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Viele Konservierungsmethoden – vollumfänglich<br />

im Einzelnen angewandt – verändern<br />

die Lebensmittel so weit, dass<br />

sensorische Eigenschaften wie Aussehen,<br />

Geruch, Geschmack, Textur und/oder Konsistenz<br />

ebenso stark verändert werden. Die<br />

ursprüngliche Frische und Sensorik gehen<br />

teilweise oder sogar vollständig verloren.<br />

Das wollen Verbraucher heutzutage oftmals<br />

nicht hinnehmen.<br />

Daher liegt die Idee nahe, verschiedene<br />

Verfahren zu kombinieren, um einen Kombinationseffekt<br />

zu erzeugen. In der Praxis<br />

kombinieren Hersteller gezielt zwei oder<br />

mehr Konservierungsverfahren in festgelegter,<br />

logistischer Vernetzung. Diese<br />

Verfahren können, im Sinne einer mikrobiologischen<br />

Reduzierung von Keimzahlen<br />

und Stabilisierung der Lebensmittel<br />

auch als Hürden bezeichnet werden. Man<br />

spricht vom sogenannten Hürdeneffekt. In<br />

Abbildung 1 sind beispielhaft einige marktübliche<br />

Hürden dargestellt. Die Abbildung<br />

verdeutlicht, dass Mikroorganismen zwar<br />

eine quantitative Reduzierung erfahren,<br />

jedoch schlussendlich alle Hürden „überspringen“<br />

können.<br />

Die wenigsten der dargestellten Konservierungsverfahren<br />

erreichen eine vollständige<br />

Abtötung aller Mikroorganismen.<br />

Das ist ein Problem, denn bereits das Überleben<br />

eines einzigen Mikroorganismus<br />

kann schlussendlich zum Verderb führen.<br />

Vermehrt sich dieser eine Mikroorganismus,<br />

so kann innerhalb eines bestimmten<br />

Zeitrahmens wieder eine exponentielle<br />

Vermehrung und damit Verderb einsetzen.<br />

Viel interessanter ist daher die Betrachtung<br />

einer weiteren Lösung: Die Herstellung von<br />

Lebensmitteln unter möglichst reinen Bedingungen,<br />

d. h. in einem Reinraum. Diese<br />

Grundsäule für die Verlängerung der Haltbarkeit<br />

von Lebensmitteln wird nachfol-<br />

gend detailliert betrachtet.<br />

Eine im Beispiel aufgeführte Hürde ist<br />

die Ausgangskeimzahl. Je geringer diese<br />

ist, desto länger wird der Verderb eines Lebensmittels<br />

hinausgezögert. Hierbei muss<br />

der mikrobiologische Status aller Zutaten<br />

betrachtet werden, wenn nach dem Zusammenfügen<br />

des Lebensmittels kein Konservierungsverfahren<br />

am oder im Endprodukt<br />

vorgesehen oder möglich ist. Hier würde<br />

wahrscheinlich ein mikrobiologischer Summeneffekt<br />

eintreten, d. h. die Ausgangskeimzahlen<br />

jeder einzelnen Zutat fließen<br />

schlussendlich im Endprodukt zusammen,<br />

sodass hier sehr viele verschiedene Mikroorganismen<br />

in großer Menge zu finden wären.<br />

Diese beschleunigen unter Umständen<br />

in ihrer Gesamtheit den Verderb und verkürzen<br />

die Haltbarkeit.<br />

An dieser Stelle kann die Herstellumgebung<br />

einen bedeuteten Beitrag leisten, um<br />

die Gesamtkeimzahl im Endprodukt möglichst<br />

niedrig zu halten. Denn je reiner bzw.<br />

keimarmer die Herstellumgebung ist, desto<br />

weniger Mikroorganismen aus dieser gelangen<br />

in das Endprodukt. Somit wären bei<br />

einer mikrobiologischen Bewertung lediglich<br />

die Ausgangskeimzahlen der einzelnen<br />

Zutaten in der Risikobewertung zu berücksichtigen.<br />

Abbildung 2 zeigt den zuvor beschriebenen<br />

Hürdeneffekt unter Ergänzung der<br />

reinen Umgebung, als eine zusätzliche<br />

Schutzmaßnahme im Herstellungsprozess<br />

von Lebensmitteln.<br />

Einige Hersteller haben sich bereits mit<br />

der Produktion unter reinen Bedingungen<br />

einen Marktvorteil geschaffen. Dies ermöglicht<br />

es ihnen der Verbrauchererwartung<br />

nach Frische und möglichst gering verarbeiteten<br />

Lebensmitteln in Verbindung mit längerer<br />

Haltbarkeit gerecht zu werden.<br />

In diesem Zusammenhang spielt die<br />

Reinigung der Produktionsumgebung und<br />

der Maschinen eine immanente Rolle, die<br />

in der Praxis häufig unterschätzt wird. Nur<br />

durch regelmäßige Reinigung und Desinfektion<br />

kann der Status der reinen Umgebung<br />

hergestellt bzw. aufrechterhalten<br />

werden. Unstrittig ist hier die Verwendung<br />

geeigneter, zugelassener Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmittel in Verbindung mit<br />

ebenso geeignetem Reinigungsequipment<br />

und einer systematischen Reinigungstechnik<br />

in definierten Intervallen. An dieser<br />

Stelle sei auf die gesetzliche Verpflichtung<br />

zur Dokumentation aller durchgeführten<br />

Arbeiten entsprechend vorgegebener Anweisungen<br />

hingewiesen.<br />

Eine Produktion unter möglichst reinen<br />

Bedingungen aufzubauen, diese täglich zu<br />

leben und aufrechtzuerhalten kann eine<br />

Herausforderung darstellen. Hier bietet die<br />

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Telefon: +49 341 989890<br />

Telefax: +49 341 989892108<br />

eMail: reinraum-akademie@cws.com<br />

Internet: http://www.cws.com/reinraumschulung<br />

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