01.07.2024 Aufrufe

Der_Augenoptiker_1956_02

Der_Augenoptiker_1956_02

Der_Augenoptiker_1956_02

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DEUTSCHE OPTISCHE MONATSSCHRIFT<br />

11. Jahrgang<br />

2<br />

25. Februar <strong>1956</strong><br />

AMTLICHES ORGAN DES ZENTRALVERBANDES_ DER AUGENOPTIKER (BIV)<br />

VERLAG WILLY SCHRICKEL<br />

D0SSELDORF-LOHAUSEN<br />

mit dem unsichtbaren<br />

U LTRAVI O LETT-FI LTE R<br />

augenschonend<br />

/!JtiÜen1f ä.Jet<br />

zartrosa getönt<br />

im täglichen Gebrauch<br />

zu jeder Jahreszeit<br />

Gütemarke<br />

graviert


Mit Schliff und Stil in andere Länder<br />

•<br />

!~<br />

III<br />

A<br />

~.~<br />

Wir denken an Rom - Florenz - Venedig -<br />

Ravenna, an eine tausendjährige Kultur, an die<br />

Skulpturen in Florenz, die Gemälde· in den<br />

Ulfizien, die Glas- und Goldschmiedearbeiten<br />

aus Venedig, - an Mailand mit seiner Galerie,<br />

wo die Eleganz Europas skh trifft. Dorthin exportieren<br />

wir rege! mäfüg Optura - Brillen. Das ·<br />

will etwas hei6en! Auch im Ausland wei6 man<br />

zu schätzen:<br />

OPTURA -1 Brillen haben Schliff und Stil!<br />

Bezugsnadiweis durdi OPTURA Leonberg bei Stuttgart<br />

Jlrre Reieplsdileilerei<br />

EIJGEN STBATEMEYEB<br />

POSTFACH 499 BOCHUM FERNRUF 6135:S<br />

ERWIN KÄSE MANN • GMBH· OBERAUDORF / INN


1 'N}IR ein /rttYOffQ§ll/811<br />

~ (€f4J.4,1<br />

Erzeugnis<br />

Unsere eleganten handgearbeiteten<br />

~$//illen<br />

in zwei- und dreifarbiger Kaschierung<br />

erfreuen sich immer 'größerer Beliebtheit.<br />

~~e~~~gen<br />

erfüllen die Wünsche Ihrer anspruchsvollsten<br />

Kunden.<br />

Verlangen Sie Muster • es lohnt sichl<br />

KIRCHER & CIE.<br />

Panora. Optik, Stuttgart, Sophienstr. 26<br />

HERNER<br />

OPTISCHE WERKSTÄTTEN<br />

Herne 1. W.<br />

G, M. 8. H.<br />

Postfach 10<br />

snnontw<br />

6ESUNDHEITS6LÄSER<br />

~<br />

~<br />

✓<br />

...<br />

Hersteller :M•RIJJER Fr~nkfurl a.M. Spohrstr.34<br />

lieferbar auch durch den Fach-Grosshondel<br />

hautfarben, In hell oder mittel und<br />

In allen Stärken<br />

...llf::::nn OptikermasChinen<br />

Handschleifmaschine H 300<br />

mit Norton-Scblelfsteln 300125 mm DM. 295,-<br />

Emaille gebrannt in feinster Wertarbeit.<br />

Fordern Sie bitte unverbindlich unser ausführliches<br />

Angebot auch für unsere automatischen Schleifmaschinen,<br />

Abdreh· und Zentriervorrichtungen.<br />

A. Sch umann, Fabrik für Feinmechanik,<br />

. Abt.Optikerma1ahinen,<br />

Düsseldorf 68, P~ststraße 7, Telefon 2 91 93<br />

CHR. BECK & SÖHNE KG. I<br />

WERKSTATTEN F0R FEINMECHANIK UNO OPTIK KASSEL<br />

6/~ Heft 2/<strong>1956</strong><br />

3


Sdtaufensler­<br />

Leudttbrillen<br />

Auß~ntransparente<br />

mit Neon­<br />

Leudttröhren<br />

liefert laufend: W. BINDE - MINDEN i. / WESTF.<br />

Wir liefern<br />

B,;illef1fleiur; la. Qualität<br />

Tori 50 und 47 mm 0<br />

Menisken 50 mm 0 bis ± 10,0 dptr.<br />

Menisken 47 mm 0 bis ·:±: 20,0 dptr.<br />

Lenti<br />

bis - 25,0 dptr.<br />

Roviex 50 0, 50 und 75 ¼ bis ± 8,0 dptr.<br />

Eildienst in Rezeptsachen<br />

.Äußerste Preise u. Mengenrabatt<br />

Gebr. Stock OHG. Optische Schleiferei<br />

(13 b) Deggendorf a. D., Schließfach 83<br />

':f~-B RILLENTOC HER<br />

imprägnieren Jedes Augenglas gegen da.. lästige Besdllagen.<br />

Ohne jeden Sdlleier wird jedes Brillenglas kristallklar gereinigt.<br />

Lieferung a,idl durdl den Padlgroßhandel<br />

oder direkt durdl den Alleinvertrieb für Deutsdlland und Export:<br />

Alwin Meissner, (17a) Wilhelmsfeld/Heidelberg,<br />

Oeneralvartratungen in:<br />

011aneich: Fa. Willi ManiHlich, Optik•angrc1, Wien XIX<br />

Schweiz: Fa. Arnold Knecht, Optik-engras, Stein/Rhein<br />

stellt in la Ausführung her<br />

Kraus ~ Winter<br />

Dia montschleiferei<br />

Hamburg•lokstedt 1<br />

\\\e'(\<br />

t,<<br />

Neue<br />

Modelle<br />

mit besonderer<br />

Note<br />

Optische Werkstätten Geisenheim<br />

F. Schwank & Sohn oHG<br />

Geisenheim/ Rhein<br />

Lesegläser und alle Handelsartikel<br />

Adam Engelhardt K.-G.<br />

Gegründet anno 1715<br />

Nürnberg, Sucher Straße 89<br />

Eclsa . Nyon (Schwai&)<br />

DER WINTERSPORTLER WÄHLT BEVORZUGT<br />

IGARD ·?~!~Lt~?~~!!~<br />

VORTEILE : UNZERBRECHLICH<br />

WOHLTUEND LE IC HT<br />

GERINGERE BESCHlAGSNEIGUNG<br />

OPTIK GMBH. BRAUNSCHWEIG POSTFACH 351<br />

{t;l!fqt .futterale, Etuis für Brillen,<br />

Vorhänger, Lorgnetten und Monokel<br />

ttlabAt'~<br />

{!JJJ!gt-Lle feran t<br />

Hannover, Hilduh,imer Str. 191 - T,t,fori 815 97<br />

LOKA Y-Ort,L<br />

Hamburg - Chilehaus A<br />

Fischertwiete 2<br />

r-.Jill1.-ff,1fj_?f..i.1!i!f/t1'~<br />

'!fllfllr/k1t„r...r.<br />

:r.r,.fi,l/1,...<br />

'!r~'P-<br />

VER HE YEN & SCHULTE<br />

KAISERSWERTHER STR. 23 · RUF 4925 25<br />

Eildienst bewährt und beliebt<br />

Lieferant<br />

der OORA-Fassu~gen<br />

4<br />

6/ugenq,Ji/{(11 Heft 2/<strong>1956</strong>


DEUTSCHE OPTISCHE MONATSSCHRIFT<br />

AMTLICHES ORGAN DES ZENTRALVERBANDES DER AUGENOPTIKER ( BIV )<br />

Mifteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong>, der Deutschen<br />

Gesellschaft für Optometrie und des Bundesverbandes Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong><br />

Die Brillenglasbestimmung durch den <strong>Augenoptiker</strong><br />

Verfaßt auf Veranlassung des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong><br />

von Dr.Josef Reiner, stellv. Direktor der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in :Köln<br />

Die Brillenglasbestimmung stellt ebenso wie die Anfertigung<br />

und Anpassung der Brille einen integrierenden Bestandteil der<br />

Tätigkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s dar. Ihrer Bedeutung entsprechend<br />

wird sie bei der Ausbildung de.s <strong>Augenoptiker</strong>s berücksichtigt.<br />

Sie ist in dem Lehrplan der augenoptischen Fachschulen enthalten<br />

und wird im Hinblick auf die selbständige Ausübung durch<br />

den <strong>Augenoptiker</strong> gelehrt und geprüft. Voraussetzung für die<br />

Zulassung zu diesen Lehranstalten ist eine abgeschlossene fachtechnische<br />

Ausbildung.<br />

Von augenärztlicher Seite werden gegenwärtig Versuche unternommen,<br />

durch Anwendung des bereits vor 16 Jahren in Kraft<br />

getretenen Heilpraktikergesetzes die selbständige . Brillenglasbestimmung<br />

(Refraktionsbestimmung) durch den <strong>Augenoptiker</strong><br />

zu unterbinden. Man versucht, den § 1 Absatz 2 des Gesetzes<br />

1lber die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung<br />

(Heilpraktlkergesetz) vom 17. Februar 1939 anzuwenden. Dieser<br />

Paragraph hat folgenden Wortlaut:<br />

.Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes ist jede<br />

berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung,<br />

Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden<br />

oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste<br />

von anderen ausgeübt wird."<br />

Die Anwendung dieses Paragraphen auf die Tätigkeit des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>s ist jedoch aus folgenden Gründen nicht möglich:<br />

1. Die Fehlsichtigkeiten (auch Ametropien, Refraktionsanomalien,<br />

Brechungsanomalien genannt) des menschlichen Auges sind<br />

keine Krankheiten, Leiden oder Körperschäden.<br />

2. Die Refraktionsbestimmung (Bestimmung der Fehlsichtigkeit,<br />

Brillenglasbestimmung) stellt keine Feststellung (Diagnose)<br />

einer Krankheit, eines Leidens oder Körpers


Ist die Achsenlänge des Auges gegenüber dem Idealfall nur<br />

um 1 mm länger, · so liegt bereits eine Kurzsichtigkeit von<br />

ca. 2,5 Dioptrien vor. Wenn die Achsenlänge um denselben<br />

Betrag zu kurz ist, so erhält man eine Ubersichtigkeit von<br />

ca. 2,5 Dioptrien.<br />

In noch stärkerem Maße ist die Refraktion des Auges von der<br />

Größe der Krümmungsradien der optischen Flächen des dioptrischen<br />

Apparates abhängig. Ist der Radius der Hornhaut gegenüber<br />

dem Idealfall 1 mm kürzer, so liegt bereits eine Kurzsichtigkeit<br />

von etwa 7 Dioptrien vor.<br />

Neben der Kurzsichtigkeit und Ubersichtigkeit kennt man als<br />

eine weitere Fehlsichtigkeit den Astigmatismus des Auges.<br />

Astigmatismus liegt vor, wenn die Krümmungsradien der<br />

brechenden Flächen, insbesondere die der Hornhaut, nicht in<br />

allen Meridianen den gleichen Wert besitzen. Das astigmatische<br />

Auge kann weder ferne noch nahe Gegenstände deuUich sehen.<br />

Kurzsichtigkeit, Ubersichtigkeit und Astigmatismus können nur<br />

optisch berichtigt werden und sind keineswegs als Krmkheiten<br />

anzu!.ehen. Ebenso wie die Körperlänge, der Kopfumfang oder der<br />

Augenabstand, das Körpergewicht und andere geometrische Abmessungen<br />

des menschlichen Körpers verschieden sein können,<br />

sind auch die Abmessungen des menschlichen Auges - seine<br />

Achsenlänge und die Größe der Krümmungsradien der optischen<br />

Flächen - biologischen Schwankungen unterworfen. Während<br />

die Schwankungen der übrigen geometrischen Abmessungen für<br />

den Menschen weitgehend ohne Belang sind, verursachen sie,<br />

wenn ,sie das Auge betreffen, Refraktionsanomalien (Fehlsichtigkeiten).<br />

Ermittelt man z. B. den Augenabstand bei einer großen Anzahl<br />

Menschen männlichen Geschlechts, so wird man feststellen, daß<br />

die am häufigsten auftretende Abmessung etwa 65 mm beträgt.<br />

Weniger häufig findet man einen Augen4ostand von 58 mm,<br />

ebenso ist der Augenabstand von 72 mm nur selten anzutreffen.<br />

Tut man dasselbe mit dem Kopfumfang, so wird man die Größe<br />

von ca. 56 cm am häufigsten messen. 52 cm Kopfumfang und<br />

ebenso 60 cm Kopfumfang wird man seltener antreffen.<br />

Jene Abmessung, die am häufigsten vorkommt, wird als normal<br />

angesehen. Von dieser abweichende Abmessungen werden<br />

als anomal be"Zeichnet. Deswegen sind jedoch jene Menschen,<br />

die einen anomalen Kopfumfang oder anomalen Augenabstand<br />

bzw. anomalen Brechungszustand der Augen besitz-~n, keineswegs<br />

krank und können höchste geistige und körperliche<br />

Leistungen hervorbringen. Statistische Untersuchungen über die<br />

Refraktion des menschlichen Auges- haben ergeben, . daß der am<br />

häufigsten vorkommende Zustand nicht unbedingt der der<br />

Rechtsichtigen ist. Die überwiegende Zahl der Menschen ist um<br />

einen geringen ·Betrag übersichtig.<br />

Die Verteilung der Schwankungen in der Größe bestimmter<br />

Körperteile bzw. die Schwankungen der Refraktion des Auges<br />

folgen einem bestimmten biologischen Gesetz. Sie entsprechen<br />

der sogen. Gauß'schen Fehlerverteilung.<br />

Den Beweis dafür, daß es sich bei den Refraktionsanomalien<br />

keinesfalls um Krankheiten handelt, erbringt Prof. De'. Engelking,<br />

ein bedeutender Ophthalmologe der Gegenwart, der in seinem<br />

im Jahre 1955 erschienenen Buch "Grundriß der Augenheilkundeu,<br />

12. Auflage, Springer-Verlag 1955, folgendes schreibt:<br />

.Die Refraktion des menschlichen Auges (sein Brechungszustand)<br />

ist ein Ausdruck für seine Gestalt als optischer<br />

Apparat. ·<br />

Die durchschnittliche Achsenlänge des normalen Auges beträgt<br />

24 mm. Aber auch wenn das Auge den pkysikalischen<br />

Ansprüchen nicht genau entspricht, kann es klinisch völlig<br />

gesund sein. Ein großer Teil der Refraktionsanomalien, vor<br />

allem die geringeren Grade der Myopie und Hypermetropie<br />

können noch als ,normale Zustände' anerkannt werden, wenn<br />

sie auch für bestimmte Zwecke das Tragen von Brillen bedingen.<br />

Kurven, die die Häufigkeitsverteilung dieser beiden<br />

Brechungszustände wiedergeben, lassen das ohne weiteres erkennen<br />

(Abb. 33). Man sieht nämlich, daß die Fälle von<br />

Hypermetropie und Myopie ohne sonstige organische Veränderungen<br />

sich symmetrisch um den idealen Brechungszustand<br />

einer Hypermetropie VO\l 0,5 D gruppieren und also<br />

gleich häufig vorkommen. Sie stellen vererbbare Abweichungen<br />

vom Idealzustand dar, .Anomalien, aber keine Krankheiten."<br />

Im "Leh rbuch und Atlas der Augenheilkunde" von Axenfeld<br />

wird ebenfalls darauf hingewiesen, daß die Fehlsichtigkeit nicht<br />

krankheitsbedingt ist, sondern lediglich durch die biologischen<br />

Schwankungen in den Abmessungen des menschlichen Auges<br />

hervorgerufen wird. Wörtlich heißt es auf Seite 210 (Lehrbuch<br />

und Atlas der Augen:heilkunde, von Axenfeld, 9. Auflage, Gustav<br />

Fischer Verlag, Jena 1949) :·<br />

,.Wie bei allen normalen und quantitativ erfaßbaren Merkmalen<br />

(z. B. die Körpergröße) zeigt sich auch bei den einzelnen<br />

optischen Maßen eine physiologische Schwankungsbreite<br />

um einen Mittelwert. Das gleiche gilt für die Statistik<br />

der verschiedenen Brechungszustände, deren Variationskurve<br />

sich der Binomialkurve nähert."<br />

Ähnlich wie die Fehlsichtigkeiten wird auch die Alterssichtigkeit<br />

oder Presbyopie mit Brillengläsern korrigiert. Das jugendliche<br />

Auge ist in der Lage, sich auf ferne und nahe Gegenstände<br />

einzustellen und diese scharf und deutlich zu sehen. Diese<br />

Fähigkeit wird herbeigeführt durch die Augenlinse, die bei der<br />

Einstellung auf nahe Gegenstände eine andere Gestalt annimmt<br />

als beim Sehen in die Feme.<br />

Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Auges, sich<br />

auf nahe Gegenstände einstellen zu können, ab. Vom 45. Lebensjahr<br />

an müssen daher sogen, Nahbrillen oder Altersbrillen getragen<br />

werden, um die fehlende Akkommodation des Auges zu<br />

ergänzen.<br />

Uber die Ursache der Alterssichtigkeit schreibt Prof. Rein in<br />

seinem Buch "Physiologie des Menschenu (11. Auflage, Springer­<br />

Verlag 1953) folgendes:<br />

„Die mangelnde Akkommodationsfähigkeit kann man durch<br />

Vorsatz von Sammellinsen entsprechender Brennweite<br />

(Altersbrille) ausgleichen. Als Ursache der Presbyopie spricht<br />

man die - als allgemeines Symptom des Alters bekannte -<br />

Veränderung der elastischen Gewebe an.•<br />

Die gleicbe Auffassung vertritt auch Prof. Dr. Jaensch in<br />

seinem Bucq "Einführung in die Augenheilkundeu (Thieme<br />

Verlag 1953):<br />

.Mit zunehmender Sklerisierung der Linse wird der Nahpunkt<br />

vom Auge abrücken, das Akkommodationsgebiet sich<br />

entsprechend verkleinern, bis schließlich im 60. bis 65. Lebensjahr<br />

die Linse jede Elastizität verloren hat und Fern- und<br />

Nahpunkt zusammenfallen. Dieser Prozeß ist ein physiologischer<br />

Vorgang und bedingt die Alters- oder Weitsichtigkeit,<br />

die Presbyopie. u<br />

Es geht hieraus hervor, daß es sich bei der Alterssichtigkeit<br />

ebenfalls keineswegs um· eine Krankheit, ein Leiden oder einen<br />

Körperschaden handelt, sondern um eine ganz natürliche, altersbedingte<br />

physiologische Erscheinung.<br />

Auch die Alterssichtigkeit, wie alle übrigen Fehlsichtigkeiten<br />

des Auges, läßt sich durch Brillengläser geeigneter Brechkraft<br />

ausgleichen.<br />

Prof. Dr. Hans Hartinger, der .über 20 Jahre als wissenschaftlicher<br />

Leiter der Abteilungen für Sehhilfsmittel und ~edizinischoptische<br />

Instrumente der Zeiss-Werke in Jena tätig war und an<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität Jena das Fachgebiet<br />

„Optik der Medizin" vertrat, schreibt über die Fehlsichtig-keiten<br />

folgendes:<br />

.,Alle Arten von Fehlsichtigkeiten (Ubersichtigkeit, Kurz.­<br />

Sichtigkeit und Astigmatismus) sind durch eine Wachstumsanomalie<br />

des Bulbus bedingt. Die Längen- und Krümmungsabmessungen<br />

des Augapfels weichen - meist geringfügig -<br />

von den Werten ab, die das optische Brechungsgesetz erfordern<br />

würde. Es ist deshalb völlig abwegig, fehlsichtige<br />

Augen als krank zu bezeichnen. Es ist noch keinem Augenarzt<br />

gelungen, ein fehlsichtiges Auge wieder rechtsichtig zu<br />

machen, also zu "heilen". Ebensowenig kann die Alterssichtigkeit<br />

(Weitsichtigkeit) als eine Krankheit bezeichnet<br />

werden. Sie ist lediglich durch die alternde und damit sich<br />

erhärtende Kristallinse des Auges bedingt. Auch eine Rückgängigmachung<br />

oder „Heilung" der Alterssichtigkeit ist - hls<br />

heute jedenfalls - unmöglich."<br />

Wohl aber ist man imstande, diese Fehlsichtigkeiten ebenso<br />

wie die Alterssichtigkeit durch Sehhilfsmittei (Brillen) auszugleichen.<br />

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang dürfte noch die<br />

Tatsache sein, daß die Fehlsichtigkeiten des Auges, also Kurzsichtigkeit,<br />

Ubersichtigkeit, Astigmatismus und Alterssichtigkeit,<br />

auch in der physikalischen Fachliteratur behandelt. werden.<br />

Besonders begrüßenswert ist es, daß auch die Schulphysik sich<br />

dieser Probleme annimmt. Dadurch werden junge Menschen<br />

rechtzeitig über die Eigenschaften des Auges aufgeklärt; das<br />

dürfte wesentlich dazu beitragen, daß fehlsichtige Kinder ihre<br />

Minderwertigkeitskomplexe verlieren, wenn sie erfahren, daß<br />

es sich hierbei nicht um eine Krankheit oder eine Mißbildung<br />

handelt, deren sie sich zu schämen brauchen. Würde es sich<br />

bei den Fehlsichtigkeiten um Krankheiten, Leiden oder Körperschäden<br />

handeln, so würde man unmöglich dieses Problem in die<br />

physikalischen Betrach_tungen-einfüiziehen.<br />

Refraktion und Körperschäden<br />

Nachdem der eindeutige Beweis dafür erbracht sein dürfte, daß<br />

es sich bei den Fehlsichtigkeiten des Auges nicht generell um<br />

Krankheiten handelt, erscheint es wichtig zu beweisen, daß<br />

diese auch nicht als Körperschäden angesehen werden dürfen.<br />

Körperschäden können z. B. durch eine Verletzung als Folge<br />

einer überstandenen Krankheit oder aus anderen Gründen auftreten.<br />

Es gibt Körperschäden, die bereits bei der Geburt vorhanden<br />

sind und während des ganzen Lebens erhalten bleiben.<br />

Es ist wissenschaftlich erwiesen, daß die Körperschäden, im Gegensatz<br />

z.u den sogen. Erbkrankheiten, nicht erblich sind. Beinamputierte,<br />

Einäugige usw. werden normal entwickelte Kinder<br />

haben. Ebenso ist es wissenschaftlich erwiesen, daß die Fehl-<br />

6 ~ Heft 2/<strong>1956</strong>


ZEISS<br />

Frühjahrsvorbereitungen stehen bei einer schönen<br />

Frau unter dem Motto: was ziehe ich ao?<br />

Schneidert sie selbst und aus Passion, so finden<br />

wir sie täglich an der Nähmaschine. Gut sehen,<br />

das ist dabei wichtig - aber heutzutage denkt ·<br />

sie zugleich an gutes Aussehen, an eine neue,<br />

kleidsame Brille. Die Brille soll ein Schmuckstück<br />

sein, das ihr die Vorteile des guten Sehens<br />

und des Schönseins gleichermaßen bringt. <strong>Der</strong><br />

<strong>Augenoptiker</strong>, dem sie ihre Brillensorgen anvertraut,<br />

wird für sie die schönste Brille bereit<br />

haben. In diese Brille aber gehören Z E I S S -<br />

Gläser wie z. B. P U N KT AL oder noch besser<br />

U R O PA L, die dem Gesicht den kosmetischen<br />

reizvollen Akzent verleihen und die das Auge<br />

länger munter halten; empfehlen Sie UROPA L.


sidJ.tigkeit im Gegenstatz zu den KörpersdJ.äden erblidJ. ist,<br />

HiErrüber findet man im nLebrbuch und Atlas der Augenheilkunde"<br />

von Axenield folgende Ausfiihl"ungen:<br />

.Es kann beute nidJ.t mehr zweifelhaft sein, daß die versdJ.iedenen<br />

BredJ.ungszustände des Auges und ihre Entwidclung<br />

erblidJ.en . Einflüssen unterliegen. Da aber die Gesamtr-efr.aktion<br />

aus mehreren Komponenten, wie Hornhautluümmung,<br />

LinsenbredJ.ung, AdJ.senlänge u. a. resulti~rt, kommen<br />

audJ. genetisch mehrere Erbfaktoren in Betracht. Diese<br />

einzelnen sogen. optischen Konstanten dürften ihrerseits<br />

wieder polygen bedingt sein und ohne feste Korrelation<br />

vererbt werden. Angesichts dieser komplizierten Verhältnisse<br />

kann man bei der Kreuzung keine einfache Spaltung, sondern<br />

nur kaleidoskopartige Kombinationen erwarten. Die schwächeren<br />

Formen der Uber- und Kurzsichtigkeit scheinen aber mehr<br />

dem dominanten, die hohen Grade hingegen dem rezessiven<br />

Erbmodus zuzuneigen."<br />

Aus diesen Darlegungen geht hervor, daß die Fehlsichtigkeiten<br />

erblich sind im Gegensatz zu den Körperschäden, die nicht vererbt<br />

werden können. Somit können die Fehlsichtigkeiten unmöglidJ.<br />

als Körperschäden angesehen werden.<br />

Bemerkenswert dürfte die TatsadJ.e sein, daß die Fehlsichtigkeiten<br />

im Rahmen der medizinischen Ausbildung auch in der<br />

Anatomie behandelt werden. Die Anatomfe (normale Anatomie,<br />

nicht pathologisdJ.e Anatomie) befaßt sidJ. ausschließlich mit dem<br />

Aufbau des gesunden menschlichen Körpers. Würde es sidJ. bei<br />

den Fehlsichtigkeiten um Krankheiten, Leiden oder KörpersdJ.äden<br />

handeln, so würde man die Fehlsichtigkeiten im Rahmen<br />

der Anatomie-Vorlesungen und in den anatomisdJ.en LehrbüdJ.ern<br />

nicht behandeln.<br />

Leiden<br />

Wenn eine Krankheit sidJ. zu einem Dauerzustand entwidcelt,<br />

spricht man von einem Leiden.<br />

Da es sich bei den Fehlsichtigkeiten nicht um Krankheiten<br />

handelt, können diese sinngemäß auch nicht als Leiden angesehen<br />

werden.<br />

Brillenglasbestimmung (Refraktionsbestimmung)<br />

Das wichtigste Verfahren der Brillenglasbestimmung erfolgt<br />

durch Aus,wahl geeigneter Brillengläser. Diese selektive Methode<br />

wird als subjektives Verfai\ren der Brillenglasbestimmung oder<br />

Refraktionsbestimmung bezeichnet.<br />

Die subjektive Brillenglasbestimmung wurde bereits zur Zeit<br />

der umherfahrenden Brillenhändler praktiziert. Dabei erfolgte<br />

die Auswahl der Gläser so, daß der Brillenbedürftige fertige<br />

Brillen verschiedener Stärke so lange ausprobierte, pis er jene<br />

Brille gefunden hatte, die ein einigermaßen gutes Sehen ermöglichte.<br />

Da aber beide Augen verschieden fehlsichtig sein<br />

können, hat man im Laufe der Zeit bessere und vollkommenere<br />

Verfahren der subjektiven Refraktionsbestimmung entwidcelt.<br />

Die gebräuchlidJ.sten Verfahren beruhen auf der Sehschärfenprüfung.<br />

Dabei werden so lange systematisch Brillenglä_ser verschiedener<br />

Stärke in ein geeignetes provisorisdJ.es Brillengestell<br />

(Probierbrille) eingesetzt, bis die beste vom Prüfling festgestellte<br />

Sehschärfe erreidJ.t ist. Dabei trifft die Auswahl nicht der Optiker,<br />

sondern der Prüfling selbst, indem er sich für ein bestimmtes<br />

Glas entscheidet, mit dem er am besten sehen kann.<br />

<strong>Der</strong> Prüfende hat lediglich die Aufgabe, den Weg zum besten<br />

Glas möglichst abzukürzen, um durch Anwendung geeigneter<br />

Auswahl-Verfahren dem Prüfling die Entscheidung zu erleichtern.<br />

Etwas ÄhnlidJ.es findet man bei der Verabfolgung eines Medikamentes<br />

(Heilmittel) nicht. Die Entscheidung für das zur Korrektion<br />

einer Fehlsichtigkeit erforderliche Glas wird dadurch<br />

erleichtert, daß die Sehleistung bereits bei +0,5 Dioptrien Abweichung<br />

um etwa 500/o verschlechtert wird. Auch der nicht korrigierte<br />

Astigmatismus von 1,0 Dioptrien vermindert die zu<br />

-erreichende hödJ.ste Sehleistung um etwa 50 0/o.<br />

Neben der subjektiven Refraktionsbestimmung sind die objektiven<br />

Verfahren bekannt. Diese gestatten unter Anwendung mehr<br />

oder weniger komplizierter optischer Geräte die Bestimmung<br />

der Fehlsichtigkeit jeweils an einem Auge mit der Genauigkeit,<br />

die die objektiven Verfahren zu erreichen gestatten.<br />

<strong>Der</strong> Zwedc der objektiven Refr~ktionsbestimmung besteht<br />

darin, Anhaltspunkte für eine vorhandene FehlsidJ.tigkeit, deren<br />

Cröße und Art zu geben. Entscheidend für die zu verabfolgende<br />

Brille ist schon im Hinblidc auf das beidäugige Sehen stets das<br />

Ergebnis der subjektiven B~illenglasbestimmung.<br />

Man kann darüber hinaus verschiedener Auffassung sein, ob<br />

es sich bei der Brillenglasbestimmung um eine optisch-physikalische,<br />

physiologisdl-optischie oder biophysik.alisch.e .Messung<br />

handelt. Entscheidend ist die TatsadJ.e, daß die Messung selbst<br />

nicht vom Augenarzt oder Optiker, sondern vom Prüfling selbst<br />

·vorgenommen wird. Augenarzt und Optiker geben lediglidJ. die<br />

Anleitung zur Durchführung -dieser Messung.<br />

Zur· Ausübung der Refraktionsbestimmung (Brillenglasbestimmung)<br />

nadJ. der subjektiven oder objektiven Methode sind<br />

wissensdJ.aftlidJ.e Kenntnisse nidJ.t unbedingt erforder!idJ., da es<br />

sic:h hierbei nidJ.t um eine wissensdJ.aftlidJ.e Tätigkeit handelt.<br />

Die Methoden der Brillenglasbestimmung sind seit etwa<br />

50 Jahren bekannt und können wissenschaftlidJ. als abgeschlossen<br />

angesehen werden. Dies besagt jedoc:h nicht, daß die technische<br />

Entwidclung ebenfalls abgesdJ.lossen sei. Es werden immer<br />

wieder neue technische Hilfsmittel, · die eine bequemere und<br />

genauere Durc:hführung der Refraktionsbestimmung ermöglidJ.en,<br />

entwidcelt. Sie beruhen jedoch alle auf Erkenntni~en, die schon<br />

lange bekannt sind.<br />

Da es sidJ. • bei den Fehlsichtigkeiten in der Regel · nic:ht um<br />

Krankheiten, Leiden oder Körperschäden handelt, kann die Bestimmung<br />

der optischen Korrektur nicht als eine medizinische<br />

Handlung (Diagnose) angesehen werden. Ein Meßverfahren, bei<br />

dem die Entsc:heidung stets vom Prüfling selbst getroffen und<br />

mit rein tedJ.nischen Mitteln durchgeführt wird, kann nidJ.t als<br />

Feststellung einer Krankheit, f,!ines Leidens oder eines Körpersc:hadens<br />

angesehen werden.<br />

Prof. Dr, Hartinger schreibt über die Refraktionsbestimmung<br />

folgendes:<br />

.Die subjektive Refraktionsbestimmung ist nichts anderes als<br />

ein physikalisch-optisches Abstimmungsverfahren zur Ermittlung<br />

der günstigsten Abbildungsbedingungen. Daran kann die<br />

Tatsache nichts ändern, daß infolge des Lesevorganges physiologisch-optische<br />

Faktoren mitsprechen. Diese Methode nun,<br />

nachdem sie jahrhundertelang von NidJ.tmedizinern geübt<br />

wurde, als medizinische Tätigkeit ·ansprechen zu wollen,<br />

kann nidJ.t ernst genommen werden.•<br />

Die Brille ,<br />

Unter Sehhilfen versteht man optische Vorkehrungen, die den<br />

optisc:hen Fehler des Auges auszugleichen und seine Leistungsfähigkeit<br />

zu steigern imstande sind.<br />

Zu den Sehhilfen gehören neben Lupe, Fernrohr und Mikroskop<br />

auch die Brillen. Den optischen Teil der Brille bildet das<br />

Brillenglas. Dieses befindet sich in der Regel in 12 mm Entfernung<br />

vor dem Auge und hat lediglich die Aufgabe, die Richtung<br />

der einf.allenden Lichtstrahlen so zu beeinflussen, daß nach<br />

dem Durchgang des LidJ.tes durdJ. tlas optisdJ.e Augensystem ein<br />

sdJ.arfes Netzhautbild entsteht. Das fehlsidJ.tige Auge bleibt<br />

dabei vollkommen unverändert; die FehlsidJ.tigkeit wird nidJ.t<br />

geheilt und auch nidJ.t gelindert. Auch besitzt die Brille keinen<br />

Einfluß auf den Gesundheitszustand des Auges.<br />

Prof. Dr. phil. Dr. med. Herbert SdJ.ober, ein bedeutender Physiologe,<br />

schreibt über die Brille folgendes:<br />

.Die Brille ist mit SidJ.erheit nidJ.t imstande, eine vorhandene<br />

Krankheit zu heilen."<br />

Somit kann die Brille unmöglidJ. als ein Heilmittel angesehen·<br />

werden.<br />

Prof. Dr. Hartinger sc:hreibt über den Einfluß de~ Brillenglases<br />

auf das Auge folgendes:<br />

.Die Korrektion der FehlsidJ.tigkeit mittels eines Brillenglases<br />

oder allgemein mittels eines Sehhilfsmittels ist demnach<br />

ein rein optisdJ.er Vorgang. Die FehlsidJ.tigkeit wird vor<br />

dem Auge ,optisch beridJ.tigt', aber keinesfalls ,medizinisdJ.<br />

geheilt'. Die Brille hat nidJ.t den geringsten Einfluß auf die<br />

Änderung der FehlsidJ.tigkeit, die wohl möglidJ. und dann<br />

immer nur auf eine W-achstumsänderung des Augapfels bzw.<br />

seiner Teile zurüdczuführen ist.<br />

<strong>Der</strong> AusgleidJ. der AlterssidJ.tigkeit ist o~isdJ. von der<br />

gleidJ.en Art. Die mangelnde Akkommodationsleistung der<br />

alternden Kristallinse wird durdJ. eine entspredJ.end starke<br />

Sammellinse, das sogen. Leseglas, ersetzt.<br />

Die beridJ.tigenden Brillengläser, ob es nun Fern- oder Lesegläser<br />

sind, können somit den vorhandenen Sehfehler weder<br />

vergrößern nodJ. verkleinern; sie bringen lediglidJ. eine rein<br />

physikalisdJ.-optisdJ.e Veränderung des in das Auge eintretenden<br />

Strahlenbündels hervor.<br />

Es ist demnadJ. geradezu widersinnig' und irreführend, Brillengläser<br />

als ,Heilmittel' zu bezeidJ.nen. •<br />

Die Brille als Sehhilfe, als Gebrauc:hsgegenstand und neuerdings<br />

als modisc:her Faktor, wird fälschlidJ.erweise oft mit medizinisdJ.-tedJ.nisdJ.en<br />

Geräten, wie Prothesen, Krüdcen, SdJ.ienen<br />

und dgl., verg:lidJ.en. Einern KörperbesdJ.ädigten, einem Bein- oder<br />

Armamputierten, kann mittels einer Prothese geholfen werden.<br />

Die Aufgabe der Prothese besteht darin, das fehlende Glied<br />

weitgehendst zu ersetzen. 1Jie Fehlsic:htigkeit ist kein Körpersdl..aden,<br />

und das fehlsidJ.tige Auge ist anatornisdt genau so aufgebaut<br />

wie das rec:htsidJ.tige. Auch die Funktionen des gesunden<br />

fehlsic:htigen Auges sind durdJ.aus normal, bis- auf die verminderte<br />

Sehleistung infolge des unsdJ.arfen Netzhautbildes. DurdJ.<br />

· Beeinflussung der einfallenden LidJ.tstrahlen, die an den Flädlen<br />

des Brillenglases gebrodJ.en werden, entsteht auf der Netzhaut<br />

des fehlsidJ.tigen Auges ein scharfes Bild, und das mit der Brille<br />

bewaffnete fehlsichtige Auge erhält die gleidJ.e Leistungsfähigkeit<br />

wie das redJ.tsidJ.tige Auge. Da am fehlsidJ.tigen Auge keines<br />

der anatomisdJ.en Teile durdJ. die Brille ersetzt wird, kann diese<br />

mit einer Prothese nidJ.t verglidJ.en werden.<br />

Die Auffassung, daß die Tätigkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s gegen<br />

das Heilpraktikergesetz verstößt, wird keineswegs von allen<br />

ß ~ Heft 2/<strong>1956</strong>


W 14038<br />

Atrio-Sonnenbrillen wurden vor Jahresfrist erstmalig<br />

vorgestellt; sie fanden eine ausgezeichnete<br />

Beurteilung. Das Programm <strong>1956</strong> bringt neben<br />

vielen Verfeinerungen das neue Modell Pamela.<br />

odücheSonnenbriUen<br />

Ein Zeitalter der Farbe hat begonnen! <strong>Der</strong> moderne Mensch ist<br />

in besonderem Maße farbbewußt geworden (-wird er doch von<br />

der Umwelt zum Farbbewußtsein erzogen). Auch die Brille hat<br />

sich der Farbe bemächtigt - und über das Medium der Farbe ist<br />

sie, wie auch der auf Eigenwirkung abgestimmte Schmuck, zu<br />

einem begehrten modischen Attribut geworden.<br />

Die zum Sommer <strong>1956</strong> vorgelegten Atrio-Sonnenbrillen überraschen<br />

durch ihre bestechend schöne Farbigkeit. Jede Atrio- ·<br />

Machung ist modisch gültig! Die unter dem Begriff »triple«<br />

gebrachten Mehrfach-Kaschierungen - im Bild der jüngsten internationalen<br />

Mode sehr aktuell-ergeben besonders markante Effekte.<br />

Das Programm der modischen Sonnenbrillen<br />

bringt für <strong>1956</strong> folgende Formen:<br />

Das Modell CAMILLA stellt sich als die<br />

meistgekaufte Atrio-Sonnenbrille vor; sie<br />

wird in reicher Farbskala hergestellt (Modell­<br />

Abbildung oben).<br />

Das Modell PAMELA als neueste Atrio­<br />

Schöpfung, ausgewogen und markant in<br />

überlegener Linienführung, sehr profiliert<br />

durch die Facetten-Technik der Konturen!<br />

{Modell-Abbildung unten).<br />

DieModelleJASMINE undMARGUERITA<br />

gelten auch für <strong>1956</strong> als streng modische<br />

Formen. Das Modell Jasmine kann auf<br />

Wunsch mit Elfenbeinschmuck geliefert werden;<br />

die auf den zurückgezogenen Backen<br />

des Modells Marguerita befindlichen Zierfenster<br />

werden standardmäßig mit elfenbeinfarbigem<br />

Gitter ausgestattet.<br />

Das Modell MARCELLO, die Sonnenbrille<br />

für den Herrn, in der Form betont männlich<br />

profiliert, sehr eigen~illig und- elegant.<br />

dt,io<br />

MODELL<br />

ATR IO OPTISCHE GES. M.B.H. SOLINGEN


Augenärzten vertreten. An vielen Orten Deutschlands herrscht<br />

zwischeri Augenarzt und <strong>Augenoptiker</strong> ein harmonisches Verhältnis,<br />

das auf gegenseitiger Achtung und Anerkennung beruht.<br />

Ein bekannter Augenarzt, Dr. med. habil. S., nimmt zu der<br />

Frage der selbständigen Brillenglasbestimmung durch den <strong>Augenoptiker</strong><br />

wie folgt Stellung:<br />

„Ich persönlich vertrete den Standpunkt, daß die Tätigkeit<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>s nicht unter den Begriff ,Ausübung der<br />

Heilkunde' fällt. Die Fehlsichtigkeit (Kurzsichtigkeit, Ubersichtigkeit,<br />

Alterssichtigkeit und Astigmatismus) ist im allgemeinen<br />

kein krankhafter Zustand, sondern eine anlagemäßig<br />

bedingte Abweichung von der Rechtslchtigkeit des<br />

Auges. Diese Abweichung kann aber durch eine Brille, also<br />

ein rein technisches Hilfsmittel, ausgeglichen werden. Durch<br />

die Brille wird eine Veränderung weder des Auges noch<br />

innerhalb des K-örpers hervorgerufen, wie das etwa durch<br />

den Arzt bei Verordnung von ,Heilmitteln' geschieht."<br />

Einern Körperbeschädigten, der beispielsweise ein steifes,<br />

leistungsunfähiges Bein besitzt, hilft man mittels einer Krücke.<br />

Die Unterstützung, die dem Gehbehinderten durch eine Krücke<br />

zuteil wird, geschieht durch zusätzliche Kraftanstrengungen des<br />

Armes oder der Hand, womit die Krücke festgehalten wird. Die<br />

fehlende Kraft des leistungsunfähigen Beines wird durch zusätzliche<br />

Belasfung eines anderen Gliedes mittels der Krücke<br />

ersetzt. Bei der Fehlsichtigkeit werden durch das Brillenglas<br />

lediglich die einfallenden Lidltstrahlen beeinflußt und keine<br />

anderen Organe oder Körperteile zusätzlich belastet. Deswegen<br />

kann die Brille auch nicht mit einer Krücke verglichen werden.<br />

Ebenfalls kann die Brille nicht mit einer Stü.tz- oder Führungsschiene<br />

für lahme oder geschwächte Glieder oder ähnlichen Hilfen<br />

verglichen werden. Auch bei diesen Hilfen handelt es sich<br />

um den Ausgleich anatomisch schwach ausgebildeter Körperteile,<br />

während. das fehlsichtige Auge anatomisch dem rechtsichtigen<br />

in allen Teilen gleich ist.<br />

Zusammenfassend kann also festgestellt werden, daß es sich<br />

bei der Brille um kein Heilmittel, keine medizinisch-technische<br />

Hilfe oder dgl. handelt. Die Brille stellt einen Sonderfall dar<br />

und besitzt kein Analogon.<br />

Die Brillenbestimmung durch den <strong>Augenoptiker</strong><br />

Die Fähigkeit der <strong>Augenoptiker</strong>, Brillenbestimmungen fachgemäß<br />

durchzuführen, wird auch seitens der Augenärzte nicht<br />

angezweifelt. Auch wird man sich darüber einig sein, daß es<br />

sich bei den Fehlsichtigkeiten im allgemeinen nicht um Krankheiten,<br />

Körperschäden oder Leiden handelt, und. daß die Refraktionsbestimmung<br />

eine augenoptische Messung darstellt.<br />

Einwände gegen die selbständige Brillenbestimmung dur.ch den<br />

<strong>Augenoptiker</strong> werden aus anderen Gründen erhoben. Man glaubt<br />

und man möchte es nachweisen, daß der: <strong>Augenoptiker</strong> bei der<br />

Brillenbestimmung eine evtl. vorhandene Augenkrankheit übersehen<br />

könnte.<br />

Fehlsichtige Augen kpnnen ebenso wie rechtsichtige von einer<br />

Augenkrankheit befallen werden. Die überwiegende Zahl der<br />

Augenkrankheiten ist mit subjektiven Beschwerden wie Schmerzen,<br />

Brennen der Augen, Jucken oder mit Verminderung der<br />

Sehlef.stung, die sich nich't mit einem Brillenglas ·verbessern läßt,<br />

verbunden. Wer von einer solchen Krankheit befallen ist, wird<br />

mit Sicherheit 1,1mgehend einen Arzt; wahrscheinlich sogar einen<br />

Augenarzt aufsuchen.<br />

Zu dem <strong>Augenoptiker</strong> können nur ' solche an einer Augenkrankheit<br />

erkrankte Fehlsichtige gelangen, die keine Schmerzen<br />

oder andere Merkmale einer Krankheit empfinden. <strong>Der</strong> fachlich<br />

qualifizierte <strong>Augenoptiker</strong> ist in der Lage, Symptome, die durch<br />

Fehlsichtigkeiten bedingt sind, von solchen zu unterscheiden, die<br />

durch andere Ursachen, gegebenenfalls durch eine Krankheit<br />

bedingt, auftreten. Sobald der Kunde Beschwerden äußert oder<br />

während der Brillenglasbestimmung Angaben macht, die bei<br />

normaler Fehlsichtigkeit nicht auftreten, lehnt der <strong>Augenoptiker</strong><br />

im Bewußtsein seiner Verantwortung die Abgabe einer Brille<br />

ab und empfiehlt seinem Kunden, einen Augenarzt zu konsultieren.<br />

Auch wird der <strong>Augenoptiker</strong> seinem Kunden den gleichen<br />

Rat erteilen, wenn er m:it der bestmöglichen optischen Korrektion<br />

nicht eine ausreichende Sehleistung erreicht.<br />

An Kindern führen <strong>Augenoptiker</strong> bekanntlich keine Brillenglasbestimmung<br />

durch.<br />

Etwaige Bedenken im Zusammenhang mit der Brillengl1:fS·<br />

bestimmung durch den <strong>Augenoptiker</strong> an kranken Augen können<br />

aus folgenden Gründen zerstreut werden:<br />

1. Ein Teil der Brillenbedürftigen, die den <strong>Augenoptiker</strong> wegen<br />

einer Brille aufsuchen, werden von praktischen Ärzten, vo;ni<br />

Werks- oder Hausarzt zugewiesen. Die Ärzte haben festgestellt,<br />

daß der Betreffende eine Brille benötigt und überlassen<br />

die rein physikalisch-te.chnische Ermittlung der notwendigen<br />

Stärke der Brillengläser dem <strong>Augenoptiker</strong>. Den<br />

Gesundheitszustand des Brillenbedürftigen haben sie selbst<br />

überprüft und tragen dafür die Verantwortung.<br />

2. Ein anderer Teil ,der Brillenbedürftigen kommt ohne ärztliche<br />

Anweisung zum <strong>Augenoptiker</strong>. Dieser hat hier die Aufgabe,<br />

dem Betreffenden eine richtige Sehhilfe zu verabfolgen. Es<br />

liegt dem <strong>Augenoptiker</strong> fern, irgendwelche Störungen, die<br />

nicht durch eine Fehlsichtigkeit bedingt sind, festzustellen<br />

oder eine Brille zu verabfolgen, wenn Augenkrankheiten vermutet<br />

werden.<br />

Es steht außerdem jedermann frei, . bei Bedarf einer Brille<br />

einen Augenarzt oder einel'I <strong>Augenoptiker</strong> zwecks Bestimmung<br />

der Gläserstärke aufzusuchen. Wenn sich jemand für den <strong>Augenoptiker</strong><br />

entscheidet, so ist er sich sicher der Tatsache bewußt,<br />

daß der <strong>Augenoptiker</strong> ihm wohl eine Brille bestimmen und<br />

anpassen kann, daß er aber als Nichtmediziner nicht in der Lage<br />

ist, eine evtl. vorhandene Augenkrankheit festzustellen.<br />

Brillen sind, wie Lupen oder Feldstecher, optische Instrumente.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> könnte ohne weiteres fertig verglaste Brillen<br />

verschiedener Stärke zur Auswahl anbieten. <strong>Der</strong> Kunde würde<br />

dann, wie· das in früheren Zeiten auch geschah, die bestmögliche<br />

fertige Brille aussuchen, womit er die beste Sehleistung erreicht.<br />

Ähnlich wie beim Kauf der Schuhe oder Hüte würde man die<br />

passende Brille durch Anprobieren bzw. Ausprobieren aussuchen.<br />

Dieses primitive Verfahren ist jedoch für die heutige<br />

Zeit unzulänglich. Deswegen wird beim Kauf einer Brille mittels<br />

eines provisorischen Brillengestells die Stärke der Gläser, zunächst<br />

monokular (für beide Augen getrennt) und dann binokular<br />

ermittelt. Die Auswahl trifft, wie bereits erwähnt, der<br />

Fehlsichtige bzw. der Alterssichtige.<br />

Sollte deshalb dem <strong>Augenoptiker</strong>, der sich bemüht, mit dem<br />

technisch vollkommensten Verfahren die Anpassung der Brille<br />

vorzunehmen, diese Tätigkeit verboten werden?<br />

Prof. Dr. Hartinger nimmt zu der selbständig,en Brillenglasbestimmung<br />

durch den <strong>Augenoptiker</strong> wie folgt Stellung:<br />

.Natürlich wird niemand bestreiten wollen, daß eine Sehschärfenminderung<br />

die Folge einer Augenerkrankung sein<br />

kann. Meist werden sich in solchen Fällen aber noch weitere<br />

Symptome einstellen, die den Patienten ohne weiteres veranlassen,<br />

einen Augenarzt und nicht den Optiker aufzusuchen.<br />

Glücklicherweise aber • ist die Zahl solcher Augenkrankheiten,<br />

die mit gewöhnlichen Fehlsichtigkeiten verwechselt<br />

werden können, gegenüber der Zahl der gesunden,<br />

fehlsichtigen Augen verschwindend gering. Uberdies würde<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> bei angeblich Fehlsichtigen, deren Sehschärfenminderung<br />

nur oder z. T, auf einer Augenerkrankung<br />

beruht, mit der Brille fast nie eine ausreichende Sehschärfensteigerung<br />

erzielen können. .<br />

In Erkenntnis dieser Tatsachen haben sich viele verantwortungsbewußte<br />

<strong>Augenoptiker</strong> schon seit Jahrzehnten freiwillig<br />

verpflichtet, alle Kunden dem Augenarzt zuzuweisen, bei<br />

denen sie mit der Brille keine ausreichende Steigerung der<br />

Sehleistung erzielen oder bei deIIJen sie eine Augenerkrankung<br />

erkennen oder nur vermuten. Ebenso verweisen diese Optiker<br />

. alle Kinder und alle. Schielenden ohne weiteres an den<br />

Augenarzt.<br />

Die Jenaer Zeiss-Werke ließen die Brillenverordnungen für<br />

ihre eigenen Angehörigen durch geprüfte <strong>Augenoptiker</strong> durchführen.<br />

Im Zeitraum von 1925 bis 1945 dürften schätzungsweise<br />

mindestens 20 000 Refraktionen durchgeführt worden<br />

sein. Es ist in diesen 20 Jahren nicht ein einziger Fall bekannt<br />

geworden, daß ein krankes Auge versehentlich mit<br />

einer Brille ausgestattet worden wäre."<br />

,In Anbetracht dieser Tatsache kann man zuversichtlich behaupten:<br />

• .Die selbständige Ausübung der Brillenglasbestimmung durch<br />

einen verantwortungsbewußten <strong>Augenoptiker</strong>, der über eine<br />

abgeschlossene Fachausbildung verfügt, bedeutet keine ,Gefährdung<br />

der öffentlichen Gesundheit'. Wenn er Kinder,<br />

Schielende und Krankheitsverdächtige dem Augenarzt zuweist,<br />

so entspricht eine derartige- Handlung einer ,Förderung der<br />

öffentlichen Gesundheit.'<br />

Es müßte dann aen Apothekern und Drogisten unbedingt<br />

· untersagt werden, Mittel gegen Kopfschmerzen oder gegen<br />

Verstopfung ohne ärztliches Rezept abzugeben - und hier<br />

handelt es sich nämlich um wirkliche Medikamente oder Heilmittel<br />

-; denn die Kopfschmerzen könnten z. B. von einem<br />

Gehirntumor und die Stuhlgangbeschwerden von einer Darmgeschwulst<br />

-herrühren. Wahrscheinlich ist die Zahl dieser<br />

Möglichkeiten größer als die der unerkannten Augenkrankheiten,<br />

und trotzdem wird wohl kaum jemand eine entsprechende<br />

Regelung in diesen Fällen anstreben.<br />

Es gibt sogar Augenärzte, die auf dem Standpunkt stehen,<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> habe nicht nur keine Brillenbestimmung<br />

vorzunehmen, sondern auch die augenärztlichen Brillenverordnungen<br />

in keiner Weise zu verändern. Es ist klar, daß<br />

die Vertreter dieses Standpunktes damit nur ihre völlige<br />

Unzulänglichkeit in optischen Fragen dokumentieren. Da nämlich<br />

der Augenarzt z. B. den Abstand Auge bis Probierglas<br />

und die Art der verwendeten Probiergläser häufig auf seiner<br />

Verordnung nicht vermerkt, ist der Optiker gezwun,gen, eine<br />

Refraktionsnachprüfung durchzuführen und dann den Brechwert<br />

des Brillenglases umzurechnen, wenn der erwähnte Ab-<br />

10 €,{~ Hell 2/<strong>1956</strong>


stand in der endgültigen Brille aus verschiedenen Gründen<br />

mit dem in der Probierbrille des Arztes nicht übereinstimmen<br />

kann."<br />

Die Frage, ob der <strong>Augenoptiker</strong> refraktionieren darf, scheint<br />

letztenendes keine wissenschaftliche oder juristische Frage zu<br />

sein, sondern lediglich ein wirtschaftliches Problem. Es hat in<br />

den letzten 50 Jahren vereinzelt immer Ärzte gegeben, die dem<br />

<strong>Augenoptiker</strong> dieses Gebiet streitig machen wollten. Die Ausbildung,<br />

der Augenärzte is,t chirurgisch-internistischer Art, also rein<br />

medizinisch. Es fällt dem Fachmediziner in der Regel schwer, sich<br />

mit der Gedankenwelt der physikalischen Optik vertraut zu<br />

machen. Die Refraktionsbestimmung, der. Ausgleich der Fehlsichtigkeiten<br />

durch Brillengläser usw. sind physikalisch-optische<br />

Probleme, uµd es gehören gewisse mathematisch-physikalische<br />

Kenntnisse dazu, wenn. man sich mit diesen Vorgängen vertraut<br />

machen will. Viele Augenärzte geben sich gar nicht erst die<br />

Mühe, sich mit den physikalischen Problemen der Refraktionsbestimmung<br />

eingehend vertraut zu machen. Sie bestimmen die<br />

Fehlsichtigkeit oft rein schematisch; die Folge ist, daß die Fehlsid1tigen<br />

mit den vom Augenarzt verordneten Brillen nicht<br />

immer zufrieden sind.<br />

Durch die Eigenart der deutschen Sozialversicherung sind die<br />

Fachärzte, darunter auch die Augenärzte, überaus stark in Anspruch<br />

genommen. Selbst der tüchtigste Augenarzt, der täglich<br />

60 bis 80 Patienten zu betreuen hat, ist einem solchen Ansturm<br />

auf die Dauer nicht gewachsen und kann sich nicht immer die<br />

notwendige Zeit nehmen, die Brillenglasbestimmung mit der<br />

nötigen Sorgf.alt durchzuführen. Die Fehlsichtigen haben manchmal<br />

das Empfinden einer mangelnden Sorgfalt und begeben sich deshalb<br />

bei Bedarf einer Brille direkt zum <strong>Augenoptiker</strong>. Das Abwandern<br />

der Fehlsich.tigen vom Augenarzt zum <strong>Augenoptiker</strong><br />

mag auf dem privaten Sektor mit gewissen wirtsmaftlichen Verlusten<br />

für die Augenärzte verbunden sein. Es ist daher bedingt<br />

verständlich, daß der Berufsverband der Augenärzte (Wirtschaftsverband)<br />

mit allen Mitteln versucht, den <strong>Augenoptiker</strong>n<br />

das Recht zur Refraktionsbestimmung zu nehmen und damit die<br />

Fehlsichtigen zu zwing,en, in jedem Fall den Augenarzt aufzusuchen.<br />

Es ist jedoch mit der persönlichen Freiheit nicht zu vereinbaren,<br />

den Fehlsichtigen zu zwingen, bei Bedarf einer Brille<br />

unbedingt den Augenarzt zu konsultieren. <strong>Der</strong> Zwang für eine<br />

Heilbehandlung kann nur ausgeübt werden, wenn eine anstekkende<br />

Krankheit vorliegt, durch welche die Gefährdung der<br />

öffentlichen Gesundheit gegeben ist. D_ie Fehlsichtigkeit ist aber<br />

vorwiegend weder eine Krankheit noch ein Leiden oder Körperschaden;<br />

es muß daher jedem freigestellt werden, von wem er<br />

sich die Brille bestimmen lassen will.<br />

Die geprüften Al\genoptiker haben sich seit dem Bestehen<br />

dieses Berufsstandes die größte Mühe gegeben, sich mit allen<br />

optischen und physiologischen Problemen, die z.ur Ausübung der<br />

Refraktionsbestimmung erforderlich sind, eingehend vertraut zu<br />

machen. Ein beredtes Zeugnis stellen die zahlreichen Veröffentlichungen<br />

in den augenoptischen Fach;zeitschriften in den letzten<br />

30 Jahren dar. Von Optikern sind Fachbücher über Refraktionsbestimmung<br />

und Brillenanpassung verfaßt worden, die auch in<br />

der augenärztlichen Fachliteratur besprochen und angeführt werden.<br />

Zahlreiche <strong>Augenoptiker</strong> haben sich durch Erfindungen und<br />

technische Verbesserungen auf dem Gebiete der Refraktionsbestimmung<br />

Verdienste erworben, die auch den Augenärzten<br />

zugute kommen.<br />

Um ihrem Nachwuchs di,e notwendigen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen, haben die <strong>Augenoptiker</strong> des Bundesgebietes<br />

im Jahre 1952 aus eigener Initiative und aus eigenen finanziellen<br />

Opfern eine weitere Fachschule (Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in<br />

Köln) erstellt, deren Absolventen, wie auch die der anderen<br />

Fachschulen für <strong>Augenoptiker</strong>, berechtigt sind, sich „staatlich<br />

geprüfte <strong>Augenoptiker</strong>" zu nennen. Diese sind befähigt, die<br />

Brillenglasbestimmung auszuführen. Es wäre außerordentlich ungerecht<br />

und mit den Grundsätzen unserer Demokratie unvereinbar,<br />

wenn man einem tüchtigen und strebsamen Berufsstand<br />

etwas nehmen würde, was seit Jahrzehnten ein integrierender<br />

Bestandteil dieses Berufes ist, lediglich aus finanziellen Erwägungen<br />

heraus und zum Nutzen eines anderen Berufstandes. Bei<br />

dem de,rzeitigen Ausbildungsniveau des deutschen <strong>Augenoptiker</strong>s<br />

kann kein begründeter Beweis erbrri.cht werden, daß seine Tätigkeit<br />

hinsichtlich der selbständigen Brillenglasbestimmung eine<br />

Gefährdung der öffentlichen Gesundheit darstellt.<br />

Beilagen-Hin"reis<br />

Weco berät alle Optiker kostenlos und unverbindlich in allen<br />

Werkstattfragen. Um dies jedem Optiker ohne Schreibarbeit zu<br />

ermöglichen, liegt dieser Ausgabe außer einer Sammelliste über<br />

das Weco 0 Programm eine Drucksach.enpostkarte bei, mit der Angebote<br />

und der bewährte Kundendienst der Firma Wernicke &<br />

Co. K. G., Düss,eldod-Eller, angefordert werden können. Bitte<br />

machen Sie davon Gebrauch.<br />

Sehen und Hören durch die Brille! Näheres sagt Ihnep der<br />

diesem Heft beiliegende Prospekt der Akumed, Berlin W 30.<br />

Neue Bayreuther Straße 4.<br />

Kassenfassungen<br />

aus Celluloidplatten<br />

geschnitten<br />

in stets gleichbleibender Qual1tö1 und Güte<br />

35 Anpassungs-Normen , Nr. t-70<br />

lieterl der optische fach-Großhandel<br />

ASA­<br />

Optik<br />

{J.RTU R dALL IN<br />

Optische Waren / Handelsvertretungen<br />

HAMBURG 36<br />

Große Bleichen 30<br />

Telefon 343824<br />

KOBERG & TENTE<br />

OPTIK-GROSSHANDLUNG<br />

MUNSTER i. W.<br />

Bahnhofstraße 10<br />

Telefon 44472<br />

BIELEFELD<br />

Viktoriastraße 1<br />

Telefon 62268<br />

Großhandlung optischer Waren<br />

HANNOVER<br />

Hildesheimer-Str. 191<br />

Telefon 81 597<br />

t"9en tßeckmann<br />

OPTIK-GROSSHA!'.JDLUNG<br />

GELSENKIRCHEN<br />

Wagnerstraße 20<br />

Telefon 21580<br />

OPTIK-GROSSHANDLUNG<br />

Bremerhaven-Lebe • Parkstr. 3<br />

Fernsprecher Nr. 81626<br />

OPTISCHE ANSTALT<br />

UND GROSSHANDLUNG<br />

J/~i eo:<br />

GROSS-BERKEL-HAMELN<br />

Fernsp;echer Aerzen Nummer 288<br />

Walter Sengespeick<br />

OPTIK-GROSSHANDLUNG<br />

Dortmund<br />

Westenhellweg 9<br />

Tel. 37061<br />

Hameln<br />

Bäckerstr. 4<br />

Tel. 28 36<br />

HERMANN e>erige.,~ ~-----~-: '-'-<br />

OPTIK-GROSSHANDLUNG<br />

Düsseldorf-Gerresheim<br />

Benderstraße 62 / Ruf 691995<br />

12 6/ugenq,likel Heft 2/<strong>1956</strong>


Geo. F. Käpemick (Frankfurt/Main):<br />

Neue Erkenntnisse über Nah-Ferngläser<br />

Vor etwas mehr als drei Jahren schrieb ich für die Fachpresse<br />

einen Artikel, betitelt: .,Doppelfokusgläser - wie und wann!"<br />

Seitdem sind erhebliche Veränderungen und Verbesserungen auf<br />

diesem Gebiet der Brillenoptik entstanden. - Ich spreche nicht<br />

mehr von Doppelfokusgläsern, .weil die Nah-Ferngläser ·.,nahe"<br />

Gläser darstellen, die für die Fernsicht nicht unbedingt einen<br />

.Fokus" besitzen müssen, also ohne optische Werte sind. Wieviele<br />

Menschen greifen doch zur Selbsthilfe, indem sie ihre volle<br />

Nahe-Brille aus Verzweiflung von der Nase herunterziehen, um<br />

von ihren „vollen" Lesegläsern beim Aufblicken nicht belästigt<br />

zu werden.<br />

Es sind meine eigenen Erfahrungen und die meiner Mitarbeiter,<br />

die den nachs\ehenden Ausführungen zugrunde liegen.<br />

In der Fachzeitschrift „<strong>Der</strong> Augenspiegel" vom 15. Oktober i.955<br />

befaßt sich Dr. Sachtleben mit 16 verschiedenen Mehrfokusgläsern<br />

recht ausgiebig, und es ist interessant, die Gegenüberstellungen<br />

der Formen und Wirkungen dieser Sehhilfen zu prüfen und .zu<br />

vergleichen. (Im übrigen kann man. von dem Verlag dieser Zeitschrift<br />

gegen geringes Entgelt eine solche Tabelle als Sonderdruck<br />

erhalten.)<br />

Die Quellen, aus denen die Angaben über' die Vorteile der<br />

einzelnen Gläserarten Aufschluß geben, stammen von den Herstellerfirmen<br />

selbst und sind deshalb wohl mehr oder weniger<br />

schön gefärbt. Dem in der Praxis stehenden <strong>Augenoptiker</strong> bietet<br />

die Zusammenstellung der Vielseitigkeit dieser Augengläser aber<br />

doch ein recht interessantes Mosaik.<br />

Die Vereinigten Staaten sind uns in der Entwicklung von Mehrstärkengläsern<br />

durch die Unzerstörtheit ihrer Betriebe im Kriege<br />

ein weites Stück voraus gekommen, und ich besitze, nicht nur<br />

durch die amerikanische Fachpresse unterrichtet, Listen und<br />

Tabellen, die an die hundert verschiedene Ausführungen enthalten.<br />

Hierbei handelt es sich nicht nur um Zwei- und Dreistärkengläser<br />

der gewöhnlichen Art', sondern auch um solche für<br />

die Korrektion von aphakischen Augen nach der Operation von<br />

Katarakte.<br />

Es würde natürlich viel zu weit führen, im Rahmen eines<br />

Artikels für die Fachpresse alle diese Arten und Formen hier<br />

aufzuzählen. Ich betrachte es sogar als ein Labyrinth mit vielen<br />

Tücken und Irrwegen, wenn man dieses Material an dem einen ·<br />

oder anderen unserer Sehhilfebedürftigen ausprobieren würde,<br />

denn man müßte damit rechnen, sehr viele Fehlresultate einzustecken,<br />

die ärgerliche Differenzen zwischen <strong>Augenoptiker</strong> und<br />

Brillenträger auslösen. Um dem nun vorzubeugen, habe ich · mich<br />

mit meinen Mitarbeitern daran gemacht, zu studieren, welche<br />

Grundeigenschaften ein Doppelglas aufweisen muß, um mit<br />

Komfort benutzt zu werden.<br />

Grundsätzlich stehe ich auf dem Standpunkt, daß sofort als<br />

erste Brille, die für die Nahsicht bestimmt ist, also in a11en Fällen,<br />

wo es sich darum handelt, die nicht ausreichende Akkommodation<br />

für die Nähe auszugleichen, eine „Nah-Fern-Brille" gegeben werden<br />

sollte. - Es ist nämlich wesentlich leichter, sich an eine<br />

solche gleich v o n An fang an zu gewöhnen, als wenn man<br />

erst eine Presbyopen-Brille verabfolgt, die in der Feme s t.e t s<br />

ein unscharfes, das Auge belästigendes Bild vermittelt und dazu<br />

die Alters-Hyperopie fördert.<br />

Ist mal jemand mit einer „vollen" Presbyopen-Brille ausgestattet<br />

worden, und er hat die Untugend des ständigen Gläserabnehmens<br />

den damit einherlaufenden sich ins nervöse steigernden<br />

„Auf- und Ab-Effekt" angenommen, dann ist es später bei<br />

der Verabreichung einer Nah-Fern-Brille oft sehr schwer, die<br />

angewöhnte „Untugend" wieder abzustellen. Man könnte hier<br />

den Vergleich ziehen zwisch.en dem Erlernen einer fremden Sprache,<br />

die man in der Schule mit bestimmten Aussprachediefekten<br />

angenommen hat, die dann später abgestellt werden müssen<br />

beim Besuch des Auslandes ocfer--ipi Verkehr mit den Mens,chen,<br />

die aus dem bewußten Lande kommen.<br />

Es sei mir gestattet, an dieser Stelle aus dem Englischen die<br />

.Worte „work" und „but" anzuführen. 'Das Schulenglisch unterrichtet<br />

allgemein, daß man das erste Wort mit „wörk" und das<br />

zweite mit „böt" ausspricht, wohingegen man diese Wo~ p.icht<br />

nur in England, sondern auch in Amerika als .woark" und „bat"<br />

kennt. Dies sind nur ein paar kleine Beispiele aus einer langen<br />

Reihe von Worten, die das Umlernen in späteren Jahren zur<br />

Quälerei werden lassen.<br />

Nah-Fern-Gläser sind als Dauerbrille nur dann u n g e e i g -<br />

n e t , wenn große Flächen bei mittlerer Entfernung (0,50 bis<br />

2,00 m) überblickt werden müssen, z. B. bei der Tätigkeit eines<br />

Tapezierers, eines Metzgers beim Ausschlachten und einer Schneiderin<br />

bei der Anprobe. In solchen Fällen gebe man eine V o 11 -<br />

b r i 11 e mit dem Mittelwert der Nah-Fern-Brille etwa die Zwischenwirkung<br />

des Trifocal-Glases - eher weniger als mehr. -<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> sollte keine Minderwertigkeitskomplexe bekommen,<br />

wenn er eine Nah-Fern-Brille p I u s einer Zwischenbrille<br />

empfiehlt. Zur Zeit werden von den Gut-Verdienern viele<br />

Paar Schuhe, Kleider und Luxusgegenstände angeschafft, warum<br />

nicht für das „Gesicht", den wervollsten Bestand des „homo<br />

sapiens"! ·<br />

Wir müssen von den Nah-Fern-Gläsern folgende Eigenschaften<br />

verlangen: .,frei von Bi I d s p r u n g und frei von Fa r -<br />

bensäumen".<br />

Die Firma Optiva (Mainz) brachte bei der Währungsreform die<br />

ersten Gläser dieser Art heraus. Es waren aus dem Ausland bec<br />

zogene Rohblanks, die die Firma weiter bearbeitete und die Bezeichnung<br />

„Optagal" führte. - Danach erschienen von der Firma<br />

Emil Busch (Göttingen) Glaukar-Gläser in gleicher Ausführung,<br />

wobei diese Firma ihre Blanks (Rohlinge) selbst herstellte. Diese<br />

Gläser wiesen wohl keinen Bildsprung auf, hatten jedoch nach<br />

unten, also nach dem Rande zu, besonders bei hohen Zusatzwirkungen,<br />

störende Farbsäume, die die Deutlichkeit und Erkennbarkeit<br />

kleiner Schriften und Objekte herabsetzte.<br />

Die Firma G. Rodenstock (München) hat sich diese Feh:erquellen<br />

bei ihren Rodasin-Gläsern zu Nutzen gemacht und durch besondere<br />

Glasschmelzen die Chromasis (Farbsäume) derart herabgemindert,<br />

daß man sie als ganz beseitigt bezeichnen kann.<br />

Leider hat nun dabei das Grundglas einen Härtegrad erhalten,<br />

. daß der Optiker genötigt ist, sich für diese Gläser einen .schäderen"<br />

Stein zuzulegen (derselbe wird von der Firma R. geliefert).<br />

Es ist eine Korundum-Komposition, die auch dazu geeignet ist,<br />

extra dicke Konkav-Gläser schnell zu bearbeiten.<br />

Vor kurzem tauchte eine absolute Neuschöpfung auf, die von<br />

der Firma Emil Busch (Göttingen) stammt und meine ganze Aufmerksamkeit<br />

fand. Das Glas ist inzwischen durch die Fachpresse<br />

weitgehendst bekannt geworden, und dieses sogenannte „Neostar-Glas"<br />

enthält die erwünschten Eigenschaften so vollkommen,<br />

daß weder ein Bildsprung noch Farbensäume feststellbar sind.<br />

Darüber hinaus hat das Nahteil eine Panto-Form, wie sie nicht<br />

idealer gefunden werden konnte. Die menschliche Pupille findet<br />

in den Abrundungen dieser Pantoform oben links und rechts ihre<br />

eigene natürliche Begrenzung im Gesichtsfeld und wirkt für das<br />

Auge bei der Nahsicht völlig störungsfrei.<br />

Sehfeld-Vergleich<br />

Freier Fern-u. Nahblick<br />

Bei den heutigen relativ schweren Metall-Cell-kombinierten<br />

Fassungen kommt bei den Neostar-Gläse!n noch ein günstiger<br />

Faktor hinzu. Diese Gläser lassen sich dadurch dünn und leicht<br />

gestalten, daß sie keine eingeschmolzene Linse besitzen, was ganz<br />

besonders bei Minusgrundgläsern augenfällig ist.<br />

Nun noch etwas Grundsätzliches: Alle runden Nahteile bis hinauf<br />

zum Kreiszweieck haben im oberen Teil des Segments keinen<br />

geraden Verlauf, wie ihn die zumeist betrachteten Nahobjekte<br />

verlangen. Erst fünf und mehr Millimeter unterhalb des oberen<br />

Nahteilscheitels entsteht ein genügend breiter Raum, der dem<br />

Auge das horizontale Ablesen oder Abtasten von Schrift, Noten<br />

oder anderem auf rechteckig geformtem Papier voll ermöglicht.<br />

Gestörter Fernblick<br />

Eingeeng+es Nahfeld<br />

Andererseits ragt bei diesen runden oder Kreiszweieck-Nahteilen<br />

der obere Scheitelteil beim Sehen in die Feme in das Blickfeld<br />

hinein, wo es höchst unzweckmäßg ist. Außerdem ist stets der<br />

st_örende Bildsprung vorhanden. - Diese Fehlerquellen behebt<br />

die oben angeführte Gläserart, die deshalb ausschließlich in An-<br />

6/ugenqdikel Heft 2/<strong>1956</strong> 13


wendung kommen sollte, zumal die Preisdifferenz erträglich ist.<br />

Bedenkt man, daß Nah-Fern-Gläser die Fortentwicklung der<br />

Presbyopie stark hinauszögern und solche Gläser bis zu 8 und<br />

10 Jahre ohne Änderung der Stärke getragen wurden, dann steht<br />

der effektive Wert weit über den materiellen Kosten.<br />

Bezüglich des Anpassens dieser Nah-Fern-Gläser möchte idJ<br />

noch aus meinem früheren Artikel wiederholen, daß es höchst<br />

erforderlich ist, die Nahteile gen au an diejenige Stelle zu<br />

setzen, wohin die Sehachsen der Augen gerichtet sind, wenn sie<br />

konvergierend in die Nähe schauen. Es sind heute bei den großscheibigen<br />

Brillen, die in ihrem Ausmaß bald den Sonnenschutzbrillen<br />

nahekommen, keine Angabemöglichkeiten, wie: ,,rechts<br />

und links je 2 mm nasal dezentrieren" verwendbar. Es muß vielmehr<br />

die richtige Nah-PD und Fern-PD angegeben werden, um<br />

unseren Werkstattassistenten genau zu erläutern, wo sich die<br />

Nahteile in der Fassung befinden sopen.<br />

Aber damit ist es bei der Bearbeitung und Anpassung von Nah­<br />

Fern-Gläsern noch nicht getan. Die Höhenlage des Nahteils<br />

spielt eine ausschlaggebende Rolle. Früher sagte man: .2 mm<br />

unter Mitte". Das· ist natürlich heute Nonsens, denn die Kopfhaltung<br />

und ~lick.richtung des Benutzers, sowie die Stelle des<br />

Betrachtungsobjektes sind allein ausschlaggebend dafür, daß ein<br />

Nah-Fern-Glas sofort angenommen wird.<br />

Bild 6<br />

25<br />

Die wertvollste Hilfe bei der Höhenbestimmung<br />

für die Nahteile sind kleine<br />

Cellhornreiter, die man in die vorgesehene<br />

unverglaste Brillenfassung einstecken<br />

kann, und an Hand einer Skala,<br />

die sich darauf befindet, läßt sich einwandfrei<br />

festlegen, wie hoch das Nahteil<br />

hinaufragen darf, wenn uns auf Befragen<br />

der Brillenkandidat seine Tätigkeit detailliert<br />

beschreibt.<br />

Ich habe schon früher vielfach dazu<br />

Stellung genommen, daß mindestens 80<br />

Prozent aller Brillen zu t i e f s i t z e n<br />

und hierdurch nicht nur einen häßlichen<br />

großväterlichen Eindruck. auslösen, sondern<br />

auch die optischen Werte verzerrt<br />

Die.., lnllrument liefert di.e werden. · Will man diesen zu tiefen Sitz<br />

Firma Breitfeld & Sr:hliekert der Brille beheben, so ist es zumeist nur<br />

Frankfurt/Main, Po,t,traß• 42 erforderlich, eine 2 oder 4 mm schmalere<br />

Stegweite anzuwenden. Die so ausgewählte<br />

Fassung sollte stets bei der Festlegung der Nahteilhöhe<br />

aufgesetzt werden, um an Hand des Sitzes die Maße bei der<br />

gegebenen Blickrichtung abzulesen, was nur möglich ist, wenn<br />

man eines seiner Augen an die Stelle der BetrachJlmg bringt. .<br />

Ist man sich dennoch nicht hundertprozentig sicher, ob das so<br />

gefundene Ergebnis die gewünschte Erwartung erfüllt, dann tut<br />

man gut daran, Brillenfassungen aus Metall mit Cellhorn kombiniert<br />

zu wählen, deren Stutzen nicht zu kurz und nicht zu hart<br />

sind, um die Stegplättchen bei Bedarf nach unten, oben und ent-<br />

Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln<br />

<strong>Der</strong> nächste<br />

Wiederholungs-und Ergänzungslehrgang<br />

für <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

unter Mitwirkung von Herrn Prof. Dr. Dr. H. Schober<br />

findet in der Zeit<br />

statt.<br />

vom 23. bis 28„April <strong>1956</strong><br />

<strong>Der</strong> Lehrgang beginnt am Montag, dem 23. April,<br />

morgens 9 Uhr.<br />

Die Teilnehmergebühr beträgt 100, -<br />

DM<br />

Wir bitten, der Anmeldung den Nachweis über die abgelegte<br />

Meisterprüfung beizufügen.<br />

'<br />

Auf Wunsch werden Zimmer durch das Sekretariat der<br />

Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln, Claudiusstraße 1<br />

(Alte Universität), vermittelt.<br />

sprechend nach innen und außen zu verlagern, damit der Ubergang·vom<br />

Grund- zum Nahglas noch nach der Vetglasung richtig<br />

eingestellt werden kann, also an die störungsfreie Stelle gebracht<br />

wird.<br />

Früher glaubte ich, der ich seit mehr als· 20 Jahren Nah-Fern­<br />

Gläser ständig trage, daß es zweckmäßig sei, beim Nachuntenschauen<br />

und im besonderen beim Treppensteigen durch Schräghaltung<br />

des Kopfes an dem Nahteil vorbeisehen zu müssen, um<br />

Stufen, die ich begehen wollte, scharf erkennen zu können. Es<br />

hat sich erwiesen, daß man mit den neuartigen Nah-Fern-Gläsern,<br />

die einen h o.r i z o n t a l e n respektive flachen oberen Nahteilverlauf<br />

haben, bequem den Tritt erkennen kann, wenn man<br />

den Kopf nur ein wenig neigt. Andererseits habe ich aber festgestellt,<br />

daß die Nahwirkung, wenn sie nfcht für eine besonders<br />

kurze Entfernung benötigt wird, also zwischen 20 und 25 cm<br />

etwa, ihre Korrektur besser zwischen 33 1 /a und 50 cm aufweisen<br />

sollte. Zum Beispiel ein Glas von +2,0 sph und eine nur nodJ<br />

vorhandene Akkommodationsfähigkeit von 1,0 dptr ergibt diese<br />

angenehm empfundene Tiefenschärfe von 16 2 /a cm im Gegensatz<br />

von 5 cm beim erst zitierten Fall. Es handelt sich hierbei sogar<br />

um ältere Personen, wie man bemerkt haben wird, die nur nodJ<br />

über eine geringe Akkommodationstiefe von etwa 1,0 dptr verfügen,<br />

.aber dennoch bei Schreibtischarbeiten, Zeitungslesen oder<br />

dergleichen glänzend zurechtkommen; und nun, und das möchte<br />

ich besonders betonen, in der Lage sind, beim Treppengehen<br />

d u r c h d a s N a h t e i l ein nur wenig verschwommenes Sehen<br />

in etwa 1,50 m empfinden. Diese Leute haben damit nicht nötig,<br />

beim Gehen den Kopf zu neigen. Das schwächst mögliche Nahglas<br />

hat sich immer als das geeignetste erwiesen.<br />

Habe ich weiter oben die z u t i e f sitzenden Brillen gerügt,<br />

dann wird erkennbar, daß hierbei ein schon zu hohes Nahteil<br />

durch das weitere H_öhersetzen der Fassung noch mehr Störungen<br />

beim Fernsehen hervorruft. Es ist somit erwiesen, daß die Nahteile<br />

so niedrig wie möglich eingearbeitet werden müssen, und<br />

meine Mitarbeiter und ich geben nicht selten Nahteile mit nur<br />

13 bis 15 mm Höhe, auch bei großen Fassungsscheiben. <strong>Der</strong> Benutzer<br />

solch niedriger Nahteile ist viel eher geneigt, beim Lesen<br />

seinen Kopf etwas anzuheben, um die zu betrachtende Fläche<br />

überblicken zu können, als daß er es in Kauf nimmt, beim Gehen<br />

durch das in das. Grundglas hinaufragende Nahteil gestört zu<br />

werden.<br />

Es erscheint mir fast unwichtig, noch zu erwähnen, daß durdJ<br />

die relative Kleinheit des Nahteils die untere Partie des Brillenglases<br />

möglichst dicht ans Auge gesetzt werden muß (starke<br />

Leseneigung), weil hierdurch das Gesichtsfeld beträchtlich erweitert<br />

wird. Obgleich beim Lesen nicht nur die Augen eine<br />

horizontale Bewegung beschreiben, sondern auch der Kopf mitbewegt<br />

wird, erweitert das nah ans Auge gebrachte Leseteil das<br />

Sehfeld beachtlich, was dem Träger angenehm erscheint.<br />

Grundbedingung für die Anpaßbarkeit dieser wertvollen Nah­<br />

Fern-Gläser ist und bleibt die B i e g - u n d F o r m b a r k e i t<br />

a 11 er Te i l e der Fassung, die nun mal den Rahmen und Träger<br />

der von uns zu vermittelnden Optik darstellt. (Ich· lehne für<br />

meine Praxis grundsätzlich alle Fassungen ab, bei denen die<br />

Bügel im Mittelteilscharnier mit geeigneten Zangen nicht leicht<br />

gewinkelt werden können.)<br />

Bei der Gläserwahl hilft nur eins; es muß die verordnete Nahkorrektur<br />

als „Vollglas" und als „Nah-Fern-Glas" in Probierbrillenform<br />

oder als Musterbrille mit den gewünschten oder ähnlichsten<br />

Werten dem Klienten ad oculi demonstriert werden, um<br />

ihm an Hand der besten Seheffekte die Entscheidung selbst treffen<br />

zu lassen.<br />

Zu diesem Zweck stehen uns für die genau anpaßbaren 3Zellenprobierbrillen<br />

runde 38 mm große v o 11 e sphärische und zylindrische<br />

Gläser (ohne Mattstreifen in den Achsenlagen) zur Verfügung.<br />

Ferner haben wir mehrere verglaste ßrillen mittlerer PD mit<br />

etwa nachstehenden Werten zur Hand:<br />

Ferne .· .. . 0,0 0,0<br />

Nähe .. . . . +1~- +i,ö<br />

+o,5<br />

+2,0<br />

+o,5 +o,5<br />

+2,5 +3,0<br />

+ 1,0<br />

+3,0<br />

+ 1,0 sph<br />

+3,5 sph<br />

Mit diesem Rüstzeug läßt sich fast immer die große Annehmlichkeit<br />

einer Nah-Fern-Brille beweisen. Ganz besonders ist dies<br />

der Fall, wenn für die Feme auch eine Ametropie vodieg.t, besonders<br />

wenn astigmatische Korrekturen vorhanden sind (ganz<br />

zu schweigen vom Ausgleich des Strabismus). Solche Personen<br />

emlfinden den Brillen w e c h s e l doppelt unangenehm, weil sie<br />

dqrch das • Weglassen" der Fernbrille eine okulare Umstellung<br />

vornehmen, _dann _bei~. Wieder.?ufsetzen d~r Nahgläser eine ?opp~lte<br />

Adaption durchfuhren mussen, was immer zu Klagen tiber<br />

die verabfolgten „getrennten" Brillenwerte, führt. Sind die Fassungen_<br />

dann noch durch das dauernde Wechseln verbogen oder<br />

wackelig geworden und jede der beiden Brillen weist hierdurch<br />

e in e n an de r e n falschen Sitz auf, dann ist das Maß des<br />

Brillenträgers voll, um den · Augenarzt oder/und den <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

die ihm zu solchen .Augenkrücken" verhalfen, zu verwünschen.<br />

14 6/ugencpJil{el Heft 2/<strong>1956</strong>


Wenn es heute noch Augenärzte und <strong>Augenoptiker</strong> gibt, die<br />

zum Teil negativ auf die Verabfolgung von Nah-Fern-Brillen<br />

reagieren, so wohl nur, weil sie unangenehme Erfahrungen mit<br />

Doppelgläsern gemac:ht haben. Es ist an der Zeit, daß diese ablehnende<br />

Einstellung auf Grund der neuartigen Brillenglasschöpfungen<br />

abgelegt wird. Denn seit dem Erscheinen derselben<br />

ist erwiesen, daß eine Nur - Nahebrillen-Verordnung mit<br />

frei e m F e r n b 1 i c k (0,0 Wirkung) heute von allen Brillenbedürftigen<br />

begeistert angenommen wird.<br />

Wohl kommt es vor, daß ein Brillen-Neuling die Empfehlung<br />

einer Nah-Fern-Korrektur ablehnt. Dahinter steckt aber stets ein<br />

Freund oder Verwandter, der bereits eine Doppelbrllle tragen<br />

wollte, mit dieser aber der ihr anhaftenden Mängel wegen nicht<br />

zurecht kam.<br />

Aus diesen Erwägungen heraus schätze ich Emmetropen, die<br />

keine Augengläser tragen, als Mitarbeiter weniger als Ametropen,<br />

die einen oder mehrere Sehfehlerkombinationen besitzen.<br />

Erstens lernen sie durch den dauernden Gebrauch verschiedener<br />

Brillenfassungen deren Tücken und Unbequemlichkeiten am<br />

e i g e n e n I c h kennen und sind laufend bemüht, auftretende<br />

technische Mängel abzustellen. Zweitens sfad· sie bestrebt, ihre<br />

optischen Sehfehl,er so zu korrigieren, daß sie dem Sehvermögen<br />

Redttsich-tiger -ebenbürtig werd'en. - Sie merken es, wann eine<br />

Uberkorrektur störend wirkt und eine Unterkorrektur ungenügende<br />

Sehleistungen vermittelt. I>adurm bekommen sie bei der<br />

Zuteilung von Augengläsern ein Fin:gerspit7lengefühl, das bei de:r<br />

endgültigen subjektivan Brillenbestimmung gar nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden kann. ·<br />

Ich habe „leider" unter meinen Mitarbeitern bis dato niemanden,<br />

der eine unzureichende Akkommodation besitzt (diese Leute<br />

wurden mir durch den Krieg genommen), und deshalb muß ich<br />

persönlich in vielen Fällen eine Art Presbyopen-Mannequin<br />

spielen, wenn es gilt, dem Nah-Fern-Brillenanwärter meine Erfahrungen<br />

zu diesem Thema zu vermitteln, und da sie positiv<br />

sind, wird auch die Ansc:haffung fast immer positiv quittiert und<br />

das Produkt vom Benutzer als b es t e S eh h i 1 f e bestätigt.<br />

Den Wert und die Wic:htigkeit einer Brille kann meines Erachtens<br />

n u r der ermessen, der selbst Augengläser benutzt und<br />

bei der Korrektur kleinster Sehfehler deren wohltuende, das<br />

Sehen erleichternde Wirkung verspürt. - Die, die berufen sind,<br />

Gläser zu bestimmen, aber emmetrope Augen besitzen, sollten<br />

sich auf Stunden oder Tage mit kleinen optischen Werten (unter<br />

1,0 dptr genügt) zu leichten Myopen durch Plus-Gläser, oder<br />

Hyperopen durch Minus-Gläser den Zustand "vor Augen" halten,<br />

wie der „echte" Fehlsichtige mft und ohne Korrektur reagiert.<br />

Bei astigmatischen Fällen würde der mit zylindrisc:hen Gläsern<br />

„Umgeschaltete" sein blaues Wunder erleben und schnellstens<br />

zu der Erkenntnis kommen, welch große Bedeutung im heutigen<br />

turbulenten Verkehr und Kräfteverbrauch selbst kleinste Sehfehler-Korrekturen<br />

haben.<br />

Hat jemand bei vorhandener Ametropie zusätzlich eine Presbyopie<br />

und dieser benutzt zum Beispiel nur eine Nahbrille, so<br />

wird die ausgekuppelte natürliche Funktion .Akkommodation­<br />

Konvergenz" beim oftmaligen Gläserwechsel störende Empfindungen<br />

auslösen, die mit einem genau angepaßten und optisch<br />

bestens gewählten Nah - F e r n - G 1 a s der oben besc:hriebenen<br />

Art leicht behoben werden können.<br />

Nr. 4479<br />

eine ausgesprochen anmutige, sehr kleidsam~<br />

Damenbrille mit stark persönlicher Note.<br />

(20/000 Dbl. kombi niert mit Zellhorn)<br />

lieferbar in den Farben:<br />

Und in den Abmessungen:<br />

4479 tr-wr = triple-weinrot<br />

4479 tr-pb = triple-perlblau<br />

4479 sbl = schieferblau<br />

62/42 64/44 66/44 64/46 66/46 68/46<br />

NITSCHE & GUNTHER<br />

Optische W erke K.G. - Düsseldorf<br />

Mr. Max Wisemann gestorben<br />

Am 4. Januar starb im Alter von· 77 Jahren der Gründer der<br />

Firma M. Wiseman & Co. Ltd., London, Max Wiseman.<br />

Er war es, der im Jahre 1926 eine umfangreiche Fabrikation '<br />

augenoptischer Erzeugnisse in England schuf. Zu dieser Zeit ·entstand<br />

die erste Fabrik für optische Linsen, welche die Massenproduktion<br />

aufnehmen konnte. Es folgten Spezialfabriken für<br />

Metall- und Plastik-Brillen-Gestelle, Brillenbehälter, und später,<br />

nach dem zweiten Weltkrieg, der Vertrieb von Fassungen im<br />

Export und die Herstellung von Brilengläsern jeder Art einschließlich<br />

Doppelfokus.<br />

•<br />

Die Gründung der Firma, die heute eine Kommanditgesellschaft<br />

ist, erfolgte 1897. Vorher arbeitete Mr. Wiseman als Vertreter<br />

namhafter Fabriken für Amerika und Deutschland. Auch später<br />

reiste der Verstorbene häufig und ausgiebig, so daß er in Fachkreisen<br />

international bestens bekannt war.<br />

Das Ziel, was er vor Augen hatte, war, den Export englischer<br />

Erzeugnisse weitgehendst auszubreiten. Zu diesem Zweck errichtete<br />

er Filialen in Australien, Südafrika, Süd-Rhodesien, Dänemark<br />

und Holland.<br />

Mr. Wiseman hinterließ seine Gattin, drei Söhne - alle in<br />

eigener Firma in leitender Stellung - und zwei Töchter.<br />

Den Hinterbliebenen möchten wir auf diesem Wege aufrichtiges<br />

Beileid übermitteln.<br />

Nr. 161<br />

"' ,, e.halunaine''<br />

eine Schmuckbrille für höchste Ansprüche, eine<br />

neue Spit_zenleistung in bekannter iW- Qualität<br />

lieferbar In<br />

zehn sd,önen Farben<br />

Muster stehen<br />

zu Ihrer VerfOgung<br />

PHILIPP M.WINTER<br />

0 P T I S C H E F A B R I K . F Ü R T H / B A Y.<br />

e,,/ugmq,/J/M. Heft 2/<strong>1956</strong> 15


Bericht über den VII. Kongreß .<br />

der Deutschen Gesellschaft für Optometrie in· Berlin (4. Teil)<br />

Die Vortragsreihe des<br />

letzten Kongreßtages beg.ann<br />

der Kollege C. S.<br />

Flick, B.Sc., F.S.M.C.,<br />

F.B.O.A., F.S.A.0., London<br />

mit dem Thema "Umris,se<br />

der NachkrLegsentwicklung<br />

der <strong>Augenoptiker</strong>", das er,<br />

anerkennenswert ges


Ist dagegen in solchen Fällen der ACA-Quotient ·<br />

3. an o m a I groß , so müßte, sowe~t die akkommodaUven<br />

Rese:rven das zuJ1a1S1Sen, die Konvexwirkung veningert werden,<br />

um den akkommoda.tiven Anteil der KonveTge•nz zu<br />

vergrößern, der ja bei großen ACA-Quotienten schon bei<br />

geringen Erhöhungen der Akkommodationsleist'!ng relativ<br />

stark ans,teigt.<br />

Um Mißverständn,is,sen vorzubeugen, sei hier da,t'auf hingewiesen,<br />

daß selbs·tverständlich bei vorliegende!l' fusionaler Konvergenzschwäche<br />

nur rein refraktive Ursachen zum Ausgleich<br />

durch Prismen oder zur Durchführung von Sehübungen berechti·<br />

gen, während schon die Vermutung der Mitbeteiligung patholo•<br />

gi.sdrer Faktoren zunächst kausade medizinische Maßnahmen<br />

erfordedic:h macht.<br />

In Fällen, in. denen nach dieser Regel Prismen mit nasaler<br />

Basislage verordnet werden, sollen sie auf beide Augen verteiilt<br />

werden und in ihrer Stärke der Differenz .ACA•Quotient minus<br />

Normalwert (3-5 prdptr)" entsprechen.<br />

<strong>Der</strong> Vortragende überprüfte diese Rege•ln, indem er die Verträglichkeit<br />

der nach ihnen ermittelten Korrektionen erprobte und<br />

in Fällen der Unverträglichkei-t empirisch komfo-rtable.re Korrektionen<br />

ermittelte. ·<br />

Den ACA-Quotienten ermittelte er, indem er im Graef-eschen<br />

Gleichgewichtsversuch (am Na.hp:rüfgerät nadl. Abel) und mit dem<br />

Maddox-Nahphorometer die Stellungsdiffernnz in prdptr feststellte,<br />

die sich nach dem Zufügen von bds. sph + 1,0 dptr 7111r<br />

ursprüng-lidren Nahkorrektion ergab. Dabei zeigten sich, wie der<br />

Referent betonte, in beiden Messungen durchweg gleiche ACA·<br />

Quotienten, auch, wenn die absoluten Meßwerte deutlich verschieden<br />

waren.<br />

Auf KoI11Verg.en"2lSchwäch.e im Sinne der ACA-Regeln schloß er,<br />

wenn im Graefesch,en GleidlgeWlichtsveI'SIUch die Nah·e~ophorie<br />

größer als 6 prdp_tr war.<br />

Die Verträglidlkeitsproben hätten ergeben, so führle Koll.<br />

GI,aser aus, daß man sich in reichlich 70 °/o aHer Fälle auf die<br />

ACA-Regeln verlassen könne, daß aber Unsicherheiiten vorhanden<br />

s,eien., wenn folgen.des gemessen werde:<br />

1. be•i niedriger Na.hexophorre ein zu hoher ACA-Quofümt.<br />

Nach den Regeln sollten dann abduzierende Prismen oder<br />

Sehübungen nur nötig sejn, wenn stärkere Na.hzusätze erfordlerlidl.<br />

seien, aber es seien in 11-12 Fällen ohne stärkere<br />

Nahzusätze von insgesamt 27 Fällen dieser Art Prismen<br />

unumgänglich gewesen.<br />

2. bei hoher Na.hexophorie ein zu niedriger ACA•Quotient. Nach<br />

den Regeln sollten dann Prismen angebrad.lit sein, aber in<br />

57 FäJ.len von insgesamt 98 Fällen dieser Art seien Prismen<br />

nicht angenommen worden.<br />

3. bei hoher Na.hexophor.ile ein normaler ACA-Quotient. Nach<br />

den Regeln sollten dann Pl"Lsmen nidl.t nötig sein, aber 12<br />

Fälle von insgesamt 141 Fällen dieser Art hät:ren Prismen<br />

benötigt.<br />

<strong>Der</strong> Referent gl,a,ubt diese VeTsager z.T. darauf zurückführen<br />

zu können, dJa.ß das Maß der im Graefeschen Gleichgewichtsversuch<br />

nachweisbaren Na!hexophorie nich-t immer zuverlässig auch das<br />

Maß der fusionalen Konvergenz im Sinne der ACA-Regeln an•<br />

gebe, so daß es zweckmäßig sein werdie, nach anderen einfach<br />

durchführbaren Methoden zur Bestimmung der fusrionalen Kon•<br />

vergenztüchtigkeit zu suchen. Im übrigen sdl.erine es ihm, als<br />

ob die ACA-Regeln durch·aus· für die Praxis der Refraktionsbestimmung<br />

brauchbar und geeignet seien, d:ie Unsicherheiten der<br />

Nahkorrektionsbestimmung zu verringern. ·<br />

In der Diskussion wurde dem Vortragenden von mehreren<br />

Zuhörern für seine aus eigener Initiative unte.mommene und<br />

vorbiJdJ.i,ch korrekt und sachlich durchgeführte Arbeit gedankt.<br />

<strong>Der</strong> Kollege E. Scholz, Zittau betonte, daß auch Ve:rsuche in<br />

seiner eigenen Praxu., die er auf Anregung des Referenten unternommen<br />

habe, die ACA-Regeln zum mindesten als wertvolle<br />

zus ätz I ich e Möglichkeif in . der Nahkorrektionsbestimmung<br />

bestätigt hätten.<br />

In einem weiteren Kuirzref,erat berichitete danach der Kollege<br />

Ha e dick e , Leipzig, über seine füfahrungen mit dem Rot•<br />

Grün-Verfahren. fä habe zwar gelegentliche Abweidl.ungen bis<br />

zur Größenordlllllllg von 0,5 dlptr von cle•r im subjektiven Schwarz­<br />

Weiß-Verfahren ermittelten Refraktion festgestellt - ein Diag,ramm<br />

der Verteilung der Abweichungen legte der Referent<br />

vori - empfindle aber trotzdem dla.s Roit:-Grun-Verfahren alsi eine<br />

begrüßenswert-e Bereicherung der Mög.Ji'chkeiten zur ~eschleunagung<br />

der subjektiven Bestimmung und besonders zur einwandfre,ien<br />

Beurteiilung dies Sehgleimg-ewidrtes.<br />

D.i.e .spektriale Abstimmung der FHte,rfarben scheine ihm nicht<br />

allzu kritisch zu sein, wichrt'i.ger sei! es nach seiner Ansicht, nicht<br />

zu dunkle Hlter zu wählen, um nicht als Folge zu geringer<br />

Leuchtdichten Dämmerung,smyopie auszulösen.<br />

In der Dmkussion wurde von e:inigen Seiten angezweifelt, ob<br />

das Rot-Grün-Verfahren wirklich entsche1idende VorteHe biete,<br />

wenn seine Ergebnisse wegen de·r gelegentlidlen FehlmesS1UI1gen<br />

doch noch überprüft werden müßten, und wenn die Beurteilung<br />

des Sehgleichgewichtes mit dem neuen, Polarisa.tioruitest der Berliner<br />

Fachschule schon mit einer Geina,uigkeit von 0,12 dptr möglich<br />

sei. Herr Dr. Thiele wies, wie auch schon bei anderen Ge·<br />

Iegenheiten, darauf hin, daß der spektralen Abstimmung und der<br />

gegenseitigen Gesamtdurchlässigkeitsabstimmtlll9 der Filter doch<br />

eine recht große Bedeutung zukomme, und dia:ß zur wirklich befriedigenden<br />

theoretischen und praktischen Lösung dieses Problems<br />

noch einiges getan werden müsse.<br />

.,Gl·aukoJil - eme Herzerkrankung•<br />

hieß dlas Thema<br />

des Her,m Dr. med. Carl<br />

F I o er e n , Facharzt für<br />

innere Krankheiten, Berlin,<br />

die-r als nächst·e,r sprach.<br />

Durch diiesen Vortrag er•<br />

1<br />

fuhr das Kongreßprogramm<br />

eine unvorhergesehene,<br />

aber besond1ers wertvolle<br />

Erwei·terung, da der Referenrt<br />

über eigene Forschung-s,arbeiten<br />

zum Glaukomproblem<br />

berichtete, deren<br />

Ergebnisse neu, viel·<br />

versprechend und noch<br />

weithin unbekannt sind.<br />

Einleitend führte Herr<br />

Dr. Floeren aus, daß der<br />

Begriff .Glaukom" vorläu•<br />

fig noc:h ein Sammelbegriff<br />

für alle d~·ejen,igim Erkrian·<br />

kungen des Auges darstelle,<br />

deren Hauptsyro•<br />

ptom eine Erhöhung des intraokularen Druckes sei.<br />

Die nach den bisherigen Vermutungen an der Druckerhöhung<br />

beteiligten Faktoren seien S-O zahlreidl, daß auf e,ine befriedigende<br />

Lösung des Problems einer kausalen Glaukomfüerapie<br />

kaum zu hoffen sei, wenn alle diese Faktoren stets mehr oder<br />

wenig-ex gemeinsam wirkten. Gelinge es aber, durch therapeutische<br />

Einwirkung auf einen be6!1.immten dieser vielen Fak~<br />

toren a I I e behandelten Fälle -entscheidend zu bessern, so sei<br />

d:i,eser e i n e Faktor als entscheidend! für die DruckS'leigerungen<br />

anzunehmen, und es werde der Weg zu einer echten kausalen<br />

Therapie foei.<br />

Daß es sich beim Glaukom um eine Ai I gemein erkrankung<br />

handelt, sei sc:hon oft gesagt worden. Allgemein therapeutisch-e<br />

Maßnahmen - allerdings bis jetzt ausschließlich hygienisc:her und<br />

diätischer Art - hätten aber im ganzen bedeutend geringere<br />

Erfolge gehabt als d,ie örtliche medikamentöse und chirurgische<br />

Behandlµng des erkrankten Organs.<br />

Dem Intemisten falle bei der kritischen Untersuchung von<br />

Glaukom-Kranken auf, d~ß bei ihnen stets auch Symptome auftreten,<br />

die zu den verschiedensten HeTZkrank.heiten gehörig<br />

angesehen werden. <strong>Der</strong> Referent führte eine Reiihe von Feststellungen<br />

and:ere.r Forscher an, die auf den -eng,en Zusammenhang<br />

glaukoma,tö,se1r Drucksteigerungen mit dem Kreislaufgeschehen hinweils·en.<br />

Auffallend, sei auch die von J a e n s c h nachgewiesene.<br />

Zunahme von Durchblutung,sstörungen im Gebiet dies Sehnerven<br />

und d:er Netzhaut und iihren Folgen in Deutsch1and sei,t 1945, die<br />

mit der allg,emeinen Zunahme der Herzerkrankungen gleichlaufe.<br />

Im Rahmen der z. T. seit 1950 laufenden Forschungen des<br />

Vortragend:en seien fünfzehn Patienten milt insgesamt 23 gla.ukomkranken<br />

Augen behandelt und beobadltet worden (6 absolute<br />

Glaukome, 2 sekundäre und 15 primärdlJl'londsch!e, von denen drei<br />

bereits ,elliot-operiJert wa•ren). Bei aUen seien m.ehr oder weniger<br />

starke Heninsuffiz-ienzen feststellbar ·gewesen, drie a:Herdmgs<br />

den Patienten selbst oft gar nimt bewußt gewesen seien.<br />

Man habe durchweg mit dem Herzmittel Strophantin in versc:hiedener<br />

Darreichungsform behande.J.t. Da-d11.u:dl sei der Au.gen•<br />

kreislauf imme-r, manchmal schon sehr bald, S-O weit reguliert<br />

worden, da.ß ein Teil der angestauten Flüssigkeitsmengen in<br />

Form von Tränenflüssiigkeit abgeflossen sei. Solc:he Erscheinungen<br />

könnten an kreislaufbehinderten Augen auch ohne Therapie<br />

manchmal in Ruhepausen auftreten., in denen sich der Kreislauf<br />

vorübergehend normalisiere, und auch morgens gleic:h nach dem<br />

Aufstehen, weTh!l clli.e Herztätigkeit und gleichzeitig, unterstüt.7Jt<br />

dTU.rch die einsetzende Jätig,ked.t der inneren Augenmuskulatur,<br />

der Auge.n.kreislauf in Gang komme. Wenn im Laufe einer Herz•<br />

behandlung der Kreislauf normal werde, verlöre sich diese oft<br />

störende Erscheinung allmählich.<br />

Im einzelnen gab Herr D. Floeren folgende Beobachtungen an<br />

den behandelten Fällen bekannt:<br />

Von den sechs behand'el.ten Augen mit ab so I u t e m Glaukom<br />

seilen drei wegen hochgredliger Schmerzen und eines wegen der<br />

Gefaihr einer Miterkrankung des anderen Auges (sympathische<br />

6/ugenq,Jiket Heft 2/<strong>1956</strong> 17


MODELL ,<br />

JULIUS FABER . OPTISCHE WERKE . FELLBACH / STUTTGART<br />

Ophthalmie) zur Enu~leaktion vorgesehen gewesen. Alle drei<br />

Operationen hätten bisher unterbleiben können, weil durch die<br />

Strophantinbehandlung die Beseitigung der Schmerzen und eines<br />

wesentlichen Teiles d~r objektiven Symptome er.reitht worden<br />

s,ei. <strong>Der</strong> i11Jtraokulare Druck sei in einem FaHe innerhalb 24 Stunden<br />

nach Verabfolgung von ¼ mg Strophantin um 60 mm Hg<br />

gefallen, aber es sei offenbar bei absoJ.u,tem Glaukom, das meistens<br />

mit besonders massiven Schädigungen cl'es örtlidl.en Augenkr·eisla:uf.es<br />

verbunden zu sein scheine, nur sehr selten möglich,<br />

den Druck bis auf physiologische W•erte zu senken. Zwei Augen<br />

mH absolutem Glaukom, die seit Jahren total erblindet gewesen<br />

seien., hätten im Laufe de•r Behandlung wieder Lichtempfindungen<br />

bekommen.<br />

Bei aUen behandelten Augen mit primärchronischem und mit<br />

sekundärem Glaukom sei der vorher eindeutig erhöht gewesene<br />

intraokuLare Druck ,auf physiologische Werte gesunken und das<br />

Sehvermögen wesentlich gebes-sert worden, in zwei Primärglaukomfällen<br />

sogar durch nur perorale Strophantingaben, deren<br />

Wirksamkeit oft grundsätzlich bestritten werde.<br />

Besonders eindrucksvoll und bewei-skräftig für die Aussichten<br />

einer The,r.apie auf dieser Basis scheinen außerdem folgende vom<br />

Vortiragenden mit Einzelangaben belegte Fälle:<br />

a) Patient mit Primärg1aukom und starker Herabsetzung der Sehsdl.ärfe<br />

seit 10 Monaten (Geld in der Hand konnte n-icht mehr<br />

erkannt we:rden) war bei wöchentHch einer Injektion nach<br />

eine,r Woche im Druck ruormal, nadl der fünften Injektion beschwerdefrei<br />

und liest heute mühelos stundenlang Zeitung.<br />

Die stufenwei,sen Verbesserungen des Sehvermögens standen<br />

im deutlichen Zus.ammenhang mit den Injektionen.<br />

~ P.atientin mit primärglaukomatösem Augenpaar, von dem ein<br />

Auge elliot-operiert ist, ist auf dem n'ichtoperj,erten Auge seit<br />

dr1ei Jahr-en sympt,om- und beschwerdefrei bei durdJ:schnittlich<br />

wöchentich einer Injektion, und ihr Visu,s i1St !J•ebessert.<br />

c). Sekundär,glaukom nadJ. GranaitsplitterverJietzun,g, Linsenextraktion<br />

und NadJ:s,Ntr-Opera:tion April 1945 - April 1952. Wegen<br />

unerträgli


Traditionsgemäß hielt den<br />

letzten Vortrag, il;l Form<br />

und Inhalt vollendet un


Rodenstodl Brillengläser und Fassungen - 6h ~hkf r,j<br />

8 mm starke Herrenbrille mit der unüber<br />

troffenen Passform.<br />

unser erfolgreichstes Damenmodell mit der<br />

gefälligen modernen Scheibe.<br />

mit Double-Brücke, preiswerte, kombiniert<br />

Damenfassung, die durch ihre aparte Aui<br />

führung den verwöhntesten Ansprüchen gE<br />

recht wird.<br />

sportliche Herren-Sonnenschutzbrille von ausgereifter<br />

Formschönheit.<br />

RodenstoCR<br />

Die besonders angenehme Passform der Rodenstock Sonnensc<br />

0 P T I S c· H E W E R K E


in aller Welt<br />

millionenfach bewährtes 6 mm Herrenmodell<br />

in der modernisierten Form.<br />

elegante, reizvolle Cellrand-Double-Brille mit<br />

verschiedenen Scheibenformen für Damen<br />

und Herren.<br />

Die bekannte Qualität unserer<br />

Brillengläser und Brillenfassungen<br />

sichert Ihnen die Zufriedenheit<br />

Ihrer Kunden.<br />

Damen-Sonnenschutzbrille von vollendetem<br />

Chic in interessanten und modischen Farbkombinationen.<br />

Brillen wurde von unseren Korrektions-Brillen übernommen.<br />

• R O D E N S T O C K •<br />

MUNCHEN 5


3. Fachtagung der <strong>Augenoptiker</strong> des Fachausschusses „Augenoptik" der Kammer der Technik<br />

vom 11. bis 13. November 1955 in Leipzig<br />

(Fortsetzung und Schluß aus Heft 1 <strong>1956</strong>)<br />

Es folgte der Vortrag des Herrn Kollegen F i e d 1 er, Gera:<br />

,.Stereoskopische Ubungen zum Studium der Gesetze des beidäugigen<br />

Sehens.~ In dem Bestreben, die Dinge naturgemäßer<br />

abbilden und die Abbildungen· dem Vorbild ähnlicher sehen zu<br />

können, entwickeln sich Raumbildfotografie und Raumfilm mehr<br />

und mehr. Damit werden auch mehr und mehr Menschen- zum<br />

räumlichen Sehen gezwungen, die diese höchste Stufe des binokularen<br />

Sehens nicht besitzen, ihren Fehler aber bisher nicht<br />

bemerkten. Diese Menschen werden zum <strong>Augenoptiker</strong> kommen<br />

und eine Begründung und Abhilfe suchen. Auch deshalb ist es<br />

notwendig, daß der <strong>Augenoptiker</strong> sich mit dieser Materie etwas<br />

näher befaßt. Zuerst wurden die Formate der heute verwendeten<br />

Stereo-Betrachter im Lichtbild gezeigt, dabei auch der Stereo­<br />

Aufsatz und -Betrachter für die . Exakte". Eines der bei uns<br />

bekanntesten Stereoskope ist das von Zeiss, ein Linsen-Stereoskop,<br />

dessen Teilbilder verschiebbar sind, wobei die Verschiebung<br />

auf einer Millimeterskala abgelesen werden kann; infolge<br />

der verwendeten 10-dptr-Linsen entspricht eine Bildverschiebung<br />

um 1 mm einer prismatischen Abweichung um 1 prdptr. Es bestehen<br />

drei Möglichkeiten der Gestaltung der beiden Teilbilder:<br />

1. <strong>Der</strong> Inhalt der beiden Teilbilder ist gleich, so daß bei<br />

Orthophorie das binokulare Summenbild gleich dem monokularen<br />

Einzelbild erscheint, Abb. 6; dabei ist die Helligkeit des<br />

Abb. 6<br />

Vortrag einen so weitgehenden Einblick in die Forschungsarbeit<br />

der Berliner Schule gegeben hatte, sah sich Herr Dipl.-Ing. Mütze<br />

veranlaßt, auch seinerseits von den diesbezüglichen Forschungen<br />

der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu berichten; er<br />

sprach deshalb nicht über das in der Vortragsfolge angegebene<br />

Thema, das er in der Fatb.presse veröffentlichen will. Die Arbeiten<br />

des Labora..toriums für physiologische Optik und Augenoptik<br />

im Institut für Optik und Feinmechanik der Deutschen Akademie<br />

der Wissenschaften führten zur Entwicklung der bekannten, nun<br />

vom VEB Rathenower Optische Werke gebauten Prüfeinrichtung,<br />

die im wesentlichen zur Prüfung des Refraktions-Gleichgewichtes<br />

gedacht ist. Die bisherigen Verfahren zur Prüfung des Muskelgleichgewichts<br />

weisen alle noch beträchtliche Mängel auf. Die<br />

älteren Verfahren nach Maddox, Gräfe und mittels des Phorometers<br />

geben wohl Abweich-, aber keine Korrektionswerte. Das<br />

bisherige Turville-Verfahren gibt wohl Aufschluß über die Verträglichkeit<br />

prismatistb.er Korrektionen, aber nitb.t über ihre<br />

Notwendigkeit. Bei der Polarisation treten nach Ansicht des<br />

Vortragenden der Wettstreit beider Augen und der stereoskopische<br />

Glanz störend in Erscheinung. Es wurde deshalb ein<br />

anderer Weg beschritten, um dem Ziele näherzukommen. Ein<br />

Testzeichen, der sogenannte Fixationstest, wird beidäugig fixiert,<br />

es regt also die Fusion beider Augen zentral an; gleitb.zeitig<br />

00 0<br />

Abb. 7 Abb. 8<br />

Summenbildes gleich der des Einzelbildes, nur bei herabgesetzter<br />

Umfeldleuchtdichte wird das Summenbild heller als das Teilbild.<br />

2. Die beiden Teilbilder sind inhaltlich verschieden, Abb. 7; als<br />

Summenbild erscheint hier bei Orthophorie das Kreuz zentrisch<br />

im Kreis, wobei im Wettstreit der beiden Augen das eine Bild<br />

deutlich, das andere undeutlich erscheint, oder die Deutlitb.keit<br />

der beiden Bilder wechselt, oder das eine Bild ganz unterdrückt<br />

wird. 3. <strong>Der</strong> Inhalt der beiden Teilbilder ist gleich, aber unter<br />

verschiedener Perspektive gesehen, Abb. 8, was einer Querdisparation<br />

der getroffenen Netzhautstellen entspricht. Unter<br />

Querdisparation versteht man, daß die Bilder auf den beiden<br />

Netzhäuten nicht auf genau sich deckenden Stellen - den Deckstellen<br />

- liegen, sondern innerhalb eines gewissen Bereiches -<br />

des Panumbereiches - etwas ausei_nander liegen, wobei es dem<br />

Gehirn noch möglich ist, die einzelnen Netzhautbilder zu einer<br />

einzigen Gesamtwahrnehmung mit Tiefenwirkung zu verschmelzen.<br />

Besitzen die Teilbilder einige markante, führende Linien,<br />

so werden sie trotz sonstiger Verstb.iedenheit ihres Inhalts leicht<br />

verschmolzen; dazu wurden zwei Teilbilder aus mehreren konzentrischen<br />

Kreisen gezeigt, bei denen die einzelnen Kreise teilweise<br />

unterbrotb.en waren; dazu gehört auch der Pyramidenstumpf,<br />

der auf Grund seiner markanten Linien trotz irreführender<br />

Schattierung gut zu einem richtigen Gesamtbild verschmolzen<br />

wird. <strong>Der</strong> Vortragende ging auch auf den Anreiz ein, der<br />

bei dem bekannten Turvilleschen FL-Test durch die Größe des<br />

die Buchstaben einstb.ließenden Rahmens ausgelöst wird. Weiter<br />

wurden Teste gezeigt, bei deren Verschmelzung ein psychologischer<br />

Einfluß vorliegt. Kreisteste mit verschieden geritb.teter<br />

Schraffierung rufen einen Wettstreit der beiden Augen hervor,<br />

ebenfalls farbige Testbilder, denn diese verschmelzen nur bei<br />

einigen bestimmten Farben auf Grund additiver Farbmischung.<br />

Abschließend wurden einige Motive gezeigt, die sich in qesonderer<br />

Weise zu Stereo-Aufnahmen eignen, neben Nahaufnahmen<br />

mit kleiner Basis sind das besonders Architekturen, bei denen<br />

ma.n allerdings darauf achten sollte, keine Menstb.en in Bewegung<br />

mit in das Bild zu nehmen, da diese Bewegung in der<br />

stereoskopistb.en Betrachtung wie gefroren wirkt (Panoptikumswirkung).<br />

<strong>Der</strong> Vortrag von Herrn Dipl.-Ing. Mütze, Deutsche Akademie<br />

der Wissenschaften, Berlin, wurde verschoben. An seine Stelle<br />

traten am Sonntagvormittag eine Reihe von interessanten Kurzvorträgen.<br />

Auf Grund dessen, daß Herr Dr. Thiele in seinem<br />

00 0<br />

Abb. 9 Abb. 10<br />

wird jedem Auge für sich ein Testzeichen dargeboten, der sogenannte<br />

Anzeigetest. Das Prinzip eines solchen Testes wurde<br />

bereits vor 35 Jahren von Herrn Prof. Lau bei Versutb.en über<br />

den Horopter und den Kernebeneneindruck mit Hilfe des<br />

Heringschen Haploskops entwickelt. In Abb. 9 ist der von Lau<br />

benutzte Test gezeigt. Die horizontalen Doppellinien der Teilbilder,<br />

die jeweils durch zwei kleine senkrechte Linien verbunden<br />

sind, liegen in den beiden Teilbildern etwas in der Höhe<br />

gegeneinander verschoben. Bei beidäugigei: Betrachtung der Teilbilder<br />

werden bei Orthophorie und bei Einstellung der Haploskoparme<br />

entsprechend der aufgebratb.ten Akkommodation die<br />

Teilbilder in der in Abb. 10 gezeigten Weise verstb.molzen. Bei<br />

Vorliegen einer Heterophorie geringeren Grades werden zuerst<br />

die kleinen senkrechten Striche gegeneinander verstb.oben werden,<br />

während die Kreise noch verschmolzen bleiben, und erst bei<br />

stärkerer Heterophorie werden auch die Kreise nicht mehr zusammenfallen.<br />

(Die länger anhaltende Verschmelzung der Kreise<br />

ist durch die Existenz des Panumbereiches erklärbar.) Durch eine<br />

Erweiterung der haploskopischen Anordnung ist es möglich gematb.t<br />

worden, den monokular gesehenen Anzeigetest zu verschieben,<br />

während der beidäugig gesehene Fixationstest unverändert<br />

bleibt. Die Größe der Verschiebung des Anzeigetestes wird von<br />

mehreren Faktoren, auf jeden Fall von der Heterophorie, dem<br />

Fusionsvermögen und dem Fusionsanreiz durch den Fixationstest<br />

abhängen. Zwistb.en diesen drei Faktoren werden Beziehungen<br />

insofern bestehen, als bei gleich hoher Heteroph6rie die<br />

Fusionsanregung wird um so größer sein müssen, je geringer<br />

das Fusionsvermögen ist, und als die Verschiebung des Anzeigetestes<br />

wird um so größer sein müssen, je größer die<br />

Heterophorie, je kleiner das Fusionsvermögen oder je kleiner<br />

der Fusionsanreiz ist. Die Fusionsanregung läßt sitb. auf verschiedene<br />

Weise verändern: 1. durch Änderung der Strichstärke<br />

des beidäugig gesehenen Fixationstestes. 2. Durch Änderung der<br />

Leuchtditb.te des Fixationstestes oder seines Umfeldes, die allerdings<br />

nicht so weit herabgesetzt werden darf, daß das Auge in<br />

seine Akkommodationsruhelage geht, deren Wert von verschiedenen<br />

Autoren verschieden hoch angegeben wird, der auch vom<br />

Alter abhängig zu sein scheint, und bei deren Einnahmen eine<br />

Veränderung in den Beziehungen zwistb.en Akkommodation<br />

und Konvergenz wohl stattfinden wird. '3. Durch Änderung<br />

des Kontrastes zwischen Test und Umfeld. 4. Durch Änderung<br />

der Lage des Testzeichens. Zusammenfassend: Bei dem<br />

neu entwickelten Prüfverfahren auf Muskelgleichgewicht wird<br />

22 &fllgl!lll!/llike Hell 2/<strong>1956</strong>


dem Augenpaar beidäugig ein Fixationstest, jedem Auge für<br />

sich ein Anzeigetest dargeboten, dessen Verschieb_ung ein M_aß<br />

einer eventuellen Heterophorie darstellt. Vortellhaft schemt<br />

dabei die Festlegung der Fixation sowie die zen~rale I?arbietu?-g<br />

des Fixationstestes, das heißt, der zentrale Fus1onsre1z zu sem,<br />

was den Bedingungen des natürlichen Sehens besser als andere<br />

Verfahren entspricht.<br />

In der Diskussion führte Herr Kollege Haase, Berlin, aus,<br />

daß die Forderung nach Fusion wohl sekundär sei, wenn die<br />

Fusion auch den Korrektionswert beeinflusse. Maßgeblicher<br />

sei der Hell-Dunkel-Effekt, dessen Einfluß bei Hell- und<br />

Dunkel-Maddoxwerten festzustellen sei. Bei Helligkeitsminderung<br />

ergebe sich auch eine Annäherung des Turvillean<br />

den Maddoxwert. Das Umfeld beeinflusse ebenfalls die<br />

Anzeigegenauigkeit: bei zu kleinem Umfeld erfolgt eine<br />

• Verriegelung• der Testzeichen.<br />

Als weiterer Kurzvortrag folgte der des verdienten Erfinders,<br />

Herrn Prof. Dr. Lau , Deutsche Akademie der Wissenschaften,<br />

Berlin: .Weiterentwicklung in der Brillenoptik." Bekanntlich<br />

zwingt das Nicht-mehr-Funktionieren der Akkommodation zum<br />

Tragen verschieden starker Brillengläser für Feme und Nähe.<br />

Bereits am Anfang des Jahrhunderts, als mit den auf Anregung<br />

Gullstrands durchgeführten Arbeiten M. v. Rohrs die Entwicklung<br />

des Brillenglases zu einem optischen Präzisionsinstrument<br />

begann, tauchte der Gedanke auf, durch kontinuierliche Änderung<br />

der Wirkung des Brillenglases dasselbe zum Fern- und<br />

Nahsehen durch entsprechende Blickrichtung benutzbar machen<br />

zu können, also ein sogenanntes Multifokalglas zu schleifen.<br />

Orford wollte die Hinterfläche parabolisch gestalten, doch kam<br />

dieser Gedanke nicht zum Tragen, da der bei einer asphärischen<br />

Fläche unvermeidlich entstehende Astigmatismus nicht ausgeschaltet<br />

werden konnte. An dem gleichen Hindernis scheiterte<br />

später C. Evans und dann Fritz, der ein Verfahren in Paris<br />

patentieren ließ, dem aber überhaupt die mathematische Untermauerung<br />

gefehlt zu haben scheint. Wenn auch der Astigmatismus<br />

sich bei einer asphärischen Fläche auf keinen Fall vermeiden<br />

läßt, so kann man ihn doch auf ein Mindestmaß herabdrücken,<br />

indem man besonders geeignete asphärische Flächen<br />

aussucht und die Brillenglasachse von der Achse der asphärischen<br />

Fläche weg verlegt. Unter diesem Gesichtspunkt wurden<br />

einige Versuchstypen geschliffen, und man erreichte bereits eine<br />

Herabsetzung d'es astigmatischen Fehlers bis auf 0,5 dptr. Nach<br />

eigener Feststellung von Herrn Prof. Lau &ind diese Gläser gut<br />

verträglich, wobei seine Gläser allerdings in der Fernwirkung<br />

um 1 dptr zu schwach sind, so daß sie kein scharfes Fernsehen,<br />

im Raume aber genügend Sehschärfe ergeben, also im Zimmer<br />

das Gefühl des Brillentragens überhaupt wegfällt. Stärend macht<br />

sich die kontinuierliche Wirkungsänderung beim Betrachten<br />

großer Bilder bemerkbar: die unteren Teile erscheinen unscharf.<br />

Die Verträglichkeit hängt von der Anpassungsfähigkeit des<br />

Brillenträgers ab, da das Auge sich für die verschiedenen Entfernungen<br />

die passende Durchblickstelle aussuchen muß. <strong>Der</strong><br />

Typus des Blickens wird für die Verträglichkeit maßgebend sein,<br />

indem notorisch träge Menschen mit überwiegend geradeaus gerichtetem<br />

Blick sich schlecht an solche Multifokalgläser werden<br />

gewöhnen können. Eine Einschränkung kommt hinzu: das Multifokalglas<br />

muß im vorderen Brennpunkt des Auges angebracht<br />

werden, um Vergrößerungsdifferenzen in den verschiedenen<br />

Blickrichtungen zu vermeiden; für Menschen mit tiefliegenden<br />

Augen wird es also eher geeignet sein.<br />

In der Diskussion erklärte Herr Prof. Lau noch, daß das<br />

Verfahren bis jetzt rein laboratoriumsmäßig entwickelt sei.<br />

Es folgte der Vortrag des weit über Deutschlands Grenzen<br />

bekannten Kollegen Marz o c k ·, Berlin: .Unsichtbare Augengläser,<br />

insbesondere Kornealschalen." Bekanntlich erzeugen die<br />

sogenannten Skleralschalen - das sind Haftschalen, bei denen<br />

ein der Form der Lederhaut angepaßter Haftteil auf der Lederhaut<br />

haftet, während der mittlere, stärker gewölbte Teil zwischen<br />

Hornhaut und Schale eine Flüssigkeitslinse entstehen läßt -<br />

Reizzustände, als deren eine wesentliche Ursache man das Abgeschlossensein<br />

des Auges von der Luft ansieht, wodurch eine<br />

Ansammlung von Kohlensäure und Stoffwechselprodukten unter<br />

der Haftschale eintritt. Bei Verwendung von Kornealschalen, bei<br />

denen der der Lederhaut anhaftende 'Teil ganz (ehlt, die also<br />

nur aus einer kleinen, die Hornhaut bedeckenden Schale bestehen,<br />

wird der Zutritt von Frischluft an das Auge nicht verhindert,<br />

die Ansammlung von Kohlensäure und Stoffwechsel­<br />

.produkten unter der Schale wird vermieden. Ein weiterer<br />

Störungsgrund beim Tragen von Skleralschalen liegt darin, daß<br />

diese infolge der Bewegung der Augenlider die Bindehaut, die<br />

am Oberlid und in den nasalen und schläfenseitigen Abschnitten<br />

druckempfindlicher als in der · Mitte ist, oft stark mechanis.ch<br />

reizen.<br />

Auch in dieser Beziehung ist die Kornealschale günstiger, da<br />

sie ja nur im zentralen Teil aufliegt. Infolge ihrer Dünne und<br />

Leichtigkeit ist die Druckempfindlichkeit bei ihr fast gleich Null.<br />

Auch wird bei Verwendung von Kornealschalen folgender Nachteil<br />

der Skleralschalen vermieden: bei letzterem findet man oft,<br />

daß der Hornhautteil nach einigen Stunden Tragezeit der Hornhaut<br />

fest anhaftet und damit natürlich einen unerträglichen<br />

Druck mit weiteren unangenehmen Folgen erzeugt, obwohl die<br />

Haftschale vorher beim Anpassen einen druckfreien Sitz gehabt<br />

hatte. Das rührt von der Veränderlichkeit des Augeninnendrucks<br />

her durch dessen Zunahme die Flüssigl5.eitslinse zwischen Hornha~t<br />

und Hornhautteil der Skleralschale weggedrückt wird und<br />

so die Schale sich fest an die Hornhaut ansaugt; die KorneaIschale<br />

dagegen .schwimmt" ja gleichsam auf der Hornhaut und<br />

gibt somit den Veränderungen des Augeninnendruckes nach. Als<br />

Material verwendet Marzock einen Kunststoff in der Art von<br />

Plexiglas, der gegenüber Glas folgende Vorteile hat: er ist unzerbrechlich<br />

(obwohl auch die gläserne Haftschale im Aug~ ohne<br />

dessen Zerstörung nicht zerbrechen kann, ist das doch immer<br />

die erste Besorgnis des Haftglasträgers); er ist leichter; er ist<br />

anpassungsfähiger in bezug auf die Temperatur, er fühlt sich<br />

nicht „kalt" an; er läßt sich besser bearbeiten und erlaubt damit<br />

ganz geringe Stärken der Schalen, die, je dünner, um so bes~er<br />

verträglich sind. Die von Marzock hergestellten Schalen smd<br />

nicht gepreßt, sondern aus dem Vollen herausgearbeitet, wodurch<br />

die Schale formbeständig bleibt, während die gepreßte<br />

Schale bei Temperaturveränderungen das Bestreben hat, ihre<br />

vorherige Form wieder einzunehmen. Marzocks Schalen dagegen<br />

können gekocht und im weichen Zustand deformiert werden, sie<br />

werden elastisch ihre Schalenform behalten. Wesentlich ist, daß<br />

die Innenfläche der Kornealschale nicht sphärisch sein darf. Angezeigt<br />

erscheint die Verwendung von Kornealschalen bei<br />

Keratokonus, bei Staroperierten und bei hochgradig Myopen;<br />

aber sie läßt sich selbstverständlich auch mit Vorteil in allen<br />

anderen Fällen anwenden, bei denen der Wunsch des Sehhilfebedürftigen<br />

nach einer unauffälligen Sehhilfe besteht. Bei<br />

Keratokonus übt die Kornealschale, wie jedes Haftglas, trotz<br />

ihrer Leichtigkeit einen gewissen, sanften Druck auf die Vorwölbung<br />

der Hornhaut aus, und es sind Fälle beobachtet worden,<br />

bei denen die Vorwölbung durch Tragen von Schalen vermindert<br />

wurde; sie stellen damit das einzige therapeutische Mittel gegen<br />

diese Erkrankung dar. Den Staroperierten, denen bei einseitiger<br />

Aphakie aus bekannten Gründen das beidäugige, räumliche<br />

Sehen genommen ist, die aber auch nach beidseitiger Operation<br />

mit der Starbrille viele Nachteile hinnehmen müssen, wird mit<br />

Haftschalen das natürliche, beidäugige Sehen wieder ermöglicht,<br />

da durch die Haftschale keine Veränderungen in den Bildgrößen<br />

hervorgerufen werden, und der durch die Operation verursachte<br />

Astigmatismus durch die Flüssigkeitslinse aufgehoben wird. <strong>Der</strong><br />

gleiche Vorteil, nämlich keine oder nur geringe Bildgrößenveränderung,<br />

kommt auch dem hochgradig Kurzsichtigen zugute:<br />

Marzock hat einige Fälle beobachtet, bei denen die Progressivität<br />

der Myopie durch Tragen von Haftschalen aufgehalten wurde.<br />

Vielleicht eröffnen sich damit neue Perspektiven in der Behandlung<br />

der progressiven Myopie. _Die Tragedauer der Kornealschale<br />

beträgt im Durchschnitt 10 bis 12 Stunden, ist _also ini.<br />

allgemeinen wesentlich höher als die der Skleralschalen; doch<br />

hat Marzock Versuche laufen, bei denen Kornealschalen bereits<br />

seit Wochen beschwerdefrei getragen. werden. Die Frage, welche<br />

Schalenart besser sei, will der Vortragende zur Zeit noch nicht<br />

abschließend beantworten. Beide Arten haben ihre Existenzberechtigung,<br />

doch scheinen 'ihm die Kornealschalen die vorteilhafteren<br />

zu sein. Ergänzend berichtete Marzock über seine Herstellung<br />

von sogenannten Vorderkammerschalen und Hornhauttransplantaten<br />

aus Kunststoff. Erstere sind hauchdünne Schalen,<br />

die nach Linsenextraktionen in die Vorderkammer eingesetzt<br />

werden (während die Metakrylatlinse nach Ridley direkt an<br />

Stelle der extrahierten Augenlinse gesetzt wird; hierbei treten<br />

Lageveränderungen der Kunststofflinse leicht ein). Die Vorderkammerschale<br />

hat zwei Trageansätze, die sie stützen, und ist<br />

außerdem so leicht, daß sie im Kammerwasser schwebt, also<br />

nicht das Bestreben hat, nach unten abzusinken.<br />

In der Diskussion führte Kollege Marzock auf eine Frage<br />

Kollegen Hädickes, ob Marzock seine überragenden Kenntnisse<br />

weitergeben werde, aus, daß er dies bestimmt tun<br />

werde. Doch müsse erst die Entwicklung abgeschlossen sein,<br />

außerdem müsse man bedenken, daß jede Schale kreisrund<br />

geliefert werde und einer genauen Anpassung bedarf, die<br />

handwerkliches Geschick und viel Fingerspitzengefühl erforder\.<br />

Dann sprach der sowjetische Augenarzt, Herr B e 1 o s t o z k i ,<br />

Kandidat der medizinischen Wissenschaften, Leiter der Abteilung<br />

für Kindersehschutz im Institut für Augenheilkunde .H. v . Helmholtz",<br />

Moskau, über: ,,Einige prinzipielle Fragen der Untersuchungsmethoden<br />

des Binokularsehens im Zusammenhang mit<br />

der Behandlungsmöglichkeit des Sddelens ohne Operation."<br />

Nach van der Hoeve gibt es 120 Millionen Schieler und etwa<br />

20 Millionen Amblyope, Zahlen, die die in allen Ländern laufenden<br />

Bestrebungen zur Behandlung dieser Fe):ller rechtfertigen.<br />

Zahlreich ist cfie vorhandene Literatur, doch überall wird das<br />

Studium der Frage_ fortgesetzt. Besonders der konservativen Behandlung<br />

mit dem Ziele der Behebung des Schielwinkels und der<br />

Herstellung des binokularen Sehens wird große Aufmerksam•<br />

keit gewidmet,· so auch am Helmholtz-Institut in Moskau. Die<br />

Therapie der Amblyopie ist die gleiche wie die am Vortage von<br />

Herrn Dr. Müller vorgetragene, wobei die I


nach zehntägiger Atropinisierung - voll auskorrigiert werden.<br />

Nach Behebung der Amblyopie wird mit Ubungen des Binokularsehens<br />

begonnen, wozu ein Spiegelkampimeter, das dem Meitingersd1en<br />

Orthoskop ähnelt, sowie ein Separator nach Remy,<br />

das Stereoskop nach 1 Pigeon-Cantonnet, das Diploskop, Synoptophor<br />

und das Javalsche Gitter verwendet werden. Auch werden<br />

die Schielkinder teilweise mit Bifokal- oder Halbbrillen ausgestattet,<br />

doch sollen dabei keine befriedigenden Ergebnisse erzielt<br />

worden sein. Die Ergebnisse der orthoptischen Schulung<br />

sind bei permanentem Schielen gut, bei 36,4 °/o der behandelten<br />

Kinder wurde eine vollkommene Geradestellung des Schielauges<br />

erzielt, bei 71 0/o nahm die Sehschärfe des Schielauges zu.<br />

Die Herstellung des Binokularsehens ist Voraussetzung dafür,<br />

daß die gehobene Sehsc:härfe des vorher amblyopen Auges<br />

konstant gut bleibt. Nadl operativer Geradstellung des schielenden<br />

Auges wurde die Herstellung des Binokularsehens durc:h<br />

Sc:hulung in 90 0/o aller Fälle beobachtet und zwar meist in<br />

verhältnismäßig kurzer Zeit. Wenn bei vorliegender Ametropie<br />

keine Korrektionsbrillen getragen wurden, hatten orthoptische<br />

Ubungen keinen Erfolg. Zur Untersuchung . des binokularen<br />

Sehens werden .das Diploskop nach Remy und zwar in einer<br />

großen - für 6 m Entfernung - und der ursprünglichen kleinen<br />

Ausführung - für die Nähe -, weiterhin die Fehlschlagprobe,<br />

der Sparator nach Remy und das Synoptophor verwendet. Vergleichsmessungen<br />

ergaben, daß die Resultate je nach dem verwendeten<br />

Instrument verschieden sind; auch die Ergebnisse am<br />

großen und kleinen Diploskop sind verschieden, obwohl beide<br />

Instrumente gleiQJ. gebaut sind und sich nur durch die Entfernung<br />

des Testobjektes voneinander unterscheiden. In der<br />

Sowjetunion wird das große Diploskop im Gegensatz zu anderen<br />

Ländern als wertvoll angesehen, und es ist durch Polarisationsfilter<br />

verbessert worden, so daß keine Begrenzung des Gesichtsfeldes<br />

wie beim ursprünglichen Diploskop mehr vorhanden ist.<br />

Um die Prüfbedingungen denen des täglichen Lebens noch mehr<br />

anzupassen, ging man am Helmholtz-Institut zur Verwendung<br />

statischer und dynamisc:her stereoskopischer Projektions-Ver•<br />

fahren über. Dabei zeigte sich, daß Kinder, bei denen mit den<br />

üblichen Prüfmethoden nur monokulares Sehen festgestellt worden<br />

war, schon bei Verwendung statischer Stereoprojektion<br />

räumlich sahen, bei Verwendung dynamischer Stereoprojektion<br />

erhöhte sich die Zahl dieser Kinder, sogar bei offensidltlich<br />

Schielenden wurde nun räumlic:hes Sehen konstatiert. Man muß<br />

also annehmen, daß auch bei Schielern eine binokulare Komponente<br />

der Wahrnehmung besteht. Daraus geht hervor, welche<br />

große Rolle die Objektbewegung für die Bildung räumlicher<br />

Wahrnehmung bei Störungen des binokularen Sehens spielt.<br />

Ebenso interessant waren die Vergleichsmessungen mit der<br />

Maddoxskala und dem Phorometer nach Stock, die sowohl für<br />

die Feme als auch für die Nähe durchgeführt wurden: z. B.<br />

zeigten für die Feme nac:h der Maddoxmessung 64 0/o der Prüflinge<br />

Orthophorie, nach der Phorometermessung nur etwa 15 0/o.<br />

Also auch hier zeigt sich, wie die Diagnose des Muskelgleichzustandes<br />

von der zur Prüfung verwendeten Methode abhängt.<br />

Die Maddoxwerte _werden von Belostozki als zuverlässiger bezeichnet,<br />

da die Optik des Phorometers eine künstliche, von der<br />

wirklichen abweichende Entfernung schafft, was auf physiologischem<br />

Wege zu Fehlern Anlaß gibt. Auch die Form der<br />

Untersuc:hungsteste wirkt auf die Untersuchungsergebpisse ein:<br />

bei Messungen der Fusionsbreite zweier im stereoskopischen<br />

Sehen geübter Leute unter Verwendung des Syoptophors ergaben<br />

sich nur geringe Werte der Fusionsbreite, wenn rein geometrische<br />

Figuren verschmolzen werden sollten, sie nahm aber<br />

zu bei Verwendung von Teilbildern, deren ·Verschmelzung zu<br />

einem sinnvollen Bild führte. Diese Beobachtung wurde später<br />

durch Prüfungen an anderen Personen bestätigt. Man kann<br />

daraus schließen, daß auch die Fusionsbreite keine absolute<br />

Größe ist, sondern von Form und Inhalt des Objektes abhängt<br />

und mit den Lebenserfahrungen verbunden ist. Aus allen dieseµ<br />

Beobachtungen wird die Forderung . abgeleitet, die Prüf- und<br />

Behandlungsbedingungen denen des natürlichen, täglichen<br />

Sehens soweit wie möglich anzupassen. Dazu müßte in den<br />

Geräten die Objektbewegung ausgenutzt, die Sehfeldverengung<br />

vermieden, wahre Objektentfernungen angewendet und der<br />

Wirklichkeit näherliegende Testformen gewählt werden, -was<br />

zum Teil manche Forscher schon vervlirklic:ht haben. Absc:hließend<br />

stellte der Vortragende zwei Wünsche auf: 1. Bei der Konstruktion<br />

von Geräten zur Untersuchung und Behandlung des Binokularsehens<br />

sollte die Ausnutzung der alltäglichen Sehbedingungen<br />

berücksichtigt werden. 2. Es sollte eine Klassifizierung<br />

der verschiedenen Schielarten und -formen ausgearbeitet und<br />

allgemein besprochen werden.<br />

In der Diskussion fragte Herr Kollege Abel, Berlin, ausgehend<br />

von der Angabe des Vortragenden, daß mit Zweistärkengläsern<br />

keine befriedigenden Erfolge erzielt worden<br />

seien, in welchen Fällen Zweistärkengläser und welche<br />

Arten angewendet worden seien. Herr Belostozki sagte dazu,<br />

daß man Zweistärkengläser der Dufo-Art meist bei Emmetropie,<br />

aber auch bei Hypermetropie angewendet habe, und<br />

zwar im Nahteil mit 2 dptr Zusatz. Abel erwiderte, daß besonders<br />

Hypermetrope auf Zweistärkengläser ansprächen,<br />

während er bei Emmetropie einen Erfolg für zweifelhaft hält.<br />

Die verwendeten Gläser sollten einen möglichst geringen<br />

Bildsprung haben. Er habe meist als Folge des Tragens von<br />

Zweistärkengläsern eine Steigerung der Sehschärfe festgestellt,<br />

gleichlaufend läßt er Ubungen am Synoptophor machen.<br />

Er fragte weiter, ob das Uben mit immer den gleichen_ Stereofilmen<br />

die Kinder nicht langweile, die Herstellung emer genügend<br />

großen Zahl verschiedener Filme sei doch se.hr kostspielig.<br />

W eiter fragte er, ob im Helmholtz-Institut auch Versuche<br />

mit dem sogenannten Gradometer, einem Instrument<br />

mit springenden Prismen, gemacht worden seien. Herr Belostozki<br />

antwortete, daß sie auc:h bei Ubersichtigen viel Zweistärkengläser<br />

verwendeten. Das Uben mit immer den gleichen<br />

Stereofilmen sei wohl langweilig, es würden aber nach und<br />

nach mehr Filme entstehen, jedenfalls habe man mit der<br />

Fusionsentwicklung mit Hilfe von Stereofilmen gute Resultate<br />

erzielt. Auch mit springenden Prismen habe man gute Erfolge<br />

gehabt, doch hätten die Fehler sic:h oft nach einiger Zeit<br />

wieder ausgebildet, außerdem hätte sich eine Verschlechterung<br />

des Tiefensehens entwickelt. In einem wei_teren Diskussionsbeitrag<br />

dankte Herr Kollege Burkhardt, Potsdam,<br />

dem Vortragenden für die teilweise Beseitigung unserer Unkenntnis<br />

über die Verhältnisse in unserem Beruf in der<br />

Sowjetunion. Er bat um Aufklärung darüber, in welcher<br />

Weise die Brillenversorgung in der Sowjetunion geregelt ist.<br />

Wenn andere Berufe Studienreisen in die Sowjetunion unternähmen,<br />

so sollten auch wir das einmal tun. Dazu sagte Herr<br />

Belostozki, daß die augenoptischen Erzeugnisse in der SU in<br />

großen Betrieben hergesteJlt und in staatlichen Spezialgeschäften<br />

und Apotheken dem Brillenbedürftigen ausgeliefert<br />

würden. Er dankte für die gute Aufnahme, die hoffentlich<br />

bei seiner weiteren Reise überall glei~ gut sein werde, und<br />

er werde in Moskau über den Willen zum gegenseitigen<br />

Kennenlernen berichten.<br />

Es folgte der . Ultra-Kurz"-Vortrag von Herrn Kollegen<br />

Se y de 1 , Zeitz: "Neue Einheits-Karteikarten". , Darin wurde<br />

über die Arbeit des Unterausschusses „Statistik" beric:htet, der<br />

eine Karteikarte für die Lagerhaltung von Fassungen und eine<br />

Kalkulationskarte für Fassungen, auf deren Rückseite das Lagersoll<br />

der verschiedenen Abmessungen eingetragen weFden kann,<br />

entwickelt hat. Diese Karten sind für eine geregelte Lager~<br />

haltung sehr vorteilhaft und können dur~ Panse & Börner,<br />

Weimar, bezogen werden.<br />

Nach dem Mittagessen wurde die Vortragsreihe fortgesetzt<br />

mit dem Vortrage von Herrn Prof. Dr. Dr. Schober , Hamburg:<br />

"Sdlutzgläser gegen sichtbare und unsldltbare Strahlung. u<br />

Das Thema sieht sehr einfach aus, da die meisten damit zusammenhängenden<br />

Probleme bekannt sind. Da es aber neuerdings<br />

in der Fachliteratur immer wieder aufgegriffen wird, und<br />

da auch entsprechende Normenblätter in Bearbeitung sind, dürfte<br />

eine Behahdluhg wohl angebracht sein. <strong>Der</strong> Begriff .Schutzgläser"<br />

findet eine dreifache Anwendung: man bezeichnet damit<br />

1. die sogenannten Berufsschutzbrillen für Schweißer, Hochofenarbeiter<br />

und andere augengefährdete Berufe: 2. die Blendschutzbrillen:<br />

in diese Gruppe muß auch die neu aufgetauchte<br />

.Nebelbrille" eingereiht werden, die angeblich eine Sehverbesserung<br />

im Nebel und Dunst bringen soll; 3. die nicht oder<br />

fast nicht getönten Gläser. Wichtig für · die Beurteilung des<br />

Wertes einer Schutzbrille ist die Beantwortung der Frage:<br />

.Kann die Schutzbrille unsere Seheigenschaften verbessern?"<br />

Um sie beantworten zu können, muß man. selbstverständlich erst<br />

wissen, welche unsere wichtigsten Seheigenschaften sind. Es<br />

sind das 1. die Wahrnehmungsfähigkeit von Kontrasten: die<br />

Kontraste müssen ein bestimmtes Maß erreichen, ehe überhaupt<br />

gesehen werden kann, 2. die Sehschärfe, 3. die Sehgeschwindigkeit:<br />

je rascher ein Ding gesehen und erkannt wird, um so<br />

besser ist das für den· betreffenden Menschen. Im normalen<br />

täglichen Leben werden an diese drei Seheigenschaften keine<br />

besonders hohen Anforderungen gestellt. Im Arbeitsprozeß ·<br />

mancher Berufe dagegen werden größere und schwierigere Aufgaben<br />

an das Sehen gestellt, so daß dort die Sehbedingungen<br />

in optimaler Weise ·ausgenutzt werden müssen. In den letzten<br />

Jahren sind die Anforderungen an die Sehleistung immer mehr<br />

gestiegen, besonders im stark angewachsenen Straßenverkehr<br />

mit seinen erhöhten Geschwindigkeiten. Wenn man bedenkt,<br />

daß ein gut sichtbares Objekt erst nach 0,<strong>02</strong> bis 0,03 sek wahrgenommen<br />

.:wird, ein weniger gut sichtbares aber gar erst nach<br />

0,1 sek, so daß bei einer Fahrgeschwindigkeit von 60 km/h<br />

bereits 2 m Weg zurückgelegt sind, ehe ein Gefahrenmoment<br />

überhaupt wahrgenommen wird, und daß weitere Meter zurückgelegt<br />

werden, ehe eine Reaktion erfolgt, so erkennt man die<br />

Notwendigkeit einer guten Sehleistung. Auch feinere Arbeiten<br />

mit infolge der Verwendung hochtouriger Maschinen höheren<br />

Arbeitsgeschwindigkeiten verlangen gutes Sehe·n. Dadurch besteht<br />

ein starkes Interesse an besten Sehbedingungen in weiten<br />

Kreisen. An grafischen Darstellungen zeigte der Vortragende<br />

den Zusammenhang zwischen Größe und Wahrnehmbarkeit<br />

eines Objektes, zwischen Größe und Kontrast eines Objektes<br />

und zwischen Kontrastwirkung und Beleuchtung. Nach dem<br />

Weber-Fechnerschen Gesetz erreicht die Kontrastwahrnehmung<br />

24 6/ugenq,JillOt Hell 2/<strong>1956</strong>


nur innerhalb eines bestimmten Bereiches, nämlich zwischen<br />

200 bis 10 000 asb Feldleuchtdichte (Schober: .Das Sehen", Bd. II,<br />

S. 268) ihr Maximum, während bei höheren Leuchtdichten die<br />

Kontrastwahrnehmung wieder steil absinkt. Es ist deshalb Aufgabe<br />

einer Blendschutzbrille, Leuchtdichten über 10 000 asb zu<br />

absorbieren, und die Leuchtdichte bis in den Bereich der günstigsten<br />

Kontrastwahrnehmung herabzusetzen. Außer diesem Blendschutz<br />

hat das Schutzglas die Aufgabe, das Auge vor eventuellen<br />

schädlichen Strahlen zu schützen. Eine Strahlung übt bekanntlich<br />

nur dann e'ine Wirkung auf ein Organ aus, wenn sie von ihm<br />

absorbiert wird .. Eine Betrachtung der Wirkung der verschiedenen<br />

Strahlungen auf das Auge ist deshalb vorerst notwendig.<br />

Die kosmische oder atmosphärische Strahlung tritt in so geringen<br />

Mengen ihs Auge ein, daß ein Schutz gegen sie nicht nötig ist.<br />

Gegen die Röntgenstrahlen dagegen muß das Auge geschützt<br />

werden, da diese von der Linse absorbiert werden und somit in<br />

dieser eine schädigende Wirkung haben: sie führen zum Röntgenstar.<br />

Hierbei sei erwähnt, daß die Fernsehstrahlen vollkommen<br />

unschädlich sind. Die Ultraviolett-Strahlung muß in zwei<br />

Gebiete geteilt werden: kurzwellige UV-Strahlen mit einer<br />

Wellenlänge bis 214 µµ sind im Sonnenlicht wohl vorhanden,<br />

werden jedoch schon von der Luftschicht weitgehend absorbiert;<br />

im Schweißbogen und im Quarzlampenlicht sind sie ebenfalls<br />

enthalten. Sie werden von der Bindehaut absorbiert, rufen also<br />

in dieser eine Entzündung hervor, dringen aber durch diese<br />

oberste Schicht nicht tiefer ins Auge ein, so daß sie eine nachhaltige<br />

Schädigung des Auges nicht hervorrufen können; außerdem<br />

werden sie von jedem Glas absorbiert, treten also kaum<br />

jemals schädigend in Erscheinung. Die langwelligere UV-Strahlung<br />

über 214 µµ erregt die Augenlinse zur Fluoreszenz, was<br />

bei starker Strahlung. einen unangenehmen Nebeleindruck her-·<br />

vorruft. Sie können durch Hygal- und Ultrasingläser unschädlich<br />

gemacht werden. Die Infrarotstrahlung muß ebenfalls in zwei<br />

Gruppen geteilt werden: das kurzwellige Infrarot bis etwa<br />

1500 µµ ist für das Auge unsdi.ädlich, da es in dessen vorderen<br />

Teilen absorbiert wird. Das längerwellige Infrarot, dem besonders<br />

am offenen Feuer Arbeitende, wie Glasbläser, Hochofenarbeiter,<br />

Schmiede u. a. ausgesetzt sind, durchdringt die vorderen<br />

Teile des Auges, wird in der Linse absorbiert und soll<br />

nach Voigt, Zürich, die Ursache für den sogenannten Feuerstar<br />

bilden. Voigt begründete seine Ansicht von der sfarerzeugenden<br />

Wirkung der längerwelligen Infrarotstrahlung mit Versuchen,<br />

bei denen er in Kaninchenaugen durch Infrarotbestrahlung künst-.<br />

lieh den Star erzeugte. Man zweifelte jedoch an seinen Folgerungen,<br />

da er die eingeworfenen Infrarotstrahlen durch eine<br />

Quarzlinse fokussiert, also eine Sammelwirkung hervorgebracht<br />

hatte. Goldmann stellte fest, daß die Infrarotstrahlung wenigstens<br />

2 ca! stark sein muß, ehe sie schädigend auf die Linse<br />

wirkt. Diese Dosis ist fast in keiner Lichtquelle enthalten. Man<br />

sieht dementsprechend heute die Industriestare nicht mehr als<br />

durch Wärmeeinwirkung hervorgerufen an. Jedenfalls kennt<br />

man in der Praxis keine Fälle von sogenanntem Feuerstar. Wohl<br />

kann man wie Voigt den Star durch Infrarotbestrahlung künstlich<br />

erzeugen, doch sind die· dazu benötigten Mengen an Infrarotstrahlung<br />

im· normalen Licht nicht vorhanden. Ein Schutz gegen<br />

Infrarotstrahlung ist also normalerweise nicht erforderlich. Im<br />

Bereich der sichtbaren Strahlung handelt es sich, wie schon erwähnt,<br />

um die Absorption übermäßiger Lichtmengen. Da eine<br />

vom Sonnenlicht beschienene Asphaltstraße bis 50 000 asb Feldleuchtdichte<br />

haben kann, muß für diesen Zweck eine Absorption<br />

von 7-5 0/o gefordert werden. Die befürchtete Verdunklungswirkung<br />

wird nach kurzer Zeit durch die Adaptation wieder aufgehoben,<br />

Man sollte auch zwischen einer einfachen Blendschutzbrille,<br />

für die ein einfaches Schutzglas genügt, und einer solchen<br />

Schutzbrille unterscheiden, durch die die Sehgeschwindigkeit<br />

nicht gemindert werden darf und durch die die besten Sehbedingungen<br />

gegeben werden sollen; zu letzterer gehören<br />

geschliffene Gläser, genaue Anpassung, im ganzen also die<br />

Qualität des guten Sehhilfsmittels. Man unterscheidet in der<br />

Ausführung der Gläser die in der Glasmasse gefärbten, die sogenannten<br />

Uberfanggläser, und die vergüteten Gläser, die wohl<br />

am vorteilhaftesten sind. Die verspiegelten Gläser bieten keinen<br />

besonderen optischen Vorteil. Die Farbe der Gläser ist nicht von<br />

großer Bedeutung, da das Auge sich leicht auf die Farbe umstimmt,<br />

am vorteilhaftesten allerdings• sind_ solche Gläser, die<br />

alle Wellenlängen gleichmäßig absorbieren und somit einen<br />

wirklichkeitsgetreuen, nur in der Helligkeit verminderten Seheindruck<br />

vermitteln. Die Neophangläser sind _für besondere Zwecke<br />

vorteilhaft (Beurteilen von Verkehrssignalen), sie steigern das<br />

Rot, schwächen das Blau. Bei Farbenfehlsichtigen kann das<br />

Tragen von Schutzgläsern manchmal zur Gefahr werden: das<br />

Bewußtsein der durch die Anomalie bedingten Gefährdung wird<br />

ausgeschaltet, die Aufmerksamkeit auf eine Gefahr, die der<br />

Farbenfehlsichtige sonst vielleicht durch Wahrnehmung von<br />

Graudifferenzen bemerken würde, wird vermindert. Vorteile<br />

bringt ein leicht getöntes Schutzglas dem Staroperierten, der infolge<br />

der Herausnahme der gelblichen Linse nach de.r Operation<br />

alles etwas blau sieht:<br />

In der Diskussion fragte Herr Kollege Thoma, Cottbus, ob<br />

Kinder Schutzbrillen tragen sollten. Herr Kollege Hädicke<br />

fragte, ob es richtig sei, recht dunkle Schutzgläser zu geben.<br />

<strong>Der</strong> Vortragende beantwortete die erste Frage dahingehend,<br />

daß das Tragen von Schutzbrillen sich zu einer Art PsydJ.ose<br />

entwickelt habe. Die wenigen Menschen·, die sie wirklich<br />

benötigen und die wirklich einen Nutzen davon haben, propagieren<br />

ihre Vorteile, •und jeder andere glaubt, diese Vorteile<br />

auch genießen zu müssen. Bei Kindern solle man Ubertreibung<br />

vermeiden. Zur 2. Frage sagte er, daß man bedenken<br />

müsse, daß auf heller Straße bis zu 50 000 Lux Beleuchtung<br />

herrschen könnten, die bei 7-5 0/o Absorption noch nicht auf<br />

das Optimalmaß gemindert würden.<br />

Anschließend wurde ein Vortrag von Herrn Koliegen<br />

Pr e u s s n er, Mannheim, eingesd10ben: nDas Verantwortungs•<br />

gefühl als zwingende Vora11ssetzung · im Menschen . unseres<br />

Berufes.u Das Verantwortungsgefühl, das man als eine direkte<br />

Funktion des Persönlichkeitswertes ansprechen kann, ist von<br />

ganz besonderer Bedeutung für unseren Beruf. Die Fortschritte<br />

der modernen Zivilisation, in der wir eine zunehmende Erfassung<br />

aller Dinge durch Technisierung und Mechanisierung erleben, ·<br />

bedeuten nicht auf jeden Fall ein Vorwärts; die seelisch-geistigen<br />

Werte erleiden in immer zunehmendem Maße Einbußen. Jede<br />

Tätigkeit setzt aber eine bestimmte Persönlichkeit voraus. Das<br />

Verantwortungsgefühl ist ein Teil des menschlichen Willens. Es<br />

zerfällt in zwei Komponenten: einmal in die Vorstellung, daß<br />

unser Handeln das Geschick anderer Menschen bestimmt, und<br />

zweitens eine Stellungnahme zu dem durch unser Handeln hervorgerufenen<br />

Vorgang. Nicht jeder Mensch ist dazu fähig, eine<br />

Entscheidung über diese beiden Komponenten zu treffen. Erst<br />

das Wissen oder Intelligenz ermöglichen dem Menschen die<br />

Erkenntnis seiner Verantwortung. Die Fähigkeit zur Vorstellung<br />

möglicher Folgen liegt nicht in der freien Wahl des Menschen.<br />

So liegt die Ubernahme einer Verantwortung im Wissen um<br />

die Dinge begründet. Dazu sind aber außerdem in der Persönlichkeit<br />

begründete Gefühle mitbestimmend, nicht die Freiheit<br />

des Willens. Persönlichkeitswert und Wissen müssen wir also<br />

von den Menschen unseres Berufes in hohem Maße fordern.<br />

Die Vortragsreihe wurde beschlossen durch den Vortrag von<br />

Herrn. Kaue, München: "Farbenhannonle, Farbentypologie und<br />

Brillenanpassung.• Die Brillenanpassung setzt sich aus drei<br />

Elementen zusammen: aus dem Maß, der Form und der Farbe.<br />

Von diesen soll uns hier der dritte Punkt beschäftigen. Ausgehend<br />

von der Frage, warum eine rosafarbene Brille selten in<br />

einem Gesicht gut wirke, entwickelte der Vortragende den Begriff<br />

des Geschmacks. Wir verlassen uns auf eben diesen Geschmack,<br />

wenn wir eine Fassung erst rein gefühlsmäßig aussuchen<br />

und ihre Wirkung im Gesicht dann beurteilen. Voraussetzung<br />

für die Bildung des Geschmacks ist das innere Gesundsein<br />

des Subjekts, hier des Brillenanpassers. Man könnte Geschmack<br />

vielleicht umschreiben mit dem Wohlempfinden und der<br />

Freude über das Schöne, das wir. durch die Wirkung der Außenwelt<br />

auf unsere Sinne empfinden. Um ein Wohlempfinden in<br />

bezug auf Farben zu haben, müssen diese Farben in einer<br />

gewissen Harmonie zusammengestellt sein. Daz-u zeigte der<br />

Vortragende Lichtbilder antiker Kunstwerke als Beispiele geschmackvoller<br />

Farbenharmonie, aber auch einige Beispiele des<br />

Gegenteils. Er ging dann zum Begriff .Farbe" überhaupt über,<br />

deren Wirkung bekanntlich bestimmt wird durch den Farbton,<br />

die Sättigung und die Helligkeit. Er zeigte an zahlreichen Lichtbildern<br />

die Einteil-ung der Farben und ihre Mischung auf<br />

additivem und subtraktivem Wege, Farbskalen, -kreise, -dreiecke<br />

usw. Aus all dem wurde eine Harmonie der Farben entwickelt,<br />

deren Gesetzmäßigkeiten man auch bei der Brillenanpassung<br />

berücksichtigen muß. Es gilt dabei, eine Harmonie der Farben<br />

von Gesicht, Haarfarbe, Augenfarbe und Teint herzustellen. Auch<br />

das wurde mit Lichtbildern verdeutlicht.<br />

Wer liefert?<br />

Wer ist Lieferant von Maschinen zum Einschießen von Metallstangen<br />

in Cellhornfedern?<br />

Mitteilungen an den Verlag erbeten.<br />

Uns fehlen von der Zeitschrift .<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>" die Nummern<br />

3 vom Jahrgang 1950 und 10 vom Jahrgang 1951. Welcher<br />

Kollege ist in der Lage, diese Hefte an uns abzugeben?<br />

Deutsche Gesellschaft für Optometrie,<br />

Berlin N 65, Otawistraße 3.<br />

(5/ugencp/ikt!lt Heft 2/<strong>1956</strong> 25


Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (BIV)<br />

(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />

V o r s i t z e n d e r : Karl Dissel, Dortmund, Hansastraße 28, Ruf 3 07 96,<br />

G e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Hüttenstraß,e 61 I, Fernruf 2 24 41.<br />

Zusduiften und Rückfragen erbitten wir stets an die Geschäftsstelle, um Verzögerungen<br />

· in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />

ZVA-Vorstandssitzung am 21./22. Januar <strong>1956</strong> in Köln<br />

<strong>Der</strong> Vorstand des ZVA trat am 21. / 22. Januar zu seiner ersten<br />

Arbeitssitzung in diesem Jahre zusammen. In einem Eröffnungsbericht<br />

gedachte der Vorsitzende, Herr Dissel, der wichtigen Verbandsereigniss,e<br />

des abgelaufenen Kalenderjahres und gab einen<br />

Uberblick über die bevorstehenden Aufgaben.<br />

Herr Dr. Gunkel analysierte die wirtschaftlid:ie Entwicklung<br />

in der Bundesrepublik:, unter besonderer Berücksichtig,ung des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>handwerks. Zahlreid:ie Probleme, die dringend der<br />

Lösung bedürfen, u. a. die AO.-Fra:ge und das Problem der Selbstabgabestellen<br />

haben ihre Ursachen zweifellos in wirtschaftlichen<br />

Umständen.<br />

Einen wesentlichen Anteil an der Tagesordnung der Sitzung<br />

hatten die Berichte der Ausschußvorsitzenden. So berichtete Herr<br />

Dr. Pistor eingehend über die AO.-Frage, die durch die Beratungen<br />

zum Heilpraktikergesetz im Bundestagsausschuß für Fragen<br />

des Gesundheitswesens auf dem Kulminationspunkt steht.<br />

<strong>Der</strong> ZV A arbeitet in enger Fühlungnahme mit einigen mittelständischen<br />

Abgeordneten an einer für unseren Berufsstand tragbaren<br />

Lösung.. <strong>Der</strong> Justitiar des Verbandes, Herr Assessor<br />

Schmitz, ergänzte den Bericht auf Grund der von ihm geführten<br />

Verhiand1ung.<br />

Die Beratungen . über betriebswirtschaftlid:ie Fragen konzentrierten<br />

sich .auf die ZVA-Verhandlungen mit dem Bundes,.Yerteidigungsminis,terium<br />

über die augenoptische Betreuung der<br />

deutschen Streitkräfte, auf die Frage der Preisempfehlungen für<br />

Brillenfossung,en, den Vertrag mit der Postbeamtenkr,ankenkas,se<br />

und die allgemeine Preissituation.<br />

Es wurde einstimmig die Auffassung vertreten, daß Preisempfehlungen<br />

für Brillenfassungen, so weit sie von Herstellern<br />

ausgesprochen werden, der unternehmerischen Selbstverantwortlichkeit<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>s entgegenstehen. Die Kalku1ation der<br />

Brille ist ureigenste Angelegenheit des <strong>Augenoptiker</strong>s. Einzelne<br />

aus dem Postbeamten-Abkommen reS1Ultierende Schwierigkeiten<br />

der Abr,echnung sollen durch neue Beratungen mit der Hauptgeschäftsstelle<br />

in Kürze geklärt werden.<br />

Die allgemeine Steig~rung der Einstandspreise im Sektor der<br />

Brillengläser fülirte zu eingehenden Uberlegungen über die Revision<br />

der Krankenkassen-Abkommen. Trotz der Erschwerung,<br />

die durch die organisatorische Umgestaltung der Sozialversicherungsträger<br />

gegeben ist, haben sich die meisten der dem ZV A<br />

angeschlossenen Landes-innungsverbände dafür ausgesprochen, in<br />

neue Verhandlungen einzutreten.<br />

Nachdem der Lohn- und Gehaltstarif im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk<br />

durch die Erhöhung in den Gehaltsgruppen I - III ge,ändert<br />

wurde, beantragte der BNA eine 100/oige Steigerung für die<br />

Gruppe IV. Unter Berücksichtigung der bei § 5 des Mantelabkommens<br />

neu einzufügenden Klausel stimmten die Vertreter der<br />

Landesinnungsverbände dieser Anhebung zu. Für Schleswig­<br />

Holstein gilt die Zusage mit der Maßgabe eines 100/oigen Abschlages.<br />

<strong>Der</strong> Landesinnungsverband Bayern, der dem Mantelabkommen<br />

noch nicht beiijetreten ist, wird in die neue Änderung,<br />

die .ab 1. April in: Kraft treten soll, nicht einbezogen. Die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />

Berlin trat dem Mantelabkommen bei und erhöhte<br />

die Löhne und Gehälter mit Wirkung vom 1. Februar auf die.<br />

bisher im Bundesgebiet geltenden Sätze.<br />

Gelegentlidi der betriebswirtschaftlid:ien Erörterungen diskutierten<br />

die ZVA-Vertreter mit einigen Herren des Hauses Metzler<br />

über Herstellung, Entwicklung und Vertrieb von gespritzten<br />

Brillenfassungeni. Die Ausführungen von Herrn Philipp Metzler<br />

jun. wurden dankbar aufgenommen und trugen dazu bei, die<br />

damit zusammenhängende besondere Problematik in wirtschaftlicher<br />

und fachrpolitisd1er Hinsicht zu erk•ennen.<br />

Weg,en der SchwierigkeUen bei der Bewertung im Praktischen<br />

Leistungswettbewerb der Handwerksjugend beschloß der ZVA­<br />

Vorstand, sich in diese.m Jahr nidit daran zu beteiligen.<br />

Es soll nadl einer Möglichkeit gesucht werden, eirie theoretische<br />

Zusatzprüfung in das Wettbewerbsverfahren einzubauen.<br />

Sollte der .Zentralverband des Deutschen Handwerks" hiermit<br />

einverstanden sein, so wird eine Beteiligung im daFauffolgenden<br />

Jahr erwogen.<br />

Mit einer Geg,enstimme beschloß der Vorstand der Umbenennung<br />

der Internationalen Optikerliga in .Internationale Optikerund<br />

Optometristenliga • zuzustimmen. Die IOL hatte ferner um<br />

eine Stellungnahme zur Frage der Minimumgebühr für die Augenglasbestimmung<br />

gebeten. Wegen der allgemeinen Situation hielt<br />

es der ZVA-Vorstand nicht für angebrad:i•t, sich damit zu beschäftigen,<br />

Neben verschiedenen Spezialfragen wurde die Frage eines<br />

„Konjunkturtestes" im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk erörtert. Es wurde<br />

beschlossen, in vierteljährlichen Abständen durch Berichtsformulare<br />

eine Absatzerhebung in Anlehnung an das Verfahren des<br />

Ho-Instituts in Münchew durchzuführen. Durd:i die Erhebung wird<br />

die Firmenneutralität völlig gewahrt. Die Berichte sollen keine<br />

konkreten Zahlenangaben enthalten, sondern nur die tendenzielle<br />

Entwicklung bekanntgeben.<br />

Einstimmig abgelehnt wurde die Einführung einer Brillengläser­<br />

Bruchversid:ierung durch Herstellerbetriebe.<br />

Die Vorsitzenden der WVA und DGO sollen zukünftig, soweit<br />

sie nicht ohnehin dem ZVA-Vorstand angehören, zu dessen Sitzungen<br />

beratend hinzugezogen werden.<br />

Am Vormittag des 22. Januar hatten sich die Herren des ZVA­<br />

Vorstands den auf Veranlassung der. <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Berlin<br />

gedrehten Farbfilm über die moderne Brille .Ihr Urteil bitte"<br />

angesehen. Sie besd:ilossen daraufhin, bei der Fördergemeinschaft<br />

um den Ankauf dieses Filmes nachzusud:ien. Die Landesinnungsverbände<br />

sicherten zu, daß für hinreichende Vorführungen in den<br />

einzelnen Bezirken und Städten gesorgt wird.<br />

Im Rahmen eines kollegialen Beisammenseins am Abend des<br />

21. Januar bedankte sich der ZVA als Träger der „Fachschule<br />

für <strong>Augenoptiker</strong>" in Köln bei der Firma Metzler durch die Uberreichung<br />

von Urkunden für eine großzügige Dotation an die<br />

Schule. In einer Ansprache würdigte der Vorsitzende des Verbandes<br />

die großen Leistungen der Industrie und des Fachgroßhandels<br />

bei der Errid:itung, Unterhaltung und Fortführung unserer<br />

Fachschule. Er dankte insbesondere den verantwortlid:ien Inhabern<br />

der Firmen Metzler und Filitz für ihre großzügige Förderung<br />

des augenoptischen Nad:iwuchses.<br />

Landes-Innungsverband<br />

des Bayerischen <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks<br />

(Geschäftsstelle: München 15, Goethestraße 11, Fernruf 5 36 50)<br />

<strong>Der</strong> Meisterprüfungsausschuß der Handwerkskammer m<br />

München wird in der Zeit vom 1. bis 19. Mai d. J. die nächste<br />

Meisterprüfung im <strong>Augenoptiker</strong>~Handwerk durchführen. Die Bewerber<br />

zu dieser Prüfung riqiten ihren Zulassungsantrag bis zum<br />

29. Februar bei der Handwerkskammer München, Maximilianplatz<br />

8, Ref. VIII, ein.<br />

Um den Bewerbern die Möglichkeit zu bieten, ihre fachliche ·<br />

Ausbildung zu ergänzen, ist ein Vorbereitungslehrgang auf die<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Meisterprüfung vorgesehen.<br />

<strong>Der</strong> Lehrgang beginnt am 5. März d. J. und umfaßt 6 Unterrichtswochen<br />

(5. bis 23. März, 9. bis 27. April). Die Unterrichtszeit<br />

wurde festgelegt:<br />

Montag<br />

Dienstag bis Donnerstag .<br />

Freitag .... , ....<br />

9.20 bis 12.40 Uhr (Theorie)<br />

13.30 bis 15.00 Uhr (Praxis)<br />

8.20 bis 12.40 Uhr (Theorie)<br />

13.30 bis 15.00 Uhr (Praxis)<br />

8.20 bis 11.00 Uhr (Theorie)<br />

<strong>Der</strong> Unteröcht umfaßt die Lehrfächer: Technik der geistigen<br />

Arbeit (5 Unterrichtsstunden), Mathematische Grundlagen zur<br />

Augenoptik und Fad:irechnen (20), Physikalische Optik (8), Geometrische<br />

Optik (28), Optische Systeme (9), Instrumentenkunde<br />

26 6/l/ll(!IIJJp/lM Heft 2/<strong>1956</strong>


(7), Augenkunde (32), Brillenglasbestimmung (36), Werkstoffe<br />

und Werkstatt-Technik (15), Brillenanpassungen (15), Fachzeichnen<br />

(5). Änderungen vorbehalten.<br />

<strong>Der</strong> Lehrgang wird in den neu eingerichteten Unterrichtsräumen<br />

(Werkstatt, Augenprüfraum) der OpUker-Beruisschule, München,<br />

<strong>Der</strong>oystraße 1, abgehalten, die uns von der Schulleitung bereitwilligst<br />

zur Benutzung freigegeben worden sind. Als Lehrkraft<br />

konnte der Fachlehrer für Augenoptik, staatlich geprüfter <strong>Augenoptiker</strong><br />

W. Kaue gewonnen werden.<br />

Kollegen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre Meisterprüfung<br />

ablegen wollen, wird gleichfalls die Teilnahme am Lehrgang<br />

empfohlen.<br />

Interessenten für den Vorbereitungslehrgang wenden sicti umgehend<br />

schriftlich an den Kollegen W . Kaue, München 9, Auerbergstraße<br />

4, da der Lehrgang nur bei ·genügender Teilnehmerzahl<br />

durchgeführt werden kann.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />

"Alle unter einen Hut!"<br />

hieß das Motto, unter dem die Hamburger <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />

in Gemeinschaft mit der Hamburger • Viog" am 21. Januar im<br />

Hotel Mau ein Kappenfest startete.<br />

Am Saaleingang war ein großer KappenanpaßtisdJ. aufgebaut,<br />

hinter dem zwei reizende Damen mit Hilfe einiger Ventiletten<br />

und sonstiger Gebläse bemüht waren, den vielen all'fkreuzenden<br />

Charakterköpfen den entspredJ.enden Hut druckfrei zu verpassen.<br />

<strong>Der</strong> Obermeister der Innung, Kollege Heidig, begrüßte die<br />

zahlreich erschienenen Gäste und Kollegen mit ihren Damen und<br />

wünschte allen einen recht vergnügten Abend.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bezirk Essen (LIV „Nordrhein")<br />

In der am 18. Januar in Essen stattgefundenen Vorstandssitzung<br />

sah sich Herr Obermeister Mohrlnger (Essen) leider genötigt, den<br />

Vorstand zu bitten, ihn in Auswirkung seiner ernstlichen Erkrankung<br />

von dem Amt des Obermeisters freizustellen, weil er sich<br />

auf dringenden ärztlichen Rat hin die größte Schonung auferlegen<br />

müsse.<br />

Da auch Herr Otto Ernst (Essen) als derzeitiger stellvertretender<br />

Obermeister sich außerstande erklärte, weitere Pflichten zu<br />

übernehmen, mußte eine Zwischenlösung bis zur nächsten Mitgliederversamml\\ng<br />

gefunden werden, da nur diese nach den<br />

Satzungen allein berechtigt ist, die Neuwahl vorzunehmen.<br />

Herr Ewald Müller (Duisburg-Hamborn), der schon seit mehreren<br />

Jahren dem Innungsvorstand angehört, springt deshalb auf<br />

Bitten seiner Vorstandskollegen in die Bresche und wird das<br />

Amt des Obermeisters zunächst kommissarisch bis ·zur endgültigen<br />

Neuwahl übernehmen.<br />

Die Innung Essen teilte uns fernerhin mit, daß der Oberverwaltungsrat,<br />

Herr Hermann Ostermann, inzwischen als Nachfolger<br />

des verstorbenen Ludwig Berten zum neuen Geschäftsführer<br />

der AOK Essen vom Vorstand einstimmig gewählt wurde.<br />

Herr Ostermann ist 43 Jahre alt und schon viele Jahre in leitender<br />

Stellung bei der AOK Essen tätig gewesen.<br />

AUS DEM HANDWERK ]<br />

Minden/Westf.: <strong>Augenoptiker</strong>meister Günter Sdlure verlegte seinen Gesdläftsbetrieb<br />

von Kaiserstraße 4 in einen Neubau Sdlorn 6<br />

Werl/Westf.: Ab 30. Januar befindet sidl das Fadlgesdläft des staatl.<br />

gepr. <strong>Augenoptiker</strong>s Wilhelm Kellner in größeren und moderneren<br />

Räumen Stelnerstraße 37 (Stein'sdle Budlhandlung).<br />

Stift Quernhelm (Kreis Herford): Am 1. März kann Herr Wilhelm Kranz<br />

auf ein 50jähriges Bestehen seines Gesdläftes zurückblicken.<br />

Das Fest der Silbernen Hodlzeit beging am 20. Januar das Ehepaar<br />

Josef Schröder, Recklinghausen, Breite Straße 22<br />

Verlag und Sdlriftleitung spredlen ihre Glüdcwünsdle aus<br />

Unser Kollege Sanow hatte das Fest auf das Beste vorbereitet<br />

und überrasdJ.te mit einem, Eigenprogramm geballter Bonmots in<br />

seinem ureigenen Humor, das selbst allerhöchste Ansprüche<br />

restlos zufriedenstellte.<br />

In liebenswürdiger Weise hatte sich auch wieder Herr Walderoar<br />

Schwabe zur Verfügung gestellt, um mit dazu beizutragen,<br />

daß die Stimmung bei den Sssssteifen Hamburger Sehleuten<br />

sdmell Orkanstärke erreichte.<br />

Die .Dienstzeit" der schmissigen Tanzkap.eile mußte bis zum<br />

FrühsdJ.oppen verlängert werden, mancher Tanrzbeinmuskelkater<br />

wurde am Montag beklagt, neue Freundschaften wurden geschlossen,<br />

und überall war man der Meinung, .man sollte doch<br />

viel öfter mall" - In diesem Sinn Hamburg „Mau Mau".<br />

Anschriften -Verzeichnisse:<br />

Zugänge:<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover (LIV Nledersadlsen)<br />

Otto Dlttmann (vorm. C. Brodcmann), <strong>Augenoptiker</strong>, Bergen Krs.<br />

Celle, Harburger Straße 4<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Inunng für den Bezirk Düsseldorf (LIV Nordrhein)<br />

Willi Kaiser, <strong>Augenoptiker</strong>meister Remsdleld-Lennep, Sdlwelmer<br />

Straße 31<br />

Oster & Lange, Augenoptik und Photo, Düsseldorf, Steinstraße 15<br />

Abgänge<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover (LIV Nledersadlsen)<br />

Frledrldl Reidlmann, <strong>Augenoptiker</strong>, Hildesheim, Bergsteinstraße 22<br />

Ludwig Steuzlg, <strong>Augenoptiker</strong>, Hildesheim, Immengarten 33 A<br />

A ugenoptlker-Innung Koblenz-Trier-Birkenfeld (SW A V)<br />

Alb. Engelbredlt, <strong>Augenoptiker</strong>, Nlederlahnsteln<br />

Änderungen<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover (UV Nledersadlseu)<br />

Optiker Josef Meyer, Inh. Otto Klworra, <strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />

Helmstedt,• Neumärkerstraße 12, statt bisher, Optiker Josef Meyer,<br />

Helmstedt, Neumärkerstraße 12<br />

Fachleute wissen es<br />

warum<br />

.19 5 5 die großen Optagal-Erfolge<br />

19 5 6 mit Trifo-Optagal.<br />

seit 1888 Optiva<br />

seit 1949 Optagal<br />

I<br />

ef~ Heft 2/<strong>1956</strong>


00<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />

Sitz Bad Godesberg • Postscheck-Konto Köln 119<strong>02</strong>2<br />

1. Vorsitsendar 2. Vorsitzender Schriftführer Kaeeierer<br />

H. Sauerhorn, Fulda<br />

E. Brink, Wuppertal-Bannen<br />

R. Henneböhle, Siegen<br />

E. Fischer, Main•<br />

Pos1fach 292<br />

Werth 'J:l<br />

Bahnhofstraße 18<br />

Gr. Bleiche 22<br />

wv A-Stiftun H. Sasse, RemaÖheid, Alleestraße 41<br />

g Rhein-Ruhr Bank Remscheid 83101 • Postscheck-Konto der Bank, Köln 2752<br />

An der heimlichen Straße -<br />

Kasimir Edschmid<br />

Baden-Baden<br />

Es gibt etwas wie eine heimliche Straße, die aus Italien in den Norden hinaufzieht, die Straße der Südlichkeit durch Deutschland<br />

- und an ihr liegt Baden-Baden.<br />

Im Badener Kessel blühen die Blumen früher als in Lugano und wölben die Rhododendron-Büsche sich voller als in Nizza ~<br />

während doch gleichzeitig schon dicht über den Straßen der Stadt die Fichtenwälder des Schwarzwaldes mit dem ganzen<br />

Ernst der deutschen Wälderlandschoft stehen.<br />

Es ist, als hätten bereits die Römer, die an den Quellen Boden-Badens saßen, ein Stück ihres Himmels mitgebracht, um es als<br />

eine Fahne der Freudigkeit !Jber den Urwald zu hissen, der damals die Stadt umgab.<br />

Boden-Boden ist ein weltbekanntes Bad, in dem vierzigtausend Menschen wohnen und das oft viermal so viele Menschen<br />

im Jahr besuchen •- und trotzdem 'hat Boden nichts vom Charakter einer Stadt, es wirkt wie eine ewige Landschaft von<br />

Gärten, in die nur zufällig Häuser und Straßen gestellt sind, an deren Ende dann immer wieder mit einer Welle von würziger<br />

Waldluft die Täler des Gebirges beginnen. ,,Kommen Sie nach Baden-Boden", schrieb der russische Dichter Turgenjew an den<br />

französischen Dichter Flaubert, ,,hier gibt es Bäume, wie ich noch keine gesehen habe." Dieser Russe fühlte in Soden-Baden.<br />

wohl am stärksten die Herbheit der Waldnatur. Hingegen schreibt die Gattin Dostojewskis, daß Ihren Mann gerade die<br />

sanfte Natur Badens beruhigt und in selbstzufriedene Stimmung versetzt habe.<br />

In Wirklichkeit liegt aber das Wohltuende Baden-Badens in seinem Nebeneinander von südlichem Blumenklima und schönem<br />

Wälderdunkel. Denn der deutsche Boden vereint hier die Uppigkeit, deren er fähig ist, mit der Urkraft, welche er besitzt.<br />

Boden-Boden ist deshalb vielleicht die schönste deutsche Stadt. Auch von den Höhen über Boden-Boden, wo die Fichtenforste<br />

sich im Winde bewegen, wo die weißen Gießbäche rauschen, wo der Boden noch Harz und Kräutern und Moos riecht,<br />

öffnen sich immer helle Ausblicke auf das badische Land. Da liegen die Ebenen voll Korn, da schauen die Weiler nur mit<br />

den Kirchturmspitzen aus dem hohen Gros, da fließt der Rhein zwischen smaragdgrünen flachen Ufern, da funkeln abends<br />

am Rande der El;>ene die Türme von Straßburg und da geht der Mond lautlos und dunkelrot in dem Schweigen der Natur<br />

auf, die sich dem Mondglanz aufgelöst und gebannt hingibt. Die Wälder, die Burgen und die Schlösser schwimmen verzückt<br />

in dem Licht, das um sie flutet und das die Parks und die Gärten von Baden-Boden und ihre Vergangenheit lebendig macht.<br />

Baden-Baden besitzt Hunderte von Landsitzen, welche die europäische große Welt des letzten Jahrhunderts hier angelegt<br />

hat. Es besitzt Kapellen von rumönischen Fürsten, Häuser, in denen indische Fürsten wohnten, Parks, welche sich die russischen<br />

Magnaten angepflanzt hoben - Baden war damals nicht mehr als ein Vorort von Paris. Auf der Lichtentaler Allee,<br />

die zu den schönsten Garten- und Baumstraßen Deutschlands, Ja der Welt gehört, fuhren früher die Fürsten Menschikoff mit<br />

ihrer Kosakentroika und der damalige Prinz von Wales mit e_inem sechsspännigen Wogen. Die ganze herrschende Welt gab<br />

sich hier ein Stelldichein und war hier zu Hause. Baden-Baden, die schönste Stadt Deutschlands, war einmal die Hauptstadt<br />

einer internationalen. Oberschicht, deren Leben wie in einem Spiegel in Boden-Baden zurückgeblieben ist.<br />

Dieses Leben der international herrschenden Schicht wurde zum ersten Mal durch die Kanonenschüsse von 1870 und zum<br />

zweiten Mal durch die Kanonenschüsse von 1914 zerstört. Boden-Baden freilich tauchte jedesmal mit der unwiderstehlichen<br />

Harmonie und Seltsamkeit seiner Natur aus den Veränderungen des durch die Politik umgruppierten Europa hervor ... die<br />

Lichtentoler Allee behielt zwar ihre großartige Anmut bei, und die Blumen blühen natürlich in Boden-Baden immer noch<br />

früher als in Lugano, und auch die Thermen fließen wie seit 2000 Jahren heilkräftig aus der Erde - aber die Welt ist jedesmal<br />

anders geworden." ·<br />

So weit Kasimir Edschmid in seinem Buch „WESTDEUTSCHE FAHRTEN".<br />

Auch der neuen Welt hat sich Baden-Boden na•ch dem letzten Kriege angepaßt. Aus ollen Ländern der Erde empfängt es<br />

seine Besucher, darunter im Mai alles, was in Westdeutschland in der Augenoptik Nomen und Geltung hat und ebenso die<br />

Freunde und Gäste der WVA aus dem In- lind Ausland. Boden-Baden ist in der Reihe der internationalen Bode- und Kurorte<br />

dominierend geblieben - eine alte und moderne Stadt, die - ohne ihren inneren Stil und die Tradition je verlassen<br />

zu hoben - auch dem gerecht wird, der hier Aufenthalt und Erholung sucht, ohne mehr die verschwenderischen Mittel des<br />

Gastes von ehedem vergeben zu können.<br />

Baden-Badener Ran4bemerkungen<br />

Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die niemand<br />

kann. Das hat wohl schon vor Jahren der WVA-Vorstand bedacht,<br />

als er beschloß, die alljährliche Haupttagung an immer<br />

wechselnden Orten abzuhalten. Zwar gibt es nun jedes Jahr eine<br />

Anzahl Mitglieder, die an dem gerade gewählten Tagungsort<br />

etwas auszusetzen haben. Indessen wechseln wir nicht nur die<br />

Nachteile, sondern auch die Vorzüge der einzelnen Orte untereinander<br />

aus. Und so werden schließlich auch einmal die besonderen<br />

Wünsche jedes einzelnen erfüllt.<br />

Als wir uns im Vorjahr in -Travemünde trafen, waren Bundesbrüder<br />

und Gäste aus den norddeutschen Bezirken besonders<br />

zahlreich erschienen. Wenn in diesem Jahre unsere repräsentativste<br />

Veranstaltung zum erstenmal nach Süddeutschland fällt,<br />

so haben eben gerade die süddeutschen <strong>Augenoptiker</strong> eine besonders<br />

günstige Gelegenheit zur Teilnahme.<br />

Die besondere Eignung Baden-Badens zum Tagungsort hat auch<br />

noch niemand in Zweifel gestellt. Aber, aber, hat schon • so<br />

mancher geseufzt - nun ja, sagen wir es offen heraus: Baden­<br />

Baden ist als teuer verschrien. Da wir aber kein feudaler Club<br />

sind, bei dem das Geld keine Rolle spielt, hat sich der WV A­<br />

Vorstand mit der Kostenfrage diesmal besonders befaßt. Da<br />

stellte sich dann heraus, daß man in Baden-Baden die Ubernachtung<br />

für 4,- DM und Mittagessen ab 1,50 DM haben kann.<br />

Wer über einen Wagen verfügt, hat gerade in der nahen, herrlichen<br />

Umgebung Baden-Badens reichlich Gelegenheit, gänzlich<br />

ungestört und preiswert zu wohnen. Und wer gern auf. die große<br />

Pauke schlägt, bitte sehr, der kann auch 30,- DM für die Ubernachtung<br />

loswerden und für Speisen und Getränke entsprechende<br />

Ausgaben machen. Es kann also jeder Tagungsteilnehmer gerade<br />

an einem so vielseitigen Platz wie Baden-Baden ganz in dem<br />

ihm angemessenen Stil leben. <strong>Der</strong> diesjährigen Festschrift wird<br />

übrigens noch ein Hinweis auf die Preislagen der einzelnen Lo-<br />

28 efugelll)pii/{et HeH 2/<strong>1956</strong>


kale beigefügt werden, so daß jeder schon vorher seine Ausgaben<br />

einplanen kann.<br />

Diese Festschrift stellt die offizielle Einladung zur Tagung dar.<br />

Sie geht allen Mitgliedern und geladenen Gästen wieder rechtzeitig<br />

zu. Wer als Nichtmitglied an der Tagung teilnehmen<br />

möchte, tut gut daran, sich jetzt schon bei der WV A-Geschäftsstelle<br />

Fulda, Postfach 292, anzumelden, damit er die Einladung<br />

rechtzeitig erhält. Die einzelnen Veranstaltungen haben selbst•<br />

verständlich wieder einen nicht-öffentlichen Charakter.<br />

Wider alle Vernunft geht seit Jahren die künstlic:he Grenze<br />

quer durch Deutschland. Um so erfreulicher war die zahlenmäßig<br />

starke Beteiligung der mitteldeutschen Kollegen an der Trave•<br />

münder Tagung. Die Lage des Tagungsortes an der Zonengrenze<br />

war damals besonders günstig. Allerdings konnte auch der WVA­<br />

Vorstand einen Unterstützungsbetrag an die mitteldeutschen<br />

Gäste auszahlen, für den man ein ganzes Geschäft hätte ein•<br />

richten können. Neben den Spenden der Bundesbrüder war das<br />

im Vorjahr in erster Linie der großzügigen Hilfe der augen•<br />

optischen Industrie zu danken. Allerdings können wir nicht in<br />

jedem Jahr der Industrie eine so umfangreiche Spendentätigkeit<br />

zumuten. Es wird deshalb nach Baden-Baden nur ein kleinerer<br />

Kreis mitteldeutscher Kollegen eingeladen werden können. Aber<br />

die Gelder für diese Gäste aus der DDR müssen noch aufgebracht<br />

werden. Es geht daher auch diesmal wieder die herzliche Bitte an<br />

alle, die es irgend können: Zahlen Sie einen Betrag mit dem Ver•<br />

merk .für Ostgäste" auf das WVA-Postscheckkonto Köln 1190 22<br />

ein. Eine steuerlich verwertbare Spendenquittung wird Ihnen zu•<br />

gesandt werden.<br />

PB<br />

Das Kölner Jahresprogramm<br />

Die Bezirksgruppe Köln-Bonn-Aachen hat ihren WVA-Montag<br />

jeweils am letzten Montag jeden Monats. Die diesjährige Vor•<br />

tragsreihe wurde am 30. Januar durch einen Vortrag von Herrn<br />

Dr. Reiner eröffnet, welcher das Thema .Die Aberration des<br />

menschlichen Auges und ihe physiologische Korrektur" be•<br />

handelte.<br />

Am 27 .. Februar wird Herr Dr. med. Dinger sprechen über „Das<br />

Auge im Verkehr". Das an sich schon aktuelle Thema wird durch<br />

Bildprojektion noch interessanter gestaltet.<br />

Weiterhin sind in diesem Jahre vorgesehen:<br />

26. März: Diplom-Optiker Funcke (Köln) : .Die Brillenanpassung<br />

in ihrer Entwicklung".<br />

30. April: Bbr. Fick: .,<strong>Der</strong> Einfluß der Brillengläser auf die Raum•<br />

Wahrnehmung".<br />

25. Juni: Dr. J. Reiner {Köln): .Das Phasen-Kontrast-Verfahren".<br />

30. Juli: Bbr. Hermes: .Prüfverfahren für das binokulare Sehen".<br />

27. August: Dr. C. Schachtschabel (Köln): Thema steht noch nicht<br />

fest.<br />

24. September: Bbr. Heinen (Bochum) : ,.Werbung und Schau•<br />

fenstergestaltung"<br />

Im Oktober findet dann unsere WV A-Herbsttagung in Köln<br />

statt.<br />

FB<br />

Das Düsseldorfer Jahresprogramm<br />

Die erste diesjährige Zusammenkunft der Bezirksgruppe Düsseldorf<br />

war als allgemeiner Diskussionsabend aufgezogen.<br />

Fünf erfolgreiche Arbeitsjahre liegen nun hinter uns, in denen<br />

insgesamt 40 Vorträge und Kurzreferate gehalten wurden. Einige<br />

dieser Themen werden voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres,<br />

spätestens aber im nächsten, wiederholt. Darüber hinaus<br />

haben sich weitere Referenten für interessante Themen zur Ver•<br />

fügung gestellt. Vor allem hat unsere Nachbargruppe Köln uns<br />

eine Reihe von interessanten Referaten vorgeschlagen. Es läßt<br />

sich heute schon erkennen, daß wir die in Aussicht geriommenen<br />

Themen im Jahresprogramm <strong>1956</strong> gar nicht alle unterbringen<br />

können. Es sollen, dem Wunsche der Mitglieder entsprechend,<br />

Theorie und Praxis gleichmäßig zu Wort kommen. Somit be•<br />

ginnen wir im Februar unsere Vortragsreihe mit dem Thema:<br />

„Praktische Winke für die Metallbearbeitung in der<br />

Optiker-Werkstatt."<br />

Referent: Bundesbruder Heinrich Beckmann.<br />

Am 12. März referiert unser Ehrenmitglied, Bundesbruder Hau•<br />

bold sen., über das Thema:<br />

., Gläserbruch in der Werkstatt."<br />

Die übrigen sind in ihrer Reihenfolge noch nicht festgelegt,<br />

werden aber rechtzeitig in den laufenden WV A-Nachrichten bekanntgegeben.<br />

'<br />

Vorgesehen sind u. a. _einige Exkursionen, vor allem eine Fahrt<br />

nach Holland, voraussichtlich im frühen Herbst.<br />

Wir haben also wieder vielerlei vor, und die· Bundesbrüder<br />

werden gebeten, ebenso eifrig wie bisher mitzuarbeiten.<br />

H. v. d. Bussche<br />

Rhein-Mosel und Rhein-Main<br />

Die Bezirksgruppe Rhein-Mosel und Rhein-Main treffen sich<br />

am Sonntag, dem 4. März, in Mainz zu einer gemeinsamen Ver•<br />

anstaltung. Die verkehrsgünstige Lage des Tagungsortes ermög•<br />

licht sicher manchem Bundesbruder und Gast, einmal wieder an<br />

einer WV A· Tagung teilzunehmen, für den die sonstigen Treffpunkte<br />

der Gruppen zu ungünstig liegen. So dürfen wir mit einem<br />

Wiedersehen mit den Kollegen und Mitgliedern aus Rheinland­<br />

Pfalz und dem Saargebiet rechnen.<br />

Herr Professor Dr. habil. Rolf Schmidt (Bad Kreuznach) hat<br />

sich liebenswürdigerweise bereitgefunden, uns zu dem Thema<br />

.Das Auge als Spiegel des gesunden und kranken Menschen" ein<br />

Referat zu halten. Das Referat wird durch farbige Lichtbilder<br />

unterstützt sein.<br />

Es wurde davon abgesehen, einen zweiten Vortrag auf die<br />

Tagesordnung zu setzen, so daß zu fachlicher Diskussion und<br />

privater Unterhaltung der Bundesbrüder genügend Zeit bleibt.<br />

Nähere Einzelheiten werden in dem Einladungsrundschreiben enthalten<br />

sein. Wer als Gast an der Veranstaltung teilnehmen<br />

möchte, wende sich zwecks Zusendung der Einladung an Curt<br />

Krieger, Wiesbaden, Langgasse 5.<br />

Auf Wiedersehen im schönen Mainz, das auch nach der Fast•<br />

nachtzeit den Rahmen zu· geselligem Beisammensein abgibt.<br />

<strong>Der</strong> nächste Frankfurter Abend findet am · Montag, dem<br />

12. März, um 19.30 Uhr, in der Schönstraße 21 , statt. FB<br />

Göttingen - Kassel - Hannover<br />

Am letzten Januar-Sonntag waren trotz starker Winterkälte<br />

30.Tagungsteilnehmer aus dem Raum Niedersachsen und Hessen­<br />

Nord ,zusammengekommen, um dem Vortrag unseres Bbr. Keune<br />

(Fulda) zu folgen. Nachdem Bbr. Brüderle alle Mitglieder und<br />

Gäste, darunter unseren 1. Vorsitzenden Hans Sauerborn und<br />

Obermeister Franz (Hannover) begrüßt hatte, wurde ein kurzer<br />

Rückblick auf das Jahr 1955 mit seinen Tagungen gegeben. Unseres<br />

verstorbenen Bbr. Linderlhann wurde durch Erheben von den<br />

Plätzen gedacht.<br />

Anschließend wurde Bbr. Keune das Wort zum Thema<br />

.Heterophorie und ihre Korrektion•<br />

erteilt. In feinem Stil und flüssiger Art verstand unser Bbr. Keune<br />

alle bekannten Methoden und Geräte, unterstützt durch neue<br />

Dias, uns aufzugliedern. <strong>Der</strong> Beifall und die Teilnahme an der<br />

Diskussion bestätigten, daß der Vortrag allgemeines Interesse<br />

fand. Viele Vorgänge konnten mittels Idemvisus praktisch gezeigt<br />

werden. Dann leitete Bbr. Brüderle die Diskussion über in<br />

den allgemeinen Teil. Bbr. Sauerborn sprach über das Berufsgeschehen.<br />

Auch hierbei wurde in einer Aussprache wertvolle<br />

Anregung gegeben.<br />

Die Firma Busch wartete mit einer Erfrischung auf, und ohne<br />

lange Pause ging man in die nächst!! Runde, denn bei dem herr•<br />

sehenden Winterwetter wollte man die Heimreise nicht allzu<br />

spät antreten. Deshalb mußten die durchgeführten Ubungen leider<br />

· schon früh abgebrochen werden.<br />

Die WV A-Stiftung wurde nicht vergessen. Eine Sammlung<br />

ergab 159,30 DM. (Den anderen Gruppen zum Nacheifern<br />

empfohlen!) _<br />

Die nächsten Tagungen wurden wie folgt festgelegt:<br />

Kassel: jeden zweiten Mittwoch im Monat im Börsenkeller,<br />

Kassel, ., Kasseler Kreis" nur für WVA-Mitglieder.<br />

Hannover: am 18. März im Hotel Mußmann, Hannover, pünkt•<br />

lieh 10 Uhr, Thema: .,Mechanisc:her Kreuzzylinder zur Brillen•<br />

bestimmung". Gemeinsames Mittagessen im Hotel Mußmann.<br />

E. Brüderle<br />

Neue Bezirksgruppe Unterfranken<br />

Als jüngste WV A-Bezirksgruppe ist die Gruppe Unterfranken<br />

ins Leben getreten. Im Kollegen Bächer hat die neue Gruppe<br />

einen interessierten Wegbereiter gefunden. Die erste Zusammenkunft<br />

fand im Januar in Würzburg statt. Es wurde beschlossen,<br />

sich an jedem zweiten Mittwoc:h im Monat erneut zu Vortragsund<br />

Ausspracheabenden zu treffen. Alle an der WVA-Arbeit<br />

interessierten <strong>Augenoptiker</strong>meister des Bezirks sind zu den Veranstaltungen<br />

herzlichst eingeladen. Näheres durch Hans Bächer,<br />

in Firma M. Grieb, Würzburg, Kaiserstraße 15.<br />

FB<br />

Modische Brillen<br />

Die Bezirksgruppe Schwaben hielt im Januar ihre erste diesjährige<br />

Zusammenkunft in der alten, ehemaligen freien Reichsstadt<br />

Memmingen ab. Bbr. Hans (Kaufbeuren) begrüßte die zahlreich<br />

erschienenen Gäste und Bundesbrüder mit ihren Damen.<br />

Nach kurzen einleitenden Worten übergab Bbr. Hans das Wort<br />

an Bbr. Grün (Köln) zu seinem Referat über die modische Brille.<br />

Was wir hier zu hören bekamen, war ein Versuch, um mit den<br />

Worten des Referenten zu sprechen (aber ein ausgezeichneter<br />

Versuch!), in die Vielartigkeit der modischen Brillen in bezug<br />

auf Formen und Farben eine gewisse Ordnur;tg zu bringen zur<br />

6'(ugenq,Dkel Heft 2/<strong>1956</strong> 29


Erleichterung der Anpassung. Wie Bbr. Grün treffend bemerkte,<br />

gibt es hier keine schematische Aufgabe nach exakten Richtlinien<br />

zu lösen, sondern es sind im einzelnen Fall jeweils die dafür in<br />

Frage kommenden Komponenten aufeinander abzustimmen.<br />

<strong>Der</strong> :Vortragende unterteilte zu diesem Zweck die Brillen­<br />

Anpassung in die objektive und. subjektive Brillen-Anpassung.<br />

Die objektive Brillen-Anpassung dient in bekannter Weise der<br />

Ermittlung der optischen und technischen Daten für die an:rufertigende<br />

Sehhilfe, also dem Sehen. In Ergänzung dazu vermittelt<br />

die subjektive Brillen-Anpassung die Anhaltspunkte für<br />

Fon.n, Farbe, Bügel, Material und Schmuck, also gutes Aussehen.<br />

In seinen weiteren Ausführungen vermittelte der Vortragende<br />

in leicht verständlicher Weise wertvolle Hinweise zur subjektiven<br />

Brillen-Anpassung. Er unterteilte dabei in folgende Punkte:<br />

a) ästhetischer Test<br />

b) Fassungs-Form<br />

c) Teint, Haarfarbe<br />

d) Alter, Beruf<br />

<strong>Der</strong> ästhetische Test stellt die Frage klar, ob der Gesichtsausdruck<br />

verbessert, beiassen oder abgeschwächt werden soll. Und<br />

es ergibt sich zwangsläufig, daß die Uberlegungen in den drei<br />

anderen Punkten nach dem Ergebnis des ästhetischen Testes abzustimmen<br />

sind. Bbr. Grün erläuterte dann an Hand von Beispielen<br />

und Lichtbildern, wie Form, Material, Farbe, Bügel und<br />

Schmuck richtig gemixt, eine gutaussehende, kleidsame Sehhilfe<br />

ergeben.<br />

Nach einer kurzen Pause sprach Bbr. Grün in seinem zweiten<br />

Referat über Schmuckbrillen. Daß die Schmuckbrillen, sollen sie<br />

ihre Absicht nicht ins Gegenteil verkehren, noch weitgehende und<br />

besondere individuelle Ansprüche stellen, liegt auf der Hand.<br />

<strong>Der</strong> Schmuck kommt nur zur Wirkung, wenn er mit Form und<br />

Farbe harmoniert. Und die Schmuckbrille erfüllt erst dann ihre<br />

Aufgabe, wenn sie schmückt.<br />

Den mit großem Interesse aufgenommenen Ausführung,en ·schloß<br />

sich eine Diskussion an. Nach einer kurzen internen Besprechung<br />

der Gruppe Schwaben war man sich einig, aus dem Gehörten<br />

wieder profitiert zu haben und beschloß, sich im März in Oberstdorf<br />

zu treffen.<br />

Martin Häutle<br />

Archivecke<br />

Es ist beabsichtigt, das Archiv an den Wohnort des Archivars<br />

zu verlegen, da der 1. Vorsitzende aus Platz-, Zeit- und Personalmangel<br />

auf die Dauer das Archiv nicht noch nebenher führen<br />

kann.<br />

Bis zur endgültigen Ubersiedlung wird gebeten, alle Anfragen,<br />

Sendungen usw. nach Fulda, Postfach 292, zu richten. J . D.<br />

C~ ____<br />

~~<br />

A_u_s_d_e_r_H_an_d_w_e_rk_s_o_rg_an_1_·s_a_ti_o_n ___<br />

Neue Gesetze und Verordnungen<br />

Im Bundesgesetzblatt wurden u. a. folgende Gesetze und Verordnungen<br />

verkündet, auf die wir unsere Leser hiermit aufmerksam machen<br />

mömten. Interessenten empfehlen wir gleichzeitig, sich das betr.<br />

Bundesgesetzblatt zu beschaffen, wo der genaue Wortlaut abgedruckt ist.<br />

1. Das Gesetz zur Änderung des Gesdlllftsraum-Mietengesetzes und<br />

des Mieter-Schutzgesetzes vom 25. Dezember 1955 (Verlängerung<br />

des Kündigungsschutzes bei Geschäftsräumen um ein Vierteljahr)<br />

BGB!. I Nr. 48/55, Seite 866.<br />

2. Das Gesetz zur Verlängerung der Geltungsdauer des Wlrtsdtaftsstrafgesetzes<br />

1954 vom 25. Dezember 1955 (Verlängerung bis Ende<br />

<strong>1956</strong>) BGBI. I Nr. 48/55, S. 869.<br />

3. Das Gesetz zur Änderung des Kindergeldgesetzes (Kindergeldergänzungsgesetz<br />

- KGEG) vom 23. Dezember 1955. BGBI. I<br />

Nr. 47/55, Seite 841.<br />

4. Verordnung zur Ergänzung und Änderung über den Lohnsteuer­<br />

Jahresausgleldt vom 23. Dezember 1955, BGBI. I Nr. 48/55, Seite 887.<br />

5. Zweite Verordnung zur Dt1rchführung des Kindergeldgesetzes vom<br />

23. Dezember 1955. BGBI. I Nr. 47/55, Seite 861.<br />

Die Anschriften der Landes~Kredlt-Garantiegemeln~chatten des Handwerks<br />

In allen Bundesländern sind auf Veranlassung des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Landeshandwerksvertretungen<br />

Kredlt-Garantiegemeinsmaften errichtet worden. Ihr Zweck ist, kreditwürdigen<br />

Handwerkern zu Investitionskrediten zu verhelfen, und zwar<br />

in solchen Fällen, in denen der Handwerker der Bank nicht genug bankmäßige<br />

Sicherheiten (Hypotheken usw.) stellen kann. Was hier noch an<br />

Sicherheiten fehlt, kann von der Kredit-Garantiegemeinschaft durm eine<br />

Bürgschaft ersetzt werden, so daß dann das Sicherheitsbedürfnis der<br />

Bank befriedigt ist und der Kredit . von Ihr gegeben werden kann.<br />

Allerdings wird es längere Zelt dauern, bis die Kredit-Garantiegemeinschaften<br />

einen wirklich großen Geschäftsumfang bewältigen können,<br />

denn hierfür müssen bedeutende Geldmittel zur Deckung von etwaigen<br />

Ausfällen angesammelt werden.<br />

Da beim ZDH viele Anfragen von kreditsuchenden Handwerkern einlaufen,<br />

werden Im folgenden die Anschriften der Landes-Kredit-Garantiegemeinschaften<br />

angegeben, damit sich jeder gleich an die richtige Stelle<br />

in seinem Bundesland wenden kann. ·<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des bad.-württembg. Handwerks GmbH,<br />

Stuttgart N, Hegelstraße 20<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des bayerischen Handwerks GmbH,<br />

München, Maximiliansplatz 8 •<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des bremischen Handwerks GmbH,<br />

Bremen, Ansgaritorstraße 24<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft für das Hamburger Handwerk GmbH,<br />

Hamburg 36, Holstenwall 12<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des hessischen Handwerks GmbH,<br />

Wiesbaden, Bahnhofstraße 63<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des niedersächsischen Handwerks GmbH,<br />

Hannover, Prinzenstraße 4--6<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des nordrhein-westfäl. Handwerks GmbH,<br />

Düsseldorf, Breite Straße 7<br />

Kredit-Garantiegemeinschaft des rheinland-pfälz. Handwerks GmbH,<br />

Kaiserslautern, Am Altenhof 15<br />

Landesgarantiekasse Schleswig-Holstein GmbH,<br />

Kiel, Lorentzendamm 36/37<br />

Zur Nachahmung empfohlen!<br />

Oft wird in den Innungsversammlungen die Frage diskutiert, wie man<br />

den Nachwuchs mehr für das Innungsleben interessieren kann, und wie<br />

man auch außerhalb der Arbeitszeit einen besseren Kontakt mit den<br />

Jugendlichen herstellen kann. Wie falsch die Einstellung mancher Handwerksmeister<br />

Ist, die glauben, dies alles sei eine • vergebliche Liebesmühe",<br />

denn die heutige Jugend sei ja froh, wenn sie sich in der Freizeit<br />

ausschließlidJ. ihren privaten Hobbies (Vergnügungen) hingeben<br />

könne, beweist ein Experiment, das ein Berliner Lehrlingswart mit Erfolg<br />

durchführte. Dieser stellte sich die Aufgabe, monatliche Zusammenkünfte<br />

der Lehrlinge seiner Innung zu veranstalten. Nadl.dem der erste Abend<br />

nur eine verhältnismäßig geringe Teilnehmerzahl aufwies, stieg diese<br />

bei der nächsten Veranstaltung bereits auf das Zehnfache anl Auch die<br />

später folgenden Abende zeigten, daß der überwiegende Teil der Lehrlinge<br />

von diesen kameradschaftlichen Zusammenkünften begeistert war.<br />

Bei der Gestaltung dieser Abende wurden die Wünsche und Vorschläge<br />

der Jugendlichen weitgehend berücksich.tlgt. Fachliche Filme, Vorträge<br />

von Meistern, die über ihre gemachten Erfahrungen und über ihre Ausbildungszeit<br />

sprachen, und Diskussionen über handwerkliche Probleme<br />

wechselten hierbei in bunter Folge ab. Mit großer Aufmerksamkeit<br />

waren die Lehrlinge bei der Sache, und sie ließen es auch an kritischen<br />

Bemerkungen nich.t fehlen. Besonders erfreulich war, daß ein großer Teil<br />

von ihnen eine sichere Beobachtungsgabe entwickelte und ein erstaunliches<br />

fachliches Interesse verriet. - Es wäre nur zu wünschen, daß<br />

möglichst viele Lehrllngswarte diese Anregung aufgreifen und sich auch<br />

einmal zu einem derartigen Versuch entschließen würden. Wir glauben<br />

bestimmt, daß auch ihm ein ähnlicher Erfolg nicht versagt bleiben würde.<br />

Denn hier ist eine Möglichkeit gegeben, gleich.sam auf unterhaltsame<br />

Art das Wissen unseres Nachwuchses zu vervollkommnen, auf die<br />

Leistungen und Tradition des Handwerks und seiner Innungen hinzuweisen<br />

und einen besseren persönlldlen Kontakt zu den ,Meistem von<br />

morgen• herzustellen.<br />

Schwarzarbeitsgesetz in der Ausschußberatung<br />

Sdtärfste Beklmpfung nach wie vor notwendig<br />

Nachdem alle Maßnahmen gegen die Schwarzarbeit nicht genügend<br />

gewirkt hatten, beauftragte der Bundestag am 11. September 1952 die<br />

Bundesregierung, für ein besonderes Schwarzarbeitsgesetz dem Parlament<br />

einen Entwurf . vorzulegen; dieser sollte auch Bestimmungen<br />

gegen den Auftraggeber der Schwarzarbeit enthalten.<br />

<strong>Der</strong> Bundestagsbeschluß war einstimmig. Heute dagegen kann man<br />

bei Abgeordneten Zweifel hören, ob ein solches Gesetz noch notwendig<br />

sei. Mit diesen Bedenken mußte sich in letzter Zeit auch der Bundestagsausschuß<br />

für Mittelstandsfragen auseinandersetzen, der über den<br />

Regierungsentwurf des Schwarzarbeitsgesetzes berät. <strong>Der</strong> Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks (ZDH) hat hierzu dem AussdJ.uß mündlidt<br />

und schriftlich seinen Standpunkt dargelegt.<br />

Trotz der' guten Beschäftigungslage ist die Schwarzarbeit von Arbeitslosen<br />

längst nicht so zurückgegangen wie die Arbeitslosenzahl. Das<br />

kann von den Arbeitsämtern und ihrer Oberbehörde, der Bundesanstalt<br />

für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, bestätigt werden.<br />

Die Schwarzarbeit der Beschäftigten wird, wenn nichts dagegen geschieht,<br />

In dem Maße zunehmen, wie die 40-Stunden-Woche mit dem freien<br />

Samstag sidJ. ausbreitet. Soll sich dieser Sonnabend zu einem . allge•<br />

meinen deutschen .Sch.warzarbeitstag• entwickeln? Gesetze werden auf<br />

weite Sicht gemadJ.t, nicht abe,r auf Grund der jeweiligen Wirtschaftskonjunktur!<br />

Das Handwerk erwartet, daß der Bundestag sobald wie<br />

möglich ein Schwarzarbeitsgesetz verabschiedet, das vor allem die Auftraggeber<br />

von Schwarzarbeit mit einer empfindlichen, abschreckenden<br />

Strafe bedroht. Ohne Auftraggeber keine Sdtwarzarbeitl<br />

Wer die Marktwirtschaft und den freien Wettbewerb bejciht, der muß<br />

auch für eine ·gerechte Ordnung des lauteren Wettbewerbs sorgen. Dazu<br />

gehört, daß der Staat die Partisanen des Wettbewerbs mit allen<br />

Mitteln bekämpft, die ihm zur Verfügung stehe_n.<br />

30 6-fugenq,JiiM Heft 2/<strong>1956</strong>


W VA-Veranstaltungs-Kalender<br />

Bezirksgruppe Zeitpunkt Ort Veranstaltungsart<br />

Köln-Bonn-Aadlen 27. Februar<br />

A. Grün 20 Uhr Köln, Zeiss-Niederlassung Referat Dr. med. Dinger:<br />

.Das Auge im Verkehr"<br />

Duisburg<br />

Neue Fruchtstr.17<br />

Hamburg<br />

28. Februar<br />

E. Sanow 20 Uhr Wedel/I·fols tein<br />

Firma Möller<br />

Hamburg 13<br />

Isestr. 33<br />

Hamburger Zirkel<br />

.,Fachsimpeleien bei den Möllers•<br />

Rhein-Main und 4. März Mainz Referat: Prof. Dr. habil. R. Schmidt, Bad Kreuznach:<br />

Rhein-Mosel<br />

.Das Auge als Spiegel des gesunden und kranken<br />

Menschen"<br />

Rhein-Main<br />

12. März<br />

C. Krieger 19.30 Uhr Frankfurt am Main, Schönstr. 21 Frankfurter Abend<br />

Gewerbeförderungsans.talt<br />

Wiesbaden<br />

Langgasse 5<br />

Düsseldorf<br />

12. März<br />

E. Straube 20 Uhr Düsseldorf, Schadowstr. 44, I. Referat: Ehrenmitglied E. Haubold sen .<br />

Solingen-Ohligs<br />

.,Gläserbruch in der Werkstatt"<br />

Düsseldorfer<br />

Straße 11<br />

Mitte-Süd<br />

14. März<br />

W. Schäfer 20 Uhr Kassel, Börsenkeller Kasseler Kreis<br />

Kassel<br />

nur für WV A-Mitglieder<br />

Obere Königstr.<br />

Unterfranken 14.März<br />

Hans Bächer Würzburg Vortrags- und Aussprache-Abend<br />

Würzburg<br />

Kaiserstr. 15<br />

Mitte 18. März .<br />

E. Brüderle 10 Uhr Hannover, Hotel Mußmann Referat . und Ubungen:<br />

gegenüber dem Hauptbahnhof .Mechanischer Kreuzzylinder zur Brillenglas-<br />

Alfeld/Leine<br />

bestimmung"<br />

Leinstraße 33<br />

Schwaben 18. März ·<br />

E. Hans<br />

Kaufbeuren<br />

10 Uhr Oberstdorf/ Allgäu Referat: Bbr. Hartz/Garmisch<br />

• Kreuzzylinder-Methode"<br />

Postfach 176<br />

Köln-Bonn-Aadlen<br />

26. März<br />

20 Uhr Köln Referat: Diplom-Optiker Funcke<br />

.Die Brillenanpassung in ihrer Entwicklung•.<br />

Gesamte WVA 6.Mai<br />

Fulda ab 18.30 Uhr Baden-Baden, Kurhaus-Terrasse Begrüßungsabend<br />

Postfach 292 7.Mai<br />

9.00 Uhr Baden-Baden Eröffnung der Jahrestagung <strong>1956</strong> ,<br />

Großer Sac1-l des Kurhauses<br />

und Festansprache<br />

,<br />

-<br />

11.30 Uhr Kurhaus-Räume Eröffnung und Besichtigung der. Ausstellung<br />

Nachmittag<br />

ohne offizielle Veranstaltung,<br />

Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung<br />

19.00 Uhr Kurhaus Unterhaltungsabend<br />

8.Mai<br />

9.00 / 13.00 Uhr Großer Saal des Kurhauses Fachvorträge<br />

Nachmittag .<br />

Freie Gestaltung<br />

19.00 Uhr Kurhaus Jahreshauptversammlung der WV A<br />

Für Nichtmitglieder und Damen Sonderve~anstaltung<br />

9. Mai<br />

9.00 / 13.00 Uhr Großer Saal des Kurhauses Fachvorträge<br />

Nachmittag<br />

Freie Gestaltung<br />

19.Ö0 Uhr Kurhaus Festabend<br />

10.Mai<br />

10.00 Uhr Kurhaus-Terrasse Abschiedsschoppen<br />

Näheres zu den Veranstaltungen ist aus den jeweiligen Einladungs-Drucksachen zu ersehen. Wer als Gast (Nichtmitglied) an einer<br />

Veranstaltung teilnehmen möchte, wird um Voranmeldung bei der betr. Bezirksgruppe bzw. der WVA-Geschäftsstelle gebeten.<br />

~ Heft 2/<strong>1956</strong> 31


Aus dem Verbandsleben in .der DDR<br />

zentraler FA Au11enoptlk<br />

Die Sitzung fand am 11. November 1955 in Leipzig statt und wurde<br />

von 28 Aussdmßmitgliedern der KdT, 12 Bezirksobermeistern, Vertreter<br />

der Fachschule .Hermann Pistor•, der Zentralverwaltung der Sozialversicherung,<br />

der Handwerkskammer, des VEB Rathenower Optisdle<br />

Werke und der Fadlpresse besucht.<br />

Bevor der Vorsitzende des Zentralen Fadlaussdlusses, Kollege Werner<br />

Witze 1 , Schwerin, seinen ausführlichen Bericht gab, erhoben sidl<br />

alle Anwesenden zu Ehren des leider zu früh verstorbenen Kollegen<br />

Heinz Ho 11 s t ein, Jena.<br />

<strong>Der</strong> Vorsitzende würdigte die Verdienste des Verstorbenen in bewegten<br />

Worten. Die <strong>Augenoptiker</strong>sdlaft wird ihn nie vergessen.<br />

In seinem ausführlidlen Arbeitsberidlt betonte Kollege Witze! besonders<br />

das innere und äußere Ringen um unseren Beruf. Nadl außen<br />

hin ist es notwendig, daß wir stärker aufklärend wirken. Das gilt nidlt<br />

nur für die .Spitzen unseres Berufes•, sondern jeder Angehörige des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>handwerks muß sidl zu jeder Zeit und an jeder Stelle für<br />

unseren Beruf einsetzen. Wieviel Unklarheiten, wieviel. Mißverständnisse<br />

sind wegzuräumen! Wieviel Unverständnis für unseren Beruf<br />

findet man z. B. auch bei Verhandlungen mit unseren Partnern. Diese<br />

Aufklärung nadl außen muß natürlidl Hand in Hand gehen mit einer<br />

intensiven beruflidlen Niveausteigerung. Die fachliche Leistung muß<br />

nidlt nur in einzelnen Spitzen- und Mittelbetrieben gehoben werden,<br />

sondern alle Kollegen müssen bestrebt sein, ihre Leistungen beträdltlidl<br />

zu verbessern. Wir müssen alle erzieherisch auf unsere Berufsange•<br />

hörigen einwirken. Sogenannte sdlwarze Sdlafe darf und soll es bei<br />

uns nidlt mehr geben.<br />

Ganz besonders wies der Redner auf die Notwendigkeit einer inten·<br />

siven Zusammenarbeit' zwisdlen den Bezirksobermeistern und den Be·<br />

zirksverwaltungen der Sozialversicherung hin. Hier ist de·r Hebel anzusetzen,<br />

um alle Unklarkeiten in der Zusammenarbeit zu beseitigen. Die<br />

Zentralverwaltung der Sozialversicherung unterstützte äiese Arbeit<br />

durch . die Entsendung des Kollegen W e r n e r von der SV:Z, die sidl<br />

nach unserer Meinurig für beide Teile nur vorteilhaft auswirken kann.<br />

Die nun folgende sehr lebhafte Diskussion wurde von der Kollegin<br />

R o d e n s t o c k , D r e s d e n , eröffnet. Sie stellt fest, daß nur die<br />

Bezirke Dresden, Leipzig, Halle durdl Beridlte glänzen. Sie empfiehlt,<br />

die säumigen KdT-Organisationen in der Fachpresse besonders bekanntzugeben.<br />

Kollege Burghardt, Potsdam - Ba b e I s b er g ,.madlte<br />

Vorschläge über die Zusammenarbeit zwischen Handwerkskammern und<br />

SVZ, Kollege W i t z e I , S c h w e r i n , sprach über Fehlleitungen bei<br />

der Vorbereitung des Kongresses und madlte dafür die zentrale Leitung<br />

der KdT Berlin verantwortlidl. Kollege S e y d e 1 , Z e i t z , sdllug vor:<br />

Es sollen belehrende Lichtbildervorträge für die Allgemeinheit zusammengestellt<br />

und die Mitarbeiter der SVK besonders eingeladen werden.<br />

, Warum tragen wir Brillen?• ist z. B. ein soldles Thema, welches der<br />

Kollege Werner Witze!, Sdl.werin, mit besonderem Erfolg zusammen-'<br />

gestellt hat.<br />

Kollege O t t o M a r z o c k , B e r I i n , gab einen kurzen Beridl.t<br />

von den Verhandlungen mit dem Staatssekretariat über die ,staatlidle<br />

Anerkennung zur Durdl.führung der Brillenbestimmung•. Leider ist das<br />

Staatssekretariat in dieser Beziehung desinteressiert, was nur auf einer<br />

vollkommen einseitigen Information beruhen kann. Die Refrakt_ion ist<br />

keine ärztliche Tätigkeit, wir stellen keine Diagnose. Ansdlließend<br />

sprach der Vertreter der Zentralverwaltung der Sozialversicherung (SVZ)<br />

Herr Werner. Er bestellte viele Grüße vom Direktor der Zentralverwaltung,<br />

Herrn G r o n er t, der leider nidl.t anwesend sein konnte.<br />

Herr Werner betrachtet sich als Vermittler zwischen den großen Organisationen.<br />

Die Aufgabe der SVZ ist es, das vorhandene und zur Verfügung<br />

gestellte öffentlidle Geld richtig zu verwalten. Aus diesem<br />

Grunde sind sogenannte ,schwarze Schafe' auszumerzen. <strong>Der</strong> Streit um<br />

die Refraktion ist eine wissensdlaftlidle Frage, über die Ausübung derselben<br />

muß aber entsdlieden werden. Die SVZ besitzt keinen großen<br />

Verwaltungsapparat, der sidl. hier einschalten kann.<br />

Es besteht z. Z. vollkommene Freiheit für den Sozialversidlerten,<br />

seine Brille vom Augenarzt oder vom <strong>Augenoptiker</strong> bestimmen zu<br />

lassen. Trotzdem will die SVZ eine klare Entscheidung über die Abgrenzung<br />

der Aufgaben der <strong>Augenoptiker</strong> zu den Augenärzten herbeiführen.<br />

Versdliedene Kollegen wollten wissen,. warum das Abredl.nungsverfahren<br />

jetzt so umständlldl ist und warum in jedem Bezirk anders<br />

abgeredlnet wird. Es wäre Aufgabe der führenden Kollegen unseres<br />

Berufes, in Zusammenarbeit mit der SVZ einheitlidl.e Richtlinien auszuarbeiten.<br />

Die nun folgende lebhafte Diskussion behandelte speziell die Probleme<br />

um die Städte Halle und Torgau, wo die Kollegen für die SVK<br />

nidl.t refraktionieren dürfen.<br />

Als Kuriosum konnte die Tatsache bezeichnet werden, daß im Orte<br />

Torgau, wo der Augenarzt im Sommer 4 Wadien verreist war, praktisch<br />

genommen einen Monat lang keine Brillen versdlrieben wurden. Das<br />

geflügelte Wort ,im Vordergrund steht •der Mensen" kann hier nidl.t<br />

Pate gestanden haben. Kollege W e r n e r von der SVZ betonte in der<br />

Diskussion, daß der Brillenlieferungsvertrag speziell von der Anpassung<br />

und Abgabe von Sehhilfen spricht.<br />

<strong>Der</strong> neue Redakteur, Kollege Hahnewald, bat alle <strong>Augenoptiker</strong>, die<br />

mit der Feder vertraut sind, geeignete Artikel oder Themenvorsdlläge<br />

einzusenden. Unsere Kollegin R o d e n s t o c k , O r e ·s d e n , bemängelte,<br />

daß wir unsere Fachpresse mit den Uhrmachern teilen müssen.<br />

Auch der Kollege B u r g h a r d t , P o t s d a m - B ab e I s b e r g , hielt<br />

die jetzige Lösung nicht für ridltig. <strong>Augenoptiker</strong> und Uhrmadl.er sind<br />

keine verwandten Berufe. <strong>Der</strong> Redakteur wies auf den Unterschied<br />

zwisdlen Wunsch und Realität hin. Erst nach einer konstanten, wesentlichen<br />

Steigerung der Auflage könne eine Teilung erwogen werden.<br />

Zum , nächsten Punkt der Tagesordnung spradl. Kollege F I e c k ,<br />

Aue , über lichtbeständiges Celluloid-Material und über die Normung<br />

der Brillen. Seine Ausführungen zeugen von großer Sadlkenntnis, dodl<br />

seine Prognose für das lichtbeständige helle Celluloidmaterial war<br />

.dunkel•.<br />

32 6/11{/eJ11Jfdi/{e Heft 2/<strong>1956</strong><br />

Bedauerlicherweise konnte Kollege Fleck nidlt als Spezialist für Normung<br />

die Fachnormentagung für Gesamtdeutschland in die~em Sommer<br />

in Stuttgart besudlen. Ihm war unbekannt, daß nidlt die Kammer der<br />

Tedl.nik, sondern das Amt für Standardisierung für diese Delegierung<br />

zuständig ist.<br />

'-<br />

Uber die Lieferung von lidltbeständig!lm Celluloid sprach audl Herr<br />

F i s c h e r vom V E B R a t h e n o w e r O p t i s c h e W e r k e. Er<br />

übermittelte die Grüße der .Direktion der ROW. Für <strong>1956</strong> sind große<br />

Mengen lichtbeständigen Materials aus Importlieferungen eingeplant,<br />

von denen weit über die Hälfte für den Inlandsbedarf vorgesehen ist.<br />

Er bat die Anwesenden, gemeinsam mit dem ROW geeignete Schritte<br />

zu unternehmen, den Plan zu realisieren.<br />

<strong>Der</strong> folgende Punkt behandelte Fachsdlulfragen. Herr Dir. Dr.<br />

F i s c her von der Fadlschul~ für Augenoptik ,Hermann Pistor" in<br />

Jena führte u. a. aus:<br />

Die Sdl.ule hat jetzt 5 Aufgaben zu lösen:<br />

1. Zweijahreskurse für ,staatlidl.e geprüfte <strong>Augenoptiker</strong>".<br />

2. Beschulung der <strong>Augenoptiker</strong>-Lehrlinge der Bezirke Gera, Erfurt<br />

und Suhl.<br />

. 3. Wiederholungskurse für Meister.<br />

4. Filmvorführer-Lehrgänge.<br />

· 5. Schulungskurse für das Verkaufspersonal des staatlidl.en und genossensdlaftlidlen<br />

Handels.<br />

Die Refraktion soll besonders gepflegt werden, Instrumentenkunde<br />

soll gekürzt werden, dagegen die Grundlagen der Optik (Mikroskop,<br />

Lupe, Fernrohr) werden den entsprechenden Raum im Lehrplan einnehmen.<br />

Die Ausbildung in Foto wird anders als bisher erfolgen. Wenn<br />

bisher Kritik an der Schule geübt wurde, so war dies oft zu sehr durch<br />

die Brille des Sdlülers gesehen.<br />

Um zu einer guten ZusammeI\artieit aller maßgebencfen Stellen zu<br />

kommen, müßte ein Kuratorium gebildet werden. In jedem Falle muß<br />

aber die ,Carl-Zeiss-Stiftung• gehört werden, die der Träger der Sdl.ule<br />

ist. Bei den Aufnahmeprüfungen wurde leider festgestellt, daß die Allgemeinbildung<br />

sehr zu wünsdl.en übrig läßt. Es ist nidlt notwendig,<br />

daß der Schüler schon große Kenntnisse über Brillenbestimmung mitbringt,<br />

sondern das Grundwissen in unserem Beruf muß besser fundiert<br />

sein. Die handwerklichen Kenntnisse, aber auch das gesellschaftlidle<br />

Wissen, die Kenntnisse in Gesdl.ichte und politischer Okonomie sind<br />

sehr untersdliedlldl. Für die Zukunft sollen die Schüler durch den zuständigen<br />

Obermeister delegiert werden. Er soll beurteilen können, ob<br />

der zukünftige Sdlüler die innere Bereitsdlaft zum Schulbesuch mitbringt.<br />

Es sollen grundsätzlich alle die ausgesdl.lossen werden, die für<br />

die Schule in vielen Beziehungen nom nicht reif sind. <strong>Der</strong> Obermeister,<br />

der den jungen Gehilfen allerdings näher kennen müßte, soll eine gewisse<br />

Mitverantwortung für den erfolgreichen Sdlulbesuch übernehmen.<br />

Herr Dir. Dr. Fischer spradl. dann nodl von Wiederholungskursen und<br />

von eventuellen Kursen zur Qualifizierung von <strong>Augenoptiker</strong>meistern<br />

zu staatlidl geprüften Optikern. Als 2. Fremdspracne· wird an der Fachschule<br />

Englisch gelehrt.<br />

Die nadlfolgende Ausspradle, die von den Kollegen Witze), Rantzsch,<br />

Mäder und Burghardt geführt wurde, brachte gewisse Bedenken, aber<br />

auch Zustimmung. Kollege Otto Marz o c k , B er I in, sprach die<br />

abschließenden Worte. Wir sind, in unserem Beruf in den letzten 10<br />

Jahren steil aufgestiegen. Nicht jeder Kollege ist gleichmäßig mitgekommen.<br />

Es ist unsere Aufgabe, a 11 e n Kollegen das Rüstzeug mitzugeben,<br />

welches sie in der Zukunft dringend gebrauchen. Die Diskussion über<br />

die neue Satzung der Kammer der Technik unterblieb, weil sie in den<br />

Bezirksta9ungen ausreichend durchgeführt wurde.<br />

Schweizer Verband der <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Anläßlich der Neuwahl des bundesstädtischen Parlaments<br />

wurde Herr Ernst Li e n b er g er in den Stadtrat von B er n<br />

berufen.<br />

Wir wünschen diesem in der Bundesrepublik bestens bekannten<br />

Fachkollegen in der gesetzgebenden Behörde auch für seinen<br />

Beruf eine fruchtbringende Tätigkeit und vielen Erfolg.<br />

250. Wiederkehr des Geburtstages von Benjamin Franklin<br />

Am 17. Januar jährte sich zum 250mal der Geburtstag von<br />

Benjamin Franklin. Als Erfinder des Bifokal-Brillenglases ist<br />

Franklin der Optikerschaft in der ganzen Welt bekannt. Einen<br />

noch größeren Namen hat er )>ich überall als Staatsmann, Diplomat,<br />

Wissenschaftler und als Vorkämpfer des Europa-Gedankens<br />

verdient.<br />

In ganz Amerika gedachte man dieses Mannes in zahlreichen<br />

Gedenkschriften und Beiträgen. Eine der bekanntesten Veröffentlichungen<br />

dieser Art ist die 30bändige Herausgabe seiner Schriften<br />

von der Yale-Universität und der amerikanischen philosophischen<br />

Gesellschaft, die Franklin selbst ins Leben rief. Ein<br />

weiterer Anlaß, der Wiederkehr des 250. Geburtstages zu gedenken,<br />

war die Geschenkgabe an Sir Winston Churchill, die<br />

ihm im Benjamin-Franklin-Haus überreicht wurde. Er erhielt die<br />

Philadelphia-Franklin-Medaille und eine besonders gebundene<br />

Ausgabe von .Mr. Franklin", die aus einer illustrierten Sammlung<br />

von Franklins besten Briefen besteht.<br />

(Aus „The Optician")


1<br />

AUS DER IN DUST RIE<br />

.<strong>Der</strong> neue Stern unter den BUSCH Zweistär­<br />

:k,engläsern NEOSTAR" so lautet der Titel des<br />

von der Emil Busch GmbH, Göttingen, kürzlich<br />

1rerausgebrachten Prospektes. Er behandelt die<br />

"'besonderen Vorzüge dieses Glases für Anspruchsvolle,<br />

das in Heft 7/1955 des .Augen­<br />

-optiker" näher beschrieben und erläutert wurde.<br />

Obwohl wir uns noch im Winter befinden,<br />

bietet die Firma Rodenstom, München, in ihrem<br />

. ,dieser Tage versandten Rundbrief Nr. 2/56 zwei<br />

neue Zell.-Sonnensdmtzbrillen für die kommende<br />

Frühjahrs- und Sommersaison an. Es<br />

handelt sich dabei um die Damenfassung Sollsta<br />

und die Herrenfassung Golf, die mit den<br />

bekannten Perla-Color Sonnenschutzgläsern in<br />

50 oder 75 1 /o geliefert werden.<br />

Die frühzeitige Ankündigung erfolgt audl in<br />

Jhrem Interesse.<br />

Vier Millionen Foto-Objektive aus Braunschweig<br />

Im ältesten feinmechanisch-optischen Werk<br />

der Welt, den Voigtländer-Werken in Braunschweig,<br />

wurde das viermillionste Foto-Objektiv<br />

fertiggestellt. Für die Herstellung eines solchen<br />

Objektives sind 533 Arbeits- und 15_3 Kontrollvorgänge<br />

notwendig. Das Werk, das seit<br />

200 Jahren besteht, hat bisher 3,5 Millionen<br />

Kameras fabriziert. Von der Gesamtproduktion<br />

werden 60 Prozent ins Ausland geliefert. Die<br />

hauptsächlichsten Expottländer sind die Vereinigten<br />

Staalen von Amerika, Mexiko, Australien,<br />

Schweden, England, Frankreich, Italien<br />

und dfe Schweiz. Nach Mitteilung des kaufmännischen<br />

Direktors will das Werk im laufenden<br />

Jahr den Exportanteil zugunsten des<br />

Inlandmarktes verringern und nur Kleinbildkameras<br />

herstellen. Zur Zeit sind in den Voigtländer-Werken<br />

2500 Personen beschäftigt.<br />

Betr.: VEB Jena - Rechtsstreit In Dfisseldorf<br />

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat als Berufungsinstanz<br />

mit Urteil vom 13. Januar <strong>1956</strong><br />

das Recht am Firmennamen Carl Zelss und<br />

an den streitigen Marken im Gebiete der Bundesrepublik<br />

Deutschland und Westberlins anerkannt<br />

und dem VEB Jena sowie dem DIA<br />

Ost-Berlin die Benutzung dieser Bezeichnungen<br />

verboten.<br />

Mit dieser Entscheidung ist das Urteil erster<br />

Instanz (Landgericht Düsseldorf) vom 7. 12. 1954<br />

aufgehoben worden, soweit es dem VEB ein<br />

beschränktes Mitbenutzungsrecht am Namen<br />

Carl Zelss glaubte zugestehen zu können.<br />

Im Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf<br />

wurde ferner festgestellt, das der VEB und der<br />

DIA zwri Ersatze des seit dem 15. 2. 1954 durch<br />

rechtswidrige Handlungen entstandenen und<br />

noch entstehenden Schadens verpflichtet sind.<br />

Dem Antrag, auch im Auslande die Rechte zu<br />

schützen, hat das Gericht nicht stattgegeben.<br />

Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Gegen<br />

das Urteil ist die Revision an den Bundesgerichtshof<br />

in Karlsruhe möglich.<br />

']:~ fiiJ,, d/,e ~<br />

Foruot:ung der ab1rhnittwei1en Yeröffentlirhung de, Wörterburh., (Reih•nfolg•: doutsch, englurh, franzö­<br />

,i,dr, 1pani1ch), wsldre, pon dem Yerband der Deutachen Feinmerhani,chen und OptUch.en Tndwtrie e. Y.,<br />

Köln, Habsburgerring 2-12 horawgeg~ben wurde und von diesem zum Pr•i• von 9, - DM bezogen werden kann.<br />

Celluloid-Uberzug<br />

celluloid coating<br />

revetu de ..., entoure de celluloid<br />

revestimiento de celuloide<br />

chronisch<br />

chronic<br />

chronique<br />

cr6nico<br />

Deutlich scharf<br />

sharp, distinct, clear<br />

distinct, clair<br />

distinto, nitido, claro<br />

Devisenkurs<br />

rate of exchange<br />

cours des devises<br />

tipo de cambio<br />

Diamant<br />

diamond<br />

diamant<br />

diamante<br />

Dicke<br />

thickness<br />

epaisseur<br />

espesor<br />

Dingpunkt<br />

object point<br />

point objet<br />

punto de! objeto<br />

dingseitig<br />

on the object side<br />

du cöte objet<br />

de! lado del objeto<br />

Dioptrienskala<br />

range of power<br />

echelle des dioptries<br />

escala de dioptrias<br />

Divergenz<br />

divergency<br />

divergence<br />

divergencia<br />

das Auge befindet sich in Divergenz•<br />

stellung<br />

the squint is divergent<br />

l' ooil se trouve dans la position<br />

divergente<br />

el ojo se halla en posici6n de<br />

divergencia<br />

Doppelbild<br />

double image<br />

image double<br />

imagen doble<br />

DoppelsidJ.tigkelt<br />

diplopia<br />

diplopie<br />

diplopia<br />

Double<br />

rolled gold<br />

double<br />

duble<br />

Drehbank<br />

lathe<br />

tour<br />

torno<br />

drehbar<br />

tuming<br />

reversible, tournant<br />

giratorio<br />

drehen<br />

to turn<br />

toumer, tordre<br />

girar<br />

Drehpunkt<br />

center of rotation<br />

centre de rotation<br />

centro de rotaci6n<br />

Drehpunktabstand<br />

distance between the ccnters of<br />

rotation .<br />

ecartement des centres de rotation<br />

distancia entre los puiitos de<br />

rotaci6n<br />

Drehstrom<br />

three-phase-current<br />

courant triphase<br />

corriente trifasica<br />

Drehvorrichtung<br />

tuming mechanism<br />

dispositif de rotation<br />

mecanismo giratorio<br />

dringend<br />

urgent<br />

urgent<br />

urgente<br />

Drucktext<br />

printe·d text<br />

texte imprime<br />

texto impreso<br />

Dunkelanpassung<br />

dark-adaptation<br />

adaptation au noir,<br />

A l'obscurite<br />

adaptaci6n a Ja oscuridad<br />

bei f ortsch.reitender Dunkelanpassung<br />

in progressive dark-adaptation<br />

a l'adaptation progressive au noir<br />

en adaptacion progresiva a la<br />

oscuridad<br />

Durchbiegung<br />

bending, co-flexure<br />

courbure, flexion<br />

flexi6n<br />

Durchbiegungsgrad<br />

degree of bending<br />

degre de courbure<br />

grado de curvatura<br />

durchgebogene Gläser<br />

bent lenses<br />

verres courbes, bombes, A flexion<br />

lentes curvos<br />

durchleuchten = beleuchten<br />

to transilluminate, to illuminate<br />

eclairer<br />

iluminar, examinar a la luz,<br />

radioscopizar<br />

zur seitlichen Durchleuchtung des Auge,<br />

to transilluminate the eye f rom<br />

the side<br />

eclairer l' ooil a l' aide d'une source<br />

lumineuse oblique<br />

iluminacion del ojo desde un costado<br />

lateral<br />

Durchmesser<br />

diameter<br />

diametre<br />

diametro<br />

großer Durchmesser<br />

large diameter<br />

grand diametre, diametre exterieur<br />

diametro grande<br />

durchschnittlich = im Durchschnitt<br />

on an average<br />

en moyenne<br />

en termino medio<br />

dynamische Skiaskopie<br />

dynamic retinoscopy<br />

skiascopie dynamique<br />

actinometria dinamica<br />

Eckig<br />

angular<br />

angulaire, anguleux<br />

angular<br />

Einfallswinkel<br />

angle of incidence<br />

angle d'incidence<br />

angulo de incidencia<br />

einschärfen<br />

to impress upon<br />

inculquer<br />

inculcar .<br />

einschleifen (d. Optikers)<br />

glazing, fitting<br />

tailler<br />

pulir, esmerilar<br />

einstellbar<br />

adjustable<br />

reglable<br />

graduable<br />

Einstellungsebene<br />

plane of adjustment<br />

plan de reglage<br />

plano de ajuste<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

61ugenq,Jikel Heft 2/<strong>1956</strong><br />

33


Bundesverband<br />

Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

Bezirksgruppe Gelsenkirchen<br />

Die nächste Versammlung ist am Dienstag, dem 6. März, um<br />

20 Uhr im Kolpinghaus Gelsenkirchen, Kolpingstraße, Etite Husemannstraße.<br />

Herr <strong>Augenoptiker</strong>meister Simon, Gelsenkirchen,<br />

spricht zum Thema: .Refraktionsbestimmung". Alle Mitglieder<br />

werden hierzu eingeladen. Gäste sind herzlidlst willkommen.<br />

Die Versammlungsberichte der Bezirksgruppen Dortmund,<br />

Frankfurt und ~arlsruhe kö_nnen leider in diesem Heft nicht<br />

veröffentlidlt werden, weil diese fünf Tage nach Redaktionsschluß<br />

eingingen.<br />

Neues von der 8. Deutschen Handwerksmesse<br />

(27. April bis 10. Mai in München)<br />

Die Deutsche Handwerksmesse wird <strong>1956</strong> auf 10 Hallen mit 34 000 qm<br />

Standfläche erweitert. Außer der internationalen Musterschau, die bisher<br />

schon ein Glanzpunkt der Messe war, werden folgende Sonderschauen<br />

gezeigt:<br />

Elemente der Werkstatt - Einrichtung, Arbeitsverfahren, Beleuchtung<br />

- Helfer der Hausfrau - Spiegel der Mode - Internationale<br />

Gemeinschaftsschau .<strong>Der</strong> modische Schuh• - Gemeinschaftsschau<br />

des Deutschen Kunsthandwerks.<br />

Geplant ist ferner ein Pavillon der internationalen Fachpresse des<br />

Handwerks sowie eine Halle des Kraftfahrzeughandwerks.<br />

<strong>Der</strong> Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat erwirkt,<br />

daß die nächste Ratstagung der Internationalen Föderation des Ha_ndwerks<br />

in München während der Handwerksmesse abgehalten wud.<br />

Wahrscheinlich wird im Anschluß daran auch der Zentralvorstand der<br />

Internationalen Gewerbeunion in München tagen.<br />

Preiswerte Brillenputz-Läppchen<br />

t"B.~I§.t!~m<br />

Brillenbeutel<br />

Rezept-Karteikarten<br />

Schumachers Fachreklame<br />

für Optik und Photo<br />

München 42, Jlmmünsterstraße 64<br />

Prismengläser<br />

6x30<br />

8x30<br />

8x40<br />

7x


Anschrift für Kennzifferanzeigen<br />

Verlag Willy Schrickel, (22a) Düsseldorf-Lohausen<br />

Jüngerer, zuverlässiger<br />

<strong>Augenoptiker</strong><br />

für Werkstatt und Verkauf<br />

zum 1. März oder später gesucht.<br />

Angeb. mit Lebenslauf,<br />

Bild und Zeugnisabschriften<br />

erbeten unter A 4204.<br />

Zum 1. April suche ich für die<br />

Leitung eines Filialbetriebes<br />

einen · ·<br />

Auge noptikergehilfen,<br />

evtl. mit Uhrmacher-Gehilfen­<br />

Prüfung. Geboten wird: Dauerstellung<br />

und Spitzengehalt.<br />

Bewerbungen erb. u. A 4207.<br />

Optiker oder Optikerin<br />

mit guten Fotokenntnissen,<br />

sehr guter Verkäufer, sofort<br />

oder später in Dauerstellung<br />

gesucht.<br />

Oster & Lange, Düsseldorf,<br />

Steinstraße 15.<br />

Tüchtiger Optiker<br />

für Werkstatt und Laden nach<br />

Essen-W. zum 1. April in angenehme<br />

Dauerstellung ge-·<br />

sucht. Angebote an Firma<br />

W. Schulte-HerbrUggen,<br />

Essen-W., Mülheimer Str. 26.<br />

Suche filr sofort<br />

jüng. Optikermeister· oder<br />

staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>.<br />

Möglichkeit zur selbständigen<br />

Führung der Optikabteilung.<br />

Auf Wunsch wird Uhrmacherlehre<br />

geboten. Raum Hamburg<br />

- Bremen; Kreisstadt. Angenehme<br />

Stellung (sehr ausbaufähig),<br />

gutes Gehalt nadi<br />

Vereinbarung. Antritt kann<br />

evtl auch später erfolgen .. Ang_ebote<br />

unter A 4216.<br />

Tüchtiger, junger<br />

A ugenoptiker(meister)<br />

mit besten Kenntnissen auch<br />

in Foto, als Verkäufer für<br />

sofort oder später gesucht.<br />

Bewerbungen an<br />

Dancker „der Optiker",<br />

Bpnn, Sternstraße 24/26.<br />

Junger, tüchtiger<br />

<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />

für Werkstatt und Laden bis<br />

15. März oder 1. April nadJ<br />

SUdd. gesucht. Bewerbung mit<br />

Lebenslauf, Zeugnisabschriften,<br />

Liditbild und Gehaltsansprüchen<br />

erbeten· an<br />

Optiker Grübele, Heilbronn/N.,<br />

Kaiserstraße 42.<br />

Junger, gewandter<br />

<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />

für Werkstatt und Verkauf<br />

zum bald. Antritt gesucht.<br />

Wohnmöglichkeit im Hause.<br />

Bewerbungen erbittet<br />

H. Dornbusch,<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />

Bassum b. Bremen.<br />

Optikergehilfe<br />

mit Fotokenntnissen, für<br />

Werkstatt und .Laden zum<br />

1. Mai nadJ Hannover gesucht.<br />

Angebote u. A 4210.<br />

Junger<br />

Werkstattoptiker(in)<br />

für sofort oder später gesucht.<br />

Bewerbungen mit den<br />

üblidi.en Unterlagen an<br />

Franz G e i s t ,<br />

Bad Hersfeld, Weinstr. 4.<br />

Nach Bad Kreuznach<br />

staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong><br />

in Dauerstellung für Laden,<br />

Refraktion und aushilfsweise<br />

Werkstatt gesucht. Fotokenntnisse<br />

Bedingung. Eintritt sofort<br />

möglich. Angebote unter<br />

A 4217,<br />

Düsseldorf!<br />

Junger <strong>Augenoptiker</strong>(in) .<br />

für Werkstatt und Laden als<br />

Alleinhilfe in angenehme Stellung<br />

gesucht. Angebote mit<br />

Unterlagen erbeten u. A 4221.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>,<br />

an selbständiges Arbeiten<br />

gewöhnt, möglic:hst mit Fotokenntnissen,<br />

in angenehme<br />

Dauerstellung gesucht. Ausführliche<br />

Bewerbungen mit<br />

Lichtbild und Gehaltsforderungen<br />

erbeten u. A 4249.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

in selbständige Stellung zum<br />

1. April gesucht. Fotokenntnisse<br />

erforderlich.Ausführliche<br />

Bewerbung erbeten u. A 4227.<br />

Junger <strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />

für Werkstatt und Verkauf<br />

gesucht. Ausführliche Bewerbungen<br />

erbeten an<br />

Optiker Fritz Förster,<br />

Bremen, Fedelhören 14.<br />

Tüchtige Verkäuferin<br />

mit Interesse an Optik (evtl.<br />

Weiterbildung und Dekoration<br />

oder<br />

Optikerin<br />

findet in motlernem, großem<br />

Uhren - Schmuck - Optik - Geschäft<br />

in Rhld.-Pfalz angenehme<br />

selbständige Vertrauensstellung<br />

zur Vertretung<br />

des Chefs. Kost und Wohnung<br />

mit Zentralhzg. im Haus. Familienanschluß.<br />

Gefl. Angeb.<br />

mit Foto, Zeugnissen und Gehaltswünschen<br />

erb. u. A 4248.<br />

Welcher tüchtige, gewissenhafte<br />

Uhrmachergehilfe<br />

möchte bei mir die Optik erlernen?<br />

Biete modern eingeriditete<br />

Werkstatt, Kost und<br />

Wohn. im Hause. Uhrmacher­<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister Günter<br />

Makario, M.Gladbach, Dammstraße<br />

129; Telefon 2 03 91.<br />

Als Mitarbeiter sudle ich baldmöglidtst<br />

einen jüngeren <strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />

weJcher perfekter Verkäufer für Brillen und Foto und<br />

tüchtiger Werkstattleiter ist, und<br />

einen <strong>Augenoptiker</strong>gehilfen(in)<br />

in den ersten Gehilfenjahren.<br />

Ich biete sehr angenehme Dauerstellung und gutes<br />

Gehalt.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister Rolf Spanuth, Fachgeschäft für<br />

Brillen und Foto, B e c k um (Kreisstadt am Rande<br />

des Industriegebietes), Nordstraße 7.<br />

Optikermeister,<br />

perfekt in Refraktion und engl. Sprachkenntnissen,<br />

zum sofortigen Eintritt gesudlt.<br />

Foto-Kenntnisse erwünsdtt. Da nur erstklassige Kundsdiaft<br />

zu bedienen ist, wird auf angenehmes Äuße-res<br />

und gute Umgang,sforrnen Wert gelegt.<br />

Werkstattoptiker<br />

für Werkstatt und teilweise Laden sowi-e Dekoration<br />

zum Eintritt am 3. April gesudlt. Bewerbungen mit<br />

Gehaltsansprüchen und Lichtbild erb1,1ten an<br />

H. Mkbenfelder, Frankfurt/Main, Kaiserstraße 15,<br />

Am Frankfurter Hof.<br />

Junger Mitarbeiter<br />

mit guten Kenntnissen in der Werkstatt, Brillen-Verkauf<br />

und -Anpassung, Foto-Verkauf und Labor, der mit Lust und<br />

Liebe bei der Sache ist, freudig etwas dazulernen - und<br />

sich eine verantwortungsvolle Vertrauensstellung schaffen<br />

möchte, findet angenehme Tätigkeit In gutem Optlk-Foto­<br />

Kino-Fadlgeschäft in Schleswig-Holstein. Herren, welche<br />

vorwärtsstre-ben, werden um qusführliche Bewerbung mit<br />

Gehaltsansprüchen und Eintrittstermin gebeten unter A 4203.<br />

<strong>Augenoptiker</strong> - Gehilfin oder Gehilfe<br />

auch Meister - als Mitarbeiter gesucht.<br />

Geboten werden: Angenehme Dauerstellung (hauptsächlich<br />

Verkauf); hohe Vergütung.<br />

Voraussetzung: Perfekt in allen Werkstattarbeiten.<br />

Gewünscht: Reiche Erfahrung in Verkauf und Kundenbedienung;<br />

Kenntnisse in Refraktion, Dekoration.<br />

Eintritt: Spätestens zum 3. April d. J.<br />

Bewerbungen. mit Nachweis der fachlichen Kenntnisse, handgeschriebenem<br />

Lebenslauf, Bild und Gehaltswünschen an<br />

F. J. Cäsar, (22c) Düren/Rhld., Josef-Schregel-Str. 1.<br />

Tüchtiger Optikergehilfe<br />

für moderne Augenoptik in Dauerstellung für sehr<br />

gut bezahlten Posten gesucht. Angebote mit Lichtbild<br />

und Zeugnisabsdi.riften an<br />

Diplomoptiker A. Braun, Saarbrücken<br />

Bahnhofstraße 80.<br />

Jn tJU!M;<br />

11~ ilJ,ifl!y f/d.nokee<br />

@&~e.fdef_-~e,n<br />

e/ll!]elllJfliikel l;left 2/<strong>1956</strong> 35


Für meine optisdle Abteilung suche ldl zum 1.<br />

April<br />

jüngeren, tüchtigen, selbständigen ·<br />

<strong>Augenoptiker</strong>gehilfen bzw. -Meister<br />

mit guten Umgangsformen und engl. Sprachkenntnissen (gewandter<br />

Verkäufer und Refraktionist) bei guter Bezahlung.<br />

Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebenslauf, Lichtbild<br />

und Gehaltsansprüchen erbeten an<br />

H. Früh, Uhren - Optik, Böblingen b. Stuttgart.<br />

Optikergehilfe<br />

gesucht<br />

von B.rillenifabrik im Raum Düsseldorf für Endfertigung,<br />

insbesondere das Richten von Fassungen und Verglasungsarbeiten.<br />

Bewerbungen un_ter A 4206.<br />

Optikergehilfe,<br />

mit Interesse und guten Kenntnissen in Foto, von modernem<br />

Optik-Foto-Geschäft im Ruhrgebiet gesudlt. Ausführliche Angebote<br />

mit Gehaltsforderung unter A 4243.<br />

Nadl Silddeutsdlland in modernes, führendes Optik-Geschäft<br />

tüchtiger Mitarbeiter,<br />

der durdl jahrelange Verkaufspraxis in größeren Gesdläften<br />

den Inhaber weitgehend vertreten kann, gesudlt.<br />

Bedingung: Gewandtes, sicheres Auftreten, guter Refraktionist,<br />

Organisationstalent und gute engl. Spradlkenntnisse.<br />

Geboten wird: Dauerstellung mit Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Eintritt nach Vereinb,uung. Bewerbungen mit Bild, Zeugnissen,<br />

Lebenslauf und Gehaltsansprüchen unter A 4254.<br />

Strebsamer, gewissenhafter<br />

<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />

mit sicherem Auftreten und guten Umgangsformen für Werkstatt<br />

und Verkauf nadl Köln gesudlt.<br />

Ausführliche Bewerbungen mit Gehaltsansprüchen, Zeugnisabschriften<br />

und Lichtbild unter A 4261.<br />

Zuverlässiger, junger<br />

A ugenoptikergehilfe<br />

für Laden und Brillenanpassung zum 1. April gesudlt.<br />

H. Unkel, Optik-Photo, Marburg/Lahn.<br />

Werkzeugmacher gesucht<br />

als Vorarbeiter für die Fertigung von Celluloid­<br />

Brillen in ausbaufähige Stellung.<br />

Die Fabrik befindet sich in der Nähe von Köln.<br />

Bewerbungen unter A 4205.<br />

Erstklassiger <strong>Augenoptiker</strong><br />

in erster Linie für Verkauf, in Dekoration erfahren, französische<br />

Sprachkenntnisse erwünscht, zum 1. April oder 1. Mai<br />

gesucht. ·<br />

Hartna


Bessere Prüfungs-Ergebnisse durch das gute Fachbuch!<br />

In meinem Verlag sind erschienen :<br />

Peter Abel :<br />

Die Grundlagen der Brillenanpassung<br />

Inhalt: 164 Selten auf Kunstdruckpapier mit 176 teils 2- und 4Iarblgen<br />

Abbildungen, Tafeln und Tabellen. Tasche mit Ausschnlttbogen<br />

von Kopf• und Scheibenformen fUr praktische Ubungen. • Blauer<br />

Ganzleinen-Umschlag mit Goldprögung.<br />

Format: 160X230 mm. - Lieferung Im Versandkarton.<br />

Preis:<br />

DM 25,- bei Vorauszahlung (portolillli)<br />

DM 26,- gegen Nachnahme.<br />

Dr. Josef Reiner:<br />

Werkstoffkunde für <strong>Augenoptiker</strong><br />

Inhalt: 196 Seiten auf bestem lllustratlonspapler mit 49 Abbildungen<br />

und 47 Tabellen. - Ganzleinen-Umschlag.<br />

Format: 160X230 mm. - Lieferung Im Versandkarton.<br />

Preis: DM 17,- bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 17,80 gegen Nachnahme.<br />

Dr. Karl R. Berger:<br />

Die Optik in Frage und Antwort<br />

4. verbesserte Auflage<br />

Inhalt: 172 Selten.<br />

Format: 145X200 mm - Lieferung Im Versandkarton.<br />

Preis : DM 9,- bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 9,80 gegen Nachnahme.<br />

Dr, med. Richard Gutzelt:<br />

Da, AUge und die Brille In der ern1Ien und heiteren Dichtung<br />

Interessante Broschüre zur Unterhaltung, !Ur Geselligkeiten<br />

tur die Werbung<br />

Inhalt: 24 Selten • Format DIN A 5.<br />

Preis: DM 1,30 bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 1,90 gegen Nachnahme.<br />

Preis:<br />

Wareneingangsbuch für <strong>Augenoptiker</strong><br />

Inhalt: 50 Blatt • 19 Spalten mit Fototel.l.<br />

Format: 210X300 mm .• Lieferung im Versandkarton. • fester Einband<br />

(Halbleinen) mit schworzem Uberzug und Deckelschild. l lefererverzeichnls<br />

auf den Deckel-Innenseiten.<br />

DM 4,80 (elnschlleß lich 0,50 DM Porto) bei Vorauszahlung.<br />

DM 5,40 gegen Nachnahme.<br />

Aus anderen Verlagen zu Originalpreisen :<br />

Prof. Dr, Dr. Herbert Schober:<br />

Das Sehen<br />

II. Band<br />

Inhalt: 614 Selten, 133 Abbildungen. Format: 150X210 mm.<br />

Preis: DM 38,- bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 39,- gegen Nachnahme.<br />

Dr. Max HaaH:<br />

Optiker-Taschenbuch<br />

2. verbesserte Auflage<br />

Inhalt: 320 Selten, 249 Abbildungen.<br />

Format: 125X165 mm.<br />

Preis: DM 14,50 bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 15,30 gegen Nachnahme.<br />

Dr. Kurt Michel:<br />

Die Grundlagen der Tbeorie des Mikroskops<br />

Inhalt: 314 Selten, 160 Abbildungen.<br />

Format: 160X230 mm .<br />

Preis: DM 27,- bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 28,- gegen Nachnahme.<br />

Dr. Norbert GUnther:<br />

Ernst Abbe<br />

Inhalt: 240 Seiten, 21 Abbildungen.<br />

Format: 130X210 mm.<br />

Preis: DM 9,80 bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 10,60 gegen Nachnahme.<br />

Das Deutsche Optik-Adreßbuch<br />

Umfong: 260 Selten DIN A 4<br />

Umschlag: Halbleinen - Inhalt Kunstdruckpapier<br />

Preis: DM 25,- bei Vo rauszahlung (portofrei)<br />

DM 26,- gegen Nachnahme.<br />

Geschäftbauten<br />

fUr Juweliere - Uhrmacher - Optiker<br />

Umfang : 48 Selten DIN A 4, 120 Abbildungen.<br />

Preis : DM 3,- bei Vorauszahlung (portofrei)<br />

DM 3,60 gegen Nachnahme.<br />

VERLAG WILLY SCHRICKEL. DÜSSELDORF-LOHAUSEN<br />

Postsdieck-Konto: Kölr:, Nr. 92584 • Bankverbindung: Rhein.-Westf. Bank, Düsseldorf (Konto Nr. <strong>02</strong>137)<br />

Sie erhalten ein Dberslchtliches<br />

und dauerhaftes Nachschlagewerk<br />

durdi die bewährte<br />

Stabband-Sammelmappe<br />

Für Schwerhörige<br />

Normal-Ohroliven,<br />

Verschwiegene Hörer sog. Secret Ean<br />

eigener Formgebung<br />

fertigt nach Ihren Abdrücken rasch und sorgfc51tig<br />

Labor Walter Pfenning, Pfon:heim, Postfach 7<br />

Jedes einzelne Heft kann ohne Lodiung mit leiditem Handgriff<br />

eingefügt und herausgenommen werden. Zum Lesen<br />

ist die Herausnehme aber unnötig, weil jedes Heft durdi<br />

die ideale Konstruktion vollkommen aufgesdilagen und bis<br />

zum innersten Rand überblickt werden kann.<br />

Formol 31 x23 cm für diese Zeltschrift passend mit besonders festem<br />

Büch ertuch- Rücken und Beschrlf\un g „<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>" Düsseldorf.<br />

Preis der Moppe für einen Jahrgang (12 Hef\e) ausreiche nd einschließlich<br />

Ve rpod


'<br />

HHI..ASIN-lUBAL-GLÄSl:R<br />

tragen das gravierte Gütezeichen<br />

z<br />

"' ~<br />

::c<br />

c(<br />

3t<br />

"'<br />

"'<br />

...<br />

..<br />

c(<br />

..<br />

::,<br />

c( B F B F B F<br />

"' 4,0 mm 4.0 mm 4,0 mm 4,0 mm 4,0 mm 4,0 mm<br />

B R E I T F E L D & S C H L I E K E R T, F RA N K F U R T AM MAI N 9<br />

1461 /1<br />

„ 1451 1452 1453<br />

1D<br />

"' :II:<br />

~ B<br />

"' 5.5mm 5.5mm<br />

3t<br />

"' Q<br />

...<br />

1459<br />

! ! ! ffi ! l:tt @ ~ ~ ~<br />

F<br />

3,5mm<br />

B F B F<br />

4.5 mm 3.5mm 4.5mm 3,5mm<br />

1460 1461<br />

F F B F B F B F<br />

4,5mm 4,0mm 4,0mm 4,0mm 4,5mm ,,5mm 4,5mm 4,5mm<br />

1466 1484/1 1432 1433 1439 1445 1446<br />

B F 6 F B F B B F<br />

4,5 mm 4,5 mm 4,5 mm 4,5 mm 6,0mm 6,0mm 6,5mm 6,5mm 6,0mm 6,0mm<br />

1454 1455<br />

B F B F B F B F B F<br />

5,0 mm 4,0 mm 5,5 mm 4,5 mm 6,0mm 4,5mm 5.0mm 5,0mm 3,6mm 3,6mm<br />

1462 1463 1464 1465 1470<br />

B<br />

„ 4,0mm<br />

::c<br />

u<br />

-3t<br />

1472<br />

F<br />

4,0mm<br />

B F B F<br />

4.0 mm 4.0 mm 3.5 mm 4,5 mm<br />

1473 1474<br />

8 F B F B F B F B F<br />

3;5mm 4,0mm 4,0mm 4,5mm 4,0mm 4,0mm 4.0 mm 4.0 mm 4,5 mm 4,5 mm<br />

1475 1476 1483 1484 1492<br />

B<br />

B B F<br />

4.0mm 4.0mm 4.0mm 4,0mm 6.0mm 6,0mm<br />

1493 1493/2 1494/5<br />

B B B B B F<br />

6,0mm 6,0mm 4,0mm 4,0mm . 4,5mm 4.5mm 4,5mm , .5mm 4,5mm 4,5mm<br />

1494/7 1495 1496 1496/2 1497


Universal-Vorhänger<br />

M.ks<br />

Schwebebalken-Sonnenbrillen<br />

(unzerbrechlich, USA-grün)<br />

Schwebebalken-Sonnenbrillen<br />

(Muschelgläser eingehängt USA-grün) Ersatzgläser werden geschliffen geliefert.<br />

Sombra-Celluloid-Sonnenbrillen<br />

Celluloid-Sonnenbrillen<br />

_l<br />

Kinderbrille<br />

Sämtliche Modelle in den neuen<br />

modischen Farben lieferbar.<br />

Hamburg 11<br />

Auswahlsendungen stehen gern<br />

zur Verfügung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!