missio magazin Ausgabe 4/2024
Ein wichtiges Anliegen der Ausgabe 4/2024 ist es, mit der Reportage "Geflohen, gestrandet und gefährdet" von Christian Selbherr an eine fast völlig vergessene humanitäre Krise zu erinnern: Im Südsudan kommen TÄGLICH bis zu 2000 Geflüchtete in der Grenzstadt Renk an. Es sind Männer, Frauen und Kinder aus dem Nachbarland Sudan, wo seit April 2023 grausame Kämpfe toben. Außerdem findet Ihr in dieser Ausgabe noch eine Reportage aus Papua-Neuguinea, ein Interview mit Prinz Ludwig von Bayern, eine Glosse von Christoph Sieber und viele spannende Hintergrundinformationen aus unseren Projektländern.
Ein wichtiges Anliegen der Ausgabe 4/2024 ist es, mit der Reportage "Geflohen, gestrandet und gefährdet" von Christian Selbherr an eine fast völlig vergessene humanitäre Krise zu erinnern: Im Südsudan kommen TÄGLICH bis zu 2000 Geflüchtete in der Grenzstadt Renk an. Es sind Männer, Frauen und Kinder aus dem Nachbarland Sudan, wo seit April 2023 grausame Kämpfe toben. Außerdem findet Ihr in dieser Ausgabe noch eine Reportage aus Papua-Neuguinea, ein Interview mit Prinz Ludwig von Bayern, eine Glosse von Christoph Sieber und viele spannende Hintergrundinformationen aus unseren Projektländern.
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NACHGEFRAGT BEI...
„Am Anfang
war hier nur ein
steiniger Hügel“
Prinz Ludwig von Bayern (42)
Was macht gute Entwicklungshilfe aus? Dieser Frage
widmet sich der Nachfahre der bayrischen Könige, Prinz
Ludwig von Bayern, seit fast zehn Jahren in der Region
Turkana, einer der abgelegensten und klimatisch
härtesten Gegenden des Landes. Über die Heraus -
forderungen, Tradition und Moderne zu vereinen.
INTERVIEW: STEFFI SEYFERTH
Prinz Ludwig, Sie engagieren
sich am Westufer des Turkana-Sees, haben
selbst über viele Jahre immer wieder
dort gelebt. Kürzlich fand hier der
Spatenstich für den Bau einer Kirche
statt. Was hat es damit auf sich?
Wir probieren hier am Turkana-See einen
Musterort aufzubauen, der zeigt, wie positive
Entwicklungshilfe aussehen kann. Als
wir angefangen haben, war hier nur ein
steiniger Hügel, jetzt ist hier ein richtiges
Zentrum entstanden mit Strom- und Wasserversorgung,
mit Kindergärten, Schulen
und, ganz wichtig, unser IT-Projekt „Learning
Lions“, in dem junge Erwachsene lernen,
wie man mit digitaler Dienstleistung
Geld verdienen kann. Das Ganze wächst
und gedeiht sehr gut, aber ab einer bestimmten
Größe braucht man einen Ort,
an dem die Menschen auch wirklich leben
wollen und sich wohlfühlen, und dazu gehört
auch die Möglichkeit, seinen Glauben
zu leben.
Welche Rolle spielt der christliche
Glaube denn für die Menschen hier?
Es gibt verschiedene christliche Kirchen,
auch muslimische, was hier in der Region
zum Glück sehr gut miteinander funktioniert.
Die katholische Kirche hat allerdings
eine Sonderrolle, weil es die erste wirkliche
Entwicklungsorganisation in der Gegend
war. Lange bevor das andere gemacht
haben, hat sie hier zum Beispiel Schulen
oder Landwirtschaftsprojekte gefördert,
und deshalb hat die katholische Kirche hier
einen sehr starken Ruf.
Zur geplanten Kirche sollen auch ein
Pfarrhaus und ein Schwesternkonvent
gehören?
Ja, wir haben hier eine Mädchenschule eröffnet,
auf die in Zukunft viele hundert
Schülerinnen gehen werden, es wäre toll,
wenn es uns gelingt, Schwestern dazu zu
bringen, sich hier anzusiedeln, die dann für
die Mädchen als Ansprechpartnerinnen da
Fotos: KNA/Christopher Beschnitt, Steffi Seyferth
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