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BRPHIL Orchestermagazin #12

BRPHIL Orchestermagazin #12 - August - November 2024

BRPHIL Orchestermagazin #12 - August - November 2024

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38<br />

.KULTURPFLANZE<br />

Herr Hartmann, was ist das Preisträgerkonzert<br />

„Bestnoten hören“?<br />

Im Rahmen seiner Kulturarbeit fördert der Bezirk<br />

Oberbayern seit über 30 Jahren die oberbayerischen<br />

Preisträger der Landes- beziehungsweise des Bundeswettbewerbes<br />

von „Jugend musiziert“. Neben der<br />

finanziellen Unterstützung ermöglicht es der Bezirk<br />

ihnen damit - in Zusammenarbeit mit den Bad Reichenhaller<br />

Philharmonikern - nicht nur erstmalig<br />

mit einem Berufsorchester aufzutreten, die Mädchen<br />

und Jungen erfahren auch, was zu einem Konzert<br />

alles dazugehört: Planung des Konzertes, Probenarbeit,<br />

Zusammenarbeit mit Korrepetitor und Dirigent,<br />

Konzertbewerbung, kurzum alles, was einen Profibetrieb<br />

ausmacht.<br />

Können Sie erklären, was „Jugend musiziert“ ist?<br />

Es ist ein dreistufiger Musikwettbewerb: Im Bezirk<br />

Oberbayern gibt es sechs Regionalausschüsse, in<br />

denen Musiklehrerende sitzen. Sie schlagen Nachwuchstalente<br />

für den Regionalwettbewerb vor.<br />

Die Preisträger werden in die nächste Runde zum<br />

Landeswettbewerb Bayern geschickt. Dort werden<br />

wiederum die größten Talente ermittelt, die zum<br />

Bundeswettbewerb schließlich mit allen Kandidaten<br />

und Kandidatinnen aus den 16 Bundesländern antreten.<br />

Mit diesem Auswahlprinzip soll gewährleistet<br />

werden, Nachwuchs nicht nur in Ballungszentren,<br />

sondern auch in der breiten Fläche zu fördern.<br />

Wie viele junge oberbayerische Preisträger werden<br />

beim „Bestnoten hören“ in der Salzachhalle<br />

Laufen dabei sein?<br />

Es werden etwa acht bis zehn Musikerinnen und<br />

Musiker eingeladen. Mehr bringen wir zeitlich<br />

nicht unter. Wenn jeder von ihnen rund 10 Minuten<br />

solistisch spielt, füllt das bereits ein ganzes Abendprogramm.<br />

Was ist Ihre Aufgabe?<br />

Ich bin durch den Bezirk Oberbayern beauftragt und<br />

gleichzeitig Impressario, Regisseur und Vermarkter<br />

sowie Ohr und Schulter für Eltern und Kinder.<br />

„Mädchen für alles“ klingt zwar antiquiert, stimmt<br />

aber. Es macht Freude für (fast) alles zuständig sein<br />

zu dürfen, heuer bereits zum 16. Mal. In all den Jahren<br />

konnte ich rund 200 junge Menschen betreuen<br />

und es ist immer wieder großartig mitzuerleben, mit<br />

welcher Freude, mit welcher Professionalität und mit<br />

welchem Ernst sie alle dabei sind.<br />

Sind Bewerbe wie „Jugend musiziert“ wichtig?<br />

Ja! Absolut! Bayern ist ein Kulturstaat und die Förderung<br />

von Kunst und Kultur ist in unserer Verfassung<br />

verankert. Es wird für Kunst- und Kulturschaffende<br />

aber leider zunehmend schwierig, sich zu etablieren<br />

oder zu verstetigen. Auch aus dem Grund, weil der<br />

Nachwuchs fehlt. Allein im Schulischen wird der<br />

Musikunterricht mittlerweile leider nicht mehr nur<br />

sekundär, sondern tertiär behandelt, was ich äußerst<br />

bedauere. Wenn aber die instrumentelle Motorik und<br />

das Gehör nicht bereits in jungen Jahren gefördert<br />

und geschult werden, kann das nicht mehr nachgeholt<br />

werden. Kultur ist eine zarte Pflanze. Pflegt<br />

man sie nicht, fehlen ihr die Wurzeln, später die<br />

Früchte. Die Auswirkungen sind dann erst eine<br />

Generation später zu spüren. Deswegen muss jede<br />

Art von Musik- und Kunstförderung ein eminenter<br />

Bestandteil der kulturellen Aufgabe unseres Freistaates<br />

Bayern bleiben.<br />

Wo stehen Sie aktuell bei den Planungen für das<br />

diesjährige Konzert „Bestnoten hören“?<br />

Die Regional- und Landeswettbewerbe sind bereits<br />

abgeschlossen, im Mai kommen alle beim Bundeswettbewerb<br />

in Lübeck zusammen. Anfang Juni<br />

übersende ich eine Vorschlagsliste der Kandidaten<br />

<strong>BRPHIL</strong>

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