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Der_Augenoptiker_1958_11

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Bruttopreislisten<br />

Das mit Spannung erwartete Urteil des Bundesgerid1tshofes<br />

zur Frage, ob die Festsetzung von Bruttopreisen statthaft<br />

sei, ist nunmehr zwar ergange n, ha t aber leider nicht<br />

in jeder Hinsidit die ~ewünsdite Klärun~ gebracht. <strong>Der</strong><br />

Bundesgeriditshof hat sem Urteil ganz speziell auf den vorliegenden<br />

Streillall . abgestellt und erklärt, ?aß es unstatthaft<br />

sei, so, wie hier gesd1ehen, Bruttopreise, auch wenn<br />

sie als unverbindJidi deklariert werden, so festzusetzen, daß<br />

man dieselben auf der Ware und auf der Verpackung anbringt,<br />

so daß der Konsument glauben könne, es sei eine<br />

ernte Preisbindung gegeben. 'bas Urteil verbietet also nur<br />

den Händlern, Bruttopreise auf die Produkte, so wie sie<br />

dem Verbraucher in die Hände kommen, anzubringen bzw.<br />

dieselben in Inseraten oder Prospekten, die für den Konsumenten<br />

besti=t sind, zu nennen.<br />

<strong>Der</strong> Bundesgerichtshof hat ausd rücklidi erklärt, daß er<br />

mit diesem Urteil nidit zu der Frage Stellung nehme, ob<br />

es erlaubt sei, ausschließlidi dem Händler unverbindlidie<br />

Bruttopreislisten zuzusenden, weldie den Konsumenten in<br />

keiner Weise zur Kenntnis kommen. Es herrscht Ubereinstirnmung,<br />

daß diese Handhabung daher nadi wie vor zulässig<br />

ist - zumindest, solange nicht ein gegenteiliges<br />

Urteil oder eine gegenteilige Rechtsverordnung ergehen.<br />

Damit ist aber u. E. in Kürze nidlt zu rechnen, denn der<br />

Vertreter des Bundeskartellamtes, der in dem bekannten<br />

Prozeß gutaditlich gehört wurde, hat deutlid1 zu verstehen<br />

gegeben, daß er eine praxisnahe Regelung dieser Frage für<br />

erwünsdit hielte, da es auch dem Kartellamt gar nicht angenehm<br />

sein könnte, eine Vielzahl von Firmen indirekt zur<br />

Durdiführung einer Preisbindung zu zwingen, obwohl ein<br />

edites Bedürfnis dafür gar nicht bestehe.<br />

„ Für den Bereich der Augenoptik bedeutet das, daß es<br />

einem Fabrikanten unter den gegenwärtigen Umständen<br />

daher durdiaus weiterhin erlaubt ist, der Optikersdiaft<br />

Bruttopreislisten in die Hand zu geben. Diese Bruttopreislisten<br />

müssen nur den Vermerk traqen, daß es sidi um<br />

unverbindJidie Riditpreise handelt und daß sie nur für den<br />

Gebrauch der Optikerschaft bestimmt sind. In einer solchen<br />

Form sind sie absolut zulässig und erfüllen damit auch<br />

weiterhin den Zweck, der Oplikerschaft eine erhebliche<br />

Kalkulationserleichterung zu gewähren. Die Nennung von<br />

Bruttopreisen in Inseraten oder Prospekten, die für den<br />

Konsumenten besti=t sind, wird allerdings entfallen<br />

müssen.<br />

Fachleute urteilen über Fachliteratur<br />

Aus der Zeitschrift .Nordisk Tldsskrlft for Special-Optikere• Kopenhagen<br />

Fachkunde für <strong>Augenoptiker</strong> von A. Reinhard, Verlag Willy Sehricke!,<br />

Düsseldorf.<br />

In der Serie .Die Ausbildung des <strong>Augenoptiker</strong>s• bildet dieses Buch<br />

den zweiten Band. <strong>Der</strong> Inhalt ist in zwei Hauptabschnitte unterteill:<br />

1. Brillenkunde und geometrische Optik<br />

2. Materialkunde und Arbeitsmethoden<br />

Die genannten Fachgebiete werden ausführlich behandelt und das<br />

Buch vermittelt gediegene Kenntnisse über die Grundlagen der praktischen<br />

und theoretischen Brillenoptik. J edes Kapitel schließt mit<br />

Ubungsaufgaben. Damit wird das Buch zu einer wertvollen Ergänzung<br />

der übrigen Literatur für die Lehrlingsausbildung.<br />

Aus der Zeitschrift . <strong>Der</strong> Schweizer Optiker" Nr. 7 vom 9. Oktober <strong>1958</strong><br />

Alfred Reinhard Fachkunde fllr <strong>Augenoptiker</strong> (Unterstufe). Band <strong>11</strong><br />

der Schriftenreihe; Die Ausbildung des <strong>Augenoptiker</strong>s. Verlag Willy<br />

Schridcel, Düsseldorf.<br />

Systematisch aufgebaut und in gut verständlicher Darstellung wird der<br />

theoretische Stoff des ersten Lehrjahres vermittelt. Man spürt deutlid1<br />

die große Erfahrung des Fachlehrers. Text, Abbildungen, anregende<br />

Versuche und vor allem die jedem Abschnitt folgenden Aufgaben ergänzen<br />

einander bestens. Das Buch bildet deshalb eine wertvolle Stütze<br />

des beruflichen Unterrichtes, da es Schüler und Lehrer lange Diktate<br />

erspart und das Verarbeiten des mündlich gebotenen Stoffes erleid1tert.<br />

Auch dem Lehrmeister, der bei uns mit vorwiegenden Einheitsfachklassen<br />

weitgehend die theoreUsche Ausbildung ergänzen muß, wird<br />

das Büchlein eine wlllkommene Anleitung sein und für das Selhststuclium<br />

eignet es sich trefflich, sind doch die Erklärungen, Definitionen<br />

und bildliche Darstellungen wirklich auf das WesenUiche vereinfacht<br />

Herr Geo F. Käpemld

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