01.07.2024 Aufrufe

CASINO - Das Magazin der Spielbanken in Bayern

Mit dem CASINO Magazin werden Sie zwei Mal im Jahr über Neues aus der Welt der Bayerischen Spielbanken informiert. Hier erwarten Sie Reisespecials, Rätselspaß, Lifestyle-Themen und vieles mehr.

Mit dem CASINO Magazin werden Sie zwei Mal im Jahr über Neues aus der Welt der Bayerischen Spielbanken informiert. Hier erwarten Sie Reisespecials, Rätselspaß, Lifestyle-Themen und vieles mehr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

denen e<strong>in</strong>e Auswahl nun auch <strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau zu sehen ist. „Die<br />

Werke und Fotografien präsentieren das facettenreiche<br />

Bild e<strong>in</strong>er künstlerischen Reise und ermöglichen den Besucher<strong>in</strong>nen<br />

und Besuchern das E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Leben<br />

für die Kunst“, so die L<strong>in</strong>dauer Kunsthistoriker<strong>in</strong> Dr. Sophie<br />

Sümmermann, die diese e<strong>in</strong>malige Schau geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Prof. Dr. Roland Doschka kuratierte.<br />

IMPRESSIONEN IN DER GANZEN STADT<br />

Kulturamtsleiter Alexan<strong>der</strong> Warmbrunn ergänzt: „Christo<br />

und Jeanne-Claude s<strong>in</strong>d das wohl berühmteste Paar <strong>der</strong><br />

zeitgenössischen Kunst. Ihr Werk passt <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Schublade<br />

und geht weit über die bekannten Verhüllungsaktionen<br />

h<strong>in</strong>aus. Unsere Ausstellung erzählt die Geschichte dieses<br />

außergewöhnlichen Paares, das zu e<strong>in</strong>er Künstlerperson<br />

verschmolzen ist.“ Bis zum 13. Oktober 2024 s<strong>in</strong>d Christo<br />

und Jeanne-Claude übrigens nicht nur im Museum,<br />

son<strong>der</strong>n durch großformatige Fotografien ihrer Arbeiten<br />

auch im Außenraum <strong>der</strong> Stadt präsent – etwa an <strong>der</strong><br />

Zufahrt zur L<strong>in</strong>dauer Insel <strong>in</strong> nächster Nähe zur Spielbank,<br />

die die Ausstellung unterstützt.<br />

ÜBER DEN TOD HINAUS<br />

Geboren am selben Tag – dem 13. Juni 1935 –, begegneten<br />

sich Christo und Jeanne-Claude 1958 <strong>in</strong> Paris. Er stammte<br />

aus Bulgarien, sie aus Marokko, doch schon bald wurde<br />

die Welt zu ihrer Bühne. Bereits 1962 hatten sie die Vision,<br />

den Arc de Triomphe <strong>in</strong> Paris zu verhüllen. Fast 60 Jahre<br />

dauerte es, bis das Projekt verwirklicht werden konnte.<br />

Mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Corona-Pandemie sandte dann das <strong>in</strong> silbrigblauen<br />

Stoff gekleidete Pariser Wahrzeichen im Jahr 2021<br />

für 16 Tage e<strong>in</strong> ebenso hoffnungsvolles wie trotziges<br />

Signal aus. Davon, wie mächtig Ideen se<strong>in</strong> können, wie<br />

menschliche Schaffenskraft überdauert. Denn sowohl<br />

Jeanne-Claude, die bereits 2009 gestorben war, als auch<br />

Christo konnten die Realisation ihres frühen Traums nicht<br />

Christo und Jeanne-Claude<br />

vor dem verhüllten Reichstag<br />

„The Float<strong>in</strong>g Piers“ – hier mit Kreppband visualisiert – lockten<br />

2016 auch viele Deutsche an den Lago d’Iseo <strong>in</strong> Italien<br />

mehr miterleben. Mitten <strong>in</strong> den Vorbereitungen des Projekts<br />

starb Christo am 31. Mai 2020 <strong>in</strong> New York. <strong>Das</strong><br />

seit Jahrzehnten e<strong>in</strong>gespielte Team <strong>der</strong> beiden brachte<br />

es zur Vollendung.<br />

DEN ELEMENTEN AUSGESETZT<br />

Geradezu <strong>in</strong> Rekordzeit realisierten Christo und Jeanne-<br />

Claude ihre erste große Arbeit im öffentlichen Raum, den<br />

„Valley Curta<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tal <strong>in</strong> Colorado. 1970 begannen<br />

die Planungen, schon e<strong>in</strong> Jahr später wehte <strong>der</strong> 18.600<br />

Quadratmeter große, orangefarbene Nylonvorhang – und<br />

fiel sogleich e<strong>in</strong>em Sturm zum Opfer. Im August 1972<br />

wagten sie e<strong>in</strong>en zweiten Versuch, <strong>der</strong> immerh<strong>in</strong> 28 Stunden<br />

hielt, bevor auch dieser Vorhang e<strong>in</strong> Opfer <strong>der</strong> Elemente<br />

wurde. Schon damals an ihrer Seite: <strong>der</strong> deutsche<br />

Fotograf Wolfgang Volz, von dem <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> im<br />

L<strong>in</strong>dauer Kunstmuseum ausgestellten Bil<strong>der</strong> stammt. Sie<br />

halten die vergänglichen Werke für die Nachwelt fest.<br />

AUF DEM WASSER GEHEN<br />

Mit „Surrounded Islands“ setzten Christo und Jeanne-<br />

Claude bereits 1983 e<strong>in</strong> nachdrückliches Zeichen für<br />

Umweltschutz. Bevor sie elf künstlich aufgeschüttete<br />

Inseln <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biscayne Bay im Großraum Miami mit<br />

FOTOS: THE FLOATING PIERS (PROJEKT FÜR DEN ISEOSEE, ITALIEN), 2017, SIEBDRUCK MIT EINER COLLAGE AUS EINER FOTOGRAFIE VON WOLFGANG VOLZ; CHRISTO UND<br />

JEANNE-CLAUDE VOR DEM VERHÜLLTEN REICHSTAG, BERLIN 1995; ARC DE TRIOMPHE, WRAPPED, PARIS 1961–2021; FOTOS: WOLFGANG VOLZ (3), ALL ARTWORKS © CHRISTO<br />

AND JEANNE-CLAUDE FOUNDATION / VG BILD-KUNST, BONN 2024<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!