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Der_Augenoptiker_1958_11

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Wenn wir bedenken, daß d e r Anteil<br />

der Markengläser am Gesamtumsatz wahrsd\elnlich<br />

nicht mehr als 700/o beträgt, dann<br />

komme n wir in etwa einem Drittel aller<br />

Fälle mit Brillengläsern aus, deren Durcbmcsse<br />

r unter 50 mm liegt. Dieses sollte<br />

uns zu denke n geben.<br />

Es ergibt sich daraus aud1 die Erkenntnis,<br />

daß man die Menisken- und Tori-Gläse r,<br />

die für Kassenbrillen bestimmt sind, nicht<br />

größer schleifen sollte.<br />

Wenn es nicht notwendig wäre, die Brillengläser<br />

bei den anatomischen Scheiben<br />

zu dezentrieren, k önnten wir in rund 300/o<br />

aller Fälle mit einem Rohglasdurchmesser<br />

bis 48 mm auskommen, in je 300/o benötigen<br />

wir ein 50er bzw. 52er Glas und nur<br />

in knapp 10 0/o aller Fälle ein 54er oder<br />

55e r Glas.<br />

Leider wird dieses aber nach meiner<br />

Schätzung in mindestens 500/o alle r Fälle<br />

n ötig sein, so daß sich die vorher angegeb~nen<br />

Rohglasdurchmesser entsprechend<br />

erhohen. Im allgemeinen kommen wir aber<br />

nicht über 4 mm hinaus, da eine Dezentration<br />

von je 2 mm einer Diflerenz von<br />

4 mm zwischen PD und Millenabstand entspricht.<br />

Immerhin, auch in der Wahl der Rohglasdurchmesser<br />

sind uns Grenzen gesetzt. Desha_lb<br />

m~ssen wir gleichzeitig auf geringe<br />

M1ttend1cken acbten. Ich verwende in meinem<br />

Betri~b _eine . Tabelle für Plusgläser,<br />

aus der die 1ewe1hgen Mindestdicken zu<br />

ersehen sind. Diese hat sich insbesondere<br />

bei der Bestellung von Rezeptsachen bewährt<br />

(Tabelle 1) . Bei stärkeren Plusgläsem<br />

kann man wegen der verschiedenen Durdlbiegungen<br />

eine allgemein gültige Tabelle<br />

mdlt aufstellen. Im empfehle, diese Gläser,<br />

wenn nötig, randscharl mit Größenangabe<br />

zu bestellen. Achten Sie bitte bei der Brillengläserbestellung<br />

darauf, daß es Mindestdicken<br />

sind, eine Toleranz nadl unten also<br />

nidlt mehr vorhanden ist. Es wäre n atürlich<br />

nicht sinnvoll, wenn Sie in Ihrem<br />

sphärischen Gläserlager nur diese reduzierten<br />

Mittendicken hätten. Sie sind gut sortiert,<br />

wenn sich darin audl dickere Gläser<br />

befinden, die man von Zeit zu Zeit genau<br />

so benötigt, wie die dünnen Gläser. Man<br />

soll auch dabei die .Kirdle im Dorf· lassen.<br />

Sie ersehen aus der Tabelle, daß im die<br />

Mittendicke für ± 0,0 = 1,5 mm eingetragen<br />

habe. Sie liegt also 0,3 mm niedriger<br />

als sie in Tabellen der Brillenglassdlleifereien<br />

angegeben ist. Die Werte<br />

nähern sich, je stärker die Plusgläser werden.<br />

Bei astigmatischen Gläsern wird der<br />

Zylinderwert addiert, also der stärkste Meridian<br />

genommen, wobei ein Ab- und zugeben<br />

je nadl Adlsenlage nötig ist.<br />

Schwieriger wird diese Angelegenheit<br />

bei Zweistärkengläsern, insbesondere bei<br />

Gläsern mit sichtbarer Trennungslinie. Herr<br />

Guilino von de r Firma Rodenstock stellte<br />

mir dankenswerter Weise einige Tabellen<br />

zur Verfügung, die nachfolgend zur Abbildung<br />

kommen.<br />

Tabelle n 2a und b lassen erkennen, daß<br />

bei einem Glas mit sidltbarer Trennungslinie,<br />

mit de m Fernteil ± 0,00, die Mittendicke<br />

je nach Stärke des Nahzusatzes um<br />

0,2 mm bis 0,9 mm ansteigt. Bei + 1,0 im<br />

Fernteil steigt die Mittendidcenerhöhung<br />

bereits auf 0,3 mm und 1.1 mm und erreidlt<br />

den hödlsten Wert bei einer Fernwirkung<br />

von + 6,5 dpt. mit 0,6 mm und 1,6 mm.<br />

Die Minusgläser dieser Scilleilart bedingen<br />

zwar nidlt so starke Erhöhungen der Miltendidcen,<br />

aber die Tabelle zeigt, daß diese<br />

erst ab - 6,5 dpl. entfallen. Bei dieser<br />

Zweistärkengläserart wirkt sich also der<br />

Nahzusatz außerordentlich ungünstig auf<br />

die Mittendidce aus, ein Grund mehr, dieses<br />

eigentlich der Vergangenheit angehörende<br />

Glas nicht mehr zu empfehlen.<br />

8<br />

Tabelle 3<br />

Nahzusatz<br />

SR<br />

-<br />

l-,----l--1:.:..0:..:0:__ __<br />

+ 1.00 2.3<br />

l _.50 __ 2.00<br />

+ o.sO --2.-1 - =====:- ,<br />

± 0.00 ___J.9_ 1.9 1·-1.g<br />

2.50 3.00 3. 50 -1.00<br />

-----<br />

--<br />

1 2.2<br />

1.9 1.9 rr 2.0 '.!. I<br />

- 0.50 1.8 1.8 1.8 --1.8- ' 1.8 1.9 2.1<br />

- 1.-0_0 ___<br />

7 __ __ 1.7 __ 1~---1_--:7_-~~ 1<br />

1 .7 1.7 1.9<br />

- 1.50 1.5 1.5 1.5 1.5 1.5 - 1.6 1.8<br />

l_.7_-_ 1<br />

_~_-.:..<br />

l-=.<br />

--<br />

- 2.00 1.3 1.3 1.3 1.3 1 1.4 _j_ 1.6 1.8<br />

_ -_ 2.50 1.0 _ 1.0 _ 1.0 I 1.1 1.3_ 1.5 1. 7<br />

1.0 1.0 1.0 1.0_ , 1.2 1.4 1.6<br />

1.0 1.0 1 1.0 1.0 -1.-1 - - -1.3 - 1.5<br />

_I._O __ 1.0 1.0 1.0 1 t.O _ 1_.2 _ __ 1_.4 _ _ 1<br />

_ I._O __ 1.0 1 1.0 1.0 1.0 _ _<br />

1.0 1.0 1.0 1.0 1.0 1.1 1.2<br />

-3.00<br />

-3.50<br />

-4.00<br />

-4.50<br />

-5.00<br />

-5.50<br />

- 6.00<br />

- 6.50<br />

-7.00<br />

-7.50<br />

-8.00<br />

- 8.50<br />

-9.00<br />

-9.50<br />

-: :-~---,- : :~ --: :-~ -<br />

t.2 _ 1.3<br />

: :J-,1- ::~ -l-_-::0- 1 - , : :~<br />

1.0_, 1.0 1.0 1.0 1.0 1.0 1.2<br />

1.0 1.0 1.0 1.0 _1 .0_ --1-.0- !..-.:..1.;,;.1_--l<br />

1<br />

: :~ l- -1.0_ 1.o - _- __ i_.o __ _ _ 1.0 :__<br />

1_0 _= _1_.o ___<br />

1.0<br />

-10.00<br />

::~ 1--- :<br />

Tabelle 4<br />

SR<br />

1.0<br />

1<br />

__<br />

__<br />

Mlttendlcken bei Rodagic<br />

Nahzusatz<br />

'--,----:,-,,--)---'1'-'-.0:..:0:__1- 1.50 2.00 2.50 3.00 3.50 1<br />

,- + 1.00 2.5 ----,---- - - -<br />

+ 0.50 ---2_2_ - - 1 - --, 1 2.4<br />

± 0.00 __<br />

4.00<br />

l._9 _ 1 - 1.9 1.9 1.9 1 1.9 "'"1-2-_-1-""'__<br />

2.3 __<br />

= ~:: __ l_.5 ____ 1_.5 __ 1 1.5 1 1.6 I_ 1.8 __ 2.1 __ 2.3_<br />

--- __<br />

l._3__ 1.3 1.3 1.5 1.7 2.0 2.3<br />

- 1.50 1.2__ 1.2 1 _1.3____ 1~ 1- 1.1_ --2.0 2.3<br />

- ~.00 1.0 __<br />

- 2.50 1--1..,, .0__ - !._:0 1 1.1 _ t.4_ 1'--1.-6-- - 1.9 2.1<br />

- 3.00 ...!_.0_ 1.0 1.1 1 1.4 1 _ l_.6_-__ -_1.9 _ -_- 2.1<br />

I_.O__ 1.1 1.4 ·1 1.6 1.9 2.1<br />

=!::· --:-~-- 1.0 1 1.0 _ _ ..clc.:<br />

Bei den Zweistärkengläsern mit eingeschmolzenem<br />

runden Nahteil sieht die Si-<br />

.2:......_I_ 1.4 ___ 1.7 1.9<br />

1<br />

- 4.50<br />

__ •___ IJ 1._Q __ 1.2 1 1.4_ __1.7_ 1.9<br />

1.0 _ 1.0 1.0 1.2 1.4 1.7 1.9<br />

- 5.00 1.0 1.0 1.0 _ __1_.2 _ _ -_~ l._4=-~- - 1.7 1.9<br />

.!_.0__ 1.0 1.0 1.2 1.4<br />

-6.00<br />

1 __ 1._0 __ 1.7 1.9<br />

1<br />

1.0 1.0 1.2 1.4 1.7 1.9<br />

1.0 1.0 1 __ 1_.o _ _,<br />

1.2 1 1.4 -,_1.7 1.9<br />

1.0 1.0 I 1.0 1.2 1.4 1.7 1.9<br />

- 7.50 1.0 1.0 1.0 1.2 1.4 :__<br />

1.7 1.9<br />

-8.00 1.0 1.0 1.0<br />

1.6 1.8<br />

1.0 1.0 1.0 - 1-:-1_1 - 1.3 - 1.6 1.8<br />

- 9.00 1.0 1.0 1.0<br />

1.8<br />

1.0 1.0 1.0 1_.o_ 1 1.1 _ 1.4 _ 1.6- 1<br />

--10.00- 1.0 - 1--:-0- 1.0 1.0 1.1 1 1.4 1.6<br />

-5.50<br />

-- 6.50<br />

-7.00<br />

-8.50<br />

-9.50<br />

___<br />

__<br />

tuation, wie wir aus Tabelle 3 ersehen,<br />

bereits wesentlich günstiger aus.<br />

Erst bei einem Nahzusatz ab 2,5 dpi.<br />

und auch nur bei der Fernwirkung - 2,5<br />

lntt eine Erhöhung der Mittendldce von<br />

0,1_ mm ein. Sie erreidlt den höchsten Wert<br />

bei emem Nahzusatz von 4,0 dpt. mit<br />

0,_7 mm, was . aber nur selten vorkommen<br />

durfte. Prakt1s~ erhöht sich die Mittendicke<br />

bei den gangigsten Gläsern so unbedeutend,<br />

daß sie uns gar nicht st ••<br />

dürfte . oren<br />

Tabelle 4 zei!Jt _die Mittendickenerhöhung<br />

bei den Zwe1starkengläsem mit einges~~olzenem,<br />

~ben abgeflachtem Nahteil.<br />

Sie 1st z:,var wieder etwas größer als bei<br />

denen mit rundem Nahteil, aber sie tritt<br />

6/u~t Hell <strong>11</strong> /<strong>1958</strong><br />

1.1 1.3 1<br />

1.1 1 1.3 1.6<br />

Mlllendlcken bei Rodasln<br />

--<br />

56<br />

58<br />

auch erst bei einem Nahzusalz von 2 dptr.<br />

auf, und zwar mit 0,1 mm bei den Fernwirkungen<br />

von -1,0 bis -3,0 dplr. Bei<br />

2,5 Zusatzwirkung steigt die Differenz im<br />

ungünstigsten Fall auf 0,6 mm an. Dieses<br />

gilt aber nur für die Minuswerte während<br />

sich bei den Pluswerten kein 'e Millendidcenerhöhungen<br />

ergeben.<br />

54<br />

1~ bin der ~ullassung, daß der Augenopltker<br />

mit diesen Zahlen vertraut sein<br />

muß, wenn er darauf bedadll sein will<br />

seinem _Ku~den eine Brille zu fertigen, di~<br />

diesen m Jeder Weise befriedigt. Und er<br />

muß besonders bedadlt sein, die teuren<br />

Zweistärkenbrillen so leidlt wie möglich<br />

zu halten. Deshalb ist ein Beachten der<br />

Mitlendiclcen dieser Gläser dringend nötig.<br />

(Fot1Hllung Seite 10)

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