Feinmechanik und Optik behaupten sich im Wettbewerb Ausführungen von Professor Dr. R. Rodenstock anläßlich der Hauptvenammlung des Verbandes der Deutschen feinmechanischen Es zeugt von der Unrasl der vergangenen Jahre, wenn wir heule zu ruck blicke nd feslslellen, daß inzwischen ach! Jahre vergangen sind, seitdem die erste größere Jahresversammlung des Verbandes de r Deulschen Feinmechanischen und Optischen Industrie in München abge halten wurde. So lag denn auch die Versuchung nahe, nichl nur symbolisch, sondern wirklich zurüduublllUem und aus d en Prolokollen der damaligen Jahresv e rsammlung die Probleme zu ersehen, die uns damals beschäftigten. Wie b escheiden nehmen sieb die Produkllons- und Exporlzahlen aus, die wir in de n Jahren 1949 und An-fang 1950 erreich! hallen. Besonders der Export, der damals gerade e rst von den allllcrlen Beschränkungen befrell war, s tak im wahrsten Sinn des Wortes noch in den Kinderschuhen, er betrug nidtl mehr als ca. 10 •!, des heullgen Wertes. Die Befreiung von vielen bürokratischen Hemmnissen und die Abwerlung der D-Mark brachlen wesenlllche Voraussetzungen zu der mltUerwelle eingetrelenen e rslaunlichen Aulwärlsenlwiddung. Wie so ofl In den späteren Jahren, waren wir auch damals genöligl, vor wirtschaflsschädlichen Einflüssen und Maßnahmen des Slaales zu warnen, stand dodt die Deballe um eine Luxussteuer in voller Bl(lle, was uns, von der heutige n Warte aus gesehen, geradezu anachronislisdt anmuten muß. Glücklicherweise gelang es, diese Absldtlen, die gerade de r Entwicklung unserer Industrie sehr sdtädlicb geworde n wäre n, abzuwenden . Aber auch in der näheren Vergangenheit gab es Immer wieder Tenderuz;e.n der offizielle n Wlrlsdtaftspolitik, die mit unseren eigenen Erfahrungen und Ansichten· nidll in Einklang zu bringen ware n, wobei unsere Ansichten, durch den latsäcblldlen Ablauf der Ereignisse doch melsl eine volle Bestätigung erfuhren. Wie Sie sieb gewiß entsinnen, war z. B. vor zwei Jahren die lnvestilionställgkeil der Industrie Gegenstand einer schufen Kritik durch die Regierung. Es wurde In diesem Zusammenhang sogar von einer Investilionssteuer und von der Beseitigung steuerlich anerkannter Absdtreibungen gesprodten. Gemeinsam m.Jl de.r übrigen lnduslrie wiesen wir in aller En.lsdtiedenheit darauf hin, daß von einer überhitzten InveslltionsläUgkeil keineswegs generell gesprochen werden könne und aller Wahrscheinlldtkell nadl der Kulm.Jnationspunltt sowieso sdton überscbrillen sei. He ule wird niemand mehr daran, zweifeln, daß eine intensive Erneuerung des Maschinenparks im Hinblick auf den immer stärker werdenden Wellbewerb von Ländern m.Jt niedrigerem Lohnniveau und angesichts der eingetretenen bzw. weiter zu erwartenden Lohnerhöhunge n und Arbeitszeitverkürzungen die tragende Voraussetzung für die Erhaltung der Konjunktur und Vollbesdt!ifligung darstellen. Wenn wlr noch weniger zurück.blenden, so erinnern wir uns daran, daß lm ve.rgangenen Jahr unser Appell dahin ging, von einer Aulwertung der D-Mark abzusehen, weil eine solche genau In dem Zellpunkt eintreten würde, in dem der Export bereits zum Sllllsla_nd gekommen w!ire. Es ist wahrhartig ein glückltdter Umstand, daß die auch In, diesem Fall von verschiedenen Seilen unlerslülzlen, Re former nidtl zum Zuge gekommen sind und es jetzt auffall.end still um soldt edle Absichten geworden ist. BekaDJllhch be_wegl s1ct:, d~r deutsch~ _Export nur noch knapp über der Höhe des Vorjahres, dies 1D ersier Lm1e deshaJb, weil einzelne Branchen wie die Aulomo_b1l- und Eleklroindusln e, nodi eine spezielle Exportkonjunktur aufzuweisen haben, w ähre~d vor allem die Gru.ndstoflinduslrie und die Konsumgüterindustrie le1lwe1se nidtl unerhebltdte Einbußen, in Kauf nehmen m_ußlen. . Die Prognose, daß der Export der deutschen femmechan1sdten und o_pllsdten Industri.e keine weitere Ausdehnung mehr_ er(ahre~ würde, 1st _ wie wir sagen müssen - , leider ebenfalls Warkhchke1l geworden. und Optischen Industrie e. V., Köln, am 24. Oktober in München dem J. Halb 'ahr 1957 liegt das 1. Halbjahr (958 - ohne i:g~ür!~ustrie _ n~r nodt o.7 •t• darüber (ein,sdtheßhch Ub~en 1st d E t des I Halbjahres <strong>1958</strong> gleich geblieben). Da rd. 16 /, des er xpo~nserer ·1nduslrle allein nach den Vereinigten Staaten gehen E~o~es ils in diesem Jahr infolge der Rezession ~od zunehme_nde r ~~tasia~~:d,er Konkurrenz für d ie deutsdte feinmed1abn1sdl~ tnd _opll!;!:! · · USA eine sdtwierige Marktlage gege en s , ware Industrie in all . deshalb für uns von unabsehbaren Folgen D-Mark-Aulw~~l~:;,gch w!~~n sdlon jetzt Reduzierungen der Exportpreise gE?";'esen . - !uslandsabsalz nodt zu hallen·. nol1g, ~m d~n . aß ein Bericht über die Wirtsdtaflslage und die Idt bm m1~ sicher, d lelnmechanisdten und optlsd1en Industrie gerade Zukunfl~au~ 51 cbl~iie;ei de n Beteiligte n und de r lnleresslerten Offenlin de r Jetzigen roßes Interesse stoßen wird. Dies mag daher lid1keit auf beso nd ers i enen Monaten zum Teil sehr widerspred1ende rühre n, daß in de n„verg<strong>11</strong>rl1 wurden und von einem Te ll de r Presse die Feststellungen. v~ro:fe n sländisdler Fabrikate sehr poslllv beurteill Konkurrenzf!itlgb ei i~uim I Halbjahr J 956 insofe rn einen sehr unglückwurde. zw:r cb~u:ns;:;itraum: als bei e inem bedeutenden Zweig unserer Itchen ~eo <strong>11</strong> .. • ~ den Herstellern von Photo- und Kinoapparaten Induslrli, dnam~,~ me chanisdt-optisdien Produktion~ infolge der Ende 1~ 29•3 • • ~r II e ~undenen pbolokina• eine unangenehme Störung des September~ a k~eesdte he ns "zu verz-el drn.en war. Die berechtigte oder normalen <strong>11</strong> 1 ar E ~arlung von Neuheiten veranlaßte die in- und ausunberechdl gHe drelskreise ihre Lager zu reduzieren und mit Neubestel- Iändis e n an • lungen abzuwarten. Abe r oudt wenn man diese Tatsache und die nadtl~ssende_ Well_konkl lnsdilie ßlid1 de r zune hmenden Devisenschw1e rigke1ten uber- ~~~ls:er e Robslorrtänder In Betracht zieht, bleibt dodt ein Im allgeelnen recht erfreuUdle1 Bild beste hen. m D . Umsatz unserer Industrie lag im 1. Halbjahr 1957 im Monatsd ~ dlnill bei 166 Mill. DM, während er Im 1. Halbjahr <strong>1958</strong> mit r ; n;m ergibt sidt bei las t allen Fadtzweigen e in relatlv höherer Zuw!d~~. der nur durch den elw? 6 •/o-igen Umsalz!ückgang bei der Gruppe 5 Monalsdurchsdrnill von 168 Mill. DM nodt knapp darüber lag, Photo-Kino Im Gesamlcrgebms a usgeglichen wird. Die einzelnen Fachbereldie weisen folgende Umsatzzahlen aus: Optik . Photo • Kino . Fe inmechanik Medlzinmed1anik Uhren . (Monotsdu rchsdlni lle) 1. Halbjahr 1957 1. Halbjahr <strong>1958</strong> 22.6 Mill. 2J.G Mtll. 49.1 46.3 41 .3 45.1 <strong>11</strong>.1 <strong>11</strong>.7 4~1 4lß Audi dJe Beschiifligungszahlen sind trotz ?er sensationell aufgemachle n Meldungen von Massene ntlassungen bei_ einzelnen, unse~~r Mllgliedsfirmen le icht angestiegen. ~iej~ege1 <strong>11</strong> ~~~inl: 5 3 ~? d~=s~=~t/g~~~ Personen gegenüber 141 000 Im or .r. •t b k DI wöchenllldt geleisteten. Arbeitsstunden um 2 bis 3 • a gesun en. e Produktion ist gegenüber dem 1. Halbjahr 1957 um 3 •!• gestiegen. <strong>Der</strong> Gesamtumsatz im Juli betrug 180 Mill., im August 159 Mill. DM. Es ist also in, den beiden. letzten Monaten zusammen In e twa der Durdtschnill des 1. Halbjahres beibehallen worden, was . an~esldtls der allgemein eingetretenen Sommerflaute durcha_us beadtll1ch 1st. Das Konjunkturbild de.- deutsdten feinmedta_n1schen und o[!tlsdlen Industrie bestimm! sidt infolge des Ex~ortante!les ~on ca 45 /, von ihrer Behauptung auf dem Weltmarkt. Hier erw_1es stdl dJ~se Industrie trolz vieler negativer Aspe kte als erstaunlich widerstandsfähig. De r Export lag (ohne Uhren) im 1. Halbjahr <strong>1958</strong> - wenn auch nur um 1 •/, _ so doch Immerhin höher als im 1. Halbjahr 1957. Die absoluten Zahlen Jaulen für das 1. Halbjahr 1957 (ohne Uhren) 373 .502 000, filr d.as 1. Halbja.hr <strong>1958</strong> 376 000 000, dies ergibt einen Monalsdurdlschnilt von 62 250 000 für 1957 und einen solchen von 62 666 000 für das Jahr <strong>1958</strong>. - Im Juli war der Monalsexporl 75 Mill., im August 61 Mill. DM , es darf wohl damit gerechnet werden, ?aß nach Abschluß der .pholokina • auch bei photographischen Erzeugmssen der Export wlede.r ansteigen wird und damit für den Rest des Jahre_s d!e bisherige Exporthöhe mindestens gehallen werden kann.. Soweit em_ Uberbll~ möglich Jsl, sdteinl die .pholokina• einen guten Bestellemgang fur die deutschen Firmen gebradtl zu haben, so daß die führende Position im Welthandel auch in der weiteren Zukunft gehalten werden kann. Wir müssen uns nalürlidt danlber im klaren sein, daß die Wellbewerbsbedingungen nldtl leichter, sondern zunehmend sdtwieriger werde n. Neue Forderungen auf Lohnerhöhungen und Arbellszeitverkürzun,g, sowie längeren und bezahllen Urlaub und andere zusätzlldte Belastungen kommen auf unsere Industrie zu, die mit einem Lohnanteil von 33 •/• gegenüber dem Industriedurchsdtnill von 19 1 /t von solchen Maßnahmen kostenmäßig empfindlidt getroffen wird. Andererseits ruft der in einigen Jahren wirksam werdende .Gemeinsame Ma:rkl" jetzt sdton ein•e große Anzahl ausländlscher Konkurrenzfirmen auf den Plan, die in der Bundesrepublik Verkaufsorganisationen oder sogar Produktionsstätten aufbauen. Neben dem wadtsenden Konkurrenzdruck zieht hier fü r die deutschen Produze nten ein Dilemma ganz besonderer Art herauf. Es handelt sich darum, daß die ausländischen He rsteller keine Hemmungen haben, auch außerhalb des Fadthandels zu liefern und naheliegenderweise Versandfirmen oder Warenhäuse r großzügige Ange bote madten. Dies wiederum stärkt deren Position , von de r deulsdten Industrie gleichlalls Belieferung zu verlangen,, da andernfaJls fil.r die wellere Zukunft ausschließlldt ausländisdte Fabrikate im Verkaul fo r ciert würden, woran, den deutschen Industriefirmen sidterlich nicht sehr gelegen sein könne. - Auf der anderen Seile sieht der einsdtläglge Fachhandel, der mit einigem Redtt seine Existenz sichern will und für den Fall der Belt.eferung von fachfremden Verkaufsorganisationen, durdt die ~eutschen Hersteller sei,nerseils mit der Forclerung ausländischer F_abn~ate droh!. Dies Ist eine walwbafl wenig beneidenswerte Lage !ur die Industrie. -~benso unerfreulich sind die Marktverhältnisse, die sich aus den elnse1llgen, der gedachten Zweckbestimmung entfre mdeten Massenimporten im Rahmen der sog .• Jedermann-Einfuhren• ergeben' Wenn Im Raum Hamburg bei einem Handelsunternehmen täglich e!nlge Tausend Sendungen japanisdter Feldstecher eingehen, so dürfte dies kaum der ursprünglldt mit der .Jedermann-Einfuhr" verbundenen Absldti entsprechen. Audi hier werden die regulären Fadlhilndler ausgesdtallet. Unter die Rubrik .Miltelslandspolitlk" sind soldle Tatsachen wohl kaum mehr elnzureihenl Es bedarf wlrc:hllc:h keiner Betonung, daß gerade die deutsldte feln- ~esdt:~~~;!f;(!!:fl::1~fst[~~s :;je!:!in1b bdae; v~nbeKralls 1 i_erun_~spolltlkd Zollen, ohne weil 14 6/ll!/tflllflllkc Heft <strong>11</strong> /<strong>1958</strong> I on mgemen un lung als größter e{~sfe:~~~s:e~'!te hat, da sie e s ang_esichls ihrer Sielauf dem Weltmarkt glaubte nldlt dtafsdter uncl opUsdler Erzeugnisse wollen audl In der Zukunit an ers verantworten zu können. Wir Bundesrepublik keinerlei Smwf!n~~ t'talren Wettbewerb innerhalb der eine Verdrehung der Talsadi ng e en machen. Es ist daher nur als zellung im Ansdiluß an die en zu . ve; st ~hen, w~nn eine Wirtsdtaflsergehl, weil ihrer Meinung ~~~~ki': ~•: in kntlschen, Bemerkungen ausländisdie, Insbesondere j nJ erdl eu s e Photohändler nldit genug schnell bei der Hand werdena~a s e Erzeugnisse führt. Wie immer wittert, die, wie der' Verfasser unk_let M~dtensdlaften der Industrie ge Nidttbelieferung aussetzen würd me~ • d•~ Händler der Drohung einer kann angesidits einer solchen 0 \~rs e_~ d.1e Verhältnisse wirltlidl kennt, Kamerafirmen nur lädielll! Le' d . ;f'atzung de r Möglichkeiten unserer dMiir, wie sdinell die d·cut~chr slmd sol_die Artikel aber symptomatisch ~ird. Offenbar sdieint es für e 1 ~ uslne_ zum Prügelknaben gemadit hegen zu geben, als es d v e e Publizisten kaum wichtigere Angeben zu lassen . , . Daß d~~ :eutsdien Industrie möglldlsl schlecht ~~~ ri~~~~r~e ~e~~e~~r:~,e~~~e;:~~~~~~\~ ~l~te~t~tz~~~~nu~~ft~~~:~t~~ et unerheblich zu sein. _
Zu ihrer Beruhigung ka nn a ber mitgcle 1l1 werden, daß de r Import auch Im Bcre1d1 der Feinm echanik und Optik eine ste il aufwärts zeigend" Ku n·e nimmt. Im Johr 1953 wurden außerhalb des Uhrensektors monallidt !ur 1.6 Mill . DM fcinmcchanlsm-opllsdte Güter In die Bund~srf'pu blik cingefuhr l; Im Jahr 1956 ware n es bere its 3.7 Mill., un Mond l•du1chsdinill dP> J ahres 1957 5.1 Mill. und im 1. Halbjahr <strong>1958</strong> , chließlrch bereit, (, 8 Mill. DM. <strong>Der</strong> Juli weist Im Jahr <strong>1958</strong> einen Betrag von annähern