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Quantensensor verbessert<br />

Prozess- und Qualitätskontrolle<br />

durch Partikelanalyse in Echtzeit<br />

Bei Analyse- und Fertigungsverfahren ebenso wie in der Labor- und<br />

Prozesstechnik spielt die Beschaffenheit von Roh- und Ausgangsstoffen<br />

eine entscheidende Rolle. Detaillierte Informationen über<br />

Größe, Anzahl, Zusammensetzung und Verteilung von Partikeln tragen<br />

zur Prozesskontrolle und Qualitätssicherung bei. Auf der Analytica<br />

in München präsentiert das Stuttgarter Hightech-Start-up<br />

Q.ANT einen kompakten Partikelsensor für industrielle Anwendungen,<br />

mit dem sich diese Parameter in Echtzeit erfassen lassen. Der<br />

auf Quantentechnologie basierende und patentierte Sensor bietet<br />

damit einen echten Mehrwert für zahlreiche Branchen: von der additiven<br />

Fertigung über die Biotechnologie, die Keramikindustrie, die<br />

Werkstoff- und chemische Industrie bis hin zu Wasseraufbereitung,<br />

Medizintechnik und Kosmetik.<br />

Beschleunigte Formerkennung ohne Kamera<br />

Statt Proben zu entnehmen und im Labor zu untersuchen, was in<br />

vielen Branchen noch Standard ist, erhalten Anwender eine unmittelbare<br />

Rückmeldung zur Qualität und Zusammensetzung von Inhaltsstoffen.<br />

Der Sensor erfasst und analysiert Partikel in Roh- und<br />

Ausgangsstoffen, und zwar unabhängig vom Medium, das flüssig,<br />

gas- oder pulverförmig sein kann. Prozesskontrolle, Prozessoptimierung<br />

und Qualitätssteuerung sind damit in Echtzeit möglich. Neben<br />

der Größe, Anzahl und Verteilung der einzelnen Partikel wird der von<br />

Q.ANT entwickelte Sensor künftig auch die Partikelform in Echtzeit<br />

klassifizieren können. Möglich macht das die eingesetzte Quantentechnologie<br />

in Zusammenspiel mit einer KI, die so trainiert werden<br />

kann, dass vordefinierte Formen voneinander abgrenzbar sind, etwa<br />

elliptische oder sphärische von runden Partikeln, womit auch Agglomerate<br />

identifiziert werden können. Zu diesem Zweck muss die KI<br />

auf bestimmte „Use Cases“, also Anwendungsfälle, trainiert werden.<br />

Zahlreiche Anwendungsfelder<br />

Es gibt viele Branchen und Anwendungsfelder für den Partikelsensor,<br />

der auch im Zusammenspiel mit anderen Messverfahren und<br />

-mechanismen eingesetzt werden kann. So kann der Quantensensor<br />

in Bioreaktoren Algenzellen überwachen und beispielsweise abgestorbene<br />

Zellen erkennen, sobald diese ihre Form verändern. Die<br />

Anlagensteuerung kann dann regulativ eingreifen, ohne dass Proben<br />

aus dem Reaktor entnommen werden müssen. Ein weiteres Beispiel<br />

ist die Wasseraufbereitung: Die KI erkennt Kontaminationen,<br />

beispielsweise durch schwer nachweisbare Bakterien oder andere<br />

Keime, was Rückschlüsse auf den Reinigungsprozess zulässt. In der<br />

additiven Fertigung mithilfe des 3D-Drucks, ebenso wie in der Metall-,<br />

Keramik- und Zementindustrie, analysiert der Quantensensor<br />

unterschiedliche Pulverkörnungen, aus denen jeweils spezifische<br />

Materialeigenschaften resultieren können. Weitere denkbare Anwendungsbereiche<br />

sind die chemische und die Kosmetikindustrie,<br />

hier unter anderem die Pigmentanalyse zur Entwicklung von Farben<br />

und Texturen.<br />

Q.ANT bietet Partnerschaften für spezifische Anwendungsfälle<br />

Um spezifische Anwendungsfälle zu entwickeln, bietet Q.ANT interessierten<br />

Unternehmen Partnerschaften an. „Wir bieten der Industrie<br />

für besonders herausfordernde Problemstellungen frühzeitig<br />

Zugang zu dieser neuen Lösung, ohne lange Entwicklungszyklen<br />

durchlaufen zu müssen“, sagt Vanessa Bader, Customer Project<br />

Engineer bei Q.ANT. „Unsere Partner haben die Möglichkeit, den<br />

Quantensensor gemeinsam mit uns in ihre Fertigungsprozesse zu<br />

integrieren und an ihre Einsatzfälle anzupassen.“ Q.ANT, das die<br />

neue Technologie patentiert hat, bietet aktuell zwei Partikelsensoren<br />

mit unterschiedlich großen Messbereichen an: von 2 bis 50 Mikrometern<br />

und von 20 bis 700 Mikrometern „Mit dieser Bandbreite<br />

decken wir die meisten Anwendungen in der industriellen Fertigung<br />

ab“, so Bader. Pilotprojekte weisen auf eine sehr hohe Datenqualität<br />

hin. So kann die KI beispielsweise Partikel-Agglomerate in metallischen<br />

Pulvern von Einzelpartikeln unterscheiden, die genauso groß<br />

sind.<br />

Der kompakte Sensor ist einfach zu handhaben<br />

und schnell integrierbar<br />

Ein weiterer Vorteil: Der kompakte Quantensensor passt auf jeden<br />

Labortisch, das System ist schneller und einfacher handhabbar, verglichen<br />

mit der aufwändigen konventionellen Probeentnahme zur<br />

Analyse von Partikeln. Neben dem Laborgerät werden im Partnerprogramm<br />

Zuführsysteme entwickelt, um den Sensor inline in Prozesse<br />

zu integrieren. Ein normaler Rechner genügt, um die gemessenen<br />

Daten zu übertragen und einzusehen. Über eine Website im<br />

Browser ist der Sensor sofort einsatzbereit. „Es muss nichts installiert<br />

werden, man braucht keine extra Rechenpower und auch kein<br />

kompliziertes Training für die Mitarbeitenden“, erklärt Bader.<br />

Q.ANT GmbH<br />

D 70565 Stuttgart<br />

Der Quanten-Partikelsensor erfasst und klassifiziert Partikel<br />

in Gasen, Flüssigkeiten und als Pulver nach Größe, Anzahl,<br />

Zusammensetzung und künftig auch nach Form.<br />

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