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Der_Augenoptiker_1958_11

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chen solange diese Meinung bei unseren Lehrlingen vor­<br />

:arrsch~nd ist. Wenn diese Berufsauffassung auch Ihre Meinung<br />

is~, bin ich sicher 1<br />

daß wir ':1ach . Jahre':1 au?l einige von Ihnen,<br />

d·e Sie heute hier vor mu sitzen, m fuhrenden Positionen<br />

~ederfinden, ausgefüllt und begeistert von Ihrem Beruf und in<br />

einer gesicherten Stellung.<br />

Vielleicht gibt e_s auch unter _lh':1en einige'.. die nun glauben,<br />

Mangelware zu .sem, d~nen allem ihre ~ohntu~e ü~er alles geht<br />

und die der Memung smd, man solle sie nur Ja mit der Berufsethik<br />

in Ruhe lassen. Diesen - sicher wenigen - möchte ich<br />

sagen, daß sie dann fehl in der Branch~ der <strong>Augenoptiker</strong> sind,<br />

die wie kaum eme andere den Beruf mcht nur allein zum Broterwerb<br />

ausübt, denn . es warten _ viele dankbare Aufgaben, die<br />

sich nicht immer m klingende Munze umsetzen lassen\ Unser Berufsstand<br />

ist so schön und erhaben, daß, wer sich offen zu ihm<br />

bekennt und für ihn eintritt, auch Großes erreichen kann und<br />

dessen Bemühen dann auch schließlich materielle Früchte tragen<br />

wird.<br />

Die Lehrzeit der Pflicht ist nun nach Ablegung der Gesellenprüfung<br />

be~ndet, . doch die. freiwillige Lehrzeit für Sie geht<br />

weiter. Bereits mem Lehrer m Jena, Professor Pistor, sagte vor<br />

Jahren, daß der Beruf des <strong>Augenoptiker</strong>s wegen seiner Vielseitigkeit<br />

etwas Einmaliges unter der Vielzahl der verschiedensten<br />

Berufe darstelle.<br />

Wir brauchen daher allround-Männer in unserer Arbeit. Wenn<br />

wir auch zahlenmäßig gesehen nur ein kleiner Stand sind, wäre<br />

es ein Unglück fü~ Mill!one~ Mer_ischen, wenn es keine <strong>Augenoptiker</strong><br />

gäbe. Bereits berm Kind fangt es an, denn wie viele von<br />

ihnen müßten in der Schule zurückbleiben ohne unsere Hilfe.<br />

Aus Millionen verdrießlichen und mißmutigen Menschen mit zum<br />

Teil heftigsten Kopfschmerzen und unerträglichen Beschwerden<br />

machen wir mit Hilfe der astigmatischen Gläser wieder frohe,<br />

hundertprozentig einsatzfähige Männer und Frauen. Ein am<br />

grauen Star operiertes Auge wäre ohne unsere Mithilfe praktisch<br />

blind und könnte lediglich hell und dunkel unterscheiden.<br />

Tausenden wird das Augenlicht wiedergegeben. Fast jeder<br />

Mensch müßte mit etwa 50 Jahren aufhören zu arbeiten, wenn<br />

ibm eine Lesebrille vorenthalten würde.<br />

Ich will nicht im einzelnen sprechen von den zahlreichen<br />

Sonderbrillen, wie Biiocal, Trifocal, Fernrohr- und Lupenbrillen,<br />

Lidhebe-, Loch- und diversen Schutzbrillen, ganz zu schweigen<br />

von dem großen Kapitel der optischen Instrumente.<br />

Es kann also zusammenfassend gesagt werden, daß heute kein<br />

Mensch ohne Brille durch das Leben gehen kann. Wer sie in der<br />

Jugend nicht benötigt, braucht sie auf jeden Fall im Alter, und<br />

viele begleitet sie durch das ganze Leben. <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> ist<br />

heule und für alle Zukunft nicht mehr wegzudenken, denn so<br />

wie die Menschheit von frühmorgens bis in die Nacht Tag für<br />

Tag auf die Dienste ihrer Augen angewiesen ist, so steht mit<br />

seiner ganzen Verantwortung und seinem fachlichen Wissen und<br />

Können der <strong>Augenoptiker</strong> bereit, um für die Sicherheit und den<br />

persönlichen Erfolg der meisten Menschen zu sorgen.<br />

Ein Wort über unseren Kollegen Fraurihofer gesagt, möge<br />

auch über Ihre Zukunft stehen, damit auch von Ihrer Generation<br />

später einmal gesagt werden kann: .Sie waren berufen und bemüht,<br />

ihren Mitmenschen den Glanz der Sterne und die Schönheiten<br />

dieser Welt aufzuzeigen.•<br />

Mit diesen ermahnenden Worten wurden 22 Prüflinge, die im<br />

Bezirk der Hamburger <strong>Augenoptiker</strong> ihre Prüfung bestanden<br />

hallen, vom stellvertretenden Obermeister, Herrn Erich Sanow,<br />

freigesprochen. <strong>Der</strong> schönste Raum der Hamburger Handwerkskammer<br />

war zu diesem beruflichen Wendepunkt der neuen Junggehilfinnen<br />

und Gehilfen mit einem festlichen Gewand angetan<br />

und musikalische Vorträge umrahmten diese Fei~rstunde. Vorher<br />

hatten Lehrherren Eltern und Gäste Gelegenheit, die praktische<br />

Arbeit aller Prüflinge im Rahmen einer dekorativ sehr schön<br />

ausgesdlmückten Ausstellung zu begutachten. Wer von den<br />

120 Interessenten mit offenen Augen durch diese Ausstellung der<br />

Arbeitsproben und Gehilfenstücke gegangen ist, konnte feststellen,<br />

daß mandles dort gezeigte Stück erfolgreich bei ein~r praktis~en<br />

Meisterprüfung hätte bestehen können. Erfolg_e im Leben<br />

~onnen oft gelenkt werden, womit nicht g_esagt s_em soll, daß<br />

Jede Lenkung erfolgreich sein muß. Aber die nun ~mmer bess~r<br />

werdenden Ergebnisse - besonders in den praktischen Ar~eiten<br />

- beweisen doch, wie wichtig die Hamburger Lehrwer:tcstatte<br />

zur zusätzlichen praktischen Lehrlingsschulung geworden 1st und<br />

daß die _ Zeit- und Geldopfer der Hamburger Kollegen. schon jetzt<br />

gut~ Fru~te tragen. Möge diese Art Schulung auch im Bundesgebiet<br />

beispielgebend sein.<br />

Besonderer Dank gilt den Initiatoren für die Errichtung dieser<br />

Lehrwerkstätte Herrn Obermeister Hesselbeln und Herrn Kollegen<br />

Heldig ~owie dem als Lehrlingswart und gleichzeitigem<br />

~eiter der Lehrwerkstätte tätigen Kollegen Herrn S~önberg, der<br />

m . rue erlahmendem Idealismus dem Nachwuchs viele Stunden<br />

semer Freizeit geopfert hat.<br />

Im weiteren Verlauf der Freisprechung nahm ein. Vertr.~ter der<br />

Handwerkskammer das Worl und überbrachte die Gruße des<br />

"b 'cht Kollege Sanow<br />

Kammerpräsidenten. Zum Abschluß u errei e k<br />

im Namen der Hamburger <strong>Augenoptiker</strong>-Innung al~. Ai:ierGe~nung<br />

für hervorragende Leistung ~erm Rö~lk und Fr?ulem n =<br />

[el sowie Herrn Lohmüller für emen zweiten Platz 1m Bundes<br />

berulswettkampl sehr schöne Buchpreise.<br />

Ehrung der Jungmeister des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks<br />

Im Handwerkskammerbezlrk Düsseldorf<br />

Am Sonntag, dem 2. November, veranstaltete die Meisterprü[ungs-Kommission<br />

der Handwerkskammer für den Regierungs­<br />

Bezirk Düsseldorf gemeinsam mit den beteiligten Innungen<br />

Düsseldorf, Essen und Niederrhein eine Morgenfeier zu Ehren<br />

der Jungmeister <strong>1958</strong>.<br />

Die nächsten Angehörigen der zu Feiernden und eine Reihe<br />

Berufskollegen waren der Einladung zu dieser im würdigen<br />

Rahmen stattgefundenen Feierstunde gefolgt.<br />

<strong>Der</strong> Vorsitzende deT Meisterprüfungs-Kommission, Herr Hanns<br />

5.asse, staall. approb. <strong>Augenoptiker</strong>, Remscheid, gab seiner Freude<br />

uber den guten Besuch Ausdruck und begrüßte neben den Jungmeistern<br />

und Gästen, insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Sdlulhoff,<br />

Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, den Vorsitzenden<br />

des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>, Herrn L. Hauck, staall.<br />

gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf, Herrn Erwin Brink, staatl. approb.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>, W.-Barmen, als Vorsitzenden des Landesinnungsverbandes<br />

. Nordrhein", die Obermeister der Innungen Düsseldorf,<br />

Essen und Niederrhein und schließlich Herrn Gewerbe­<br />

Oberlehrer Jaeckel aus Düsseldorf sowie die Vertreter des BNA.<br />

. Herr Sasse würdigte den Fleiß und die Emsigkeit der Prüflinge<br />

rnnerhalb des fast 2jährigen Vorbereitungskursus und machte<br />

die Jungmeister auf die nach bestandener Prüfung erworbenen<br />

Rechte aufmerksam, nämlich<br />

1. den Meistertitel zu führen,<br />

2. sich als selbständiger Handwerker in die Handwerksrolle<br />

eintragen zu lassen<br />

und 3. nach Vollendung des 24. Lebensjahres Lehrlinge ausbilden<br />

zu dürfen.<br />

Daß Rechte aber auch Verpflichtungen mit sich bringen, dessen<br />

sollte sich jeder Jungmeister in allen Lebenslagen bewußt sein.<br />

Mit seinen Glückwünschen verband er die Mahnung, sich unseres<br />

so schönen und so eminent wichtigen Berufes stets würdig zu<br />

erweisen, also in vorbildlicher Pflichterfüllung und Gewissenhaftigkeit<br />

den großen Vorbildern nachzueifern.<br />

Herr Uon Hauck gratulierte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender<br />

des ZVA und in eigenem Namen den Jungmeistern zu<br />

der bestandenen Prüfung. Er bat die jungen Kollegen dringend<br />

darum, die Hände auch jetzt nicht in den Schoß zu legen, sondern<br />

jede Möglichkeit und Freizeit zur Weiterbildung zu benutzen.<br />

Auch bat er die neuen Meister darum, bei ihrer Selbständigkeitmadlung<br />

zu bedenken, daß nicht nur die praktischen Erfahrungen<br />

für die Geschäftsführung und das Fortkommen ausschlaggebend<br />

sind, sondern dazu auch Lebenserfahrung und kaufmännische<br />

Kenntnisse gehören. Die Pflege der Kollegialität sollte immer<br />

obenan stehen. In diesem Sinn wünschte Herr Hauck den Meistern<br />

auf ihrem ferneren Lebensweg alles Gute.<br />

Herr Dipl.-Ing. Sd>.ulholf sprach als Handwerkskammer-Präsident<br />

und auf Grund seiner langjährigen Erfahrungen als Vizepräsident<br />

des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und<br />

als Vorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Handwerkerbundes<br />

ebenfalls die besten Glückwünsche aus und bat die Jungmeister<br />

vor allem, neben den eigentlichen Berufsaufgaben die Beteiligung<br />

am Staatsaufbau und seinen fördernden Einrichtungen in christlicher<br />

Nächstenliebe nicht zu vergessen, denn nur, wenn unser<br />

Staatsgebilde fest verankert ist, kann der wirtschaftliche Aufbau<br />

einer Existenz von Erfolg sein.<br />

Es folgte die Aushändigung der Handbescheinigungen über<br />

die bestandene Meisterprüfung durch die Innungs-Obermeister<br />

Etteridl und Ewald Müller und für die Düsseldorfer <strong>Augenoptiker</strong>­<br />

Innung durch Herr Brink als stellv. Obermeister, da Herr Obermeister<br />

Engelmann infolge einer dringenden Reise der Feierstunde<br />

nicht beiwohnen konnte.<br />

Herr Thelsen, Düsseldorf, sprach die Glückwünsche des BNA<br />

aus und hieß die jungen Kollegen in der Organisation des BNA<br />

herzlich willkommen, wo sie auch Gelegenheit fänden, ihre fachlichen<br />

Kenntnisse zu erweitern.<br />

Die Feier war umrahmt von einigen Musikstücken, die von<br />

einem Trio In bester Klangform wiedergegeben, den ungeteilten<br />

Beifall aller Zuhörer fanden.<br />

Namen der Jungmeister, die sich der Meisterprüfung mit Erfolg<br />

unterzogen hatten:<br />

Günter Badock, Krefeld, Dionysiusstraße 16/20<br />

Georg Becker-Jürgen, Düsseldorf, Grunerstraße 42 a<br />

Manfred Brodcmeier, Duisburg, Friedensstraße 85<br />

Helmut Brötzmann, Dbg.-Meiderich, Styrumer Straße 90 a<br />

Herbert Brudunann, Duisburg, Karl-Jarres-Straße 136<br />

EAIJ!ltllllP1IWI Hell <strong>11</strong> /<strong>1958</strong><br />

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