01.07.2024 Aufrufe

Baumagazin 2024

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dialog<br />

«Nach dem Umzug<br />

ging es erst richtig los»<br />

Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin zog<br />

Ende 2023 als erster und einziger Bereich in den<br />

Neubau Haus 07A – der Auftakt in drei Etappen hatte<br />

es in sich, trotzdem ging der Betrieb nahtlos weiter.<br />

Wie ist es, als Klinik einzuziehen, wenn<br />

der Rest des Gebäudes noch unbewohnt ist<br />

und der Betrieb in den ersten Wochen aufgrund<br />

der komplexen Umzugsplanung am<br />

alten Standort parallel weiterläuft?<br />

Morena Crescenti, Fachspezialistin Netzwerk<br />

Radiologie, Imad Hamscho, Projektleiter<br />

im Bauprojektmanagement, und Roland<br />

Sax, Leiter Service Engineering Center,<br />

schauen zurück auf 100 aufregende Tage.<br />

Die ersten Monate im Neubau sind vorbei.<br />

Wenn Sie zurückdenken an die Zeit vor dem<br />

Umzug: Was hat Sie damals am meisten<br />

beschäftigt?<br />

MORENA CRESCENTI: Der Blick auf den Kalender,<br />

verbunden mit der Frage: Wird es wirklich pünktlich<br />

fertig sein, können wir plangemäss einziehen?<br />

ROLAND SAX: Auch uns hat der Zeitplan in Atem<br />

gehalten. Kann die Radiologie sofort in Betrieb<br />

gehen und alle Geräte reibungslos nutzen? Die erste<br />

Klinik im Gebäude würde zeigen, ob das «Nervensystem»<br />

funktioniert und alle Technologien im<br />

Gebäude richtig zusammenspielen und supportbar<br />

sind. Zwei Jahre lang hatten wir sämtliche Faktoren<br />

für die technische Betriebssicherstellung<br />

vorbereitet.<br />

IMAD HAMSCHO: Als Projektleiter im Bauprojektmanagement<br />

vertrete ich auch die Nutzerinnen<br />

und Nutzer: An der Schnittstelle von Bau und Kliniken<br />

spürte ich die Spannung von beiden Seiten.<br />

Das schlimmste Szenario für mich wäre gewesen,<br />

wenn wir den Umzug mit seiner aufwendigen und<br />

ausgeklügelten Logistik aus betrieblich verhindernden<br />

Gründen, wie beispielsweise Mängeln,<br />

hätten verschieben müssen.<br />

Glücklicherweise stand das nicht zur Debatte<br />

– der Umzug ging plangemäss über die<br />

Bühne, die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />

konnte ihren Betrieb im Haus 07A<br />

nahtlos weiterführen. Wie erleichtert<br />

waren Sie darüber?<br />

IMAD HAMSCHO: Grundsätzlich erleichtert. Doch<br />

nach dem Umzug ging es erst richtig los: Gerade bei<br />

einem hochinstallierten Bereich ist die Nachbetreuung<br />

sehr wichtig. Es zeigte sich, ob alles, was wir<br />

in den vergangenen Jahren geplant und vorbereitet<br />

hatten, auch in der Praxis funktionierte. Da diverse<br />

Arbeiten noch nicht abgeschlossen waren, gab es<br />

einige Hürden zu meistern: Die Gebäudeautomation<br />

war noch nicht im vollen Umfang betriebsbereit,<br />

was beispielsweise dazu führte, dass die Raumtemperatur<br />

nicht auf Anhieb stimmte. Noch nicht<br />

abgeschlossene Arbeiten wurden mit der Klinik<br />

abgestimmt und koordiniert, was zu einer gestaffelten<br />

Inbetriebnahme in drei Etappen innerhalb<br />

der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin führte<br />

– erst das Röntgen, dann die Magnetresonanztomographie,<br />

schliesslich die Computertomographie.<br />

Die Radiologie wurde doppelt geführt, am<br />

bisherigen Standort im Haus 03 und im Neubau.<br />

Zusätzlich waren die Information und der<br />

Empfang noch nicht im Haus.<br />

Wie wirkte sich dieser Doppelbetrieb<br />

auf die Patientinnen und Patienten aus,<br />

Morena Crescenti?<br />

MORENA CRESCENTI: Neu für sie war der Weg<br />

zwischen den beiden Häusern – das ist zwar nicht<br />

weit, doch immer wieder kam es vor, dass uns<br />

jemand nicht oder zu spät im Neubau gefunden<br />

hatte. Entsprechend mussten wir in Bezug auf<br />

die Wegführung und die Signalisierung mehrmals<br />

Anpassungen vornehmen.<br />

Gab es deswegen Terminverschiebungen<br />

oder -absagen?<br />

MORENA CRESCENTI: Es kam zu Beginn teilweise<br />

zu kleineren Ver zögerungen, aber unser Team<br />

leistete einen unglaublichen Einsatz. Wir konnten<br />

die Situation so managen, dass die Patientinnen<br />

und Patienten abgesehen vom Weg keine Veränderungen<br />

wahrgenommen haben.<br />

«Obwohl wir den Grundriss<br />

kannten, haben uns die<br />

Dimensionen überrascht.»<br />

MORENA CRESCENTI<br />

Fachspezialistin Netzwerk Radiologie<br />

Woran mussten Sie sich am neuen Ort am<br />

meisten gewöhnen?<br />

MORENA CRESCENTI: An die Raumverhältnisse!<br />

Verglichen zu vorher bewegen wir uns in ganz<br />

anderen Dimen sionen – gross, modern, hell,<br />

freundlich. Obwohl wir den Grundriss kannten,<br />

haben uns die Dimensionen überrascht. Zudem<br />

kam fast täglich irgendetwas Unerwartetes ans<br />

Licht. Natürlich hatten wir die Abläufe im Neubau<br />

durchgespielt, doch im Klinikalltag offenbarten<br />

sich dann Dinge, die nicht vorher sehbar waren.<br />

Wie sind Sie mit dieser Situation<br />

umgegangen?<br />

MORENA CRESCENTI: Geholfen haben eine grosse<br />

Portion Optimismus und das Wissen, dass es<br />

besser wird, sobald die Anfangsknacknüsse gelöst<br />

Dialog<br />

30 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!