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chen solange diese Meinung bei unseren Lehrlingen vor<br />
:arrsch~nd ist. Wenn diese Berufsauffassung auch Ihre Meinung<br />
is~, bin ich sicher 1<br />
daß wir ':1ach . Jahre':1 au?l einige von Ihnen,<br />
d·e Sie heute hier vor mu sitzen, m fuhrenden Positionen<br />
~ederfinden, ausgefüllt und begeistert von Ihrem Beruf und in<br />
einer gesicherten Stellung.<br />
Vielleicht gibt e_s auch unter _lh':1en einige'.. die nun glauben,<br />
Mangelware zu .sem, d~nen allem ihre ~ohntu~e ü~er alles geht<br />
und die der Memung smd, man solle sie nur Ja mit der Berufsethik<br />
in Ruhe lassen. Diesen - sicher wenigen - möchte ich<br />
sagen, daß sie dann fehl in der Branch~ der <strong>Augenoptiker</strong> sind,<br />
die wie kaum eme andere den Beruf mcht nur allein zum Broterwerb<br />
ausübt, denn . es warten _ viele dankbare Aufgaben, die<br />
sich nicht immer m klingende Munze umsetzen lassen\ Unser Berufsstand<br />
ist so schön und erhaben, daß, wer sich offen zu ihm<br />
bekennt und für ihn eintritt, auch Großes erreichen kann und<br />
dessen Bemühen dann auch schließlich materielle Früchte tragen<br />
wird.<br />
Die Lehrzeit der Pflicht ist nun nach Ablegung der Gesellenprüfung<br />
be~ndet, . doch die. freiwillige Lehrzeit für Sie geht<br />
weiter. Bereits mem Lehrer m Jena, Professor Pistor, sagte vor<br />
Jahren, daß der Beruf des <strong>Augenoptiker</strong>s wegen seiner Vielseitigkeit<br />
etwas Einmaliges unter der Vielzahl der verschiedensten<br />
Berufe darstelle.<br />
Wir brauchen daher allround-Männer in unserer Arbeit. Wenn<br />
wir auch zahlenmäßig gesehen nur ein kleiner Stand sind, wäre<br />
es ein Unglück fü~ Mill!one~ Mer_ischen, wenn es keine <strong>Augenoptiker</strong><br />
gäbe. Bereits berm Kind fangt es an, denn wie viele von<br />
ihnen müßten in der Schule zurückbleiben ohne unsere Hilfe.<br />
Aus Millionen verdrießlichen und mißmutigen Menschen mit zum<br />
Teil heftigsten Kopfschmerzen und unerträglichen Beschwerden<br />
machen wir mit Hilfe der astigmatischen Gläser wieder frohe,<br />
hundertprozentig einsatzfähige Männer und Frauen. Ein am<br />
grauen Star operiertes Auge wäre ohne unsere Mithilfe praktisch<br />
blind und könnte lediglich hell und dunkel unterscheiden.<br />
Tausenden wird das Augenlicht wiedergegeben. Fast jeder<br />
Mensch müßte mit etwa 50 Jahren aufhören zu arbeiten, wenn<br />
ibm eine Lesebrille vorenthalten würde.<br />
Ich will nicht im einzelnen sprechen von den zahlreichen<br />
Sonderbrillen, wie Biiocal, Trifocal, Fernrohr- und Lupenbrillen,<br />
Lidhebe-, Loch- und diversen Schutzbrillen, ganz zu schweigen<br />
von dem großen Kapitel der optischen Instrumente.<br />
Es kann also zusammenfassend gesagt werden, daß heute kein<br />
Mensch ohne Brille durch das Leben gehen kann. Wer sie in der<br />
Jugend nicht benötigt, braucht sie auf jeden Fall im Alter, und<br />
viele begleitet sie durch das ganze Leben. <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> ist<br />
heule und für alle Zukunft nicht mehr wegzudenken, denn so<br />
wie die Menschheit von frühmorgens bis in die Nacht Tag für<br />
Tag auf die Dienste ihrer Augen angewiesen ist, so steht mit<br />
seiner ganzen Verantwortung und seinem fachlichen Wissen und<br />
Können der <strong>Augenoptiker</strong> bereit, um für die Sicherheit und den<br />
persönlichen Erfolg der meisten Menschen zu sorgen.<br />
Ein Wort über unseren Kollegen Fraurihofer gesagt, möge<br />
auch über Ihre Zukunft stehen, damit auch von Ihrer Generation<br />
später einmal gesagt werden kann: .Sie waren berufen und bemüht,<br />
ihren Mitmenschen den Glanz der Sterne und die Schönheiten<br />
dieser Welt aufzuzeigen.•<br />
Mit diesen ermahnenden Worten wurden 22 Prüflinge, die im<br />
Bezirk der Hamburger <strong>Augenoptiker</strong> ihre Prüfung bestanden<br />
hallen, vom stellvertretenden Obermeister, Herrn Erich Sanow,<br />
freigesprochen. <strong>Der</strong> schönste Raum der Hamburger Handwerkskammer<br />
war zu diesem beruflichen Wendepunkt der neuen Junggehilfinnen<br />
und Gehilfen mit einem festlichen Gewand angetan<br />
und musikalische Vorträge umrahmten diese Fei~rstunde. Vorher<br />
hatten Lehrherren Eltern und Gäste Gelegenheit, die praktische<br />
Arbeit aller Prüflinge im Rahmen einer dekorativ sehr schön<br />
ausgesdlmückten Ausstellung zu begutachten. Wer von den<br />
120 Interessenten mit offenen Augen durch diese Ausstellung der<br />
Arbeitsproben und Gehilfenstücke gegangen ist, konnte feststellen,<br />
daß mandles dort gezeigte Stück erfolgreich bei ein~r praktis~en<br />
Meisterprüfung hätte bestehen können. Erfolg_e im Leben<br />
~onnen oft gelenkt werden, womit nicht g_esagt s_em soll, daß<br />
Jede Lenkung erfolgreich sein muß. Aber die nun ~mmer bess~r<br />
werdenden Ergebnisse - besonders in den praktischen Ar~eiten<br />
- beweisen doch, wie wichtig die Hamburger Lehrwer:tcstatte<br />
zur zusätzlichen praktischen Lehrlingsschulung geworden 1st und<br />
daß die _ Zeit- und Geldopfer der Hamburger Kollegen. schon jetzt<br />
gut~ Fru~te tragen. Möge diese Art Schulung auch im Bundesgebiet<br />
beispielgebend sein.<br />
Besonderer Dank gilt den Initiatoren für die Errichtung dieser<br />
Lehrwerkstätte Herrn Obermeister Hesselbeln und Herrn Kollegen<br />
Heldig ~owie dem als Lehrlingswart und gleichzeitigem<br />
~eiter der Lehrwerkstätte tätigen Kollegen Herrn S~önberg, der<br />
m . rue erlahmendem Idealismus dem Nachwuchs viele Stunden<br />
semer Freizeit geopfert hat.<br />
Im weiteren Verlauf der Freisprechung nahm ein. Vertr.~ter der<br />
Handwerkskammer das Worl und überbrachte die Gruße des<br />
"b 'cht Kollege Sanow<br />
Kammerpräsidenten. Zum Abschluß u errei e k<br />
im Namen der Hamburger <strong>Augenoptiker</strong>-Innung al~. Ai:ierGe~nung<br />
für hervorragende Leistung ~erm Rö~lk und Fr?ulem n =<br />
[el sowie Herrn Lohmüller für emen zweiten Platz 1m Bundes<br />
berulswettkampl sehr schöne Buchpreise.<br />
Ehrung der Jungmeister des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks<br />
Im Handwerkskammerbezlrk Düsseldorf<br />
Am Sonntag, dem 2. November, veranstaltete die Meisterprü[ungs-Kommission<br />
der Handwerkskammer für den Regierungs<br />
Bezirk Düsseldorf gemeinsam mit den beteiligten Innungen<br />
Düsseldorf, Essen und Niederrhein eine Morgenfeier zu Ehren<br />
der Jungmeister <strong>1958</strong>.<br />
Die nächsten Angehörigen der zu Feiernden und eine Reihe<br />
Berufskollegen waren der Einladung zu dieser im würdigen<br />
Rahmen stattgefundenen Feierstunde gefolgt.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende deT Meisterprüfungs-Kommission, Herr Hanns<br />
5.asse, staall. approb. <strong>Augenoptiker</strong>, Remscheid, gab seiner Freude<br />
uber den guten Besuch Ausdruck und begrüßte neben den Jungmeistern<br />
und Gästen, insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Sdlulhoff,<br />
Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, den Vorsitzenden<br />
des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>, Herrn L. Hauck, staall.<br />
gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf, Herrn Erwin Brink, staatl. approb.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>, W.-Barmen, als Vorsitzenden des Landesinnungsverbandes<br />
. Nordrhein", die Obermeister der Innungen Düsseldorf,<br />
Essen und Niederrhein und schließlich Herrn Gewerbe<br />
Oberlehrer Jaeckel aus Düsseldorf sowie die Vertreter des BNA.<br />
. Herr Sasse würdigte den Fleiß und die Emsigkeit der Prüflinge<br />
rnnerhalb des fast 2jährigen Vorbereitungskursus und machte<br />
die Jungmeister auf die nach bestandener Prüfung erworbenen<br />
Rechte aufmerksam, nämlich<br />
1. den Meistertitel zu führen,<br />
2. sich als selbständiger Handwerker in die Handwerksrolle<br />
eintragen zu lassen<br />
und 3. nach Vollendung des 24. Lebensjahres Lehrlinge ausbilden<br />
zu dürfen.<br />
Daß Rechte aber auch Verpflichtungen mit sich bringen, dessen<br />
sollte sich jeder Jungmeister in allen Lebenslagen bewußt sein.<br />
Mit seinen Glückwünschen verband er die Mahnung, sich unseres<br />
so schönen und so eminent wichtigen Berufes stets würdig zu<br />
erweisen, also in vorbildlicher Pflichterfüllung und Gewissenhaftigkeit<br />
den großen Vorbildern nachzueifern.<br />
Herr Uon Hauck gratulierte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender<br />
des ZVA und in eigenem Namen den Jungmeistern zu<br />
der bestandenen Prüfung. Er bat die jungen Kollegen dringend<br />
darum, die Hände auch jetzt nicht in den Schoß zu legen, sondern<br />
jede Möglichkeit und Freizeit zur Weiterbildung zu benutzen.<br />
Auch bat er die neuen Meister darum, bei ihrer Selbständigkeitmadlung<br />
zu bedenken, daß nicht nur die praktischen Erfahrungen<br />
für die Geschäftsführung und das Fortkommen ausschlaggebend<br />
sind, sondern dazu auch Lebenserfahrung und kaufmännische<br />
Kenntnisse gehören. Die Pflege der Kollegialität sollte immer<br />
obenan stehen. In diesem Sinn wünschte Herr Hauck den Meistern<br />
auf ihrem ferneren Lebensweg alles Gute.<br />
Herr Dipl.-Ing. Sd>.ulholf sprach als Handwerkskammer-Präsident<br />
und auf Grund seiner langjährigen Erfahrungen als Vizepräsident<br />
des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und<br />
als Vorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Handwerkerbundes<br />
ebenfalls die besten Glückwünsche aus und bat die Jungmeister<br />
vor allem, neben den eigentlichen Berufsaufgaben die Beteiligung<br />
am Staatsaufbau und seinen fördernden Einrichtungen in christlicher<br />
Nächstenliebe nicht zu vergessen, denn nur, wenn unser<br />
Staatsgebilde fest verankert ist, kann der wirtschaftliche Aufbau<br />
einer Existenz von Erfolg sein.<br />
Es folgte die Aushändigung der Handbescheinigungen über<br />
die bestandene Meisterprüfung durch die Innungs-Obermeister<br />
Etteridl und Ewald Müller und für die Düsseldorfer <strong>Augenoptiker</strong><br />
Innung durch Herr Brink als stellv. Obermeister, da Herr Obermeister<br />
Engelmann infolge einer dringenden Reise der Feierstunde<br />
nicht beiwohnen konnte.<br />
Herr Thelsen, Düsseldorf, sprach die Glückwünsche des BNA<br />
aus und hieß die jungen Kollegen in der Organisation des BNA<br />
herzlich willkommen, wo sie auch Gelegenheit fänden, ihre fachlichen<br />
Kenntnisse zu erweitern.<br />
Die Feier war umrahmt von einigen Musikstücken, die von<br />
einem Trio In bester Klangform wiedergegeben, den ungeteilten<br />
Beifall aller Zuhörer fanden.<br />
Namen der Jungmeister, die sich der Meisterprüfung mit Erfolg<br />
unterzogen hatten:<br />
Günter Badock, Krefeld, Dionysiusstraße 16/20<br />
Georg Becker-Jürgen, Düsseldorf, Grunerstraße 42 a<br />
Manfred Brodcmeier, Duisburg, Friedensstraße 85<br />
Helmut Brötzmann, Dbg.-Meiderich, Styrumer Straße 90 a<br />
Herbert Brudunann, Duisburg, Karl-Jarres-Straße 136<br />
EAIJ!ltllllP1IWI Hell <strong>11</strong> /<strong>1958</strong><br />
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