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Baumagazin 2024

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Dialog<br />

sind. Das Team weiterhin zu motivieren, sahen<br />

wir als eine der wichtigsten Aufgaben. Tatsächlich<br />

blieb die Stimmung positiv – das Plus der neuen<br />

Klinik wog stärker als die zusätzlichen Aufgaben.<br />

Inzwischen haben sich die Abläufe grösstenteils<br />

«Die Koordination und die Triage<br />

von Meldungen mit der Vereinbarkeit<br />

von Genehmigungsmechanismen<br />

im Projekt und das Erkennen<br />

von Prioritäten waren die grössten<br />

Herausforderungen.»<br />

IMAD HAMSCHO<br />

Projektleiter Baumanagement<br />

und Nutzervertreter<br />

eingespielt, und ich staune darüber, wie viel wir in<br />

den letzten Monaten optimiert haben und wo wir<br />

heute stehen.<br />

Imad Hamscho, Sie haben vorhin erwähnt,<br />

dass es für Sie nach dem Umzug erst richtig<br />

losging. Was hat Sie auf Trab gehalten?<br />

IMAD HAMSCHO: Genau diese unerwarteten Details,<br />

die man in der Planungsphase noch nicht auf<br />

dem Radar hat und die man erst im Betrieb erkennt,<br />

Stichwort Mängelmanagement. Oft sind es Baumängel,<br />

die den Betrieb erheblich stören und rasch<br />

behoben werden müssen. Die Koordination und<br />

die Triage von Meldungen mit der Vereinbarkeit von<br />

Genehmigungsmechanismen im Projekt und das<br />

Erkennen von Prioritäten waren die grössten Herausforderungen.<br />

Zum Beispiel?<br />

IMAD HAMSCHO: Notwendige Türeinstellungen<br />

oder neue Zugangsberechtigungen und angepasste<br />

Lichtsteuerungen. Die Nutzerinnen und Nutzer<br />

haben sich während der Planung intensiv mit<br />

dem Projekt und den künftigen Prozessen befasst.<br />

Trotzdem lässt es sich nicht immer verhindern,<br />

dass einige Anforderungen während dem laufenden<br />

Betrieb nachträglich angepasst oder sogar<br />

geändert werden müssen.<br />

In den vergangenen Monaten kamen solche<br />

Meldungen aus dem Neubau einzig von<br />

der Radiologie, soeben sind drei Bettenstationen,<br />

fünf Ambulatorien und der Eingangsbereich<br />

dazugekommen. Was verändert<br />

sich damit?<br />

ROLAND SAX: Je mehr Bereiche betroffen sind, desto<br />

mehr Meldungen gehen ein – und umso wichtiger<br />

werden effiziente und klare Strukturen für die Aufarbeitung.<br />

Wir haben unser Ticketsystem weiterentwickelt,<br />

bei dem alle Mängel, Störungen oder Bedürfnisse<br />

gemeldet werden können. Darauf folgt die<br />

Triage: Was erfordert eine gründliche Abklärung,<br />

wo müssen wir Fachpersonen von aussen holen, was<br />

können unsere eigenen Service Engineers selber erledigen?<br />

Ob es nun ein fehlendes Gerät, eine defekte<br />

Steckdose oder eine noch nicht einregulierte Raumautomation<br />

betrifft: Angeleitet durch den Prozess<br />

«Projektnachbearbeitung» gleisen wir zeitnah eine<br />

Lösung auf. Gleichzeitig erfassen und deklarieren<br />

wir sämtliche Mängel im besagten Ticketsystem, das<br />

hilft dem Projekt und uns, den Überblick über die<br />

ganze Dauer der Nachbearbeitung zu bewahren.<br />

Stehen Sie dabei unter Zeitdruck?<br />

ROLAND SAX: Im Gegensatz zu Störungen bei<br />

medizintechnischen Systemen, die von den Nutzerinnen<br />

und Nutzern meist direkt bei der Anwendung<br />

erkannt werden, sind gebäudetechnische<br />

Mängel oder Störungen oft nur indirekt und/oder<br />

verzögert spürbar. Die Herausforderung für uns<br />

ist es, diese zeitnah zu erkennen und aufzunehmen,<br />

damit die Garantiefristen nicht verstreichen.<br />

Imad Hamscho, war es in Ihren Augen ein<br />

Vorteil, dass die Radiologie zuerst eingezogen<br />

ist und Sie nicht alle Bereiche gleichzeitig<br />

am neuen Ort begleiten mussten?<br />

IMAD HAMSCHO: Der Vorteil liegt vor allem darin,<br />

dass wir von den Erfahrungen mit der Radiologie<br />

profitieren. Die Radiologie selbst war ein Spezialfall:<br />

Sie war während der Bauphase bereits in<br />

Betrieb, die Priorisierung der Ressourcen hinsichtlich<br />

der Mängelerledigung versus Baufortschritt<br />

in den übrigen Bereichen im Neubau war nicht immer<br />

einfach. In der Zwischenzeit haben wir jedoch<br />

einen guten Stand erreicht und viel geschafft.<br />

Wann ist Ihre Betreuung gelungen?<br />

IMAD HAMSCHO: Wenn die Nutzerinnen und<br />

Nutzer der Klinik sagen: «Wir können gut arbeiten»,<br />

bin ich zufrieden. Nach dem Bezug des gesamten<br />

Neubaus werden wir uns nochmals zusammensetzen.<br />

Ich werde dann erneut Feedback einholen und<br />

wir werden gemeinsam prüfen, was noch angepasst<br />

werden muss und welcher anfängliche Zusatzwunsch<br />

sich gegebenenfalls in der Zwischenzeit<br />

sogar erledigt hat.<br />

ROLAND SAX: Wenn die Kliniken und die Bereiche<br />

im Gebäude mit sämtlichen Technologien gut zurechtkommen,<br />

die Supportprozesse aus dem Service<br />

Engineering Center vollständig hochgefahren<br />

sind und natürlich alle Pendenzen erledigt wurden.<br />

Morena Crescenti, die Klinik für Radiologie<br />

und Nuklearmedizin war einige Monate «allein<br />

auf weiter Flur», nun kommt mehr Leben<br />

in den Neubau. Freuen Sie sich darauf?<br />

MORENA CRESCENTI: Ja, sehr. Mit dem kompletten<br />

Bezug des Neubaus respektive der Eröffnung<br />

« Zwei Jahre lang hatten<br />

wir sämtliche Faktoren<br />

für die technische<br />

Betriebs sicherstellung<br />

vor bereitet.»<br />

ROLAND SAX<br />

Leiter des Service Engineering<br />

Centers<br />

der Eingangshalle werden viele Abläufe vereinfacht.<br />

Wir hoffen, dass sich die neuen Patientenwege<br />

schnell etablieren und sich die Patientinnen<br />

und Patienten im Haus 07A zurechtfinden.<br />

Zu guter Letzt: Wie äussern sich die<br />

Patientinnen und Patienten über die neuen<br />

Räumlichkeiten?<br />

MORENA CRESCENTI: Wir erhalten viele positive<br />

Rückmeldungen. Viele staunen über die Grösse,<br />

andere loben den modernen Bau.<br />

Das Interview fand Ende April <strong>2024</strong>, vor der ersten<br />

Hauptumzugsetappe ins H07A, statt.<br />

Dialog<br />

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