Urlaubsmagazin 2021
Urlaubsmagazin
Urlaubsmagazin
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Urlaubs<br />
magazin<br />
Mit<br />
vielen KulturundFreizeittipps<br />
Ihr Magazin für die schönste Zeit des Jahres | <strong>2021</strong><br />
Ferienland<br />
Warum der Tourismus<br />
im Nordosten Spitze ist<br />
Wanderlust<br />
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es<br />
nicht einen Jacobsweg, sondern gleich<br />
fünf offizielle Top-Strecken für Pilger<br />
sommerliebe<br />
Bei großer Hitze hilft nur eins: Eis,<br />
viel Eis –sieben gute Adressen<br />
theaterluFt<br />
Die Vineta-Festspiele auf der Insel<br />
Usedom feiern ihr 25. Jubiläum.<br />
Interview mit Wolfgang Bordel<br />
Beiuns urlauben<br />
Sie richtig!
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eDitorial/inhalt 03<br />
10 28<br />
Liebe Urlauberinnen<br />
und Urlauber,<br />
14 42<br />
18 46<br />
Titelgeschichte<br />
meckpomm ist Spitze! ..................... 06<br />
Freizeit<br />
Sehenswürdigkeiten ......................... 10<br />
Pilgerwege in mV .............................. 14<br />
Freizeit in Templin ............................. 17<br />
Radtour durch die lewitz ................. 18<br />
news aus dem nordosten ............... 20<br />
lagunenstadt am Haff ...................... 22<br />
Wasserburg liepen ........................... 23<br />
Segeltörn vor usedom ..................... 24<br />
ostseevillen der Kaiserbäder .......... 25<br />
Pack‘ die Badehose ein! ................... 26<br />
Familie<br />
Der große eis-Report ....................... 28<br />
Inhalt<br />
Plau am See ....................................... 34<br />
Weinbau auf Burg Stargard ............. 35<br />
unterwasserwelt im „müritzeum“ ... 36<br />
10 Familientipps ................................ 38<br />
Die 1000-jährigen eichen ................. 40<br />
Vonmirow nach Rheinsberg ............ 41<br />
Die Königin aus mirow ..................... 42<br />
ein einmaliges Dorf im Dorf ............ 44<br />
Das malchower DDR-museum ........ 45<br />
Kultur<br />
25 Jahre Vineta-Festspiele ............... 46<br />
Kulturhöhepunkte ............................ 48<br />
urlaubskarte ...................................... 04<br />
Kolumne ............................................ 50<br />
Impressum ......................................... 50<br />
wenn Sie dieses Blatt in den<br />
Händen halten, haben Sie alles<br />
richtig gemacht und gönnen sich<br />
gerade eine Auszeit im schönsten<br />
aller Bundesländer –imdeutschen<br />
Urlaubsparadies Mecklenburg-<br />
Vorpommern (Seite 6).Damit Sie<br />
die freien Tage auskosten und<br />
sich bestmöglich erholen können,<br />
präsentieren wir Ihnen unzählige<br />
Ausflugstipps und, ja, Lustmacher<br />
für eine unbeschwerte Zeit.<br />
Möglicherweise lesen Sie hier zum<br />
ersten Mal von Ihren zukünftigen<br />
Erinnerungen.<br />
Wussten Sie,dass durch<br />
Meckpomm fünf Pilgerwege führen,<br />
von denen vier in Verbindung mit<br />
dem berühmten Jacobsweg stehen?<br />
Auf den Routen sind Ruhe und<br />
Idylle garantiert (Seite 14). Wir<br />
hätten im Heft noch eine Segelund<br />
Radtour für Sie (Seiten 18<br />
&24) ... Aber übertreiben Sie es<br />
nicht mit den Aktionen, immerhin<br />
ist Urlaub! Gehen Sie lieber an<br />
den Strand (Seite 26),essen Sie<br />
jeden Tagein leckeres Eis (Seite<br />
28).Lassen Sie sich amAbend von<br />
Theater und Musik berauschen<br />
(Seite 46).Machen Sie nur Dinge,<br />
die Ihnen guttun. Wir wünschen<br />
Ihnen schöne Ferien!<br />
Sirko Salka<br />
Redaktion<br />
Titelfoto: ©pkazmierczak –stock.adobe.com<br />
Unser UrlaUbsportal<br />
Wir informieren Sie auf unserem urlaubsportal www.meckpomm.de über das urlaubsland<br />
mecklenburg Vorpommern. Über meckpomm-Tipps, empfehlungen, Vermieterservice und Reisen<br />
bieten wir für Sie das Beste an Ideen und Anregungen, um die Zeit der Ruhe und entspannung<br />
zu genießen. natürlich finden Sie bei uns auch eine große Auswahl an Ferienhäusern, -wohnungen,<br />
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unter der kostenfreien Hotline 0800-800 4575 (Montag bis Freitag von 8–16 Uhr).<br />
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04 UrlaUbskarte<br />
Präsentiert von der Nordkurier App<br />
Die Hansestadt Rostock ist mit ihren<br />
204.000 Einwohnern die einzige Großstadt<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Schwerin ist Deutschlands<br />
kleinste Landeshauptstadt<br />
mit dem Schweriner Schloss<br />
als Landtagssitz.<br />
Das 1600 Hektar große Landschaftsschutzgebiet<br />
der Lewitz ist<br />
ideal für Wasserwanderer geeignet.<br />
Der 1990 gegründete Müritz-Nationalpark befindet<br />
sich im Süden Mecklenburg-Vorpommerns und ist<br />
der flächenmäßig größte Nationalpark der Bundesrepublik.
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Rügen ist Deutschlands<br />
größte Insel mit den<br />
bekannten Kreidefelsen.<br />
Die Insel Usedom ist<br />
die sonnenreichste<br />
Insel Deutschlands und<br />
bekannt für ihre<br />
Bäderarchitektur.<br />
Eine App<br />
für Ihren Alltag<br />
Gäste und Einheimische sind mit der Nordkurier<br />
App stets aktuell und umfassend informiert.<br />
Neubrandenburg. Warum<br />
ist die Bundesstraße nach<br />
Usedom gesperrt? Wo gibt’s<br />
das beste Fischbrötchen in<br />
Stralsund? Und gelten aktuell<br />
eigentlich Corona-Beschränkungen<br />
für Mecklenburg-Vorpommern?<br />
Auf<br />
Fragen wie diese weiß der<br />
Nordkurier stündlich neue<br />
Antworten – und versorgt<br />
so täglich weit über 100.000<br />
Leserinnen und Leser mit<br />
den neuesten Nachrichten<br />
aus Deutschlands Nordosten<br />
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kann es sich dabei besonders<br />
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aktuellen Nachrichten direkt<br />
aufs Handy,können einfach<br />
sortiert und werbefrei<br />
gelesen werden. Und wenn<br />
etwas besonders Eiliges oder<br />
Wichtiges passiert, informiert<br />
die App auf Wunsch<br />
per Push-Nachricht darüber.<br />
Soerfahren die Nutzer<br />
in Echtzeit, was gerade in<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
und der Uckermark los ist.<br />
Wer es gern ausführlicher<br />
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App obendrein das digitale<br />
E-Paper der gedruckten Tageszeitungen<br />
„Nordkurier“<br />
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dafür gibt’s beim Nordkurier-Leserservice<br />
unter Telefon<br />
0800-4575000.<br />
Zu guter Letzt enthält die<br />
App auch einen direkten<br />
Kommunikations-Kanal in<br />
die Nordkurier-Redaktion.<br />
Sie haben Fragen zum Zeitgeschehen,<br />
möchten einen<br />
Hinweis oder eine Anregung<br />
für ein Thema geben oder<br />
haben etwas Originelles erlebt?<br />
Dann können Sie über<br />
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den Nordkurier-Redakteuren<br />
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Die kostenlose App gibt’s sowohl<br />
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©Wayhome Studio –stock.adobe.com
06 titelgeschichte<br />
Meckpomm ist Spitze!<br />
Nirgendwo sonst in Deutschland<br />
wird sogerne Urlaub gemacht<br />
Willkommen im Ferienparadies: Wo andere Bundesländer teure Imagekampagnen auffahren<br />
müssen, damit mehr Gäste dort ihren Urlaub verbringen, lassen wir in Mecklenburg-Vorpommern<br />
nordisch-cool die nackten Zahlen für uns sprechen.<br />
Text Sirko Salka & Martin Lindner<br />
© hardyuno – stock.adobe.com
titelgeschichte 07<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Kilometerlange<br />
Ostseestrände, uralte Märchenwälder,<br />
ursprüngliche<br />
und romantische Seenlandschaften<br />
– Mecklenburg-<br />
Vorpommern ist mit seinen<br />
malerischen Landschaften<br />
ein Urlaubsparadies. Und<br />
Wasser, jede Menge kühles<br />
Nass: Meckpomm hat den<br />
meisten Zugang zum Meer<br />
und ist bekannt als das<br />
Land der 1000 Seen.<br />
Touristinnen und Touristen<br />
aus Deutschland und Europa<br />
lieben diese Urlaubsregion,<br />
weil hier alle Bedürfnisse<br />
an Freizeitaktivitäten<br />
gestillt werden können. Man<br />
so angenehm entschleunigen<br />
kann. Und weil in Mecklenburg-Vorpommern<br />
die<br />
leckersten maritimen Gaumenfreuden<br />
fürs kulinarische<br />
Wohlbefinden sorgen.<br />
Viele gute Gründe, warum<br />
das Land einsame Spitze ist<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist seit Jahren das beliebteste<br />
deutsche Reiseziel bei<br />
mehrtägigen Urlaubsreisen.<br />
Menschen aus Berlin, Hamburg,<br />
München und ganz<br />
Deutschland wissen längst,<br />
was für ein Erholungs-<br />
Paradies das Küstenland<br />
ist. Die meisten Besucher<br />
sind Wiederholungstäter.<br />
Sie schätzen die Inseln Rügen,<br />
Usedom, Hiddensee<br />
So prächtig leuchtend zeigt sich die Skyline der Bansiner<br />
Bergstraße.<br />
©UTG<br />
und genießen den Wasserreichtum<br />
der Grundmoränen-Landschaft<br />
Mecklenburgische<br />
Seenplatte. Sie<br />
besuchen Städte, Dörfer,<br />
Biohöfe. Übernachten auf<br />
Natur-Campingplätzen oder<br />
im Sternehotel. Wie die Reiseanalyse<br />
ergab, folgen auf<br />
den Plätzen der Top-Reiseziele<br />
Bayern, Schleswig-Holstein<br />
und Niedersachsen.<br />
Sommer, Sonne, Sonnenschein!<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
kann seit Jahren<br />
die meiste Sonne für<br />
sich verbuchen! Ganz vorn<br />
in den Deutschlandcharts<br />
liegen die Inseln Usedom<br />
und Rügen sowie die Hansestadt<br />
Greifswald. Im Ferienörtchen<br />
Zinnowitz auf<br />
der Sonneninsel Usedom ist<br />
„Klärchen“ Stammgast: Jedes<br />
Jahr gibt es dort 2000<br />
Stunden Sonne pur. Warum<br />
ans Mittelmeer oder auf<br />
die Kanarischen Inseln reisen,<br />
wenn der Wettergott in<br />
Meckpomm zu Hause ist!<br />
Die größte Vielfalt an<br />
herzoglichen Residenzen<br />
Bei über 1000 Gewässern<br />
und einer geringen Einwohnerzahl<br />
– Meckpomm<br />
ist das am dünnsten besiedelte<br />
Bundesland – hat<br />
in MV gefühlt jeder seinen<br />
eigenen See. Na, zumindest<br />
seinen Lieblingssee. Hier<br />
gibt es Wasser, soweit das<br />
Auge reicht. Kein Bundesland<br />
hat mehr davon. Und<br />
mit der Müritz hat Mecklenburg-Vorpommern<br />
das<br />
flächengrößte Binnengewässer<br />
Deutschlands. Auf<br />
stolze 112,6 Quadratkilometer<br />
bringt es die blaue Königin<br />
der Seenplatte.<br />
Die dünne Besiedelung des<br />
Landes verspricht die Idylle,<br />
die viele Urlauber an Meckpomm<br />
so schätzen. Umso<br />
erstaunlicher ist es, dass in<br />
dieser Region, in der einst<br />
die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin,<br />
Mecklenburg-Strelitz<br />
und Vorpommern<br />
die Geschicke lenkten,<br />
über 1000 Schlösser und<br />
Herrenhäuser die Geschichte<br />
vergangener Zeiten lebendig<br />
halten. Nirgendwo sonst<br />
in Europa gibt es eine solche<br />
Vielzahl an prachtvollen<br />
Gutshäusern, Gutskapellen<br />
und Gartenanlagen. Schloss<br />
Ludwigslust, das Versailles<br />
des Nordens und das Schweriner<br />
Schloss,Sitz des Landtags<br />
oder Schloss Mirow, wo<br />
die britische Königin Charlotte<br />
ihre Kindheit verlebte,<br />
gehören zu den berühmtesten<br />
Residenzen.<br />
Der Schlosspark Ludwigslust<br />
ist mit 127 Hektar der<br />
größte Landschaftsgarten in<br />
MV. Kein Geringerer als Peter<br />
Joseph Lenné,seines Zeichens<br />
Chef aller preußischen<br />
Gärten, hat hier Mitte des<br />
19. Jahrhunderts sein Spätwerk<br />
realisiert. Aus einem<br />
barocken Garten zauberte<br />
Lenné einen Traum-Garten<br />
Eden. Kein Wunder, dass<br />
es der schöne Park vor<br />
Wie aus einem Märchen –die Eichen bei Peenemünde fühlen<br />
sich gut auf der Naturerbefläche.<br />
©Norbert Rosing DBU Naturerbe<br />
Der seltene Seeadler ist an der Küste noch zu Hause. Auf<br />
Usedom ist er mit mehreren Brutpaaren vertreten. ©Klemens Karkow
08 titelgeschichte<br />
Das ist der echte Müritzdampfer von heute: die „Europa“ vor der Urlaubsstadt Waren.<br />
© Hartmut Nieswandt<br />
ein paar Jahren auf Platz 2<br />
beim Europäischen Gartenpreis<br />
in der Kategorie „Beste<br />
Weiterentwicklung eines<br />
historischen Parks“ schaffte.<br />
Sonne, Sand, weißer Strand,<br />
hier urlauben Sie richtig<br />
Ein Hauch von Freiheit<br />
liegt in der Ostseeluft, die<br />
einem zart bis stürmisch<br />
über die Wangen streicht<br />
und den Kopf freimacht.<br />
Das Meer braust an der<br />
Küste von Meckpomm im<br />
ewigen Rhythmus der Wellen,<br />
während die Möwen<br />
kreischen und am Horizont<br />
Fischerboote und Tanker<br />
übers Meer gleiten. Mit<br />
knapp 2000 Kilometer Küstenlänge<br />
kann kein anderes<br />
Bundesland Mecklenburg-<br />
Vorpommern das „Wasser“<br />
reichen. Den Großteil nehmen<br />
Buchten und die vorpommersche<br />
Küste ein.<br />
Rügen ist mit Abstand die<br />
größte und bevölkerungsreichste<br />
Ostseeinsel. Fast<br />
80000 Menschen leben auf<br />
dem Eiland, das wenig von<br />
seiner Ursprünglichkeit verloren<br />
hat. Über die Hansestadt<br />
Stralsund gelangt man<br />
dorthin. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten<br />
zählen die<br />
Kreidefelsen, der Königsstuhl,<br />
die Bäderarchitektur,<br />
herrliche Alleen und faszinierende<br />
Buchenwälder.<br />
Nicht zu vergessen sind Kap<br />
Arkona samt Leuchtturm,<br />
die Seebrücke Sellin oder<br />
der Nationalpark Jasmund.<br />
Der nächste Rekord in Mecklenburg-Vorpommern<br />
besteht<br />
aus Sand. Weit über<br />
200000 Gäste besuchten in<br />
den vergangenen Jahren die<br />
jährlich wechselnden Sandskulpturen-Ausstellungen<br />
in<br />
Binz auf Rügen. 2019 schaffte<br />
es die mit 17,66 Metern<br />
höchste Sandburg der Welt<br />
ins Guinnessbuch der Rekorde.<br />
Ähnliche Wunder aus<br />
Ostseesand sind zu bewundern<br />
auf der Insel Usedom,<br />
Deutschlands zweitgrößtem<br />
Eiland. Und wenn man<br />
schon mal auf der Grenzinsel<br />
zu Polen ist, sollte ein<br />
Besuch der Dreikaiserbäder<br />
Ahlbeck, Heringsdorf und<br />
Bansin Pflicht sein. Denn<br />
in diesen einst winzigen Fischerdörfchen<br />
begann vor<br />
150 Jahren der innerdeutsche<br />
Tourismus. Damals<br />
brach, zunächst bei den Gutbürgerlichen,<br />
plötzlich das<br />
Reisefieber der Deutschen<br />
Sehenswert in der Hansestadt Greifswald ist natürlich die<br />
historische Altstadt mit dem Marktplatz. © Sina Ettmer –stock.adobe.com<br />
aus. Ab in die Sommerfrische,<br />
sonannte man seinerzeit<br />
den Urlaub am Meer.<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
tut gut und schmeckt gut<br />
Und noch zwei Superlative<br />
sollen genannt werden: Bernstein<br />
ist das Gold der Ostsee.<br />
Die mit 178,64 Metern längste<br />
Bernsteinkette der Welt<br />
steht auf dem Marktplatz in<br />
Ribnitz-Damgarten. 20100<br />
Bernsteine wurden dort vor<br />
ein paar Jahren auf eine ein<br />
Millimeter starke Stahlseide<br />
aufgereiht.<br />
Kulinarischmacht dem Ostsee-Land<br />
keiner so schnell<br />
etwas vor: Mit jetzt neun<br />
ausgezeichneten Adressen<br />
hat Meckpomm die meisten<br />
Michelin-Sterne-Restaurants<br />
im Osten. In Heringsdorf<br />
gibt es mit dem „Kulmeck<br />
by Tom Wickboldt“<br />
und „The O‘Room“ gleich<br />
zwei Top-Adressen. Hierzulande<br />
wird viel mit regionalen<br />
Produkten gekocht. Das<br />
schmeckt man dann auch.<br />
Es gäbe zig weitere Superlative<br />
zu nennen –aber ein<br />
bisschen was wollen Sie<br />
in Ihrem Urlaub in Meckpomm<br />
ja sicherlich auch<br />
noch selbst entdecken.
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10 freizeit<br />
Das sollten Sie gesehen haben: Sieben<br />
Tipps für unvergessliche Urlaubsmomente<br />
Romantisches, Schätze der Backsteingotik, Zeugen der Hansezeit, Unesco-Welterbe, die<br />
scheinbar unendlichen feinen weißen Sandstrände, die mehr als 1000 Seen und vielerorts noch<br />
eine nahezu unberührte Tier- und Pflanzenwelt –das gibt es so nur in diesem Bundesland.<br />
Texte Eckhard Behr<br />
Bummeln, pilgern, baden<br />
und Natur genießen<br />
©Peter Frischmuth<br />
Sonnenblumenfelder, schier unendliche<br />
Baumalleen, klare Flüsse und Seen, Pilgerwege<br />
und Kleinstädte voller Charme,<br />
Fischerhöfe und Häfen, von denen aus<br />
mit Paddel- oder Hausboot zu einem Törn<br />
aufgebrochen werden kann. Rund um<br />
Deutschlands größten See, die Müritz, ist<br />
all‘ das und noch viel mehr zu finden. Im<br />
Zentrum all‘ dessen: Waren, das gern auch<br />
als St. Tropez des Nordens bezeichnet wird.<br />
Nicht weit entfernt: der Rundwanderweg<br />
des Müritz-Nationalparks, der Pilgerweg<br />
Mecklenburgische Seenplatte oder der<br />
Havel-Radweg. Und nebenan die barocken<br />
Kleinresidenzen in Mirow und Rheinsberg.<br />
mecklenburgische-seenplatte.de<br />
Der Aussichtsturm auf dem 100 mhohen<br />
Käflingsberg befindet sich im Müritz-Nationalpark<br />
südöstlich der Ortschaft Speck.<br />
Der Schweriner Dom<br />
lässt sich in diesem Jahr zu<br />
seinem 850. Jubiläum feiern.<br />
Schweriner Dom wird 850 Jahre alt<br />
Mit 117,5 Metern besitzt der Schweriner Dom den<br />
höchsten Kirchturm im Osten Deutschlands. Das<br />
Gotteshaus zählt zu den ältesten und größten Bauten<br />
der Backsteingotik. In diesem Jahr soll mit Gottesdiensten,<br />
Ausstellungen, Konzerten und Führungen<br />
das 850-jährige Bestehen des Doms begangen werden.<br />
Die Organisatoren planen am 4. Juni die Nacht<br />
der Chöre, am 14. Juni die Eröffnung der Ausstellung<br />
„Herzen-Werkstatt“, die sich in 25 Arbeiten mit dem<br />
„weltlichen und geistlichen Sinnbild des menschlichen<br />
Herzens“ befassen will. Am 12. September soll<br />
schließlich mit einem Festgottesdienst der Höhepunkt<br />
des Jubiläumsjahres gefeiert werden.<br />
dom-schwerin.de<br />
©SEB -www.sebfoto.de –stockadobe.com
freizeit 11<br />
Größter Buchenwald<br />
im Ostseeraum<br />
Meer, Buchenwälder und Kreideklippen –<br />
sie prägen die einzigartige Schönheit<br />
des Nationalparks Jasmund.<br />
Mit seinen 30 Quadratkilometern ist der Nationalpark<br />
Jasmund auf der Insel Rügen der<br />
kleinste in Deutschland. Gleichzeitig aber verfügt<br />
er mit mehr als 650 000 Bäumen über den<br />
größten zusammenhängenden Buchenwald im<br />
gesamten Ostseeraum. Auch deshalb gehört<br />
er seit dem Jahr 2011 zum Unesco-Welterbe.<br />
Am Rande des Nationalparks ragt der Piekberg<br />
mit 161 Metern in die Höhe und markiert damit<br />
die höchste Erhebung Rügens. Wer über die<br />
Entstehung der einzigartigen Kreidefelsen,<br />
aber auch über die Fauna und Flora Informationen<br />
sucht, findet diese in den Besucherzentren<br />
Nationalpark-Zentrum, Königsstuhl und<br />
Welterbeforum. Übrigens: So wunderschön die<br />
Kreideklippen auch sind, vor Spaziergängen<br />
unterhalb der Klippen wird wegen lebensgefährlicher<br />
Rutschungen und Abbrüche gewarnt.<br />
nationalpark-jasmund.de<br />
©Rico K. –stock.adobe.com<br />
Müritz-Tierklinik<br />
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Mo.−Fr. 10−12 und 16–19 Uhr<br />
Samstag 10−12 Uhr<br />
Sonntag Notfallsprechstunde 11−12 Uhr<br />
Tierarztpraxis Röbel<br />
Mirower Straße 34 ∙ 17207 Röbel<br />
Tel.: 039931 59146<br />
Mo/Di/Do/Fr 16−18 Uhr<br />
Mi 13 -14Uhr<br />
Tierarztpraxis Malchow<br />
Güstrower Straße 68 ∙ 17213 Malchow<br />
Tel.: 039932 809510<br />
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12 freizeit<br />
Über 100 Jahre ander vorpommerschen<br />
Ostseeküste –die Seebrücken<br />
Dass sie mehr als 120 Jahre alt ist, sieht man der Ahlbecker<br />
Seebrücke nicht an. Sie ist die einzig erhaltene alte Seebrücke<br />
auf der Insel Usedom. Vier Ecktürme geben der 90<br />
Meter langen Brücke ihr markantes Aussehen. 1993 erhielt<br />
sie einen Seesteg, der das Anlegen von Fahrgastschiffen<br />
ermöglicht. Neben Ahlbeck besitzen Bansin, Koserow und<br />
Zinnowitz Seebrücken. Heringsdorf verfügt seit 1995 über<br />
eine 508 Meter lange Brücke –die längste in Kontinentaleuropa.<br />
Vonallen Brücken sind Ausflüge mit Fahrgastschiffen<br />
möglich. In Zinnowitz lädt eine Tauchglocke zu Abenteuern<br />
unter Wasser ein, auf der rekonstruierten Koserower<br />
Seebrücke soll demnächst eine Glocke an den Untergang<br />
des sagenhaften Vineta erinnern.<br />
usedom.de<br />
Die Ahlbecker Seebrücke mit ihren markanten<br />
vier Ecktürmen ist die älteste auf der Insel Usedom.<br />
©eKoch –stock.adobe.com<br />
Glücksbringer, Boten der Götter –<br />
die Menschheit hat den Kraniche<br />
viele Beinamen gegeben.<br />
Wenn die Boten der Götter zum Greifen nah sind<br />
Sie sind elegant, ihre Tänze geheimnisvoll. Wie kein anderer Vogel verkörpern<br />
sie den menschlichen Traum vom Fliegen. Ihre trompetenartigen<br />
Rufe sind weithin hörbar, sie gelten als Boten der Götter und des Glücks:<br />
die Kraniche. Dem Reiz dieser Tiere kann sich kaum jemand entziehen.<br />
„Mit dem Kranorama bei Günz am Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft<br />
haben wir dazu beste Voraussetzungen geschaffen, um die<br />
Kraniche in ihrer natürlichen Umgebung nah zu erleben“, sagt Dr. Günter<br />
Nowald Kranich-Informationszentrums in Groß Mohrdorf. Das Kranorama<br />
dient als Beobachtungsplattform und als Informationszentrum. Im Frühjahr<br />
und im Herbst machen die Vögel in der Region Rast auf ihren Flügen<br />
in den Süden oder Norden. Manchmal rasten dann bis zu 70 000 Kraniche<br />
in den Küstengewässern des Nationalparks, weiß Dr. Nowald.<br />
kraniche.de<br />
© jakob wilden –stock.adobe.com<br />
Greifswald im Mittelalter erleben<br />
980 Stätten gehören zum Weltkulturerbe der Menschheit.<br />
Die Hansestadt Wismar ist seit 2002 eine davon. Im<br />
14. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Bund der Hanse.<br />
Der zur damaligen Zeit vorhandene Stadtgrundriss hat<br />
sich nahezu unverändert erhalten. Authentisch auch das<br />
Hafenbecken, das als Symbol für die Stärke als Seehandelsstadt<br />
steht. Und die zum Hafen fließende „Grube”<br />
ist der letzte erhaltene künstlich angelegte mittelalterliche<br />
Wasserlauf in einer norddeutschen Altstadt. Die drei<br />
großen Backsteinkirchen St. Georgen, St. Nikolai und St.<br />
Marien runden das Stadtensemble ab. Der Weltkulturerbe-Lehrpfad<br />
führt zu den Zeugnissen des Mittelalters.<br />
wismar.de<br />
Das Hafenbecken erinnert<br />
heute noch an die Stärke<br />
Wismars als Seehandelsstadt.<br />
©babelsberger –stock.adobe.com
freizeit 13<br />
©Ozeaneum<br />
Im Jahr 2008 eröffnet, wurde das Ozeaneum<br />
bereits drei Jahre später als „Europas Museum<br />
des Jahres 2010“ ausgezeichnet.<br />
Riesen der Meere imOzeaneum<br />
Beim Betreten des Ozeaneums wird man von drei<br />
Walskeletten begrüßt. Wer mehr von den Riesen der<br />
Meere erfahren will, sollte sich an einem Rundgang<br />
teilnehmen. Vorbei an 50 riesigen Meerwasseraquarien,<br />
vorbei am größten Aquarium, das 2,6 Millionen Liter<br />
Wasser fasst. Der Rundgang endet in der Ausstellung<br />
„1:1 Riesen der Meere“, die in Kooperation mit der<br />
Umweltschutzorganisation Greenpeace entstand: Über<br />
die gesamte Raumhöhe schweben Nachbildungen<br />
von Walen in Originalgröße. Das größte Exponat ist<br />
ein Blauwal mit einer Länge von 26 Metern. Außerdem<br />
sind ein abtauchender Pottwal im Kampf mit einem<br />
Riesenkalmar, ein Schwertwal und ein Buckelwal mit<br />
Jungtier zu sehen. Dramaturgisches Highlight ist<br />
eine Multimedia-Inszenierung mit den Gesängen des<br />
Buckelwals und den Klicks der Pottwale, anhand derer<br />
sie ihre Beute in bis zu 3.000 Meter Tiefe aufspüren.<br />
Nicht vergessen sollte man das Dach des Hauses, dort<br />
tummeln sich Humboldt-Pinguine in einem Bassin.<br />
ozeaneum.de<br />
Restaurant |Angel- &Badeboote |Yachten |Stand-Up-Paddle Vermietung<br />
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14 freizeit<br />
Mit jedem Schritt<br />
den Alltag hinter<br />
sich lassen und zu<br />
sich selbst finden<br />
Den berühmten Jacobsweg kennen Sie alle.<br />
Hierzulande gibt es gleich fünf Pilgerrouten –<br />
und Idylle und Ruhe sind garantiert.<br />
Immer mehr Menschen wollen<br />
ihre Seele „streicheln“.<br />
Sich nicht per Fernbedienung<br />
vor dem Fernseher<br />
zerstreuen; sie wollen ihren<br />
Geist sammeln, um so ihm<br />
und ihrem Körper etwas<br />
Gutes zu tun.<br />
Deshalb pilgern sie. Dafür<br />
bietet Mecklenburg-Vorpommern<br />
günstige Voraussetzungen<br />
mit seinen mehr<br />
als 1000 Kilometern markierter<br />
Pilgerwege. Diese<br />
sind bestens am Pilgerweg-<br />
Logo, einer stilisierten gelben<br />
Muschel mit Welle auf<br />
blauem Hintergrund, zu<br />
erkennen. All‘ diese Wege<br />
führen letztendlich ins spanische<br />
Santiago de Compostela.<br />
Der Ort ist nicht nur<br />
Hauptstadt der nordwestspanischen<br />
Region Galicien,<br />
sondern auch Endpunkt<br />
des Jakobsweges, der von<br />
zahlreichen Orten in Nordeuropa<br />
als Ausgangspunkte<br />
über ein weitverzweigtes<br />
Wegenetz bis zur vermeintlichen<br />
Begräbnisstätte des<br />
Apostels Jakobus führt.<br />
Neben dem Wunsch, etwas<br />
fürdie eigene Gesundheit zu<br />
tun, haben Soziologen durch<br />
Befragungen von Pilgern<br />
eine Reihe weiterer Motive<br />
herausgefunden: Menschen<br />
wollen mit dem Pilgern<br />
eigene Krisen bewältigen,<br />
sich eine Auszeit vom Alltag<br />
nehmen oder sich Klarheit<br />
über einen Neustart<br />
im Beruf oder im Privaten<br />
verschaffen. Deshalb ist das<br />
Pilgern nach Ansicht des<br />
Berliner Theologen Notger<br />
Slenczka kein „katholisches<br />
Relikt“ vergangener Jahrhunderte.<br />
Tobias Woitendorf,<br />
Geschäftsführer des<br />
Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern,<br />
sieht<br />
es ähnlich: „Die Suche nach<br />
Orientierung und Individualität<br />
in einer globalisierten<br />
Welt ist ein Thema unserer<br />
Zeit. Pilgern ist für immer<br />
mehr Menschen buchstäblich<br />
der Weg zusich selbst,<br />
zu den wahren Werten, zur<br />
eigenen Spiritualität. Mecklenburg-Vorpommern<br />
hält<br />
Unweit der Via Baltica lädt<br />
die Wolgaster Kirche St. Petri<br />
zu diesem atemberaubenden Blick<br />
auf die Insel Usedom ein.<br />
Die Via Baltica führt vorbei an<br />
der prächtigen Kirche von Tribsee.<br />
dafür durchaus passende<br />
Angebote bereit.“<br />
Wer durch Mecklenburg-<br />
Vorpommern pilgert, kann<br />
sich lebendig fühlen – bei<br />
jedem Schritt, mit jedem<br />
Atemzug. Wer pilgert,<br />
kann die einzigartige Natur<br />
Mecklenburg-Vorpommerns,deren<br />
Weite und Stille,<br />
aber auch ihre Schönheit<br />
sehen, riechen, spüren –so<br />
die eigenen Sinne schärfen.<br />
Pilgerweg 1:<br />
Via Baltica<br />
Die Via Baltica ist ein Pfad,<br />
der im estnischen Tallinn<br />
beginnt und mit 700 Kilometern<br />
die längste Route<br />
der drei norddeutschen Jakobswege<br />
ist. Das Teilstück<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
führt über 16 Etappen<br />
vom polnischen Swinoujscie<br />
in die Hansestadt Lübeck.<br />
Zunächst pilgert man über<br />
den deutschen Teil der Insel<br />
Usedom,kommt über Greifswald,<br />
Rostock und Wismar<br />
schließlich in Lübeck an.<br />
Über Hamburg, Bremen<br />
und Osnabrück führt der<br />
Weg weiter bis nach Köln.<br />
Dort verbindet er sich mit<br />
historischen Pfaden durch<br />
Belgien und Frankreichund<br />
führt schließlich nach Santiago<br />
de Compostela.<br />
©mbb © TMV_Grundne
freizeit 15<br />
Die kleine Dorfkirche von Priepert ist prächtig saniert.<br />
©mbb<br />
Wer auf dem Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte unterwegs<br />
ist, lernt auch die Kirche in Rödlin kennen. ©TMV_Krauss<br />
In Mecklenburg-Vorpommern<br />
führt die Via Baltica<br />
vorbei an den Schätzen der<br />
norddeutschen Backsteingotik<br />
– vorbei am Kloster<br />
Eldena, das der große romantische<br />
Maler Caspar<br />
David Friedrich in seinen<br />
Gemälden verewigt hat,<br />
vorbei an den mächtigen<br />
und prächtigen Kirchen<br />
der Hansestadt Rostock,<br />
um schließlich den Pilger<br />
zum Unesco-Welterbe in<br />
der Hansestadt Wismar<br />
zu bringen. Wer unterwegs<br />
rasten möchte, findet<br />
Unterkunft in zahlreichen<br />
Kirchgemeinden. Allerdings<br />
ist der Pilgerpass<br />
vorzulegen. Den kann man<br />
online erwerben unter<br />
urlaubskirche-mv.de<br />
Pilgerweg 2: Baltisch-<br />
Mitteldeutsche Weg<br />
Wer inRostock die Via Baltica<br />
verlassen möchte, um<br />
in südlicher Richtung weiter<br />
zu pilgern, kann das,<br />
wenn der Baltisch-Mitteldeutsche<br />
Weg gewählt wird.<br />
Der ist aktuell bis Perleberg<br />
in Brandenburg markiert,<br />
eine Verbindung nach Bad<br />
Wilsnack und zum Pilgerweg<br />
durch Sachsen-Anhalt<br />
ist vorgesehen. Einer der<br />
Höhepunkte des Baltisch-<br />
Mitteldeutschen Weges ist<br />
das Pilger Kloster Tempzin.<br />
Ein gleichnamiger Verein<br />
kümmert sich seit 1994<br />
um die Wiederbelebung des<br />
Pilgern. So bieten die Vereinsmitglieder<br />
im Kloster<br />
Einkehrtage an, laden zur<br />
Mitarbeit am Wiederaufbau<br />
des Klosters ein und haben<br />
für dieses Jahr drei Pilgerwege<br />
geplant:<br />
Familien-Pilgerweg<br />
27. Juli –1.August<br />
Großer Pilgerweg<br />
6. August –15. August<br />
Kleeblatt-Pilgern<br />
31. August –5.September<br />
Nachfragen dazu sind<br />
möglich unter info@pilgerkloster-tempzin.de<br />
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16 freizeit<br />
Tipp<br />
derRedaktion<br />
Ukranenland<br />
Einmal in die frühmittelalterliche<br />
Zeit eintauchen und erleben,<br />
wie die Slawen im 9. und 10.<br />
Jahrhundert gelebt haben?<br />
Das ist im Ukranenland Torgelow<br />
möglich.<br />
Denn in der Handels- und<br />
Handwerkersiedlung an der<br />
Uecker lassen neuzeitliche<br />
Bewohner gelebte Geschichte<br />
rund um den Stamm der alten<br />
Ukranen aufleben.<br />
So finden sich rekonstruierte<br />
Häuser unterschiedlicher Bauart<br />
und nach archäologischen<br />
Befunden, die einem Handwerk<br />
oder einer mittelalterlichen<br />
Siedlungstätigkeit zugeordnet<br />
sind.<br />
Mittelalterliche Lehmbacköfen,<br />
Mahlsteine, Töpferbänke und<br />
Hirsestampfen aber auch die<br />
Slawenschiffe an der Hafenanlage<br />
geben einen Eindruck, wie die<br />
Ukranen ihren Alltag vor rund<br />
1000 Jahren erlebten.<br />
©Verena Teske-Mbalisike<br />
Feinste Kultur ist entlang der Via Baltica zu erleben –wie hier die Jazz Evenings in<br />
der Klosterruine von Eldena<br />
©P.Schröder Lensescape<br />
Pilgerweg 3:<br />
Pilgerweg der Heiligen birgitta<br />
Das Kloster Tempzin wird auch vom<br />
dritten Pilgerweg,der durchMVführt,<br />
tangiert: dem Pilgerweg der Heiligen<br />
Birgitta. Er kommt aus Südschweden,<br />
führt über Sassnitz auf Rügen, Stralsund<br />
und Güstrow bis nach Schwerin<br />
und vereint sich danach unweit<br />
von Ratzeburg mit dem Skandinavischen<br />
Jakobsweg, der aus Dänemark<br />
kommt. Im Jahr 1396 ernannte der<br />
Papst Birgitta zur Schutzheiligen von<br />
Schweden. Papst Johannes Paul II ernannte<br />
sie 1998 zur Schutzpatronin<br />
Europas. Der Weg ist mit dem weißen<br />
Birgittenkreuz auf der Jakobsmuschel<br />
und gelben Pfeilen gekennzeichnet.<br />
Pilgerweg 4:<br />
Mecklenburgische seenplatte<br />
Den Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte<br />
gibt es seit zehn Jahren. Er führt<br />
von Nordost nach Südwest und besteht<br />
aus zwei Strecken. Er beginnt in Friedland<br />
nördlichvon Neubrandenburg und<br />
endet in Mirow. Wer pilgern möchte,<br />
kann sich für zwei Routen entscheiden:<br />
Eine führt östlich umden Tollensesee.<br />
Die westliche Route lässt die Pilger<br />
Alt Rhese, Prillwitz, Neustrelitz und<br />
Wesenberg kennenlernen. Laut der<br />
Koordinatorin des Pilgerwegs, Nicole<br />
Kiesewetter, erfreut sich der Weg zunehmender<br />
Beliebtheit. Waren es im<br />
Jahr 2014 78 Pilger, sosind 2019 203<br />
Frauen und Männer unterwegs gewesen.<br />
Nicole Kiesewetter ist nicht nur<br />
an einer wachsenden Zahl interessiert.<br />
„Auch Wegpaten sind uns immer willkommen,<br />
da der Weg regelmäßig kontrolliert<br />
werden muss, dass er begehbar<br />
ist und dass auch die Ausschilderung<br />
sichtbar ist.“ Und wie es sich für eine<br />
richtige Pilgertour gehört, kann man in<br />
der Probstei des Kirchenkreises Mecklenburg<br />
einen Pilgerausweis bestellen.<br />
Per Mail unter proepstin-neustrelitz@<br />
elkm.de oder telefonisch unter 03981<br />
206622.<br />
Pilgerweg 5:<br />
Mecklenburger kapellenweg<br />
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich<br />
auch der Mecklenburger Kapellenweg.<br />
Erist seit 2016 ein Projekt der<br />
Kirchgemeinde Rambow im Landkreis<br />
Mecklenburgische Seenplatte.Der Weg<br />
ist gut 34 Kilometer lang und führt zu<br />
sieben mittelalterlichen Kapellen.<br />
Für welchen WegSie sich entscheiden<br />
–alle benötigen Vorbereitung, Kraft,<br />
Kondition, Durchhaltevermögen und<br />
Achtsamkeit –Schritt für Schritt.<br />
Eckhard Behr<br />
Verena teske-Mbalisike<br />
Redakteurin<br />
<strong>Urlaubsmagazin</strong><br />
VonStation zu Station führt dieses Signet<br />
des Pilgerweges Mecklenburgische<br />
Seenplatte.<br />
©Kersten Koepcke<br />
Dieses Signet markiert den Pilgerweg<br />
der Heiligen Birgitta. ©Kersten Koepcke
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freizeit 17<br />
Freizeitparadies<br />
für Familien<br />
Wo liegt der Wilde<br />
Westen? Mitten in<br />
der Uckermark. Und<br />
wenn Sie schon mal in<br />
Templin sind, packen<br />
Sie Badesachen ein.<br />
Templin. Die Kur- und<br />
Bäderstadt ist nicht nur<br />
die „Perle der Uckermark“,<br />
sondern auch ein beliebtes<br />
Thermalsoleheilbad. Punkten<br />
können Templin und seine<br />
Umgebung bei Urlaubern<br />
und Tagestouristen mit der<br />
einzigartigen Landschaft<br />
und Tourismusmagneten wie<br />
Naturtherme, historischem<br />
Stadtkern, Westernstadt El<br />
Dorado oder Schloss Boitzenburg.<br />
Zahlreiche Seen<br />
laden zum Baden, Schwimmen,<br />
Paddeln, Segeln oder<br />
Angeln ein.<br />
Gerade im Sommer bietet<br />
das Templiner Seenkreuz<br />
reizvolle Möglichkeiten für<br />
Ausflüge mit den Fahrgastschiffen<br />
MS „Uckermark“,<br />
MS „Templin“ (Reederei<br />
Ziem) und MS „Uckerperle“<br />
(Reederei Herbon), einen<br />
Bummel in der historischen<br />
Altstadt von Templin, eine<br />
Badespaß für die ganze<br />
Familie ©NaturThermeTemplin<br />
Fahrt mit der Draisine oder<br />
für einen Abstecher nach<br />
Boitzenburg mit Schloss<br />
und Klostermühle.<br />
Besuchern und Einheimischen<br />
ist auch eine Tour auf<br />
den zahlreichen gut ausgebauten<br />
und beschilderten<br />
Radwegen zu empfehlen.<br />
Derzeit gibt es in der Region<br />
mehr als 2000 Hotelbetten,<br />
400 Betten in Privatunterkünften<br />
sowie zahlreiche<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
auf Camping- und Caravanplätzen.<br />
„Wilder Westen“ vor<br />
den toren von templin<br />
Unbedingt zu empfehlen<br />
ist ein Besuch der Westernstadt<br />
El Dorado Templin<br />
vor den Toren der Stadt.<br />
Versprochen wird den Besuchern<br />
ein „eine einzigartige<br />
Zeitreise in die Vergangenheit<br />
der amerikanischen<br />
Kultur und Geschichte“. Geboten<br />
werden Jung und Alt<br />
„Abenteuer wie im Film“.<br />
Dazu gehören filmreife Western-Stuntshows<br />
in der Eldorado-Ranch<br />
oder auf der<br />
Main Street, beeindruckende<br />
Indianertänze und viele<br />
Attraktionen.<br />
Auf dem Gelände des rund<br />
70000 Quadratmeter großen<br />
Themenparks am Ufer des<br />
Röddelinsees gibt es einen<br />
Saloon, die Music Hall, ein<br />
Bisongehege, eine Bank, ein<br />
Hotel mit Präsidentensuite,<br />
ein Westernfort und Ranchhäuser,<br />
Indianertipis sowie<br />
einen Wild-West-Spielplatz.<br />
Zu den besonderen Angeboten<br />
gehören außerdem eine<br />
Fahrt durch die Westernstadt<br />
in einer originalgetreu<br />
nachgebauten Postkutsche,<br />
eine Goldsuche in der Goldwaschanlage<br />
und das Schie-<br />
Diese „Krieger“ aus den USA und Kanada begeisterten vor<br />
einigen Jahren beim jährlichen Indianertreffen. ©Uwe Werner<br />
ßen mit Pfeil und Bogen.<br />
In jedem Jahr dürfen sich<br />
die kleinen und großen Besucher<br />
der Westernstadt El<br />
Dorado zudem auf zusätzliche<br />
Programmhöhepunkte<br />
freuen.<br />
Zu einem wahren Besuchermagneten<br />
hat sichdie am 11.<br />
November 2000 eingeweihte<br />
Naturtherme Templin gemausert.<br />
„Bei uns findet man<br />
neben einer Thermalsolebadelandschaft<br />
auch eine einzigartige<br />
Saunalandschaft<br />
sowie einen Wellness- und<br />
Uckerpromenade 84<br />
17291 Prenzlau<br />
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einen Therapiebereich. Wellenbecken<br />
und Wasserfall,<br />
Strömungskanal und Grottengang,Licht-Wasser-Orgel,<br />
Luft-Sprudelbecken und drei<br />
Sole-Whirlpools mit unterschiedlicher<br />
Solekonzentration<br />
und Temperatur lassen<br />
kaum Wünsche offen bei den<br />
großen und kleinen Wasserratten“,<br />
versichert Thermengeschäftsführer<br />
Ernst Volkhardt.<br />
Uwe Werner<br />
naturthermetemplin.de<br />
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Besuchen Sie auch<br />
unsere f -Seite.
18 freizeit<br />
© (6) Marlis Tautz<br />
Das Schweriner Schloss ist von Wasser umgeben.<br />
Es beherbergt den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
ein Museum und Restaurants.<br />
„Lekker Radeln“ in der Lewitz<br />
In der Lewitz gingen einst Mecklenburger Herzöge zur Jagd. Wer heute in der weitläufigen Waldund<br />
Wiesenlandschaft unterwegs ist, trifft Märchengestalten und die Pferde eines Europameisters.<br />
Westmecklenburg. Wer<br />
sich Radfahren in Mecklenburg-Vorpommern<br />
wünscht<br />
wie Lekker Radeln in Holland,<br />
der ist mit einer Tour<br />
durch die Lewitz in der<br />
richtigen Spur. Das Land<br />
ist flach wie ein Teller und<br />
reichanFeldern, Weiden und<br />
Wiesen, an Teichen, Gräben<br />
und Kanälen. Der größte,<br />
der Störkanal, verläuft wie<br />
mit dem Lineal gezogen zur<br />
Müritz-Elde-Wasserstraße<br />
und hat damit Anschluss an<br />
die Mecklenburgische Seenplatte<br />
im Osten und die Elbe<br />
im Westen. Die Radtour von<br />
Ludwigslust nach Schwerin<br />
führt an drei Schlössern<br />
vorbei. Da es sich nicht um<br />
einen Rundkurs handelt, ist<br />
diesmal ein Bahnhof Ausgangspunkt,<br />
der Bahnhof<br />
Ludwigslust. Wer mit dem<br />
Auto anreist, findet dort<br />
Parkplätze.<br />
Ludwigslust, kurz Lulu, ist<br />
ein Städtchen, das zu seinem<br />
Namen passt. Christian Ludwig<br />
II. hat sich als Herzog<br />
von Mecklenburg-Schwerin<br />
unsterblich gemacht, als er<br />
das Dorf Klenow 1754 umbenannte.<br />
Eshatte seit dem<br />
30-jährigen Krieg brach gelegen,<br />
an seiner statt ließ<br />
Christian Ludwig noch als<br />
Prinz ein einfaches Jagdschloss<br />
errichten –Ludwigslust.<br />
Sein Nachfolger, Friedrich<br />
der Fromme, wählte den<br />
Ort später zur Residenz.<br />
Die Handschrift der herzoglichen<br />
Baumeister ist in Lulu<br />
allenthalben erkennbar. Viele<br />
repräsentative Bauwerke<br />
sind gut in Schuss –die<br />
früheren Palais und Häuser<br />
für Herrschaften und Bedienstete,<br />
Stadtkirche, Rathaus,die<br />
„Alte Wache“, heute<br />
ein Restaurant. Krönung des<br />
Ensembles: das Schloss mit<br />
einer kostbaren Fassade aus<br />
Elbsandstein. Es trägt eine<br />
stattliche Zahl allegorischer<br />
Figuren auf dem Dachfirst.<br />
Anders als zur Barockzeit<br />
üblich wurden sie im Geiste<br />
des frommen Friedrichs<br />
züchtig verhüllt, statt nackt<br />
zur Schau gestellt.<br />
Die Innenausstattung besteht<br />
zu einem Großteil aus<br />
Pappmaché, dem Ludwigsluster<br />
Carton –außen Bronze<br />
und Gold, innen Papier und<br />
Kleister. Das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
hatte den<br />
Ostflügel 2016 sanieren lassen,<br />
bis 2024 soll der West-<br />
An der Schlossstraße<br />
von Ludwigslust<br />
Zum Schloss von Ludwigslust gehört<br />
einer der größten und schönsten<br />
Landschaftsparks Norddeutschlands.
freizeit 19<br />
flügel folgen. Der Schlossgarten<br />
zählt zu den größten und<br />
schönsten Landschaftsparks<br />
Norddeutschlands. Gespeist<br />
vom Ludwigsluster Kanal<br />
plätschern Bächlein und Teiche<br />
durch die Anlage.<br />
Wer sich sattgesehen hat<br />
am Kleinstadt-Idyll, verlässt<br />
Lulu in Richtung Neustadt-<br />
Glewe. Zunächst verläuft<br />
ein Radweg neben der Landstraße<br />
73, die kurz hinterm<br />
Ortsausgang die Autobahn<br />
A 14 überquert. Ab 2023<br />
soll sie Wismar mit Magdeburg<br />
verbinden. Noch hat<br />
sie etliche Lücken, sodass<br />
der Verkehr eher tröpfelt als<br />
fließt. An der Ampel bei Groß<br />
Laasch biegt die Radtour<br />
links ab. Nach 600 Metern<br />
taucht voraus die A14wieder<br />
auf. Vorher geht‘s rechts<br />
ab. Das nächste Stück verläuft<br />
parallel zur Autobahn.<br />
Vom Verkehr ist im Fahrtwind<br />
nichts zu hören.<br />
Auf den Weiden der Lewitz<br />
grasen Tausende Pferde<br />
Stattdessen gibt es viel zu sehen.<br />
Auf ausgedehnten Weiden<br />
grasen Pferdeherden.<br />
Der Unternehmer Paul Schockemöhle,<br />
einst Europameister<br />
im Springreiten, hat die<br />
Lewitz auserkoren, um ein<br />
Zuchtzentrum aufzubauen.<br />
Auf ca. 3000 Hektar Land<br />
werden an die 4000 Pferde<br />
gehalten. Nach eigenen Angaben<br />
zieht das Gestüt jährlichbis<br />
zu 700 Fohlen auf und<br />
zählt zu den erfolgreichsten<br />
Zuchtbetrieben bundesweit.<br />
Der Weg führt weiter gen<br />
Norden über Tuckhude<br />
nach Friedrichsmoor. Das<br />
100-Seelen-Dörfchen liegt<br />
am Ende der Straße und hat<br />
keinen Handy-Empfang, wie<br />
ein Schild am Ortseingang<br />
warnt. Dort, auf halber Strecke,<br />
ist das nächste Schloss<br />
zu finden. Im 18. Jahrhundert<br />
erbaut, wiederum von<br />
einem Herzog mit Leidenschaft<br />
für die Jagd. Seinerzeit<br />
war die Lewitz reich an<br />
Wald und Wild. Ihr Name soll<br />
aufs slawische Wort „lowit“<br />
zurückgehen, das jagen und<br />
sammeln bedeutet. Heute<br />
steht das Gebiet unter Landschaftsschutz.<br />
Ein Großteil<br />
des Waldes ist der Landwirtschaft<br />
gewichen.<br />
Das Jagdschloss, das aus<br />
mehreren Fachwerkbauten<br />
besteht, beherbergt Hotel<br />
und Restaurant, verheißt<br />
Ruhe und Wildbraten und<br />
bietet sich zur Rast an. Im<br />
benachbarten Wald sind<br />
Märchenfiguren zu Hause.<br />
Am Ufer eines Bächleins<br />
etwa beklagen Brüderchen<br />
Die Schweriner Schlosskirche war<br />
der erste protestantische Kirchenbau<br />
in Mecklenburg.<br />
und Schwesterchen ihr Los.<br />
Wer mehr sehen will, kann<br />
an einem Rundweg entlang<br />
geschnitzte Skulpturen aus<br />
Lewitz-Eichen entdecken<br />
und erfährt Sagenhaftes aus<br />
längst vergangenen Tagen.<br />
Beim Aufbruch in Friedrichsmoor<br />
muss sich der<br />
Radler entscheiden: Folgt<br />
er der Landstraße 92 ein<br />
Stück westwärts in Richtung<br />
Raduhn, kann er einen<br />
Blick auf die Lewitzer Karpfenteiche<br />
werfen. Oder er<br />
schlängelt sich rund zehn<br />
Kilometer auf dem ausgeschilderten<br />
Weg gen Banzkow<br />
durch den Wald. So<br />
oder so: Ist der Störkanal<br />
erreicht, geht’s auf dem bisweilen<br />
leider etwas holprigen<br />
östlichen Uferweg geradewegs<br />
bis nach Banzkow<br />
und weiter nach Plate. Die<br />
Dörfer zählen zum Speckgürtel<br />
der Landeshauptstadt<br />
Schwerin, dem Ziel der Tour.<br />
Auch auf der letzten Etappe<br />
folgt der Radler dem Wasserlauf.<br />
Noch einmal kreuzt er<br />
die A14, dann ist Schwerin<br />
erreicht. Im Ortsteil Mueß<br />
trifft der Störkanal auf den<br />
Schweriner See. Dort gibt<br />
es eine beliebte Eisdiele, erkennbar<br />
am Besucherzulauf,<br />
und das Freilichtmuseum,<br />
das an die Lebenswelt der<br />
Altvorderen erinnert.<br />
Weiter den Wegweisern<br />
Richtung Schloss und Stadtzentrum<br />
nach! Wo sich der<br />
Uferwald lichtet, sollten<br />
Kuchenfans die Augen offen<br />
halten: Am Rande des<br />
Strandbads Zippendorf liegt<br />
direkt am Wasser „Gundels<br />
Garten“. Die Chefin backt<br />
mit regionalen Zutaten und<br />
ganz ohne Chemie. Zudem<br />
weiß sie abenteuerliche Geschichten<br />
aus der Wendezeit<br />
zu erzählen, als sie ihr Haus<br />
samt Seegrundstück gegen<br />
allerlei Begehrlichkeiten<br />
verteidigen musste.<br />
Von Zippendorf verläuft ein<br />
Asphaltweg vorbei an Stadtvillen,<br />
Kletterwald, Zoo und<br />
Lokalen bis zu Schlossgarten<br />
und Schloss, seit 1990 Sitz<br />
des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Bei Interesse<br />
an der Historie des<br />
Mecklenburger Herzogshauses<br />
und seiner Schweriner<br />
Residenz lohnt der Besuch<br />
im Schlossmuseum. Vom<br />
Bahnhof, dem Endpunkt der<br />
Tour, trennt den Radfahrer<br />
nun bloß noch ein Zick-Zack-<br />
Kurs durch die Innenstadt.<br />
Eine City wie gemacht, dort<br />
länger zu verweilen. Züge<br />
nach Ludwigslust fahren<br />
im Stundentakt, der letzte<br />
gegen 22 Uhr. Marlis Tautz<br />
In Plate bei Schwerin führt<br />
eine Hubbrücke über den Störkanal.<br />
Früheres herzogliches<br />
Jagdschloss Friedrichsmoor
20 freizeit<br />
News aus dem Nordosten<br />
Texte Danilo Vitense<br />
Corona-Pandemie<br />
verteuert Urlaub<br />
Corona-Regeln und<br />
Zwangsschließungen:<br />
In MV ist eine Debatte über<br />
vermeintlich zu hohe Preise<br />
in der jetzt anstehenden<br />
Sommersaison entbrannt.<br />
Der Landestourismusverband<br />
appelliert an die<br />
eigene Branche, auf größere<br />
Zuschläge zu verzichten.<br />
Die Gäste dürften auch<br />
nicht überstrapaziert werden.<br />
Laut Erhebungen aus<br />
der Tourismusforschung<br />
habe es im Oktober 2020<br />
in Ostseebädern einzelne<br />
Ausschläge bei Hotelzimmerpreisen<br />
von mehr als<br />
50 Prozent gegeben.<br />
©Harald Mertes<br />
Infozentrum<br />
für E-Biker<br />
Die Tourist-Informationen<br />
zwischen Müritz und Feldberg<br />
starten in diesem Sommer<br />
eine E-Bike-Offensive.<br />
Mit ausgewählten Radrouten<br />
und einem neuen Elektrorad-<br />
Informations-Center auf der<br />
Burg inWesenberg wirbt die<br />
Mecklenburgische Seenplatte<br />
nun verstärkt um Urlauber mit<br />
Elektrofahrrädern.<br />
©Diamant/Maik Scharfscheer<br />
Vierte Saison für<br />
„Müritz rundum“<br />
Seit 2018 können Urlauber<br />
mit Zahlung ihrer<br />
Kurtaxe einige Buslinien<br />
in der Müritzregion kostenlos<br />
nutzen. Für <strong>2021</strong><br />
und 2022 unterstützt das<br />
Land das Projekt mit<br />
100 000 Euro. Inzwischen<br />
arbeiten einige Kommunen<br />
sowie Touristiker an<br />
einem Konzept, Müritz<br />
rundum zu erweitern.<br />
Ziel ist ein „Seenplatte<br />
rundum“, das dann<br />
nicht nur für Urlauber<br />
kostenlose Fahrten vorhält.<br />
mueritzrundum.de<br />
©Susann Salzmann<br />
4-Sterne Zeltplatz startet durch<br />
©Tobias Lemke<br />
Seit dieser Saison heißt der Campingplatz „Sonnenkap“ von<br />
Prenzlau Urlauber am Uckersee willkommen. Das über 100 000<br />
Quadratmeter große Gelände bietet Platz für 160 Wohnwagen,<br />
40 Saisoncamper und 30 Zelte. Außerdem gibt es Radlerhütten<br />
und Ferienhäuser. sonnenkap-camping.de<br />
SeenPlatte beliebter alS rügen<br />
Die Mecklenburgische Seenplatte ist offenbar das<br />
beliebteste Reiseziel in MV. Nach einer Analyse der<br />
Suchmaschine für Ferienunterkünfte HomeToGo liegt<br />
die Region sogar noch vor Rügen und Usedom. Im Vergleich<br />
zu 2019 sei die Suchanfrage für die Seenplatte auf<br />
über 385 Prozent gestiegen. hometogo.de<br />
©Claudia Marsal
freizeit 21<br />
©Tobias Lemke<br />
neUes siegel soll<br />
es richten<br />
Künftig sollen auch weitere<br />
reizvolle Orte und Regionen<br />
touristisch leichter für sich<br />
werben können, als vom<br />
Land anerkannte Tourismusorte<br />
und -regionen. Mit<br />
Beschluss der Landesregierung<br />
wird das Kurortgesetz<br />
überarbeitet. Eine aufwendige<br />
Prädikatisierung<br />
wie bei Kurorten sei laut<br />
zuständigem Ministerium<br />
dafür nicht vorgesehen.<br />
Hier leuchten die Sterne<br />
besonders hell<br />
Der Ort Klocksin im Naturpark<br />
Nossentiner/Schwinzer<br />
Heide punktet mit fast<br />
purer Dunkelheit. Das soll<br />
nun Hobby-Astronomen<br />
zugutekommen: mit einem<br />
Beobachtungspunkt am<br />
Klocksiner Gutshaus. Und<br />
weil die Planetenbeobachtung<br />
mit bloßem Auge<br />
schwierig ist, werden Ferngläser,<br />
Stativ, Sternenkarte<br />
und Rotlichtlampen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
© Susann Salzmann<br />
A.Schultz<br />
Regionale Produkte<br />
aus MV<br />
Obst, Gemüse<br />
täglich frisch<br />
Brot & Brötchen<br />
ständig ofenfrisch<br />
viele Angebote<br />
aus dem Bio-Anbau<br />
Fleisch, Wurst, Käse<br />
immer in bester Qualität<br />
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16798 Fürstenberg |H.-Günther-Bock-Str. 1<br />
Tel.: 033093 36990 |Fax: 033093 36960<br />
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17252 Mirow |Wesenberger Chaussee<br />
Tel.: 039833 22031<br />
Große Auswahl und immer frisch<br />
Präsente für jeden Anlass<br />
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für Ihre Feiern (Aufschnitt, Käse)<br />
Belegte Brötchen<br />
oder Schnittchen<br />
(Vorbestellung)<br />
Handykarten<br />
Salatbar<br />
Lieferservice<br />
Montag bis Samstag: 8–20 Uhr<br />
Geführte Tagestour<br />
Podcast macht Lust auf MV<br />
Als Stimme der Deutschen Bahn macht Ingo Ruff seit über<br />
25 Jahren Ansagen für Reisende. Jetzt geht der Sprecher<br />
und Moderator selbst auf Entdeckungstouren. Rein in die<br />
Bahn und raus ins Abenteuer –das ist die Idee hinter dem<br />
Podcast „Treib gut!“ von DB Regio Nordost. Gemeinsam<br />
mit dem Radiomoderator Alexander Dieck von Antenne<br />
Brandenburg nimmt er die Hörer mit zu unterhaltsamen<br />
Mikroabenteuern quer durch Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Wohin es geht, erfahren die beiden erst, wenn sie schon im<br />
Zug sitzen. bahn.de<br />
©Martin Floegel<br />
„Alte Fahrt“<br />
·Juli &August, 10 bis 17 Uhr<br />
·mittwochs ab Mirow<br />
ins Seerosenparadies<br />
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·Erwachsene: 36 €<br />
·Kind bis 13 Jahre: 19 €<br />
·1Erwachsener &2Kinder: 59€<br />
·2Erwachsene &1Kind: 79 €<br />
·2Erwachsene &2Kinder: 89€<br />
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·stunden- &tageweise<br />
z.B. 2er Kajak oder<br />
4er Canadier für 40 €/Tag,<br />
inkl. Zubehör<br />
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(auf dem Gelände der Jugendherberge)<br />
An der Clön 2·17252 Mirow<br />
Tel. 039923 -7160<br />
www.kanubasis.de
22 freizeit<br />
Lagunenstadt amHaff<br />
Das Seebad Ueckermünde ist wie ein Geheimtipp. Zwar abseits<br />
gelegen, findet sich doch alles, was ein toller Urlaub braucht.<br />
Lagunenstadt am Haff.<br />
Eine nachgebaute Kogge ankert vor<br />
der Stadt.<br />
Die Strände am Haff sind sehr<br />
kinderfreundlich.<br />
VonUeckermünde aus kann man<br />
schöne Dampferfahrten unternehmen –<br />
zum Beispiel nach Usedom. ©(5) NK/Archiv<br />
Ueckermünde. Der Ort<br />
Ueckermünde, an der<br />
Mündung des Flusses<br />
Uecker, ist eine kleine<br />
feine Stadt. Sie liegt direkt<br />
am Stettiner Haff,<br />
ganz im Osten von Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Auffallendstes Merkmal:<br />
Die Stadt befindet<br />
sich mitten in der Natur.<br />
2001 erhielt sie den Titel<br />
„Staatlich anerkannter<br />
Erholungsort“, seit 2013<br />
darf sich Ueckermünde<br />
auch Seebad nennen.<br />
Außerdem ist die Stadt<br />
für ihren Tierpark, ihre<br />
gut erhaltene Altstadt<br />
mit vielen Baudenkmalen,<br />
den Stadthafen und<br />
das pommersche Residenzschloss<br />
sowie für ihr<br />
Strandbad bekannt.<br />
Der Name des Ortes leitet<br />
sich aus dem wendischen<br />
„Ukrer“ her, einer<br />
slawischen Völkerschaft,<br />
die das Einzugsgebiet<br />
der Uecker vor 1200 bewohnte.<br />
934 erwähnt<br />
Widukind von Corvey<br />
den slawischen Stamm<br />
der Uchri. Andere Quellen<br />
schrieben auch vom<br />
Stamm der Vucrani oder<br />
Ucrani. Der Name des<br />
Stammes, der Landschaft<br />
und des Flusses<br />
wandelte sichdann unter<br />
anderem über Ukeremund,<br />
Ukeremunde zum<br />
Ukermunde (1284).<br />
Das Stettiner Haff (polnisch:<br />
Zalew Szczecinski),<br />
auch Oderhaff oder<br />
Pommersches Haff genannt,<br />
ist das größte zur<br />
Ostsee gehörende Haff.<br />
Mit allen Nebengewässern<br />
hat es eine Ausdehnung<br />
von 903 Quadratkilometern<br />
und ist damit<br />
etwas größer als Berlin.<br />
Das Haff ist relativ flach<br />
und erreicht im kleinen<br />
Haff auf der deutschen<br />
Seite kaum Wassertiefen<br />
von vier Metern. Trotzdem<br />
ist es ein sehr beliebtes<br />
Segelsportrevier<br />
und bietet die direkte<br />
Anbindung an die Ostsee.<br />
Markant sind auch<br />
die lang gestreckten<br />
Schilfgürtel und das flache<br />
Ufer, das besonders<br />
in den Strandbereichen<br />
sehr kinderfreundlich<br />
ist. Das Seebad verfügt<br />
über drei Stände.<br />
Wer gern das Altstadtflair<br />
genießen möchte,<br />
der sollte mit seinem<br />
Boot im Stadthafen anlegen.<br />
Dort sind auch<br />
Serviceeinrichtungen<br />
vorhanden.<br />
Angeln, Boot fahren<br />
und Tierpark besuchen<br />
Zeesenboote üben heute<br />
einen ungewöhnlichen<br />
Reiz aus. Ihre dunkelbraunen<br />
derben Segel,<br />
ihr robuster Bootskörper<br />
erinnern an alte Zeiten,<br />
in denen sie als Fischerboote<br />
zwischen Stettiner<br />
Haff und Saaler Bodden<br />
ihren Dienst verrichteten.<br />
Bei einem Segeltörn<br />
in Richtung Insel Usedom<br />
erzählt etwa Käpt’n<br />
100 Arten gibt es im<br />
Tierpark Ueckermünde.<br />
Alwin Harder auch maritime<br />
Geschichten aus<br />
der großen Zeit der Zeesenboote<br />
und der Region<br />
(Infos: 0172 3125388).<br />
Ueckermünde ist der<br />
östlichste Seenothafen<br />
Deutschlands und<br />
Ausgangspunkt vieler<br />
Überfahrten für Personen<br />
und Fahrräder<br />
zur Insel Usedom, nach<br />
Stettin oder zum Seehafen<br />
nach Swinemünde<br />
(Infos: Reederei Peters,<br />
039771 22426).<br />
Uecker, Zarow und Peene<br />
laden auch zum Wasserwandern<br />
ein. Dabei ist<br />
die Stadt Ueckermünde<br />
in ein überregionales<br />
Wasserwandernetz eingebunden.<br />
Wer kein eigenes<br />
Boot hat, kann sich<br />
am Bootsverleih nahe der<br />
Altstadt auch ein Kanu,<br />
ein Kajak oder ein Motorboot<br />
ausleihen. Übrigens,<br />
auch angeln kann<br />
man entlang der Flüsse<br />
sehr gut. Nicht vergessen<br />
darf man den Tierpark.<br />
Hier tummeln sich mehr<br />
als 400 Tiere aus 100<br />
Arten. Das Haffmuseum<br />
im Schloss beherbergt<br />
eine Ausstellung zur<br />
Stadt- und Regionalgeschichte<br />
mit Funden und<br />
Gegenständen aus der<br />
Ur- und Frühgeschichte<br />
und der Stadtgeschichte.<br />
Wer sich für Stadtgeschichte<br />
interessiert, für<br />
den gibt es Führungen<br />
durch die historische<br />
Altstadt. Ein Herold der<br />
pommerschen Herzöge<br />
führt dann durch die<br />
mehr als 750-jährige Geschichte<br />
von Ueckermünde.<br />
Hartmut Nieswandt<br />
ueckermuende.de
freizeit 23<br />
Die Wasserburg ist umgeben von einem großen Teich und<br />
Gräben.<br />
©(2) Hartmut Nieswandt<br />
Im mittelalterlichen Gewölbekeller können bis zu<br />
100 Personen feiern.<br />
Romantische Burg mitten in Mecklenburg<br />
Sie lohnt unbedingt<br />
einen Besuch: die<br />
Wasserburg Liepen.<br />
Hier findet sich pure<br />
Geschichte, und auch<br />
ein Likörchen lädt ein.<br />
Liepen. Das ist genau das<br />
Richtige für romantische<br />
Seelen: Die Wasserburg Liepen<br />
ist eingebettet in die<br />
atemberaubende Landschaft<br />
zwischen Mecklenburgischer<br />
Schweiz und Mecklenburgischer<br />
Seenplatte –<br />
östlich des Malchiner Sees<br />
und nördlich der Müritz.<br />
Wervermutet hier mitten in<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
schon eine Burg? Um so erstaunlicher<br />
und schöner ist<br />
ein Rundgang über die Insel.<br />
Im Jahr 1337 wurde die<br />
Adelsfamilie Hahn, deren<br />
Stammsitz war Basedow<br />
ganz in der Nähe, mit der<br />
Burganlage und dem Gut<br />
Liepen belehnt. Die Wasserburg<br />
wurde wahrscheinlich<br />
indieser Zeit als Herrschaftssitz<br />
und Wehranlage<br />
errichtet. Dazu wurde ein<br />
großer sichelförmiger Teich<br />
durch einen bis zu 30 Metern<br />
breiten Graben ergänzt,<br />
so entstand die geschlossene<br />
Insel. Im Norden und Westen<br />
soll diese Insel von einer<br />
Mauer geschützt gewesen<br />
sein. Überliefert ist mindestens<br />
ein Treppenturm<br />
an der Ostseite, das weist<br />
auf die Mehrgeschossigkeit<br />
der Burg hin. Westlich am<br />
Festland stand ein großes,<br />
bewohntes Torhaus. Vermutlich<br />
war der Burggraben<br />
außerhalb der Insel von<br />
einem Palisadenzaun und<br />
dichtem Dornengestrüpp<br />
umgeben. Nach dem Ende<br />
des Dreißigjährigen Krieges<br />
(1618 –1648) verlor die Burg<br />
ihre Bedeutung als Wehranlage<br />
und verfiel. Im Jahr<br />
1700 wurde ein Herrenhaus<br />
im Stil des ländlichen Barockauf<br />
den erhalten gebliebenen<br />
Kellergewölben gebaut.<br />
Bis zur Enteignung im<br />
Jahr 1945 blieb das Haus im<br />
Besitz der Familie Hahn und<br />
wurde danachals Wohnhaus<br />
genutzt. Von 1996 bis 1998<br />
wurde die Anlage dank seiner<br />
herausragenden Bedeutung<br />
als Baudenkmal umfassend<br />
saniert. Das heutige<br />
Erscheinungsbild der Wasserburg<br />
Liepen entspricht in<br />
etwa dem von 1700.<br />
Die Wasserburg, eingebettet<br />
in den Burggraben und den<br />
kleinen, malerischen Park,<br />
ist heute ein besonderer Anziehungspunkt<br />
in der Mecklenburgischen<br />
Schweiz.<br />
Liepen hat zudem einen<br />
wunderschönen Badesee,<br />
liegt direkt am Wald und ist<br />
umgeben von interessanten<br />
Ausflugszielen wie dem bekannten<br />
Schloss Basedow.<br />
Seit Juli 2015 besitzt die Familie<br />
Hahn die Wasserburg<br />
und lebt auchprivat dort. Sie<br />
richtete unter anderem die<br />
„Hahnsche Gutsmanufaktur“<br />
ein. Im Hofladen gibt es<br />
den berühmten Bitterlikör<br />
„Alte Pomeranze“. (Pomeranzen<br />
sind die Urform der<br />
Orangen.) Die „Alte Pomeranze“<br />
wird heute in der<br />
Wasserburg in traditioneller<br />
Weise hergestellt. Jeder<br />
Arbeitsschritt wird in liebevoller<br />
Handarbeit durchgeführt<br />
und unterliegt einer<br />
strengen Qualitätskontrolle.<br />
Die Wasserburg bietet auch<br />
einen mittelalterlichen Gewölbekeller,<br />
in dem bis zu<br />
100 Personen Platz finden.<br />
Zum Beispiel, um Hochzeit,<br />
Geburtstag oder Weihnachten<br />
zu feiern.<br />
HN<br />
wasserburg-liepen.de<br />
Internationale Kunst und Kultur erleben in<br />
Mecklenburg –besuchen Sie den<br />
Skulpturenpark Wesenberg<br />
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Öffnungszeiten<br />
Geöffnet 18.7.<strong>2021</strong> bis 17.10.<strong>2021</strong>,<br />
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Montag geschlossen<br />
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Gruppen ab acht Personen bitte anmelden.<br />
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24 freizeit<br />
Tipp<br />
derRedaktion<br />
Wo Natur zum<br />
Erlebnis wird<br />
Ein Muss für jeden Naturliebhaber<br />
ist der rund 40 Hektar große Naturerlebnispark<br />
Mühlenhagen im wunderschönen<br />
Tollensetal. Zu finden<br />
auf halber Höhe zwischen Altentreptow<br />
und Burow. Erreicht von<br />
Wald und Wiesen über Bäche und<br />
Teiche bis hin zu Feuchtgebieten<br />
und Kiesgruben. Beim Spaziergang<br />
durch den Park gibt es von verschiedenen<br />
Aussichtspunkten viel<br />
zu entdecken und zu beobachten.<br />
Etwa Rot- und Damwild in ihren<br />
weiträumigen Gehegen. Oder<br />
auch Schafe, Pferde und Esel. Insgesamt<br />
sind hier über 650 Tier zu<br />
Hause. Mit verführerischen Düften<br />
lockt der Duftgarten. Im Irrgarten<br />
heißt es, aus dem Wege-Wirrwarr<br />
herauszufinden. Ein kleines<br />
Café sorgt für die gastronomische<br />
Versorgung der Besucher. Neben<br />
Kaffee und Kuchen ist dort auch Eis<br />
aus der Region zu haben. Die Parkbesitzer<br />
Nadine Oswald und John<br />
Scholtes (Foto) setzen nämlich auf<br />
Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />
DaNilo vitENsE<br />
Redakteur<br />
<strong>Urlaubsmagazin</strong><br />
© Kai Horstmann<br />
Die „Romantik“ ist bei gutem Wind bis<br />
zu sieben Knoten schnell.<br />
©privat<br />
segeltörn zum<br />
„vier-Kirchen-Blick“<br />
Skipperin Rika Harder segelt<br />
mit ihrem Zeesenboot in<br />
den Gewässern vor der<br />
Sonneninsel.<br />
Insel Usedom. „Meer, Wind, Wellen,<br />
am Himmel kreisende Seeadler und<br />
Störche, vorbeischwimmende Fischotter<br />
oder manchmal sogar ein Wildschwein.<br />
All’ das liebe ich und möchte<br />
es nicht mehr wissen. Manchmal<br />
sage ich zu mir: Eigentlich arbeitest<br />
du jeden Tag im Paradies.“ – Die so<br />
von ihrer Tätigkeit begeistert spricht,<br />
heißt Rika Harder und lebt seit Anfang<br />
der 2000er Jahre auf der Insel Usedom.<br />
Als Skipper ist sie von Frühjahr<br />
bis zum Herbst mit ihrem Zeesenboot<br />
„Romantik“ in den Gewässern vor dem<br />
Eiland unterwegs.<br />
Vom Naturhafen Krummin aus sticht<br />
sie in See, segelt mit ihren Gästen auf<br />
der Krumminer Wiek oder auch bis<br />
nach Rankwitz, das im Lieper Winkel<br />
der Insel Usedom am Peenestrom liegt.<br />
Ein optischer Höhepunkt ihrer Segeltouren<br />
auf der Krumminer Wiek ist<br />
der „Vier-Kirchen-Blick“. „Es gibt während<br />
der Tour einen ganz bestimmten<br />
Punkt auf dem Gewässer,von dem aus<br />
die Kirchtürme von Krummin, Wolgast,<br />
Lassan und Zinnowitz gleichzeitig<br />
zu sehen sind. Das ist für meine<br />
Gäste immer wieder beeindruckend“,<br />
so die Skipperin.<br />
Sie hat alles im Griff als Skipperin: Rika<br />
Harder.<br />
©Ralph Schipke<br />
Blickt Rika Harder auf ihr Leben<br />
zurück, dann gehört das Segeln seit<br />
ihrer Kindheit dazu. Ihr Vater kaufte<br />
das Boot, es stammt aus dem Jahr<br />
1929, und als kleines Mädchen war<br />
sie stets mit an Bord. So erlernte sie<br />
alle Handgriffe auf dem Boot von der<br />
Pike auf. Als die Zeit der Berufswahl<br />
kam, schlug sie jedoch zunächst den<br />
Wegeiner Kellnerin ein. Den Beruf erlernte<br />
sie im damaligen Neubrandenburger<br />
Hotel „Vier Tore“, absolvierte<br />
in Leipzig ein Fachschulstudium der<br />
Gastronomie und arbeitete jahrelang<br />
als Restaurantleiterin im Berliner<br />
„Lindencorso“, um sich letztendlich<br />
zur Diplom-Kauffrau zu qualifizieren.<br />
Das alles jedoch ließ ihre Liebe zum<br />
Segeln nicht erkalten, denn 1999 begann<br />
sie dann mit der „Romantik“,<br />
ihren Lebensunterhalt zu verdienen,<br />
indem sie touristische Segeltouren auf<br />
dem Stettiner Haff anbot. Zunächst<br />
von Mönkebude aus, abAnfang 2000<br />
ging sie dann im Hafen von Usedom<br />
mit ihrem 16 Meter langen Schiff vor<br />
Anker. Den einstigen Arbeitssegler<br />
der Küstenfischer hat Rika Harder<br />
inzwischen komplett neu aufgebaut.<br />
In diesem Jahr ihre „Romantik“ eine<br />
komplette neue Segelgarnitur mit<br />
Großsegel, Fock, Klüver, Topsegel und<br />
Besan –insgesamt rund 100 Quadratmeter<br />
–erhalten. Eckhard Behr<br />
zeesenboot.de
freizeit 25<br />
stilvolle ostseevillen<br />
der Kaiserbäder<br />
Berühmtheiten wie<br />
Maxim Gorki, Donna<br />
Leon und Pierce<br />
Brosnan waren bereits<br />
in den Villen der<br />
Bäderarchitektur.<br />
Insel Usedom. Doch nicht<br />
nur sie ließen sich von den<br />
Meilensteinen der Architektur<br />
verzaubern. Theodor Fontane<br />
gehörte ebenso dazu,<br />
Kaiser Wilhelm II traf sich<br />
zum Teemit Konsulin Staudt<br />
und der deutsch-amerikanische<br />
Maler Lyonel Feininger<br />
war verliebt in die Motive<br />
der historischen Häuser mit<br />
ihren Fialen, Pilastern und<br />
kleinen Parkanlagen. Diese<br />
Villen sind europaweit einzigartig,<br />
auch in ihrer Fülle,<br />
und jedes Haus erzählt<br />
eine eigene Geschichte: von<br />
Berliner Bankiersfamilien<br />
oder Industriellen, die auf<br />
der Insel Usedom ihr Geld<br />
anlegten und je nach Größe<br />
des Geldbeutels architektonische<br />
Anleihen an französischen<br />
Renaissancepalästen<br />
oder Bauten des Klassizismus,<br />
gemischt mit der Antike,nahmen.<br />
So entstand eine<br />
„Skyline“, die, vom Meer aus<br />
betrachtet, weltweit ihresgleichen<br />
nicht findet.<br />
Sie können die Villen der<br />
Bäderarchitektur auch auf<br />
einer Radtour erkunden.<br />
Diese führt von der Seebrücke<br />
im Seebad Bansin entlang<br />
der Promenade –vorbei<br />
am Hotel Kaiser Wilhelm,<br />
der Villa Germania und<br />
dem Café Asgard –bis nach<br />
Heringsdorf, wo die längste<br />
Seebrücke Deutschland mit<br />
508 mLänge aus dem Wasser<br />
ragt. Die Tour führt über<br />
die Villa Oppenheim, entlang<br />
der Ahlbecker Promenade.<br />
Hier stehen die Häuser dicht<br />
an dicht mit unterschiedlichsten<br />
architektonischen<br />
Details. InHeringsdorf setzt<br />
die Villa Irmgard den glanzvollen<br />
Schlusspunkt.<br />
Nicht vergessen werden dürfen<br />
bei der Bäderarchitektur,<br />
die Holzhäuser aus Wolgast.<br />
Der Heringsdorfer Hobbyhistoriker<br />
Hans-Ulrich Bauer<br />
beschreibt sie in seinem<br />
Buch „Holzhäuser aus Wolgast<br />
– Ikonen der Bäderarchitektur“.<br />
mbb<br />
usedom.de/baederarchitektur<br />
+Irrgarten<br />
+Schatzsuche<br />
+Piratenpfad<br />
+viele Knobelspiele<br />
+Imbiss uvm.<br />
+Fußballbillard<br />
Lust auf Abenteuer?<br />
Gehen Sie mit uns auf Schatzsuche und finden Sie den Wegdurch<br />
unseren Irrgarten. Perfekter Spaß für Jung und Alt.<br />
Highlights <strong>2021</strong><br />
04. August –Gartenfest mit Hüpfburg<br />
15. Oktober –Geisternacht<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
01. Mai –31. Oktober<br />
täglich von 10–18Uhr<br />
IRRGARTEN Bollewick<br />
Röbler Straße (hinter Tischlerei Fink)<br />
Tel. 0152 29697272 (Familie Rohleder)<br />
Der<br />
Urlaubstipp<br />
SONNENTOR Theaterfestival<strong>2021</strong><br />
26. –29. August <strong>2021</strong><br />
Zauberhaftes<br />
Open-AirErlebnis<br />
Das Strandhotel Preussenhof prägt das Bild der Zinnowitzer<br />
Promenade.<br />
©UTG/Andreas Dumke<br />
MusikalischeZauberpossenachdem Märchenvon WilhelmHauff<br />
Sonnentor Hof, Babke3,17252 Mirow<br />
Do 26. |Fr27. |Sa28.8.21<br />
20:00 Uhr<br />
So 29.8.21<br />
15:00 Uhr |20:00 Uhr<br />
(optional)<br />
Festival- und Besucherinfos unter<br />
www.sonnentor-theaterfestival.de<br />
Mirow 039833-27567<br />
Neustrelitz 03981-253119<br />
Wesenberg 039832- 20621
26 freizeit<br />
Pack’ die Badehose ein!<br />
Zubehör für den perfekten Strandausflug<br />
Sommerzeit ist Badezeit. Doch oft verläuft<br />
der Ausflug an den Strand spontan. Und<br />
natürlich fällt erst im Strandkorb auf, dass<br />
die Badehose noch im Hotelzimmer verweilt<br />
und auch Buddeleimer und Co. für den<br />
Nachwuchs noch im Auto liegen. Damit<br />
das nicht mehr passiert, geben wir Ihnen<br />
ein paar Tipps, was in die Strandtasche<br />
gehört.<br />
Handtücher:<br />
Es versteht sich von selbst, dass Handtücher<br />
in die Strandtasche gehören. Schließlich<br />
sind diese nicht nur nach dem Abtrocknen<br />
wichtig, sondern auch ein praktischer<br />
Ersatz für die Decke. Also am besten<br />
gleich mehrere einpacken und nichts wie<br />
ab zum See!<br />
Kleingeld:<br />
Es braucht das nötige Kleingeld, wenn der<br />
Nachwuchs nach einem Eis quengelt<br />
oder die Wasserflasche Zuhause im<br />
Kühlschrank liegt, statt in der<br />
Strandtasche. Aber Achtung:<br />
Wertsachen nur auf das<br />
Nötigste beschränken. Also<br />
Handy und Portemonnaie<br />
sind in der Unterkunft besser<br />
aufgehoben. Zudem kann ein<br />
Tag ohne Anrufe auch mal ganz<br />
entspannend sein.<br />
Spielzeug:<br />
Beachball, Klettball,<br />
Volleyball – die Möglichkeiten,<br />
sich am Strand sportlich zu<br />
betätigen sind vielfältig. Mindestens<br />
ein Spielgerät ist daher Pflicht, damit<br />
während der Stunden am Wasser keine<br />
Langeweile aufkommt!<br />
Essen und Trinken:<br />
Baden macht hungrig. Kleine Snacks u<br />
deshalb empfehlenswert. Nicht an jed<br />
es Imbissstände und Eisverkäufer. Zud<br />
Proviant von Zuhause den Geldbeutel
freizeit 27<br />
Sonnenhut/Mütze:<br />
Wenn die Sonne mit all ihrer Kraft so herrlich scheint, gibt es schnell<br />
einen Sonnenbrand auf der Kopfhaut. Auch ein Sonnenstich ist<br />
manchmal die Folge. Besser ist es, sich mit einem modischen<br />
Accessoire auf dem Haupt zu schützen. Zudem sieht solch<br />
eine Kopfbedeckung auch noch richtig gut aus.<br />
Sonnencreme:<br />
Sonnenbrand schmerzt nicht nur, sondern ist dazu<br />
auch noch richtig gefährlich. Wer den Hummer-Teint<br />
vermeiden will, sollte deshalb unbedingt Sonnenlotion,<br />
-creme oder -spray dabei haben. Ratsam ist es auch, sich<br />
bereits vor dem Strandbesuch einzucremen. Und nach<br />
dem Planschen das Nachcremen nicht vergessen.<br />
Bikini und Badehose:<br />
Freunde des FKK können auf<br />
Badebekleidung meist gern verzichten. Wer<br />
allerdings vom Nacktbaden nicht viel hält,<br />
oder gerade nicht am passenden FKK-Strand<br />
zugegen ist, sollte deshalb Badehose und Bikini<br />
nicht vergessen. Auch Wechsel-Badebekleidung<br />
ist ratsam. Wer will schon die ganze Zeit mit nassen<br />
Klamotten in der Sonne liegen?<br />
Badeschuhe:<br />
Wer an steinigen Stränden unterwegs<br />
ist, dem sind diese, meist aus Gummi<br />
bestehenden Treter zu empfehlen. Sie sehen<br />
nicht immer modern aus, schützen jedoch<br />
vor lang anhaltenden Stranderinnerungen wie<br />
Schürfwunden oder Druckstellen.<br />
Sonnenbrille<br />
Meistens sieht sie richtig cool aus. Aber das Wichtigste:<br />
Sie schützt die Augen vor der UV-Strahlung.<br />
nd Getränke sind<br />
em Badesee gibt<br />
em schont der<br />
.<br />
Lektüre<br />
Immer nur Action? Ein<br />
Seebesuch sollte auch<br />
entspannend sein. Ein<br />
gutes Buch oder ein paar<br />
Magazine sind da ideal,<br />
um abzuschalten. Also<br />
das <strong>Urlaubsmagazin</strong> vom<br />
Nordkurier gleich in die<br />
Strandtasche packen!<br />
Fotos © Dmytro Smaglov Marco2811; © Stephan Koscheck;<br />
© seen; © dispicture; © mdorottya; © baibaz; © siraphol; © electriceye;<br />
© Africa Studio – stock.adobe.com
28 faMilie<br />
©kerdkanno –stock.adobe.com<br />
Im Sommer hilft nur eins: Eis, viel Eis<br />
Schoko, Erdbeere oder Vanille –das sind bei uns seit Jahren die Klassiker unter den Eiscremes.<br />
Dabei gibt es fast alles an gefrorenen Süßkram, was man sich in Waffeln so vorstellen kann. Kalt,<br />
erfrischend und lecker. Aber auch gesund?<br />
„Soll ich‘s täglich essen oder<br />
lass ich‘s lieber sein? Jein“ –<br />
angelehnt an den gleichnamigen<br />
Hit von Fettes Brot<br />
spalten sich die Geister an<br />
der Frage, wie gesund Speiseeis<br />
im Sommer ist. Klar<br />
sind das kleine, köstliche<br />
Kalorienbomben mit bis zu<br />
200 kcal pro Kugel. Und ja,<br />
ihre kühlende Wirkung bei<br />
Hitze ist zu vernachlässigen.<br />
Eine Tasse warmer Tee,<br />
so absurd es klingt, bewirkt<br />
mehr. Dann noch dieses<br />
Kälteziehen an den Zähnen.<br />
Oder, wenn man nicht<br />
schleckt, sondern schlingt,<br />
die Gefahr von Hirnfrost,<br />
jenem sekundenlangen<br />
Schmerz hinter der Augenhöhle.<br />
Kennt man auch von<br />
eisiger Cola. Aber: Täglich<br />
ein Eis essen, das macht uns<br />
glücklich. Es baut Stress ab<br />
–und ist daher gesund. Worauf<br />
warten Sie also? Ab zur<br />
nächsten Eisdiele! sisa<br />
Bacio und Mandorla direkt am Malchower Hafen<br />
Malchow. „Al Porto“ ist italienisch<br />
und heißt „Am Hafen“.<br />
Damit sind schon mal<br />
zwei wichtige Eigenschaften<br />
der gastlichen Stätte genannt,<br />
der der Eisliebhaber<br />
in Malchow unbedingt einen<br />
Besuch abstatten sollte –<br />
dem italienischen Restaurant<br />
inklusive Eisdiele<br />
direkt am Hafen.<br />
Dass die Italiener<br />
Eis immer<br />
schon am<br />
besten zaubern<br />
konnten,<br />
ist unbestritten,<br />
schließlich<br />
haben sie<br />
diese Köstlichkeit<br />
ja erfunden.<br />
Und das wird das<br />
Schleckermäulchen auch<br />
in Malchow bestätigt finden.<br />
Egal ob Pistacchio (mit<br />
Pistazien), Stracciatella (Vanille<br />
mit Schokostückchen),<br />
Mandorla (Mandel), Fragola<br />
(Erdbeere), Bacio (Schokolade<br />
und Haselnuss) oder<br />
Frutti di scusa (Waldfrucht)<br />
–esschmeckt alles. Und es<br />
schmeckt jedes Mal ein bisschen<br />
anders, denn das „Al<br />
Porto“-Eis ist hausgemacht.<br />
Darum also sind kleine Abweichungen<br />
möglich.<br />
Natürlich gibt es, egal ob in<br />
der Schale auf die Hand oder<br />
im opulenten Becher im Eiscafé,<br />
dazu alle fruchtigen<br />
und sahnigen Zutaten, die<br />
ein italienischer Eismeister<br />
Italienische Köstlichkeiten: Der Autor empfiehlt Joghurt<br />
Orange (hinten, 4. v. r.)und Kiwi (vorn 3. v. l.). ©Archiv Nordkurier<br />
anbieten kann. Man muss<br />
aus dem Besuch bei „Al<br />
Porto“ aber kein „Kalorieren-Festival“<br />
machen. Darum<br />
empfiehlt der Autor an<br />
dieser Stelle die Eissorten<br />
Joghurt Orange und Kiwi.<br />
Beide sind sehr fruchtig –<br />
aber nicht so süß und nicht<br />
zu sahnig.<br />
Egal, ob man sich aneinen<br />
der Café-Tische zwischen<br />
der berühmten Malchower<br />
Drehbrücke, dem Malchower<br />
See und dem Hafen<br />
setzt oder die Waffel lieber<br />
in die Hand nimmt – bei<br />
„Al Porto“ gibt es Urlaubs-<br />
Sightseeing kostenlos dazu.<br />
Der Eis-Genießer kann<br />
nebenbei beobachten, wie<br />
die Brücke gedreht wird, damit<br />
die Dampfer und großen<br />
Yachten passieren können.<br />
Auchdas Treiben an der Anlegestelle<br />
der Weißen Flotte<br />
ist interessant. Und gegenüber,<br />
amanderen Ufer des<br />
Malchower Sees, wartet ein<br />
Stück Malchower Geschichte:<br />
das Kloster. Dorthin<br />
kann man nach dem Eisschlecken<br />
eine kleine Wanderung<br />
über den Erddamm<br />
unternehmen. Und sich dabei<br />
die Mandorla- oder Bacio-Kalorien<br />
gleich wieder<br />
ablaufen.<br />
Hartmut Nieswandt<br />
„Al Porto“ befindet sich in der<br />
Kirchenstraße 1,<br />
Telefon: 039932 47337<br />
alportomalchow.de<br />
©Liddy Hansdottir –stock.adobe.com
faMilie 29<br />
©mo-ment –stock.adobe.com<br />
Hier werden Softeis-Klassiker noch selbst produziert<br />
Burg. Stargard. Die Eisproduktion<br />
ist angelaufen.<br />
Die Maschinen sind in Gang<br />
gesetzt. Und die Wetteraussichten<br />
sprechen dafür,dass<br />
der Zeitpunkt, um die Pinguin-Fahne<br />
zu hissen, jetzt<br />
genau richtig ist. Chefin Simone<br />
Ahrends öffnet um 13<br />
Uhr die Pinguin-Eisdiele in<br />
Burg Stargard.<br />
Selbst gemachtes Softeis in<br />
den Sorten Schoko-Vanille<br />
und Erdbeer-Vanille ist seit<br />
Eröffnung der Eisdiele am<br />
10. Mai 1954 der Klassiker,<br />
weiß Simone Ahrends zu berichten.<br />
Sie selbst arbeitet<br />
schon seit Mitte der 1980er-<br />
Jahre dort und hat das Geschäft<br />
von Onkel und Tante<br />
übernommen. Das Erfolgsgeheimnis?<br />
Eigene Herstellung<br />
–und ein streng gehütetes<br />
Rezept.<br />
Pinguin-Chefin Simone Ahrends und Mitarbeiterin Ramona<br />
Krüger (vorn) zapfen frisches Softeis.<br />
©V.Teske-Mbalisike<br />
In Burg Stargard wird die<br />
Eismasse also noch selbst<br />
produziert. „Unsere Geräte<br />
sind noch von vor der Wende“,<br />
blickt Simone Ahrends<br />
stolz auf die Automaten, aus<br />
denen täglich inder Zeit von<br />
13 bis 18 Uhr die Eis-Klassiker<br />
zu haben sind. Auch die<br />
Inneneinrichtung der Pinguin-Eisdiele<br />
mit ihren braun<br />
getäfelten Wänden ist inzwischen<br />
ein Stück Nostalgie.<br />
Die Burg Stargarder Eisdiele<br />
ist ein Muss für<br />
viele Stammkunden,<br />
aber auch<br />
für Urlauber,sagt<br />
Simone Ahrends.<br />
Auch Erwachsene,<br />
die dort als<br />
Kind gern ein Eis<br />
gegessen haben,<br />
kommen nun mit<br />
ihren Kindern vorbei.<br />
Das klassische Softeis in<br />
der Eiswaffel gibt es auch<br />
als gefrorenes Eis zum<br />
Mitnehmen. Ebenso stehen<br />
Eisbecher mit Milcheis,<br />
Schokoladensoße, Eierlikör<br />
oder Früchten und Eisbecher<br />
mit Kugeleis, Früchten<br />
und Sahne auf der<br />
Speisekarte.<br />
vtm<br />
Die Pinguin Eisdiele befindet<br />
sich in der Marktstraße 19,<br />
Telefon: 039603 20309<br />
SCHLEMMEN&GENIEßEN<br />
im Herzen der Altstadt vonWaren (Müritz)<br />
FRISCH!<br />
- Restaurant und Lieferservice<br />
-beste Pizza- und Pastagerichte<br />
-frische, hausgemachte Suppen,<br />
viele vegane/vegetarische Gerichte<br />
-große Auswahl für jeden Geschmack<br />
LIEFERSERVICE<br />
anrufen oder online bestellen<br />
Tel. 03991 633422<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr 11 - 14 Uhr und 17 - 21 Uhr /<br />
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30 faMilie<br />
Selbstgemachtes Eis<br />
aus regionalen Zutaten<br />
Penzlin. Vor knapp<br />
einem Jahr haben<br />
sichMartin Horst und<br />
Franziska Göttsche<br />
alias Jackle & Heidi<br />
mit der Eröffnung ihrer<br />
„Gläsernen Eismanufaktur“<br />
im alten Bahnhofsgebäude<br />
von Penzlin einen<br />
Traum erfüllt. 2016 starteten<br />
sie mit den ersten Eis-<br />
Experimenten in der heimischen<br />
Garage. Mittlerweile<br />
gibt es unter dem Namen<br />
„Jackle & Heidi“ saisonal<br />
wechselnd mehr als 30 Sorten<br />
am Stiel oder im Becher,<br />
die bundesweit in über 100<br />
ausgewählten Läden und<br />
kleinen Cafés auf Eis-Fans<br />
warten. Was bisher fehlte,<br />
war ein eigener Laden. Bis<br />
dahin haben sie die Wartezeit<br />
mit einem Truck und<br />
dem Eisfahrrad überbrückt.<br />
So entstand die Idee für die<br />
Manufaktur im Bahnhofsgebäude<br />
– eine Kombination<br />
aus klassischem Café<br />
mit Eis, Kaffee, Kuchen,<br />
einem Laden für regionale<br />
Produkte und einer offenen<br />
Produktionsstätte, bei der<br />
man durch eine große Glasscheibe<br />
sehen und erleben<br />
kann, wie Zutaten aus der<br />
Region zu Erdbeer-, Rhabarber-<br />
oder Blaubeer-Cheesecake-<br />
verschmelzen.<br />
Die Eismanufaktur „Jackle<br />
& Heidi“ bringt die<br />
Herzen der Kunden „mit<br />
Martin Horst und Franziska Göttsche alias „Jackle &Heidi“<br />
bieten saisonal wechselnd mehr als 30 Eissorten. ©Uwe Toelle<br />
bestem Eis ohne Firlefanz<br />
zum Schmelzen“. „Wir verarbeiten<br />
großteils regionale<br />
Produkte – und das unter<br />
anderem auch vegan, laktose-<br />
und glutenfrei“, verrät<br />
Franziska Göttsche und<br />
ergänzt: „In unser handgemachtes<br />
Eis kommen<br />
selbstproduzierte Zutaten<br />
wie Kekse für Cookie, Karamell<br />
für Salz-Karamell oder<br />
Eierlikör für Eierliköreis.<br />
Wichtig ist den Produzenten<br />
die ökologische Verpackung:<br />
Deckel aus Bioplastik, Löffel<br />
aus Holz, Becher aus<br />
recycelbarem Papier. Die<br />
Gläserne Eismanufaktur<br />
ist täglich von 12 bis 17 Uhr<br />
geöffnet. Zusammen mit der<br />
überdachten Terrasse hat<br />
das Café 65 Sitzplätze. vtm<br />
Die Eismanufaktur befindet<br />
sich am Bahnhofsplatz 2,<br />
Telefon: 0395 77750501<br />
jackle-heidi.com<br />
©Markus Mainka –stock.adobe.com<br />
Eine Institution für Softeis-Liebhaber in der Oststadt<br />
Neubrandenburg. Wenn<br />
die Sonne hoch amHimmel<br />
steht, sich die Temperaturen<br />
jenseits der 20 Grad<br />
Marke einpendeln, dann<br />
brummt auch ineiner der<br />
ältesten Eisdielen Neubrandenburgs,<br />
bei „Eiscafé<br />
Tina“ in der Oststadt, das<br />
Geschäft. Versammeln sich<br />
die Fans der softig-cremigen<br />
und fruchtigen Erfrischung<br />
aus eigener Produktion<br />
in der Einsteinstraße<br />
37 schon zur Mittagszeit,<br />
laufen die Softeis-Maschinen<br />
von Frank Liebing auf<br />
Hochtouren. „Ob Soft-, Kugeleis,Kuchen<br />
oder die Eistorten,<br />
alles erfolgt hier in<br />
eigener Herstellung“, verrät<br />
der gebürtige Berliner,<br />
der schon seit 40 Jahren im<br />
Eisgeschäft ist. Eigentlich<br />
sei er ja von Beruf Lebensmittelingenieur.<br />
Nun ver-<br />
Die Gesichter des Cafés: Elke Kurzenberg und Frank Liebing<br />
©Danilo Vitense<br />
kauft er an die 14 Tonnen<br />
Eis pro Jahr. Der Eisschein,<br />
den zu DDR-Zeiten jeder<br />
erwerben konnte, macht es<br />
möglich. Er bildete damals<br />
die Voraussetzung für eine<br />
Gewerbeerlaubnis. Liebing<br />
hat ihn gemacht. Sogar den<br />
großen, der über die Softeis-Produktion<br />
hinausgeht.<br />
Dafür hatte er 14 Tage die<br />
Schulbank gedrückt und<br />
danach seine erste Eisdiele<br />
in Berlin eröffnet.<br />
Auf „Eiscafé Tina“ sind<br />
Frank Liebing und seine<br />
Frau Karin dann vor<br />
20 Jahren gekommen.<br />
Martin Schössow, der<br />
das Oststadt-Mekka<br />
für Softeis-Liebhaber<br />
1979 eröffnet<br />
hat, suchte einen<br />
Nachfolger.Und die<br />
Liebings, die noch<br />
ein kleines Hotel<br />
in Fürstenberg betreiben,<br />
haben zugeschlagen.<br />
Der<br />
Name Tina rührt<br />
übrigens vom Namen<br />
der Tochter des Vorgängers.<br />
Und noch etwas:<br />
Ursprünglich war an der<br />
Stelle von der Stadt eine<br />
Broilergaststätte geplant.<br />
Inzwischen gibt es hier seit<br />
42 Jahren Softeis –und das<br />
von Montag bis Sonntag.<br />
Geöffnet ist von Ende Februar<br />
bis 31. Oktober zwischen<br />
11 und 18 Uhr.Und in<br />
der Zeit gibt es abwechselnd<br />
gut zehn unterschiedliche<br />
Sorten Softeis. „Aber<br />
Schoko-Vanille ist<br />
und bleibt der Renner“,<br />
sagt Liebing.<br />
Gleiches gilt für<br />
den Erdbeer-Eisbecher<br />
und Tutti-Frutti.<br />
Danilo Vitense<br />
Eiscafé Tina<br />
befindet sich in der<br />
Einsteinstraße37,<br />
Telefon:<br />
70395 7072620<br />
eiscafetina.<br />
weebly.com<br />
©Liddy Hansdottir –stock.adobe.com
faMilie 31<br />
©bluedesign –stock.adobe.com<br />
Bei „Omi Röhl“ verwöhnt jetzt Softeis die Gaumen<br />
Die Angestellten Anka<br />
und Kathrin sorgen für den<br />
ständigen Nachschub bei<br />
den Softeis-Genüssen. ©mbb<br />
Kristin Klie und Frank Spiesecke haben viele Ideen für den<br />
Landgasthof, der ein Paradies für Eis-Genießer geworden ist.<br />
Sarnow. „Ichbin ein Eisfritze<br />
–und das schon seit einigen<br />
Jahrzehnten“, lächelt<br />
verschmitzt Frank Spiesecke<br />
(47).<br />
Der gebürtige Ludwigsfelder<br />
betreibt seine Softeisdiele in<br />
Sarnow –direkt an der Bundesstraße<br />
B197 kurz vor Anklam.<br />
Und das in einem traditionellen<br />
Landgasthof, der<br />
einst „Gastwirtschaft Otto“<br />
hieß, im Volksmund aber nur<br />
„Omi Röhl“ genannt wurde.<br />
Hier feierten die Menschen<br />
aus den umliegenden Dörfern<br />
ihre Familienfeste, hier<br />
wurde getanzt, auf der kleinen<br />
Bühne erklang Musik.<br />
Wenn morgens die Sonne<br />
aufging, dann fiel die Eingangstür<br />
ins Schloss …<br />
Seit Juli 2020 hat nunmehr<br />
Frank Spiesecke gemeinsam<br />
mit seiner bei ihm angestellten<br />
Lebenspartnerin Kristin<br />
Klie das Sagen. „Wir produzieren<br />
Softeis nach altem<br />
DDR-Rezept. Den Rohstoff<br />
beziehe ich von der im sächsischen<br />
Colditz ansässigen<br />
Firma anona. 20 bis 30 verschiedene<br />
Sorten haben wir<br />
im Angebot. Das reicht von<br />
den Klassikern Schoko-Vanille<br />
über Melone, Heidelbeere<br />
bis hin zu Pfirsich“,<br />
erzählt Frank Spiesecke.<br />
Unternehmerisch begonnen<br />
hat er einst mit einer Malerfirma.<br />
Doch irgendwie war<br />
die Liebe zum Eis schon immer<br />
da. Und so informierte<br />
er sich bei einem Freund in<br />
Potsdam, wie die Herstellung<br />
von Softeis läuft, dann<br />
eröffnete er in Cottbus eine<br />
eigene Softeisdiele, später<br />
kamen weitere in Zwickau,<br />
Potsdam und Ludwigsfelde<br />
hinzu. Bau und Eis – das<br />
waren seine zwei wirtschaftlichen<br />
Standbeine.Doch seitdem<br />
er mit Partnerin Kristin,<br />
ihr gehört der Gasthof,<br />
im vorpommerschen Sarnow<br />
eine zweite Heimat gefunden<br />
hat, setzt Frank Spiesecke<br />
alles auf die „Eis-Karte“.<br />
– „Ich hatte noch zwei alte<br />
Softeismaschinen. Die wurden<br />
wiederhergerichtet und<br />
dann ging es los“, blickt er<br />
zurück. Inzwischen mit großem<br />
Erfolg,denn zur Softeisdiele<br />
kommen nicht nur die<br />
Einheimischen aus der gesamten<br />
Umgebung, hier halten<br />
auch die Vorüberfahrenden<br />
an –und „tanken“ eine<br />
Portion Softeis. Entweder in<br />
der Tüte oder der traditionellen<br />
Waffelmuschel oder<br />
genießen einen Eisbecher.<br />
Das entweder auf einem Liegestuhl<br />
vor der Eisdiele im<br />
„Sandstrand“ oder auf der<br />
Liegewiese im Garten. „Wir<br />
bieten fünf Eisbecher an –<br />
Nuss, den Schwedeneisbecher,<br />
Erdbeere, Heidelbeere<br />
und den Kindereisbecher“,<br />
zeigt Frank Spiesecke auf die<br />
handgeschriebene Karte am<br />
Hauseingang. Wer möchte,<br />
der erhält auch einen guten<br />
Espresso, Cappuccino oder<br />
Latte macchiato. Und wenn<br />
sich in den kommenden<br />
Monaten<br />
alle Ideen<br />
des Unternehmers<br />
umsetzen<br />
lassen,<br />
können die<br />
Gäste auch<br />
den dann<br />
sanierten<br />
Gastraum nutzen.<br />
Ob die jetzt<br />
aktuellen täglichen<br />
Öffnungszeiten von<br />
11 bis 19 Uhr erweitert<br />
werden? – Die Frage lässt<br />
Frank Spiesecke noch offen,<br />
aber Ideen hat er für seine<br />
Softeisdiele in Sarnow noch<br />
eine Menge. Eckhard Behr<br />
Softeisdiele Sarnow<br />
17392 Sarnow<br />
facebook.com/<br />
softeisdiele.sarnow<br />
Erleben Sie Burg Stargard<br />
Reiterhof Gohrs<br />
Besucherempfang und Touristinformation<br />
Burg 4 · 17094 Burg Stargard · Tel. 039603 25355<br />
E-Mail: ti@burg-stargard.de · www.burg-stargard.de<br />
Burgfest
32 faMilie<br />
Geschmackshits sind Veganes<br />
Eis und Bubble Waffles<br />
Koserow. Doreen Grambow-<br />
Knuth ist derzeit ständig<br />
unterwegs –zwischen ihrem<br />
Eiscafé Moritz in der Koserower<br />
Hauptstraße und dem<br />
einige Hundert Meter entfernten<br />
Eismobil.<br />
Im Café stellt sie alle Zutaten<br />
für ihren Arbeitstag im<br />
Eismobil zusammen, dann<br />
wird dort alles für die Gäste<br />
vorbereitet. „...und wenn<br />
ich fertig bin, öffne ich.“ Das<br />
kann schon mal eine Stunde<br />
früher sein als ausgeschildert.<br />
Denn die Kunden kommen<br />
gleich in den Morgenstunden<br />
zuhauf, umsich die<br />
Genusshits der Saison zu<br />
holen. Das sind die Bubbles<br />
Waffels und das vegane Eis<br />
in den Geschmacksrichtungen<br />
Schoko, Limette oder<br />
Das Paradies am Ziegenmarkt<br />
Doreen Grambow-Knuth präsentiert den Genusshit der<br />
Saison: Eis in der Bubble Waffle.<br />
Röbel. Die etwas älteren<br />
Leute aus Röbel und Umgebung<br />
werden sich noch an<br />
die legendäre Eisdiele Petznick<br />
erinnern, die am Platz<br />
der DDR schräg gegenüber<br />
der Post ihren Sitz hatte.<br />
Die Eisdiele gibt es nicht<br />
mehr, sie wurde nach der<br />
Wende genau so dicht gemacht<br />
wie die Post. Ein Eiscafé,<br />
indem genau so leckeres<br />
Eis über den Tresen<br />
gereicht wird, ist<br />
aber nach wie<br />
vor da: Seit rund<br />
18 Jahren gibt<br />
es das „Eisparadies“<br />
in der Straße<br />
des Friedens 3.<br />
Dort mitten in der<br />
Altstadt am Ziegenmarkt<br />
kann man<br />
sehr schön draußen<br />
vor dem Café sitzen<br />
und sich das Gefrorene<br />
gut schmecken lassen.<br />
Immerhin sind es rund<br />
70 Sorten von Milchund<br />
Fruchtspeiseeis, die im<br />
Angebot sind. Dazu kommt<br />
dann noch Softeis.<br />
Gesine und Jörg Puzicha kamen<br />
einst aus der Strasburger<br />
Gegend an die Müritz,<br />
verkauften zunächst aus<br />
einem Eiswagen auf dem<br />
Marktplatz die kalten Köstlichkeiten.<br />
Bis sie sich dann<br />
daran machten, ein altes<br />
Fachwerkhaus direkt neben<br />
dem ältesten Röbeler Haus<br />
auszubauen. Es dauerte etwa<br />
drei Jahre, bis das gemütliche<br />
Eisparadies mit seinen<br />
insgesamt rund 60 Plätzen<br />
innen wie außen eröffnen<br />
konnte. Dort sind alle klassischen<br />
Eissorten zu haben:<br />
Kirsche, Mandarine, Schoko,<br />
Vanille, Malaga, Krokant,<br />
Amaretto, Nuss ... Natürlich<br />
ist alles hausgemacht. Für<br />
den Eisesser in Eile gibt es<br />
umfangreiches Angebot für<br />
den Straßenverkauf.<br />
Gestärkt kann sich der<br />
Café-Gast auf Entdeckungstour<br />
machen. Zum<br />
Beispiel zu einem kleinen<br />
„Eis-Ausflug“ vom Ziegen-<br />
zum Pferdemarkt (so<br />
heißt der Platz der DDR<br />
heute wieder). Dort gab es<br />
vor mehr als 30 Jahren Vanille-,<br />
Schoko- und in der<br />
Saison Erdbeereis. Und<br />
„Schlagcreme“, das war<br />
eine Art Schlagsahne-Ersatz<br />
aus Margarine ... Wenn<br />
aktuell Wassermelone. Auf<br />
die Bubbles Waffels sind die<br />
Schleckermäuler heiß. „Es<br />
ist sowohl die Knusprigkeit,<br />
der Geschmackund die Kombination<br />
mit dem Eis, was<br />
Jung und Alt begeistert“, erzählt<br />
Grambow-Knuth.<br />
Für den Geschmack des Eises<br />
sorgt „Eismeister“ Vater<br />
Knuth, der für alle Kreationen<br />
zuständig ist und Zutaten<br />
sowie Zubereitung geheim<br />
hält. Eines Tages wird<br />
er diesen Schatz an seine<br />
Tochter Doreen übergeben.<br />
30 Sorten Streicheis und<br />
italienisches Softeis werden<br />
im Café Moritz angeboten.<br />
„Unsere Kunden sind die<br />
Urlauber, aber auch die Koserower<br />
oder die Einwohner<br />
aus den umliegenden Gemeinden.“<br />
Das Café Moritz<br />
ist seit seiner Gründung im<br />
Jahr 2004 zu einer Institution<br />
des guten Eisgeschmacks auf<br />
der Insel Usedom geworden.<br />
Und das spricht sichJahr für<br />
Jahr bei immer mehr Urlaubern<br />
herum. „Um all‘ diese<br />
Gästewünsche erfüllen zu<br />
können, hat Doreen Grambow-Knuth<br />
mit ihren Eltern<br />
und dem Ehemann das Café<br />
kontinuierlich ausgebaut. Zu<br />
den ehemals 45 Plätzen sind<br />
70 weitere in einem neuen<br />
Gastraum und im Außenbereich<br />
hinzugekommen. Und<br />
die sind während der Öffnungszeiten<br />
nahezu ständig<br />
besetzt. Auch im Café gilt:<br />
Wenn alles für die Gäste vorbereitet<br />
ist, dann wird geöffnet.<br />
Starre Öffnungszeiten<br />
gibt es in der Saison nicht,<br />
sodass es abends durchaus<br />
länger als 21 Uhr gehen<br />
kann –solange der gute Genuss<br />
gefragt ist. mbb<br />
Koserower Hauptstr. 100<br />
Telefon: 038375 93826<br />
cafe-moritz.de<br />
©mbb<br />
die Leserin und der Leser<br />
das alles jetzt durch diese<br />
kleine Geschichte erfahren<br />
haben, werden sie um so<br />
mehr über das freuen, was<br />
ihnen heute das „Eisparadies“<br />
bietet.<br />
Hartmut Nieswandt<br />
Straße des Friedens 3,<br />
Telefon: 039931 52705,<br />
eisparadies-roebel.de<br />
Vordem „Eisparadies“ kann man schön sitzen, um im Freien<br />
das Eis zu genießen.<br />
©Nordkurier (Archiv)<br />
©kehr design –stock.adobe.com
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<strong>2021</strong>
34 faMilie<br />
Nach 119 Stufen im Innern der Stadtkirche hat man einen wunderschönen Blick über Plau am See und die Umgebung.<br />
Warum Plau am See so ein<br />
faszinierendes Städtchen ist<br />
Drei Türme mit<br />
herrlichen Weitsichten,<br />
Schleuse, Müritz-Elde-<br />
Wasserstraße –Plau<br />
am See hat richtig Flair.<br />
Plau am See. Fast als ob<br />
es sich gehört, hat jedes<br />
Städtchen in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte einen<br />
eigenen See. So auch Plau<br />
am See. In diesem Fall ist<br />
der Name leicht zu merken,<br />
denn der See von Plau am<br />
See heißt Plauer See. Auf<br />
dem wird es auch imHochsommer<br />
nicht zu eng, denn<br />
er ist mit 38,8 Quadratkilometern<br />
Deutschlands siebtgrößter<br />
See (zum Vergleich:<br />
Der Große Wannsee in Berlin<br />
misst 2,8 Quadratkilometer).<br />
Und, er ist für sein kristallklares<br />
Wasser bekannt.<br />
Das reizvolle Städtchen, der<br />
Luftkurort Plau am See,<br />
mit seiner malerischen Altstadt,<br />
befindet sich direkt<br />
am Westufer. Zahlreiche<br />
Funde und Wallanlagen erinnern<br />
an die slawischen<br />
Siedlungen der Obotriten,<br />
die den Grundstein für die<br />
spätere Stadt bildeten. Im<br />
Jahre 1235 erhielt „Plawe“,<br />
das bedeutet Flößerort, das<br />
Stadtrecht. Die hübsche Altstadt<br />
ist noch heute von den<br />
Fachwerk- und Backsteinhäusern<br />
auch der Ackerbürger<br />
geprägt. Plau am See<br />
wird ebenfalls Stadt der drei<br />
Türme genannt: Burgturm,<br />
Kirchturm und Leuchtturm<br />
prägen das Stadtbild und<br />
sind alle drei begehbar. Sie<br />
bieten wunderbare Ausblicke<br />
auf die Stadt und die<br />
Landschaft mit dem See.<br />
Natürlich lockt vor allem<br />
die Natur Urlauber nach<br />
Plau. Aber auch kulturell<br />
ist einiges zu erleben: Musiksommer,<br />
Badewannenrallye,<br />
Burghoffest, Altstadtfest,<br />
Kulturstammtisch oder<br />
Strandfest zählen dazu.<br />
Der Burgturm entstand<br />
1448/49, ist noch vollständig<br />
erhalten und kann besichtigt<br />
werden. Nach einem sehr<br />
engen und 45 Stufen langen<br />
Aufstieg wird man mit einer<br />
herrlichen Aussicht belohnt.<br />
Gleich angrenzend befindet<br />
sich das Technikmuseum,<br />
hier spielt die Plauer Handwerksgeschichte<br />
eine wichtige<br />
Rolle. Der Leuchtturm<br />
ist ein neues Wahrzeichen<br />
der Stadt. Er ist 13,5 Meter<br />
hoch und begrüßt die<br />
Bootsfahrer am Übergang<br />
vom Plauer See in die Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />
die<br />
bis zur Elbe führt und so<br />
Bootsfahrten bis Hamburg<br />
möglich macht. Vonder Aussichtsplattform<br />
des Turms<br />
hat man einen fantastischen<br />
Panoramablick. Auf der<br />
Eldepromenade – von der<br />
Schleuse mit „Hühnerleiter“<br />
über die Hubbrücke bis zum<br />
Leuchtturm –kann man auf<br />
gut einem Kilometer Länge<br />
sehr schön das Flair von<br />
Plau am See genießen, Cafés<br />
und Restaurants laden zum<br />
Verweilen ein. Die Schleuse<br />
mit der „Hühnerleiter“ dürfte<br />
besonders interessant für<br />
Aus dem Plauer See heraus fließt die Elde durch die Stadt<br />
und von hier aus schiffbar bis zur Elbe.<br />
©(3) NK/Archiv<br />
Gäste sein. Direkt von der<br />
„Hühnerleiter“ aus kann<br />
man den vielen Booten beim<br />
Schleusen zusehen. Beim<br />
Neubau der Brücke im Jahr<br />
1946 erfolgte die Konstruktion<br />
als Hochbrücke, bei der<br />
statt Treppenstufen Leisten<br />
aufgenagelt wurden. Der<br />
Volksmund nennt das Ganze<br />
darum „Häuhnerledder“<br />
(Hühnerleiter). Die Hubbrücke,<br />
auch „Das blaue Wunder“<br />
genannt, wurde 1916<br />
gebaut, 1945 vor der Sprengung<br />
bewahrt und 1992<br />
restauriert. Kommen große<br />
Schiffe, wird die Brücke<br />
rund 1,60 Meter angehoben.<br />
Ausflugsziele wie der Bärenwald,<br />
das Tal der Eisvögel,<br />
Kloster Malchow oder ein<br />
Stadtbummel in Plau –mit<br />
einer Tageskarte für den<br />
„Rundbus um den Plauer<br />
See“ kann man all diese Sehenswürdigkeiten<br />
besuchen.<br />
Von Mai bis September verkehrt<br />
der rote Doppelstockbus<br />
alle zwei Stunden. Fahrgäste<br />
haben die Möglichkeit,<br />
die jeweilige Sehenswürdigkeit<br />
zu besuchen; mit Anschluss<br />
zum nächsten Ausflugspunkt.<br />
Bei schönem<br />
Wetter wird das Cabrioverdeck<br />
geöffnet, für freie Sicht<br />
auf die Landschaft und die<br />
Sehenswürdigkeiten. Es gibt<br />
21 Haltepunkte. HN<br />
plau-am-see.de
faMilie 35<br />
Mecklenburg ist Wein- und Burgenland!<br />
Burg Stargard –der Name hält, was er verspricht. Hier steht die einzige erhaltene Höhenburg<br />
Norddeutschlands. Die Landschaft ringsum begeistert, und im Sommer kann man sogar rodeln.<br />
Burg Stargard. Malerisch<br />
eingerahmt von sieben Hügeln,<br />
liegt bei Neubrandenburg<br />
das Städtchen Burg<br />
Stargard. Auf dem Burgberg,<br />
50 Meter über der<br />
Stadt, steht die mittelalterliche<br />
Burg Stargard als Zeuge<br />
einer bedeutungsvollen Vergangenheit.<br />
Sie ist die einzige<br />
erhaltene Höhenburg<br />
Norddeutschlands! Erbaut<br />
vor mehr als 750 Jahren,<br />
ist sie das älteste weltliche<br />
Bauwerk im heutigen Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Sie<br />
wurde einst als Hofburg der<br />
Markgrafen von Brandenburg<br />
errichtet. Sie ist die<br />
Keimzelle der Stadt, die in<br />
früheren Jahrhunderten<br />
eine große Bedeutung hatte.<br />
Die Anlage, sowie sie sich<br />
heute präsentiert, besteht<br />
aus elf Gebäuden der unterschiedlichsten<br />
Epochen.<br />
Winzertradition in<br />
Burg Stargard<br />
Hier befindet sich außerdem<br />
einer der nördlichsten<br />
Weinberge Deutschlands<br />
– eine mehr als 400-jährige<br />
Tradition wurde damit<br />
vor einigen Jahren wiederbelebt.<br />
Jährlich werden bis<br />
zu 2000 Flaschen Mecklenburger<br />
Landwein abgefüllt.<br />
Insgesamt stehen auf einer<br />
Fläche von etwa 0,2 Hektar<br />
rund 1200 Rebstöcke der<br />
Sorten Ortega, roter Regent,<br />
Neben den Alten Torder Höhenburg befindet sich die<br />
ehemalige Münzprägerei.<br />
Müller-Thurgau, Phoenix,<br />
Solaris und Elbling.<br />
Auf dem Burggelände befinden<br />
sich außerdem ein<br />
Museum, ein Hotel, das<br />
Standesamt und ein historischer<br />
Wurz- und Krautgarten.<br />
Wersich traut, kann<br />
seit 2001 auch auf der Burg<br />
heiraten. Eine Gewandschneiderei<br />
bietet dazu auf<br />
Wunsch die entsprechenden<br />
historischen Gewänder.<br />
Als das Land Stargard durch<br />
Herzog Wartislaw von Pommern<br />
1236 an die Markgrafen<br />
Johann I. und Otto III.<br />
von Brandenburg abgetreten<br />
war, begann Stargards<br />
steinerne Geschichte mit<br />
dem Aufbau der Burg durch<br />
die Markgrafen. Am 11. Januar<br />
1259 verlieh Markgraf<br />
Otto III. dem Flecken Stargard<br />
das Stadtrecht. Wiedas<br />
gesamte Land, so hatte auch<br />
Stargard schwer unter den<br />
Folgen des Dreißigjährigen<br />
Krieges zu leiden. Im Krummen<br />
Haus der Burg (heute<br />
eine Ruine) fand 1726 der<br />
letzte große Mecklenburger<br />
Hexenprozess statt. Von<br />
1745 bis 1747 werden in der<br />
Hauptburg Münzen geprägt.<br />
Mit der Inbetriebnahme der<br />
„Nordbahn“ hatte Stargard<br />
1877 einen Bahnanschluss<br />
bekommen, der entscheidend<br />
zur Entwicklung der<br />
Stadt beitrug. Nicht nur die<br />
Ansiedlung kleinerer Industriebetriebe<br />
kam in Gang,<br />
sondern auchder Tourismus.<br />
Die Stadt mit ihrer reizvollen<br />
Umgebung lockte viele<br />
Natursuchende und Kunstmaler<br />
vor allem aus dem<br />
nahen Berlin an und wurde<br />
zu einer beliebten Sommerfrische.<br />
– Nach schwieriger<br />
langer Sanierung wurde<br />
1994 der Burgturm wieder<br />
als Aussichtsturm freigegeben.<br />
Seit 1990 entwickelt<br />
sich Burg Stargard zu einem<br />
beliebten Wohnort und setzt<br />
zunehmend auf die touristische<br />
Vermarktung ihrer<br />
landschaftlichen Lage und<br />
natürlich der Backsteinburg.Übrigens,und<br />
das wird<br />
vor allem die Kinder freuen:<br />
Burg Stargard hat auch eine<br />
schöne Sommerrodelbahn.<br />
Hartmut Nieswandt<br />
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36 faMilie<br />
„Müritzeum“ –ein Museum steht im See<br />
Ufo oder altes Schiff?<br />
Schon die Architektur<br />
des Müritzeum<br />
begeistert. Das setzt<br />
sich innen und im<br />
Außengelände fort.<br />
Waren (Müritz). Sie laden<br />
ein Kind in ein Museum<br />
ein: „Olle Teller, olle Bücher,<br />
olle Möbel –nee, keine<br />
Lust!“ Aber erzählen Sie<br />
dem Kind doch, dass man<br />
in diesem Museum mitten<br />
im See steht, ohne nass zu<br />
werden. Und dass sich hinter<br />
der größten Glasscheibe<br />
Europas 500 silberne Fische<br />
in 100000 Liter Wasser<br />
tummeln. Das gibt es<br />
tatsächlich, das Haus heißt<br />
„Müritzeum“ und es steht<br />
in Waren (Müritz). Ein richtiges<br />
Museum ist es eigentlichnicht,<br />
sondern viel mehr.<br />
Denn das Müritzeum ist ein<br />
Haus der Superlative, von<br />
innen wie von außen. Stolz<br />
thront das mit verkohltem<br />
Lärchenholz verkleidete<br />
„Haus der 1000 Seen“ am<br />
Rande der Altstadt. Mit<br />
seiner einmaligen Architektur<br />
taucht es imposant<br />
aus dem Herrensee auf. Im<br />
Sommer 2007 wurde es eröffnet.<br />
Das mit einem internationalen<br />
Architekturpreis<br />
ausgezeichnete Gebäude<br />
hat eine lange Vorgeschichte:<br />
Aus dem von Hermann<br />
Freiherr von Maltzan im<br />
Jahr 1866 gegründeten<br />
„Von Maltzan’schen Naturhistorischen<br />
Museum für<br />
Mecklenburg“ und späteren<br />
„Müritz-Museum“ entstand<br />
das heute überregional bekannte<br />
Zentrum für Naturerlebnis,<br />
Umweltbildung<br />
und Naturforschung.<br />
Mittelpunkt der Unterwasserwelt<br />
ist Deutschlands<br />
größtes Süßwasseraquarium<br />
mit 100000 Litern<br />
Wasser. Das fast sechs Meter<br />
hohe Becken erstreckt<br />
sich über zwei Etagen, hier<br />
tummeln sich 500 silberne<br />
Maränen, ein einheimischer<br />
Fisch aus den Tiefen der<br />
Müritz, dem größten Binnensee<br />
Deutschlands, über<br />
den man einen schönen<br />
Blick von der Dachterrasse<br />
des Müritzeums hat. Im<br />
Aquarium kann man regelmäßig<br />
Taucher beobachten,<br />
die alles sauber und in Ordnung<br />
halten. Auf der anderen<br />
Seite steht das „Haus<br />
der tausend Seen“ wirklich<br />
im See –imHerrensee.Und<br />
zwar genau 70 Zentimeter.<br />
Das macht es im Untergeschoss<br />
möglich, unter der<br />
Wasserlinie zum Beispiel<br />
den dicken Karpfen in die<br />
glubschigen Augen sehen ...<br />
Daneben gibt es noch zahlreiche<br />
weitere Aquarienbecken,<br />
in denen neben fast<br />
50 Fischarten auch Krebse,<br />
Sumpfschildkröten und<br />
Schnecken leben. In der<br />
naturgetreuen Nachgestaltung<br />
eines Flusslaufs kann<br />
man auf insgesamt 20 Metern<br />
Flussbewohner von der<br />
Quelle bis zur Mündung begleiten.<br />
Müritzeum bietet Forschern<br />
ideale Bedingungen<br />
Schnittiges Ufo oder uraltes<br />
Schiff? Nicht nur die<br />
mitunter atemberaubenden<br />
Sammlungen zur Natur des<br />
Müritz-Nationalparks und<br />
der ganzen Region verdienen<br />
Aufmerksamkeit, auch<br />
die ungewöhnliche Architektur<br />
des Hauses. Egal,<br />
von welcher Seite man das<br />
Haus betrachtet, die Fantasie<br />
bringt immer wieder<br />
neue Assoziationen hervor.<br />
Insgesamt 720 Kubikmeter<br />
Beton stecken allein in der<br />
1200 Quadratmeter großen<br />
und 60 Zentimeter dicken<br />
Betonplatte für den Boden.<br />
Die schrägen, um 60 Grad<br />
geneigten Wände wurden<br />
aus Sichtbeton gegossen.<br />
Eine geschwungene Treppe<br />
führt auf die gut 300 Quadratmeter<br />
große Holzterrasse<br />
auf dem Dach.<br />
Müritzeum – das ist auch<br />
Forschung. Der schöne alte<br />
Bau des Müritz-Museums<br />
erstrahlt seit 2006 in neuem<br />
Glanz. Nach der Sanierung<br />
bietet das Gebäude der umfangreichen<br />
Naturhistorischen<br />
Landessammlung von<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
doppelt so viel Platz und<br />
den Forschern sehr gute<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Der Name „Müritzeum“<br />
nimmt Bezug auf die Geschichte<br />
des Hauses,denn er<br />
wurde aus dem Namen des<br />
1957 gegründeten Müritz-<br />
Museums abgeleitet. Auf<br />
jeden Fall sollte man sich<br />
die Zeit für einen Spaziergang<br />
durch die Außenanlagen<br />
nehmen. Den Herrensee<br />
umgibt ein abwechslungsreicher<br />
Park, der direkt an<br />
die Warener Altstadt grenzt.<br />
Übrigens, gleich neben dem<br />
Müritzeum befindet sich ein<br />
großer Parkplatz. HN<br />
mueritzeum.de<br />
Ufo oder uraltes Schiff? Die Architektur des „Müritzeums“<br />
erregt Aufsehen.<br />
©(2) NK/Archiv<br />
Im größten Süßwasseraquarium Europas sorgen regelmäßig<br />
Taucher dafür, dass alles sauber und in Ordnung ist.
Zeitreise.<br />
Erleben, waswar!<br />
Die Museen in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatteerzählen die Geschichteder<br />
Region vonder Antikebis in die Gegenwart.<br />
AGRONEUM ALT SCHWERIN<br />
LANDWIRTSCHAFT ERLEBEN.<br />
SCHLIEMANN MUSEUM<br />
SCHLIEMANNS WELT ENTDECKEN.<br />
3KÖNIGINNNEN PALAIS<br />
KÖNIGIN WERDEN.<br />
Mit der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
hinterließ die letzte Eiszeit ein Land, das<br />
bei natürlicher Schönheit auch eine ganze<br />
Reihe spannender Geschichten zu erzählen<br />
weiß: von Generationen an Bauern<br />
und ihrem Leben auf den Gutshöfen, von<br />
Prinzessinnen, die zu bedeutenden Königinnen<br />
wurden und vom Wirken zahlreicher<br />
Persönlichkeiten –unter ihnen ein<br />
weltberühmter Archäologe.<br />
Rostock<br />
Die verschiedenen Aspekte dieser abwechslungsreichen<br />
Geschichte finden sich<br />
heute auch in den Museen der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte –wie im Schliemann-<br />
Museum in Ankershagen, im AGRONEUM<br />
Alt Schwerin oder im 3Königinnen Palais<br />
in Mirow.<br />
B103<br />
Plau<br />
am See<br />
Alt Schwerin<br />
A19<br />
Berlin<br />
Malchow<br />
Röbel/<br />
Müritz<br />
B192<br />
Möllenhagen<br />
Penzlin<br />
Waren(Müritz)<br />
Ankershagen<br />
MÜRITZ<br />
B193<br />
Neustrelitz<br />
Rechlin<br />
Mirow<br />
B198<br />
www.agroneum-altschwerin.de<br />
www.3koeniginnen.de<br />
www.schliemann-museum.de<br />
www.zeitreise-seenplatte.de
38 faMilie<br />
10 sommerliche<br />
Otto Lilienthal Museum<br />
Vor 130 Jahren begann ein<br />
Vorpommer damit, die Lüfte<br />
zu erobern. Dem Ankalmer<br />
Otto Lilienthal gelang es als<br />
ersten Menschen, sichere<br />
Gleitflüge zu absoliveren.<br />
Seine vielen Verdienste für<br />
die Fliegerei sind bis heute<br />
noch zu spüren. Zu Ehren des<br />
großen deutschen Luftfahrtpioniers<br />
gibt es in seiner Geburtsstadt<br />
ein Museum, das sich dem Wirken und Schaffen<br />
Lilienthals verschrieben hat. lilienthal-museum.de<br />
1<br />
© Lilienthal Museum – Wittig<br />
Sommer, Sonne, Sonnenschein<br />
und so viele Möglichkeiten alles<br />
in vollen Zügen zu genießen.<br />
Damit niemand angesichts des<br />
Überangebotes in Meckpomm<br />
und der Uckermark überhitzt,<br />
gibt es hier 10 coole Tipps,<br />
die in der schönsten Jahreszeit<br />
einfach am meisten Spaß machen.<br />
Wismar<br />
Schwerin<br />
Ludwigslust<br />
Nationalpark Königsstuhl<br />
Wer an Rügen denkt, dem<br />
fallen bestimmt die Kreidefelsen<br />
und der Königsstuhl ein.<br />
Bekannt sind auch die alten<br />
Buchen. Wie sie entstanden<br />
sind und warum Rügens<br />
Natur so besonders ist, das<br />
zeigt die Erlebnisausstellung<br />
des Nationalpark-Zentrum<br />
Königsstuhl. Und wer genug<br />
gelernt hat, kann die<br />
499 Stufen hinab zum Strand gehen.<br />
koenigsstuhl.de<br />
Durch die Schweiz strampeln<br />
Fernab von Trubel und Verkehr<br />
führen zwei stillgelegte<br />
Bahnstrecken durch die<br />
Mecklenburgische Schweiz.<br />
Bei den Touren mit modernen<br />
Draisinen von Waren (Müritz)<br />
nach Schwinkendorf und von<br />
Dargun nach über Salem<br />
und zurück können Gäste die<br />
Schönheiten der Region genießen.<br />
Zwischen den beiden<br />
„Fahrrädern“ können sich zwei weitere Personen auf einer<br />
Bank kutschieren lassen. naturpark-draisine.de<br />
draisine-mecklenburg.de<br />
2<br />
3<br />
© NZK-Lehmann<br />
© Gerald Gräfe<br />
Nicht nur Erdbeeren: Karls<br />
365 Tage im Jahr dreht sich<br />
bei Karls alles um die<br />
Erdbeere. Im Erlebnis-Dorf in<br />
Rövershagen kommen aktive<br />
Kids auf dem Abenteuer-<br />
Spielplatz, an der Indoor-<br />
KletterwaldundinKarls<br />
TobelandvollaufihreKosten.<br />
DerriesigeBauernmarkt<br />
bietet neben den unterschiedlichsten<br />
regionalen Produkten<br />
– mit und ohne Erdbeeren – auch sechs Schaumanufakturen.<br />
karls.de<br />
Müritz-Radtour<br />
Für Frischluft-Fans und Naturfreunde<br />
empfiehlt sich eine<br />
Fahrradtour um die Müritz.<br />
Die etwa 80 Kilometer lange<br />
Strecke um das „kleine Meer“<br />
ist auchfür Familien mit<br />
Kindern geeignet. Da es nicht<br />
sehr hügelig dort ist, wird<br />
so ein Ausflug mit mehreren<br />
Pausen zu einer tollen Tagestour.<br />
Auch Kanuwandern an<br />
der Fleether Mühle ist ein<br />
guter Tipp.<br />
meckpomm.de<br />
4<br />
5<br />
© riebevonsehl –stock.adobe.com © Karls Erlebnis-Dorf
faMilie 39<br />
Rostock<br />
4<br />
Teterow<br />
Stralsund<br />
Waren<br />
5<br />
3<br />
Demmin<br />
Greifswald<br />
Neubrandenburg<br />
Neustrelitz<br />
8<br />
Alte Burg Penzlin<br />
Die Alte Burg Penzlin und<br />
das Museum für Magie und<br />
Hexenverfolgung in Mecklenburg<br />
ist ein idealer Ausflugstipp<br />
für die ganze Familie,<br />
denn dort ist für jeden etwas<br />
Interessantes dabei: Ein<br />
bisschenwahreGeschichte,<br />
GruseligesfürKleinundGroß<br />
undimBurgrestaurantwerdenauchallekulinarischen<br />
Bedürfnissebefriedigt.<br />
penzlin.de/d_burg<br />
Botanischer Garten<br />
DerBotanische Garten Christiansberg<br />
ist zu jeder Jahreszeit<br />
eine Reise wert, denn<br />
die Anlage verändert sich<br />
ganz natürlich im Laufe der<br />
Monate und bietet Erholung<br />
und Freude zugleich. Darüber<br />
hinaus besteht auch die<br />
Möglichkeit, Pflanzen für den<br />
eigenen Garten zu erwerben<br />
und sich für die optimale<br />
Gestaltung daheim beraten<br />
zu lassen.<br />
botanischer-garten-christiansberg.de<br />
6<br />
Anklam<br />
10<br />
2<br />
9<br />
Templin<br />
6<br />
7<br />
Saßnitz<br />
1<br />
Familientipps<br />
Heringsdorf<br />
Ueckermünde<br />
7<br />
Pasewalk<br />
Prenzlau<br />
Schwedt<br />
© NK-Archiv<br />
© fotograupner – stock.adobe.com<br />
Wasserwandern<br />
Wer mit dem Kanu in Dalmsdorf<br />
(bei Neustrelitz) in den<br />
Käbelicksee einsetzt und von<br />
dort aus in Richtung Userin<br />
aufbricht, hat die Chance<br />
durch wunderschöne Seen<br />
und Kanäle zu paddeln. An<br />
den erlaubten Stellen kann<br />
man aussteigen und baden<br />
oder zum Beispiel in Babke<br />
Fisch essen. Die Tagestour ist<br />
etwa 20 Kilometer lang und<br />
endet auf dem Useriner Zeltplatz.<br />
Wasserski-Seilbahn<br />
Auf den eigenen Beinen mit<br />
einem Brett am Fuß übers<br />
Wasser zu gleiten, ist ein ganz<br />
besonderes Gefühl. Wer das<br />
nicht glaubt, kann es in Neubrandenburg<br />
ausprobieren.<br />
Denn „wo der feste Boden<br />
aufhört, fängt der Spaß erst<br />
an“, so das Motto der Wasserski-Seilbahn<br />
am Reitbahnsee.<br />
Eine Runde am Lift der<br />
Anlage ist 845 Meter lang.<br />
wasserski-seilbahn.de<br />
Perle der Uckermark<br />
Diese altehrwürdige „Dame“<br />
ist Templins ewiges Wahrzeichen.<br />
Die Stadtmauer<br />
hat über 700 Jahre auf dem<br />
Buckel. Mit einer Länge von<br />
1735 Metern und bis zu sieben<br />
Metern Höhe umarmt sie<br />
die „Perle der Uckermark“.<br />
Templin zählt zu den wenigen<br />
deutschen Städten, die noch<br />
eine vollständige Stadtmauer<br />
haben. Drei Stadttore und zwei Türme befinden sich in der<br />
Feldsteinmauer. Und wenn Sie schon mal da sind, planen Sie<br />
etwas Zeit in Templin ein – Sie werden es nicht bereuen.<br />
8<br />
9<br />
10<br />
© Uwe Werner © Danilo Vitense © Lars Gieger – stock.adobe.com<br />
© Iakov Kalinin – stock.adobe.com
40 faMilie<br />
Spazieren über den Wipfeln<br />
der 1000-jährigen Eichen<br />
Wer ineinem Land (fast) ohne Berge hoch hinaus will, dem ist der<br />
Baumkronenpfad zu empfehlen –allen anderen natürlich auch.<br />
Der Baumkronenpfad ist stabiler als er<br />
aussehen mag.<br />
©(2) Hartmut Nieswandt<br />
Das ist die mächtigste der Ivenacker<br />
Eichen: 35,5 Meter hoch, 180 Festmeter<br />
Holz –die stärkste lebende Eiche<br />
Europas.<br />
Ivenack. Wie winzig sich der kleine<br />
Mensch vorkommt: Er steht unten am<br />
gewaltigen Stamm der Eiche, der im<br />
Umfang mehr als elf Meter misst. Der<br />
kleine Menschlegt den Kopf in den Nacken<br />
und blickt nach oben. 30, 35 Meter<br />
hoch ist der mächtige Baum. Wie<br />
mag es wohl dort oben aussehen? Nie<br />
wird der kleine Mensch sohoch nach<br />
oben klettern können, um zu sehen<br />
und zu spüren, wie die Welt dort oben<br />
beschaffen ist ... Wersosehnsuchtsvoll<br />
in die Welt dort oben blickte,kann diese<br />
bisher unzugängliche Sphäre jetzt<br />
besuchen. In den 1000-jährigen Ivenacker<br />
Eichen mitten in Mecklenburg<br />
gibt es jetzt einen Baumkronenpfad,<br />
auf dem man im gemütlichen Gang<br />
bis in eine Höhe von 40 Metern gelangt<br />
und so den uralten Eichen sogar<br />
von oben auf die Krone blicken kann.<br />
Auf diesem Pfad können die Besucher<br />
auf einem 620 Meter langen hölzernen<br />
Weg den Wald also wie noch nie erleben.<br />
Die 40 Meter hohe Aussichtsplattform<br />
bietet einen Rundumblick über<br />
die Baumkronen und den Ivenacker<br />
See mit dem romantischen Schloss an<br />
seinem Ufer. Die Baumkronenpfad-<br />
Bezwinger haben die Möglichkeit, auf<br />
14 Stationen viel über den Wald zu erfahren.<br />
Und sie steigen langsam vom<br />
Stamm bis zur Krone empor.Der Pfad<br />
ist natürlich sehr stabil und so sachte<br />
ansteigend angelegt, dass den Aufstieg<br />
jeder schafft.<br />
Diese Eichen haben schon ein paar<br />
Jahrhunderte auf der Baumkrone<br />
Die 1000-jährigen Ivenacker Eichen<br />
sind übrigens das erste „Nationales<br />
Naturmonument“. Dieses Prädikat<br />
wurde dem Ivenacker Tiergarten verliehen,<br />
weil die Ivenacker Eichen eine<br />
kultur- und naturhistorische Besonderheit<br />
sind, die ihresgleichen sucht.<br />
Sie gehören zu den ältesten Bäumen<br />
Deutschlands und haben eine ganz<br />
besondere Ausstrahlung und Symbolkraft.<br />
Die mächtigste der alten Eichen<br />
gilt mit 180 Festmetern Holzmasse<br />
als volumenreichste noch lebende Eiche<br />
inEuropa. Das genaue Alter der<br />
Eiche kann nicht ermittelt werden,<br />
aber aus Jahresringmessungen kann<br />
geschlussfolgert werden, dass 1000<br />
Jahre gut möglich sind.<br />
Am Ende des ersten Jahrtausends<br />
unserer Zeitrechnung,als diese Eichen<br />
keimten, lebten hier Manschen des slawischen<br />
Stammes der Wilzen. Waldweide<br />
war damals schon üblich. Man<br />
trieb Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen<br />
und Pferde zur Futtersuche in die Wälder.<br />
Die ehemals geschlossenen Wälder<br />
wurden durchden Verbiss der Weidetiere<br />
licht, nur wenige breitkronige<br />
Buchen und Eichen konnten sich halten<br />
und entwickeln, es entstand der<br />
sogenannte Hudewald. Das Weidevieh<br />
blieb dem Wald lange erhalten. Waren<br />
es zuerst slawische Siedler, so trieben<br />
vor 750 Jahren Hirten des Zisterzienserklosters<br />
aus Ivenack ihr Vieh hier<br />
in den Wald. Nach der Reformation<br />
(Ende des 16. Jahrhunderts) wurden<br />
die Ivenacker Eichen Eigentum des<br />
herzoglichen Amtes Ivenack. Im Jahre<br />
1709 wurde das Amt Rittergut. Kurze<br />
Zeit danach wurde der „Thiergarten“<br />
angelegt, er bestand bis zur Weltwirtschaftskrise<br />
im Jahr 1929. Die Rolle<br />
des Weideviehs wurde vom eingegatterten<br />
Damwild übernommen. Damwild<br />
wird in Ivenack seit Ende des<br />
17. Jahrhunderts gehalten. Nachdem<br />
das Tiergehege 1929 aufgelöst worden<br />
war, konnten plötzlich junge Bäume<br />
aufwachsen und der Charakter des<br />
Hudewaldes ging allmählich verloren.<br />
Im Jahr 1972 ließ man den Tiergarten<br />
in einem kleineren mit Damwild besetzten<br />
Gatter,neu entstehen. Den uralten<br />
Eichen wurde durch sorgsames<br />
Beseitigen des Jungwuchses wieder<br />
Raum zum Wachsen gegeben.<br />
Hartmut Nieswandt<br />
Der Tiergarten Ivenacker Eichen ist<br />
täglich geöffnet.
faMilie 41<br />
Märkische Kleinstadt: Das alte Ortsbild blieb erhalten.<br />
© Hartmut Nieswandt<br />
Zweimal wöchentlich startet die Blau-weiße Flotte zur<br />
„16-Seenfahrt“ von Mirow nach Rheinsberg.<br />
©NK/Archiv<br />
Von Mirow über 16 Seen zum Alten Fritz<br />
In Rheinsberg und<br />
Mirow verbrachte ein<br />
gewisser Preußenkönig<br />
viel Zeit. Eine lustige<br />
Seenfahrt verbindet die<br />
berühmten Schlösser.<br />
Mirow/Rheinsberg. „Mirokesen“<br />
nannte der Alte Fritz,<br />
Pardon, damals war esnoch<br />
der Junge Fritz, im 18. Jahrhundert<br />
die Leute, die Mirow<br />
und Umgebung bevölkerten.<br />
Der Ausdruck war nicht nett<br />
gemeint: Damit spottete der<br />
preußische Kronprinz über<br />
das „einfache Leben“, das<br />
man jenseits der brandenburgischen<br />
Grenze in Mecklenburg-Stelitz<br />
führte. Als<br />
junger Mann hielt sich der<br />
später legendäre König Friedrich<br />
II. oft in Rheinsberg auf<br />
und lernte das benachbarte<br />
Mirow kennen. Wasliegt näher,<br />
als von Mirow aus einen<br />
Abstecher nach Rheinsberg<br />
zu unternehmen?<br />
Für diesen Zweck gibt es die<br />
„16-Seenfahrt“ von Mirow<br />
nach Rheinsberg. Zweimal<br />
wöchentlich startet die Blauweiße<br />
Flotte von Mai bis September<br />
die Seenfahrt nach<br />
Rheinsberg im Naturpark<br />
Stechlin-Ruppiner Land mit<br />
seinen endlosen Buchenwäldern<br />
und zahlreichen Klarseen.<br />
Drei Schleusungen und<br />
zehn Brückendurchfahrten<br />
gehören bei der Fahrt über<br />
16 Seen und viele kleine<br />
Kanäle dazu. In Rheinsberg<br />
ist zwei Stunden Zeit für<br />
einen Bummel zum malerischen<br />
Schloss und durch den<br />
schönen Schlosspark. Also:<br />
Dieser Tagesausflug bietet<br />
nicht nur wunderschöne Naturerlebnisse,<br />
sondern auch<br />
einen Ausflug in den frühen<br />
Klassizismus.<br />
Friedrich der Große verbrachte,<br />
soist es überliefert,<br />
als Kronprinz die glücklichste<br />
Zeit seines Lebens<br />
in Rheinsberg. Eswar seine<br />
„Probierstube“, wo er Ideen<br />
entwickelte, umsie später in<br />
„Sanssouci“ in Potsdam mit<br />
großer Meisterschaft zu vollenden.<br />
Sein jüngerer Bruder,<br />
Prinz Heinrich von Preußen,<br />
prägte in Rheinsberg Schloss<br />
im Stil des frühen Klassizismus.<br />
Noch zwei berühmte<br />
Namen verbinden sich mit<br />
Rheinsberg: In seinen „Wanderungen<br />
durch die Mark<br />
Brandenburg“ setzte Theodor<br />
Fontane der Stadt ein<br />
literarisches Denkmal. Bald<br />
darauf machte Kurt Tucholsky<br />
Rheinsberg zur charmanten<br />
Erfüllung unbeschwerter<br />
Liebe und die Stadt deutschlandweit<br />
bekannt.<br />
Erstes Atomkraftwerk der<br />
DDR war bei Rheinsberg<br />
Rheinsberg und das Schoss<br />
liegen am Grienericksee.<br />
Zahlreiche Kunstwerke<br />
schmücken das Schloss und<br />
laden ein zu einer Reise ins<br />
18. Jahrhundert. In den vergangenen<br />
Jahren wurden<br />
die Raumdekorationen aus<br />
Friedrichs Zeiten (um 1740)<br />
wieder hergestellt. Das Ensemble<br />
lebt mit dem Schloss,<br />
der Rheinsberger Musikakademie,<br />
der Kammeroper<br />
Schloss Rheinsberg und dem<br />
Kurt Tucholsky Literaturmuseum<br />
fort.<br />
Seit dem Erwerb Rheinsbergs<br />
durch den preußischen<br />
König Friedrich Wilhelm<br />
I. und nach dem Brand der<br />
Stadt im Jahr 1740 wurden<br />
Stadt und Schloss von<br />
den Baumeistern Johann<br />
Gottfried Kemmeter und<br />
Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff<br />
wieder aufgebaut.<br />
Seewalde<br />
Dorf Seewalde, 17255 Wustrow<br />
Durch den Um- und Ausbau<br />
des Schlosses entwickelte<br />
sich Rheinsberg zu einer<br />
kleinen barocken Residenzstadt.<br />
Auch das gehört zur<br />
Geschichte: 1966 wurde<br />
nahe Rheinsberg am Großen<br />
Stechlinsee das erste Kernkraftwerk<br />
der DDR in Betrieb<br />
genommen. Es war bis<br />
zu seiner Abschaltung im<br />
Jahr 1990 größter Arbeitgeber<br />
der Stadt.<br />
HN<br />
blau-weisse-flotte.de<br />
Ein vielseitiger Ortzum Kennenlernen!<br />
<br />
Bioladen<br />
<br />
Bauernhof<br />
<br />
Ferienhäuser<br />
<br />
Wohnbetreuung<br />
<br />
Waldorfschule<br />
<br />
Waldorfindergarten<br />
Bioladen im Gutshof<br />
<br />
<br />
<br />
umfangreichesBio-Sortiment<br />
Brot auch hausgebacken<br />
Bistroangebot<br />
Kaffee,Cappuccino, Eis…<br />
www.seewalde.de
42 faMilie<br />
Das Mirower Schloss auf der Schlossinsel, dahinter steht das Kavaliershaus.<br />
©NK/Archiv<br />
„Mein Schatz aus Strelitz“:<br />
Britische Queen wuchs in Mirow auf<br />
Das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz war zwar recht klein, aber keinesfalls unbedeutend.<br />
Immerhin wurde aus Herzogin Sophie Charlotte später einmal eine mächtige Königin.<br />
Mirow. Ein sehr hübsches<br />
kleines Barockschloss in<br />
wunderbarer Lage auf einer<br />
Insel abseits der großen<br />
Queen Sophie Charlotte.<br />
© NK/Archiv<br />
Straßen: Sehr nett anzuschauen,<br />
das Schloss von<br />
Mirow mitten in der Mecklenburgischen<br />
Kleinseenplatte.<br />
Aber das war‘s dann<br />
auch. Oder? Nein, das war‘s<br />
nicht! Denn die Bedeutung<br />
des sorgfältig restaurierten<br />
Schlosses reicht trotz der<br />
idyllischen Abgeschiedenheit<br />
bis in die ganze Welt<br />
hinaus! Die berühmteste<br />
Schlossbewohnerin war die<br />
spätere Queen Charlotte.<br />
Sie kam am 19. Mai 1744 in<br />
Mirow zur Welt. Als Tochter<br />
von Herzog Carl Ludwig<br />
Friedrich zu Mecklenburg<br />
und seiner Elisabeth Albertine<br />
von Sachsen-Hildburghausen.<br />
Als 17-Jährige<br />
heiratete sie am 8. September<br />
1761 in London König<br />
George III. und wurde wenige<br />
Tage später zur Königin<br />
Charlotte von Großbritannien<br />
und Irland gekrönt.<br />
„Mein Schatz aus Strelitz“<br />
wurde Charlotte von ihrem<br />
Gemahl König Georg III.<br />
genannt. Nach ihr wurde<br />
die heutige Millionenstadt<br />
Charlotte in den USA benannt.<br />
Aber auch die beliebte<br />
Paradiesvogelblume<br />
hat mit Charlotte zu tun:<br />
Ihr zu Ehren erhielt sie den<br />
Namen Strelitzie. Das alles<br />
spielt eine wichtige Rolle im<br />
Museum im hübschen kleinen<br />
Barockschloss auf der<br />
idyllischen Insel im Mirower<br />
See. Die Besucher sind also<br />
herzlich eingeladen, hier<br />
einen interessanten Ausflug<br />
in die Geschichte zu unternehmen.<br />
Der Alte Fritz kam gerne<br />
zu Besuch nach Mirow<br />
Eine weitere berühmte<br />
Person der Weltgeschichte<br />
ist mit Mirow verbunden:<br />
Kronprinz Friedrich von<br />
Preußen, später Friedrich<br />
der Große oder auchder Alte<br />
Fritz genannt, war 1736<br />
während seiner Rheinsberger<br />
Zeit zu Gast bei seinen<br />
Nachbarn auf der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte. Die<br />
Schlossbewohner erschienen<br />
ihm sehr einfach, ungebildet<br />
und urkomisch. Darum<br />
titulierte sie der Preuße<br />
als „Mirokesen“.<br />
Charlotte wuchs in Mirow<br />
gemeinsam mit fünf Geschwistern<br />
auf. Als 17-Jährige<br />
konnte sich gegen mehrere<br />
Heiratskandidatinnen<br />
auf dem englischen Hof<br />
durchsetzen. Sie fand sich<br />
schnell in ihre neue Rolle<br />
ein. Schon wenige Stunden<br />
nach ihrer Ankunft in<br />
London trat sie mit König<br />
George III. vor den Altar,<br />
das Paar führte eine mustergültige<br />
Ehe. Knapp ein<br />
Jahr nach der Hochzeit
faMilie 43<br />
Der Saal des Schlosses<br />
begeistert durch schönstes<br />
Rokoko.<br />
©Hartmut Nieswandt<br />
brachte Queen Charlotte<br />
bereits einen Prinzen zur<br />
Welt. Innerhalb von 21 Jahren<br />
schenkte sie ihrem Ehemann<br />
fünfzehn Kinder.<br />
Schloss hat die kostbarste<br />
Rokokoausstellung im Land<br />
Charlotte wird als intelligente<br />
Dame beschrieben,<br />
die selten ohne ein Buch<br />
in der Hand anzutreffen<br />
war. Sie umgab sich mit<br />
Künstlern und Wissenschaftlern,<br />
nahm einige von<br />
ihnen sogar in ihren Hofstaat<br />
auf. Charlotte und<br />
George III. traten oft als<br />
Über eine geschwungene Brücke kann man von der<br />
Schlossinsel auf die Liebesinsel spazieren. ©Hartmut Nieswandt<br />
Förderer bedeutender Größen<br />
in Erscheinung. Als<br />
das Wunderkind Wolfgang<br />
Amadeus Mozart London<br />
besuchte, musizierte er mit<br />
der Queen. Charlottes große<br />
Leidenschaft aber war<br />
die Botanik, sie war maßgeblich<br />
ander Erweiterung<br />
der Botanischen Gärten<br />
von Kew beteiligt und wurde<br />
darum auch „Queen of<br />
Botany“ genannt. Und: sie<br />
soll den Weihnachtsbaum,<br />
den sie aus ihrer Strelitzer<br />
Heimat kannte, in England<br />
eingeführt hat. Am 17.<br />
November 1818 starb sie<br />
im Kew Palace, sie war<br />
57 Jahre lang englische Königin.<br />
Warum noch lohnt ein<br />
Besuch auf der Mirower<br />
Schlossinsel? Weil das Gebäude<br />
ein unersetzlicher<br />
Schatz für die Kulturgeschichte<br />
ist. Denn die Region<br />
des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz<br />
erlitt im<br />
20. Jahrhundert schwere<br />
Verluste. Das Neustrelitzer<br />
Residenzschloss wurde<br />
1945 am Kriegsende zerstört<br />
–ebenso wie das Neubrandenburger<br />
Palais. Die<br />
Sommerresidenz Hohenzieritz<br />
verlor kriegsbedingt<br />
ihren fürstlichen Glanz. Das<br />
Untere Schloss in Mirow, in<br />
dem Charlotte geboren wurde,<br />
brannte im 19. Jahrhundert<br />
völlig aus. Es beherbergte<br />
nach der Wende im<br />
Jahr 1989 einige Jahre ein<br />
Gymnasium, steht aber seit<br />
Langem leer und verfällt.<br />
Und außerdem gibt es in<br />
ganz Mecklenburg-Vorpommern<br />
kein weiteres Schloss<br />
mit so einer kostbaren Rokokoausstattung.<br />
Ebenso<br />
lockt der schöne Park mit<br />
seinen barocken Alleen. Die<br />
Johanniterkirche, das Renaissancetorhaus<br />
und das<br />
barocke Kavalierhaus mit<br />
Welcome Center und Café<br />
laden zum Spazieren und<br />
Verweilen ein.<br />
Hartmut Nieswandt<br />
mv-schloesser.de<br />
mirow.m-vp.de<br />
Ein Poster<br />
für jeden<br />
Usedom-Liebhaber,<br />
Entdecker oder<br />
Reisenden<br />
Die Karte enthält<br />
viele besondere Orte<br />
auf der Insel,<br />
die man gesehen<br />
haben sollte.<br />
Größe: 48 x 68 cm<br />
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per Telefon: 0800 4575 000 (Anruf kostenfrei)<br />
online: shop.nordkurier.de/usedom-poster<br />
Nur 3,00 €<br />
Foto: Tilo Grellmann -adobe.stock.com
44 faMilie<br />
Tipp<br />
derRedaktion<br />
Ein eigenwillig<br />
schöner Garten<br />
Selten ist er ohne Fahrzeuge, der<br />
kleine Parkplatz an der Kreuzung<br />
B192/Brodaer Höhe, am<br />
westlichen Stadtausgang von<br />
Neubrandenburg. Er ist der Ausgangspunkt<br />
für einen Rundgang<br />
in den Landschaftsgarten Brodaer<br />
Teiche, durch welchen Pfade und<br />
Wege bis um den Teich amReitplatz<br />
Weitin führen. Schautafeln<br />
erklären die Einzigartigkeit der<br />
Fauna, Flora und Geologie. Ruhepunkte<br />
gestatten herrliche Sichten<br />
auf die naturbelassene, behutsam<br />
gepflegte Landschaft. Das hügelige<br />
Terrain überrascht besonders<br />
bei klarem Wetter mit Fernsichten<br />
über die Windparks bei Altentreptow<br />
und die Vier-Tore-Stadt.<br />
Am besten eignet sich hierfür<br />
eine grün umwucherte Aussichtsplattform,<br />
die einen reizvollen<br />
Blick auf die Stadt ermöglicht. Auf<br />
dem Hügelrücken trifft man auch<br />
im Herbst die Drachen- und im<br />
Winter die Rodelfreunde.<br />
© Rainer Sinowzik<br />
Ein einmaliges Dorf im Dorf<br />
Am Agroneum in Alt Schwerin<br />
kommt man nicht vorbei, wenn<br />
man sich für die Landwirtschaft<br />
in der Region interessiert. Ein<br />
Erlebnis für die ganze Familie.<br />
Alt Schwerin. Ein ungewöhnlicher,<br />
vielleicht einmaliger Vertrag wurde<br />
am 14. September 1970 in Alt Schwerin<br />
bei Malchow unterschrieben: Alfred<br />
und Helga Greve verpflichteten<br />
sich damals, ihre Wohnung im Steinkaten<br />
aufzugeben, auszuziehen und<br />
nur ihre Dokumente und ein paar<br />
Fotos mitzunehmen. Alles andere sollte<br />
bleiben, wo und wie es war.<br />
Wozu dieser Vertrag? Das Agrarhistorische<br />
Museum Alt Schwerin wollte eine<br />
LPG-Bauern-Wohnung der 1960er-<br />
Jahre erhalten, um sie Museumsbesuchern<br />
zu zeigen. Ergebnis dieser ungewöhnlichen<br />
Idee ist, dass es jetzt noch,<br />
50 Jahre später, einen Ort gibt, an<br />
dem der Besucher authentisch „DDR<br />
gucken“ kann. In einer Wohnung, in<br />
der das Spielzeugpferd, der Aschenbecher,<br />
die Vase, das Radio, der Staßfurt-<br />
Fernseher, das gute Geschirr und der<br />
Wassereimer immer noch anderselben<br />
Stelle stehen wie an dem Tag, als Alfred<br />
Greve den Wohnungsschlüssel an<br />
das Museum übergab.<br />
Im Juni 1963 wurde das Museum, das<br />
seit 2012 Agroneum heißt, anlässlich<br />
des 70.Geburtstags des Staatsratsvorsitzenden<br />
der DDR Walter Ulbricht<br />
gegründet. Und zwar als Teil des 1962<br />
geschaffenen Müritz-Museums in Waren<br />
(Müritz). Mit der Zeit wuchs das<br />
Museum zum Dorf im Dorf.<br />
Es gibt eine Gutsschmiede, eine Holzwerkstatt,<br />
die alte Schule, eine Halle<br />
mit Agrartechnik, eine Tagelöhnerkate<br />
und nicht zuletzt die riesige Lokomobile,die<br />
an der Fernverkehrsstraße<br />
192 Besucher anlockte.Etliche Schaustücke<br />
wurden unter großem Aufwand<br />
nach Alt Schwerin geholt – wie die<br />
Holländer-Windmühle, die 1975 aufgebaut<br />
wurde.<br />
Besucher kommen in ein buntes,reich<br />
gegliedertes Museum. Sie können die<br />
sanierte Schnitterkaserne bewundern,<br />
auf die Silotürme steigen oder<br />
in der Mühle nach oben klettern. Viel<br />
alte Technik ist zu bewundern, und es<br />
wird immer wieder zu Aktionstagen<br />
eingeladen: Schlachtetag, Pflanz- und<br />
Töpfermarkt, Traktorentreffen, Kartoffelfest,<br />
Kürbisfest und mehr. Neben<br />
der Greve-Wohnung im Steinkaten<br />
sollte man nicht die Ausstellung in der<br />
Schnitterkaserne versäumen. Dank<br />
einer mutigen Entscheidung, die nach<br />
der Wende getroffen wurde, entstand<br />
etwas wahrscheinlich Einmaliges: ein<br />
Museum im Museum. Die von der Anschauungsweise<br />
der DDR-Geschichtsschreibung<br />
geprägte Ausstellung blieb<br />
erhalten. Hartmut Nieswandt<br />
agroneum-altschwerin.de<br />
rainEr Sinowzik<br />
Redakteur<br />
<strong>Urlaubsmagazin</strong><br />
Beim Kürbisfest lassen sich die stolzen<br />
Besitzer vor den schwergewichtigen<br />
Prachtstücken bewundern. ©(2) NK/Archiv<br />
Mit großem Aufwand wurde die<br />
Windmühle ins Museum geholt. In der<br />
Mühle kann man nach oben klettern.
faMilie 45<br />
in Malchow lebt<br />
die DDr fort<br />
Hinter der grauen Kratzputz-Fassade des<br />
altehrwürdigen Film-Palastes der Insel-Stadt<br />
Malchow startet eine besondere Reise.<br />
Passt genau: Der „Film-Palast“ sieht heute noch genau so<br />
aus wie zu DDR-Zeiten.<br />
©(3) Petra Konermann<br />
Malchow. Ein DDR-Museum<br />
in einem Palast? Ein<br />
Widerspruch an sich. Aber<br />
nicht in der Inselstadt Malchow<br />
mitten in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte. In<br />
dieser kleinen Stadt wurde<br />
das „Museum zur DDR-Alltagsgeschichte“<br />
vor 22 Jahren<br />
im „Film-Palast“ eingerichtet.<br />
Ein Glücksfall für<br />
den, der eine kleine Reise in<br />
die DDR-Geschichte unternehmen<br />
möchte. 1957, als<br />
es das Bundesland MV noch<br />
nicht gab und Malchow im<br />
Kreis Waren, Bezirk Neubrandenburg<br />
lag, wurde<br />
der Film-Palast gebaut. Mit<br />
der Aufführung des sowjetischen<br />
Filmwerkes „Der Prolog“<br />
wurde der Palast am 14.<br />
Dezember 1957 eingeweiht.<br />
Als Ehrengast dabei warder<br />
beliebte Malchower Maler<br />
und Grafiker Sieghard Dittner<br />
–erhatte das Wandbild<br />
im Innenraum gemalt, das<br />
ist heute noch zusehen.<br />
Brot aus den Konsum-<br />
Genossenschaften war<br />
preiswert und machte satt.<br />
Das Kino ist noch fast original<br />
erhalten. Im inzwischen<br />
ein wenig morbiden Charme<br />
kann man sich die Sammlung<br />
aus DDR-Zeiten, die<br />
perfekt zur baulichen Hülle<br />
passt, ansehen. Bevor man<br />
eintritt, sollte man sich ein<br />
wenig Zeit nehmen und den<br />
Palast in seinem DDR-typischen<br />
grauen Kratzputz von<br />
außen betrachten. Er diente<br />
nicht nur als Filmtheater.<br />
Es gab eine große Bühne<br />
mit genügend Platz für die<br />
Schauspieler des Landestheaters<br />
Parchim und des<br />
Friedrich-Wolf-Theaters<br />
Neustrelitz. Manch ein Bewohner<br />
der Stadt Malchow<br />
und der umliegenden Dörfer<br />
hatte hier seine ersten<br />
Theater-Erlebnisse... Und<br />
es fanden große Feste, Jugendweihen,<br />
Trauungen<br />
und die DDR-weit bekannten<br />
Malchower Farbfototage<br />
statt.<br />
Übliches Schicksal<br />
nach der wende?<br />
Die Nachwende-Geschichte<br />
des Film-Palastes gleicht<br />
dem vieler ähnlicher Häuser<br />
der nun ehemaligen DDR<br />
und gleicht ihnen dochnicht.<br />
1992 musste er schließen,<br />
die Malchower hatten jetzt<br />
anderes vor als ins Kino zu<br />
gehen. 1993 wurde es erst<br />
an eine Hamburger Kino-<br />
Gesellschaft, dann aneinen<br />
holländischen Investor verkauft.<br />
Das übliche Schicksal<br />
sollte seinen Lauf nehmen<br />
– der Investor wollte das<br />
Gebäude in vorzüglicher<br />
Innenstadtlage abreißen<br />
und durch ein Einkaufszen-<br />
trum ersetzen. Aber es gab<br />
unerwartet starke Proteste<br />
und Unterschriftensammlungen,<br />
der Investor kippte<br />
sein Vorhaben. Vier Jahre<br />
später übernahm die Stadt<br />
den Film-Palast.<br />
1995 wurde in Waren (Müritz),<br />
damals noch Kreisstadt,<br />
die Ausstellung<br />
„Deutsche Dekorative Restbestände“<br />
gezeigt. Wohin mit<br />
ihr nach ihrer Beendigung?<br />
Es wurde die Idee geboren,<br />
sie im Film-Palast Malchow<br />
unterzubringen. Die „Restbestände“<br />
wurden 1999 also<br />
zum Grundstein des „Museums<br />
zur DDR-Alltagsgeschichte“,<br />
das am 7. Oktober<br />
1999, auf den Tag genau 50<br />
Jahre nach Gründung der<br />
DDR, eröffnet wurde – als<br />
erste Einrichtung dieser Art<br />
in Norddeutschland.<br />
In der Ausstellung zu sehen<br />
sind Erinnerungsstücke zu<br />
den Themen Kino, Hochzeit,<br />
Arbeitsleben, Mode,<br />
Schulanfang, Jugendweihe,<br />
Urlaub. Und schmunzeln ist<br />
erlaubt beim Betrachten der<br />
Fernseh- und Rundfunktech-<br />
Ihr zauberhaftes Holzkunstatelier im Herzen<br />
von Plau am See freut sich auf Ihren Besuch!<br />
Mo-Fr 10-17 Uhr |Sa10-16 Uhr<br />
Kreatives, Verrücktes, Gemütliches,<br />
Nachhaltiges aus Materialien<br />
mit Geschichte und Unikaten.<br />
Steinstraße 9&18<br />
19395 Plau am See<br />
Tel.: 03 87 35 –812145<br />
nik von damals. Gern beeindruckt<br />
darf der Gast sein<br />
von der bunten Vielfalt des<br />
Spielzeugs, hätte man vielleicht<br />
nicht gedacht, wo doch<br />
alles knapp war im Osten<br />
damals vor gut 30 Jahren<br />
... Die gegenwärtige Schau<br />
heißt „Von Awie Ata bis Z<br />
wie Zekiwa“, hinter jedem<br />
Buchstaben verbirgt sich ein<br />
DDR-Produkt (Ata war ein<br />
Scheuermittel, Zekiwa hieß<br />
die größte europäische Kinderwagenfabrik).<br />
HN<br />
Zu Führungen kann man sich<br />
anmelden unter Telefon:<br />
039932 18000.<br />
ddrmuseummalchow.de<br />
Eine DDR-typische Couch<br />
und ein Ost-Fernseher.
46 faMilie<br />
Die 25. Vineta-Festspiele werden vom 3. Juli bis 3. September <strong>2021</strong> in Zinnowitz auf der Insel Usedom veranstaltet.<br />
Der Traum wird<br />
Wirklichkeit:<br />
Vineta taucht auf<br />
Zum 25. Jubiläum der Vineta-Festspiele<br />
sprachen wir mit Wolfgang Bordel über seine<br />
Faszination für die geheimnisvolle Sage.<br />
Autor und Regisseur Wolfgang Bordel lädt auch im<br />
25. Jahr nach Vineta ein. ©(3) Vorpommersche Landesbühne<br />
Wäre vor 25 Jahren die Premiere<br />
fast ins Wasser gefallen,<br />
als ein sehr starkes<br />
Gewitter die technischen<br />
Anlagen in Mitleidenschaft<br />
gezogen hatte, wollte das<br />
Theater das Jubiläum nicht<br />
Corona opfern. Eigens zum<br />
Jubiläum spielt erstmals<br />
das gesamte feste Ensemble<br />
der Vorpommerschen Landesbühne.<br />
Dr. Wolfgang Bordel, Kulturpreisträger<br />
des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
2020, inszeniert seit 25 Jahren<br />
die Vineta-Geschichten<br />
und hat auch die meisten<br />
davon geschrieben. Mit ihm<br />
sind wir ins Gespräch gekommen.<br />
Seit 25 Jahren nehmen Sie<br />
sich der Vineta-Sage an.<br />
Was fasziniert Sie andieser<br />
Geschichte?<br />
Dass auch oder gerade eine<br />
sehr reiche Stadt untergehen<br />
kann. Man erzählte<br />
sich die Sage auf dieser<br />
bitterarmen Insel und hat<br />
sich sodas karge Leben ein<br />
wenig schön geredet –und<br />
ein wenig Häme war sicher<br />
auch dabei. Aber die Frage<br />
ist: Warum ist die Stadt, der<br />
es doch blendend ging, in<br />
den Fluten verschwunden?<br />
Da ist viel Spielraum für<br />
Fantasie und künstlerische<br />
Ausdeutung. Außerdem<br />
spielt die Sage vor der Insel<br />
Usedom.<br />
Die Vineta-Geschichten<br />
berühren, egal ob Könige,<br />
Elfen oder andere Fantasiefiguren<br />
im Mittelpunkt<br />
stehen, stets einen Zipfel der<br />
Gegenwart. Warum?<br />
Geschichte wiederholt sich<br />
nun mal. Ich denke bei den<br />
Geschichten an die realen<br />
Figuren im Stück. Aber ich<br />
sehe auch, wasummichherum<br />
passiert. Jedes Theaterstück<br />
hat doch einen Bezug<br />
zur jeweiligen Gegenwart.<br />
Und das ist doch auch das<br />
Salz in der Suppe.<br />
Auch ein Blick indie Natur<br />
scheint Sie zu inspirieren?<br />
Sie spielen auf die Dünenritter<br />
an ...<br />
Unter anderem ...<br />
Ja,die Buhnen im Meer,das<br />
sind Erinnerungen an die<br />
Dünenritter, die das Land<br />
vor dem Meer beschützten.<br />
Das gab es noch die Findlinge<br />
– die Kinder der Elfenkrieger<br />
und Dünenritter,
faMilie 47<br />
Das neue Stück heißt „Traum ohne Wirklichkeit“ und ist mit den Stars der Vorpommerschen Landesbühne besetzt.<br />
die in Schiffskajüten und<br />
Fischerhütten mit einem<br />
Batzen Gold in der Windel<br />
abgelegt wurden. Die großen<br />
Findlinge auf den Feldern<br />
erinnern an sie. Und<br />
die Schaumgeborenen erklären<br />
sichvon selbst. Wenn<br />
ich mal in Rente bin, werde<br />
ich die Geschichte der Dünenritter<br />
und Elfenkrieger<br />
fortschreiben.<br />
Das heißt, sie wollen neue<br />
Märchen oder Sagen erfinden?<br />
Warum nicht. Aber zuerst<br />
kommt es auch darauf an,<br />
den Märchen- und Sagenschatz<br />
der Region um die<br />
Insel Usedom und die Peene<br />
zu heben. Die Peene ist<br />
ein wichtiger Fluss auch in<br />
Bezug auf das reale Vineta,<br />
das es vielleicht gegeben<br />
hat. Man müsste die Sagen<br />
und Märchen sich wiedererzählen.<br />
Ich habe da schon<br />
eine Idee.<br />
Theisa, Claribella, Cyrane,<br />
Gunara, um nur einige zu<br />
nennen –hießen weibliche<br />
Vineta-Helden. Warum<br />
stellen Sie meist Frauen<br />
in den Mittelpunkt ihrer<br />
Geschichten?<br />
Das ist wieder aus dem puren<br />
Leben gegriffen und in<br />
den vinetischen Kosmos<br />
übersetzt. Frauen geben<br />
dem Wahn nach Gold eine<br />
menschliche Richtung und<br />
sie geben dem vinetischen<br />
Mann, die Illusion, dass er<br />
etwas erreicht. Für Frauen<br />
ist Gold kein Symbol von<br />
Reichtum, sondern eher<br />
von Schönheit. Aber sie<br />
sind auch Opfer des Vineta-<br />
Wahns. So gab Rosa ihren<br />
Liebsten frei, damit er überlebt,<br />
Gunara flog zum Elfenstern<br />
– allein. Die Waffen<br />
einer Frau sind weibliche<br />
Klugheit. Obwohl die vinetischen<br />
Frauen auch gut<br />
mit dem Schwert umgehen<br />
können. Frauen sind immer<br />
die stärkeren Charaktere<br />
gradliniger, gründlicher,<br />
konsequenter. Aber ihre<br />
Gradlinigkeit geht stets verschlungene<br />
Wege.<br />
Wie ist der Weg einer Vineta-Geschichte<br />
von der Idee<br />
auf die Bühne?<br />
Etwa mitten in der laufenden<br />
Saison erzähle ich die<br />
künftige Vineta-Geschichte,<br />
den Kollegen auf und hinter<br />
der Bühne. Und im Gespräch<br />
fließen dann neue<br />
Ideen ein. Etwa um die<br />
Jahreswende ist eine erste<br />
Fassung zu Papier gebracht.<br />
Die Liedtexte sind geschrieben.<br />
Diese werden dann den<br />
Komponisten übergeben.<br />
Zu Jahresbeginn gibt es<br />
Absprachen mit den Bühnenbildnern.<br />
Nach Ostern<br />
beginnt die heiße Phase –<br />
Tonaufnahmen, choreografische<br />
Proben und Proben auf<br />
der Bühne.<br />
Hier gibt es immer noch kleinere<br />
Änderungen am Stück,<br />
die die Schauspieler in ihre<br />
Rollen einbringen. Die Koordination<br />
all‘ dieser Prozesse<br />
obliegt seit 25 Jahren meiner<br />
Vineta-Assistentin für alles,<br />
Cornelia Flesch. Sie baut<br />
mich auch manchmal auf<br />
oder macht mich zur Schnecke,<br />
wenn ich noch zu viel<br />
während der Proben ändere.<br />
Claudia Winter führte das<br />
Interview.<br />
vorpommerschelandesbuehne.de/<br />
vineta-festspiele/<br />
Ankommen. Aufatmen. Ahlbecken.<br />
DASAHLBECKHOTEL &SPA**** S ·Buss &Bohlen OHG<br />
Dünenstraße48∙17419 Seebad Ahlbeck<br />
Tel.:+49 (0)38378 4994 0 ∙ info@das-ahlbeck.de ∙ www.das-ahlbeck.de
48 kUltUr<br />
Sommertheater und viel Musik<br />
Hase und Igel<br />
Der hochmütige Mussjö Hase bekommt<br />
in der ewig nörgelnden Frau Igel eine<br />
ernst zu nehmende Gegnerin, als er es<br />
wagt, ihren Igelmann ein Krummbein zu<br />
nennen. Der ist zwar eine unnütze Schlafborste,<br />
aber so darf nur sie ihn nennen.<br />
Als der französisch radebrechende Hase<br />
sich auch noch den Rübenacker unter<br />
die gepflegten Nägel reißen will, kommt<br />
es zum ungleichen Wettlauf. Schöne<br />
Beine nutzen nichts ohne Verstand. Die<br />
Schelmengeschichte nach den Brüdern<br />
Grimm wird ineiner Fassung des unvergessenen<br />
Peter Ensikat aufgeführt.<br />
vorpommersche-landesbühne.de<br />
© Vorpommersche Landesbühne<br />
© André Nicke<br />
Odertal-Festspiele<br />
Mit „Pippi feiert Geburtstag“<br />
und „Shakespeares sämtliche<br />
Werke ... leicht gekürzt“<br />
feiern die Odertal-Festspiele<br />
in Schwedt zwei Premieren.<br />
Hinzu kommen Klassik- und<br />
Comedyabende. Unter dem<br />
Motto „Sommer am Fluss“<br />
verwandelt sich der Hugenottenpark<br />
in eine Freizeit- und<br />
Kulturwelt mit vielen Stationen<br />
und Walking Acts zum Spaß<br />
haben und genießen.<br />
theater-schwedt.de/<br />
odertalfestspiele<br />
Gott inNot<br />
In einer Wette mit dem Teufel gibt Gott<br />
den Menschen eine letzte Chance: Wenn<br />
es einem besonders missratenen Exemplar<br />
der Gattung gelingt, ihn von seiner<br />
durch die Menschheit ausgelösten Depression<br />
zu heilen, wird der bereits eingeleitete<br />
Weltuntergang gestoppt. Die Wahl<br />
fällt auf Walter, einen depressiven Psychiater<br />
in der Midlife-Crisis, in dessen Praxis<br />
Gott als Patient auftaucht. Mit „Gott in<br />
Not“ führt das Landestheater Neustrelitz<br />
auf seinem Vorplatz eine tiefgründige<br />
Kommödie über eine teuflische Therapie<br />
auf. Regisseur Alejandro Quintana sorgt<br />
für ein göttliches Vergnügen! tog.de<br />
© TOG
kUltUr 49<br />
© Holger Martens<br />
Der kleine Muck<br />
Wilhelm Hauffs berühmtes<br />
Märchen vom kleinen Muck,<br />
der zu Hause für sein Anderssein<br />
gehänselt wird und<br />
bald sein Glück in der weiten<br />
Welt sucht, wird im gelben<br />
Theater „Die Blechbüchse“ in<br />
Zinnowitz aufgeführt. Markus<br />
Steinwender inszeniert den<br />
von Tatjana Rese bearbeiteten<br />
Klassiker modern und mit viel<br />
Musik. vorpommerschelandesbuehne.de<br />
Immergut Festival<br />
Schluss mit der Stille in der<br />
Residenzstadt Neustrelitz.<br />
Jedenfalls, wenn es nach dem<br />
Immergutrocken-Verein geht.<br />
Vom26. bis 28. August soll das<br />
Festival rocken. Das Line-up<br />
hat es in sich: Gäste können<br />
sich freuen unter anderem<br />
auf Musik von José González,<br />
Giant Rooks, Ilgen-Nur, Pabst,<br />
Hendrik Otremba, Rikas, Albertine<br />
Sarges, Alyona Alyona,<br />
ÄTNA, Blond, Jens Balzer,<br />
June Cocó, Kaltenkirchen, Kat<br />
Frankie, Los Bitchos, Paramida<br />
oder Paula Irmschler.<br />
immergutrocken.de<br />
Festspiele MV<br />
Nach langer Pause kommen<br />
die Freunde klassischer Musik<br />
nun wieder in den Genuss der<br />
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Bis zum Abschluss<br />
am 18. September sind rund<br />
140 Konzerte an 90 Spielstätten<br />
geplant. Weltstars wie Ute<br />
Lemper kommen. Der Bratschist<br />
Nils Mönkemeyer wird<br />
als Preisträger in Residence<br />
mehrere Konzerte während des<br />
Festivalsommers bestreiten. Infolge<br />
von Corona werden viele<br />
Konzerte zweimal gespielt.<br />
festspiele-mv.de<br />
© M. Schütt © Vorpommersche Landesbühne
50 kolUMne<br />
©wernerimages –stock.adobe.com<br />
Wenn ich ans Meer denke –<br />
und für mich als waschechten<br />
Sachsen war und ist das<br />
Meer immer unsere Ostsee<br />
–, dann rattert sie sofort in<br />
mir los, die innere Wohlfühlmaschine.<br />
Dann höre ich das<br />
ewige Rauschen der Wellen,<br />
rieche die salzige Luft,<br />
sehe sich zankende Möwen,<br />
spüre den weichen Sand<br />
unter den Füßen. Meer ist<br />
für mich Wellness, die beste<br />
Medizin. Ein Tag amStrand<br />
genügt – und meine leeren<br />
Batterien laden wieder auf.<br />
Automatisch. Auch wenn da<br />
jetzt im Hochsommer in den<br />
beliebten Seebädern kaum<br />
noch Platz für ein größeres<br />
Badelaken bleibt und man<br />
halt gucken muss, dass man<br />
die Corona-Abstandsregeln<br />
von 1,50 Metern zwischen<br />
Kolumne<br />
von Sirko Salka,<br />
Redaktionsleiter des <strong>Urlaubsmagazin</strong>s<br />
Was will man mehr als<br />
einen TagamMeer<br />
Strandkörben, Sonnensegeln<br />
und Kleckerburgen hinbekommt:<br />
Selbst das alles juckt<br />
mich beim Abschalten und<br />
Auftanken in diesem besonderen<br />
Setting nicht. Weil das<br />
Meer,also die Ostsee,voll besetzt<br />
ist mit positiven Emotionen<br />
und Erinnerungen.<br />
Zu DDR-Zeiten ging es in den<br />
großen Ferien bei uns wie bei<br />
vielen Familien jedes Jahr<br />
an die Küste. Zum FKK. Da<br />
sieht man die Mitmenschen<br />
mit anderen Augen und entwickelt<br />
keine Körperscham.<br />
Ich weiß bis heute nicht, ob<br />
die allgemeine Nacktheit in<br />
der mangelhaften, einseitigen<br />
Bademode begründet lag<br />
oder wir Ostdeutschen eben<br />
etwas emanzipierter waren?<br />
Wenn man schon nicht verreisen<br />
durfte, dann wenigstens<br />
keine nassen Bikinis<br />
tragen müssen ... Die grenzenlose<br />
Ostsee wurde zur<br />
Blaupause für Sehnsüchte,<br />
Träume und Wünsche.<br />
Weshalb mich weder volle<br />
Stände, noch tobende Kinder,<br />
bellende Hunde oder<br />
meckernde Menschen vom<br />
Badevergnügen abhalten<br />
können. Und wenn‘s mal ruhiger<br />
sein soll, fahre ich an<br />
See. Davon gibt‘s hier ja nur<br />
schlappe tausend! Irgendeiner<br />
passt immer. Ein Tag am<br />
See wirkt bei mir inzwischen<br />
genauso als „Ladestation“<br />
wie mein geliebtes Meer.<br />
ImpRessum<br />
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