BRPHIL Orchestermagazin #12

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.ZU VIEL ADRENALIN KILLT DIE FEINMOTORIK
Welche psychologischen Techniken oder
Strategien werden häufig verwendet, um
Musikern bei der Bewältigung von Lampenfieber
zu helfen? Wie arbeiten Sie mit Ihren
Klienten?
Mit Erlaubnis meiner Klienten sondiere ich
zunächst, ob es einen wie oben beschriebenen
psychologischen Hintergrund gibt, einen unbewussten
Konflikt. Wenn es nur um einen besseren
Umgang mit Lampenfieber geht, empfehle
ich drei wesentliche Techniken.
1. Auftreten muss geübt werden. Am Anfang
reicht auch eine Reihe von Stühlen aus, die ein
Publikum simuliert, später können Freunde
oder Kollegen und Kolleginnen zuhören. Außerdem
sollte man den Gang von der Tür bis zum
Standort auf der Bühne üben, da schaut einen
das Publikum schon an und das kann befangen
machen. Es lohnt sich bei diesen Simulationen
auch, mehrmals hintereinander aufzutreten
und jeweils den Beginn des ersten Stücks zu
spielen, so dass ein Gewöhnungseffekt einsetzt.
2. Adrenalin-Management. Grobmotorische
Bewegung ist das beste und einfachste Mittel,
um den Adrenalinspiegel wieder zu senken.
Zum Beispiel im Konzertgebäude drei, vier
Stockwerke zügig rauf und runter gehen.
Dadurch wird ordentlich Adrenalin abgebaut.
Auch Streckübungen und Yoga können helfen.
3. Das Gehirn in einen Flow-Zustand versetzen.
FLOW IST EIN MENTALER
HOCHLEISTUNGSZUSTAND.
KONZENTRATION,
LEISTUNGSBEREITSCHAFT
UND ENGAGEMENT GEHEN
EINHER MIT GEISTIGER
KLARHEIT, HOHER EFFI-
ZIENZ UND EINEM GEFÜHL
DER LEICHTIGKEIT UND
FREUDE.
verändert. Das Modell für diese Technik stammt
aus dem Spitzensport. Mental hoch trainierte
Tennisspieler nutzen die Sekunden zwischen
den aktiven Spielzügen für eine schlagartige
Deaktivierung ihres Gehirns. Dies ist das
Geheimnis einer über Stunden anhaltenden
hohen Konzentrationsfähigkeit. Ich nenne das
ZAG, das schnelle Umschalten in den Alpha-
Modus und das funktioniert im Wesentlichen
durch Zentrieren, tiefes Atmen und Genießen.
Sie haben selbst Geige studiert, hilft ihnen
das bei Ihrer Arbeit?
Enorm. Ich weiß halt genau, wie man sich mit
seinem Instrument auf der Bühne vor Publikum
fühlt, habe früher selbst mit Lampenfieber
gekämpft – und keinerlei Hilfen gehabt! Es hilft
sehr, wenn Sie Menschen beraten und wissen,
wovon Sie reden.
Wie schafft man das?
Flow ist ein mentaler Hochleistungszustand.
Konzentration, Leistungsbereitschaft und
Engagement gehen einher mit geistiger Klarheit,
hoher Effizienz und einem Gefühl der
Leichtigkeit und Freude. Die von mir angewandte
Selbstmanagementtechnik bezieht ihre
hohe Wirksamkeit daraus, dass sie am Gehirn
ansetzt und unmittelbar die Hirnwellenaktivität
Mehr zum ZAG Modell von Andreas Burzik
gibt es unter www.flowskills.com
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2018
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