Pilgerweg<br />

6. August –15. August<br />

Kleeblatt-Pilgern<br />

31. August –5.September<br />

Nachfragen dazu sind<br />

möglich unter info@pilgerkloster-tempzin.de<br />

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Telefon 039931 87819<br />

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16 freizeit<br />

Tipp<br />

derRedaktion<br />

Ukranenland<br />

Einmal in die frühmittelalterliche<br />

Zeit eintauchen und erleben,<br />

wie die Slawen im 9. und 10.<br />

Jahrhundert gelebt haben?<br />

Das ist im Ukranenland Torgelow<br />

möglich.<br />

Denn in der Handels- und<br />

Handwerkersiedlung an der<br />

Uecker lassen neuzeitliche<br />

Bewohner gelebte Geschichte<br />

rund um den Stamm der alten<br />

Ukranen aufleben.<br />

So finden sich rekonstruierte<br />

Häuser unterschiedlicher Bauart<br />

und nach archäologischen<br />

Befunden, die einem Handwerk<br />

oder einer mittelalterlichen<br />

Siedlungstätigkeit zugeordnet<br />

sind.<br />

Mittelalterliche Lehmbacköfen,<br />

Mahlsteine, Töpferbänke und<br />

Hirsestampfen aber auch die<br />

Slawenschiffe an der Hafenanlage<br />

geben einen Eindruck, wie die<br />

Ukranen ihren Alltag vor rund<br />

1000 Jahren erlebten.<br />

©Verena Teske-Mbalisike<br />

Feinste Kultur ist entlang der Via Baltica zu erleben –wie hier die Jazz Evenings in<br />

der Klosterruine von Eldena<br />

©P.Schröder Lensescape<br />

Pilgerweg 3:<br />

Pilgerweg der Heiligen birgitta<br />

Das Kloster Tempzin wird auch vom<br />

dritten Pilgerweg,der durchMVführt,<br />

tangiert: dem Pilgerweg der Heiligen<br />

Birgitta. Er kommt aus Südschweden,<br />

führt über Sassnitz auf Rügen, Stralsund<br />

und Güstrow bis nach Schwerin<br />

und vereint sich danach unweit<br />

von Ratzeburg mit dem Skandinavischen<br />

Jakobsweg, der aus Dänemark<br />

kommt. Im Jahr 1396 ernannte der<br />

Papst Birgitta zur Schutzheiligen von<br />

Schweden. Papst Johannes Paul II ernannte<br />

sie 1998 zur Schutzpatronin<br />

Europas. Der Weg ist mit dem weißen<br />

Birgittenkreuz auf der Jakobsmuschel<br />

und gelben Pfeilen gekennzeichnet.<br />

Pilgerweg 4:<br />

Mecklenburgische seenplatte<br />

Den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte<br />

gibt es seit zehn Jahren. Er führt<br />

von Nordost nach Südwest und besteht<br />

aus zwei Strecken. Er beginnt in Friedland<br />

nördlichvon Neubrandenburg und<br />

endet in Mirow. Wer pilgern möchte,<br />

kann sich für zwei Routen entscheiden:<br />

Eine führt östlich umden Tollensesee.<br />

Die westliche Route lässt die Pilger<br />

Alt Rhese, Prillwitz, Neustrelitz und<br />

Wesenberg kennenlernen. Laut der<br />

Koordinatorin des Pilgerwegs, Nicole<br />

Kiesewetter, erfreut sich der Weg zunehmender<br />

Beliebtheit. Waren es im<br />

Jahr 2014 78 Pilger, sosind 2019 203<br />

Frauen und Männer unterwegs gewesen.<br />

Nicole Kiesewetter ist nicht nur<br />

an einer wachsenden Zahl interessiert.<br />

„Auch Wegpaten sind uns immer willkommen,<br />

da der Weg regelmäßig kontrolliert<br />

werden muss, dass er begehbar<br />

ist und dass auch die Ausschilderung<br />

sichtbar ist.“ Und wie es sich für eine<br />

richtige Pilgertour gehört, kann man in<br />

der Probstei des Kirchenkreises Mecklenburg<br />

einen Pilgerausweis bestellen.<br />

Per Mail unter proepstin-neustrelitz@<br />

elkm.de oder telefonisch unter 03981<br />

206622.<br />

Pilgerweg 5:<br />

Mecklenburger kapellenweg<br />

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich<br />

auch der Mecklenburger Kapellenweg.<br />

Erist seit 2016 ein Projekt der<br />

Kirchgemeinde Rambow im Landkreis<br />

Mecklenburgische Seenplatte.Der Weg<br />

ist gut 34 Kilometer lang und führt zu<br />

sieben mittelalterlichen Kapellen.<br />

Für welchen WegSie sich entscheiden<br />

–alle benötigen Vorbereitung, Kraft,<br />

Kondition, Durchhaltevermögen und<br />

Achtsamkeit –Schritt für Schritt.<br />

Eckhard Behr<br />

Verena teske-Mbalisike<br />

Redakteurin<br />

<strong>Urlaubsmagazin</strong><br />

VonStation zu Station führt dieses Signet<br />

des Pilgerweges Mecklenburgische<br />

Seenplatte.<br />

©Kersten Koepcke<br />

Dieses Signet markiert den Pilgerweg<br />

der Heiligen Birgitta. ©Kersten Koepcke


Lä Lä<br />

k<br />

freizeit 17<br />

Freizeitparadies<br />

für Familien<br />

Wo liegt der Wilde<br />

Westen? Mitten in<br />

der Uckermark. Und<br />

wenn Sie schon mal in<br />

Templin sind, packen<br />

Sie Badesachen ein.<br />

Templin. Die Kur- und<br />

Bäderstadt ist nicht nur<br />

die „Perle der Uckermark“,<br />

sondern auch ein beliebtes<br />

Thermalsoleheilbad. Punkten<br />

können Templin und seine<br />

Umgebung bei Urlaubern<br />

und Tagestouristen mit der<br />

einzigartigen Landschaft<br />

und Tourismusmagneten wie<br />

Naturtherme, historischem<br />

Stadtkern, Westernstadt El<br />

Dorado oder Schloss Boitzenburg.<br />

Zahlreiche Seen<br />

laden zum Baden, Schwimmen,<br />

Paddeln, Segeln oder<br />

Angeln ein.<br />

Gerade im Sommer bietet<br />

das Templiner Seenkreuz<br />

reizvolle Möglichkeiten für<br />

Ausflüge mit den Fahrgastschiffen<br />

MS „Uckermark“,<br />

MS „Templin“ (Reederei<br />

Ziem) und MS „Uckerperle“<br />

(Reederei Herbon), einen<br />

Bummel in der historischen<br />

Altstadt von Templin, eine<br />

Badespaß für die ganze<br />

Familie ©NaturThermeTemplin<br />

Fahrt mit der Draisine oder<br />

für einen Abstecher nach<br />

Boitzenburg mit Schloss<br />

und Klostermühle.<br />

Besuchern und Einheimischen<br />

ist auch eine Tour auf<br />

den zahlreichen gut ausgebauten<br />

und beschilderten<br />

Radwegen zu empfehlen.<br />

Derzeit gibt es in der Region<br />

mehr als 2000 Hotelbetten,<br />

400 Betten in Privatunterkünften<br />

sowie zahlreiche<br />

Übernachtungsmöglichkeiten<br />

auf Camping- und Caravanplätzen.<br />

„Wilder Westen“ vor<br />

den toren von templin<br />

Unbedingt zu empfehlen<br />

ist ein Besuch der Westernstadt<br />

El Dorado Templin<br />

vor den Toren der Stadt.<br />

Versprochen wird den Besuchern<br />

ein „eine einzigartige<br />

Zeitreise in die Vergangenheit<br />

der amerikanischen<br />

Kultur und Geschichte“. Geboten<br />

werden Jung und Alt<br />

„Abenteuer wie im Film“.<br />

Dazu gehören filmreife Western-Stuntshows<br />

in der Eldorado-Ranch<br />

oder auf der<br />

Main Street, beeindruckende<br />

Indianertänze und viele<br />

Attraktionen.<br />

Auf dem Gelände des rund<br />

70000 Quadratmeter großen<br />

Themenparks am Ufer des<br />

Röddelinsees gibt es einen<br />

Saloon, die Music Hall, ein<br />

Bisongehege, eine Bank, ein<br />

Hotel mit Präsidentensuite,<br />

ein Westernfort und Ranchhäuser,<br />

Indianertipis sowie<br />

einen Wild-West-Spielplatz.<br />

Zu den besonderen Angeboten<br />

gehören außerdem eine<br />

Fahrt durch die Westernstadt<br />

in einer originalgetreu<br />

nachgebauten Postkutsche,<br />

eine Goldsuche in der Goldwaschanlage<br />

und das Schie-<br />

Diese „Krieger“ aus den USA und Kanada begeisterten vor<br />

einigen Jahren beim jährlichen Indianertreffen. ©Uwe Werner<br />

ßen mit Pfeil und Bogen.<br />

In jedem Jahr dürfen sich<br />

die kleinen und großen Besucher<br />

der Westernstadt El<br />

Dorado zudem auf zusätzliche<br />

Programmhöhepunkte<br />

freuen.<br />

Zu einem wahren Besuchermagneten<br />

hat sichdie am 11.<br />

November 2000 eingeweihte<br />

Naturtherme Templin gemausert.<br />

„Bei uns findet man<br />

neben einer Thermalsolebadelandschaft<br />

auch eine einzigartige<br />

Saunalandschaft<br />

sowie einen Wellness- und<br />

Uckerpromenade 84<br />

17291 Prenzlau<br />

Tel. 03984 7180305<br />

Ausflugstipp:<br />

einen Therapiebereich. Wellenbecken<br />

und Wasserfall,<br />

Strömungskanal und Grottengang,Licht-Wasser-Orgel,<br />

Luft-Sprudelbecken und drei<br />

Sole-Whirlpools mit unterschiedlicher<br />

Solekonzentration<br />

und Temperatur lassen<br />

kaum Wünsche offen bei den<br />

großen und kleinen Wasserratten“,<br />

versichert Thermengeschäftsführer<br />

Ernst Volkhardt.<br />

Uwe Werner<br />

naturthermetemplin.de<br />

eldorado-templin.de<br />

UCKERkaas<br />

Für Gruppenführungen rufen Sie uns bitte an!<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Bauernkäserei Wolters<br />

Ucker Bandelow50·17337 Uckerland<br />

Kaas direkt am Radweg Berlin-Usedom<br />

Bauernkäserei Wolters<br />

Telefon 039740-299803<br />

www.uckerkaas.de · Montagbis Sonntag10-17 Uhr<br />

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n www.kap-prenzlau.com<br />

• UCKERKAAS-Schaukäserei<br />

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Ucker-Eis aus eigener Herstellung &ländlichem Imbiss<br />

• Hofladen –mit umfangreichem regionalem Angebot!<br />

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Besuchen Sie auch<br />

unsere f -Seite.


18 freizeit<br />

© (6) Marlis Tautz<br />

Das Schweriner Schloss ist von Wasser umgeben.<br />

Es beherbergt den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern,<br />

ein Museum und Restaurants.<br />

„Lekker Radeln“ in der Lewitz<br />

In der Lewitz gingen einst Mecklenburger Herzöge zur Jagd. Wer heute in der weitläufigen Waldund<br />

Wiesenlandschaft unterwegs ist, trifft Märchengestalten und die Pferde eines Europameisters.<br />

Westmecklenburg. Wer<br />

sich Radfahren in Mecklenburg-Vorpommern<br />

wünscht<br />

wie Lekker Radeln in Holland,<br />

der ist mit einer Tour<br />

durch die Lewitz in der<br />

richtigen Spur. Das Land<br />

ist flach wie ein Teller und<br />

reichanFeldern, Weiden und<br />

Wiesen, an Teichen, Gräben<br />

und Kanälen. Der größte,<br />

der Störkanal, verläuft wie<br />

mit dem Lineal gezogen zur<br />

Müritz-Elde-Wasserstraße<br />

und hat damit Anschluss an<br />

die Mecklenburgische Seenplatte<br />

im Osten und die Elbe<br />

im Westen. Die Radtour von<br />

Ludwigslust nach Schwerin<br />

führt an drei Schlössern<br />

vorbei. Da es sich nicht um<br />

einen Rundkurs handelt, ist<br />

diesmal ein Bahnhof Ausgangspunkt,<br />

der Bahnhof<br />

Ludwigslust. Wer mit dem<br />

Auto anreist, findet dort<br />

Parkplätze.<br />

Ludwigslust, kurz Lulu, ist<br />

ein Städtchen, das zu seinem<br />

Namen passt. Christian Ludwig<br />

II. hat sich als Herzog<br />

von Mecklenburg-Schwerin<br />

unsterblich gemacht, als er<br />

das Dorf Klenow 1754 umbenannte.<br />

Eshatte seit dem<br />

30-jährigen Krieg brach gelegen,<br />

an seiner statt ließ<br />

Christian Ludwig noch als<br />

Prinz ein einfaches Jagdschloss<br />

errichten –Ludwigslust.<br />

Sein Nachfolger, Friedrich<br />

der Fromme, wählte den<br />

Ort später zur Residenz.<br />

Die Handschrift der herzoglichen<br />

Baumeister ist in Lulu<br />

allenthalben erkennbar. Viele<br />

repräsentative Bauwerke<br />

sind gut in Schuss –die<br />

früheren Palais und Häuser<br />

für Herrschaften und Bedienstete,<br />

Stadtkirche, Rathaus,die<br />

„Alte Wache“, heute<br />

ein Restaurant. Krönung des<br />

Ensembles: das Schloss mit<br />

einer kostbaren Fassade aus<br />

Elbsandstein. Es trägt eine<br />

stattliche Zahl allegorischer<br />

Figuren auf dem Dachfirst.<br />

Anders als zur Barockzeit<br />

üblich wurden sie im Geiste<br />

des frommen Friedrichs<br />

züchtig verhüllt, statt nackt<br />

zur Schau gestellt.<br />

Die Innenausstattung besteht<br />

zu einem Großteil aus<br />

Pappmaché, dem Ludwigsluster<br />

Carton –außen Bronze<br />

und Gold, innen Papier und<br />

Kleister. Das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

hatte den<br />

Ostflügel 2016 sanieren lassen,<br />

bis 2024 soll der West-<br />

An der Schlossstraße<br />

von Ludwigslust<br />

Zum Schloss von Ludwigslust gehört<br />

einer der größten und schönsten<br />

Landschaftsparks Norddeutschlands.


freizeit 19<br />

flügel folgen. Der Schlossgarten<br />

zählt zu den größten und<br />

schönsten Landschaftsparks<br />

Norddeutschlands. Gespeist<br />

vom Ludwigsluster Kanal<br />

plätschern Bächlein und Teiche<br />

durch die Anlage.<br />

Wer sich sattgesehen hat<br />

am Kleinstadt-Idyll, verlässt<br />

Lulu in Richtung Neustadt-<br />

Glewe. Zunächst verläuft<br />

ein Radweg neben der Landstraße<br />

73, die kurz hinterm<br />

Ortsausgang die Autobahn<br />

A 14 überquert. Ab 2023<br />

soll sie Wismar mit Magdeburg<br />

verbinden. Noch hat<br />

sie etliche Lücken, sodass<br />

der Verkehr eher tröpfelt als<br />

fließt. An der Ampel bei Groß<br />

Laasch biegt die Radtour<br />

links ab. Nach 600 Metern<br />

taucht voraus die A14wieder<br />

auf. Vorher geht‘s rechts<br />

ab. Das nächste Stück verläuft<br />

parallel zur Autobahn.<br />

Vom Verkehr ist im Fahrtwind<br />

nichts zu hören.<br />

Auf den Weiden der Lewitz<br />

grasen Tausende Pferde<br />

Stattdessen gibt es viel zu sehen.<br />

Auf ausgedehnten Weiden<br />

grasen Pferdeherden.<br />

Der Unternehmer Paul Schockemöhle,<br />

einst Europameister<br />

im Springreiten, hat die<br />

Lewitz auserkoren, um ein<br />

Zuchtzentrum aufzubauen.<br />

Auf ca. 3000 Hektar Land<br />

werden an die 4000 Pferde<br />

gehalten. Nach eigenen Angaben<br />

zieht das Gestüt jährlichbis<br />

zu 700 Fohlen auf und<br />

zählt zu den erfolgreichsten<br />

Zuchtbetrieben bundesweit.<br />

Der Weg führt weiter gen<br />

Norden über Tuckhude<br />

nach Friedrichsmoor. Das<br />

100-Seelen-Dörfchen liegt<br />

am Ende der Straße und hat<br />

keinen Handy-Empfang, wie<br />

ein Schild am Ortseingang<br />

warnt. Dort, auf halber Strecke,<br />

ist das nächste Schloss<br />

zu finden. Im 18. Jahrhundert<br />

erbaut, wiederum von<br />

einem Herzog mit Leidenschaft<br />

für die Jagd. Seinerzeit<br />

war die Lewitz reich an<br />

Wald und Wild. Ihr Name soll<br />

aufs slawische Wort „lowit“<br />

zurückgehen, das jagen und<br />

sammeln bedeutet. Heute<br />

steht das Gebiet unter Landschaftsschutz.<br />

Ein Großteil<br />

des Waldes ist der Landwirtschaft<br />

gewichen.<br />

Das Jagdschloss, das aus<br />

mehreren Fachwerkbauten<br />

besteht, beherbergt Hotel<br />

und Restaurant, verheißt<br />

Ruhe und Wildbraten und<br />

bietet sich zur Rast an. Im<br />

benachbarten Wald sind<br />

Märchenfiguren zu Hause.<br />

Am Ufer eines Bächleins<br />

etwa beklagen Brüderchen<br />

Die Schweriner Schlosskirche war<br />

der erste protestantische Kirchenbau<br />

in Mecklenburg.<br />

und Schwesterchen ihr Los.<br />

Wer mehr sehen will, kann<br />

an einem Rundweg entlang<br />

geschnitzte Skulpturen aus<br />

Lewitz-Eichen entdecken<br />

und erfährt Sagenhaftes aus<br />

längst vergangenen Tagen.<br />

Beim Aufbruch in Friedrichsmoor<br />

muss sich der<br />

Radler entscheiden: Folgt<br />

er der Landstraße 92 ein<br />

Stück westwärts in Richtung<br />

Raduhn, kann er einen<br />

Blick auf die Lewitzer Karpfenteiche<br />

werfen. Oder er<br />

schlängelt sich rund zehn<br />

Kilometer auf dem ausgeschilderten<br />

Weg gen Banzkow<br />

durch den Wald. So<br />

oder so: Ist der Störkanal<br />

erreicht, geht’s auf dem bisweilen<br />

leider etwas holprigen<br />

östlichen Uferweg geradewegs<br />

bis nach Banzkow<br />

und weiter nach Plate. Die<br />

Dörfer zählen zum Speckgürtel<br />

der Landeshauptstadt<br />

Schwerin, dem Ziel der Tour.<br />

Auch auf der letzten Etappe<br />

folgt der Radler dem Wasserlauf.<br />

Noch einmal kreuzt er<br />

die A14, dann ist Schwerin<br />

erreicht. Im Ortsteil Mueß<br />

trifft der Störkanal auf den<br />

Schweriner See. Dort gibt<br />

es eine beliebte Eisdiele, erkennbar<br />

am Besucherzulauf,<br />

und das Freilichtmuseum,<br />

das an die Lebenswelt der<br />

Altvorderen erinnert.<br />

Weiter den Wegweisern<br />

Richtung Schloss und Stadtzentrum<br />

nach! Wo sich der<br />

Uferwald lichtet, sollten<br />

Kuchenfans die Augen offen<br />

halten: Am Rande des<br />

Strandbads Zippendorf liegt<br />

direkt am Wasser „Gundels<br />

Garten“. Die Chefin backt<br />

mit regionalen Zutaten und<br />

ganz ohne Chemie. Zudem<br />

weiß sie abenteuerliche Geschichten<br />

aus der Wendezeit<br />

zu erzählen, als sie ihr Haus<br />

samt Seegrundstück gegen<br />

allerlei Begehrlichkeiten<br />

verteidigen musste.<br />

Von Zippendorf verläuft ein<br />

Asphaltweg vorbei an Stadtvillen,<br />

Kletterwald, Zoo und<br />

Lokalen bis zu Schlossgarten<br />

und Schloss, seit 1990 Sitz<br />

des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Bei Interesse<br />

an der Historie des<br />

Mecklenburger Herzogshauses<br />

und seiner Schweriner<br />

Residenz lohnt der Besuch<br />

im Schlossmuseum. Vom<br />

Bahnhof, dem Endpunkt der<br />

Tour, trennt den Radfahrer<br />

nun bloß noch ein Zick-Zack-<br />

Kurs durch die Innenstadt.<br />

Eine City wie gemacht, dort<br />

länger zu verweilen. Züge<br />

nach Ludwigslust fahren<br />

im Stundentakt, der letzte<br />

gegen 22 Uhr. Marlis Tautz<br />

In Plate bei Schwerin führt<br />

eine Hubbrücke über den Störkanal.<br />

Früheres herzogliches<br />

Jagdschloss Friedrichsmoor


20 freizeit<br />

News aus dem Nordosten<br />

Texte Danilo Vitense<br />

Corona-Pandemie<br />

verteuert Urlaub<br />

Corona-Regeln und<br />

Zwangsschließungen:<br />

In MV ist eine Debatte über<br />

vermeintlich zu hohe Preise<br />

in der jetzt anstehenden<br />

Sommersaison entbrannt.<br />

Der Landestourismusverband<br />

appelliert an die<br />

eigene Branche, auf größere<br />

Zuschläge zu verzichten.<br />

Die Gäste dürften auch<br />

nicht überstrapaziert werden.<br />

Laut Erhebungen aus<br />

der Tourismusforschung<br />

habe es im Oktober 2020<br />

in Ostseebädern einzelne<br />

Ausschläge bei Hotelzimmerpreisen<br />

von mehr als<br />

50 Prozent gegeben.<br />

©Harald Mertes<br />

Infozentrum<br />

für E-Biker<br />

Die Tourist-Informationen<br />

zwischen Müritz und Feldberg<br />

starten in diesem Sommer<br />

eine E-Bike-Offensive.<br />

Mit ausgewählten Radrouten<br />

und einem neuen Elektrorad-<br />

Informations-Center auf der<br />

Burg inWesenberg wirbt die<br />

Mecklenburgische Seenplatte<br />

nun verstärkt um Urlauber mit<br />

Elektrofahrrädern.<br />

©Diamant/Maik Scharfscheer<br />

Vierte Saison für<br />

„Müritz rundum“<br />

Seit 2018 können Urlauber<br />

mit Zahlung ihrer<br />

Kurtaxe einige Buslinien<br />

in der Müritzregion kostenlos<br />

nutzen. Für <strong>2021</strong><br />

und 2022 unterstützt das<br />

Land das Projekt mit<br />

100 000 Euro. Inzwischen<br />

arbeiten einige Kommunen<br />

sowie Touristiker an<br />

einem Konzept, Müritz<br />

rundum zu erweitern.<br />

Ziel ist ein „Seenplatte<br />

rundum“, das dann<br />

nicht nur für Urlauber<br />

kostenlose Fahrten vorhält.<br />

mueritzrundum.de<br />

©Susann Salzmann<br />

4-Sterne Zeltplatz startet durch<br />

©Tobias Lemke<br />

Seit dieser Saison heißt der Campingplatz „Sonnenkap“ von<br />

Prenzlau Urlauber am Uckersee willkommen. Das über 100 000<br />

Quadratmeter große Gelände bietet Platz für 160 Wohnwagen,<br />

40 Saisoncamper und 30 Zelte. Außerdem gibt es Radlerhütten<br />

und Ferienhäuser. sonnenkap-camping.de<br />

SeenPlatte beliebter alS rügen<br />

Die Mecklenburgische Seenplatte ist offenbar das<br />

beliebteste Reiseziel in MV. Nach einer Analyse der<br />

Suchmaschine für Ferienunterkünfte HomeToGo liegt<br />

die Region sogar noch vor Rügen und Usedom. Im Vergleich<br />

zu 2019 sei die Suchanfrage für die Seenplatte auf<br />

über 385 Prozent gestiegen. hometogo.de<br />

©Claudia Marsal


freizeit 21<br />

©Tobias Lemke<br />

neUes siegel soll<br />

es richten<br />

Künftig sollen auch weitere<br />

reizvolle Orte und Regionen<br />

touristisch leichter für sich<br />

werben können, als vom<br />

Land anerkannte Tourismusorte<br />

und -regionen. Mit<br />

Beschluss der Landesregierung<br />

wird das Kurortgesetz<br />

überarbeitet. Eine aufwendige<br />

Prädikatisierung<br />

wie bei Kurorten sei laut<br />

zuständigem Ministerium<br />

dafür nicht vorgesehen.<br />

Hier leuchten die Sterne<br />

besonders hell<br />

Der Ort Klocksin im Naturpark<br />

Nossentiner/Schwinzer<br />

Heide punktet mit fast<br />

purer Dunkelheit. Das soll<br />

nun Hobby-Astronomen<br />

zugutekommen: mit einem<br />

Beobachtungspunkt am<br />

Klocksiner Gutshaus. Und<br />

weil die Planetenbeobachtung<br />

mit bloßem Auge<br />

schwierig ist, werden Ferngläser,<br />

Stativ, Sternenkarte<br />

und Rotlichtlampen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

© Susann Salzmann<br />

A.Schultz<br />

Regionale Produkte<br />

aus MV<br />

Obst, Gemüse<br />

täglich frisch<br />

Brot & Brötchen<br />

ständig ofenfrisch<br />

viele Angebote<br />

aus dem Bio-Anbau<br />

Fleisch, Wurst, Käse<br />

immer in bester Qualität<br />

Getränkekommissionsverkauf<br />

16798 Fürstenberg |H.-Günther-Bock-Str. 1<br />

Tel.: 033093 36990 |Fax: 033093 36960<br />

Salatbar<br />

17252 Mirow |Wesenberger Chaussee<br />

Tel.: 039833 22031<br />

Große Auswahl und immer frisch<br />

Präsente für jeden Anlass<br />

Plattenservice<br />

für Ihre Feiern (Aufschnitt, Käse)<br />

Belegte Brötchen<br />

oder Schnittchen<br />

(Vorbestellung)<br />

Handykarten<br />

Salatbar<br />

Lieferservice<br />

Montag bis Samstag: 8–20 Uhr<br />

Geführte Tagestour<br />

Podcast macht Lust auf MV<br />

Als Stimme der Deutschen Bahn macht Ingo Ruff seit über<br />

25 Jahren Ansagen für Reisende. Jetzt geht der Sprecher<br />

und Moderator selbst auf Entdeckungstouren. Rein in die<br />

Bahn und raus ins Abenteuer –das ist die Idee hinter dem<br />

Podcast „Treib gut!“ von DB Regio Nordost. Gemeinsam<br />

mit dem Radiomoderator Alexander Dieck von Antenne<br />

Brandenburg nimmt er die Hörer mit zu unterhaltsamen<br />

Mikroabenteuern quer durch Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Wohin es geht, erfahren die beiden erst, wenn sie schon im<br />

Zug sitzen. bahn.de<br />

©Martin Floegel<br />

„Alte Fahrt“<br />

·Juli &August, 10 bis 17 Uhr<br />

·mittwochs ab Mirow<br />

ins Seerosenparadies<br />

Preise<br />

·Erwachsene: 36 €<br />

·Kind bis 13 Jahre: 19 €<br />

·1Erwachsener &2Kinder: 59€<br />

·2Erwachsene &1Kind: 79 €<br />

·2Erwachsene &2Kinder: 89€<br />

Vermietung<br />

·Canadier &Kajaks<br />

·stunden- &tageweise<br />

z.B. 2er Kajak oder<br />

4er Canadier für 40 €/Tag,<br />

inkl. Zubehör<br />

Infos &Reservierung<br />

SeenLandAgentour GmbH<br />

Kanu Basis Mirow<br />

(auf dem Gelände der Jugendherberge)<br />

An der Clön 2·17252 Mirow<br />

Tel. 039923 -7160<br />

www.kanubasis.de


22 freizeit<br />

Lagunenstadt amHaff<br />

Das Seebad Ueckermünde ist wie ein Geheimtipp. Zwar abseits<br />

gelegen, findet sich doch alles, was ein toller Urlaub braucht.<br />

Lagunenstadt am Haff.<br />

Eine nachgebaute Kogge ankert vor<br />

der Stadt.<br />

Die Strände am Haff sind sehr<br />

kinderfreundlich.<br />

VonUeckermünde aus kann man<br />

schöne Dampferfahrten unternehmen –<br />

zum Beispiel nach Usedom. ©(5) NK/Archiv<br />

Ueckermünde. Der Ort<br />

Ueckermünde, an der<br />

Mündung des Flusses<br />

Uecker, ist eine kleine<br />

feine Stadt. Sie liegt direkt<br />

am Stettiner Haff,<br />

ganz im Osten von Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Auffallendstes Merkmal:<br />

Die Stadt befindet<br />

sich mitten in der Natur.<br />

2001 erhielt sie den Titel<br />

„Staatlich anerkannter<br />

Erholungsort“, seit 2013<br />

darf sich Ueckermünde<br />

auch Seebad nennen.<br />

Außerdem ist die Stadt<br />

für ihren Tierpark, ihre<br />

gut erhaltene Altstadt<br />

mit vielen Baudenkmalen,<br />

den Stadthafen und<br />

das pommersche Residenzschloss<br />

sowie für ihr<br />

Strandbad bekannt.<br />

Der Name des Ortes leitet<br />

sich aus dem wendischen<br />

„Ukrer“ her, einer<br />

slawischen Völkerschaft,<br />

die das Einzugsgebiet<br />

der Uecker vor 1200 bewohnte.<br />

934 erwähnt<br />

Widukind von Corvey<br />

den slawischen Stamm<br />

der Uchri. Andere Quellen<br />

schrieben auch vom<br />

Stamm der Vucrani oder<br />

Ucrani. Der Name des<br />

Stammes, der Landschaft<br />

und des Flusses<br />

wandelte sichdann unter<br />

anderem über Ukeremund,<br />

Ukeremunde zum<br />

Ukermunde (1284).<br />

Das Stettiner Haff (polnisch:<br />

Zalew Szczecinski),<br />

auch Oderhaff oder<br />

Pommersches Haff genannt,<br />

ist das größte zur<br />

Ostsee gehörende Haff.<br />

Mit allen Nebengewässern<br />

hat es eine Ausdehnung<br />

von 903 Quadratkilometern<br />

und ist damit<br />

etwas größer als Berlin.<br />

Das Haff ist relativ flach<br />

und erreicht im kleinen<br />

Haff auf der deutschen<br />

Seite kaum Wassertiefen<br />

von vier Metern. Trotzdem<br />

ist es ein sehr beliebtes<br />

Segelsportrevier<br />

und bietet die direkte<br />

Anbindung an die Ostsee.<br />

Markant sind auch<br />

die lang gestreckten<br />

Schilfgürtel und das flache<br />

Ufer, das besonders<br />

in den Strandbereichen<br />

sehr kinderfreundlich<br />

ist. Das Seebad verfügt<br />

über drei Stände.<br />

Wer gern das Altstadtflair<br />

genießen möchte,<br />

der sollte mit seinem<br />

Boot im Stadthafen anlegen.<br />

Dort sind auch<br />

Serviceeinrichtungen<br />

vorhanden.<br />

Angeln, Boot fahren<br />

und Tierpark besuchen<br />

Zeesenboote üben heute<br />

einen ungewöhnlichen<br />

Reiz aus. Ihre dunkelbraunen<br />

derben Segel,<br />

ihr robuster Bootskörper<br />

erinnern an alte Zeiten,<br />

in denen sie als Fischerboote<br />

zwischen Stettiner<br />

Haff und Saaler Bodden<br />

ihren Dienst verrichteten.<br />

Bei einem Segeltörn<br />

in Richtung Insel Usedom<br />

erzählt etwa Käpt’n<br />

100 Arten gibt es im<br />

Tierpark Ueckermünde.<br />

Alwin Harder auch maritime<br />

Geschichten aus<br />

der großen Zeit der Zeesenboote<br />

und der Region<br />

(Infos: 0172 3125388).<br />

Ueckermünde ist der<br />

östlichste Seenothafen<br />

Deutschlands und<br />

Ausgangspunkt vieler<br />

Überfahrten für Personen<br />

und Fahrräder<br />

zur Insel Usedom, nach<br />

Stettin oder zum Seehafen<br />

nach Swinemünde<br />

(Infos: Reederei Peters,<br />

039771 22426).<br />

Uecker, Zarow und Peene<br />

laden auch zum Wasserwandern<br />

ein. Dabei ist<br />

die Stadt Ueckermünde<br />

in ein überregionales<br />

Wasserwandernetz eingebunden.<br />

Wer kein eigenes<br />

Boot hat, kann sich<br />

am Bootsverleih nahe der<br />

Altstadt auch ein Kanu,<br />

ein Kajak oder ein Motorboot<br />

ausleihen. Übrigens,<br />

auch angeln kann<br />

man entlang der Flüsse<br />

sehr gut. Nicht vergessen<br />

darf man den Tierpark.<br />

Hier tummeln sich mehr<br />

als 400 Tiere aus 100<br />

Arten. Das Haffmuseum<br />

im Schloss beherbergt<br />

eine Ausstellung zur<br />

Stadt- und Regionalgeschichte<br />

mit Funden und<br />

Gegenständen aus der<br />

Ur- und Frühgeschichte<br />

und der Stadtgeschichte.<br />

Wer sich für Stadtgeschichte<br />

interessiert, für<br />

den gibt es Führungen<br />

durch die historische<br />

Altstadt. Ein Herold der<br />

pommerschen Herzöge<br />

führt dann durch die<br />

mehr als 750-jährige Geschichte<br />

von Ueckermünde.<br />

Hartmut Nieswandt<br />

ueckermuende.de


freizeit 23<br />

Die Wasserburg ist umgeben von einem großen Teich und<br />

Gräben.<br />

©(2) Hartmut Nieswandt<br />

Im mittelalterlichen Gewölbekeller können bis zu<br />

100 Personen feiern.<br />

Romantische Burg mitten in Mecklenburg<br />

Sie lohnt unbedingt<br />

einen Besuch: die<br />

Wasserburg Liepen.<br />

Hier findet sich pure<br />

Geschichte, und auch<br />

ein Likörchen lädt ein.<br />

Liepen. Das ist genau das<br />

Richtige für romantische<br />

Seelen: Die Wasserburg Liepen<br />

ist eingebettet in die<br />

atemberaubende Landschaft<br />

zwischen Mecklenburgischer<br />

Schweiz und Mecklenburgischer<br />

Seenplatte –<br />

östlich des Malchiner Sees<br />

und nördlich der Müritz.<br />

Wervermutet hier mitten in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

schon eine Burg? Um so erstaunlicher<br />

und schöner ist<br />

ein Rundgang über die Insel.<br />

Im Jahr 1337 wurde die<br />

Adelsfamilie Hahn, deren<br />

Stammsitz war Basedow<br />

ganz in der Nähe, mit der<br />

Burganlage und dem Gut<br />

Liepen belehnt. Die Wasserburg<br />

wurde wahrscheinlich<br />

indieser Zeit als Herrschaftssitz<br />

und Wehranlage<br />

errichtet. Dazu wurde ein<br />

großer sichelförmiger Teich<br />

durch einen bis zu 30 Metern<br />

breiten Graben ergänzt,<br />

so entstand die geschlossene<br />

Insel. Im Norden und Westen<br />

soll diese Insel von einer<br />

Mauer geschützt gewesen<br />

sein. Überliefert ist mindestens<br />

ein Treppenturm<br />

an der Ostseite, das weist<br />

auf die Mehrgeschossigkeit<br />

der Burg hin. Westlich am<br />

Festland stand ein großes,<br />

bewohntes Torhaus. Vermutlich<br />

war der Burggraben<br />

außerhalb der Insel von<br />

einem Palisadenzaun und<br />

dichtem Dornengestrüpp<br />

umgeben. Nach dem Ende<br />

des Dreißigjährigen Krieges<br />

(1618 –1648) verlor die Burg<br />

ihre Bedeutung als Wehranlage<br />

und verfiel. Im Jahr<br />

1700 wurde ein Herrenhaus<br />

im Stil des ländlichen Barockauf<br />

den erhalten gebliebenen<br />

Kellergewölben gebaut.<br />

Bis zur Enteignung im<br />

Jahr 1945 blieb das Haus im<br />

Besitz der Familie Hahn und<br />

wurde danachals Wohnhaus<br />

genutzt. Von 1996 bis 1998<br />

wurde die Anlage dank seiner<br />

herausragenden Bedeutung<br />

als Baudenkmal umfassend<br />

saniert. Das heutige<br />

Erscheinungsbild der Wasserburg<br />

Liepen entspricht in<br />

etwa dem von 1700.<br />

Die Wasserburg, eingebettet<br />

in den Burggraben und den<br />

kleinen, malerischen Park,<br />

ist heute ein besonderer Anziehungspunkt<br />

in der Mecklenburgischen<br />

Schweiz.<br />

Liepen hat zudem einen<br />

wunderschönen Badesee,<br />

liegt direkt am Wald und ist<br />

umgeben von interessanten<br />

Ausflugszielen wie dem bekannten<br />

Schloss Basedow.<br />

Seit Juli 2015 besitzt die Familie<br />

Hahn die Wasserburg<br />

und lebt auchprivat dort. Sie<br />

richtete unter anderem die<br />

„Hahnsche Gutsmanufaktur“<br />

ein. Im Hofladen gibt es<br />

den berühmten Bitterlikör<br />

„Alte Pomeranze“. (Pomeranzen<br />

sind die Urform der<br />

Orangen.) Die „Alte Pomeranze“<br />

wird heute in der<br />

Wasserburg in traditioneller<br />

Weise hergestellt. Jeder<br />

Arbeitsschritt wird in liebevoller<br />

Handarbeit durchgeführt<br />

und unterliegt einer<br />

strengen Qualitätskontrolle.<br />

Die Wasserburg bietet auch<br />

einen mittelalterlichen Gewölbekeller,<br />

in dem bis zu<br />

100 Personen Platz finden.<br />

Zum Beispiel, um Hochzeit,<br />

Geburtstag oder Weihnachten<br />

zu feiern.<br />

HN<br />

wasserburg-liepen.de<br />

Internationale Kunst und Kultur erleben in<br />

Mecklenburg –besuchen Sie den<br />

Skulpturenpark Wesenberg<br />

www.skulpturenpark-wesenberg.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Geöffnet 18.7.<strong>2021</strong> bis 17.10.<strong>2021</strong>,<br />

Eintritt 5€,bis 16 Jahre frei<br />

Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 16:00 Uhr,<br />

Montag geschlossen<br />

Bei einem Rundgang im Wald sehen Sie über 20 moderne<br />

Skulpturen. Acht Ausstellungen im Eingangsgebäude mit<br />

Werken internationaler Künstler. Die Ausstellung des Künstlers<br />

Bernd Kerkin mit dem Titel Requiem für R. zeigt seine neuen<br />

Arbeiten aus den Jahren 2020 bis heute.<br />

Am Weissen See 3, 17255 Wesenberg, Tel. 039832-262466.<br />

Gruppen ab acht Personen bitte anmelden.<br />

Email: Info@skulpturenpark-wesenberg.de


24 freizeit<br />

Tipp<br />

derRedaktion<br />

Wo Natur zum<br />

Erlebnis wird<br />

Ein Muss für jeden Naturliebhaber<br />

ist der rund 40 Hektar große Naturerlebnispark<br />

Mühlenhagen im wunderschönen<br />

Tollensetal. Zu finden<br />

auf halber Höhe zwischen Altentreptow<br />

und Burow. Erreicht von<br />

Wald und Wiesen über Bäche und<br />

Teiche bis hin zu Feuchtgebieten<br />

und Kiesgruben. Beim Spaziergang<br />

durch den Park gibt es von verschiedenen<br />

Aussichtspunkten viel<br />

zu entdecken und zu beobachten.<br />

Etwa Rot- und Damwild in ihren<br />

weiträumigen Gehegen. Oder<br />

auch Schafe, Pferde und Esel. Insgesamt<br />

sind hier über 650 Tier zu<br />

Hause. Mit verführerischen Düften<br />

lockt der Duftgarten. Im Irrgarten<br />

heißt es, aus dem Wege-Wirrwarr<br />

herauszufinden. Ein kleines<br />

Café sorgt für die gastronomische<br />

Versorgung der Besucher. Neben<br />

Kaffee und Kuchen ist dort auch Eis<br />

aus der Region zu haben. Die Parkbesitzer<br />

Nadine Oswald und John<br />

Scholtes (Foto) setzen nämlich auf<br />

Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />

DaNilo vitENsE<br />

Redakteur<br />

<strong>Urlaubsmagazin</strong><br />

© Kai Horstmann<br />

Die „Romantik“ ist bei gutem Wind bis<br />

zu sieben Knoten schnell.<br />

©privat<br />

segeltörn zum<br />

„vier-Kirchen-Blick“<br />

Skipperin Rika Harder segelt<br />

mit ihrem Zeesenboot in<br />

den Gewässern vor der<br />

Sonneninsel.<br />

Insel Usedom. „Meer, Wind, Wellen,<br />

am Himmel kreisende Seeadler und<br />

Störche, vorbeischwimmende Fischotter<br />

oder manchmal sogar ein Wildschwein.<br />

All’ das liebe ich und möchte<br />

es nicht mehr wissen. Manchmal<br />

sage ich zu mir: Eigentlich arbeitest<br />

du jeden Tag im Paradies.“ – Die so<br />

von ihrer Tätigkeit begeistert spricht,<br />

heißt Rika Harder und lebt seit Anfang<br />

der 2000er Jahre auf der Insel Usedom.<br />

Als Skipper ist sie von Frühjahr<br />

bis zum Herbst mit ihrem Zeesenboot<br />

„Romantik“ in den Gewässern vor dem<br />

Eiland unterwegs.<br />

Vom Naturhafen Krummin aus sticht<br />

sie in See, segelt mit ihren Gästen auf<br />

der Krumminer Wiek oder auch bis<br />

nach Rankwitz, das im Lieper Winkel<br />

der Insel Usedom am Peenestrom liegt.<br />

Ein optischer Höhepunkt ihrer Segeltouren<br />

auf der Krumminer Wiek ist<br />

der „Vier-Kirchen-Blick“. „Es gibt während<br />

der Tour einen ganz bestimmten<br />

Punkt auf dem Gewässer,von dem aus<br />

die Kirchtürme von Krummin, Wolgast,<br />

Lassan und Zinnowitz gleichzeitig<br />

zu sehen sind. Das ist für meine<br />

Gäste immer wieder beeindruckend“,<br />

so die Skipperin.<br />

Sie hat alles im Griff als Skipperin: Rika<br />

Harder.<br />

©Ralph Schipke<br />

Blickt Rika Harder auf ihr Leben<br />

zurück, dann gehört das Segeln seit<br />

ihrer Kindheit dazu. Ihr Vater kaufte<br />

das Boot, es stammt aus dem Jahr<br />

1929, und als kleines Mädchen war<br />

sie stets mit an Bord. So erlernte sie<br />

alle Handgriffe auf dem Boot von der<br />

Pike auf. Als die Zeit der Berufswahl<br />

kam, schlug sie jedoch zunächst den<br />

Wegeiner Kellnerin ein. Den Beruf erlernte<br />

sie im damaligen Neubrandenburger<br />

Hotel „Vier Tore“, absolvierte<br />

in Leipzig ein Fachschulstudium der<br />

Gastronomie und arbeitete jahrelang<br />

als Restaurantleiterin im Berliner<br />

„Lindencorso“, um sich letztendlich<br />

zur Diplom-Kauffrau zu qualifizieren.<br />

Das alles jedoch ließ ihre Liebe zum<br />

Segeln nicht erkalten, denn 1999 begann<br />

sie dann mit der „Romantik“,<br />

ihren Lebensunterhalt zu verdienen,<br />

indem sie touristische Segeltouren auf<br />

dem Stettiner Haff anbot. Zunächst<br />

von Mönkebude aus, abAnfang 2000<br />

ging sie dann im Hafen von Usedom<br />

mit ihrem 16 Meter langen Schiff vor<br />

Anker. Den einstigen Arbeitssegler<br />

der Küstenfischer hat Rika Harder<br />

inzwischen komplett neu aufgebaut.<br />

In diesem Jahr ihre „Romantik“ eine<br />

komplette neue Segelgarnitur mit<br />

Großsegel, Fock, Klüver, Topsegel und<br />

Besan –insgesamt rund 100 Quadratmeter<br />

–erhalten. Eckhard Behr<br />

zeesenboot.de


freizeit 25<br />

stilvolle ostseevillen<br />

der Kaiserbäder<br />

Berühmtheiten wie<br />

Maxim Gorki, Donna<br />

Leon und Pierce<br />

Brosnan waren bereits<br />

in den Villen der<br />

Bäderarchitektur.<br />

Insel Usedom. Doch nicht<br />

nur sie ließen sich von den<br />

Meilensteinen der Architektur<br />

verzaubern. Theodor Fontane<br />

gehörte ebenso dazu,<br />

Kaiser Wilhelm II traf sich<br />

zum Teemit Konsulin Staudt<br />

und der deutsch-amerikanische<br />

Maler Lyonel Feininger<br />

war verliebt in die Motive<br />

der historischen Häuser mit<br />

ihren Fialen, Pilastern und<br />

kleinen Parkanlagen. Diese<br />

Villen sind europaweit einzigartig,<br />

auch in ihrer Fülle,<br />

und jedes Haus erzählt<br />

eine eigene Geschichte: von<br />

Berliner Bankiersfamilien<br />

oder Industriellen, die auf<br />

der Insel Usedom ihr Geld<br />

anlegten und je nach Größe<br />

des Geldbeutels architektonische<br />

Anleihen an französischen<br />

Renaissancepalästen<br />

oder Bauten des Klassizismus,<br />

gemischt mit der Antike,nahmen.<br />

So entstand eine<br />

„Skyline“, die, vom Meer aus<br />

betrachtet, weltweit ihresgleichen<br />

nicht findet.<br />

Sie können die Villen der<br />

Bäderarchitektur auch auf<br />

einer Radtour erkunden.<br />

Diese führt von der Seebrücke<br />

im Seebad Bansin entlang<br />

der Promenade –vorbei<br />

am Hotel Kaiser Wilhelm,<br />

der Villa Germania und<br />

dem Café Asgard –bis nach<br />

Heringsdorf, wo die längste<br />

Seebrücke Deutschland mit<br />

508 mLänge aus dem Wasser<br />

ragt. Die Tour führt über<br />

die Villa Oppenheim, entlang<br />

der Ahlbecker Promenade.<br />

Hier stehen die Häuser dicht<br />

an dicht mit unterschiedlichsten<br />

architektonischen<br />

Details. InHeringsdorf setzt<br />

die Villa Irmgard den glanzvollen<br />

Schlusspunkt.<br />

Nicht vergessen werden dürfen<br />

bei der Bäderarchitektur,<br />

die Holzhäuser aus Wolgast.<br />

Der Heringsdorfer Hobbyhistoriker<br />

Hans-Ulrich Bauer<br />

beschreibt sie in seinem<br />

Buch „Holzhäuser aus Wolgast<br />

– Ikonen der Bäderarchitektur“.<br />

mbb<br />

usedom.de/baederarchitektur<br />

+Irrgarten<br />

+Schatzsuche<br />

+Piratenpfad<br />

+viele Knobelspiele<br />

+Imbiss uvm.<br />

+Fußballbillard<br />

Lust auf Abenteuer?<br />

Gehen Sie mit uns auf Schatzsuche und finden Sie den Wegdurch<br />

unseren Irrgarten. Perfekter Spaß für Jung und Alt.<br />

Highlights <strong>2021</strong><br />

04. August –Gartenfest mit Hüpfburg<br />

15. Oktober –Geisternacht<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

01. Mai –31. Oktober<br />

täglich von 10–18Uhr<br />

IRRGARTEN Bollewick<br />

Röbler Straße (hinter Tischlerei Fink)<br />

Tel. 0152 29697272 (Familie Rohleder)<br />

Der<br />

Urlaubstipp<br />

SONNENTOR Theaterfestival<strong>2021</strong><br />

26. –29. August <strong>2021</strong><br />

Zauberhaftes<br />

Open-AirErlebnis<br />

Das Strandhotel Preussenhof prägt das Bild der Zinnowitzer<br />

Promenade.<br />

©UTG/Andreas Dumke<br />

MusikalischeZauberpossenachdem Märchenvon WilhelmHauff<br />

Sonnentor Hof, Babke3,17252 Mirow<br />

Do 26. |Fr27. |Sa28.8.21<br />

20:00 Uhr<br />

So 29.8.21<br />

15:00 Uhr |20:00 Uhr<br />

(optional)<br />

Festival- und Besucherinfos unter<br />

www.sonnentor-theaterfestival.de<br />

Mirow 039833-27567<br />

Neustrelitz 03981-253119<br />

Wesenberg 039832- 20621


26 freizeit<br />

Pack’ die Badehose ein!<br />

Zubehör für den perfekten Strandausflug<br />

Sommerzeit ist Badezeit. Doch oft verläuft<br />

der Ausflug an den Strand spontan. Und<br />

natürlich fällt erst im Strandkorb auf, dass<br />

die Badehose noch im Hotelzimmer verweilt<br />

und auch Buddeleimer und Co. für den<br />

Nachwuchs noch im Auto liegen. Damit<br />

das nicht mehr passiert, geben wir Ihnen<br />

ein paar Tipps, was in die Strandtasche<br />

gehört.<br />

Handtücher:<br />

Es versteht sich von selbst, dass Handtücher<br />

in die Strandtasche gehören. Schließlich<br />

sind diese nicht nur nach dem Abtrocknen<br />

wichtig, sondern auch ein praktischer<br />

Ersatz für die Decke. Also am besten<br />

gleich mehrere einpacken und nichts wie<br />

ab zum See!<br />

Kleingeld:<br />

Es braucht das nötige Kleingeld, wenn der<br />

Nachwuchs nach einem Eis quengelt<br />

oder die Wasserflasche Zuhause im<br />

Kühlschrank liegt, statt in der<br />

Strandtasche. Aber Achtung:<br />

Wertsachen nur auf das<br />

Nötigste beschränken. Also<br />

Handy und Portemonnaie<br />

sind in der Unterkunft besser<br />

aufgehoben. Zudem kann ein<br />

Tag ohne Anrufe auch mal ganz<br />

entspannend sein.<br />

Spielzeug:<br />

Beachball, Klettball,<br />

Volleyball – die Möglichkeiten,<br />

sich am Strand sportlich zu<br />

betätigen sind vielfältig. Mindestens<br />

ein Spielgerät ist daher Pflicht, damit<br />

während der Stunden am Wasser keine<br />

Langeweile aufkommt!<br />

Essen und Trinken:<br />

Baden macht hungrig. Kleine Snacks u<br />

deshalb empfehlenswert. Nicht an jed<br />

es Imbissstände und Eisverkäufer. Zud<br />

Proviant von Zuhause den Geldbeutel


freizeit 27<br />

Sonnenhut/Mütze:<br />

Wenn die Sonne mit all ihrer Kraft so herrlich scheint, gibt es schnell<br />

einen Sonnenbrand auf der Kopfhaut. Auch ein Sonnenstich ist<br />

manchmal die Folge. Besser ist es, sich mit einem modischen<br />

Accessoire auf dem Haupt zu schützen. Zudem sieht solch<br />

eine Kopfbedeckung auch noch richtig gut aus.<br />

Sonnencreme:<br />

Sonnenbrand schmerzt nicht nur, sondern ist dazu<br />

auch noch richtig gefährlich. Wer den Hummer-Teint<br />

vermeiden will, sollte deshalb unbedingt Sonnenlotion,<br />

-creme oder -spray dabei haben. Ratsam ist es auch, sich<br />

bereits vor dem Strandbesuch einzucremen. Und nach<br />

dem Planschen das Nachcremen nicht vergessen.<br />

Bikini und Badehose:<br />

Freunde des FKK können auf<br />

Badebekleidung meist gern verzichten. Wer<br />

allerdings vom Nacktbaden nicht viel hält,<br />

oder gerade nicht am passenden FKK-Strand<br />

zugegen ist, sollte deshalb Badehose und Bikini<br />

nicht vergessen. Auch Wechsel-Badebekleidung<br />

ist ratsam. Wer will schon die ganze Zeit mit nassen<br />

Klamotten in der Sonne liegen?<br />

Badeschuhe:<br />

Wer an steinigen Stränden unterwegs<br />

ist, dem sind diese, meist aus Gummi<br />

bestehenden Treter zu empfehlen. Sie sehen<br />

nicht immer modern aus, schützen jedoch<br />

vor lang anhaltenden Stranderinnerungen wie<br />

Schürfwunden oder Druckstellen.<br />

Sonnenbrille<br />

Meistens sieht sie richtig cool aus. Aber das Wichtigste:<br />

Sie schützt die Augen vor der UV-Strahlung.<br />

nd Getränke sind<br />

em Badesee gibt<br />

em schont der<br />

.<br />

Lektüre<br />

Immer nur Action? Ein<br />

Seebesuch sollte auch<br />

entspannend sein. Ein<br />

gutes Buch oder ein paar<br />

Magazine sind da ideal,<br />

um abzuschalten. Also<br />

das <strong>Urlaubsmagazin</strong> vom<br />

Nordkurier gleich in die<br />

Strandtasche packen!<br />

Fotos © Dmytro Smaglov Marco2811; © Stephan Koscheck;<br />

© seen; © dispicture; © mdorottya; © baibaz; © siraphol; © electriceye;<br />

© Africa Studio – stock.adobe.com


28 faMilie<br />

©kerdkanno –stock.adobe.com<br />

Im Sommer hilft nur eins: Eis, viel Eis<br />

Schoko, Erdbeere oder Vanille –das sind bei uns seit Jahren die Klassiker unter den Eiscremes.<br />

Dabei gibt es fast alles an gefrorenen Süßkram, was man sich in Waffeln so vorstellen kann. Kalt,<br />

erfrischend und lecker. Aber auch gesund?<br />

„Soll ich‘s täglich essen oder<br />

lass ich‘s lieber sein? Jein“ –<br />

angelehnt an den gleichnamigen<br />

Hit von Fettes Brot<br />

spalten sich die Geister an<br />

der Frage, wie gesund Speiseeis<br />

im Sommer ist. Klar<br />

sind das kleine, köstliche<br />

Kalorienbomben mit bis zu<br />

200 kcal pro Kugel. Und ja,<br />

ihre kühlende Wirkung bei<br />

Hitze ist zu vernachlässigen.<br />

Eine Tasse warmer Tee,<br />

so absurd es klingt, bewirkt<br />

mehr. Dann noch dieses<br />

Kälteziehen an den Zähnen.<br />

Oder, wenn man nicht<br />

schleckt, sondern schlingt,<br />

die Gefahr von Hirnfrost,<br />

jenem sekundenlangen<br />

Schmerz hinter der Augenhöhle.<br />

Kennt man auch von<br />

eisiger Cola. Aber: Täglich<br />

ein Eis essen, das macht uns<br />

glücklich. Es baut Stress ab<br />

–und ist daher gesund. Worauf<br />

warten Sie also? Ab zur<br />

nächsten Eisdiele! sisa<br />

Bacio und Mandorla direkt am Malchower Hafen<br />

Malchow. „Al Porto“ ist italienisch<br />

und heißt „Am Hafen“.<br />

Damit sind schon mal<br />

zwei wichtige Eigenschaften<br />

der gastlichen Stätte genannt,<br />

der der Eisliebhaber<br />

in Malchow unbedingt einen<br />

Besuch abstatten sollte –<br />

dem italienischen Restaurant<br />

inklusive Eisdiele<br />

direkt am Hafen.<br />

Dass die Italiener<br />

Eis immer<br />

schon am<br />

besten zaubern<br />

konnten,<br />

ist unbestritten,<br />

schließlich<br />

haben sie<br />

diese Köstlichkeit<br />

ja erfunden.<br />

Und das wird das<br />

Schleckermäulchen auch<br />

in Malchow bestätigt finden.<br />

Egal ob Pistacchio (mit<br />

Pistazien), Stracciatella (Vanille<br />

mit Schokostückchen),<br />

Mandorla (Mandel), Fragola<br />

(Erdbeere), Bacio (Schokolade<br />

und Haselnuss) oder<br />

Frutti di scusa (Waldfrucht)<br />

–esschmeckt alles. Und es<br />

schmeckt jedes Mal ein bisschen<br />

anders, denn das „Al<br />

Porto“-Eis ist hausgemacht.<br />

Darum also sind kleine Abweichungen<br />

möglich.<br />

Natürlich gibt es, egal ob in<br />

der Schale auf die Hand oder<br />

im opulenten Becher im Eiscafé,<br />

dazu alle fruchtigen<br />

und sahnigen Zutaten, die<br />

ein italienischer Eismeister<br />

Italienische Köstlichkeiten: Der Autor empfiehlt Joghurt<br />

Orange (hinten, 4. v. r.)und Kiwi (vorn 3. v. l.). ©Archiv Nordkurier<br />

anbieten kann. Man muss<br />

aus dem Besuch bei „Al<br />

Porto“ aber kein „Kalorieren-Festival“<br />

machen. Darum<br />

empfiehlt der Autor an<br />

dieser Stelle die Eissorten<br />

Joghurt Orange und Kiwi.<br />

Beide sind sehr fruchtig –<br />

aber nicht so süß und nicht<br />

zu sahnig.<br />

Egal, ob man sich aneinen<br />

der Café-Tische zwischen<br />

der berühmten Malchower<br />

Drehbrücke, dem Malchower<br />

See und dem Hafen<br />

setzt oder die Waffel lieber<br />

in die Hand nimmt – bei<br />

„Al Porto“ gibt es Urlaubs-<br />

Sightseeing kostenlos dazu.<br />

Der Eis-Genießer kann<br />

nebenbei beobachten, wie<br />

die Brücke gedreht wird, damit<br />

die Dampfer und großen<br />

Yachten passieren können.<br />

Auchdas Treiben an der Anlegestelle<br />

der Weißen Flotte<br />

ist interessant. Und gegenüber,<br />

amanderen Ufer des<br />

Malchower Sees, wartet ein<br />

Stück Malchower Geschichte:<br />

das Kloster. Dorthin<br />

kann man nach dem Eisschlecken<br />

eine kleine Wanderung<br />

über den Erddamm<br />

unternehmen. Und sich dabei<br />

die Mandorla- oder Bacio-Kalorien<br />

gleich wieder<br />

ablaufen.<br />

Hartmut Nieswandt<br />

„Al Porto“ befindet sich in der<br />

Kirchenstraße 1,<br />

Telefon: 039932 47337<br />

alportomalchow.de<br />

©Liddy Hansdottir –stock.adobe.com


faMilie 29<br />

©mo-ment –stock.adobe.com<br />

Hier werden Softeis-Klassiker noch selbst produziert<br />

Burg. Stargard. Die Eisproduktion<br />

ist angelaufen.<br />

Die Maschinen sind in Gang<br />

gesetzt. Und die Wetteraussichten<br />

sprechen dafür,dass<br />

der Zeitpunkt, um die Pinguin-Fahne<br />

zu hissen, jetzt<br />

genau richtig ist. Chefin Simone<br />

Ahrends öffnet um 13<br />

Uhr die Pinguin-Eisdiele in<br />

Burg Stargard.<br />

Selbst gemachtes Softeis in<br />

den Sorten Schoko-Vanille<br />

und Erdbeer-Vanille ist seit<br />

Eröffnung der Eisdiele am<br />

10. Mai 1954 der Klassiker,<br />

weiß Simone Ahrends zu berichten.<br />

Sie selbst arbeitet<br />

schon seit Mitte der 1980er-<br />

Jahre dort und hat das Geschäft<br />

von Onkel und Tante<br />

übernommen. Das Erfolgsgeheimnis?<br />

Eigene Herstellung<br />

–und ein streng gehütetes<br />

Rezept.<br />

Pinguin-Chefin Simone Ahrends und Mitarbeiterin Ramona<br />

Krüger (vorn) zapfen frisches Softeis.<br />

©V.Teske-Mbalisike<br />

In Burg Stargard wird die<br />

Eismasse also noch selbst<br />

produziert. „Unsere Geräte<br />

sind noch von vor der Wende“,<br />

blickt Simone Ahrends<br />

stolz auf die Automaten, aus<br />

denen täglich inder Zeit von<br />

13 bis 18 Uhr die Eis-Klassiker<br />

zu haben sind. Auch die<br />

Inneneinrichtung der Pinguin-Eisdiele<br />

mit ihren braun<br />

getäfelten Wänden ist inzwischen<br />

ein Stück Nostalgie.<br />

Die Burg Stargarder Eisdiele<br />

ist ein Muss für<br />

viele Stammkunden,<br />

aber auch<br />

für Urlauber,sagt<br />

Simone Ahrends.<br />

Auch Erwachsene,<br />

die dort als<br />

Kind gern ein Eis<br />

gegessen haben,<br />

kommen nun mit<br />

ihren Kindern vorbei.<br />

Das klassische Softeis in<br />

der Eiswaffel gibt es auch<br />

als gefrorenes Eis zum<br />

Mitnehmen. Ebenso stehen<br />

Eisbecher mit Milcheis,<br />

Schokoladensoße, Eierlikör<br />

oder Früchten und Eisbecher<br />

mit Kugeleis, Früchten<br />

und Sahne auf der<br />

Speisekarte.<br />

vtm<br />

Die Pinguin Eisdiele befindet<br />

sich in der Marktstraße 19,<br />

Telefon: 039603 20309<br />

SCHLEMMEN&GENIEßEN<br />

im Herzen der Altstadt vonWaren (Müritz)<br />

FRISCH!<br />

- Restaurant und Lieferservice<br />

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viele vegane/vegetarische Gerichte<br />

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30 faMilie<br />

Selbstgemachtes Eis<br />

aus regionalen Zutaten<br />

Penzlin. Vor knapp<br />

einem Jahr haben<br />

sichMartin Horst und<br />

Franziska Göttsche<br />

alias Jackle & Heidi<br />

mit der Eröffnung ihrer<br />

„Gläsernen Eismanufaktur“<br />

im alten Bahnhofsgebäude<br />

von Penzlin einen<br />

Traum erfüllt. 2016 starteten<br />

sie mit den ersten Eis-<br />

Experimenten in der heimischen<br />

Garage. Mittlerweile<br />

gibt es unter dem Namen<br />

„Jackle & Heidi“ saisonal<br />

wechselnd mehr als 30 Sorten<br />

am Stiel oder im Becher,<br />

die bundesweit in über 100<br />

ausgewählten Läden und<br />

kleinen Cafés auf Eis-Fans<br />

warten. Was bisher fehlte,<br />

war ein eigener Laden. Bis<br />

dahin haben sie die Wartezeit<br />

mit einem Truck und<br />

dem Eisfahrrad überbrückt.<br />

So entstand die Idee für die<br />

Manufaktur im Bahnhofsgebäude<br />

– eine Kombination<br />

aus klassischem Café<br />

mit Eis, Kaffee, Kuchen,<br />

einem Laden für regionale<br />

Produkte und einer offenen<br />

Produktionsstätte, bei der<br />

man durch eine große Glasscheibe<br />

sehen und erleben<br />

kann, wie Zutaten aus der<br />

Region zu Erdbeer-, Rhabarber-<br />

oder Blaubeer-Cheesecake-<br />

verschmelzen.<br />

Die Eismanufaktur „Jackle<br />

& Heidi“ bringt die<br />

Herzen der Kunden „mit<br />

Martin Horst und Franziska Göttsche alias „Jackle &Heidi“<br />

bieten saisonal wechselnd mehr als 30 Eissorten. ©Uwe Toelle<br />

bestem Eis ohne Firlefanz<br />

zum Schmelzen“. „Wir verarbeiten<br />

großteils regionale<br />

Produkte – und das unter<br />

anderem auch vegan, laktose-<br />

und glutenfrei“, verrät<br />

Franziska Göttsche und<br />

ergänzt: „In unser handgemachtes<br />

Eis kommen<br />

selbstproduzierte Zutaten<br />

wie Kekse für Cookie, Karamell<br />

für Salz-Karamell oder<br />

Eierlikör für Eierliköreis.<br />

Wichtig ist den Produzenten<br />

die ökologische Verpackung:<br />

Deckel aus Bioplastik, Löffel<br />

aus Holz, Becher aus<br />

recycelbarem Papier. Die<br />

Gläserne Eismanufaktur<br />

ist täglich von 12 bis 17 Uhr<br />

geöffnet. Zusammen mit der<br />

überdachten Terrasse hat<br />

das Café 65 Sitzplätze. vtm<br />

Die Eismanufaktur befindet<br />

sich am Bahnhofsplatz 2,<br />

Telefon: 0395 77750501<br />

jackle-heidi.com<br />

©Markus Mainka –stock.adobe.com<br />

Eine Institution für Softeis-Liebhaber in der Oststadt<br />

Neubrandenburg. Wenn<br />

die Sonne hoch amHimmel<br />

steht, sich die Temperaturen<br />

jenseits der 20 Grad<br />

Marke einpendeln, dann<br />

brummt auch ineiner der<br />

ältesten Eisdielen Neubrandenburgs,<br />

bei „Eiscafé<br />

Tina“ in der Oststadt, das<br />

Geschäft. Versammeln sich<br />

die Fans der softig-cremigen<br />

und fruchtigen Erfrischung<br />

aus eigener Produktion<br />

in der Einsteinstraße<br />

37 schon zur Mittagszeit,<br />

laufen die Softeis-Maschinen<br />

von Frank Liebing auf<br />

Hochtouren. „Ob Soft-, Kugeleis,Kuchen<br />

oder die Eistorten,<br />

alles erfolgt hier in<br />

eigener Herstellung“, verrät<br />

der gebürtige Berliner,<br />

der schon seit 40 Jahren im<br />

Eisgeschäft ist. Eigentlich<br />

sei er ja von Beruf Lebensmittelingenieur.<br />

Nun ver-<br />

Die Gesichter des Cafés: Elke Kurzenberg und Frank Liebing<br />

©Danilo Vitense<br />

kauft er an die 14 Tonnen<br />

Eis pro Jahr. Der Eisschein,<br />

den zu DDR-Zeiten jeder<br />

erwerben konnte, macht es<br />

möglich. Er bildete damals<br />

die Voraussetzung für eine<br />

Gewerbeerlaubnis. Liebing<br />

hat ihn gemacht. Sogar den<br />

großen, der über die Softeis-Produktion<br />

hinausgeht.<br />

Dafür hatte er 14 Tage die<br />

Schulbank gedrückt und<br />

danach seine erste Eisdiele<br />

in Berlin eröffnet.<br />

Auf „Eiscafé Tina“ sind<br />

Frank Liebing und seine<br />

Frau Karin dann vor<br />

20 Jahren gekommen.<br />

Martin Schössow, der<br />

das Oststadt-Mekka<br />

für Softeis-Liebhaber<br />

1979 eröffnet<br />

hat, suchte einen<br />

Nachfolger.Und die<br />

Liebings, die noch<br />

ein kleines Hotel<br />

in Fürstenberg betreiben,<br />

haben zugeschlagen.<br />

Der<br />

Name Tina rührt<br />

übrigens vom Namen<br />

der Tochter des Vorgängers.<br />

Und noch etwas:<br />

Ursprünglich war an der<br />

Stelle von der Stadt eine<br />

Broilergaststätte geplant.<br />

Inzwischen gibt es hier seit<br />

42 Jahren Softeis –und das<br />

von Montag bis Sonntag.<br />

Geöffnet ist von Ende Februar<br />

bis 31. Oktober zwischen<br />

11 und 18 Uhr.Und in<br />

der Zeit gibt es abwechselnd<br />

gut zehn unterschiedliche<br />

Sorten Softeis. „Aber<br />

Schoko-Vanille ist<br />

und bleibt der Renner“,<br />

sagt Liebing.<br />

Gleiches gilt für<br />

den Erdbeer-Eisbecher<br />

und Tutti-Frutti.<br />

Danilo Vitense<br />

Eiscafé Tina<br />

befindet sich in der<br />

Einsteinstraße37,<br />

Telefon:<br />

70395 7072620<br />

eiscafetina.<br />

weebly.com<br />

©Liddy Hansdottir –stock.adobe.com


faMilie 31<br />

©bluedesign –stock.adobe.com<br />

Bei „Omi Röhl“ verwöhnt jetzt Softeis die Gaumen<br />

Die Angestellten Anka<br />

und Kathrin sorgen für den<br />

ständigen Nachschub bei<br />

den Softeis-Genüssen. ©mbb<br />

Kristin Klie und Frank Spiesecke haben viele Ideen für den<br />

Landgasthof, der ein Paradies für Eis-Genießer geworden ist.<br />

Sarnow. „Ichbin ein Eisfritze<br />

–und das schon seit einigen<br />

Jahrzehnten“, lächelt<br />

verschmitzt Frank Spiesecke<br />

(47).<br />

Der gebürtige Ludwigsfelder<br />

betreibt seine Softeisdiele in<br />

Sarnow –direkt an der Bundesstraße<br />

B197 kurz vor Anklam.<br />

Und das in einem traditionellen<br />

Landgasthof, der<br />

einst „Gastwirtschaft Otto“<br />

hieß, im Volksmund aber nur<br />

„Omi Röhl“ genannt wurde.<br />

Hier feierten die Menschen<br />

aus den umliegenden Dörfern<br />

ihre Familienfeste, hier<br />

wurde getanzt, auf der kleinen<br />

Bühne erklang Musik.<br />

Wenn morgens die Sonne<br />

aufging, dann fiel die Eingangstür<br />

ins Schloss …<br />

Seit Juli 2020 hat nunmehr<br />

Frank Spiesecke gemeinsam<br />

mit seiner bei ihm angestellten<br />

Lebenspartnerin Kristin<br />

Klie das Sagen. „Wir produzieren<br />

Softeis nach altem<br />

DDR-Rezept. Den Rohstoff<br />

beziehe ich von der im sächsischen<br />

Colditz ansässigen<br />

Firma anona. 20 bis 30 verschiedene<br />

Sorten haben wir<br />

im Angebot. Das reicht von<br />

den Klassikern Schoko-Vanille<br />

über Melone, Heidelbeere<br />

bis hin zu Pfirsich“,<br />

erzählt Frank Spiesecke.<br />

Unternehmerisch begonnen<br />

hat er einst mit einer Malerfirma.<br />

Doch irgendwie war<br />

die Liebe zum Eis schon immer<br />

da. Und so informierte<br />

er sich bei einem Freund in<br />

Potsdam, wie die Herstellung<br />

von Softeis läuft, dann<br />

eröffnete er in Cottbus eine<br />

eigene Softeisdiele, später<br />

kamen weitere in Zwickau,<br />

Potsdam und Ludwigsfelde<br />

hinzu. Bau und Eis – das<br />

waren seine zwei wirtschaftlichen<br />

Standbeine.Doch seitdem<br />

er mit Partnerin Kristin,<br />

ihr gehört der Gasthof,<br />

im vorpommerschen Sarnow<br />

eine zweite Heimat gefunden<br />

hat, setzt Frank Spiesecke<br />

alles auf die „Eis-Karte“.<br />

– „Ich hatte noch zwei alte<br />

Softeismaschinen. Die wurden<br />

wiederhergerichtet und<br />

dann ging es los“, blickt er<br />

zurück. Inzwischen mit großem<br />

Erfolg,denn zur Softeisdiele<br />

kommen nicht nur die<br />

Einheimischen aus der gesamten<br />

Umgebung, hier halten<br />

auch die Vorüberfahrenden<br />

an –und „tanken“ eine<br />

Portion Softeis. Entweder in<br />

der Tüte oder der traditionellen<br />

Waffelmuschel oder<br />

genießen einen Eisbecher.<br />

Das entweder auf einem Liegestuhl<br />

vor der Eisdiele im<br />

„Sandstrand“ oder auf der<br />

Liegewiese im Garten. „Wir<br />

bieten fünf Eisbecher an –<br />

Nuss, den Schwedeneisbecher,<br />

Erdbeere, Heidelbeere<br />

und den Kindereisbecher“,<br />

zeigt Frank Spiesecke auf die<br />

handgeschriebene Karte am<br />

Hauseingang. Wer möchte,<br />

der erhält auch einen guten<br />

Espresso, Cappuccino oder<br />

Latte macchiato. Und wenn<br />

sich in den kommenden<br />

Monaten<br />

alle Ideen<br />

des Unternehmers<br />

umsetzen<br />

lassen,<br />

können die<br />

Gäste auch<br />

den dann<br />

sanierten<br />

Gastraum nutzen.<br />

Ob die jetzt<br />

aktuellen täglichen<br />

Öffnungszeiten von<br />

11 bis 19 Uhr erweitert<br />

werden? – Die Frage lässt<br />

Frank Spiesecke noch offen,<br />

aber Ideen hat er für seine<br />

Softeisdiele in Sarnow noch<br />

eine Menge. Eckhard Behr<br />

Softeisdiele Sarnow<br />

17392 Sarnow<br />

facebook.com/<br />

softeisdiele.sarnow<br />

Erleben Sie Burg Stargard<br />

Reiterhof Gohrs<br />

Besucherempfang und Touristinformation<br />

Burg 4 · 17094 Burg Stargard · Tel. 039603 25355<br />

E-Mail: ti@burg-stargard.de · www.burg-stargard.de<br />

Burgfest


32 faMilie<br />

Geschmackshits sind Veganes<br />

Eis und Bubble Waffles<br />

Koserow. Doreen Grambow-<br />

Knuth ist derzeit ständig<br />

unterwegs –zwischen ihrem<br />

Eiscafé Moritz in der Koserower<br />

Hauptstraße und dem<br />

einige Hundert Meter entfernten<br />

Eismobil.<br />

Im Café stellt sie alle Zutaten<br />

für ihren Arbeitstag im<br />

Eismobil zusammen, dann<br />

wird dort alles für die Gäste<br />

vorbereitet. „...und wenn<br />

ich fertig bin, öffne ich.“ Das<br />

kann schon mal eine Stunde<br />

früher sein als ausgeschildert.<br />

Denn die Kunden kommen<br />

gleich in den Morgenstunden<br />

zuhauf, umsich die<br />

Genusshits der Saison zu<br />

holen. Das sind die Bubbles<br />

Waffels und das vegane Eis<br />

in den Geschmacksrichtungen<br />

Schoko, Limette oder<br />

Das Paradies am Ziegenmarkt<br />

Doreen Grambow-Knuth präsentiert den Genusshit der<br />

Saison: Eis in der Bubble Waffle.<br />

Röbel. Die etwas älteren<br />

Leute aus Röbel und Umgebung<br />

werden sich noch an<br />

die legendäre Eisdiele Petznick<br />

erinnern, die am Platz<br />

der DDR schräg gegenüber<br />

der Post ihren Sitz hatte.<br />

Die Eisdiele gibt es nicht<br />

mehr, sie wurde nach der<br />

Wende genau so dicht gemacht<br />

wie die Post. Ein Eiscafé,<br />

indem genau so leckeres<br />

Eis über den Tresen<br />

gereicht wird, ist<br />

aber nach wie<br />

vor da: Seit rund<br />

18 Jahren gibt<br />

es das „Eisparadies“<br />

in der Straße<br />

des Friedens 3.<br />

Dort mitten in der<br />

Altstadt am Ziegenmarkt<br />

kann man<br />

sehr schön draußen<br />

vor dem Café sitzen<br />

und sich das Gefrorene<br />

gut schmecken lassen.<br />

Immerhin sind es rund<br />

70 Sorten von Milchund<br />

Fruchtspeiseeis, die im<br />

Angebot sind. Dazu kommt<br />

dann noch Softeis.<br />

Gesine und Jörg Puzicha kamen<br />

einst aus der Strasburger<br />

Gegend an die Müritz,<br />

verkauften zunächst aus<br />

einem Eiswagen auf dem<br />

Marktplatz die kalten Köstlichkeiten.<br />

Bis sie sich dann<br />

daran machten, ein altes<br />

Fachwerkhaus direkt neben<br />

dem ältesten Röbeler Haus<br />

auszubauen. Es dauerte etwa<br />

drei Jahre, bis das gemütliche<br />

Eisparadies mit seinen<br />

insgesamt rund 60 Plätzen<br />

innen wie außen eröffnen<br />

konnte. Dort sind alle klassischen<br />

Eissorten zu haben:<br />

Kirsche, Mandarine, Schoko,<br />

Vanille, Malaga, Krokant,<br />

Amaretto, Nuss ... Natürlich<br />

ist alles hausgemacht. Für<br />

den Eisesser in Eile gibt es<br />

umfangreiches Angebot für<br />

den Straßenverkauf.<br />

Gestärkt kann sich der<br />

Café-Gast auf Entdeckungstour<br />

machen. Zum<br />

Beispiel zu einem kleinen<br />

„Eis-Ausflug“ vom Ziegen-<br />

zum Pferdemarkt (so<br />

heißt der Platz der DDR<br />

heute wieder). Dort gab es<br />

vor mehr als 30 Jahren Vanille-,<br />

Schoko- und in der<br />

Saison Erdbeereis. Und<br />

„Schlagcreme“, das war<br />

eine Art Schlagsahne-Ersatz<br />

aus Margarine ... Wenn<br />

aktuell Wassermelone. Auf<br />

die Bubbles Waffels sind die<br />

Schleckermäuler heiß. „Es<br />

ist sowohl die Knusprigkeit,<br />

der Geschmackund die Kombination<br />

mit dem Eis, was<br />

Jung und Alt begeistert“, erzählt<br />

Grambow-Knuth.<br />

Für den Geschmack des Eises<br />

sorgt „Eismeister“ Vater<br />

Knuth, der für alle Kreationen<br />

zuständig ist und Zutaten<br />

sowie Zubereitung geheim<br />

hält. Eines Tages wird<br />

er diesen Schatz an seine<br />

Tochter Doreen übergeben.<br />

30 Sorten Streicheis und<br />

italienisches Softeis werden<br />

im Café Moritz angeboten.<br />

„Unsere Kunden sind die<br />

Urlauber, aber auch die Koserower<br />

oder die Einwohner<br />

aus den umliegenden Gemeinden.“<br />

Das Café Moritz<br />

ist seit seiner Gründung im<br />

Jahr 2004 zu einer Institution<br />

des guten Eisgeschmacks auf<br />

der Insel Usedom geworden.<br />

Und das spricht sichJahr für<br />

Jahr bei immer mehr Urlaubern<br />

herum. „Um all‘ diese<br />

Gästewünsche erfüllen zu<br />

können, hat Doreen Grambow-Knuth<br />

mit ihren Eltern<br />

und dem Ehemann das Café<br />

kontinuierlich ausgebaut. Zu<br />

den ehemals 45 Plätzen sind<br />

70 weitere in einem neuen<br />

Gastraum und im Außenbereich<br />

hinzugekommen. Und<br />

die sind während der Öffnungszeiten<br />

nahezu ständig<br />

besetzt. Auch im Café gilt:<br />

Wenn alles für die Gäste vorbereitet<br />

ist, dann wird geöffnet.<br />

Starre Öffnungszeiten<br />

gibt es in der Saison nicht,<br />

sodass es abends durchaus<br />

länger als 21 Uhr gehen<br />

kann –solange der gute Genuss<br />

gefragt ist. mbb<br />

Koserower Hauptstr. 100<br />

Telefon: 038375 93826<br />

cafe-moritz.de<br />

©mbb<br />

die Leserin und der Leser<br />

das alles jetzt durch diese<br />

kleine Geschichte erfahren<br />

haben, werden sie um so<br />

mehr über das freuen, was<br />

ihnen heute das „Eisparadies“<br />

bietet.<br />

Hartmut Nieswandt<br />

Straße des Friedens 3,<br />

Telefon: 039931 52705,<br />

eisparadies-roebel.de<br />

Vordem „Eisparadies“ kann man schön sitzen, um im Freien<br />

das Eis zu genießen.<br />

©Nordkurier (Archiv)<br />

©kehr design –stock.adobe.com


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Mecklenburgischen Seenplatte<br />

Havelberge<br />

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<strong>2021</strong>


34 faMilie<br />

Nach 119 Stufen im Innern der Stadtkirche hat man einen wunderschönen Blick über Plau am See und die Umgebung.<br />

Warum Plau am See so ein<br />

faszinierendes Städtchen ist<br />

Drei Türme mit<br />

herrlichen Weitsichten,<br />

Schleuse, Müritz-Elde-<br />

Wasserstraße –Plau<br />

am See hat richtig Flair.<br />

Plau am See. Fast als ob<br />

es sich gehört, hat jedes<br />

Städtchen in der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte einen<br />

eigenen See. So auch Plau<br />

am See. In diesem Fall ist<br />

der Name leicht zu merken,<br />

denn der See von Plau am<br />

See heißt Plauer See. Auf<br />

dem wird es auch imHochsommer<br />

nicht zu eng, denn<br />

er ist mit 38,8 Quadratkilometern<br />

Deutschlands siebtgrößter<br />

See (zum Vergleich:<br />

Der Große Wannsee in Berlin<br />

misst 2,8 Quadratkilometer).<br />

Und, er ist für sein kristallklares<br />

Wasser bekannt.<br />

Das reizvolle Städtchen, der<br />

Luftkurort Plau am See,<br />

mit seiner malerischen Altstadt,<br />

befindet sich direkt<br />

am Westufer. Zahlreiche<br />

Funde und Wallanlagen erinnern<br />

an die slawischen<br />

Siedlungen der Obotriten,<br />

die den Grundstein für die<br />

spätere Stadt bildeten. Im<br />

Jahre 1235 erhielt „Plawe“,<br />

das bedeutet Flößerort, das<br />

Stadtrecht. Die hübsche Altstadt<br />

ist noch heute von den<br />

Fachwerk- und Backsteinhäusern<br />

auch der Ackerbürger<br />

geprägt. Plau am See<br />

wird ebenfalls Stadt der drei<br />

Türme genannt: Burgturm,<br />

Kirchturm und Leuchtturm<br />

prägen das Stadtbild und<br />

sind alle drei begehbar. Sie<br />

bieten wunderbare Ausblicke<br />

auf die Stadt und die<br />

Landschaft mit dem See.<br />

Natürlich lockt vor allem<br />

die Natur Urlauber nach<br />

Plau. Aber auch kulturell<br />

ist einiges zu erleben: Musiksommer,<br />

Badewannenrallye,<br />

Burghoffest, Altstadtfest,<br />

Kulturstammtisch oder<br />

Strandfest zählen dazu.<br />

Der Burgturm entstand<br />

1448/49, ist noch vollständig<br />

erhalten und kann besichtigt<br />

werden. Nach einem sehr<br />

engen und 45 Stufen langen<br />

Aufstieg wird man mit einer<br />

herrlichen Aussicht belohnt.<br />

Gleich angrenzend befindet<br />

sich das Technikmuseum,<br />

hier spielt die Plauer Handwerksgeschichte<br />

eine wichtige<br />

Rolle. Der Leuchtturm<br />

ist ein neues Wahrzeichen<br />

der Stadt. Er ist 13,5 Meter<br />

hoch und begrüßt die<br />

Bootsfahrer am Übergang<br />

vom Plauer See in die Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />

die<br />

bis zur Elbe führt und so<br />

Bootsfahrten bis Hamburg<br />

möglich macht. Vonder Aussichtsplattform<br />

des Turms<br />

hat man einen fantastischen<br />

Panoramablick. Auf der<br />

Eldepromenade – von der<br />

Schleuse mit „Hühnerleiter“<br />

über die Hubbrücke bis zum<br />

Leuchtturm –kann man auf<br />

gut einem Kilometer Länge<br />

sehr schön das Flair von<br />

Plau am See genießen, Cafés<br />

und Restaurants laden zum<br />

Verweilen ein. Die Schleuse<br />

mit der „Hühnerleiter“ dürfte<br />

besonders interessant für<br />

Aus dem Plauer See heraus fließt die Elde durch die Stadt<br />

und von hier aus schiffbar bis zur Elbe.<br />

©(3) NK/Archiv<br />

Gäste sein. Direkt von der<br />

„Hühnerleiter“ aus kann<br />

man den vielen Booten beim<br />

Schleusen zusehen. Beim<br />

Neubau der Brücke im Jahr<br />

1946 erfolgte die Konstruktion<br />

als Hochbrücke, bei der<br />

statt Treppenstufen Leisten<br />

aufgenagelt wurden. Der<br />

Volksmund nennt das Ganze<br />

darum „Häuhnerledder“<br />

(Hühnerleiter). Die Hubbrücke,<br />

auch „Das blaue Wunder“<br />

genannt, wurde 1916<br />

gebaut, 1945 vor der Sprengung<br />

bewahrt und 1992<br />

restauriert. Kommen große<br />

Schiffe, wird die Brücke<br />

rund 1,60 Meter angehoben.<br />

Ausflugsziele wie der Bärenwald,<br />

das Tal der Eisvögel,<br />

Kloster Malchow oder ein<br />

Stadtbummel in Plau –mit<br />

einer Tageskarte für den<br />

„Rundbus um den Plauer<br />

See“ kann man all diese Sehenswürdigkeiten<br />

besuchen.<br />

Von Mai bis September verkehrt<br />

der rote Doppelstockbus<br />

alle zwei Stunden. Fahrgäste<br />

haben die Möglichkeit,<br />

die jeweilige Sehenswürdigkeit<br />

zu besuchen; mit Anschluss<br />

zum nächsten Ausflugspunkt.<br />

Bei schönem<br />

Wetter wird das Cabrioverdeck<br />

geöffnet, für freie Sicht<br />

auf die Landschaft und die<br />

Sehenswürdigkeiten. Es gibt<br />

21 Haltepunkte. HN<br />

plau-am-see.de


faMilie 35<br />

Mecklenburg ist Wein- und Burgenland!<br />

Burg Stargard –der Name hält, was er verspricht. Hier steht die einzige erhaltene Höhenburg<br />

Norddeutschlands. Die Landschaft ringsum begeistert, und im Sommer kann man sogar rodeln.<br />

Burg Stargard. Malerisch<br />

eingerahmt von sieben Hügeln,<br />

liegt bei Neubrandenburg<br />

das Städtchen Burg<br />

Stargard. Auf dem Burgberg,<br />

50 Meter über der<br />

Stadt, steht die mittelalterliche<br />

Burg Stargard als Zeuge<br />

einer bedeutungsvollen Vergangenheit.<br />

Sie ist die einzige<br />

erhaltene Höhenburg<br />

Norddeutschlands! Erbaut<br />

vor mehr als 750 Jahren,<br />

ist sie das älteste weltliche<br />

Bauwerk im heutigen Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Sie<br />

wurde einst als Hofburg der<br />

Markgrafen von Brandenburg<br />

errichtet. Sie ist die<br />

Keimzelle der Stadt, die in<br />

früheren Jahrhunderten<br />

eine große Bedeutung hatte.<br />

Die Anlage, sowie sie sich<br />

heute präsentiert, besteht<br />

aus elf Gebäuden der unterschiedlichsten<br />

Epochen.<br />

Winzertradition in<br />

Burg Stargard<br />

Hier befindet sich außerdem<br />

einer der nördlichsten<br />

Weinberge Deutschlands<br />

– eine mehr als 400-jährige<br />

Tradition wurde damit<br />

vor einigen Jahren wiederbelebt.<br />

Jährlich werden bis<br />

zu 2000 Flaschen Mecklenburger<br />

Landwein abgefüllt.<br />

Insgesamt stehen auf einer<br />

Fläche von etwa 0,2 Hektar<br />

rund 1200 Rebstöcke der<br />

Sorten Ortega, roter Regent,<br />

Neben den Alten Torder Höhenburg befindet sich die<br />

ehemalige Münzprägerei.<br />

Müller-Thurgau, Phoenix,<br />

Solaris und Elbling.<br />

Auf dem Burggelände befinden<br />

sich außerdem ein<br />

Museum, ein Hotel, das<br />

Standesamt und ein historischer<br />

Wurz- und Krautgarten.<br />

Wersich traut, kann<br />

seit 2001 auch auf der Burg<br />

heiraten. Eine Gewandschneiderei<br />

bietet dazu auf<br />

Wunsch die entsprechenden<br />

historischen Gewänder.<br />

Als das Land Stargard durch<br />

Herzog Wartislaw von Pommern<br />

1236 an die Markgrafen<br />

Johann I. und Otto III.<br />

von Brandenburg abgetreten<br />

war, begann Stargards<br />

steinerne Geschichte mit<br />

dem Aufbau der Burg durch<br />

die Markgrafen. Am 11. Januar<br />

1259 verlieh Markgraf<br />

Otto III. dem Flecken Stargard<br />

das Stadtrecht. Wiedas<br />

gesamte Land, so hatte auch<br />

Stargard schwer unter den<br />

Folgen des Dreißigjährigen<br />

Krieges zu leiden. Im Krummen<br />

Haus der Burg (heute<br />

eine Ruine) fand 1726 der<br />

letzte große Mecklenburger<br />

Hexenprozess statt. Von<br />

1745 bis 1747 werden in der<br />

Hauptburg Münzen geprägt.<br />

Mit der Inbetriebnahme der<br />

„Nordbahn“ hatte Stargard<br />

1877 einen Bahnanschluss<br />

bekommen, der entscheidend<br />

zur Entwicklung der<br />

Stadt beitrug. Nicht nur die<br />

Ansiedlung kleinerer Industriebetriebe<br />

kam in Gang,<br />

sondern auchder Tourismus.<br />

Die Stadt mit ihrer reizvollen<br />

Umgebung lockte viele<br />

Natursuchende und Kunstmaler<br />

vor allem aus dem<br />

nahen Berlin an und wurde<br />

zu einer beliebten Sommerfrische.<br />

– Nach schwieriger<br />

langer Sanierung wurde<br />

1994 der Burgturm wieder<br />

als Aussichtsturm freigegeben.<br />

Seit 1990 entwickelt<br />

sich Burg Stargard zu einem<br />

beliebten Wohnort und setzt<br />

zunehmend auf die touristische<br />

Vermarktung ihrer<br />

landschaftlichen Lage und<br />

natürlich der Backsteinburg.Übrigens,und<br />

das wird<br />

vor allem die Kinder freuen:<br />

Burg Stargard hat auch eine<br />

schöne Sommerrodelbahn.<br />

Hartmut Nieswandt<br />

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Gewässern und auch weltweit, Echolot-Verleih,<br />

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17.08.<br />

19.08.<br />

24.08.<br />

26.08.


36 faMilie<br />

„Müritzeum“ –ein Museum steht im See<br />

Ufo oder altes Schiff?<br />

Schon die Architektur<br />

des Müritzeum<br />

begeistert. Das setzt<br />

sich innen und im<br />

Außengelände fort.<br />

Waren (Müritz). Sie laden<br />

ein Kind in ein Museum<br />

ein: „Olle Teller, olle Bücher,<br />

olle Möbel –nee, keine<br />

Lust!“ Aber erzählen Sie<br />

dem Kind doch, dass man<br />

in diesem Museum mitten<br />

im See steht, ohne nass zu<br />

werden. Und dass sich hinter<br />

der größten Glasscheibe<br />

Europas 500 silberne Fische<br />

in 100000 Liter Wasser<br />

tummeln. Das gibt es<br />

tatsächlich, das Haus heißt<br />

„Müritzeum“ und es steht<br />

in Waren (Müritz). Ein richtiges<br />

Museum ist es eigentlichnicht,<br />

sondern viel mehr.<br />

Denn das Müritzeum ist ein<br />

Haus der Superlative, von<br />

innen wie von außen. Stolz<br />

thront das mit verkohltem<br />

Lärchenholz verkleidete<br />

„Haus der 1000 Seen“ am<br />

Rande der Altstadt. Mit<br />

seiner einmaligen Architektur<br />

taucht es imposant<br />

aus dem Herrensee auf. Im<br />

Sommer 2007 wurde es eröffnet.<br />

Das mit einem internationalen<br />

Architekturpreis<br />

ausgezeichnete Gebäude<br />

hat eine lange Vorgeschichte:<br />

Aus dem von Hermann<br />

Freiherr von Maltzan im<br />

Jahr 1866 gegründeten<br />

„Von Maltzan’schen Naturhistorischen<br />

Museum für<br />

Mecklenburg“ und späteren<br />

„Müritz-Museum“ entstand<br />

das heute überregional bekannte<br />

Zentrum für Naturerlebnis,<br />

Umweltbildung<br />

und Naturforschung.<br />

Mittelpunkt der Unterwasserwelt<br />

ist Deutschlands<br />

größtes Süßwasseraquarium<br />

mit 100000 Litern<br />

Wasser. Das fast sechs Meter<br />

hohe Becken erstreckt<br />

sich über zwei Etagen, hier<br />

tummeln sich 500 silberne<br />

Maränen, ein einheimischer<br />

Fisch aus den Tiefen der<br />

Müritz, dem größten Binnensee<br />

Deutschlands, über<br />

den man einen schönen<br />

Blick von der Dachterrasse<br />

des Müritzeums hat. Im<br />

Aquarium kann man regelmäßig<br />

Taucher beobachten,<br />

die alles sauber und in Ordnung<br />

halten. Auf der anderen<br />

Seite steht das „Haus<br />

der tausend Seen“ wirklich<br />

im See –imHerrensee.Und<br />

zwar genau 70 Zentimeter.<br />

Das macht es im Untergeschoss<br />

möglich, unter der<br />

Wasserlinie zum Beispiel<br />

den dicken Karpfen in die<br />

glubschigen Augen sehen ...<br />

Daneben gibt es noch zahlreiche<br />

weitere Aquarienbecken,<br />

in denen neben fast<br />

50 Fischarten auch Krebse,<br />

Sumpfschildkröten und<br />

Schnecken leben. In der<br />

naturgetreuen Nachgestaltung<br />

eines Flusslaufs kann<br />

man auf insgesamt 20 Metern<br />

Flussbewohner von der<br />

Quelle bis zur Mündung begleiten.<br />

Müritzeum bietet Forschern<br />

ideale Bedingungen<br />

Schnittiges Ufo oder uraltes<br />

Schiff? Nicht nur die<br />

mitunter atemberaubenden<br />

Sammlungen zur Natur des<br />

Müritz-Nationalparks und<br />

der ganzen Region verdienen<br />

Aufmerksamkeit, auch<br />

die ungewöhnliche Architektur<br />

des Hauses. Egal,<br />

von welcher Seite man das<br />

Haus betrachtet, die Fantasie<br />

bringt immer wieder<br />

neue Assoziationen hervor.<br />

Insgesamt 720 Kubikmeter<br />

Beton stecken allein in der<br />

1200 Quadratmeter großen<br />

und 60 Zentimeter dicken<br />

Betonplatte für den Boden.<br />

Die schrägen, um 60 Grad<br />

geneigten Wände wurden<br />

aus Sichtbeton gegossen.<br />

Eine geschwungene Treppe<br />

führt auf die gut 300 Quadratmeter<br />

große Holzterrasse<br />

auf dem Dach.<br />

Müritzeum – das ist auch<br />

Forschung. Der schöne alte<br />

Bau des Müritz-Museums<br />

erstrahlt seit 2006 in neuem<br />

Glanz. Nach der Sanierung<br />

bietet das Gebäude der umfangreichen<br />

Naturhistorischen<br />

Landessammlung von<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

doppelt so viel Platz und<br />

den Forschern sehr gute<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Der Name „Müritzeum“<br />

nimmt Bezug auf die Geschichte<br />

des Hauses,denn er<br />

wurde aus dem Namen des<br />

1957 gegründeten Müritz-<br />

Museums abgeleitet. Auf<br />

jeden Fall sollte man sich<br />

die Zeit für einen Spaziergang<br />

durch die Außenanlagen<br />

nehmen. Den Herrensee<br />

umgibt ein abwechslungsreicher<br />

Park, der direkt an<br />

die Warener Altstadt grenzt.<br />

Übrigens, gleich neben dem<br />

Müritzeum befindet sich ein<br />

großer Parkplatz. HN<br />

mueritzeum.de<br />

Ufo oder uraltes Schiff? Die Architektur des „Müritzeums“<br />

erregt Aufsehen.<br />

©(2) NK/Archiv<br />

Im größten Süßwasseraquarium Europas sorgen regelmäßig<br />

Taucher dafür, dass alles sauber und in Ordnung ist.


Zeitreise.<br />

Erleben, waswar!<br />

Die Museen in der Mecklenburgischen<br />

Seenplatteerzählen die Geschichteder<br />

Region vonder Antikebis in die Gegenwart.<br />

AGRONEUM ALT SCHWERIN<br />

LANDWIRTSCHAFT ERLEBEN.<br />

SCHLIEMANN MUSEUM<br />

SCHLIEMANNS WELT ENTDECKEN.<br />

3KÖNIGINNNEN PALAIS<br />

KÖNIGIN WERDEN.<br />

Mit der Mecklenburgischen Seenplatte<br />

hinterließ die letzte Eiszeit ein Land, das<br />

bei natürlicher Schönheit auch eine ganze<br />

Reihe spannender Geschichten zu erzählen<br />

weiß: von Generationen an Bauern<br />

und ihrem Leben auf den Gutshöfen, von<br />

Prinzessinnen, die zu bedeutenden Königinnen<br />

wurden und vom Wirken zahlreicher<br />

Persönlichkeiten –unter ihnen ein<br />

weltberühmter Archäologe.<br />

Rostock<br />

Die verschiedenen Aspekte dieser abwechslungsreichen<br />

Geschichte finden sich<br />

heute auch in den Museen der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte –wie im Schliemann-<br />

Museum in Ankershagen, im AGRONEUM<br />

Alt Schwerin oder im 3Königinnen Palais<br />

in Mirow.<br />

B103<br />

Plau<br />

am See<br />

Alt Schwerin<br />

A19<br />

Berlin<br />

Malchow<br />

Röbel/<br />

Müritz<br />

B192<br />

Möllenhagen<br />

Penzlin<br />

Waren(Müritz)<br />

Ankershagen<br />

MÜRITZ<br />

B193<br />

Neustrelitz<br />

Rechlin<br />

Mirow<br />

B198<br />

www.agroneum-altschwerin.de<br />

www.3koeniginnen.de<br />

www.schliemann-museum.de<br />

www.zeitreise-seenplatte.de


38 faMilie<br />

10 sommerliche<br />

Otto Lilienthal Museum<br />

Vor 130 Jahren begann ein<br />

Vorpommer damit, die Lüfte<br />

zu erobern. Dem Ankalmer<br />

Otto Lilienthal gelang es als<br />

ersten Menschen, sichere<br />

Gleitflüge zu absoliveren.<br />

Seine vielen Verdienste für<br />

die Fliegerei sind bis heute<br />

noch zu spüren. Zu Ehren des<br />

großen deutschen Luftfahrtpioniers<br />

gibt es in seiner Geburtsstadt<br />

ein Museum, das sich dem Wirken und Schaffen<br />

Lilienthals verschrieben hat. lilienthal-museum.de<br />

1<br />

© Lilienthal Museum – Wittig<br />

Sommer, Sonne, Sonnenschein<br />

und so viele Möglichkeiten alles<br />

in vollen Zügen zu genießen.<br />

Damit niemand angesichts des<br />

Überangebotes in Meckpomm<br />

und der Uckermark überhitzt,<br />

gibt es hier 10 coole Tipps,<br />

die in der schönsten Jahreszeit<br />

einfach am meisten Spaß machen.<br />

Wismar<br />

Schwerin<br />

Ludwigslust<br />

Nationalpark Königsstuhl<br />

Wer an Rügen denkt, dem<br />

fallen bestimmt die Kreidefelsen<br />

und der Königsstuhl ein.<br />

Bekannt sind auch die alten<br />

Buchen. Wie sie entstanden<br />

sind und warum Rügens<br />

Natur so besonders ist, das<br />

zeigt die Erlebnisausstellung<br />

des Nationalpark-Zentrum<br />

Königsstuhl. Und wer genug<br />

gelernt hat, kann die<br />

499 Stufen hinab zum Strand gehen.<br />

koenigsstuhl.de<br />

Durch die Schweiz strampeln<br />

Fernab von Trubel und Verkehr<br />

führen zwei stillgelegte<br />

Bahnstrecken durch die<br />

Mecklenburgische Schweiz.<br />

Bei den Touren mit modernen<br />

Draisinen von Waren (Müritz)<br />

nach Schwinkendorf und von<br />

Dargun nach über Salem<br />

und zurück können Gäste die<br />

Schönheiten der Region genießen.<br />

Zwischen den beiden<br />

„Fahrrädern“ können sich zwei weitere Personen auf einer<br />

Bank kutschieren lassen. naturpark-draisine.de<br />

draisine-mecklenburg.de<br />

2<br />

3<br />

© NZK-Lehmann<br />

© Gerald Gräfe<br />

Nicht nur Erdbeeren: Karls<br />

365 Tage im Jahr dreht sich<br />

bei Karls alles um die<br />

Erdbeere. Im Erlebnis-Dorf in<br />

Rövershagen kommen aktive<br />

Kids auf dem Abenteuer-<br />

Spielplatz, an der Indoor-<br />

KletterwaldundinKarls<br />

TobelandvollaufihreKosten.<br />

DerriesigeBauernmarkt<br />

bietet neben den unterschiedlichsten<br />

regionalen Produkten<br />

– mit und ohne Erdbeeren – auch sechs Schaumanufakturen.<br />

karls.de<br />

Müritz-Radtour<br />

Für Frischluft-Fans und Naturfreunde<br />

empfiehlt sich eine<br />

Fahrradtour um die Müritz.<br />

Die etwa 80 Kilometer lange<br />

Strecke um das „kleine Meer“<br />

ist auchfür Familien mit<br />

Kindern geeignet. Da es nicht<br />

sehr hügelig dort ist, wird<br />

so ein Ausflug mit mehreren<br />

Pausen zu einer tollen Tagestour.<br />

Auch Kanuwandern an<br />

der Fleether Mühle ist ein<br />

guter Tipp.<br />

meckpomm.de<br />

4<br />

5<br />

© riebevonsehl –stock.adobe.com © Karls Erlebnis-Dorf


faMilie 39<br />

Rostock<br />

4<br />

Teterow<br />

Stralsund<br />

Waren<br />

5<br />

3<br />

Demmin<br />

Greifswald<br />

Neubrandenburg<br />

Neustrelitz<br />

8<br />

Alte Burg Penzlin<br />

Die Alte Burg Penzlin und<br />

das Museum für Magie und<br />

Hexenverfolgung in Mecklenburg<br />

ist ein idealer Ausflugstipp<br />

für die ganze Familie,<br />

denn dort ist für jeden etwas<br />

Interessantes dabei: Ein<br />

bisschenwahreGeschichte,<br />

GruseligesfürKleinundGroß<br />

undimBurgrestaurantwerdenauchallekulinarischen<br />

Bedürfnissebefriedigt.<br />

penzlin.de/d_burg<br />

Botanischer Garten<br />

DerBotanische Garten Christiansberg<br />

ist zu jeder Jahreszeit<br />

eine Reise wert, denn<br />

die Anlage verändert sich<br />

ganz natürlich im Laufe der<br />

Monate und bietet Erholung<br />

und Freude zugleich. Darüber<br />

hinaus besteht auch die<br />

Möglichkeit, Pflanzen für den<br />

eigenen Garten zu erwerben<br />

und sich für die optimale<br />

Gestaltung daheim beraten<br />

zu lassen.<br />

botanischer-garten-christiansberg.de<br />

6<br />

Anklam<br />

10<br />

2<br />

9<br />

Templin<br />

6<br />

7<br />

Saßnitz<br />

1<br />

Familientipps<br />

Heringsdorf<br />

Ueckermünde<br />

7<br />

Pasewalk<br />

Prenzlau<br />

Schwedt<br />

© NK-Archiv<br />

© fotograupner – stock.adobe.com<br />

Wasserwandern<br />

Wer mit dem Kanu in Dalmsdorf<br />

(bei Neustrelitz) in den<br />

Käbelicksee einsetzt und von<br />

dort aus in Richtung Userin<br />

aufbricht, hat die Chance<br />

durch wunderschöne Seen<br />

und Kanäle zu paddeln. An<br />

den erlaubten Stellen kann<br />

man aussteigen und baden<br />

oder zum Beispiel in Babke<br />

Fisch essen. Die Tagestour ist<br />

etwa 20 Kilometer lang und<br />

endet auf dem Useriner Zeltplatz.<br />

Wasserski-Seilbahn<br />

Auf den eigenen Beinen mit<br />

einem Brett am Fuß übers<br />

Wasser zu gleiten, ist ein ganz<br />

besonderes Gefühl. Wer das<br />

nicht glaubt, kann es in Neubrandenburg<br />

ausprobieren.<br />

Denn „wo der feste Boden<br />

aufhört, fängt der Spaß erst<br />

an“, so das Motto der Wasserski-Seilbahn<br />

am Reitbahnsee.<br />

Eine Runde am Lift der<br />

Anlage ist 845 Meter lang.<br />

wasserski-seilbahn.de<br />

Perle der Uckermark<br />

Diese altehrwürdige „Dame“<br />

ist Templins ewiges Wahrzeichen.<br />

Die Stadtmauer<br />

hat über 700 Jahre auf dem<br />

Buckel. Mit einer Länge von<br />

1735 Metern und bis zu sieben<br />

Metern Höhe umarmt sie<br />

die „Perle der Uckermark“.<br />

Templin zählt zu den wenigen<br />

deutschen Städten, die noch<br />

eine vollständige Stadtmauer<br />

haben. Drei Stadttore und zwei Türme befinden sich in der<br />

Feldsteinmauer. Und wenn Sie schon mal da sind, planen Sie<br />

etwas Zeit in Templin ein – Sie werden es nicht bereuen.<br />

8<br />

9<br />

10<br />

© Uwe Werner © Danilo Vitense © Lars Gieger – stock.adobe.com<br />

© Iakov Kalinin – stock.adobe.com


40 faMilie<br />

Spazieren über den Wipfeln<br />

der 1000-jährigen Eichen<br />

Wer ineinem Land (fast) ohne Berge hoch hinaus will, dem ist der<br />

Baumkronenpfad zu empfehlen –allen anderen natürlich auch.<br />

Der Baumkronenpfad ist stabiler als er<br />

aussehen mag.<br />

©(2) Hartmut Nieswandt<br />

Das ist die mächtigste der Ivenacker<br />

Eichen: 35,5 Meter hoch, 180 Festmeter<br />

Holz –die stärkste lebende Eiche<br />

Europas.<br />

Ivenack. Wie winzig sich der kleine<br />

Mensch vorkommt: Er steht unten am<br />

gewaltigen Stamm der Eiche, der im<br />

Umfang mehr als elf Meter misst. Der<br />

kleine Menschlegt den Kopf in den Nacken<br />

und blickt nach oben. 30, 35 Meter<br />

hoch ist der mächtige Baum. Wie<br />

mag es wohl dort oben aussehen? Nie<br />

wird der kleine Mensch sohoch nach<br />

oben klettern können, um zu sehen<br />

und zu spüren, wie die Welt dort oben<br />

beschaffen ist ... Wersosehnsuchtsvoll<br />

in die Welt dort oben blickte,kann diese<br />

bisher unzugängliche Sphäre jetzt<br />

besuchen. In den 1000-jährigen Ivenacker<br />

Eichen mitten in Mecklenburg<br />

gibt es jetzt einen Baumkronenpfad,<br />

auf dem man im gemütlichen Gang<br />

bis in eine Höhe von 40 Metern gelangt<br />

und so den uralten Eichen sogar<br />

von oben auf die Krone blicken kann.<br />

Auf diesem Pfad können die Besucher<br />

auf einem 620 Meter langen hölzernen<br />

Weg den Wald also wie noch nie erleben.<br />

Die 40 Meter hohe Aussichtsplattform<br />

bietet einen Rundumblick über<br />

die Baumkronen und den Ivenacker<br />

See mit dem romantischen Schloss an<br />

seinem Ufer. Die Baumkronenpfad-<br />

Bezwinger haben die Möglichkeit, auf<br />

14 Stationen viel über den Wald zu erfahren.<br />

Und sie steigen langsam vom<br />

Stamm bis zur Krone empor.Der Pfad<br />

ist natürlich sehr stabil und so sachte<br />

ansteigend angelegt, dass den Aufstieg<br />

jeder schafft.<br />

Diese Eichen haben schon ein paar<br />

Jahrhunderte auf der Baumkrone<br />

Die 1000-jährigen Ivenacker Eichen<br />

sind übrigens das erste „Nationales<br />

Naturmonument“. Dieses Prädikat<br />

wurde dem Ivenacker Tiergarten verliehen,<br />

weil die Ivenacker Eichen eine<br />

kultur- und naturhistorische Besonderheit<br />

sind, die ihresgleichen sucht.<br />

Sie gehören zu den ältesten Bäumen<br />

Deutschlands und haben eine ganz<br />

besondere Ausstrahlung und Symbolkraft.<br />

Die mächtigste der alten Eichen<br />

gilt mit 180 Festmetern Holzmasse<br />

als volumenreichste noch lebende Eiche<br />

inEuropa. Das genaue Alter der<br />

Eiche kann nicht ermittelt werden,<br />

aber aus Jahresringmessungen kann<br />

geschlussfolgert werden, dass 1000<br />

Jahre gut möglich sind.<br />

Am Ende des ersten Jahrtausends<br />

unserer Zeitrechnung,als diese Eichen<br />

keimten, lebten hier Manschen des slawischen<br />

Stammes der Wilzen. Waldweide<br />

war damals schon üblich. Man<br />

trieb Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen<br />

und Pferde zur Futtersuche in die Wälder.<br />

Die ehemals geschlossenen Wälder<br />

wurden durchden Verbiss der Weidetiere<br />

licht, nur wenige breitkronige<br />

Buchen und Eichen konnten sich halten<br />

und entwickeln, es entstand der<br />

sogenannte Hudewald. Das Weidevieh<br />

blieb dem Wald lange erhalten. Waren<br />

es zuerst slawische Siedler, so trieben<br />

vor 750 Jahren Hirten des Zisterzienserklosters<br />

aus Ivenack ihr Vieh hier<br />

in den Wald. Nach der Reformation<br />

(Ende des 16. Jahrhunderts) wurden<br />

die Ivenacker Eichen Eigentum des<br />

herzoglichen Amtes Ivenack. Im Jahre<br />

1709 wurde das Amt Rittergut. Kurze<br />

Zeit danach wurde der „Thiergarten“<br />

angelegt, er bestand bis zur Weltwirtschaftskrise<br />

im Jahr 1929. Die Rolle<br />

des Weideviehs wurde vom eingegatterten<br />

Damwild übernommen. Damwild<br />

wird in Ivenack seit Ende des<br />

17. Jahrhunderts gehalten. Nachdem<br />

das Tiergehege 1929 aufgelöst worden<br />

war, konnten plötzlich junge Bäume<br />

aufwachsen und der Charakter des<br />

Hudewaldes ging allmählich verloren.<br />

Im Jahr 1972 ließ man den Tiergarten<br />

in einem kleineren mit Damwild besetzten<br />

Gatter,neu entstehen. Den uralten<br />

Eichen wurde durch sorgsames<br />

Beseitigen des Jungwuchses wieder<br />

Raum zum Wachsen gegeben.<br />

Hartmut Nieswandt<br />

Der Tiergarten Ivenacker Eichen ist<br />

täglich geöffnet.


faMilie 41<br />

Märkische Kleinstadt: Das alte Ortsbild blieb erhalten.<br />

© Hartmut Nieswandt<br />

Zweimal wöchentlich startet die Blau-weiße Flotte zur<br />

„16-Seenfahrt“ von Mirow nach Rheinsberg.<br />

©NK/Archiv<br />

Von Mirow über 16 Seen zum Alten Fritz<br />

In Rheinsberg und<br />

Mirow verbrachte ein<br />

gewisser Preußenkönig<br />

viel Zeit. Eine lustige<br />

Seenfahrt verbindet die<br />

berühmten Schlösser.<br />

Mirow/Rheinsberg. „Mirokesen“<br />

nannte der Alte Fritz,<br />

Pardon, damals war esnoch<br />

der Junge Fritz, im 18. Jahrhundert<br />

die Leute, die Mirow<br />

und Umgebung bevölkerten.<br />

Der Ausdruck war nicht nett<br />

gemeint: Damit spottete der<br />

preußische Kronprinz über<br />

das „einfache Leben“, das<br />

man jenseits der brandenburgischen<br />

Grenze in Mecklenburg-Stelitz<br />

führte. Als<br />

junger Mann hielt sich der<br />

später legendäre König Friedrich<br />

II. oft in Rheinsberg auf<br />

und lernte das benachbarte<br />

Mirow kennen. Wasliegt näher,<br />

als von Mirow aus einen<br />

Abstecher nach Rheinsberg<br />

zu unternehmen?<br />

Für diesen Zweck gibt es die<br />

„16-Seenfahrt“ von Mirow<br />

nach Rheinsberg. Zweimal<br />

wöchentlich startet die Blauweiße<br />

Flotte von Mai bis September<br />

die Seenfahrt nach<br />

Rheinsberg im Naturpark<br />

Stechlin-Ruppiner Land mit<br />

seinen endlosen Buchenwäldern<br />

und zahlreichen Klarseen.<br />

Drei Schleusungen und<br />

zehn Brückendurchfahrten<br />

gehören bei der Fahrt über<br />

16 Seen und viele kleine<br />

Kanäle dazu. In Rheinsberg<br />

ist zwei Stunden Zeit für<br />

einen Bummel zum malerischen<br />

Schloss und durch den<br />

schönen Schlosspark. Also:<br />

Dieser Tagesausflug bietet<br />

nicht nur wunderschöne Naturerlebnisse,<br />

sondern auch<br />

einen Ausflug in den frühen<br />

Klassizismus.<br />

Friedrich der Große verbrachte,<br />

soist es überliefert,<br />

als Kronprinz die glücklichste<br />

Zeit seines Lebens<br />

in Rheinsberg. Eswar seine<br />

„Probierstube“, wo er Ideen<br />

entwickelte, umsie später in<br />

„Sanssouci“ in Potsdam mit<br />

großer Meisterschaft zu vollenden.<br />

Sein jüngerer Bruder,<br />

Prinz Heinrich von Preußen,<br />

prägte in Rheinsberg Schloss<br />

im Stil des frühen Klassizismus.<br />

Noch zwei berühmte<br />

Namen verbinden sich mit<br />

Rheinsberg: In seinen „Wanderungen<br />

durch die Mark<br />

Brandenburg“ setzte Theodor<br />

Fontane der Stadt ein<br />

literarisches Denkmal. Bald<br />

darauf machte Kurt Tucholsky<br />

Rheinsberg zur charmanten<br />

Erfüllung unbeschwerter<br />

Liebe und die Stadt deutschlandweit<br />

bekannt.<br />

Erstes Atomkraftwerk der<br />

DDR war bei Rheinsberg<br />

Rheinsberg und das Schoss<br />

liegen am Grienericksee.<br />

Zahlreiche Kunstwerke<br />

schmücken das Schloss und<br />

laden ein zu einer Reise ins<br />

18. Jahrhundert. In den vergangenen<br />

Jahren wurden<br />

die Raumdekorationen aus<br />

Friedrichs Zeiten (um 1740)<br />

wieder hergestellt. Das Ensemble<br />

lebt mit dem Schloss,<br />

der Rheinsberger Musikakademie,<br />

der Kammeroper<br />

Schloss Rheinsberg und dem<br />

Kurt Tucholsky Literaturmuseum<br />

fort.<br />

Seit dem Erwerb Rheinsbergs<br />

durch den preußischen<br />

König Friedrich Wilhelm<br />

I. und nach dem Brand der<br />

Stadt im Jahr 1740 wurden<br />

Stadt und Schloss von<br />

den Baumeistern Johann<br />

Gottfried Kemmeter und<br />

Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff<br />

wieder aufgebaut.<br />

Seewalde<br />

Dorf Seewalde, 17255 Wustrow<br />

Durch den Um- und Ausbau<br />

des Schlosses entwickelte<br />

sich Rheinsberg zu einer<br />

kleinen barocken Residenzstadt.<br />

Auch das gehört zur<br />

Geschichte: 1966 wurde<br />

nahe Rheinsberg am Großen<br />

Stechlinsee das erste Kernkraftwerk<br />

der DDR in Betrieb<br />

genommen. Es war bis<br />

zu seiner Abschaltung im<br />

Jahr 1990 größter Arbeitgeber<br />

der Stadt.<br />

HN<br />

blau-weisse-flotte.de<br />

Ein vielseitiger Ortzum Kennenlernen!<br />

<br />

Bioladen<br />

<br />

Bauernhof<br />

<br />

Ferienhäuser<br />

<br />

Wohnbetreuung<br />

<br />

Waldorfschule<br />

<br />

Waldorfindergarten<br />

Bioladen im Gutshof<br />

<br />

<br />

<br />

umfangreichesBio-Sortiment<br />

Brot auch hausgebacken<br />

Bistroangebot<br />

Kaffee,Cappuccino, Eis…<br />

www.seewalde.de


42 faMilie<br />

Das Mirower Schloss auf der Schlossinsel, dahinter steht das Kavaliershaus.<br />

©NK/Archiv<br />

„Mein Schatz aus Strelitz“:<br />

Britische Queen wuchs in Mirow auf<br />

Das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz war zwar recht klein, aber keinesfalls unbedeutend.<br />

Immerhin wurde aus Herzogin Sophie Charlotte später einmal eine mächtige Königin.<br />

Mirow. Ein sehr hübsches<br />

kleines Barockschloss in<br />

wunderbarer Lage auf einer<br />

Insel abseits der großen<br />

Queen Sophie Charlotte.<br />

© NK/Archiv<br />

Straßen: Sehr nett anzuschauen,<br />

das Schloss von<br />

Mirow mitten in der Mecklenburgischen<br />

Kleinseenplatte.<br />

Aber das war‘s dann<br />

auch. Oder? Nein, das war‘s<br />

nicht! Denn die Bedeutung<br />

des sorgfältig restaurierten<br />

Schlosses reicht trotz der<br />

idyllischen Abgeschiedenheit<br />

bis in die ganze Welt<br />

hinaus! Die berühmteste<br />

Schlossbewohnerin war die<br />

spätere Queen Charlotte.<br />

Sie kam am 19. Mai 1744 in<br />

Mirow zur Welt. Als Tochter<br />

von Herzog Carl Ludwig<br />

Friedrich zu Mecklenburg<br />

und seiner Elisabeth Albertine<br />

von Sachsen-Hildburghausen.<br />

Als 17-Jährige<br />

heiratete sie am 8. September<br />

1761 in London König<br />

George III. und wurde wenige<br />

Tage später zur Königin<br />

Charlotte von Großbritannien<br />

und Irland gekrönt.<br />

„Mein Schatz aus Strelitz“<br />

wurde Charlotte von ihrem<br />

Gemahl König Georg III.<br />

genannt. Nach ihr wurde<br />

die heutige Millionenstadt<br />

Charlotte in den USA benannt.<br />

Aber auch die beliebte<br />

Paradiesvogelblume<br />

hat mit Charlotte zu tun:<br />

Ihr zu Ehren erhielt sie den<br />

Namen Strelitzie. Das alles<br />

spielt eine wichtige Rolle im<br />

Museum im hübschen kleinen<br />

Barockschloss auf der<br />

idyllischen Insel im Mirower<br />

See. Die Besucher sind also<br />

herzlich eingeladen, hier<br />

einen interessanten Ausflug<br />

in die Geschichte zu unternehmen.<br />

Der Alte Fritz kam gerne<br />

zu Besuch nach Mirow<br />

Eine weitere berühmte<br />

Person der Weltgeschichte<br />

ist mit Mirow verbunden:<br />

Kronprinz Friedrich von<br />

Preußen, später Friedrich<br />

der Große oder auchder Alte<br />

Fritz genannt, war 1736<br />

während seiner Rheinsberger<br />

Zeit zu Gast bei seinen<br />

Nachbarn auf der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte. Die<br />

Schlossbewohner erschienen<br />

ihm sehr einfach, ungebildet<br />

und urkomisch. Darum<br />

titulierte sie der Preuße<br />

als „Mirokesen“.<br />

Charlotte wuchs in Mirow<br />

gemeinsam mit fünf Geschwistern<br />

auf. Als 17-Jährige<br />

konnte sich gegen mehrere<br />

Heiratskandidatinnen<br />

auf dem englischen Hof<br />

durchsetzen. Sie fand sich<br />

schnell in ihre neue Rolle<br />

ein. Schon wenige Stunden<br />

nach ihrer Ankunft in<br />

London trat sie mit König<br />

George III. vor den Altar,<br />

das Paar führte eine mustergültige<br />

Ehe. Knapp ein<br />

Jahr nach der Hochzeit


faMilie 43<br />

Der Saal des Schlosses<br />

begeistert durch schönstes<br />

Rokoko.<br />

©Hartmut Nieswandt<br />

brachte Queen Charlotte<br />

bereits einen Prinzen zur<br />

Welt. Innerhalb von 21 Jahren<br />

schenkte sie ihrem Ehemann<br />

fünfzehn Kinder.<br />

Schloss hat die kostbarste<br />

Rokokoausstellung im Land<br />

Charlotte wird als intelligente<br />

Dame beschrieben,<br />

die selten ohne ein Buch<br />

in der Hand anzutreffen<br />

war. Sie umgab sich mit<br />

Künstlern und Wissenschaftlern,<br />

nahm einige von<br />

ihnen sogar in ihren Hofstaat<br />

auf. Charlotte und<br />

George III. traten oft als<br />

Über eine geschwungene Brücke kann man von der<br />

Schlossinsel auf die Liebesinsel spazieren. ©Hartmut Nieswandt<br />

Förderer bedeutender Größen<br />

in Erscheinung. Als<br />

das Wunderkind Wolfgang<br />

Amadeus Mozart London<br />

besuchte, musizierte er mit<br />

der Queen. Charlottes große<br />

Leidenschaft aber war<br />

die Botanik, sie war maßgeblich<br />

ander Erweiterung<br />

der Botanischen Gärten<br />

von Kew beteiligt und wurde<br />

darum auch „Queen of<br />

Botany“ genannt. Und: sie<br />

soll den Weihnachtsbaum,<br />

den sie aus ihrer Strelitzer<br />

Heimat kannte, in England<br />

eingeführt hat. Am 17.<br />

November 1818 starb sie<br />

im Kew Palace, sie war<br />

57 Jahre lang englische Königin.<br />

Warum noch lohnt ein<br />

Besuch auf der Mirower<br />

Schlossinsel? Weil das Gebäude<br />

ein unersetzlicher<br />

Schatz für die Kulturgeschichte<br />

ist. Denn die Region<br />

des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz<br />

erlitt im<br />

20. Jahrhundert schwere<br />

Verluste. Das Neustrelitzer<br />

Residenzschloss wurde<br />

1945 am Kriegsende zerstört<br />

–ebenso wie das Neubrandenburger<br />

Palais. Die<br />

Sommerresidenz Hohenzieritz<br />

verlor kriegsbedingt<br />

ihren fürstlichen Glanz. Das<br />

Untere Schloss in Mirow, in<br />

dem Charlotte geboren wurde,<br />

brannte im 19. Jahrhundert<br />

völlig aus. Es beherbergte<br />

nach der Wende im<br />

Jahr 1989 einige Jahre ein<br />

Gymnasium, steht aber seit<br />

Langem leer und verfällt.<br />

Und außerdem gibt es in<br />

ganz Mecklenburg-Vorpommern<br />

kein weiteres Schloss<br />

mit so einer kostbaren Rokokoausstattung.<br />

Ebenso<br />

lockt der schöne Park mit<br />

seinen barocken Alleen. Die<br />

Johanniterkirche, das Renaissancetorhaus<br />

und das<br />

barocke Kavalierhaus mit<br />

Welcome Center und Café<br />

laden zum Spazieren und<br />

Verweilen ein.<br />

Hartmut Nieswandt<br />

mv-schloesser.de<br />

mirow.m-vp.de<br />

Ein Poster<br />

für jeden<br />

Usedom-Liebhaber,<br />

Entdecker oder<br />

Reisenden<br />

Die Karte enthält<br />

viele besondere Orte<br />

auf der Insel,<br />

die man gesehen<br />

haben sollte.<br />

Größe: 48 x 68 cm<br />

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per Telefon: 0800 4575 000 (Anruf kostenfrei)<br />

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Nur 3,00 €<br />

Foto: Tilo Grellmann -adobe.stock.com


44 faMilie<br />

Tipp<br />

derRedaktion<br />

Ein eigenwillig<br />

schöner Garten<br />

Selten ist er ohne Fahrzeuge, der<br />

kleine Parkplatz an der Kreuzung<br />

B192/Brodaer Höhe, am<br />

westlichen Stadtausgang von<br />

Neubrandenburg. Er ist der Ausgangspunkt<br />

für einen Rundgang<br />

in den Landschaftsgarten Brodaer<br />

Teiche, durch welchen Pfade und<br />

Wege bis um den Teich amReitplatz<br />

Weitin führen. Schautafeln<br />

erklären die Einzigartigkeit der<br />

Fauna, Flora und Geologie. Ruhepunkte<br />

gestatten herrliche Sichten<br />

auf die naturbelassene, behutsam<br />

gepflegte Landschaft. Das hügelige<br />

Terrain überrascht besonders<br />

bei klarem Wetter mit Fernsichten<br />

über die Windparks bei Altentreptow<br />

und die Vier-Tore-Stadt.<br />

Am besten eignet sich hierfür<br />

eine grün umwucherte Aussichtsplattform,<br />

die einen reizvollen<br />

Blick auf die Stadt ermöglicht. Auf<br />

dem Hügelrücken trifft man auch<br />

im Herbst die Drachen- und im<br />

Winter die Rodelfreunde.<br />

© Rainer Sinowzik<br />

Ein einmaliges Dorf im Dorf<br />

Am Agroneum in Alt Schwerin<br />

kommt man nicht vorbei, wenn<br />

man sich für die Landwirtschaft<br />

in der Region interessiert. Ein<br />

Erlebnis für die ganze Familie.<br />

Alt Schwerin. Ein ungewöhnlicher,<br />

vielleicht einmaliger Vertrag wurde<br />

am 14. September 1970 in Alt Schwerin<br />

bei Malchow unterschrieben: Alfred<br />

und Helga Greve verpflichteten<br />

sich damals, ihre Wohnung im Steinkaten<br />

aufzugeben, auszuziehen und<br />

nur ihre Dokumente und ein paar<br />

Fotos mitzunehmen. Alles andere sollte<br />

bleiben, wo und wie es war.<br />

Wozu dieser Vertrag? Das Agrarhistorische<br />

Museum Alt Schwerin wollte eine<br />

LPG-Bauern-Wohnung der 1960er-<br />

Jahre erhalten, um sie Museumsbesuchern<br />

zu zeigen. Ergebnis dieser ungewöhnlichen<br />

Idee ist, dass es jetzt noch,<br />

50 Jahre später, einen Ort gibt, an<br />

dem der Besucher authentisch „DDR<br />

gucken“ kann. In einer Wohnung, in<br />

der das Spielzeugpferd, der Aschenbecher,<br />

die Vase, das Radio, der Staßfurt-<br />

Fernseher, das gute Geschirr und der<br />

Wassereimer immer noch anderselben<br />

Stelle stehen wie an dem Tag, als Alfred<br />

Greve den Wohnungsschlüssel an<br />

das Museum übergab.<br />

Im Juni 1963 wurde das Museum, das<br />

seit 2012 Agroneum heißt, anlässlich<br />

des 70.Geburtstags des Staatsratsvorsitzenden<br />

der DDR Walter Ulbricht<br />

gegründet. Und zwar als Teil des 1962<br />

geschaffenen Müritz-Museums in Waren<br />

(Müritz). Mit der Zeit wuchs das<br />

Museum zum Dorf im Dorf.<br />

Es gibt eine Gutsschmiede, eine Holzwerkstatt,<br />

die alte Schule, eine Halle<br />

mit Agrartechnik, eine Tagelöhnerkate<br />

und nicht zuletzt die riesige Lokomobile,die<br />

an der Fernverkehrsstraße<br />

192 Besucher anlockte.Etliche Schaustücke<br />

wurden unter großem Aufwand<br />

nach Alt Schwerin geholt – wie die<br />

Holländer-Windmühle, die 1975 aufgebaut<br />

wurde.<br />

Besucher kommen in ein buntes,reich<br />

gegliedertes Museum. Sie können die<br />

sanierte Schnitterkaserne bewundern,<br />

auf die Silotürme steigen oder<br />

in der Mühle nach oben klettern. Viel<br />

alte Technik ist zu bewundern, und es<br />

wird immer wieder zu Aktionstagen<br />

eingeladen: Schlachtetag, Pflanz- und<br />

Töpfermarkt, Traktorentreffen, Kartoffelfest,<br />

Kürbisfest und mehr. Neben<br />

der Greve-Wohnung im Steinkaten<br />

sollte man nicht die Ausstellung in der<br />

Schnitterkaserne versäumen. Dank<br />

einer mutigen Entscheidung, die nach<br />

der Wende getroffen wurde, entstand<br />

etwas wahrscheinlich Einmaliges: ein<br />

Museum im Museum. Die von der Anschauungsweise<br />

der DDR-Geschichtsschreibung<br />

geprägte Ausstellung blieb<br />

erhalten. Hartmut Nieswandt<br />

agroneum-altschwerin.de<br />

rainEr Sinowzik<br />

Redakteur<br />

<strong>Urlaubsmagazin</strong><br />

Beim Kürbisfest lassen sich die stolzen<br />

Besitzer vor den schwergewichtigen<br />

Prachtstücken bewundern. ©(2) NK/Archiv<br />

Mit großem Aufwand wurde die<br />

Windmühle ins Museum geholt. In der<br />

Mühle kann man nach oben klettern.


faMilie 45<br />

in Malchow lebt<br />

die DDr fort<br />

Hinter der grauen Kratzputz-Fassade des<br />

altehrwürdigen Film-Palastes der Insel-Stadt<br />

Malchow startet eine besondere Reise.<br />

Passt genau: Der „Film-Palast“ sieht heute noch genau so<br />

aus wie zu DDR-Zeiten.<br />

©(3) Petra Konermann<br />

Malchow. Ein DDR-Museum<br />

in einem Palast? Ein<br />

Widerspruch an sich. Aber<br />

nicht in der Inselstadt Malchow<br />

mitten in der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte. In<br />

dieser kleinen Stadt wurde<br />

das „Museum zur DDR-Alltagsgeschichte“<br />

vor 22 Jahren<br />

im „Film-Palast“ eingerichtet.<br />

Ein Glücksfall für<br />

den, der eine kleine Reise in<br />

die DDR-Geschichte unternehmen<br />

möchte. 1957, als<br />

es das Bundesland MV noch<br />

nicht gab und Malchow im<br />

Kreis Waren, Bezirk Neubrandenburg<br />

lag, wurde<br />

der Film-Palast gebaut. Mit<br />

der Aufführung des sowjetischen<br />

Filmwerkes „Der Prolog“<br />

wurde der Palast am 14.<br />

Dezember 1957 eingeweiht.<br />

Als Ehrengast dabei warder<br />

beliebte Malchower Maler<br />

und Grafiker Sieghard Dittner<br />

–erhatte das Wandbild<br />

im Innenraum gemalt, das<br />

ist heute noch zusehen.<br />

Brot aus den Konsum-<br />

Genossenschaften war<br />

preiswert und machte satt.<br />

Das Kino ist noch fast original<br />

erhalten. Im inzwischen<br />

ein wenig morbiden Charme<br />

kann man sich die Sammlung<br />

aus DDR-Zeiten, die<br />

perfekt zur baulichen Hülle<br />

passt, ansehen. Bevor man<br />

eintritt, sollte man sich ein<br />

wenig Zeit nehmen und den<br />

Palast in seinem DDR-typischen<br />

grauen Kratzputz von<br />

außen betrachten. Er diente<br />

nicht nur als Filmtheater.<br />

Es gab eine große Bühne<br />

mit genügend Platz für die<br />

Schauspieler des Landestheaters<br />

Parchim und des<br />

Friedrich-Wolf-Theaters<br />

Neustrelitz. Manch ein Bewohner<br />

der Stadt Malchow<br />

und der umliegenden Dörfer<br />

hatte hier seine ersten<br />

Theater-Erlebnisse... Und<br />

es fanden große Feste, Jugendweihen,<br />

Trauungen<br />

und die DDR-weit bekannten<br />

Malchower Farbfototage<br />

statt.<br />

Übliches Schicksal<br />

nach der wende?<br />

Die Nachwende-Geschichte<br />

des Film-Palastes gleicht<br />

dem vieler ähnlicher Häuser<br />

der nun ehemaligen DDR<br />

und gleicht ihnen dochnicht.<br />

1992 musste er schließen,<br />

die Malchower hatten jetzt<br />

anderes vor als ins Kino zu<br />

gehen. 1993 wurde es erst<br />

an eine Hamburger Kino-<br />

Gesellschaft, dann aneinen<br />

holländischen Investor verkauft.<br />

Das übliche Schicksal<br />

sollte seinen Lauf nehmen<br />

– der Investor wollte das<br />

Gebäude in vorzüglicher<br />

Innenstadtlage abreißen<br />

und durch ein Einkaufszen-<br />

trum ersetzen. Aber es gab<br />

unerwartet starke Proteste<br />

und Unterschriftensammlungen,<br />

der Investor kippte<br />

sein Vorhaben. Vier Jahre<br />

später übernahm die Stadt<br />

den Film-Palast.<br />

1995 wurde in Waren (Müritz),<br />

damals noch Kreisstadt,<br />

die Ausstellung<br />

„Deutsche Dekorative Restbestände“<br />

gezeigt. Wohin mit<br />

ihr nach ihrer Beendigung?<br />

Es wurde die Idee geboren,<br />

sie im Film-Palast Malchow<br />

unterzubringen. Die „Restbestände“<br />

wurden 1999 also<br />

zum Grundstein des „Museums<br />

zur DDR-Alltagsgeschichte“,<br />

das am 7. Oktober<br />

1999, auf den Tag genau 50<br />

Jahre nach Gründung der<br />

DDR, eröffnet wurde – als<br />

erste Einrichtung dieser Art<br />

in Norddeutschland.<br />

In der Ausstellung zu sehen<br />

sind Erinnerungsstücke zu<br />

den Themen Kino, Hochzeit,<br />

Arbeitsleben, Mode,<br />

Schulanfang, Jugendweihe,<br />

Urlaub. Und schmunzeln ist<br />

erlaubt beim Betrachten der<br />

Fernseh- und Rundfunktech-<br />

Ihr zauberhaftes Holzkunstatelier im Herzen<br />

von Plau am See freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Mo-Fr 10-17 Uhr |Sa10-16 Uhr<br />

Kreatives, Verrücktes, Gemütliches,<br />

Nachhaltiges aus Materialien<br />

mit Geschichte und Unikaten.<br />

Steinstraße 9&18<br />

19395 Plau am See<br />

Tel.: 03 87 35 –812145<br />

nik von damals. Gern beeindruckt<br />

darf der Gast sein<br />

von der bunten Vielfalt des<br />

Spielzeugs, hätte man vielleicht<br />

nicht gedacht, wo doch<br />

alles knapp war im Osten<br />

damals vor gut 30 Jahren<br />

... Die gegenwärtige Schau<br />

heißt „Von Awie Ata bis Z<br />

wie Zekiwa“, hinter jedem<br />

Buchstaben verbirgt sich ein<br />

DDR-Produkt (Ata war ein<br />

Scheuermittel, Zekiwa hieß<br />

die größte europäische Kinderwagenfabrik).<br />

HN<br />

Zu Führungen kann man sich<br />

anmelden unter Telefon:<br />

039932 18000.<br />

ddrmuseummalchow.de<br />

Eine DDR-typische Couch<br />

und ein Ost-Fernseher.


46 faMilie<br />

Die 25. Vineta-Festspiele werden vom 3. Juli bis 3. September <strong>2021</strong> in Zinnowitz auf der Insel Usedom veranstaltet.<br />

Der Traum wird<br />

Wirklichkeit:<br />

Vineta taucht auf<br />

Zum 25. Jubiläum der Vineta-Festspiele<br />

sprachen wir mit Wolfgang Bordel über seine<br />

Faszination für die geheimnisvolle Sage.<br />

Autor und Regisseur Wolfgang Bordel lädt auch im<br />

25. Jahr nach Vineta ein. ©(3) Vorpommersche Landesbühne<br />

Wäre vor 25 Jahren die Premiere<br />

fast ins Wasser gefallen,<br />

als ein sehr starkes<br />

Gewitter die technischen<br />

Anlagen in Mitleidenschaft<br />

gezogen hatte, wollte das<br />

Theater das Jubiläum nicht<br />

Corona opfern. Eigens zum<br />

Jubiläum spielt erstmals<br />

das gesamte feste Ensemble<br />

der Vorpommerschen Landesbühne.<br />

Dr. Wolfgang Bordel, Kulturpreisträger<br />

des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

2020, inszeniert seit 25 Jahren<br />

die Vineta-Geschichten<br />

und hat auch die meisten<br />

davon geschrieben. Mit ihm<br />

sind wir ins Gespräch gekommen.<br />

Seit 25 Jahren nehmen Sie<br />

sich der Vineta-Sage an.<br />

Was fasziniert Sie andieser<br />

Geschichte?<br />

Dass auch oder gerade eine<br />

sehr reiche Stadt untergehen<br />

kann. Man erzählte<br />

sich die Sage auf dieser<br />

bitterarmen Insel und hat<br />

sich sodas karge Leben ein<br />

wenig schön geredet –und<br />

ein wenig Häme war sicher<br />

auch dabei. Aber die Frage<br />

ist: Warum ist die Stadt, der<br />

es doch blendend ging, in<br />

den Fluten verschwunden?<br />

Da ist viel Spielraum für<br />

Fantasie und künstlerische<br />

Ausdeutung. Außerdem<br />

spielt die Sage vor der Insel<br />

Usedom.<br />

Die Vineta-Geschichten<br />

berühren, egal ob Könige,<br />

Elfen oder andere Fantasiefiguren<br />

im Mittelpunkt<br />

stehen, stets einen Zipfel der<br />

Gegenwart. Warum?<br />

Geschichte wiederholt sich<br />

nun mal. Ich denke bei den<br />

Geschichten an die realen<br />

Figuren im Stück. Aber ich<br />

sehe auch, wasummichherum<br />

passiert. Jedes Theaterstück<br />

hat doch einen Bezug<br />

zur jeweiligen Gegenwart.<br />

Und das ist doch auch das<br />

Salz in der Suppe.<br />

Auch ein Blick indie Natur<br />

scheint Sie zu inspirieren?<br />

Sie spielen auf die Dünenritter<br />

an ...<br />

Unter anderem ...<br />

Ja,die Buhnen im Meer,das<br />

sind Erinnerungen an die<br />

Dünenritter, die das Land<br />

vor dem Meer beschützten.<br />

Das gab es noch die Findlinge<br />

– die Kinder der Elfenkrieger<br />

und Dünenritter,


faMilie 47<br />

Das neue Stück heißt „Traum ohne Wirklichkeit“ und ist mit den Stars der Vorpommerschen Landesbühne besetzt.<br />

die in Schiffskajüten und<br />

Fischerhütten mit einem<br />

Batzen Gold in der Windel<br />

abgelegt wurden. Die großen<br />

Findlinge auf den Feldern<br />

erinnern an sie. Und<br />

die Schaumgeborenen erklären<br />

sichvon selbst. Wenn<br />

ich mal in Rente bin, werde<br />

ich die Geschichte der Dünenritter<br />

und Elfenkrieger<br />

fortschreiben.<br />

Das heißt, sie wollen neue<br />

Märchen oder Sagen erfinden?<br />

Warum nicht. Aber zuerst<br />

kommt es auch darauf an,<br />

den Märchen- und Sagenschatz<br />

der Region um die<br />

Insel Usedom und die Peene<br />

zu heben. Die Peene ist<br />

ein wichtiger Fluss auch in<br />

Bezug auf das reale Vineta,<br />

das es vielleicht gegeben<br />

hat. Man müsste die Sagen<br />

und Märchen sich wiedererzählen.<br />

Ich habe da schon<br />

eine Idee.<br />

Theisa, Claribella, Cyrane,<br />

Gunara, um nur einige zu<br />

nennen –hießen weibliche<br />

Vineta-Helden. Warum<br />

stellen Sie meist Frauen<br />

in den Mittelpunkt ihrer<br />

Geschichten?<br />

Das ist wieder aus dem puren<br />

Leben gegriffen und in<br />

den vinetischen Kosmos<br />

übersetzt. Frauen geben<br />

dem Wahn nach Gold eine<br />

menschliche Richtung und<br />

sie geben dem vinetischen<br />

Mann, die Illusion, dass er<br />

etwas erreicht. Für Frauen<br />

ist Gold kein Symbol von<br />

Reichtum, sondern eher<br />

von Schönheit. Aber sie<br />

sind auch Opfer des Vineta-<br />

Wahns. So gab Rosa ihren<br />

Liebsten frei, damit er überlebt,<br />

Gunara flog zum Elfenstern<br />

– allein. Die Waffen<br />

einer Frau sind weibliche<br />

Klugheit. Obwohl die vinetischen<br />

Frauen auch gut<br />

mit dem Schwert umgehen<br />

können. Frauen sind immer<br />

die stärkeren Charaktere<br />

gradliniger, gründlicher,<br />

konsequenter. Aber ihre<br />

Gradlinigkeit geht stets verschlungene<br />

Wege.<br />

Wie ist der Weg einer Vineta-Geschichte<br />

von der Idee<br />

auf die Bühne?<br />

Etwa mitten in der laufenden<br />

Saison erzähle ich die<br />

künftige Vineta-Geschichte,<br />

den Kollegen auf und hinter<br />

der Bühne. Und im Gespräch<br />

fließen dann neue<br />

Ideen ein. Etwa um die<br />

Jahreswende ist eine erste<br />

Fassung zu Papier gebracht.<br />

Die Liedtexte sind geschrieben.<br />

Diese werden dann den<br />

Komponisten übergeben.<br />

Zu Jahresbeginn gibt es<br />

Absprachen mit den Bühnenbildnern.<br />

Nach Ostern<br />

beginnt die heiße Phase –<br />

Tonaufnahmen, choreografische<br />

Proben und Proben auf<br />

der Bühne.<br />

Hier gibt es immer noch kleinere<br />

Änderungen am Stück,<br />

die die Schauspieler in ihre<br />

Rollen einbringen. Die Koordination<br />

all‘ dieser Prozesse<br />

obliegt seit 25 Jahren meiner<br />

Vineta-Assistentin für alles,<br />

Cornelia Flesch. Sie baut<br />

mich auch manchmal auf<br />

oder macht mich zur Schnecke,<br />

wenn ich noch zu viel<br />

während der Proben ändere.<br />

Claudia Winter führte das<br />

Interview.<br />

vorpommerschelandesbuehne.de/<br />

vineta-festspiele/<br />

Ankommen. Aufatmen. Ahlbecken.<br />

DASAHLBECKHOTEL &SPA**** S ·Buss &Bohlen OHG<br />

Dünenstraße48∙17419 Seebad Ahlbeck<br />

Tel.:+49 (0)38378 4994 0 ∙ info@das-ahlbeck.de ∙ www.das-ahlbeck.de


48 kUltUr<br />

Sommertheater und viel Musik<br />

Hase und Igel<br />

Der hochmütige Mussjö Hase bekommt<br />

in der ewig nörgelnden Frau Igel eine<br />

ernst zu nehmende Gegnerin, als er es<br />

wagt, ihren Igelmann ein Krummbein zu<br />

nennen. Der ist zwar eine unnütze Schlafborste,<br />

aber so darf nur sie ihn nennen.<br />

Als der französisch radebrechende Hase<br />

sich auch noch den Rübenacker unter<br />

die gepflegten Nägel reißen will, kommt<br />

es zum ungleichen Wettlauf. Schöne<br />

Beine nutzen nichts ohne Verstand. Die<br />

Schelmengeschichte nach den Brüdern<br />

Grimm wird ineiner Fassung des unvergessenen<br />

Peter Ensikat aufgeführt.<br />

vorpommersche-landesbühne.de<br />

© Vorpommersche Landesbühne<br />

© André Nicke<br />

Odertal-Festspiele<br />

Mit „Pippi feiert Geburtstag“<br />

und „Shakespeares sämtliche<br />

Werke ... leicht gekürzt“<br />

feiern die Odertal-Festspiele<br />

in Schwedt zwei Premieren.<br />

Hinzu kommen Klassik- und<br />

Comedyabende. Unter dem<br />

Motto „Sommer am Fluss“<br />

verwandelt sich der Hugenottenpark<br />

in eine Freizeit- und<br />

Kulturwelt mit vielen Stationen<br />

und Walking Acts zum Spaß<br />

haben und genießen.<br />

theater-schwedt.de/<br />

odertalfestspiele<br />

Gott inNot<br />

In einer Wette mit dem Teufel gibt Gott<br />

den Menschen eine letzte Chance: Wenn<br />

es einem besonders missratenen Exemplar<br />

der Gattung gelingt, ihn von seiner<br />

durch die Menschheit ausgelösten Depression<br />

zu heilen, wird der bereits eingeleitete<br />

Weltuntergang gestoppt. Die Wahl<br />

fällt auf Walter, einen depressiven Psychiater<br />

in der Midlife-Crisis, in dessen Praxis<br />

Gott als Patient auftaucht. Mit „Gott in<br />

Not“ führt das Landestheater Neustrelitz<br />

auf seinem Vorplatz eine tiefgründige<br />

Kommödie über eine teuflische Therapie<br />

auf. Regisseur Alejandro Quintana sorgt<br />

für ein göttliches Vergnügen! tog.de<br />

© TOG


kUltUr 49<br />

© Holger Martens<br />

Der kleine Muck<br />

Wilhelm Hauffs berühmtes<br />

Märchen vom kleinen Muck,<br />

der zu Hause für sein Anderssein<br />

gehänselt wird und<br />

bald sein Glück in der weiten<br />

Welt sucht, wird im gelben<br />

Theater „Die Blechbüchse“ in<br />

Zinnowitz aufgeführt. Markus<br />

Steinwender inszeniert den<br />

von Tatjana Rese bearbeiteten<br />

Klassiker modern und mit viel<br />

Musik. vorpommerschelandesbuehne.de<br />

Immergut Festival<br />

Schluss mit der Stille in der<br />

Residenzstadt Neustrelitz.<br />

Jedenfalls, wenn es nach dem<br />

Immergutrocken-Verein geht.<br />

Vom26. bis 28. August soll das<br />

Festival rocken. Das Line-up<br />

hat es in sich: Gäste können<br />

sich freuen unter anderem<br />

auf Musik von José González,<br />

Giant Rooks, Ilgen-Nur, Pabst,<br />

Hendrik Otremba, Rikas, Albertine<br />

Sarges, Alyona Alyona,<br />

ÄTNA, Blond, Jens Balzer,<br />

June Cocó, Kaltenkirchen, Kat<br />

Frankie, Los Bitchos, Paramida<br />

oder Paula Irmschler.<br />

immergutrocken.de<br />

Festspiele MV<br />

Nach langer Pause kommen<br />

die Freunde klassischer Musik<br />

nun wieder in den Genuss der<br />

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Bis zum Abschluss<br />

am 18. September sind rund<br />

140 Konzerte an 90 Spielstätten<br />

geplant. Weltstars wie Ute<br />

Lemper kommen. Der Bratschist<br />

Nils Mönkemeyer wird<br />

als Preisträger in Residence<br />

mehrere Konzerte während des<br />

Festivalsommers bestreiten. Infolge<br />

von Corona werden viele<br />

Konzerte zweimal gespielt.<br />

festspiele-mv.de<br />

© M. Schütt © Vorpommersche Landesbühne


50 kolUMne<br />

©wernerimages –stock.adobe.com<br />

Wenn ich ans Meer denke –<br />

und für mich als waschechten<br />

Sachsen war und ist das<br />

Meer immer unsere Ostsee<br />

–, dann rattert sie sofort in<br />

mir los, die innere Wohlfühlmaschine.<br />

Dann höre ich das<br />

ewige Rauschen der Wellen,<br />

rieche die salzige Luft,<br />

sehe sich zankende Möwen,<br />

spüre den weichen Sand<br />

unter den Füßen. Meer ist<br />

für mich Wellness, die beste<br />

Medizin. Ein Tag amStrand<br />

genügt – und meine leeren<br />

Batterien laden wieder auf.<br />

Automatisch. Auch wenn da<br />

jetzt im Hochsommer in den<br />

beliebten Seebädern kaum<br />

noch Platz für ein größeres<br />

Badelaken bleibt und man<br />

halt gucken muss, dass man<br />

die Corona-Abstandsregeln<br />

von 1,50 Metern zwischen<br />

Kolumne<br />

von Sirko Salka,<br />

Redaktionsleiter des <strong>Urlaubsmagazin</strong>s<br />

Was will man mehr als<br />

einen TagamMeer<br />

Strandkörben, Sonnensegeln<br />

und Kleckerburgen hinbekommt:<br />

Selbst das alles juckt<br />

mich beim Abschalten und<br />

Auftanken in diesem besonderen<br />

Setting nicht. Weil das<br />

Meer,also die Ostsee,voll besetzt<br />

ist mit positiven Emotionen<br />

und Erinnerungen.<br />

Zu DDR-Zeiten ging es in den<br />

großen Ferien bei uns wie bei<br />

vielen Familien jedes Jahr<br />

an die Küste. Zum FKK. Da<br />

sieht man die Mitmenschen<br />

mit anderen Augen und entwickelt<br />

keine Körperscham.<br />

Ich weiß bis heute nicht, ob<br />

die allgemeine Nacktheit in<br />

der mangelhaften, einseitigen<br />

Bademode begründet lag<br />

oder wir Ostdeutschen eben<br />

etwas emanzipierter waren?<br />

Wenn man schon nicht verreisen<br />

durfte, dann wenigstens<br />

keine nassen Bikinis<br />

tragen müssen ... Die grenzenlose<br />

Ostsee wurde zur<br />

Blaupause für Sehnsüchte,<br />

Träume und Wünsche.<br />

Weshalb mich weder volle<br />

Stände, noch tobende Kinder,<br />

bellende Hunde oder<br />

meckernde Menschen vom<br />

Badevergnügen abhalten<br />

können. Und wenn‘s mal ruhiger<br />

sein soll, fahre ich an<br />

See. Davon gibt‘s hier ja nur<br />

schlappe tausend! Irgendeiner<br />

passt immer. Ein Tag am<br />

See wirkt bei mir inzwischen<br />

genauso als „Ladestation“<br />

wie mein geliebtes Meer.<br />

ImpRessum<br />

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