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BRPHIL Orchestermagazin #12

BRPHIL Orchestermagazin #12 - August - November 2024

BRPHIL Orchestermagazin #12 - August - November 2024

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17<br />

Queen – Don’t stop me now<br />

Bild: Johannes Witt © Sarah Wijzenbeek<br />

IN EINEM ORCHESTER SIT-<br />

ZEN MENSCHEN VOR MIR,<br />

DIE UNGLAUBLICH VIEL<br />

WISSEN, DIE BEGABT UND<br />

ENGAGIERT SIND. DAS ER-<br />

FORDERT RESPEKT, TROTZ-<br />

DEM MUSS ICH SIE VON<br />

MEINER IDEE DES STÜCKS<br />

ÜBERZEUGEN.<br />

Hoffnungsträger Musik<br />

Johannes Witt hat in rund 300 Aufführungen ein<br />

breites Repertoire in den Sparten Oper, Ballett und<br />

Konzert dirigiert. Als Gast schwang er unter anderem<br />

bei dem Norwegischen Nationalballett, der Oper<br />

Bonn, dem Staatstheater Kassel, dem Teatro de la<br />

Maestranza in Sevilla, der Wiener Staatsoper, der<br />

Tschechische und der Finnischen Nationaloper den<br />

Taktstock. Er arbeitete mit Orchestern wie der Deutschen<br />

Kammerphilharmonie Bremen, den Duisburger<br />

Philharmonikern, den Bremer Philharmonikern,<br />

dem Orchester der Landesbühnen Sachsen und dem<br />

Vanemuine Symphony Orchestra zusammen. Er<br />

liebt das Experimentelle, das Hinterfragen eingefahrener<br />

Formen, das Aufführen unbekannterer Werke.<br />

„Ich glaube, für das Publikum sind neue Stücke<br />

manchmal schwer, denn ein wichtiges Element beim<br />

Musikhören ist das Wiedererkennen. Wer weiß, wie<br />

sich die 5. Sinfonie von Beethoven anhört, erkennt<br />

sie sofort, das macht ein wohliges Gefühl - was auch<br />

völlig in Ordnung ist. Deshalb mag ich es, Bekanntes<br />

mit Neuem zu mischen, so wie beim Programm<br />

in Bad Reichenhall. Der Komponist Györgi Ligeti<br />

schreckt vielleicht erst einmal ab, aber wir spielen<br />

ein sehr eingängiges Stück. Es ist aus rumänischer<br />

Volksmusik aufgebaut und macht Spaß. Dann kommt<br />

Mozarts Hornkonzert und zum Schluss die 5. Sinfonie<br />

von Ralph Vaughan Williams. Der Engländer<br />

schrieb das Werk zwischen 1938 und 1943. Es wurde<br />

im Zweiten Weltkrieg in London uraufgeführt, als die<br />

Bomben fielen und die Stadt in Schutt und Asche lag.<br />

Das Stück ist in einer Zeit entstanden, die schlimmer<br />

nicht hätte sein können. Und doch ist es eine hoffnungsvolle<br />

Musik,“, sagt Johannes Witt.<br />

Oper, Ballett, Konzerte. Der 39-Jährige schätzt es<br />

sehr, drei Sparten gleichwertig machen zu können,<br />

sich nicht für eine Richtung entscheiden zu müssen.<br />

„Alles lässt sich mit einem Familienleben vereinbaren.<br />

Wir versuchen so zu planen, so dass wir mit<br />

meinen längeren Abwesenheiten ganz gut umgehen<br />

können. Wenn unser knapp einjähriger Sohn alt<br />

genug ist, wird er auf jeden Fall auch ein Instrument<br />

lernen. Es muss aber nicht Klavier sein, weil man<br />

damit nicht gut im Orchester spielen kann“, lächelt<br />

Johannes Witt in die Bildschirmkamera.<br />

ORCHESTERMAGAZIN 12_2024

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