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Christkatholisch_2024-7

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<strong>Christkatholisch</strong><br />

Bischofswahl<br />

Ein wichtiger Tag<br />

für unsere Kirche –<br />

kleine Chronologie der<br />

Ereignisse<br />

Vom Bischof werden<br />

Spürbarer Pfingstgeist<br />

für eine Kirche, die<br />

gemeinsam aufbricht<br />

<strong>Christkatholisch</strong> –<br />

eine andere Kirche?<br />

Geschichte eines<br />

«frommen» Begriffs<br />

Nr. 7 Juli <strong>2024</strong><br />

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Carte Blanche<br />

Hallo Mensch<br />

2<br />

Beim Vorbereiten der Abdankungsfeier zu Ehren<br />

ihrer Mutter sagte mir die Tochter, es sei ihr<br />

schwergefallen, den Lebenslauf zu schreiben. Als<br />

sie nicht mehr weiterwusste, probierte sie es mit<br />

künstlicher Intelligenz (KI), mit dem Programm<br />

ChatGPT. «Hallo Mensch, ich bin ein KI-Chatbot»<br />

war zu lesen und dann: «Was kann ich für dich<br />

tun?» Sie gab ein: «Lebenslauf Abdankungsfeier!»<br />

Antwort: «Es tut mir leid, ich<br />

verstehe nicht ganz, was du<br />

meinst. Kannst du mir bitte<br />

mehr Informationen geben,<br />

damit ich dir besser helfen<br />

kann?» Sie beantwortete<br />

weitere Fragen. Heraus kam<br />

ein Lebenslauf, der dermassen<br />

gut war, dass er der<br />

Tochter fremd vorkam. So verfasste sie selbst den<br />

Lebenslauf. Künstliche Intelligenz wird in den kommenden<br />

Jahren uns alle herausfordern. Nicht nur<br />

die Arbeitsplätze werden durch die Technologie<br />

verändert, auch unser kirchliches Leben spürt radikale<br />

Veränderungen. Die KI muss in unseren kirchlichen<br />

Zukunftsdebatten eine Rolle spielen, wenn<br />

wir nicht überrollt werden wollen. Das Potenzial für<br />

Innovation und Wachstum ist enorm, doch existieren<br />

auch Grenzen. Hier sind wir gefragt, damit wir<br />

das Ohr für unseren Herzschlag und für den unserer<br />

Mitmenschen nicht verlieren. Wie viele Menschen<br />

erleben wir im Alltag mit ihren Handys und<br />

der dahinterstehenden KI? Die KI hat uns einen<br />

Ball zugeworfen und damit die Frage, wer die Verantwortung<br />

über Chancen und Gefahren der künstlichen<br />

Intelligenz trägt.<br />

Niklas Raggenbass<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

Haftungsausschluss<br />

Wir danken allen Einsenderinnen<br />

und Einsendern von Leserbriefen,<br />

Beiträgen und Artikeln. Bitte<br />

beachten Sie folgende Publikationsrichtlinien:<br />

Redaktionsschlusstermine sind<br />

verbindlich. Verspätet eingereichte<br />

Beiträge erscheinen frühestens in<br />

der Folgenummer. Sämtliche Beiträge<br />

müssen in elektronischer<br />

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Leserbriefe benötigen einen inhaltlichen<br />

Bezug auf einen im «<strong>Christkatholisch</strong>»<br />

erschienenen Artikel<br />

und müssen den vollständigen<br />

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Verfasserin oder des Verfassers<br />

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Die Redaktion behält sich vor,<br />

zugesandte Texte bezüglich Inhalt<br />

und Sprache anzupassen sowie<br />

Kürzungen vorzunehmen.<br />

Eingesandte Inserate müssen den<br />

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Heftes entsprechen. Sie sind als<br />

.pdf-Dateien anzuliefern inklusive<br />

eingebetteter Bilder und Fonts und<br />

optimiert für Recycling-Papier.<br />

Grundsätzlich gilt keine Publikationspflicht<br />

für eingereichte Beiträge;<br />

über nicht veröffentlichte<br />

Beiträge wird keine Korrespondenz<br />

geführt. Im Weiteren wird auf das<br />

Medienstatut der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche der Schweiz<br />

verwiesen.<br />

Zum Titelbild<br />

An der 157. Session der Nationalsynode<br />

vom 24. und 25. Mai in<br />

Aarau wurde Frank Bangerter,<br />

Pfarrer der Kirchgemeinde Zürich,<br />

am 24. Mai zum 8. Bischof der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Kirche gewählt.<br />

Wir freuen uns sehr und gratulieren<br />

Bischof electus Frank von<br />

ganzem Herzen und wünschen ihm<br />

bei der Vorbereitung zur Bischofsweihe<br />

am 14. September in Bern –<br />

und darüber hinaus – die Kraft vom<br />

Heiligen Geist. Jesus Christus wird<br />

ihn und alle, mit denen zusammen<br />

er die Kirchen in die Zukunft bringen<br />

möchte, in diesem verantwortungsvollen<br />

Amt begleiten. Lesen<br />

Sie dazu den Stimmungsbericht<br />

und geniessen Sie die Bildimpressionen.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

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Inhalt<br />

Thema<br />

Bischofswahl in Aarau – ein Stimmungsbericht 4<br />

Lesen Sie den Stimmungsbericht und geniessen Sie die Bildimpressionen!<br />

Bischof werden 11<br />

Spürbarer Pfingstgeist für eine Kirche, die gemeinsam aufbricht.<br />

Grusslied von Maria Kubin – einmal anders 15<br />

«Kirche ist man nicht allein!» – eine Ode zur Zusammenarbeit<br />

Grusswort von Regierungsrat Alex Hürzeler 16<br />

«Im Aargau wird der Dialog vorbildlich geführt.» – Anerkennung an die Weitsicht<br />

Hintergrund<br />

<strong>Christkatholisch</strong>? – ist das eine andere Kirche? 22<br />

Die Schweizerische Sprachregelung «christkatholisch» fällt markant ins Auge.<br />

Älter als die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche der Schweiz 26<br />

Die christkatholische Ausbildungseinrichtung an der Universität Bern<br />

Weltweites Treffen des Global Christian Forum 30<br />

Bericht vom Treffen des Global Christian Forum in Accra in Ghana<br />

Panorama<br />

Ökumene ist Kirche – immer Vielfalt 38<br />

Was bedeutet Ökumene in der Kirche, was bedeutet sie im Religionsunterricht?<br />

Aus den Gemeinden<br />

Magden-Olsberg, Baden-Brugg-Wettingen, Fricktal,<br />

Grenchen/Bettlach/Selzach, Olten, Allschwil 44–49<br />

Agenda<br />

Baselland, Basel-Stadt, Kanton Aargau, Ostschweiz,<br />

Zürich, Kanton Bern, Kanton Solothurn, Luzern, Tessin 50–57<br />

Museumstipp – Forum Schweizer Geschichte 58<br />

Nomen est omen – Ursula 60<br />

Gratulationen und Rätselecke 62/63<br />

Bibelwort<br />

«Das Zauberwort Geduld» von Sarah Böhm-Aebersold 64<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

3<br />

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Thema<br />

«Ich werde alles daransetzen,<br />

ein Bischof für euch alle zu sein!»<br />

Bischofswahl: Hoffnungen, Enttäuschungen und Visionen<br />

Endlich war es soweit. Der neue Bischof wurde von der Nationalsynode in<br />

Aarau gewählt! Schon im Vorfeld war es spannend, als wir uns etwa an der<br />

Pastoralkonferenz darüber austauschten, wer sich für dieses Amt zur Verfügung<br />

stellen würde. Für mich war es etwas ganz Neues.<br />

Von Klaus Gross<br />

Die Auflistung aller potenziellen Wahlkandidaten und<br />

-kandidatinnen, und die Nennung der ersten drei Nominierten<br />

im «<strong>Christkatholisch</strong>» erfolgte diesen Februar:<br />

Pfarrer Frank Bangerter, Pfarrer Christoph<br />

Schuler und Pfarrer Lars Simpson. Bis unmittelbar<br />

vor der Wahl hätten sich Berechtigte, die Mitglied<br />

der Nationalsynode sind, noch nominieren lassen<br />

können.<br />

Mit einer individuellen Präsentation stellten sich die<br />

drei Nominierten bei der Wählerinnen- und Wählerversammlung<br />

vom 13. April in der Stadtkirche Olten<br />

vor. Eine weitere Vorstellung fand dann vor der Wahl<br />

im «<strong>Christkatholisch</strong>» statt, und in verschiedenen<br />

regionalen Zeitungen waren weitere Interviews zu<br />

lesen. Es zeigte sich, dass die Bischofswahl auch<br />

ausserhalb der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche auf Interesse<br />

stiess.<br />

Am Tag der Wahl, auf dem Weg vom Bahnhof zur<br />

Stadtkirche, traf man schon die ersten Kolleginnen<br />

und Kollegen, Synodale und weitere Interessierte,<br />

die zum Gottesdienst unterwegs waren. Natürlich<br />

ging es in allen Gesprächen um das eine Thema:<br />

Wer wird Bischof? Was denkst Du? Wie viele Wahlgänge<br />

wird es wohl geben?<br />

Im Gottesdienst sprach Lenz Kirchhofer, Pfarrer von<br />

Aarau, das Predigtwort. Er lud dazu ein, mit einem<br />

Summen zu bekunden, wer sich schon für einen Nominierten<br />

entschieden hatte. Dort, wo ich stand, war<br />

ein starkes Summen zu vernehmen.<br />

Lenz gab in seiner Predigt Hinweise zu den spirituellen<br />

Wahlkriterien, mit denen in unserer Zeit von<br />

einem Bischof Mass genommen wird: «Ich wünsche<br />

mir jemanden, der den Schneid hat, Überkommenes<br />

kurzerhand abzuschneiden, die Kräfte zu bündeln<br />

und entschieden in die Richtung zu lenken, in die<br />

unsere Kirche wachsen und gedeihen kann. Ich wünsche<br />

mir jemanden, der Leerläufe und Energiefresser<br />

erkennt und abschaltet.»<br />

Nach dem festlichen Gottesdienst in Französisch,<br />

Italienisch und Deutsch, ging es in die Pause und<br />

zur Registrierung der Wahlberechtigten. Es war<br />

schön zu sehen, wie die drei Nominierten gemeinsam<br />

mittendrin waren. Und doch, die Spannung lag<br />

in der Luft – nicht nur bei den Nominierten, nicht nur<br />

bei mir, da zwei der Nominierten im selben Pfarrteam<br />

sind wie ich, auch bei vielen anderen.<br />

Der Präsident der Nationalsynode Pfr. Nassouh Toutoungi<br />

eröffnete nun offiziell die Synode. Begrüsst<br />

wurden viele Gäste, die der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche<br />

verbunden sind: «Lassen wir uns für die Bischofswahl<br />

vom Heiligen Geist leiten.» Kurz vor der<br />

Wahl, folgten Grussworte aus der Politik, von Vertretern<br />

anderer Religionen und Konfessionen. Bei<br />

allen Beteiligten war spürbar, dass wir ein bedeutendes,<br />

historisches Ereignis für die <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirche der Schweiz erleben würden.<br />

Der Countdown<br />

zur Wahl erfolgte<br />

Der Wahlmodus wurde erläutert, jeder Wähler und<br />

jede Wählerin wurde namentlich aufgerufen. Die Auszählung<br />

erfolgte öffentlich. Laut Verfassung ist für<br />

die Wahl eine 2/3 Mehrheit erforderlich. Es gab keine<br />

Fragen zum Wahlverfahren, dieses war allen klar.<br />

Jetzt war die letzte Chance für eine Nachnominierung<br />

– es erfolgte keine.<br />

Die Stimmen der Stimmberechtigten setzten sich<br />

wie folgt zusammen: 65 Stimmen der Synodalen der<br />

Kirchgemeinden, 9 Stimmen aus dem Synodalrat und<br />

42 Stimmen der Geistlichen. Es waren also 116 Stimmen,<br />

wovon 78 Stimmen zur geforderten 2/3 Mehr-<br />

4<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

Gäste aus Politik und Wirtschaft,<br />

Angehörige anderer Religionen<br />

und Konfessionen, Mitglieder<br />

der Nationalsynode kommen in<br />

Aarau zusammen. Vor dem<br />

Beginn der Nationalsynode<br />

anregende, erste Gespräche.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

5<br />

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Thema<br />

Der feierliche Eröffnungsgottesdienst,<br />

bei dem die drei Nominierten<br />

mit allen anderen mitfeierten,<br />

wurde von Bischofsverweser<br />

Daniel Konrad geleitet.<br />

Besinnliche Gebete, Texte und<br />

Musik stimmten zur Bischofswahl<br />

ein.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

6 <strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

heit führen würden. Bevor die Wahl beginnen konnte,<br />

wurde noch der Wahlausschuss einstimmig gewählt.<br />

Um 12.35 Uhr begann der<br />

erste Wahlgang<br />

Mein Herz pochte ein bisschen schneller. Die Urne<br />

war noch leer. Nun wurden die Wählerinnen und<br />

Wähler in alphabetischer Reihenfolge zur Abgabe<br />

der Wahlzettel aufgerufen. Zunächst die Synodalen,<br />

dann der Synodalrat, danach die Geistlichen.<br />

Nach der Stimmabgabe wurde die Urne geleert, die<br />

öffentliche Auszählung begann. Und wieder einmal<br />

mehr erfüllte ein Gemurmel den Kirchenraum, die<br />

Anspannung suchte, sich Luft zu verschaffen. Ein<br />

Smalltalk mit der Nachbarin, dem Nachbarn half.<br />

Es ging los. Die Stimmzettel wurden laut vorgelesen.<br />

Die erste Stimme fiel auf Frank Bangerter, die<br />

zweite auf Lars Simpson, und die dritte Stimme auf<br />

Christoph Schuler. Das war ja ein guter Anfang.<br />

Nach zehn Stimmzetteln konnte man noch nichts<br />

erahnen. Nach 50 Stimmen, bekam man so ein Gefühl,<br />

aber es gab noch genügend Stimmzettel auszuwerten.<br />

Auch das Schweizer Fernsehen war mit<br />

der Kamera nah dran.<br />

Dann das erste Ergebnis. Es wurde sehr ruhig im<br />

Raum. Alle lauschten der ersten Auszählung: «Frank<br />

Bangerter 40 Stimmen, Christoph Schuler 28 Stimmen<br />

und Lars Simpson 44 Stimmen.» Ein Stimme<br />

erhielt Adrian Suter, Pfarrer in Luzern, eine Stimme<br />

Daniel Konrad, Bischofsverweser und Pfarrer in Olten.<br />

Zwei Wahlzettel waren leer eingelegt.<br />

Wir hatten eine erste Orientierung und es ging in<br />

die zweite Runde, den 2. Wahlgang. Jetzt lief es<br />

schon zügiger, man wusste ja schon, wann man aufgerufen<br />

wird. Die Fernsehkameras des SRF kamen<br />

wieder in Stellung.<br />

Die Urne wurde gelehrt, erneut wurden die Stimmen<br />

laut vorgelesen. Am Ende des zweiten Wahlganges<br />

stand folgendes Ergebnis fest: Frank Bangerter erhielt<br />

47 Stimmen, Christoph Schuler noch deren 19<br />

und Lars Simpson 46 Stimmen. Somit zeichnete sich<br />

eine Tendenz für zwei Nominierte ab. Von einer 2/3<br />

Mehrheit waren wir jedoch noch weit entfernt. Es<br />

ging unverändert weiter – kein Nominierter zog seine<br />

Wahl zurück.<br />

Der dritte Wahlgang folgte. Wir holten uns zwischendrin<br />

ein Sandwich, damit der Blutzucker vor lauter<br />

Anspannung nicht in den Keller sackt. Dieser Wahlgang<br />

ging etwas zügiger. Wir waren ja bereits geübt.<br />

Das Ergebnis des dritten Wahlganges zeigte<br />

eine weitere Tendenz auf: Frank Bangerter erhielt<br />

54 Stimmen, Christoph Schuler gerade noch 11 Stimmen<br />

und Lars Simpson beachtliche 46 Stimmen.<br />

Wiederum wurden zwei leere Wahlzettel eingelegt.<br />

Was nun? Nach einer kurzen Pause, ging Christoph<br />

Schuler ans Mikrophon. Er bedankte sich für die<br />

Unterstützung und zog seine Nomination zurück.<br />

Seine Rede endete mit den Worten «Gelobt sei Jesus<br />

Christus.» Die Gemeinde antwortete mit «in<br />

Ewigkeit Amen» und mit einem langen andauernden<br />

Applaus – Applaus nicht aus Freude, sondern aus<br />

Respekt vor dem Verzicht und vielleicht auch Achtung<br />

vor dem Loslassen eines Traumes. Es war<br />

spürbar, dass es Christoph Schuler nicht leichtgefallen<br />

sein musste.<br />

Im vierten Wahlgang veränderte sich die Anzahl der<br />

Wahlberechtigten. Es waren noch 114 Stimmberechtigte.<br />

Demnach waren nun 76 Stimmen für eine 2/3<br />

Mehrheit erforderlich. Die Wahl ging zügig weiter.<br />

Frank Bangerter erhielt 59 Stimmen und Lars Simpson<br />

48 Stimmen. Es wurden 25 leere Wahlzettel<br />

eingelegt.<br />

Ein 5. Wahlgang wurde<br />

erforderlich<br />

Die Spannung stieg wie in einem Krimi. Zudem kam<br />

der Hinweis, dass für einen 6. Wahlgang nur noch<br />

blanko Wahlzettel zur Verfügung stehen würden.<br />

Für den fünften Wahlgang gingen also nochmals alle<br />

Wahlberechtigten zur Urne, um ihre Stimmen abzugeben:<br />

Das Ergebnis hörten wir gegen 15.10 Uhr.<br />

Insgesamt immer noch 114 Stimmzettel, das absolute<br />

Mehr also bei 76 Stimmen. Es wurden fünf leere,<br />

zwei Stimmen für Daniel Konrad, 44 Stimmen für<br />

Lars Simpson und 63 Stimmen für Frank Bangerter<br />

eingelegt. Keiner hatte also die erforderliche Mehrheit<br />

erreicht.<br />

Die Spannung stieg, Lars Simpson trat in Würde ans<br />

Mikrophon. In einer sehr persönlichen und emotionalen<br />

Ansprache zog er seine Nomination zurück<br />

und gratulierte Frank, da er bei der nächsten Wahl<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 7<br />

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Thema<br />

als einziger Nominierter sicher gewählt werden würde.<br />

Lars würdigte die 14-jährige Zusammenarbeit<br />

im Pfarrteam Zürich, als immer kollegial und voller<br />

Kameradschaft. Es folgten Standing Ovations für<br />

die grosse Geste von Lars und dafür, dass er den<br />

Weg für die Bischofswahl von Frank Bangerter frei<br />

gab.<br />

Franz Peter Murbach kam seiner Verantwortung als<br />

Synodenpräsident nach und wies uns alle darauf<br />

hin, dass entsprechend der Wahlordnung ein weiterer<br />

Wahlgang notwendig sei, um die 2/3 Mehrheit<br />

zu erlangen. Wir begaben uns nochmals zur Urne,<br />

doch zur Abwechslung in umgekehrter alphabetischer<br />

Reihenfolge, wie die Leiterin des Wahlbüros<br />

augenzwinkernd sagte.<br />

Endlich: Das definitive Ergebnis stand um 15.40 Uhr<br />

fest: Es wurden 114 Stimmzettel abgegeben. 90<br />

Stimmen für Frank Bangerter. Somit war Frank Bangerter<br />

zum Bischof gewählt. Für Lars gab es noch<br />

9 Stimmen, obgleich er seine Nomination zurückgezogen<br />

hatte. Ausserdem wurden 11 leere Stimmzettel<br />

abgegeben und weitere einzelne Namensnennungen<br />

erwähnt.<br />

«Nimmst Du die Wahl an?»<br />

Auf die Frage des Synodalratspräsidenten, ob er die<br />

Wahl annehme, antwortete Frank Bangerter mit einem<br />

Ja. Er dankte im Anschluss in allen vier Landessprachen<br />

für das Vertrauen. Ebenso dankte er seinem<br />

Partner Franz Othmar, seiner Familie, den Freundinnen<br />

und Freunden und der Kirchgemeinde Zürich.<br />

«Ich freue mich darauf, gemeinsam mit euch und eurem<br />

aktiven Mitwirken unsere mutige und grossartige<br />

christkatholische Kirche ein stückweit in die Zukunft<br />

zu begleiten. Und seid gewiss: Ich werde alles<br />

daransetzen, ein Bischof für euch alle zu sein. Euer<br />

Diener und Gottesdiener – mit Gottes Hilfe. Dafür<br />

brauche ich aber auch Euren Beistand und Eure Gebete.»<br />

Die Emotionen kochten hoch – was für ein Wahlmarathon.<br />

Im Applaus waren die Gefühle für den neu<br />

gewählten Bischof, für die Nominierten und den Wahlausschuss<br />

deutlich spürbar. Das «Te Deum» in mehreren<br />

Sprachen war der krönende Abschluss.<br />

seinem Schlusswort seiner Freude Ausdruck, dass<br />

nun ein neuer Bischof gewählt ist. Er dankte ausdrücklich<br />

allen Nominierten für ihr gegenseitiges Vertrauen.<br />

Die Bischöfin der Altkatholischen Kirche Österreichs,<br />

Maria Kubin, gratulierte herzlich und betonte,<br />

dass sie sich auf die Zusammenarbeit bei der<br />

IBK (Internationale Bischofskonferenz) sehr freue.<br />

Hurra, wir haben für dies<br />

anspruchsvolle Amt einen<br />

neuen Bischof<br />

Die Geschichte der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche der<br />

Schweiz hat ein neues Kapitel aufgeschlagen. Bei<br />

der Pastoralkonferenz in Wislikofen im Frühjahr dieses<br />

Jahres, sassen wir am Abend noch gemütlich im<br />

Gewölbekeller zusammen. Die drei Nominierten waren<br />

an einem Tisch und tauschten sich aus.<br />

Was für ein aussagekräftiges Bild, für die Gestaltung<br />

der Zukunft unserer christkatholischen Kirche. Ich<br />

denke, dies ist in unserer synodal-episkopal verfassten<br />

Kirche nur in einem offenen, ehrlichen und dialogischen<br />

Miteinander, auf Augenhöhe möglich.<br />

So wünsche ich dem neuen Bischof, den Kirchgemeinden,<br />

allen Laien und den Geistlichen – uns allen<br />

– für die anstehenden Aufgaben, Gelassenheit, Mut<br />

und Weisheit, wie es in einem bekannten Gebet zum<br />

Ausdruck kommt:<br />

«Gott, gib mir die Gelassenheit, die Dinge<br />

hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,<br />

Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,<br />

und die Weisheit, das eine vom anderen zu<br />

unterscheiden.»<br />

Weitere Bilder zur Bischofswahl und zur Synodesession<br />

in Aarau finden Sie auch auf unserer Website.<br />

Merken Sie sich bereits heute die Termine für<br />

nächsten Synodesessionen:<br />

Freitag, 13. und Samstag, 14. Juni 2025<br />

Freitag, 29. und Samstag, 30. Mai 2026<br />

Synodalratspräsident Franz Peter Murbach gab in<br />

8<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

Mit dem Abendmahl will uns<br />

Jesus von Nazareth alle verbinden<br />

und stärken – in unserem<br />

Hoffen, Vertrauen und Lieben.<br />

Lenz Kirchhofer, gastgebender<br />

Pfarrer von Aarau, gibt den<br />

Ministrierenden noch Anweisungen<br />

zur Messe.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

9<br />

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Thema<br />

Bischofswahl: Demokratie pur.<br />

Alle Wahlberechtigten wurden<br />

aufgerufen, mussten ihren Wahlzettel<br />

stempeln lassen und in die<br />

Urne legen. Die Wahlzettel<br />

wurden danach laut vorgelesen<br />

und offen ausgezählt. Dann<br />

warten …<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

10<br />

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Thema<br />

«Den Menschen und<br />

Kirchgemeinden nahe sein.»<br />

Ein Bischof werden<br />

Am Abend nach der Wahl wird Frank Bangerter beim Apéro von Tisch zu<br />

Tisch gehen. Inmitten von allen, wird er sich vortasten in den neuen, viel<br />

grösseren Kreis, er wird zuhören, lachen, diskutieren. Ohne Alben, ohne<br />

rote Stolen: spürbarer Pfingstgeist für eine Kirche, die gemeinsam aufbricht,<br />

dabei gewiss auch streiten wird über das zu Bewahrende und das zu Erneuernde.<br />

Ein Bild von Vielfalt, gangbar nicht ohne Konflikte, aber lebendig und<br />

mit immer wieder möglicher Liebe, wird sich auftun.<br />

Von Erika Moser<br />

Drehen wir die Uhr zurück auf den ereignisreichen<br />

24. Mai in Aarau. Es flirrt vor Erwartungen in der Kirche.<br />

Medienleute eilen hin und her, bringen Kameras<br />

in Position. Die Mütze, mein Herr, Sie sollten die Mütze<br />

ausziehen in der Kirche, das wäre höflich.<br />

Dann der Einzug der Geistlichen, in Alben mit den<br />

roten Stolen nach Pfingsten gewandet. Ein Bild von<br />

Einheit, wogendes Weiss, leuchtendes Rot. Drei aus<br />

ihrer Mitte stehen zur Wahl, um Bischof zu werden.<br />

Einer wird es.<br />

Nach dem Synodegottesdienst beginnt das Wahlprozedere.<br />

Den Kandidaten steht die Anspannung ins<br />

Gesicht geschrieben: Was, wenn ich gewählt werde?<br />

Was, wenn nicht? Flüchtige Momente der Gelassenheit<br />

in den Gesichtern, wohl dann, wenn ein Kandidat<br />

den Ausgang der Wahl Gott anvertraut. Oder vielleicht,<br />

wenn eine innere Stimme wispert, dass die<br />

Wahl auf einen andern fallen werde, der das Gewicht<br />

der Verantwortung fortan trage. Halt gibt die Hinwendung<br />

zum Gefährten, zur Gefährtin.<br />

Die Anspannung<br />

vibriert im Raum<br />

Nun ruft die Vorsitzende des Wahlausschusses die<br />

Berechtigten mit Namen zur Urne. Alphabetisch diszipliniert<br />

bewegt sich der Reigen durch die Kirche,<br />

Schritte, Blicke, Stoffgeräusche, raschelnde Wahlzettel,<br />

das hölzerne Klappern der umgedrehten Urne,<br />

es knackt im Mikrofon. Die Vorsitzende liest die Namen<br />

auf den Wahlzetteln ab, einen um den andern.<br />

Lars Simpson. Christoph Schuler. Frank Bangerter.<br />

Andere Namen fallen vereinzelt, von Frauen, von jüngeren<br />

Geistlichen, vom Bistumsverweser. Raunen in<br />

den Kirchenbänken, Auflachen, Applaus. Die Wahl<br />

zieht sich hin. Lange. Anspannung vibriert im Raum,<br />

die Medienleute werden nervös und nervöser.<br />

Die Wahl nicht erwartet<br />

Nach dem fünften Wahlgang erklärt auch der zweite<br />

Kandidat den Verzicht. Im sechsten wählen zwei Drittel<br />

der Stimmberechtigten Frank Bangerter zum Bischof<br />

der christkatholischen Kirche der Schweiz. Er<br />

hat nicht erwartet, gewählt zu werden. Da steht er<br />

und fasst es kaum und fasst sich und tritt ans Redepult.<br />

Mit bewegter Stimme bedankt er sich, in allen<br />

Landessprachen. Er spricht von der Verantwortung,<br />

vom Respekt vor der Aufgabe. Von seiner Freude und<br />

dem Willen, ein Bischof für alle zu sein, in einer Kirche,<br />

die offen und mutig auftritt, die Gutes tut und<br />

darüber spricht, die glaubwürdig ist und authentisch<br />

und mit ihrer Begeisterung auch spirituell Suchende<br />

anspricht.<br />

Für Reformen will er sich einsetzen, neue Gottesdienstformen<br />

erproben. Die Verantwortung für das<br />

Bistum gemeinsam mit dem Synodalrat tragen. Den<br />

Menschen und Kirchgemeinden nahe sein, sie stärken<br />

und ermächtigen. Die Geistlichen unterstützen,<br />

ihr Seelsorger sein. Das Mögliche tun für geistlichen<br />

Nachwuchs und über vermehrten Einbezug der Laien<br />

im Gottesdienst nachdenken.<br />

Begeistert spricht er über seine offene, liberale Kirche,<br />

die Frauen ordiniert und die Ehe für alle kennt,<br />

die lebensnah ist und Vielfalt anerkennt. Noch stärker<br />

als bisher will er zum Ausdruck bringen, was diese<br />

Kirche in katholischer Tradition ausmacht.<br />

Dann folgen die Emotionen<br />

Kameras sind auf ihn gerichtet, er betont das Gemeinsame<br />

am kommenden Weg, am kirchlichen Leben<br />

und Werk zusammen mit den Geistlichen, den<br />

Laien, den Kirchgemeinden und ihren Mitgliedern.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

11<br />

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Thema<br />

Dann bahnt er sich den Weg zurück zum Gefährten,<br />

überwältigt von Emotionen.<br />

Frank, der Seelsorger, ein feiner, feinfühliger Mensch,<br />

ein Zuhörer, einer, der das Laute nicht sucht, aber<br />

das Wahre; was den Schritten weiten Raum gibt und<br />

den Knöcheln Standfestigkeit (Ps 18,37), das Fundament<br />

einer spirituellen Heimat. Gebaut als Kirche,<br />

heiliger Raum, offen zum Himmel, ein Dach über den<br />

Seelen.<br />

Das Rampenlicht<br />

ist ungewohnt<br />

Die Freude, die Überraschung, das Wundern, das Gewicht<br />

der Verantwortung, all die Gefühle durcheinander.<br />

Da ist kein Raum für eine Minute des Rückzugs,<br />

keine Zeit, die Emotionen zu Ende zu fühlen.<br />

Alle sehen zu ihm hin. Ohne dass er Gelegenheit hätte,<br />

vom Erstaunen ins Wahrhaben zu gelangen, bleiben<br />

die Kameras auf ihn gerichtet, die Journalisten<br />

beginnen mit den Interviewfragen, die Beleuchter<br />

leuchten sein Gesicht aus, Frank kommt kaum zu<br />

Atem. Verhaspelt sich, schliesst die Augen, atmet hörbar<br />

aus. Noch einmal stellt der Journalist seine Frage,<br />

noch einmal antwortet Frank. Das Rampenlicht<br />

ist ungewohnt, es kommt Frank zugute, ein erfahrener<br />

Priester zu sein. In diesen Stunden wechselt der<br />

Ausdruck auf seinem Gesicht wie Wolkengestalten<br />

bei Windwetter, bald mit festem Blick und Zuversicht,<br />

bald fragend erstaunt, bald suchend nach einem Ort<br />

ausserhalb des Lichtkegels. Wer bin ich, dass ich<br />

Euer Bischof sein könnte? Welch eine Freude, ihr<br />

habt mich zu Eurem Bischof gewählt, ich will mich<br />

des Vertrauens und der Ehre würdig erweisen!<br />

Schon tickern die News, kommen die Presseanfragen,<br />

werden dicke, mitunter diskriminierende Schlagzeilen<br />

und erste Artikel verfasst, über die Herausforderungen,<br />

die den neuen Bischof erwarten, als gäbe<br />

es die Nationalsynode und den Synodalrat nicht. Als<br />

wäre es die einsame Aufgabe eines bischöflichen<br />

Herrschers, die Herausforderungen zu meistern. Gewiss,<br />

ein Bischof repräsentiert eine Kirche nach aussen.<br />

Auch hatten Schlagzeilen noch selten den Platz<br />

für differenzierende Worte wie das Frank und allen<br />

anderen Kirchenzugehörigen so wichtige: gemeinsam.<br />

Die Leitung der Kirche obliegt der Nationalsynode,<br />

dem Bischof und dem Synodalrat gemeinsam,<br />

so besagt es die Kirchenverfassung.<br />

Um 17 Uhr läuten die Glocken und verkünden die<br />

Wahl. Sie läuten deinetwegen, sagt der Synodepräsident<br />

zu Frank, in den christkatholischen Kirchen im<br />

Land. Frank ist ergriffen.<br />

Mahl und Gemeinschaft<br />

Stimmengewirr und Gläserklirren am Apéro. Frank<br />

geht von Tisch zu Tisch, hört zu, redet und scherzt.<br />

Mit jedem Tisch, jedem Gespräch bewohnt er die<br />

neue Rolle etwas bewusster. Als im Saal das Essen<br />

aufgetragen wird, spricht Frank sein erstes Tischgebet<br />

als gewählter Bischof, frei, sorgfältig die Worte<br />

wählend, mit fester Stimme.<br />

Bischof werden,<br />

Bischof sein<br />

Ein Bischof werden. Was vorher Gedankenspiel war,<br />

wird mit der Wahl ein Hineinwachsen in die Berufung,<br />

und mit der Weihe wird das Tor durchschritten. Das<br />

Werden dauert wohl fort. Drei elementare Aufgaben<br />

des Bischofs oder der Bischöfin nennt das Weihegebet:<br />

der Verkündigung dienen und das Evangelium<br />

verbreiten, mit den Menschen die grossen Taten von<br />

Gottes Liebe feiern und sie als guter Hirte auf Gottes<br />

Wegen leiten. Ein verbindender Mensch, verbunden<br />

mit allen Gläubigen, auch denen im kirchlichen<br />

Amt.<br />

12<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

Die Spannung war zum Greifen.<br />

Mal ein Lachen, mal war es<br />

mucksmäuschenstill. Nach<br />

einigen Wahlgängen trat<br />

Pfr. Christoph Schuler ans<br />

Mikrophon und sagte mit bewegenden<br />

Worten: «Ich danke allen<br />

und ziehe meine Nomination<br />

zurück!»<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

13<br />

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Thema<br />

Die Wahl hätte sich noch lange<br />

hinziehen können, wenn Pfr.<br />

Lars Simpson sich nicht an<br />

seinen Teamkollegen gewandt<br />

hätte: «Ich danke Dir für das<br />

faire und freundschaftliche<br />

Miteinander, ich bleibe Pfarrer<br />

in Zürich!» So wurde Frank<br />

Bangerter zum Bischof gewählt.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

14<br />

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Thema<br />

«Kirche ist man<br />

nicht allein!»<br />

Grusslied der Bischöfin Maria Kubin<br />

«Das Beste kommt zum Schluss, sagt man schalkhaft und so dachte ich mir,<br />

einmal etwas anderes zu machen. [...] In der Vorbereitungsphase hörte ich ein<br />

Lied und dachte, dass ich Euch etwas vorsinge. Ich hab das Lied ein bisschen<br />

verändert. Das ‹Ich› ist die österreichische Kirche [...] und das ‹Du› ist die<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Kirche und bist Du Bischof electus Frank.»<br />

Von Maria Kubin, Bischöfin der Altkatholischen Kirche von Österreich<br />

«Ich bin ja auch Bischöfin<br />

und da mache ich sowieso<br />

immer alles anders.»<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

«Alles krieg ich alleine hin:<br />

Mal schaun, wozu ich fähig bin<br />

Und wenn mich keiner besser kennt,<br />

Bin ich selbst mein Assistent.<br />

Ich habe mich sehr gut im Griff,<br />

Bin mein Käp’tn und mein Schiff,<br />

Grab ich auch mal in die Wies’n,<br />

Führ ich mich aus allen Kris’n.<br />

Spionier mich selber aus,<br />

Stell mich ein und schmeiss mich raus.<br />

Fahr ich hinten rein,<br />

Hau’ mir dann auch auf ‘s Nasenbein.<br />

Ich les’ mir aus der Hand<br />

Und klatsch mich an die Wand.<br />

Ich lach mich aus und lüg mich an.<br />

Das ist es, was ich sehr gut kann.<br />

Nur, Kirche ist man nicht alleine,<br />

Denn nur gemeinsam sind wir echt.<br />

Den Geist, den hat keiner für sich alleine,<br />

Drum sind wir in der Union von Utrecht.<br />

Du bist gerade hier,<br />

Wie wär ‘s, wenn ich mit dir,<br />

Die Sache mal probier?<br />

Kirche ist man nicht allein!<br />

Ich glaub, dass du Bescheid weisst.<br />

Die Lösung klappt zu zweit – meist –,<br />

Wenn man sich auf die Knie schmeisst,<br />

Ist der Weg zu Gott nicht weit –<br />

Ich wär dazu bereit!»<br />

Das Original stammt von Max Raabe –<br />

«Küssen kann man nicht alleine»<br />

Eines Tages, Ende 2008, ruft Annette Humpe bei Max Raabe an.<br />

Annette sagt, ihr sei kürzlich eine Songzeile eingefallen, eine gute<br />

Songzeile, so gut, und gleichzeitig so wahr, also, man wundert<br />

sich, dass noch keiner darauf gekommen ist. Die Zeile heisst:<br />

«Küssen kann man nicht alleine». Das Album von Max Raabe<br />

erschien 2011. Mehr Informationen unter www.palast-orchester.de.<br />

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Thema<br />

«Im Aargau wird der<br />

Dialog vorbildlich geführt.»<br />

Grusswort von Regierungsrat Alex Hürzeler<br />

Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, Sie im Namen des Aargauer Regierungsrats<br />

hier in unserer Kantonshauptstadt Aarau zur 157. Session der<br />

Nationalsynode der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche begrüssen zu dürfen.<br />

Von Alex Hürzeler, Regierungsrat des Kantons Aargau<br />

«Der Kanton Aargau hat<br />

mit der Anerkennung der<br />

Reformierten, der Römisch-<br />

Katholischen und der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Kirche<br />

als Institutionen des öffentlichen<br />

Rechts einen Mittelweg<br />

zwischen Staatskirchentum<br />

und vollständiger<br />

Trennung von Staat und<br />

Kirche gewählt.»<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

Die Wahl eines neuen Bischofs ist ein entscheidender<br />

Moment für eine Kirche und der an diesem Wochenende<br />

stattfindenden Nationalsynode wird dadurch<br />

eine besondere Bedeutung und eine zukunftsprägende<br />

Rolle verliehen. Umso mehr ehrt es mich,<br />

dass die Wahl des Nachfolgers von Bischof Harald<br />

Rein heute Vormittag hier im Kanton Aargau stattgefunden<br />

hat. Denn wie Sie alle wissen, war der Kanton<br />

Aargau bei der Gründung der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche<br />

im Jahr 1875 ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt<br />

und beheimatet auch heute noch rund einen Drittel<br />

der Mitglieder.<br />

Mit Weitsicht gewählt<br />

Ich bin überzeugt, dass die Synode heute Vormittag<br />

wohl überlegt und mit viel Weitsicht den neuen Bischof<br />

Frank Bangerter gewählt hat, der die <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirche geistlich und administrativ in die<br />

Zukunft führen und weiterentwickeln wird, ohne dabei<br />

das christkatholische Erbe zu vergessen. Verehrter<br />

Herr Bischof electus Frank Bangerter, ich gratuliere<br />

Ihnen im Namen des Aargauer Regierungsrats<br />

zu Ihrer Wahl und wünsche Ihnen bei Ihrer neuen<br />

Aufgabe viel Erfolg und Erfüllung. Gleichzeitig gebührt<br />

Harald Rein ein grosser Dank für seine unermüdliche<br />

Arbeit in den vergangenen 14 Jahren, an<br />

dessen Bischofsweihe in Zürich ich als damals noch<br />

junger Regierungsrat den Stand Aargau - zusammen<br />

mit meinem Weibel Hans Stirnimann - auch bereits<br />

vertreten durfte. Der Kanton Aargau hat mit der An-<br />

16<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

Bilder der besinnlichen und<br />

spannenden Stimmung –<br />

professionell eingefangen von<br />

unserem «Hoffotografen» Pfr.<br />

Christoph Knoch – runden<br />

diesen ersten Synodentag in<br />

Aarau ab.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

17<br />

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Thema<br />

Finanzen, sexuelle Gewalt,<br />

Medien, Ausbildung und Spenden<br />

waren Themen des zweiten<br />

Tages der Nationalsynode.<br />

Die teils leidenschaftlichen<br />

Wortmeldungen sind Wesenszug<br />

der Synodalität der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

18<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

erkennung der Reformierten, der Römisch-Katholischen<br />

und der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirche als Institutionen<br />

des öffentlichen Rechts einen Mittelweg zwischen<br />

Staatskirchentum und vollständiger Trennung<br />

von Staat und Kirche gewählt. Einerseits können so<br />

Grundrechte der Glaubens- und Gewissensfreiheit<br />

garantiert werden, andererseits verleiht die Anerkennung<br />

den Landeskirchen die Rechtsstellung einer<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts und insbesondere<br />

auch die Möglichkeit, Steuern einzuziehen. Im<br />

Gegenzug auferlegt der Staat den Landeskirchen<br />

gewisse Einschränkungen der Gestaltungsfreiheit in<br />

der kirchlichen Organisation, der Willensbildung und<br />

dem Rechtsschutz.<br />

Weg für ein friedliches<br />

Nebeneinander<br />

Die Synoden bilden ein wesentliches Element dieser<br />

Organisation und ermöglichen im Sinne der Demokratie<br />

eine Mitsprache jener Kirchenmitglieder, die<br />

sich in und für die Kirche engagieren möchten. Dieses<br />

Verhältnis zwischen Staat und Kirche, wie es im<br />

Aargau mit den Kantonsverfassungen von 1885 und<br />

1927 definiert und mit derjenigen von 1980 erneut<br />

bestätigt wurde, hat den Weg für ein friedliches Nebeneinander<br />

geebnet und sich in seinen Grundzügen<br />

bis heute als tragfähig erwiesen. Wenn wir uns in der<br />

Welt umsehen, kann diese Tatsache nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden. Das tägliche Leid, das so<br />

viele Menschen erfahren müssen, weil in ihren Heimatländern<br />

religiöse Fanatiker nach Macht und Einfluss<br />

streben und Religion als Deckmantel für Exzesse<br />

und Intoleranz missbrauchen, macht mich und uns<br />

alle sehr betroffen.<br />

Konflikte sind mit dem Schwert nicht zu beenden,<br />

sondern nur im Dialog – wir müssen zusammen reden!<br />

Im Aargau wird dieser Dialog vorbildlich geführt.<br />

So konnte gestern Abend die Aargauer Konferenz<br />

der Religionen (3 Landeskirchen, sowie Muslime und<br />

Juden) auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Die Institution Kirche und der Glaube bieten nach wie<br />

vor Trost, Anerkennung und die Gelegenheit zum Gespräch,<br />

besonders in schwierigen Zeiten. Denn die<br />

Menschen wünschen sich Unterstützung und den<br />

Austausch bei der Suche nach Halt und Sinngebung.<br />

So sind und bleiben unsere Landeskirchen und deren<br />

Kirchgemeinden und Mitarbeitende wichtige Ansprechpartnerinnen<br />

in grundlegenden Fragen des<br />

menschlichen Lebens und des Zusammenspiels in<br />

der Gemeinschaft.<br />

Konstruktive<br />

Zusammenarbeit<br />

Der Regierungsrat schätzt die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit den Landeskirchen sehr und hat sich<br />

deshalb gerne im Sinne eines Zeichens der Wertschätzung<br />

und Anerkennung für Ihre wertvolle Arbeit<br />

am heutigen Apéro beteiligt. Es ist mir ein grosses<br />

Anliegen, Ihnen allen, geschätzte Anwesende, im Namen<br />

des Aargauer Regierungsrats zu danken. Wir<br />

freuen uns, wenn die bewährte Form der Zusammenarbeit<br />

auch in Zukunft fortgesetzt werden kann. Ich<br />

wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt hier in<br />

Aarau, morgen einen erfolgreich verlaufenden zweiten<br />

Synoden-Tag und freue mich, Sie als Vertreter<br />

des Kantons Aargau spätestens am 14. September<br />

<strong>2024</strong> an der Bischofsweihe von Bischof electus Frank<br />

Bangerter in Bern wieder zu sehen.<br />

Wir müssen<br />

zusammen reden<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 19<br />

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Thema<br />

Notwendige und ausgewogene<br />

Entscheidungen<br />

«Eine fruchtbare, vom Heiligen<br />

Geist erfüllte und zukunftsweisende<br />

Zeit mit allenfalls notwendigen<br />

und ausgewogenen<br />

Entscheidungen und bereichernde<br />

Begegnungen! Somit eröffne ich<br />

die 157. Nationalsynode!»<br />

Nationalsynodepräsident<br />

Pfr. Nassouh Toutoungi<br />

Synodalität und Hierarchie<br />

«An der Nationalsynode kann ich<br />

ein Stück Basisdemokratie erleben.<br />

Ich wünsche uns Römisch-<br />

Katholiken ein wenig mehr Synodalität<br />

und den Christkatholiken<br />

ein wenig mehr Hierarchie.»<br />

Dr. Urban Fink, Vertreter der<br />

Schweizer Bischofskonferenz<br />

Wandel und Kontinuität<br />

«Wandel und Kontinuität, das<br />

beschreibt am besten das Spannungsfeld<br />

und den Rahmen, in<br />

dem wir uns beide als Vertreter<br />

einer kleinen Religionsgemeinschaft<br />

bewegen.»<br />

Dr. Ralph Lewin, Präsident der Schweizerischen<br />

Israelitischen Gemeindebundes<br />

Etwas überrascht<br />

«Wir hatten nicht mit<br />

so vielen Wahlgängen<br />

gerechnet, so dass uns<br />

die Wahlzettel ausgingen.»<br />

Erika Schranz,<br />

Sekretärin des Synodalrates<br />

20<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Thema<br />

Fast ein bisschen neidisch<br />

«Ich bin gespannt und sehr erfreut<br />

über die Wahl von Frank Bangerter.<br />

Seine Biographie, seine Ideen<br />

zum Zusammenwirken in der<br />

Kirche beeindrucken. Ich staune<br />

auch über seinen Mut, sich mit<br />

seinem Partner Franz Othmar als<br />

homosexuell zu outen.»<br />

Christoph Knoch, Gast und Fotograf<br />

Reformierter Pfarrer<br />

Kindern eine Rolle geben<br />

«Vielleicht könnten Kinder an<br />

den Nationalsynoden eine Rolle<br />

spielen, nicht nur im Falle von<br />

Missbrauch oder als junge<br />

Erwachsene, die fehlen, sondern<br />

als Kinder.»<br />

Aurore Baal, Hauptorganistin der Stadtkirche Aarau<br />

(spielte Orgel beim Eröffnungsgottesdienst und begleitete<br />

das Morgengebet am Samstag Vormittag)<br />

Liberal, offen und zukunftsgerichtet<br />

«Der liberale, offene und in die Zukunft<br />

gerichtete Geist von Augustin Keller hat<br />

nicht nur für Sie, sondern auch für die<br />

reformierte Landeskirche eine grosse<br />

Rolle gespielt. Diesen Geist wünsche ich<br />

Ihnen allen für die Synode!»<br />

Christoph Weber-Berg,<br />

Präsident des Kirchenrates der Reformierten Landeskirche<br />

des Kantons Aarau<br />

Kreuz, Ewiges Licht,<br />

Liturgische Vitalität<br />

«Vielen Dank für Ihre<br />

liturgische Vitalität, vielen<br />

Dank für Ihre Kraft,<br />

Ruhe und Klarheit.»»<br />

Lukas Gysi, Präsident der reformierten<br />

Kirchenpflege der Stadt Aarau<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 21<br />

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Hintergrund<br />

Geschichte eines «frommen»<br />

Begriffs – Teil 1<br />

<strong>Christkatholisch</strong>? <strong>Christkatholisch</strong>!<br />

Oft geschieht es, dass Gäste aus den Niederlanden oder aus Deutschland<br />

fragen: «Warum heisst ihr denn ‹christkatholisch› und nicht ‹altkatholisch›?<br />

Ist das eine andere Kirche?» Im Rahmen des Zusammenschlusses der «altkatholischen»<br />

Kirchen – der sog. Utrechter Union – fällt die Schweizerische<br />

Sprachregelung «christkatholisch» markant ins Auge.<br />

Von Michael Bangert<br />

Während ansonsten von der «altkatholischen Kirche»<br />

die Rede ist, hat sich der Schweizerische Verein freisinniger<br />

Katholiken spätestens ab der Delegiertenversammlung<br />

vom 14. Juni 1874 in Bern unter dem<br />

Leitwort «christkatholisch» zur Kirchwerdung gesammelt.<br />

Was ist das also für ein spezielles Adjektiv, das<br />

sich aus zentralen Eigenschaftsworten der kirchlichen<br />

Tradition – christlich und katholisch – zusammensetzt?<br />

Ein Blick in die Sprachgeschichte kann<br />

bei der Klärung helfen.<br />

«christkatholisch»<br />

eine Art Leitwort<br />

Im deutschen Sprachraum findet sich diese Wortbildung<br />

erst relativ spät. Zwar fertigt ein hochgelehrter<br />

Mönch aus St. Gallen, Notker Balbulus (um 840–912),<br />

deutsche Übersetzungen für zahlreiche biblische<br />

Worte an, doch die Komposition von «christlich» und<br />

«katholisch» findet sich bei ihm nicht. Markant taucht<br />

der Begriff «christkatholisch» erst in der Kultur und<br />

der Theologie der Barockzeit auf. In dieser Zeit wird<br />

«christkatholisch» zu einer Art Leitwort für eine Form<br />

innerlicher, geistlich gestimmter und mit ruhigem,<br />

aber intensivem Erleben ausgestatteter Frömmigkeit<br />

innerhalb der katholischen Tradition. Spricht man in<br />

dieser Zeit von der «christkatholischen Religion», so<br />

ist die wahre und wesentliche Form der einen Kirche<br />

Christi gemeint. In diesem Sinne wird Melchior Lussy<br />

(1529–1606), Landammann von Nidwalden, durch<br />

die Sieben Katholischen Orte der alten Eidgenossenschaft<br />

im Jahr 1562 zur 3. Sitzungsperiode des<br />

Reformkonzils nach Trient entsandt: Er solle sich auf<br />

die Reformen nur insofern einlassen, als dass sie der<br />

«wahren alten christkatholischen Religion dienlich»<br />

seien. Also meint «christkatholisch» in der Schweizer<br />

Kultur des 17. Jahrhunderts die richtige und mustergültige<br />

Form des katholischen Glaubens.<br />

Wir finden während der Barockzeit in der Schweiz<br />

und in ganz Europa eine grosse Sehnsucht nach tiefgehendem<br />

Glaubensleben und tröstlicher Erfahrung<br />

der göttlichen Gnade. In der katholischen Kultur ist<br />

der Barock auch die Zeit der Gegenreformation, also<br />

des Versuchs, die kirchliche Tradition zu reinigen und<br />

zu vitalisieren, um sie zur Auseinandersetzung mit<br />

den kraftvollen Bewegungen der Reformation überhaupt<br />

fähig zu machen. So beschäftigt sich die gegenreformatorische<br />

Kultur nachhaltig mit den Schriften<br />

des Bischofs Augustinus von Hippo (354–430),<br />

der für die Theologie der Reformation, insbesondere<br />

für Martin Luther selbst (1483–1546), von höchster<br />

Bedeutung war.<br />

Christ-Catholische<br />

Unterrichtungen<br />

Und genau in dieser Barockzeit finden wir einer Reihe<br />

von kleineren Erbauungsschriften, die das Adjektiv<br />

«christkatholisch» nutzen. Aus diesem Kreis vielgestaltiger<br />

Literatur ragt ein geistliches Werk aus<br />

der Feder eines Prämonstratenser-Chorherren, Leonhard<br />

Goffiné (1648–1719), hervor. Goffiné, in Broich<br />

am Niederrhein als Kind einer ursprünglich wallonischen<br />

Familie geboren, trat 1666 in das Prämonstratenser-Kloster<br />

Steinfeld ein, das gerade in dieser<br />

Zeit von der zarten, gefühlsbetonten Mystik des Ordensheiligen<br />

Hermann Joseph (um 1160–1241) geprägt<br />

war. Goffinés Schriften sind von dessen tröstender,<br />

zusprechender Spiritualität nachhaltig geprägt.<br />

Da Pater Goffiné ab 1680 als Seelsorger im<br />

Münsterland (Clarholz und Coesfeld) und in der Pfalz<br />

(Niederehe) tätig war, kam er mit den schweren Nöten<br />

des einfachen Volkes in direkten Kontakt. Gerade<br />

diese Regionen waren vom Dreissigjährigen Krieg<br />

(1618–1648) auf das Härteste gezeichnet. Viele Orte<br />

waren immer noch verlassen. Durch das jahrzehntelange<br />

Morden und Wüten blieb die Bevölkerung trau-<br />

22<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Hintergrund<br />

Notker Balbulus (um 840–912)<br />

von St. Gallen, war ein bedeutender<br />

Gelehrter und Dichter der<br />

karolingischen Zeit.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Augustinus von Hippo (354–<br />

430) in Hippo Regius nahe dem<br />

heutigen Annaba, Algerien), war<br />

ein römischer Bischof und Kirchenlehrer.<br />

Foto: Wikiquote<br />

Melchior Lussy (1529–1606), war<br />

ein Schweizer Staatsmann, Landammann<br />

Nidwaldens und Konzilsabgeordneter<br />

sowie Oberst in<br />

fremden Kriegsdiensten.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Der Mystiker Hermann Joseph<br />

von Steinfeld (1150–1241) war ein<br />

katholischer Heiliger aus dem<br />

Prämonstratenserorden.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Martin Luther (1483–1546) war ein<br />

deutscher Augustinereremit und<br />

Theologieprofessor, der zum<br />

Urheber der Reformation wurde.<br />

Foto: Wikiquote<br />

matisiert, verroht und entwurzelt. Goffiné reagierte<br />

auf diese Situation und verfasste von 1681–1690 seine<br />

«Christ-Catholische Unterrichtungen von allen<br />

Sonn- und Feyr-Tagen des gantzen Jahres». Dieser<br />

1690 in Mainz erstmals gedruckte Band, der eine kurze<br />

Auslegung der Bibeltexte beinhaltet, welche von<br />

der Leseordnung für die jeweiligen Sonntage bzw.<br />

Kirchenfeste vorgesehen waren, sollte mit ca. 130<br />

Auflagen sowie mit zahlreichen Übersetzungen bis<br />

weit ins 20. Jahrhundert hinein eines der erfolgreichsten<br />

Werke der Weltliteratur werden. Mit ihm<br />

begann auch die weitflächige Verbreitung des Begriffs<br />

«christkatholisch».<br />

Wie die Titel anderer Werke aus der Feder von Pater<br />

Goffiné (z.B. «Trostbuch in Trübsalen» und «Seelen-<br />

Licht“) anzeigen, geht es ihm auch in seiner «<strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Handpostille» – wie sie später vereinfachend<br />

genannt wird – vor allem um eine nachvollziehbare,<br />

den ganzen Menschen mit all seinen Gefühlen<br />

einbeziehende Frömmigkeitsschule. Die grundsätzliche<br />

Milde und das Bemühen um das Wesentliche<br />

unterscheidet die Handpostille (später auch<br />

«Hauspostille“) wohltuend von anderen Flugschriften,<br />

Pamphleten und apologetischen Büchern ihrer Zeit.<br />

Die «<strong>Christkatholisch</strong>e Handpostille» will in ihrer ursprünglichen<br />

Fassung keine theologische Streitschrift<br />

und kein konfessionelles Waffenarsenal sein.<br />

Meister spiritueller<br />

Übungen<br />

In der pädagogischen Tradition des Jesuiten Petrus<br />

Canisius (1521-1597), der für die katholische Glaubensunterweisung<br />

im deutschen Sprachraum von<br />

überragender Bedeutung war, suchte Goffiné die<br />

Wahrheiten und Inhalte des christlichen Glaubens<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 23<br />

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Hintergrund<br />

Caspar Calvör (1650–1725)<br />

Deutscher lutherischer<br />

Theologe und Universalgelehrter.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Petrus Canisius (1521–1597)<br />

Theologe und Schriftsteller, einer<br />

der ersten deutschen Jesuiten und<br />

einflussreicher geistlicher und<br />

politischer Vorkämpfer der Gegenreformation.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Johann Michael Sailer (1751–1832)<br />

Katholischer Theologe (insbesondere<br />

Pastoraltheologe) und seit<br />

1829 Bischof von Regensburg.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Thomas von Kempen (1380–1471)<br />

Augustiner-Chorherr der Kongregation<br />

von Windesheim, Mystiker<br />

und geistlicher Schriftsteller des<br />

15. Jahrhunderts.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Ignaz Heinrich Karl Freiherr<br />

von Wessenberg (1774–1860)<br />

Aufgeklärter römisch-katholischer<br />

Theologe aus dem<br />

schwäbischem Adel.<br />

Foto: Wikipedia<br />

24<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Hintergrund<br />

nicht mit moralischem Druck zu vermitteln, sondern<br />

sie erlebbar zu machen, indem ihre Anziehungskraft<br />

betont wird. Im Gegensatz zu manchen späteren<br />

«Überarbeitungen» bzw. «Vermehrungen» seines<br />

Werkes im 19. Jahrhundert bewahrte sich Leonhard<br />

Goffiné eine dezidierte Orientierung an den Grundlinien<br />

der Frohen Botschaft Jesu. Wegen dieser Prägung<br />

stand Pater Goffiné zudem in dem Ruf, ein begnadeter<br />

«Meister spiritueller Übungen» zu sein.<br />

Als Prämonstratenser lebte L. Goffiné nach der Augustinerregel,<br />

einer Sammlung von Anweisungen für<br />

das gemeinsame Leben von Klerikern oder Mönchen,<br />

die auf den Kirchenlehrer Augustinus von Hippo zurückgeht.<br />

In einem seiner kleineren Werke widmet Goffiné<br />

sich der Interpretation dieser Ordensregel: «Auslegung<br />

der Regel des Hl. Augustinus». Und aus dem<br />

Werk des Kirchenvaters Augustinus begründet Goffiné<br />

auch den Begriff «christ-catholisch», den er den<br />

Sprachgewohnheiten seiner Zeit folgend stets mit Bindestrich<br />

verwendet. In einer seiner berühmten Predigten<br />

spricht der heilige Augustinus von dem «homo<br />

christianus catholicus». Damit meint er den «Menschen,<br />

der christlich lebt und sich der allgemeinen<br />

Kirche zugehörig weiss». Oder wie in einer Zusammenziehung<br />

übersetzt wird: «der christkatholische<br />

Mensch». Mit diesem «homo christianus catholicus»<br />

war einerseits das Grundlegende der «katholischen<br />

Tradition» hervorgehoben, zugleich aber wurde durch<br />

die Betonung der verbindenden, in der Taufe wurzelnden<br />

«Christlichkeit» die harte Frontstellung eines engen<br />

Konfessionalismus überwunden. In dieser Form<br />

findet sich die Rede vom «homo christianus catholicus»<br />

auch bei protestantischen Autoren – so z. B. bei<br />

Goffinés niedersächsischem Zeitgenossen, dem Kirchenoberen<br />

und Universalgelehrten Caspar Calvör<br />

(1650–1725). Als Konfessionsbezeichnung war der Begriff<br />

allerdings nicht gedacht. Er hatte sich im Wortfeld<br />

von Spiritualität, Bildung, Innerlichkeit und seelischer<br />

Unterweisung entfaltet. Auf diesem Wege konnte<br />

sich das Wort «christkatholisch» entsprechend seinen<br />

Wurzeln zunächst der kirchlich-dogmatischen<br />

Grenzziehung entziehen. Daher liess dieser geistliche<br />

Akzent der Wortbildung Goffinés bis zum Ende des<br />

letzten Jahrhunderts in manchen Gebieten des deutschen<br />

Sprachraums den Begriff «christkatholisch» als<br />

gleichbedeutend erscheinen mit «auf fromme, nicht<br />

exaltierte, elementare Weise katholisch“. So galt beispielsweise<br />

im deutschen Sprachraum diejenige Frömmigkeit,<br />

die in der «Nachfolge Christi» des Thomas<br />

von Kempen (1380–1471) kultiviert wurde, als ausgesprochen<br />

«christkatholisch».<br />

Vital-fromm in katholischer<br />

Ausformung<br />

Nach dem Tod Leonhard Goffinés drängte – verstärkt<br />

durch den enormen Erfolg seiner Handpostille – der<br />

Ausdruck «christkatholisch» immer stärker in den<br />

theologischen und kirchlichen Sprachgebrauch. Der<br />

Ausdruck «christkatholisch» scheint in dieser Zeit<br />

weitgehend als Synonym für «vital-fromm in katholischer<br />

Ausformung» genutzt worden zu sein. In gewisser<br />

Weise übernahm er sogar die Funktion eines<br />

randoffenen Leitbegriffs, der sich in die europaweiten<br />

Bemühungen des nachtridentinischen Katholizismus<br />

zur Förderung einer sowohl anspruchsvollen,<br />

wie auch anwendbaren Frömmigkeit einordnete. Vor<br />

allem die katholische Aufklärung nutzte in der Folge<br />

das Wort «christkatholisch» sehr häufig. Die Bedeutung<br />

war auch weiterhin nicht exakt definiert, sondern<br />

zeigte gewisse Unschärfen. Gerade das machte<br />

«christkatholisch» als eine Art sprachlicher Farbgebung<br />

interessant. Mit dieser Begrifflichkeit konnte<br />

eine Form des Katholizismus angedeutet werden, die<br />

zum einen in vollständiger, umfassender Weise katholisch<br />

sei, zum anderen auf eine als «römisch-moralisch»<br />

empfundene Enge in der Kirche verzichtet,<br />

sowie die innere, individuelle Wirklichkeit betont. Zudem<br />

steht die Gestalt Jesu Christi und die persönliche<br />

Beziehung zu ihr ausdrücklich im Blickpunkt dieser<br />

Frömmigkeit. Diese von ihm selbst als mystisch<br />

bezeichnete Spiritualitätskultur förderte der bedeutende<br />

Theologe und Bischof Johann Michael Sailer<br />

(1751–1832) in seinem schriftlichen Werk, sowie in<br />

seiner seelsorglichen Tätigkeit. Sailer hatte nicht zuletzt<br />

durch viele Freundschaften einen grossen Einfluss<br />

auf die kirchliche Kultur in der Schweiz. Ignaz<br />

Heinrich von Wessenberg (1774–1860), der Generalvikar<br />

des Bistums Konstanz, zu dem weite Teile<br />

der damaligen Schweiz gehörten, gehörte zu Sailers<br />

Freundeskreis. Er griff auf das Wort «christkatholisch»<br />

zurück, um seinen im Jahr 1812 erstmals erschienenen<br />

Sammelband geistlicher Texte zu qualifizieren:<br />

«<strong>Christkatholisch</strong>es Gesang- und Andachtsbuch<br />

zum Gebrauche bey der öffentlichen Gottesverehrung<br />

im Bisthum Konstanz». Dieser Band fand<br />

in der gesamten Diözese, zu der auch weite Teile der<br />

Eidgenossenschaft gehörten, eine enorme Verbreitung<br />

und Rezeption. Damit war das Wort in der modernen<br />

Schweiz überaus erfolgreich angekommen.<br />

Die Fortsetzung zu diesem Bericht finden Sie in der nächsten<br />

Nummer des «<strong>Christkatholisch</strong>».<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 25<br />

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Hintergrund<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Theologie<br />

in Bern 1874–<strong>2024</strong><br />

Älter als die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche der Schweiz:<br />

Die christkatholische Ausbildungseinrichtung an der Universität Bern<br />

Bevor es zur kirchlichen Organisation als christkatholische Kirche kam,<br />

wurde 1874 an der Universität Bern eine Katholisch-Theologische Fakultät<br />

gegründet. Seither können Studierende in Bern christkatholische Theologie<br />

studieren.<br />

Von Angela Berlis<br />

Wie es dazu kam<br />

Der Gedanke, in Bern katholische Theologiestudierende<br />

auszubilden, reicht ins 18. Jahrhundert zurück.<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vertraten<br />

liberale Denker die Idee einer Nationaluniversität,<br />

die ähnlich wie Tübingen in Deutschland eine evangelische<br />

und eine katholische Theologische Fakultät<br />

haben solle. Mit der Gründung der Universität<br />

Bern im Jahr 1834 endeten die Versuche nicht, neben<br />

der damals begründeten (evangelischen) Theologischen<br />

Fakultät in Bern auch ein katholisches<br />

Pendant zu errichten. Ohne die kirchenpolitischen<br />

Entwicklungen infolge der neuen Papstlehren von<br />

1870 wären sie aber wohl nicht von Erfolg gekrönt<br />

gewesen.<br />

Mit dem neuen «Gesetz über die Organisation des<br />

Kirchenwesens», angenommen per Volksabstimmung<br />

am 18. Januar 1874, wurde die Prüfung der<br />

Geistlichen als Sache des Staates angesehen. Dieser<br />

sah sich nun in der Pflicht, für Geistliche aller<br />

Konfessionen die gleiche Möglichkeit zur Ausbildung<br />

zu schaffen. Artikel 53 des genannten Gesetzes sah<br />

die Errichtung einer höheren katholischen Lehranstalt<br />

vor. Der Jurist Walther Munzinger (1830–1873)<br />

war Mitglied der Kommission, die das Kirchengesetz<br />

beraten hatte. Er war ein wichtiger Initiator der Fakultätsgründung.<br />

Auch für die christkatholische<br />

Kirchwerdung setzte er entscheidende Impulse.<br />

Bereits vor der Volksabstimmung im Januar 1874<br />

hatte der Berner Regierungsrat eine Kommission<br />

eingesetzt, die am 23. Oktober 1873 ein Gutachten<br />

einreichte. Der Kommission gehörten Eduard Herzog,<br />

damals Pfarrer von Olten, sowie die Professoren<br />

Eduard Müller und Friedrich Nippold an. Am 29.<br />

Juli 1874 erliess der Grosse Rat mit 160 zu 23 Stimmen<br />

das «Dekret betreffend Errichtung und Organisation<br />

einer katholisch-theologischen Fakultät an<br />

der Hochschule zu Bern». Zweck dieser Fakultät<br />

war die «Förderung der Wissenschaft» sowie der<br />

für den Dienst in der Kirche notwendige «Grad theologisch-wissenschaftlicher<br />

und kirchlich-praktischer<br />

Ausbildung» (§ 1). Für die Einschreibung mussten<br />

Studierende mindestens 18 Jahre alt sein und den<br />

Nachweis ihrer entsprechenden Vorbildung und ein<br />

Sittenzeugnis erbringen (Art. 4). Veranstaltungen<br />

sollten in deutscher und französischer Sprache gehalten<br />

werden.<br />

Die feierliche Eröffnung und<br />

die ersten Jahrzehnte<br />

Am 23. November 1874 begannen die Vorlesungen<br />

in der Alten Hochschule im früheren Barfüsserkloster<br />

in der Altstadt. Neun Studierende hatten sich<br />

eingeschrieben; an der evangelischen Fakultät studierten<br />

damals 21 Studenten. Am 11. Dezember 1874<br />

fand um 10 Uhr morgens die feierliche Eröffnung<br />

der neuen Fakultät statt. Nach der offiziellen Eröffnung<br />

durch Erziehungsdirektor Johannes Ritschard<br />

sprachen der Rektor der Universität, Henri Dor (Professor<br />

für Augenheilkunde), sowie die Dekane der<br />

beiden Theologischen Fakultäten, Friedrich Nippold<br />

und Johann Friedrich. Beiden waren Kirchenhistoriker,<br />

beide Deutsche. Nippold, gebürtig am Niederrhein,<br />

war ein langjähriger Freund der Altkatholiken<br />

in den Niederlanden und in Deutschland. Er sprach<br />

von der Einheit der Wissenschaft und der erhofften<br />

freundschaftlichen Stellung der beiden theologischen<br />

Fakultäten zueinander. Johann Friedrich, der<br />

erste Dekan, hatte als theologischer Berater das<br />

Erste Vatikanum in Rom miterlebt. Der Freund und<br />

Kollege Döllingers liess sich von seiner Universität<br />

beurlauben und kehrte zwei Semester später nach<br />

München zurück. Eduard Herzog war anfangs der<br />

einzige Schweizer in der Professorenschaft.<br />

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<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Hintergrund<br />

Hörsaal 57 (heute 117) im Haupt gebäude<br />

der Universität Bern ist ein geschichtsträchtiger<br />

Ort: Hier hörten viele Generationen<br />

christkatholischer Theologen, aber<br />

auch so mancher reformierte Theologiestudent,<br />

und seit Anfang der 1980er<br />

Jahre auch christkatholische Theologinnen.<br />

Neben dem Hörsaal befanden sich<br />

die anderen Räume.<br />

Foto: Staatsarchiv des Kantons<br />

Bern, StABE Verein 53.689<br />

Da die christkatholische Fakultät klein blieb, mussten<br />

die Professoren Eugène Michaud und Philipp<br />

Woker ab 1888 zusätzliche Lehrverpflichtungen an<br />

der Philosophischen Fakultät übernehmen. Ausserdem<br />

beteiligte sich die <strong>Christkatholisch</strong>e Kirche an<br />

den Betriebskosten der Fakultät. Im Laufe der Zeit<br />

entstanden verschiedene Fonds, gestiftet durch<br />

Gönner und geäufnet durch kirchliche Sammlungen.<br />

Grundlegend war die Stiftung von Luise Lenz-Heymann<br />

und ihrem Mann Ferdinand.<br />

Ein Who’s who des internationalen<br />

Altkatholizismus<br />

Beim zweiten Internationalen Altkatholikenkongress<br />

in Luzern wurde 1892 ein Versuch zur Internationalisierung<br />

unternommen. Er führte zur beabsichtigten<br />

Gründung einer gemeinsamen akademischen Zeitschrift,<br />

die seit 1893 in Bern herausgegeben wird:<br />

die Revue Internationale de Théologie, 1911 umbenannt<br />

in Internationale Kirchliche Zeitschrift. Die<br />

1892 beschlossene Gründung einer internationalen<br />

Fakultät mit Lehrstühlen, die vom Ausland gestiftet<br />

würden, gelang damals allerdings nicht. Dennoch<br />

wurde Bern als einzige eigenständige altkatholische<br />

Fakultät zu einem attraktiven Studienort: Neben den<br />

Studenten aus den eigenen Reihen (erst 1994 erfolgte<br />

der erste Abschluss einer Frau) kamen viele<br />

Studenten aus anderen altkatholischen Kirchen, um<br />

hier ein Auslandssemester zu absolvieren, eine Doktorarbeit<br />

zu verfassen oder im Blick auf eine wissenschaftliche<br />

Karriere im Heimatland zu habilitieren.<br />

Die Liste der Absolventen der Fakultät aus anderen<br />

altkatholischen Kirchen liest sich wie ein<br />

Who’s who des internationalen Altkatholizismus.<br />

Auch die Mehrzahl der orthodoxen Absolventen war<br />

später in leitenden Positionen in der Kirche oder an<br />

der Universität tätig. Viele Generationen von Studierenden<br />

konnten seit 1929 gemeinsam im christkatholischen<br />

Studentenheim wohnen. Es befand sich<br />

erst in der Altstadt (Rathausgasse, dann Kramgasse),<br />

seit 1971 ist es am Pavillonweg 10.<br />

Nach der Einweihung des neuen Hauptgebäudes<br />

der Universität auf der Grossen Schanze zog die<br />

Fakultät 1903 dort ein. Von 1979 bis 1997 befand sie<br />

sich an der Erlachstrasse 17, einem von Eugène<br />

Michaud 1889 erbauten Haus (heute im Besitz des<br />

Kantons). Seit 1997 befindet sich die christkatholische<br />

theologische Bildungsstätte in der ehemaligen<br />

Schokoladenfabrik «Tobler» im Länggass-Quartier.<br />

1945 wurde die Fakultät offiziell in «<strong>Christkatholisch</strong>-<br />

Theologische Fakultät» umbenannt. 1971 wurde die<br />

Zahl der vollamtlichen Professuren auf zwei beschränkt.<br />

Das Kantonsparlament beschloss am<br />

6. September 2000 die Fusion mit der Evangelischen<br />

Theologischen Fakultät, die am 1. September 2001<br />

in Kraft trat. Bis zum 31. August 2017 bestanden zwei<br />

Departemente, seither bestehen an der Theologischen<br />

Fakultät acht Institute. Eines davon ist das Institut<br />

für <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie – ein Ort, an<br />

dem christkatholische Theologie und altkatholisches<br />

Theologisieren vermittelt und entwickelt wird für<br />

Menschen von heute und hoffentlich auch für viele<br />

kommende Generationen.<br />

Internationale Ökumenische<br />

Konferenz<br />

Theologie bewegt. 150 Jahre<br />

christkatholische Theologie<br />

in Bern<br />

21. – 24. November <strong>2024</strong>, Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Theologie, Universität Bern<br />

Die Gründung der Katholisch-Theologischen<br />

Fakultät an der Universität Bern im Winter<br />

1874 ist der Anlass zu einer internationalen<br />

ökumenischen Konferenz. Was hat christkatholische<br />

Theologie in den letzten 150 Jahren<br />

bewegt? Wie kann Theologie heute im akademischen<br />

Kontext relevant sein, wie kann<br />

sie gesellschaftlichen und kirchlichen Wandel<br />

mitgestalten? Wie kann Theologie auch weiterhin<br />

Menschen begeistern und auf ihrem<br />

Berufsweg oder in ihrer persönlichen Entwicklung<br />

begleiten?<br />

Weitere Informationen: www.christkath.unibe.ch<br />

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Hintergrund<br />

Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Theologie – Universität Bern<br />

Mitteilungen<br />

zu IKZ Heft 1 und 2<br />

Ausschreibung «<strong>Christkatholisch</strong>er<br />

Theologiepreis <strong>2024</strong>»<br />

Das Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Theologie verleiht im Jahr <strong>2024</strong> den<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Theologiepreis<br />

an Studierende der Theologischen<br />

Fakultät (BA, MA, Ergänzungsstudium<br />

oder Doktorat) der Universität<br />

Bern.<br />

Von Angela Berlis<br />

Der <strong>Christkatholisch</strong>e Theologiepreis <strong>2024</strong> wird im<br />

Rahmen von «150 Jahre <strong>Christkatholisch</strong>e Theologie<br />

an der Universität Bern» ausgeschrieben.<br />

Eingereicht werden können schriftliche Arbeiten<br />

(Seminararbeiten, Essays im Umfang von 8–10 Seiten<br />

à 2500 Zeichen oder wissenschaftliche Artikel)<br />

aus verschiedenen theologischen Fachgebieten (Allgemeine<br />

Kirchen- und Theologiegeschichte, Geschichte<br />

des Altkatholizismus, Systematische Theologie,<br />

Ökumenische Theologie und Liturgiewissenschaft).<br />

Thematisch sollen sie sich mit den theologischen<br />

Reformanliegen christ- bzw. altkatholischer<br />

Theologie befassen. Sie müssen im Akademischen<br />

Jahr 2023/<strong>2024</strong> verfasst worden bzw. im Fall wissenschaftlicher<br />

Artikel in diesem Zeitraum angenommen<br />

oder erschienen sein.<br />

Die Arbeiten müssen bis spätestens 15. August<br />

<strong>2024</strong> eingereicht werden beim Institut für <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Theologie, Sekretariat, Länggasssstr.<br />

51, 3012 Bern, oder per E-mail an: ickath.theol@unibe.ch.<br />

Betreff: «<strong>Christkatholisch</strong>er Theologiepreis<br />

<strong>2024</strong>».<br />

Bitte beachten Sie die Modalitäten für die Einreichung!<br />

Den ausführlichen Ausschreibungstext finden<br />

Sie hier: www.christkath.unibe.ch<br />

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr.<br />

Angela Berlis, angela.berlis@unibe.ch<br />

Zwei neue Hefte der Internationalen<br />

Kirchlichen Zeitschrift<br />

(IKZ) erschienen<br />

Herausforderungen des Kriegs<br />

für Kirchen in der Ukraine, Beziehungen<br />

zur Mar-Thoma-Kirche,<br />

Überlegungen zu Kindsein und<br />

Gotteskindschaft, zum Gebet in<br />

verschiedenen Religionen und<br />

Nachrufe auf führende Theologen.<br />

Die kürzlich erschienenen Hefte 1 und 2 des<br />

Jahrgangs 2023 der Internationalen Kirchlichen<br />

Zeitschrift widmen sich einem breiten Spektrum<br />

an Themen. Heft 1 enthält Beiträge der ukrainischen<br />

Theologin Marya Horyacha über die<br />

Herausforderungen für die griechisch-katholische<br />

Kirche in der seit Februar 2022 bestehenden<br />

Kriegssituation. Mariya Horyacha war im<br />

Frühjahr 2023 visiting scholar am Institut für<br />

<strong>Christkatholisch</strong>e Theologie in Bern. Weitere<br />

Beiträge stammen von Georgiana Huian (Bern)<br />

über «Kindsein und Gotteskindschaft» sowie<br />

eine Miszelle von David Marshall (Bern) über<br />

das Gebet im Christentum und Islam.<br />

Heft 2 enthält die «Abschliessende Gemeinsame<br />

Erklärung» der syrischen Malankara Mar-<br />

Thoma-Kirche und den Altkatholischen Kirchen<br />

der Utrechter Union vom Oktober 2018, die<br />

nach der erfolgten Zustimmung beider Kirchen<br />

zur Vereinbarung von Thiruvalla vom 10. Februar<br />

<strong>2024</strong> führte. Adrian Suter (Luzern) war<br />

Kommissionsmitglied und führt in den Dialog<br />

ein. Mattijs Ploeger (Utrecht) trägt eine Miszelle<br />

bei über die wenige Monate hintereinander<br />

verstorbenen «theologischen Spitzenspieler»<br />

Joseph Ratzinger und Iannis Zizioulas.<br />

Weitere Informationen: www.ikz.unibe.ch<br />

Prof. Dr. Angela Berlis, Chefredaktorin IKZ<br />

Der Preis ist mit CHF 500.– dotiert. Die Preisverleihung<br />

findet im Rahmen der Akademischen Abschlussfeier<br />

der Theologischen Fakultät Bern am<br />

17. Oktober <strong>2024</strong> statt.<br />

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Hintergrund<br />

Vernissage in Bern mit<br />

Podiumsdiskussion<br />

Was erwartet die Kirche von der Theologie heute?<br />

Die Wanderausstellung «unterwegs» ist seit 31. Mai zum zweiten Mal in<br />

Bern. Flyer und Rollups informieren über die Berner Kirchgemeinde, die<br />

Landeskirche und das Institut für Christkatho lische Theologie. Bei der Vernissage<br />

lag der Schwerpunkt auf der christ katholischen Theologie, die in<br />

diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen an der Berner Alma Mater feiert.<br />

Von Angela Berlis<br />

Auf die Begrüssung durch Prof. Angela Berlis folgten<br />

drei Grussworte aus Universität, Kanton und Kirche<br />

sowie eine kurze Einführung durch Kirchgemeinderatsmitglied<br />

Beatrice Reusser.<br />

Das anschliessende Podiumsgespräch zum Thema<br />

«Was erwartet die Kirche von der Theologie heute?»<br />

moderierte Pfr. i.R. Dr. Klaus Wloemer. Zunächst bat<br />

er die vier Teilnehmenden, kurz ihren Werdegang<br />

als Theologin oder Theologe zu schildern. Judith<br />

Pörksen-Roder, reformierte Berner Synodalratspräsidentin,<br />

trat in Tübingen in die Fusstapfen ihres<br />

Grossvaters und Vaters, die dort nach praktisch<br />

identischem Studienplan studiert hatten. Als christkatholischer<br />

Theologiestudent absolvierte Christoph<br />

Schuler, Präsident der christkatholischen Berner<br />

Landeskirche, sein Studium in bewährter Manier in<br />

Bern und ergänzte es durch ein Auslandsjahr im<br />

englischen Chichester. Alle vier waren sich einig,<br />

dass das Theologiestudium Freude gemacht, existenzielle<br />

Fragen gestellt und die Leidenschaft für<br />

die Theologie und den Beruf geweckt habe.<br />

Zu einer theologisch<br />

gegründeten Lebens- und<br />

Lebenspraxis<br />

Besuchende der Wanderstellung<br />

setzen sich<br />

damit auseinander, was<br />

«<strong>Christkatholisch</strong> leben<br />

und glauben» heute<br />

bedeutet – hier konkret<br />

in Stadt und Kanton<br />

Bern.<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

Prof. Rainer Hirsch-Luipold und Prof. Georgiana Huian<br />

formulierten, was die Theologie zu bieten hat:<br />

Das Studium ist nicht einfach eine «Ausbildung» im<br />

Sinne der Aneignung bestimmter Fertigkeiten. Es<br />

geht auch nicht einfach um die Vermittlung von (Fakten-)Wissen.<br />

Stattdessen lernen Studierende, Gott<br />

und die Welt theologisch zu reflektieren und zu deuten,<br />

um dies später im Beruf im Sinne einer theologisch<br />

fundierten Lebens- und Berufspraxis zu verwirklichen<br />

– eine ganz umfassende Bildung also. Für<br />

alle auf dem Podium stand ausser Frage, dass es<br />

auch künftig theologisch gut ausgebildete Pfarrpersonen<br />

braucht – gerade auch angesichts der Herausforderung,<br />

dass viele Menschen heute nicht<br />

mehr selbstverständlich einen Bezug zu Religion<br />

haben. Theologie ist für die Kirche wie eine Lebensader.<br />

An den Schnittstellen von säkularer und Glaubenswelt<br />

können Kirchen theologische Bildung für<br />

die religiöse Formung von Menschen (gut) brauchen.<br />

Der Kanton Bern ist gewillt – wie David Leutwyler<br />

in seinem Grusswort ausführte – «die einmal eingeschlagenen<br />

Pflöcke von 1874» im Hinblick auf Kirche<br />

und universitäre Theologie in Bern weiterhin als<br />

Grundlage anzusehen.<br />

Einig waren sich die Disputierenden darin, dass das<br />

Studium der Theologie sich immer zu verändern<br />

habe. Es bereitet schon heute zudem stärker auf<br />

die Praxis der Seelsorge, der Liturgie, der Predigt<br />

oder der Weitergabe religiösen Wissens (etwa im<br />

Religionsunterricht) vor. Rückfragen aus dem Publikum,<br />

etwa zur Attraktivität des Studiums für Junge<br />

und Junggebliebene oder zur Bedeutung des Religionsunterrichts<br />

für das Wecken des Interesses an<br />

Sinnfragen, vertieften einzelne Aspekte, und wurden<br />

später beim Apéro fortgesetzt.<br />

Öffnungszeiten der Ausstellung in St. Peter und Paul, Bern:<br />

Mittwoch bis Sonntag, jeweils 14 – 17 Uhr. Finissage am 28. Juli,<br />

10 Uhr (Eucharistiefeier mit Gastpredigt von Dekan Prof. Dr. Rainer<br />

Hirsch-Luipold).<br />

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Hintergrund<br />

«Dass die Welt erkenne»<br />

(Johannes 17, 23b)<br />

Viertes weltweites Treffen des Global Christian Forum<br />

Aus mehr als 60 Ländern rund um den Globus trafen sich circa 250 Teilnehmende<br />

aus rund 50 Kirchen und Glaubensgemeinschaften vom 16. bis<br />

19. April <strong>2024</strong> in Accra, im westafrikanischen Ghana, im Rahmen des Global<br />

Christian Forum. Sarah Böhm-Aebersold war als Vertretung der Utrechter<br />

Union dabei.<br />

Von Sarah Böhm-Aebersold<br />

Das Global Christian Forum (GCF) wurde 1999 auf<br />

die Initiative des damaligen Generalsekretärs des<br />

Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) Dr. Konrad<br />

Reiser gegründet. Es sollte ein informeller Raum<br />

werden, um den ökumenischen Dialog für weitere<br />

Kirchen und Bewegungen zu öffnen. So setzen sich<br />

die Teilnehmenden dieses Forums je zur Hälfte aus<br />

den historischen Kirchen des ÖRK und der römischkatholischen<br />

Kirche sowie aus Kirchen des charismatisch-pfingstlichen<br />

und evangelikalen Bereichs<br />

zusammen. Alle vereint der gemeinsame Glaube an<br />

Jesus Christus, der die Basis für den Dialog bildet.<br />

Ghanaische Kultur erleben<br />

In den drei Tagen vor dem Forum hatte ich Gelegenheit,<br />

die ghanaische Kultur hautnah zu erleben als ich<br />

den Gottesdienst der anglikanischen Kirche «All Saints<br />

Adabraka» besuchte. Die mehr als drei Stunden lange<br />

hochkirchliche Messe mit viel Weihrauch schloss verschiedene<br />

charismatische Elemente mit ein. So folgte<br />

auf die Evangelienlesung ein Bibelstudium zu den<br />

Gaben des Geistes in lebendigem Dialog mit den Gottesdienstbesuchern.<br />

Der Gottesdienst war sehr lebhaft<br />

mit einem Wechsel von englischen und afrikanischen<br />

Liedern in Begleitung eines Chores. Besonders<br />

beeindruckt war ich von der eingesammelten Kollekte,<br />

die von den Gemeindegliedern tanzend zur Musik<br />

einer Band nach vorne gebracht wurde. Dies in Form<br />

von Geld oder Naturalspenden wie Brot und Eier. Die<br />

Predigt über unser Zeugnis für den Glauben und für<br />

Christus wechselte fliessend zwischen Englisch und<br />

der lokalen Sprache Twi. Sehr berührt hat mich, wie<br />

ich als Geistliche einer Kirche in Kirchengemeinschaft<br />

mit der Anglikanischen Kirche selbstverständlich in<br />

den Gottesdienst integriert wurde. An einem Ehrenplatz<br />

im Altarraum sitzend, durfte ich die Kommunion<br />

als Zweite aus einem speziell für die Geistlichen reservierten<br />

Kelch empfangen.<br />

16. April:<br />

Eins in Gott<br />

Am ersten Tag erwartete uns am Konferenzort eine<br />

afrikanische Trommelgruppe vor der Kirche. Der Eröffnungsgottesdienst<br />

in der Accra Ridge Church<br />

Chapel kombinierte Elemente aus verschiedenen<br />

kirchlichen Traditionen und wurde wie alle Gottesdienste<br />

von einem internationalen und interkonfessionellen<br />

Team geleitet. Der Einzug mit den 60 Landesfahnen<br />

der beteiligten Länder zu Beginn des<br />

Gottesdienstes war sehr eindrücklich. Zur Begrüssung<br />

wurde uns, wie in Ghana üblich, ein Glas Wasser<br />

gereicht mit der Frage nach unserer Mission:<br />

«Dass die Welt erkenne». Wir stimmten in eine Zeit<br />

des Gebetes und des frohen Singens ein, wobei<br />

auch unser afrikanisches Konferenzlied «Da Nase»<br />

nicht fehlen durfte: «Da N’ase, da N’ase, da Onyame<br />

ase. Efise Oye na N’adoo so’o», zu Deutsch: «Dankt<br />

dem Herrn, denn er ist gut, dankt unserm Gott. Ja<br />

Gott ist gut und seine Güte währt ewig.» Die Predigt<br />

von Bischöfin Lydia Neshangwe aus Zimbabwe wies<br />

auf das sehr ungleiche Team von Paulus und Barnabas<br />

hin, das Gott zusammen auf Mission geschickt<br />

hatte und dessen Arbeit durch das Wirken<br />

des Heiligen Geistes trotzdem mit Erfolg gekrönt<br />

war. Die Fürbitten von Vertretern verschiedener Nationen<br />

kulminierten im gemeinsamen Vaterunser, das<br />

alle in ihrer Muttersprache sprachen. Ein Impuls von<br />

Dr. Gina Zurlo im Anschluss an den Gottesdienst<br />

zeigte auf, wie sich das Christentum immer mehr in<br />

den globalen Süden verschiebt.<br />

Zurück im Konferenzsaal führte uns die methodistische<br />

Bischöfin Rosmarie Wenner in ein Herzstück<br />

des Forums ein: das Teilen unserer Glaubensgeschichte.<br />

Im Vordergrund steht nicht das Vertreten<br />

der eigenen Kirche oder theologischen Tradition,<br />

sondern der persönliche Weg mit Gott und Christus.<br />

Dies im Zuhören auf den Anderen und in der<br />

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Hintergrund<br />

Im Uhrzeigersinn, Oben: Unser<br />

runder Tisch. Es fehlen: der Christ<br />

aus China, der Pfarrer aus Afrika<br />

und der Sekretär des Global Christian<br />

Forum. Rechts oben: Die Türe<br />

ohne Rückkehr, die zur Türe der<br />

Rückkehr wurde.<br />

Rechts: Gesamtfoto (Copyright:<br />

Comfort Wilde, Offizieller Fotograph<br />

vom Global. Christen Forum).<br />

Unten rechts: Gottesdienst in der<br />

anglikanischen Kirche Alls Saint’s<br />

Church Adabraka.<br />

Unten: Mausoleum des ersten<br />

Präsidenten Dr. Kwame Nkrumah<br />

(1909–1972).<br />

Fotos: Sarah Böhm-Aebersold<br />

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Hintergrund<br />

Offenheit in ihm oder ihr Christus zu erkennen. Alle<br />

Teilnehmenden waren in Kleingruppen an runde Tische<br />

aufgeteilt. An unserem Tisch waren wir eine<br />

sehr internationale Gruppe, was reiche Erfahrungen<br />

ermöglichte: Ein Christ aus China, ein Pfarrer aus<br />

Afrika, eine Aborigine aus Panama, ein reformierter<br />

Pfarrer aus Indien, eine reformierte Professorin aus<br />

Costa Rica, ein methodistischer Bischof aus El Salvador,<br />

eine deutsche lutherische Theologin, ein Vertreter<br />

der Hilfsorganisation World Vision aus Amerika<br />

und der Sekretär des GCF. Der mexikanische<br />

Pfr. Dr. Samuel Murillo trug uns dann die Einführung<br />

der methodistischen Theologin Prof. Dr. Ruth Padilla<br />

De Borst aus Michigan ins gemeinsame Bibelstudium<br />

vor, ergänzt von seinen eigenen Gedanken. In<br />

unsere Welt voller Diskriminierungen und Trennungen<br />

spricht Jesus sein Gebet um Einheit und lädt<br />

uns in diese Einheit in Verschiedenheit zwischen<br />

ihm und dem Vater ein. Nach einem anregenden<br />

Austausch in unserer Kleingruppe trafen wir uns zu<br />

zwei Vorstellungsrunden in Gruppen, nach Konfession<br />

und Kontinent aufgeteilt.<br />

17. April:<br />

Zerbrochen in Menschlichkeit<br />

Früh am Morgen starteten wir die dreistündige Fahrt<br />

zur Festung Cape Coast. Als UNESCO Welterbe ist<br />

sie Zeuge eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte<br />

Afrikas. Männer und Frauen mit ihren Kindern<br />

wurden hier unter Bedingungen festgehalten,<br />

die jeder Menschenwürde entbehren, bevor sie nach<br />

Amerika, Europa oder in die Karibik verschifft wurden.<br />

Es waren dunkle, viel zu kleine Räume, welche<br />

die Gefangenen selbst zum Verrichten der Notdurft<br />

nicht verlassen durften. Durch die Luken, die nur<br />

wenig Licht einlassen, warf man ihnen das Essen<br />

und Wasser zu. Wer die Zeit im Gefängnis überstand,<br />

hatte den Gang durch einen langen Tunnel und die<br />

«Door of No Return» (Türe ohne Rückkehr) zum<br />

Strand vor sich, wo die Schiffe bereits warteten.<br />

Diese trugen zynische Namen wie Erlösung, Frieden<br />

oder Jesus. Besonders stossend war für mich die<br />

Kapelle über einem der Gefängnisse, wo die Sklavenhändler<br />

und Regierungsgesandten um Gottes<br />

Segen für die Überfahrt der Sklaven und Sklavinnen<br />

baten. Sie selbst hatten oberhalb der Verliesse<br />

grosszügige Räume, in denen es an keinem Luxus<br />

fehlte.<br />

Ein starkes Zeichen hingegen war die «Door of No<br />

Return», die heute in eine «Door of Return» umbenannt<br />

ist. Die Türen Ghanas stehen wieder für alle<br />

offen. Ich war froh, dass wir nach dieser sehr aufwühlenden<br />

Besichtigung vom methodistischen Diözesanbischof<br />

zu einem Gottesdienst in der Wesley<br />

Kathedrale empfangen wurden. Wir begannen mit<br />

einer Zeit der Klage, welche die Beteiligung der Kirche<br />

an verschiedenen Missständen in Vergangenheit<br />

und Gegenwart zur Sprache brachte, und die<br />

in ein Schuldbekenntnis mündete. Die Predigt von<br />

Pfrn. Merlyn Hyde Riley aus Jamaica wies auf die<br />

Hoffnung in Gott hin, dass dies nicht so bleiben<br />

muss. Im Streben nach Gerechtigkeit und Solidarität<br />

und im Vertrauen auf Gottes Gegenwart können<br />

wir Neues schaffen. Das anschliessende gemeinsame<br />

Vaterunser war als das Gebet, das uns eint<br />

und uns daran erinnert, dass wir vor Gott alle eins<br />

sind ein sehr kraftvolles Zeichen.<br />

18. April:<br />

Geheilt durch Christus<br />

Mit der Podiumsdiskussion erwartete uns ein weiterer<br />

Höhepunkt am Morgen des dritten Konferenztages.<br />

Unter der Leitung einer Pfarrerin der Siebentages-Adventisten<br />

unterhielten sich Vertreter aus<br />

dem ÖRK, der römisch-katholischen Kirche und der<br />

Pfingstkirchen. Wir sind in Liebe für die Beziehung<br />

mit Gott geschaffen, die er in seinem Sohn für uns<br />

geöffnet hat. Durch das Global Christian Forum kann<br />

diese Liebe erfahren werden. Alle Kirchen werden<br />

ernstgenommen. Grenzen werden überwunden und<br />

Diskrimination wird abgebaut, so dass es möglich<br />

wird auf den anderen in Liebe zuzugehen. Weiter<br />

ging es mit dem gemeinsamen Bibelstudium. Der<br />

lutherische Bischof Lawrence Kochendorfer brachte<br />

uns seine Gedanken zu Johannes 10 nahe: Wie<br />

und durch wen hören wir die Stimme des guten Hirten?<br />

Und wie und durch wen die Stimme des Fremden?<br />

Das Rufen des guten Hirten bietet uns Heilung<br />

und Wiederherstellung an. Die Stimme des Fremden<br />

äussert sich in Gewalt, Hass, Diskriminierung und<br />

allem, was Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung<br />

widerspricht. Am Abend trafen wir uns zu einem<br />

charismatisch ausgerichteten Gottesdienst der Action<br />

Chapel International, die sich in einem riesigen<br />

Konzertsaal versammelt. Nach einer längeren Lobpreiszeit<br />

des Chores, unterbrochen durch spontane<br />

Gebete, erinnerte uns der Gemeindeleiter Erzbi-<br />

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Hintergrund<br />

schof Nicholas Duncan-Williams in seiner Predigt<br />

an die Einheit der Christen. Abgeschlossen wurde<br />

der Abend von einem Festessen zum 25-Jahr-Jubiläum<br />

des Global Christian Forum, das von Grussworten<br />

von Initiator Konrad Reiser, dem ghanaischen<br />

Religionsminister, Papst Franziskus und dem ökumenischen<br />

Patriarchen unterbrochen wurde.<br />

19. April:<br />

Durch Gott gesandt<br />

Die Podiumsdiskussion zu Beginn des letzten Tages<br />

vereinigte unter der Leitung einer Theologin von<br />

Christian Churches Together in Amerika einen Vertreter<br />

der orientalisch-orthodoxen Kirche, der unabhängigen<br />

afrikanischen Kirchen und der Weltweiten<br />

Evangelischen Allianz (WEA). Im Zentrum stand die<br />

Frage, was die Teilnehmenden von der Konferenz mitnehmen.<br />

Besonders beeindruckt hat mich dabei das<br />

Zeugnis von Pfr. Dr. Richard Howell von der WEA,<br />

der dank des Global Christian Forum entdeckte, wie<br />

Christus auch ausserhalb seiner eigenen Tradition<br />

gegenwärtig ist, was ihn nachhaltig veränderte. Im<br />

gemeinsamen Bibelstudium zu Johannes 17 forderte<br />

uns Erzbischof Angaelos von der koptisch-orthodoxen<br />

Kirche als der eine Leib Christi heraus, in unseren<br />

Handlungen und Entscheidungen aufeinander<br />

Rücksicht zu nehmen und gleichzeitig unsere Verbindung<br />

zu Gott hin wahrzunehmen, ihr durch unser<br />

Zeugnis Ausdruck zu verleihen. Der Morgen schloss<br />

mit der Vorstellung der Konferenzbotschaft, die darin<br />

gipfelte, den Geist des Global Christian Forum in<br />

unserem Kontext auszuleben:<br />

Am Nachmittag besuchten wir den Nkrumah Memorial<br />

Park mit einem Mausoleum des ersten Präsidenten<br />

von Ghana, Dr. Kwame Nkrumah, und verschiedenen<br />

Museen. Im Zentrum dieses Parks steht die<br />

Ausrufung der Unabhängigkeit Ghanas am sechsten<br />

März 1957 in Anwesenheit von Martin Luther King,<br />

als zweites Land nach Liberia. Kwame Nkrumah war<br />

massgeblich an der Unabhängigkeitsbewegung der<br />

afrikanischen Länder beteiligt mit seinem Motto:<br />

«Wir haben das Recht, als Menschen zu leben. Wir<br />

haben das Recht, uns selbst zu verwalten.» Der Abschlussgottesdienst<br />

sandte uns in der fröhlichen,<br />

afrikanischen Art in unseren Alltag aus.<br />

Von der Konferenz nehme ich viele bereichernde<br />

und herausfordernde Impulse mit, ebenso wie zahlreiche<br />

unendlich inspirierende Begegnungen mit<br />

Christen aus aller Welt und von verschiedensten<br />

Konfessionen, deren Name ich teilweise erstmals<br />

hörte. Ich wurde auf meinem eigenen Glaubensweg<br />

sehr gestärkt und ermutigt, mit meiner Kirche die<br />

Einheit in Christus noch mehr zu suchen. Gerne erzähle<br />

ich auf Anfrage mehr! Und wer das konfessionelle<br />

Miteinander im schweizerischen Rahmen gerne<br />

auch mal erleben möchte, hat im Herbst am<br />

Christian Forum vom 27.-30. Oktober in Bettingen<br />

eine Chance dazu. Auch dazu gebe ich gerne Auskunft.<br />

Informationen zum Global Christian Forum<br />

finden Sie auch auf globalchristianforum.org<br />

Mögen wir im dreieinigen Gott in unserer<br />

Verschiedenheit eins sein.<br />

Mögen unsere Herzen in Klage an dem<br />

zerbrechen, was Gottes Herz zerbricht.<br />

Mögen wir in Christus Heilung und Versöhnung<br />

erfahren.<br />

Mögen wir im Heiligen Geist ausgesandt<br />

sein in Demut und Stärke, um Gottes<br />

verändernden Geist der Vergebung, der<br />

Gerechtigkeit, der Heilung, der Versöhnung,<br />

der Gnade und der Erlösung bekannt zu<br />

machen.<br />

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Panorama<br />

Aus dem<br />

Synodalrat<br />

Leserbrief:<br />

Wir sind <strong>Christkatholisch</strong>.<br />

Andere sind Altkatholisch. Doch die<br />

Probleme, die wir haben, haben die Altkatholiken<br />

nicht.<br />

Unsere Probleme widerspiegeln die<br />

Probleme unseres Landes. Wir sind<br />

<strong>Christkatholisch</strong> in drei Sprachen. Solange<br />

wir uns zahlenmässig komfortabel<br />

in unserem Land bewegten, fiel das<br />

nicht so sehr ins Gewicht. Der Hauptanteil<br />

unserer Kirche wählte Bischöfe,<br />

feierte Kirchentage, redigierte ein Kirchenblatt,<br />

gründete Gemeinschaften in<br />

deutscher Sprache. Ihre Kinder machen<br />

Ferien untereinander, und der andere,<br />

kleinere Teil in der Romandie lebt,<br />

bis auf wenige Momente, sein Leben à<br />

part. Dann und wann auch vom grösseren<br />

Teil wahrgenommen. Dann gibt<br />

es noch einen verschwindend kleinen<br />

Teil in der Südschweiz, nochmals eine<br />

andere Sprache sprechend, der aber<br />

als Diaspora ein beinahe eigenständiges<br />

Leben fristet.<br />

Meine Frage, und vielleicht nicht nur<br />

meine Frage, ist diese: Können wir uns<br />

das noch leisten? Wäre es nicht schön<br />

und belebend, wenn wir auf Mittel sännen,<br />

diese unsere Eigenheit zu überwinden,<br />

Mittel fänden mit etwas Phantasie,<br />

vermehrt zusammen zu kommen?<br />

Und so unsere Einheit als <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirche der Schweiz glaubwürdig<br />

zu leben?<br />

Synodalrat in neuer<br />

Zusammensetzung<br />

Der Synodalrat wird in neuer Zusammensetzung<br />

wie vorgesehen am 14.<br />

Juni <strong>2024</strong> wieder tagen.<br />

Zusammen mit Synode-Präsident Pfarrer Nassouh Toutoungi<br />

und Synode- Vizepräsident René Meier tagten Bistumsverweser<br />

und Synodalrat am Vortag zur Session<br />

der Nationalsynode. Entsprechend waren die letzten<br />

Vorbereitungen und die Geschäfte der 157. Session Inhalt<br />

der Beratungen.<br />

Der Synodalrat wird in neuer Zusammensetzung wie vorgesehen<br />

am 14. Juni <strong>2024</strong> wieder tagen. Im Mittelpunkt<br />

stehen dann die Verteilung der Ressorts und Aufgaben<br />

im Gremium, ein erster Rückblick auf die vergangene<br />

Synodesession und die Planung der Geschäfte aus der<br />

Nationalsynode.<br />

Weil die Sitzung nach Redaktionsschluss für das «<strong>Christkatholisch</strong>»<br />

Nr. 7 stattfindet, kann das Communiqué erst<br />

in der August-Ausgabe publiziert werden. So wünschen<br />

Bistumsverweser, Bischof elect. und Synodalrat der geneigten<br />

Leserschaft eine genussvolle und erholsame<br />

Sommerpause.<br />

Erika Schranz / 31. Mai <strong>2024</strong><br />

Regine Hildebrandt<br />

Neu gewählt (v. l. n. r.): Pfarrer Patrick<br />

Blickenstorfer (Synodalrat), Pfarrer Frank<br />

Bangerter (Bischof), Michael Lauber<br />

(Synodalrat).<br />

Foto: Christoph Knoch<br />

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Panorama<br />

Medienmitteilung des Regierungsrates<br />

des Kantons Bern<br />

Beitrag an die Landeskirchen für ihre Leistungen<br />

Die evangelisch-reformierte, die römisch-katholische und die christkatholische<br />

Landeskirche sollen jährlich insgesamt 29,36 Millionen Franken zur Finanzierung<br />

ihrer gesamtgesellschaftlichen Leistungen erhalten.<br />

Das totalrevidierte Gesetz<br />

über die bernischen<br />

Landeskirchen sieht ein<br />

neues System für die Finanzierung<br />

vor. Ab 2026<br />

unterstützt der Kanton die drei Berner Landeskirchen<br />

erstmals mit einem Beitrag für ihre Leistungen<br />

im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Gemeint sind<br />

Tätigkeiten, die zur solidarischen Gemeinschaft, zur<br />

Vermittlung grundlegender Werte, zum Frieden unter<br />

den Religionen, zur religiösen Bildung und zur<br />

Kulturpflege beitragen. Basis für die Berechnung<br />

sind die Berichte der Landeskirchen, die erstmals<br />

einen umfassenden Überblick über ihre vielfältigen<br />

Leistungen vermitteln.<br />

Für eine solidarische<br />

Gesellschaft<br />

Das Angebot der Kirchen ist breit und reicht von der<br />

Kinder- und Jugendarbeit über die Begleitung von<br />

Armutsbetroffenen und Betagten oder seelsorgerliche<br />

Leistungen bis hin zu Kunstausstellungen in<br />

Kirchen. Damit entlasten die Kirchen den Staat<br />

massgeblich.<br />

Leistungen im Wert<br />

von mehr als 225 Millionen<br />

Franken jährlich<br />

Die Landeskirchen und ihre Kirchgemeinden haben<br />

in den Jahren 2020 und 2021 im jährlichen Durchschnitt<br />

gesamtgesell schaft liche Leistungen im Wert<br />

von insgesamt 225,9 Millionen Franken erbracht.<br />

Darin sind auch über 830’000 Stunden Freiwilligenarbeit<br />

enthalten, was einem Gegenwert von 44,7 Millionen<br />

Franken entspricht. Die Kirchen finanzierten<br />

diese Arbeit und ihre kultischen Leistungen wie z.B.<br />

Gottesdienste, Trauungen und Bestattungen in den<br />

Berichtsjahren 2020/2021 mit dem Kantonsbeitrag<br />

für die Arbeitsverhältnisse der Pfarrpersonen in der<br />

Höhe von jährlich 72,6 Millionen Franken, mit Kirchensteuern<br />

natürlicher und juristischer Personen<br />

in der Höhe von durchschnittlich 233,4 Millionen<br />

Franken sowie weiteren Erträgen.<br />

Aufteilung des Beitrags<br />

auf die Landeskirchen<br />

Insgesamt sollen die drei Landeskirchen in der Beitragsperiode<br />

2026-2031 jährlich 29,36 Millionen<br />

Franken zur Finanzierung ihrer gesamtgesellschaftlichen<br />

Leistungen erhalten. Die Aufteilung des Beitrags<br />

bemisst sich nach ihrem Anteil an den erbrachten<br />

Leistungen in den Vorjahren:<br />

– 22,64 Millionen Franken (77,12 % des Totals) erhält<br />

die evangelisch-reformierte Landeskirche.<br />

– 6,58 Millionen Franken (22,40 % des Totals)<br />

gehen an die römisch-katholische Landeskirche.<br />

– 140 000 Franken (0,48 % des Totals) erhält die<br />

christkatholische Landeskirche.<br />

Sockelbeiträge<br />

Diese Beiträge ergänzen die Sockelbeiträge, welche<br />

die Landeskirchen zur Wahrung der «historischen<br />

Rechtstitel» erhalten: Aufgrund der Verstaatlichung<br />

des Kirchengutes im 19. Jahrhundert ist der<br />

Kanton weiterhin verpflichtet, für einen Teil der Löhne<br />

der Geistlichen der evangelisch-reformierten<br />

Landeskirche aufzukommen. Aus Gründen der<br />

Gleichbehandlung erhalten auch die beiden anderen<br />

Landeskirchen Sockelbeiträge für die Entlöhnung<br />

der Geistlichen. Der jährliche Beitrag dafür<br />

liegt ab 2026 bei 43,24 Millionen Franken.<br />

Lesen Sie die vollständige Medienmitteilung<br />

auf dem Internetportal des Kantons Bern.<br />

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Panorama<br />

Vereinigung Hortus Dei<br />

Olsberg (VHDO)<br />

Der Verein führt kulturelle und<br />

spirituelle Anlässe durch, meistens in<br />

der Stiftskirche in Olsberg.<br />

Informieren Sie sich über<br />

die nächsten Anlässe<br />

christkatholisch.ch/hortusdei/<br />

Geniessen Sie Ihre<br />

Ferien im Begegnungshaus<br />

Berghüsli<br />

Das Haus in Heiligenschwendi ob dem<br />

Thunersee bietet sich für erholsame<br />

Ferien oder inspirierte Tagungen an.<br />

Vermietung Berghüsli<br />

Erika Schranz<br />

christkatholisch.ch/berghuesli/<br />

vermietung/<br />

36<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Panorama<br />

Landeskirche<br />

Aargau<br />

Palliativ Care und Begleitung der<br />

Aargauer Landeskirchen<br />

Der Mensch ist in seiner letzten Lebensphase<br />

mit besonderen Herausforderungen<br />

und Belastungen konfrontiert. Das gilt<br />

auch für seine Angehörigen. Als Mitglied<br />

der ökumenischen Kommission Palliative<br />

Care unterstützt die christkatholische<br />

Landeskirche diesen Auftrag als zentrales<br />

Anliegen der Aargauer Landeskirchen.<br />

Spiritual Care – Basiskurs<br />

Seit Jahrhunderten gehören Dienstleistungen wie die<br />

stationäre und ambulante Begleitung von Menschen in<br />

der letzten Lebensphase, die Betreuung Angehöriger<br />

und Hilfestellungen bei Fragen zum Abschied zur kirchlichen<br />

Tradition.<br />

Foto: Alamy<br />

Spiritual Care wird in unterschiedlichen Fachgebieten<br />

diskutiert und angewendet. Eine Säule der palliativen<br />

Arbeit unterstreicht Spiritual Care und Seelsorge<br />

und nimmt die Spiritualität ernst. Verschiedene<br />

Aspekte von Spiritual Care werden vorgestellt<br />

und hinterfragt. Internationale Konzepte von Mental<br />

Health-Studien werden zum Thema einbezogen und<br />

zur Verfügung gestellt. Der Besuch einer palliativen<br />

Einrichtung mit Austausch und ein Diskurs vor Ort<br />

gehören ebenfalls dazu.<br />

Der Kurs richtet sich an ausgebildete Freiwillige in<br />

Palliative Care, Fachpersonen aus Gemeindepfarrämtern,<br />

Seelsorge, Diakonie, Pflege, Therapie und<br />

Medizin und umfasst drei Kurstage. Alle Kurstage<br />

können auch einzeln gebucht werden.<br />

Referierende:<br />

Dr. Luca Hersberger, Dr. René Hefti, Annemarie von<br />

Allmen Kromer, Pfrn. Dr. Martina Holder-Franz<br />

Detaillierte Informationen und Anmeldung:<br />

palliative-begleitung.ch/spiritual-care<br />

Freitag, 30. August,<br />

Montag, 23. September,<br />

Freitag. 1. November,<br />

jeweils 8.30-16.30 Uhr<br />

Haus der Reformierten, Stritengässli 10, Aarau<br />

Trauer besser verstehen lernen<br />

Der dreitägige Kurs eignet sich besonders gut für<br />

Menschen, die in ihrem privaten und beruflichen Umfeld<br />

mit Trauer und Abschied konfrontiert wurden<br />

und einen Weg suchen, Trauerprozesse besser zu<br />

verstehen und einzuordnen. Dabei geht der Kurs von<br />

verschiedenen Trauermodellen aus, die sich in Theorie<br />

und Praxis bewährt haben (z.B. William J. Worden,<br />

Chris Paul, Ruthmarijke Smeding). Zum Kurs gehört<br />

auch das Entwickeln von Trauerritualen, die Lektüre<br />

von einzelnen Artikeln und mindestens einem<br />

Buch im Selbststudium.<br />

Der Kurs richtet sich an Fachpersonen aus Gemeindepfarrämtern,<br />

Seelsorge, Diakonie, Pflege, Therapie<br />

und Medizin, ausgebildete Freiwillige in Palliative Care<br />

und weitere Interessierte. Alle Kurstage können auch<br />

einzeln gebucht werden.<br />

Referierende:<br />

Prof. Dr. theol. Traugott Roser, Prof. Dr. theol. Ralph<br />

Kunz, Susanne Wellstein, Pfrn. Dr. Martina Holder-<br />

Franz.<br />

Detaillierte Informationen und Anmeldung:<br />

palliative-begleitung.ch/spiritual-care<br />

Mittwoch, 28. August, 13.15–21 Uhr,<br />

Mittwoch, 4. September, 8.30–16.30 Uhr<br />

Freitag, 27. September, 13.15–21 Uhr<br />

Haus der Reformierten, Stritengässli 10, Aarau<br />

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Rezension<br />

Ökumene ist<br />

alternativlos<br />

Ökumene ist Kirche – immer Vielfalt: Auch wenn es schmerzt.<br />

Was bedeutet Ökumene in der Kirche oder in den Kirchen, was bedeutet<br />

sie im Religionsunterricht? Immer mehr wird deutlich, dass es ohne Ökumene<br />

gar nicht mehr geht. Mit «Ökumenisch lernen – Ökumene lernen» ist<br />

ein Buch erschienen, auf das viele gewartet haben. Von protestantischer,<br />

römisch-katholischer und christkatholischer Seite her wurde daran mitgewirkt.<br />

Christina Auf der Au stellt uns das Buch mit seinen 19 Beiträgen in<br />

durchaus provozierender und kratzbürstiger Weise vor. Sie entwirft eine<br />

neue Sicht auf die Ökumene, deren Kennzeichen nicht das Streben nach<br />

Einheit ist, sondern das lernbereite Aushalten und achtsame Respektieren<br />

der Vielfalt.<br />

Von Christina Aus der Au<br />

Differenzierte Ökumene braucht einen langen Atem.<br />

Und doch, so schreiben es die Herausgeberinnen<br />

schon gleich zu Anfang: Zur Ökumene gibt es keine<br />

Alternative. Tatsächlich – auch und gerade wenn der<br />

russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill den russischen<br />

Präsidenten Putin in seinem «Heiligen Krieg gegen<br />

die Ukraine und den Satanismus des Westens» unterstützt.<br />

Auch und gerade wenn das Schreiben des<br />

Vatikans über die Menschenwürde in der Gender-<br />

Theorie «die uralte Versuchung des Menschen, sich<br />

selbst zu Gott zu machen» heraufbeschwört und Abtreibung<br />

und den assistierten Suizid in die Nähe zu<br />

Mord und Völkermord stellt. Auch und gerade wenn<br />

Donald Trump mit seiner «God Bless the USA»-Bibel<br />

bei den amerikanischen Evangelicals die alte Verbindung<br />

von Christentum und Nationalismus triggert.<br />

Und auch und gerade wenn im letzten Jahr die<br />

Schweizer Kirchen ein Rekordhoch an Austritten hinnehmen<br />

mussten aufgrund der aufgedeckten Missbrauchsfälle<br />

hüben und drüben. Aber auch und vor<br />

allem: Immer weniger Menschen können nachvollziehen,<br />

dass unsere Kirchen etwas mit ihrem Leben zu<br />

tun haben könnten.<br />

Charta Oecumenice<br />

Schon 2001 sagt die Charta Oecumenica:<br />

«Im Bewusstsein unserer Schuld und zur Umkehr<br />

bereit müssen wir uns bemühen, die unter<br />

uns noch bestehenden Spaltungen zu<br />

überwinden, damit wir gemeinsam die Botschaft<br />

des Evangeliums unter den Völkern<br />

glaubwürdig verkündigen.»<br />

Christina Aus der Au<br />

ist Philosophin und Theologin, sie lehrt an der Pädagogischen<br />

Hochschule im Thurgau Religionen, Ethik,<br />

Philosophie und Nachhaltige Bildung und ist seit 2022<br />

Kirchenratspräsidentin der Evangelischen Landeskirche<br />

Thurgau.<br />

So klingt es auch durch die Artikel dieses Buches:<br />

Ökumene, weil wir uns dabei auf das Gemeinsame<br />

jenseits des Trennenden konzentrieren, weil wir in<br />

der Auseinandersetzung mit dem Anderen das Eigene<br />

entwickeln, weil in der Vielfalt der gelebten Glaubenstraditionen<br />

die Einheit des christlichen Glaubens<br />

gefunden werden soll. «Eine glaubwürdige und tragfähige<br />

Ökumene rechnet deshalb mit der Einheit»,<br />

schreibt Abt Urban Federer – und sei es nur die Einheit,<br />

Gottsucherinnen und Gottsucher zu sein. Viele<br />

weitere Aspekte des Buches beleuchten das Streben<br />

nach Einheit, nach Zusammengehen, nach Überwindung<br />

der bestehenden Spaltungen. Die einzelnen Artikel<br />

sind natürlich noch deutlich differenzierter.<br />

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Rezension<br />

Herausfordernd das Ganze<br />

gegen den Strich bürsten<br />

Erlauben Sie mir jedoch, im Folgenden das Ganze<br />

versuchsweise – ich gestehe: um der Provokation willen,<br />

aber vor allem auch um des gesellschaftlichen<br />

Diskurses willen – etwas gegen den Strich zu bürsten.<br />

Ist es wirklich das Ringen um Einheit, was wir<br />

hier und heute in unserer gesellschaftlichen, nationalen<br />

und weltweiten Lage am nötigsten haben? Natürlich<br />

ist es für uns als Christinnen und Christen<br />

buchstäblich grundlegend, dass wir keinen anderen<br />

Grund legen können als den, der gelegt ist: Jesus<br />

Christus. Aber weil diese Wahrheit keine Schrift und<br />

keine Lehre ist, sondern eine Person, ist doch die<br />

Vielperspektivigkeit darin schon angelegt – war schon<br />

angelegt im ersten Jünger- und Jüngerinnenkreis, in<br />

welchem auch schon früh Unterschiede aufgebrochen<br />

sind. Jesus musste einen Streit schlichten darüber,<br />

wer in seinem Jüngerkreis wohl der Grösste<br />

sei (Luk 22), und Paulus mahnt im 1. Korintherbrief<br />

die Irrelevanz der ersten «Konfessionen» an: «Denn<br />

wenn einer sagt: Ich gehöre zu Paulus, und ein anderer:<br />

Ich zu Apollos, seid ihr da nicht wie jedermann?»<br />

(1. Kor 3,4). Für mich ist weniger das Bekenntnis<br />

erstaunlich, dass wir alle zu einem Leib gehören,<br />

vielmehr fasziniert mich, dass da so sehr Unterschiedliches<br />

zu diesem Leib dazu gehört. Hand<br />

und Fuss, Auge, Ohr und Nase – aber ja, auch Herz,<br />

Leber, Kniegelenk, Zirbeldrüse und Schlüsselbein, ja<br />

sogar der Blinddarm. So würde ich den Satz und die<br />

Betonung des Paulus gerne umdrehen: «So gibt es<br />

nur einen Leib, aber viele Glieder» (1. Kor 12,20). Es<br />

ist einfach, einig zu sein, wenn man sich auf das Verbindende<br />

konzentriert. Das kann jeder Algorithmus,<br />

der uns unsere Lieblingsvideos auf der «Foryou-Page»<br />

von Youtube oder im Suchangebot von Instagram<br />

anbietet. So landen wir in Filterbubbles – oder eben<br />

in der Kirche. Da gibt es auch Vielfalt, klar, aber es<br />

ist immer Kirche.<br />

Prof. Dr. Nicola Ottiger<br />

Geboren 1970 in Romanshorn (TG). Dozentin für Dogmatik,<br />

Fundamentaltheologie sowie Liturgiewissenschaft<br />

am RPI. Leiterin Ökumenisches Institut Luzern.<br />

Foto: Jakob Ineichen<br />

Dr. theol. Eva Ebel<br />

Jahrgang 1971, studierte Evangelische Theologie<br />

(Promotion im Jahr 2003) und Latein (Zweites Staatsexamen<br />

für das gymnasiale Lehramt im Jahr 2005).<br />

Foto: zVg<br />

Christian Höger<br />

Geboren 1975 in Nürnberg (D), PD Dr. theol. habil.,<br />

Dipl.-Päd., Akademischer Oberrat am Arbeitsbereich<br />

Katholische Theologie/Religionspädagogik an der PH<br />

Freiburg.<br />

Foto: zVg<br />

Als Kirche Vorbild sein:<br />

Nicht Einheit, sondern Vielfalt<br />

Wie wäre es denn, wenn wir es betont umdrehen würden:<br />

Ökumene ist Kirche – aber es ist immer Vielfalt!<br />

Neben all diesem Beschwören der Einheit klingt es<br />

doch bei Heinrich Bullinger 1566 sehr viel entspannter,<br />

wenn er im zweiten Helvetischen Bekenntnis<br />

schreibt:<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 39<br />

Prävention von sexualisierter Gewalt.<br />

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Rezension<br />

«Daher lesen wir, dass bei den Alten zwar<br />

mannigfaltige Verschiedenheit in den gottesdienstlichen<br />

Gebräuchen bestanden habe,<br />

dass sie aber eine freie Mannigfaltigkeit gewesen<br />

sei und niemand gedacht habe, dass<br />

dadurch die Einheit der Kirche je aufgelöst<br />

werde.» (17. Kap.)<br />

Was für eine faszinierende Gemeinschaft von Menschen,<br />

die so entspannt mit Verschiedenheit umgehen<br />

können! Was für ein Vorbild könnten wir sein als<br />

Kirche in der heutigen Gesellschaft von Spaltungen<br />

und Polarisierungen, von Shitstorms und Cancel Culture,<br />

wenn wir nicht mehr vor allem die Einheit betonten,<br />

sondern vielmehr die Fähigkeit von Kirche in<br />

all ihren Formen und Ausprägungen, dem Anderen<br />

wirklich und respektvoll zu begegnen, ihn nicht nur<br />

zu tolerieren, sondern als Glied am Leib Christi anzuerkennen,<br />

bei bleibender Differenz und vielleicht<br />

sogar bei bleibendem Nichtverstehen, dort, wo es<br />

schmerzt! Auch und gerade wenn es schmerzt! Das<br />

ist die Herausforderung: Nicht das Gemeinsame zu<br />

suchen, nicht das Eigene, auch nicht das verbesserte<br />

Eigene, sondern das Andere, das Trennende, das<br />

Spaltende zu finden. Und diesem standzuhalten! Daran<br />

zu leiden, es nicht überbrücken können, einander<br />

nicht näher zu kommen – und doch daran festzuhalten,<br />

dass dies Ökumene ist, Ökumene sein muss.<br />

Faust versus Ellenbogen am Leib Christi.<br />

Ökumenisches Lernen wäre dann zunächst dies: die<br />

freie Mannigfaltigkeit zu entdecken, ohne sie gleich<br />

in Eigenes umwandeln zu müssen; mit existenziellen<br />

Unterschieden umgehen zu lernen, ohne das Andere<br />

zu vereinnahmen; sich Andersdenkenden, Andersglaubenden<br />

auszusetzen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen,<br />

zu streiten, zu ringen, ernsthaft und<br />

existenziell, ohne zu denken, dass dadurch die Einheit<br />

der Kirche je aufgelöst würde. Das Auge hat nicht<br />

für die Einheit des Leibes zu sorgen, ebenso wenig<br />

wie der kleine Zeh.<br />

Mir ist nicht egal,<br />

was der andere tut<br />

Dieses aktive, gleichermassen engagierte wie gelassene<br />

Sich Auseinandersetzen könnte ökumenisches<br />

Lernen vorleben. Von Kirche ist aber noch ein Weiteres<br />

zu erwarten. Denn Ambiguitätstoleranz, mit unauflöslichen<br />

Differenzen umgehen zu können, das ist<br />

das eine. Dabei aber nicht in einen Relativismus zu<br />

verfallen, das ist das andere. Es ist mir keineswegs<br />

egal, ob eine Gruppierung von Christinnen und Christen<br />

homophob, nationalistisch oder patriarchal ist.<br />

Es ist mir nicht egal, ob Frauen Pfarrerinnen und<br />

Priesterinnen werden können, ob gelehrt wird, dass<br />

die Ungläubigen in die Hölle kommen oder ob ein<br />

Land mit dem Segen der Kirche ein anderes überfallen<br />

darf. Das ist keineswegs gleichwertig oder einfach<br />

anders. Gerade weil Vertreter solcher Ansichten<br />

sich dabei auf das Evangelium berufen, gerade weil<br />

sie Teil des Leibes Christi sind – und bleiben! – gerade<br />

deswegen bin ich im höchsten Mass herausgefordert!<br />

Das Evangelium ist radikal universalistisch,<br />

Christus ist der nicht von uns gelegte Grund für alles,<br />

jenseits von Identitätstheorien und Zugehörigkeit.<br />

So provokativ formuliert es Omri Boehm, der israelisch-deutsche<br />

Philosoph, in seinem Buch «Radikaler<br />

Universalismus. Jenseits der Identität». Er äussert<br />

die Sorge, dass die Menschenwürde schleichend relativiert<br />

und untergraben wird. Wie er möchte auch<br />

ich dazu aufrufen, das Christentum radikal und bleibend<br />

in universalen evangelischen Begriffen zu verstehen<br />

– nicht evangelisch als Konfession, sondern<br />

als gegründet im Evangelium Jesu Christi, welches<br />

wir allerdings nicht denkend einholen können. Das<br />

Evangelium ist dabei nicht als «Prinzip» zu verstehen<br />

wie die Menschenwürde, nicht als «Gesetz» wie die<br />

Gerechtigkeit, sondern als «Person». Eine Person,<br />

die wir nicht denkend und wissend erkennen können,<br />

sondern nur, indem wir mit ihr in Beziehung treten.<br />

Mit Jesus als dem Christus, durch die biblischen Texte,<br />

durch das Gebet und durch gottesdienstliches<br />

Feiern, wie auch – gut reformiert – durch den Heiligen<br />

Geist in der Gemeinschaft der Christinnen und<br />

Christen. In Beziehung also, nicht isoliert, sondern<br />

als Kirchen und als Kirche: feiernd, singend, betend,<br />

aber auch diskutierend, streitend, einander herausfordernd,<br />

ringend um die Wahrheit und die Einheit in<br />

bleibender Unterschiedlichkeit und genau darin als<br />

Leib Christi auf Erden.<br />

Bleibende, fortwährende,<br />

heftige und existenzielle<br />

Streitkultur<br />

Dies ist mein Plädoyer für die Ökumene – nicht in<br />

erster Linie als Ringen um Einheit, sondern als bleibende,<br />

fortwährende, zuweilen heftige und existenzielle<br />

Streitkultur, die den anderen radikal herausfordern<br />

kann und auch immer wieder muss. Sie setzt<br />

40<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Panorama<br />

die Einheit in Christus voraus und kann einzig in dieser<br />

dialogischen Streitkultur in Beziehung zu diesem<br />

Christus und zu den Gliedern seines Leibes leben.<br />

Dieser Sammelband unterschiedlicher Perspektiven<br />

ist ungeachtet seines «Drives» zum Verbindenden<br />

dabei ein wichtiger Beitrag. Nicht nur, weil er unterschiedliche<br />

Stimmen zu Wort kommen lässt und damit<br />

ökumenisches Lernen nicht anders als im Dialog<br />

denkt. Auch weil er nicht im Binnenbereich der Kirche<br />

bleibt, sondern darum ringt, im Austausch mit<br />

pluralen gesellschaftlichen Wirklichkeiten zu bleiben.<br />

Die Ökumene<br />

ist alternativlos<br />

Ökumenisches Lernen wird sich selbst durchsichtig<br />

als die Gabe des wechselseitigen Anerkennens des<br />

Anderen als Anderer. Diese Anerkennung ist mehr<br />

als Wahrnehmung, mehr als Zur Kenntnisnahme, sie<br />

ist eine Gabe aus der Freiheit eines Christenmenschen,<br />

der und die sich selbst als Glied des Leibes<br />

Christi weiss. Dabei achtsam zuhören, gegebenenfalls<br />

widersprechen – aber immer – immer! – im Gespräch<br />

bleiben: Zu dieser Ökumene gibt es keine Alternative.<br />

Nicht für die Kirche, und auch nicht für die<br />

Welt.<br />

Ökumenisch lernen – Ökumene lernen<br />

Perspektiven für Religionsunterricht<br />

und kirchliche Handlungsfelder<br />

hg. von Nicola Ottiger, Eva Ebel, Christian Höger,<br />

mit zwei Artikeln von Pfr. Dr. Adrian Suter.<br />

Ökumene in Theorie und Praxis – Reihe Ökumenisches Institut<br />

Luzern (ÖTP), Band 14, <strong>2024</strong>; Edition NZN bei TVZ<br />

ISBN 978-3-290-<strong>2024</strong>5-3<br />

’s Tüüfeli –<br />

«Bescheid wissen»<br />

Manches im Leben ist dermassen<br />

kompliziert, dass ich bei all der<br />

Technik, der KI und der Fakenews<br />

immer weniger Bescheid weiss.<br />

Wenn jetzt weitere Poststellen<br />

schliessen, wird mir bald niemand<br />

mehr helfen, meine Einzahlungen<br />

zu machen oder noch Zeit für ein<br />

Schwätzen zu haben. Franz Roth,<br />

der Poststellenleiter, war oft der<br />

erste und einzige Mensch, mit dem<br />

ich an einem Tag ein Wort gewechselt<br />

habe. Es gibt ja wirklich Leute,<br />

die Bescheid wissen oder sagen<br />

wir mal, einigermassen Bescheid<br />

wissen. Da bin ich auch froh<br />

darüber, dass es die gibt. Dann gibt<br />

es noch die anderen, die nicht so<br />

gut Bescheid wissen, aber trotzdem<br />

meinen, Bescheid zu wissen. Da<br />

höre ich etwa von Politikerinnen<br />

und Politikern von links nach rechts,<br />

was ich alles zahlen können, sollen,<br />

muss. Hier bin ich froh, wenn ich<br />

nicht über alles Bescheid wissen<br />

muss.<br />

Wichtige Termine<br />

Sonntag, 28. Juli<br />

Am Sonntag, 28. Juli, um 10 Uhr predigt Prof. Dr.<br />

Rainer Hirsch-Luipold, Dekan der Theolo gischen<br />

Fakultät, in der christkatholischen Kirche St. Peter<br />

und Paul.<br />

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Panorama<br />

Gegenseitiges Vertrauen und<br />

friedliches Zusammenleben<br />

10 Jahre Aargauer Konferenz der Religionen «AKoRel»<br />

Vor zehn Jahren wurde die Aargauer Konferenz der Religionen (AKoRel)<br />

gegründet. Ihr Ziel ist es, das Vertrauen und das friedliche Zusammenleben<br />

der Religionen zu fördern, gemeinsame Anliegen mit staatlichen Stellen zu<br />

besprechen und auf aktuelle Themen einzugehen.<br />

Im Namen der Aargauer Konferenz der Religionen<br />

Beim Jubiläumsfestakt zum zehnjährigen Bestehen<br />

am 23. Mai im Grossratsgebäude Aarau stand die<br />

interreligiöse Zusammenarbeit in der Armeeseelsorge<br />

im Zentrum.<br />

Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren setzt sich die<br />

Aargauer Konferenz der Religionen (AkoRel) dafür<br />

ein, ein friedliches und vertrauensvolles Miteinander<br />

verschiedener Religionen zu unterstützen. Sie<br />

steht für Sicherheit, Freiheit und die Werte einer<br />

demokratischen und offenen Gesellschaft im Kanton<br />

Aargau ein. Gerade in den heutigen spannungsreichen<br />

Zeiten ist interreligiöser Austausch wichtiger<br />

denn je.<br />

AKoRel: ein wichtiges Gefäss<br />

für Austausch<br />

Christoph Weber-Berg, Präsident des Kirchenrats<br />

der Reformierten Landeskirche Aargau, sagte in der<br />

Begrüssung: «In der Zusammenarbeit im Rahmen<br />

der AKoRel wurde in den letzten zehn Jahren eine<br />

verlässliche Vertrauensbasis geschaffen. Wir besuchen<br />

einander, unterstützen uns gegenseitig, feiern<br />

Jubiläen miteinander und können so auch in herausfordernden<br />

Situationen an einem Tisch zusammenzukommen.»<br />

Für Ernst Blust, Präsident des Kirchenrats der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Landeskirche des Kantons Aargau,<br />

ist AKoRel ein gutes Gefäss: «Es entspricht<br />

dem liberalen christkatholischen Selbstverständnis:<br />

Wir sind nicht dogmatisch unterwegs. Für uns ist<br />

der Austausch wichtig.»<br />

Raphael Weisz, ehemaliger Präsident der Israelitischen<br />

Kultusgemeinde Baden, ergänzte: «Gerade<br />

in der heutigen Zeit ist es eine Notwendigkeit, dass<br />

sich vernünftige Führungspersonen der Religionen<br />

miteinander austauschen. Man muss nicht immer<br />

einer Meinung sein, aber man muss über jedes Thema<br />

reden können, um zu einer gemeinsamen Lösung<br />

zu kommen.» Jael Tarantul, seit Juni 2023 mit Sam<br />

Wyler im Co-Präsidium der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

Baden, freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit:<br />

«Ein guter, offener Austausch ist die Basis<br />

für eine gelungene Interaktion zwischen Kulturen,<br />

Religionen und Menschen.» Die Basis dafür ist<br />

mit AKoRel gelegt: Man achtet aufeinander, kennt<br />

die Bedürfnisse der Anderen, nimmt Rücksicht. «Ich<br />

hatte nicht erwartet, dass es koschere Brötchen<br />

zum Apéro gibt!», stellte Sam Wyler erfreut fest.<br />

Auch für Halit Duran, Präsident des Verbands Aargauer<br />

Muslime, ist AKoRel wichtig, um miteinander<br />

statt übereinander zu reden: «Wenn Vertretungen<br />

der Religionsgemeinschaften im Aargau vertrauensvoll<br />

miteinander sprechen können, ist das auch ein<br />

starkes Zeichen gegen aussen.»<br />

Luc Humbel, Präsident des Kirchenrats der Römisch-Katholischen<br />

Landeskirche im Aargau, dankte<br />

seinen AKoRel-Kollegen für zehn Jahre Zusammenarbeit:<br />

«Wir haben uns nicht überhöht, sondern<br />

– wie beabsichtigt – den Fokus auf den Kanton Aargau<br />

gehabt, nicht auf der Weltpolitik. Wenn im Aargau<br />

etwas passiert ist, dann kam aus dem AKoRel-<br />

Kreis häufig der erste Telefonanruf. Wir waren füreinander<br />

da.»<br />

Interreligiöse<br />

Armeeseelsorge<br />

Bei der Feierstunde anlässlich des zehnjährigen<br />

AKoRel-Jubiläums am 23. Mai stand das Thema interreligiöse<br />

Zusammenarbeit in der Armeeseelsorge<br />

im Zentrum.<br />

Im Grusswort sprach Regierungsrat Alex Hürzeler,<br />

Vorsteher des Departements Bildung, Kultur und<br />

Sport, davon, dass die Welt heute nicht mehr dieselbe<br />

sei wie vor zehn Jahren. Gerade in der heutigen<br />

Welt sei es wichtig, das gegenseitige Verständnis<br />

zu fördern. Trotz christlicher Werteordnung sei<br />

die Schweiz ein multireligiöses Land, in dem die Religionsfreiheit<br />

verfassungsmässig garantiert ist. Er<br />

dankte den Religionsgemeinschaften und AKoRel<br />

für ihr Engagement und ihren Einsatz für demokra-<br />

42<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Panorama<br />

Beim Jubiläumsfestakt zum zehnjährigen<br />

Bestehen am 23. Mai im<br />

Grossratsgebäude Aarau stand<br />

die interreligiöse Zusammenarbeit<br />

in der Armeeseelsorge im<br />

Zentrum. Von Links: Ernst Blust,<br />

Luc Humbel, Jael Tarantul,<br />

Alex Hürzeler, Sam Wyler,<br />

Raphael Weisz, Halit Duran und<br />

Christoph Weber-Berg.<br />

Foto: Claudia Daniel-Siebenmann<br />

tische Grundwerte und ein friedliches Zusammenleben.<br />

Hauptmann Samuel Schmid, Chef der Armeeseelsorge,<br />

erklärte in seinem Vortrag, die Armee sei wie<br />

die heutige Gesellschaft multireligiös. Im Unterschied<br />

zu den meisten europäischen Ländern, in denen<br />

konfessionelle Seelsorge angeboten werde,<br />

gehe die Schweiz einen anderen Weg: «Wir sind eine<br />

Armee für alle und eine Armeeseelsorge für alle.<br />

Das ist der Schweizer Weg.» Die Armeeseelsorge<br />

habe Partnerschaften mit insgesamt 23 verschiedenen<br />

Kirchen und religiösen Gemeinschaften. Nur<br />

zu buddhistischen und hinduistischen Gemeinschaften<br />

fehlten derzeit Ansprechpersonen.<br />

Dass im letzten Jahr muslimische Armeeangehörige<br />

auf Gebetsteppichen für mediale Aufregung<br />

sorgten, ist für Samuel Schmid unverständlich:<br />

«Jede Schweizerin und jeder Schweizer soll in der<br />

Armee die Möglichkeit haben, ihren Glauben zu leben.<br />

Diese Offenheit und Toleranz sollte auf Basis<br />

der Rechtsstaatlichkeit möglich sein. Wir alle setzen<br />

uns gemeinsam für Sicherheit der Schweiz ein.»,<br />

so Schmid, und er ergänzte: «Wir haben keine reformierten,<br />

katholischen, jüdischen oder muslimischen<br />

Armeeseelsorger. Wir haben nur Armeeseelsorger<br />

– mit katholischem, reformiertem, muslimischen<br />

oder jüdischem Hintergrund. Wir arbeiten als<br />

Team zusammen.» Mit Gesprächen, Gruppenbesuchen,<br />

Schulungen, Ritualen, psychologischer Nothilfe,<br />

sowie auch durch Beratung der Kommandanten<br />

und Kader sei die Armeeseelsorge als vorurteilsfreier<br />

Wegbegleiter für alle da – unabhängig davon,<br />

ob jemand einen religiösen Hintergrund habe<br />

oder nicht. Dennoch ist der Transzendenzbezug für<br />

Samuel Schmid wichtig: «Es gibt eine höhere Macht.<br />

Wir sind vor Gott und den Menschen verantwortlich.»<br />

Muris Begovi, Armeeseelsorger mit muslimischem<br />

Hintergrund, bekräftigte: «Ich bin froh, dass wir nicht<br />

von Spiritual Care reden, sondern von Armeeseelsorge.<br />

Wir sind in der jeweiligen Religion verankert<br />

und können aus diesem Rucksack unser Wissen weitergeben.»<br />

Auch durch Vermittlung von Wissen, wie Zsolt Balkanyi-Guery,<br />

Armeeseelsorger mit jüdischem Hintergrund,<br />

anfügte: «In der Armeeseelsorge werden<br />

oft persönliche Fragen thematisiert. Wichtig ist auch<br />

die Vermittlungsarbeit, etwa bezüglich der Teilnahme<br />

an Feiertagen und religiösen Festen.»<br />

Die Aargauer Konferenz der<br />

Religionen AKoRel<br />

Zum Gremium der AKoRel gehören die wichtigsten<br />

Religionsgemeinschaften im Kanton: die Israelitische<br />

Kultusgemeinde Baden, der Verband Aargauer Muslime,<br />

sowie die Reformierte, die Römisch-Katholische<br />

und die <strong>Christkatholisch</strong>e Landeskirche. Die<br />

Konferenz steht weiteren Gemeinschaften offen,<br />

sofern diese im Kanton eine gewisse Relevanz haben<br />

und sich am Dialog mit anderen Glaubensgemeinschaften<br />

beteiligen.<br />

In den vergangenen zehn Jahren fanden die jährlichen<br />

Treffen der jeweiligen Kirchenrats- bzw. Verbandspräsidenten<br />

an wechselnden Orten statt: im<br />

Jahr 2022 in der Moschee Tulipan in Reinach, im<br />

Jahr 2023 in der Synagoge Baden.<br />

Im Namen der Aargauer Konferenz der Religionen:<br />

Raphael Weisz, ehemaliger Präsident der Israelitischen<br />

Kultusgemeinde Baden; Luc Humbel, Präsident des Kirchenrats<br />

der Römisch-Katholischen Landeskirche im Aargau; Christoph<br />

Weber-Berg, Präsident des Kirchenrats der Reformierten<br />

Landeskirche Aargau; Ernst Blust, Präsident des Kirchenrats der<br />

<strong>Christkatholisch</strong>en Landeskirche des Kantons Aargau;<br />

Halit Duran, Präsident des Verbands Aargauer Muslime<br />

Weitere Informationen zu AKoRel:<br />

www.akorel.ch<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 43<br />

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Aus den Gemeinden<br />

Kirchgemeinde<br />

Magden-Olsberg<br />

Bericht über die Kirchgemeindeversammlung Magden-Olsberg<br />

vom 22. Mai <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr in der Pfarrschüre Magden<br />

Unter dem Vorsitz des Kirchgemeindepräsidenten Jürg Waldmeier wurde<br />

die Kirchgemeindeversammlung Magden-Olsberg pünktlich eröffnet.<br />

Von Jürg Waldmeier<br />

Traktanden<br />

1. Protokoll der KGV vom 24. Mai 2023<br />

2. Rechnung 2023, Bericht der Finanzkommission<br />

3. a) Budget 2025<br />

b) Festlegung Steuerfuss 2025<br />

4. Wahlen<br />

a) Mitglied der Kirchenpflege<br />

b) Präsident der Finanzkommission<br />

5. Jahresberichte<br />

a) Pfarrer<br />

b) Präsident<br />

6. Information Zukunft Kirche im Fricktal<br />

7. Verschiedenes / Verabschiedungen<br />

Von 302 Stimmberechtigten waren 24 anwesend,<br />

9 haben sich entschuldigt, als Gäste anwesend waren<br />

Diakon Stephan Feldhaus, der abtretende Kirchengutsverwalter<br />

Peter Lecsko und seine Nachfolgerin<br />

Stefanie Spaar.<br />

Aufgrund der Teilnehmerzahl unterliegen alle Beschlüsse<br />

gemäss Organisationsstatut Art. 23 dem<br />

fakultativen Referendum.<br />

Verhandlungen<br />

1. Das Protokoll der Kirchgemeindeversammlung<br />

vom 24. Mai 2023 wird einstimmig genehmigt.<br />

2. Die Jahresrechnung 2023 wird durch den neuen<br />

Ressortleiter Finanzen, Markus Brendel, erläutert.<br />

Anschliessend verliest der Präsident der FIKO,<br />

Willy Schneider den Revisionsbericht. Die Rechnung<br />

2023 wird einstimmig genehmigt. Der Kirchenpflege<br />

und der Kirchengutsverwalterin wird<br />

einstimmig die Decharge erteilt.<br />

3. Budget und Steuerfuss 2025<br />

a) Das Budget 2025 wurde ebenfalls durch Markus<br />

Brendel vorgestellt und erläutert. Ausserdem<br />

stellte er einen Nachtragskredit für das Budget<br />

Bei der Kirchgemeindeversammlung wurde<br />

Karl Spaar verabschiedet und ihm für sein<br />

langjähriges Engagement als Ressort-<br />

Chef Finanzen der Kirchgemeinde Magden<br />

gedankt.<br />

Jürg Waldmeier sprach eine Laudatio und<br />

Pfarrer Peter Feenstra sang ein eigens<br />

für ihn getextetes Lied. Auf dem Bild sind<br />

die Drei in einem anderen Zusammenhang<br />

abgebildet.<br />

Foto: zVg<br />

<strong>2024</strong> für die dringend durchzuführenden Unterhaltsarbeiten<br />

(Fassade und Fenster des Pfarrhauses)<br />

vor. Das Budget 2025 und der Nachtrag<br />

Budget <strong>2024</strong> werden einstimmig genehmigt.<br />

b) Der Steuerfuss der Kirchgemeinde für das Jahr<br />

2025 wurde einstimmig genehmigt.<br />

4. Wahlen<br />

a) Mitglied der Kirchenpflege: Leider wurde kein<br />

Kandidat gefunden und somit findet keine Wahl<br />

statt.<br />

b) Präsident der Finanzkommission: Willy Schneider<br />

führt die Wahl zusammen mit Martin Bürgi (Mitglied<br />

FIKO) und dem Stimmenzähler Hermann<br />

Bürgi vorschriftsgemäss schriftlich und geheim<br />

durch. Von 24 Stimmberechtigten wurden 24<br />

Wahlzettel abgegeben. Daniel Dillier wurde mit<br />

22 Stimmen zum neuen Präsidenten der Finanzkommission<br />

gewählt.<br />

44<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Aus den Gemeinden<br />

5. Jahresberichte<br />

a) Pfarrer Peter Feenstra verliest seinen Jahresbericht,<br />

welcher die Zeitspanne vom 25. Mai 2023<br />

bis 21. Mai <strong>2024</strong> umfasst (im Anhang).<br />

b) Der Kirchgemeindepräsident verliest seinen Jahresbericht<br />

über denselben Zeitraum.<br />

6. Information «Zukunft Kirche im Fricktal»<br />

Stephan Feldhaus stellt sich vor und erläutert das<br />

Projekt «Zukunft Kirche im Fricktal». Hierzu kann<br />

eine ausführliche Dokumentation angefordert<br />

werden.<br />

Es ist vorgesehen, die fünf Kirchgemeinden im<br />

Fricktal zu einer «<strong>Christkatholisch</strong>e Kirchgemeinde<br />

Fricktal» zusammenzuführen.<br />

Ende Januar/Anfang Februar 2025 wird in den<br />

fünf Kirchgemeinden zur selben Stunde je eine<br />

ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung<br />

durchgeführt werden, an welcher definitiv über<br />

den Zusammenschluss entschieden wird.<br />

7. Verschiedenes / Verabschiedung<br />

Die Kirchenpflege hat am 10.8.2023 Stefanie<br />

Spaar zur neuen Kirchengutsverwalterin gewählt.<br />

Sie erhält einen Blumenstrauss als Willkommensgruss.<br />

Verabschiedet wird Karl Spaar. Er wird in wunschgemäss<br />

wenigen Sätzen geehrt für seine 27 Jahre<br />

unermüdlichen und grossen Einsatz in der Kirchenpflege.<br />

Als Dank erhält Karl das Bild von Peter<br />

Amiet (Clown Gaston), welches in der Pfarrscheune<br />

hängt und ihn schon immer fasziniert<br />

hat. Seine Ehefrau Margrit wird für ihre Unterstützung<br />

mit einem Blumenstrauss beschenkt. Peter<br />

Feenstra, begleitet von Katharina Metzger Sirotkin<br />

am Klavier, trägt ein eigens für Karl getextetes<br />

Lied vor, welches für Schmunzeln und Applaus<br />

sorgt.<br />

Verabschiedet werden ebenfalls Peter Lecsko und<br />

Willy Schneider, beide erhalten einen guten Tropfen<br />

Wein.<br />

Der Präsident schliesst um 21.20 Uhr die Versammlung<br />

und dankt allen für ihr Engagement, ihr Interesse<br />

und ihr Kommen.<br />

Anschliessend klingt der Abend mit einem feinen<br />

Apéro und in lebhafter Diskussion aus.<br />

ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />

Donnerstag, 4. Juli, 20 Uhr<br />

ZOOM-Abendgebet, Meeting-ID: 817 0361 9366<br />

(der Zugang erfolgt kostenlos über www.zoom.us<br />

oder die Zoom-App), mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

Weitere Daten sind:<br />

8. August: Pfr. Theo Pindl<br />

5. September: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />

Partner sein<br />

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der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirche der Schweiz<br />

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<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 45<br />

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Aus den Gemeinden<br />

1<br />

Dreifaltigkeitsfest in Baden-Brugg-Wettingen<br />

Im Bild von links nach rechts: Laienprediger Heiner Studer (evangelisch-methodistische / evangelisch-reformierte<br />

Kirche), Pfarreiseelsorger Marcel Chopard (römisch-katholische Kirche), Pasteur François Rousselle (reformierte<br />

Eglise française d’Argovie), Pfarrer Thomas Risel (evangelisch-lutherische Kirche), Bischof Dr. Joseph Mar Ivanios<br />

und Reverend Johnson M. John (syrische Kirche Malankar Mar Thoma aus Indien), Diakon Markus Heil (römisch-katholische<br />

Kirche) und Pfarrer Theo Pindl (christkatholische Kirche).<br />

Foto: Anita Brunner<br />

3<br />

2<br />

Unterrichtslager Luzern<br />

Gemeinsam wurden Lieder gesungen,<br />

die feinen Menüs von Anna Chudozilov<br />

gegessen und an der «stillen<br />

Wand» gemeinsam überlegt, was den<br />

Kindern zu «Feuer» und «Wind» in<br />

den Sinn kommt. Für die ältere<br />

Gruppe diente dies, kombiniert mit<br />

der Pfingstgeschichte und anderen<br />

Bibeltexten zum Heiligen Geist, der<br />

Vorbereitung auf die Firmung.<br />

Foto: Adrian Suter<br />

Firmung in Baden-<br />

Brugg-Wettingen<br />

In der Klosterkirche<br />

Wettingen erhielten<br />

zwei Jugendliche die<br />

Firmung: Am Sonntag,<br />

9. Juni, wurden Vincent<br />

Legnani (15) und Moritz<br />

Schiestl (14) vom Vorarlberger<br />

Bischof<br />

em. Dr. Johannes Okoro<br />

gefirmt.<br />

Foto: Stefano Legnani<br />

3<br />

Fricktaler christkatholischer Gottesdienst<br />

Trotz des regnerischen Wetters kamen erfreulich<br />

viele Menschen zum Gottesdienst der<br />

christkatholischen Kirchgemeinden im Fricktal<br />

ans Ryburger Rheinufer.<br />

Foto: zVg<br />

46<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Aus den Gemeinden<br />

1 Baden-Brugg-Wettingen<br />

Sieben Kirchen feiern zusammen das Dreifaltigkeitsfest,<br />

das sie von alters her miteinander verbindet.<br />

Am Sonntag Trinitatis, 26. Mai, feierten in der Klosterkirche<br />

Wettingen sieben Kirchen einen Gottesdienst<br />

zum Thema «Beziehungsreich» über konfessionelle<br />

Grenzen hinweg, auf Initiative von Pfarrer Theo Pindl<br />

von der christkatholischen und Pfarrer Thomas Risel<br />

von der evangelisch-lutherischen Kirche.<br />

An der gemeinsamen Feier nahmen teil: Laienprediger<br />

Heiner Studer (evangelisch-methodistische /<br />

evangelisch-reformierte Kirche), Pfarreiseelsorger<br />

Marcel Chopard (römisch-katholische Kirche), Pasteur<br />

François Rousselle (reformierte Eglise française<br />

d’Argovie), Pfarrer Thomas Risel (evangelisch-lutherische<br />

Kirche), Bischof Dr. Joseph Mar Ivanios und<br />

Reverend Johnson M. John (syrische Kirche Malankar<br />

Mar Thoma aus Indien), Diakon Markus Heil (römisch-katholische<br />

Kirche) und Pfarrer Theo Pindl<br />

(christkatholische Kirche).<br />

Von der anglikanischen und der schwedisch-lutherischen<br />

Kirche wurden Grüsse übermittelt, da keine<br />

Vertreter anwesend sein konnten. Musikalisch umrahmt<br />

wurde der gut besuchte Anlass von der Familie<br />

Schaber aus Gebenstorf mit ihrer «Glory Brass»,<br />

sowie der Sopranistin Sharon Gross aus St. Gallen<br />

mit einem gregorianischen Pfingsthymnus. Bischof<br />

Ivanios segnete die Gottesdienstgemeinschaft am<br />

Ende des Gottesdienstes nach dem Ritus seiner Kirche,<br />

und Kirchenpflegepräsidenten Hansjörg Frank<br />

lud zum Apéro in den sonnigen Kastaniengarten ein.<br />

Ein beziehungsreiches und bewegendes Ereignis<br />

klang aus bei Zopfbrot und Wein.<br />

Theo Pindl<br />

2 Baden-Brugg-Wettingen<br />

Zwei Firmungen in der Klosterkirche<br />

in Wettingen<br />

4 Fricktal<br />

Fricktaler christkatholischer Gottesdienst<br />

am Rhein<br />

Nach sechs Jahren erhielten in der Klosterkirche<br />

Wettingen erstmals wieder zwei Jugendliche die Firmung:<br />

Am Sonntag, 9. Juni <strong>2024</strong>, wurden Vincent<br />

Legnani (15) und Moritz Schiestl (14) vom Vorarlberger<br />

Bischof em. Dr. Johannes Okoro gefirmt. Herzliche<br />

Glückwünsche!<br />

3 Luzern<br />

Unterrichtslager auf dem Berghüsli<br />

Sieben Kinder von sieben bis vierzehn Jahren aus<br />

der Kirchgemeinde Luzern und der Diaspora Zentralschweiz<br />

haben vom 30. Mai bis 2. Juni ein verlängertes<br />

Wochenende auf dem Berghüsli verbracht.<br />

Die jüngere Gruppe hat mit Prn. Ulrike Henkenmeier<br />

fleissig in der Bibel geblättert, bis sie an den richtigen<br />

Stellen alle Zutaten für den Bibelkuchen gefunden<br />

haben; und sie haben sich vorgestellt, wie Gott<br />

wäre, wenn er ein Gebäude oder ein Tier wäre. Die<br />

ältere Gruppe hat mit Pfr. Adrian Suter darüber gesprochen,<br />

was Verantwortung heisst, im eigenen Leben<br />

und in der Kirche; und sie haben über das Glaubensbekenntnis<br />

aus dem vierten Jahrhundert und<br />

den eigenen Glauben gesprochen.<br />

Trotz des regnerischen Wetters kamen erfreulich<br />

viele Menschen zum Gottesdienst der christkatholischen<br />

Kirchgemeinden im Fricktal ans Ryburger<br />

Rheinufer am 2. Juni.<br />

Unter dem Schutz des Hallendachs vom Wasserfahrverein<br />

Ryburg-Möhlin feierte man einen bewegenden<br />

Gottesdienst, der sich um «Feuer und Flamme»<br />

drehte. Pfarrer Christian Edringer predigte mitreissend<br />

vom Wert, wenn man von etwas begeistert<br />

ist. Unter der Feuerschale wurde dann auch ein<br />

Schatz gehoben und jede und jeder konnte sich davon<br />

etwas mitnehmen.<br />

Die Musikgesellschaft Möhlin unter der Leitung von<br />

Markus Tannenholz begleitetet den Gottesdienst in<br />

wunderbarer Weise und erhielt immer wieder grossen<br />

Applaus.<br />

Nach dem vom ganzen Pastoralteam gestalteten Gottesdienst<br />

war für das leibliche Wohl bestens gesorgt:<br />

Apero durch den Männerverein, Essen, Getränke und<br />

Kuchenbuffet durch den Frauenverein und die Fasnachtstruppe<br />

«Diä Voll G’schtopftä». Am Nachmittag<br />

gab es einen Spieleparcours, bei dem Gross und<br />

Klein Spass hatte. Die Kirchenpflege Möhlin war für<br />

den Auf-und Abbau zuständig. Insgesamt eine tolle<br />

Gemeinschaftserfahrung, die zeigt, dass in der Kirche<br />

das Feuer der Begeisterung lebendig ist.<br />

Hannah Audebert<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 47<br />

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Aus den Gemeinden<br />

6<br />

Firmung in Olten<br />

Am fünften Sonntag nach Ostern hat Bischof<br />

em. Johannes Okoro in der Oltner Stadtkirche<br />

vier jungen Mitgliedern der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirchgemeinde Region Olten das Firmsakrament<br />

gespendet. Die Firmlinge heissen Nara<br />

Bitterli, Louisa Kohler, Nino Neuhaus und Lian<br />

Tschumi.<br />

Foto: zVg<br />

5<br />

Maibummel in Grenchen/Bettlach/Selzach<br />

Unsere Kirchgemeinde hat ein paar unausrottbare<br />

Traditionen, dazu gehört der Maibummel.<br />

Wir sind nicht etwa einfach älter geworden,<br />

sondern lebenserfahrener, deshalb ist das<br />

Sitzen und Zuhören gleich wichtig geworden<br />

wie das Marschieren.<br />

Foto: René Meier<br />

7<br />

Pfarrinstallation in Allschwil-Schönenbuch<br />

In der vollbesetzten Alten Dorfkirche feierten die<br />

Kirchgemeinden Allschwil-Schönenbuch und<br />

Birsigtal sowie zahlreiche Gäste die<br />

Pfarrinstallation von Priester Patrick Blickenstorfer.<br />

Der Bistumsverweser Pfr. Daniel Konrad hat<br />

ihn ins Amt eingeführt.<br />

Foto: Gudrun Frei<br />

48<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Aus den Gemeinden<br />

5 Grenchen/Bettlach/Selzach<br />

Vom Maibummel zur Maisitzung<br />

Unsere Kirchgemeinde hat ein paar unausrottbare<br />

Traditionen, dazu gehört der Maibummel. Wir sind<br />

nicht etwa einfach älter geworden, sondern lebenserfahrener,<br />

deshalb ist das Sitzen und Zuhören gleich<br />

wichtig geworden wie das Marschieren. Aber die<br />

Leistungssportler unter uns legten den Weg zu Fuss<br />

zurück! Neben den Erdbeerküchlein (man entschuldige<br />

bitte den profanen Beginn) war natürlich die<br />

Wahl von Pfr. Frank Bangerter, wohnhaft hier in Grenchen,<br />

das wichtigste Thema. Diskutiert wurde auch<br />

wie mit der Tatsache umzugehen sei, dass er an der<br />

Zwinglistrasse wohnt. «Bangerter-Strasse» wäre jetzt<br />

angebracht, analog zum «Bangerter Highway» in Salt<br />

Lake City.<br />

Eingebettet zwischen Erdbeerküchlein informierte<br />

ich über die bevorstehende Aussenrenovation, die<br />

die Kirche von den dunkelweissen bis hellschwarzen<br />

Töne befreien soll. Im Juli kann mit den Arbeiten begonnen<br />

werden, im November sollen sie abgeschlossen<br />

sein, das Wetter muss ein wenig mitmachen.<br />

Für die Gäste aus Bern gab es noch eine Einschaltsendung<br />

zum Flugplatz Grenchen ab der Terrasse<br />

des «airporthotel». Zu beidem habe ich ja einige<br />

Geschichten auf Lager. Ein liebes Dankeschön<br />

der grossen Schar Interessierter!<br />

René Meier<br />

6 Olten<br />

Firmung in der Oltner Stadtkirche<br />

Am fünften Sonntag nach Ostern hat Bischof em.<br />

Johannes Okoro in der Oltner Stadtkirche vier jungen<br />

Mitgliedern der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirchgemeinde Region<br />

Olten das Firmsakrament gespendet. Die Firmlinge<br />

heissen Nara Bitterli, Louisa Kohler, Nino Neuhaus<br />

und Lian Tschumi. Johannes Okoro stammt aus Nigeria,<br />

er hat in Innsbruck Theologie und Psychologie studiert<br />

und wurde 1977 zum römisch-katholischen Priester geweiht.<br />

1999 konvertierte er zur altkatholischen Kirche<br />

und wirkte in Vorarlberg als Priester. Im November 2007<br />

wurde er zum Bischof gewählt, im Februar 2008 folgte<br />

die Bischofsweihe durch Erzbischof Joris Vercammen,<br />

assistiert von Bischof Fritz-René Müller.<br />

7 Allschwil-Schönenbuch<br />

Pfarrinstallation von Priester Patrick Blickenstorfer<br />

In der Alten Dorfkirche feierten die Kirchgemeinden Allschwil-Schönenbuch<br />

und Birsigtal die Pfarrinstallation von Priester Patrick Blickenstorfer.<br />

Bistumsverweser Pfr. Daniel Konrad führte Patrick Blickenstorfer<br />

ins Amt. Der Festgottesdienst wurde musikalisch<br />

gestaltet vom Kirchenchor unter der Leitung<br />

von Matthias Krüger sowie Jermaine Sprosse an der<br />

Orgel und Marco Nussbaumer an der Trompete. Im<br />

Anschluss an den Gottesdienst hat der Kirchenrat zum<br />

Apéro Riche im Kirchgemeindesaal eingeladen.<br />

Der Einzug der Geistlichen und der Ministrant:innen<br />

erfolgte unter festlichen Klängen. Zur Installation gehören<br />

die Übergabe von Wahlurkunde und Kirchenschlüssel<br />

durch die Kirchgemeinde sowie die Heilige<br />

Schrift und das Altarbuch durch das Bistum. In diesen<br />

symbolischen Handlungen wird das synodale Miteinander<br />

zum Ausdruck gebracht. In der Predigt betonte<br />

der Bistumsverweser dieses gleichberechtigte Miteinander,<br />

das zum Leitungsverständnis unserer Kirche<br />

gehört. Patrick Blickenstorfer versprach entsprechend<br />

eine treue Amtsführung sowie Achtsamkeit gegenüber<br />

Nähe und Distanz. Im Hören auf die biblische<br />

Überlieferung und in der Feier der Eucharistie erinnerte<br />

sich die anwesende Gemeinde, dass ihre Wurzeln<br />

durch das Erdreich Gottes gestärkt werden. Vor<br />

dem Wettersegen überbrachten Ver tre ter :innen der<br />

politischen Behörden und aus der Ökumene ein Grusswort.<br />

In den Überlegungen wurden die Zusammenarbeit<br />

und das Miteinander für das Wohl aller hervorgehoben.<br />

Der Kirchenrat überreichte dem frisch installierten<br />

Pfarrer einen Olivenbaum und die Katechetinnen<br />

übergaben ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten<br />

der Religionsunterrichtskinder. Patrick Blickenstorfer<br />

und sein Mann Marcel bedankten sich bei der<br />

Gemeinde mit einem Geschenk für die wohlwollende<br />

und herzliche Aufnahme. Unter Applaus packten die<br />

Ministrant :innen einen Töggelikasten aus. Beim anschliessenden<br />

Apéro Riche im Kirchgemeindehaus<br />

wurde dieser schon rege benutzt. In einem festlich<br />

vorbereiten Saal genoss die Festgemeinschaft Köstlichkeiten<br />

rund um das Mittelmeer. Dieses wurde vom<br />

Restaurant du Coeur aus Basel, ein Beschäftigungsprogramm<br />

für Asylsuchende, mit viel Herz zubereitet<br />

und serviert. Die zahlreichen Begegnungen setzten<br />

die Gedanken der Pfarrinstallation in die Tat um:<br />

Worzle schlo ond wachse.<br />

Im Namen des Kirchenrates Patrick Blickenstorfer<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 49<br />

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Agenda<br />

50<br />

Region Basel<br />

Allschwil-Schönenbuch<br />

und Birsigtal<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, Gottesdienst,<br />

7. Sonntag nach Pfingsten,<br />

Alte Dorfkirche in Allschwil.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Gottesdienst,<br />

8. Sonntag nach Pfingsten,<br />

St. Anna-Kapelle in Therwil mit<br />

Pfr. Simon Huber.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Gottesdienst,<br />

9. Sonntag nach Pfingsten,<br />

Alte Dorfkirche in Allschwil mit<br />

Pfr. em. Christoph Bächtold.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, Gottesdienst,<br />

10. Sonntag nach Pfingsten,<br />

Alte Dorfkirche in Allschwil mit<br />

Pfr. em. Peter Hagmann.<br />

Gottesdienstvertretung<br />

Wir danken Pfr. Simon Huber, Pfr. em.<br />

Christoph Bächtold und Pfr. em. Peter<br />

Hagmann für die Gottesdienstaushilfe<br />

während der Abwesenheit von<br />

Pfr. Patrick Blickenstorfer. Herzlichen<br />

Dank!<br />

Ferienabwesenheit<br />

Pfr. Patrick Blickenstorfer ist vom<br />

Samstag, 13. Juli, bis Sonntag,<br />

28. Juli, in den Ferien. Pfr. Simon<br />

Huber übernimmt die Stellvertretung.<br />

Sie erreichen ihn in seelsorgerischen<br />

Belangen unter der Nummer 076 411<br />

51 86.<br />

Chor<br />

Die erste Probe nach den Sommerferien<br />

ist am Dienstag, 13. August,<br />

von 17.30 bis 19 Uhr. Singfreudige<br />

Menschen sind herzlich willkommen!<br />

Website<br />

Alle Anlässe und aktuelle Informationen<br />

unserer Kirchgemeinden finden<br />

Sie unter www.christkatholisch.ch/<br />

allschwil<br />

Pfr. Patrick Blickenstorfer<br />

Baselland<br />

Gottesdienste<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Kapelle St. Anna<br />

Therwil, Eucharistiefeier mit<br />

Pfr. Simon Huber.<br />

So. 21. Juli, 11.15 Uhr, Kloster Dornach<br />

– Raum Atelier, Tischeucharistie,<br />

anschl. Gemeindezmittag.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Eucharistiefeier mit zwei<br />

Taufen.<br />

Gottesdienst in Therwil<br />

In der Ferienabwesenheit von<br />

Pfr. Patrick Blickenstorfer halte ich<br />

am Sonntag, 14. Juli, den Gottesdienst<br />

in der St. Anna-Kapelle<br />

Therwil. Wenn Sie gerne daran<br />

teilnehmen möchten und eine<br />

Mitfahrgelegenheit benötigen,<br />

dann rufen Sie mich ungeniert an:<br />

076 411 51 86.<br />

Gottesdienst im Kloster Dornach<br />

Am Sonntag, 21. Juli, gibt es in der<br />

Klosterkirche um 10 Uhr einen<br />

Gottesdienst zum Jubiläumstag der<br />

Schlacht von Dornach (anschliessend<br />

Kranzniederlegung vor dem Denkmal<br />

und politische Reden). Deshalb<br />

weichen wir aus und werden unsere<br />

kleine, aber feine Tischeucharistiefeier<br />

um 11.15 Uhr im Raum Atelier<br />

haben. Anschliessend gibt es<br />

Gelegenheit, gemeinsam zum<br />

Mittagessen in den Klostergarten<br />

zu gehen.<br />

Taufen für die Kirchgemeinde<br />

Laufen<br />

Am Sonntag, 28. Juli, werden Melanie<br />

(2 Jahre) und Julian Wentworth<br />

(6 Jahre) aus Breitenbach in der<br />

St. Katharinenkirche getauft. Heissen<br />

wir sie willkommen! Anschliessend<br />

Gelegenheit zum Gemeindezmittag.<br />

Kaffee im Kloster<br />

Am Dienstag, 16. Juli, 14 Uhr, treffen<br />

wir uns einmal mehr zu unserer<br />

Kaffeerunde im Restaurant des<br />

Klosters Dornach. Das Thema steht<br />

noch nicht fest – lassen Sie sich<br />

überraschen. Auf jeden Fall ist ein<br />

interessantes Gespräch vorprogrammiert<br />

– kommen Sie vorbei!<br />

Todesfall<br />

Am 5. Juni ist im Alters- und Pflegeheim<br />

Frenkenbündten Hugo Frey aus<br />

Liestal im Alter von 88 Jahren<br />

gestorben. Die Abdankung fand am<br />

20. Juni in Liestal statt. Wir entbieten<br />

den Angehörigen unser herzliches<br />

Beileid.<br />

Kirchenrat und Pfarrteam wünschen<br />

Ihnen ganz schöne Sommerferien!<br />

Pfr. Simon Huber<br />

Basel-Stadt<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. M. Bangert.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. M. Bangert.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. M. Bangert.<br />

So. 28. Juli, 18 Uhr, Stationenfeier mit<br />

Monika Hungerbühler.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

Kollekte<br />

Die Kollekte im Monat Juli ist bestimmt<br />

für «Soup&Chill», Obdachlosenprojekt<br />

Basel.<br />

Stille und Kontemplation<br />

An den Montagen vom 1. und 15. Juli<br />

findet in der Predigerkirche um<br />

18.15 Uhr wieder der Kurs «Stille und<br />

Kontemplation» statt. Leitung:<br />

Kirchenrätin Angela Weber und Pfr.<br />

Michael Bangert.<br />

OffenBar<br />

An den Donnerstagen vom 4., 11., 18.<br />

und 25. Juli, hat die OffenBar ab<br />

17.30 Uhr geöffnet. Anmeldung neu<br />

bei Regina Sanglard, Tel. 079 384 68<br />

66.<br />

Abendmusiken<br />

Am Sonntag, den 14. Juli, findet um<br />

17 Uhr in der Predigerkirche ein<br />

weiteres Konzert in der Reihe der<br />

«Abendmusiken» statt. Eintritt frei,<br />

Kollekte.<br />

Laufen<br />

Gottesdienste<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Kapelle St. Anna<br />

Therwil, Eucharistiefeier mit<br />

Pfr. Simon Huber.<br />

So. 21. Juli, 11.15 Uhr, Kloster Dornach<br />

– Raum Atelier, Tischeucharistie,<br />

anschl. Gemeindezmittag.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, St. Katharinenkirche<br />

Laufen, Eucharistiefeier mit zwei<br />

Taufen, anschl. Gemeindezmittag.<br />

Gottesdienst in Therwil<br />

In der Ferienabwesenheit von<br />

Pfr. Patrick Blickenstorfer halte ich<br />

am Sonntag, 14. Juli, den Gottesdienst<br />

in der St. Anna-Kapelle<br />

Therwil. Wenn Sie an diesem Sonntag<br />

eine Gottesdienstmöglichkeit suchen,<br />

dann schauen Sie ungeniert vorbei.<br />

Gottesdienst im Kloster Dornach<br />

Am Sonntag, 21. Juli, gibt es in der<br />

Klosterkirche einen Gottesdienst zum<br />

Jubiläumstag der Schlacht von<br />

Dornach (anschliessend Kranzniederlegung<br />

vor dem Denkmal und<br />

politische Reden). Deshalb weichen<br />

wir aus und werden unsere kleine,<br />

aber feine Tischeucharistiefeier um<br />

11.15 Uhr im Raum Atelier haben.<br />

Anschliessend gibt es Gelegenheit,<br />

gemeinsam zum Mittagessen in den<br />

Klostergarten zu gehen.<br />

Taufen für die Kirchgemeinde<br />

Laufen<br />

Am Sonntag, 28. Juli, werden die<br />

Geschwister Melanie (2 Jahre) und<br />

Julian Wentworth (6 Jahre) aus<br />

Breitenbach getauft. Heissen wir sie<br />

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Agenda<br />

willkommen! Anschliessend Gelegenheit<br />

zum Gemeindezmittag.<br />

Märtseelsorg<br />

Monatsmärt am Dienstag, 2. Juli,<br />

9 bis 16.30 Uhr. Das ökumenische<br />

Pfarrteam ist mit einem eigenen<br />

Stand präsent (Nähe Katharinenkirche).<br />

Kommen Sie auf einen<br />

Schwatz vorbei!<br />

Hochzeit<br />

Am 1. Juni haben sich Rolf Frick aus<br />

Witterswil/SO und Daniele Ceretti<br />

aus Carnate/IT (Diasporagebiet<br />

Tessin) in der St. Katharinenkirche<br />

Laufen das Ja-Wort gegeben.<br />

Durch die Trauzeremonie haben<br />

Pfr. Stéphane Barth (evang.-ref.) und<br />

Pfr. Simon Huber geführt. Wir<br />

gratulieren Rolf und Daniele ganz<br />

herzlich zu ihrem Schritt!<br />

Todesfall<br />

Am 30. Mai ist Lisa Borer-Iten aus<br />

Himmelried im Alter von 81 Jahren<br />

verstorben. Die Abdankung fand am<br />

22. Juni in Himmelried statt. Wir<br />

entbieten Pius Borer und allen<br />

Angehörigen unser herzliches Beileid.<br />

Kirchenrat und Pfarrteam wünschen<br />

Ihnen ganz schöne Sommerferien!<br />

Pfr. Simon Huber<br />

Kanton Aargau<br />

Aarau<br />

ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />

Do., 4. Juli, 20 Uhr, ZOOM-Abendgebet,<br />

Meeting-ID: 817 0361 9366<br />

(der Zugang erfolgt kostenlos über<br />

www.zoom.us oder die Zoom-App),<br />

mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

8. August: Pfr. Theo Pindl<br />

5. September: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 8.40 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche Aarau.<br />

So. 21. Juli, 8.40 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche Aarau.<br />

So. 28. Juli, 11.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche Aarau.<br />

Beschlüsse der Kirchgemeindeversammlung<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en<br />

Kirchgemeinde Aarau vom<br />

2. Juni<br />

Die Abstimmungen sind wie folgt ausgegangen:<br />

Protokoll der Kirchgemeindeversammlung<br />

vom 19.11.2023<br />

Dieses Protokoll wurde einstimmig<br />

genehmigt.<br />

Jahresrechnung 2023<br />

Die Jahresrechnung 2023 wurde<br />

einstimmig genehmigt.<br />

Organisationsstatut<br />

Auszug aus dem Organisationsstatut<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en Landeskirche<br />

des Kantons Aargau betreffend<br />

Fakultatives Referendum: «Auf<br />

Verlangen eines Fünftels der Stimmberechtigten<br />

innert 30 Tagen,<br />

gerechnet ab Publikation im Kirchenblatt,<br />

sind positive und negative<br />

Beschlüsse der Kirchgemeindeversammlung<br />

der Urnenabstimmung zu<br />

unterstellen.» (OS Art. 23). Die<br />

Beschwerdeinstanz ist der Kirchenrat<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en Landeskirche<br />

des Kantons Aargau. Der Stichtag für<br />

das Referendum ist am 29. Juli <strong>2024</strong>.<br />

Website<br />

Alle Veranstaltungen der christkatholischen<br />

Kirchgemeinde Aarau und<br />

aktuelle Informationen, finden Sie im<br />

Internet unter www.christkatholisch.<br />

ch/aarau.<br />

Pfr. Lenz Kirchhofer<br />

Baden-Brugg-<br />

Wettingen<br />

ZOOM-Gebet <strong>2024</strong><br />

Do., 4. Juli, 20 Uhr, ZOOM-Abendgebet,<br />

Meeting-ID: 817 0361 9366<br />

(der Zugang erfolgt kostenlos über<br />

www.zoom.us oder die Zoom-App),<br />

mit Pfr. Lenz Kirchhofer.<br />

8. August: Pfr. Theo Pindl<br />

5. September: Pfr. Lenz Kirchhofer<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 10.15 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Kapuzinerkirche Bremgarten, mit Pfr.<br />

Theo Pindl. Mit Sommer- Apéro.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr: Eucharistiefeier,<br />

Christuskirche Oerlikon, mit Pfr. Theo<br />

Pindl. Wir nutzen den Anlass für einen<br />

Gemeindeausflug! Näheres dann im<br />

Newsletter.<br />

Pfarramt: Pfr. Theo Pindl ist vom<br />

15. Juli bis zum 4. August in den Ferien.<br />

In dringenden Fällen ist er jedoch über<br />

die Telefonnummer des Pfarramts<br />

062 893 08 46 erreichbar, die<br />

permanent auf sein Natel umgeleitet<br />

wird. Das Pfarramt im Eduard-Herzog-<br />

Haus ist stets erreichbar unter Tel.<br />

062 893 08 46, Mail: theo.pindl@<br />

christkatholisch.ch, Adresse:<br />

Rennweg 7, 5303 Würenlingen.<br />

Haben Sie ein Anliegen, eine Frage<br />

oder einfach Lust auf ein Gespräch?<br />

Kommen Sie gerne für einen Kaffee<br />

vorbei, ich freue mich!<br />

Pfarrer Theo Pindl<br />

Social Media:<br />

https://www.instagram.com/christkatholisch.bbw/<br />

Homepage:<br />

https://christkatholisch.ch/bbw/<br />

Fricktal<br />

Gottesdienste im Fricktal<br />

vom 1. bis 31. Juli<br />

Mittwoch, 3. Juli<br />

10 Uhr, Gottesdienst Stadelbach,<br />

Dkn. Stephan Feldhaus, Möhlin,<br />

Stadelbach.<br />

Sonntag, 7. Juli<br />

10 Uhr, Sommergottesdienst mit<br />

Chor, Pfr. Christian Edringer, Möhlin.<br />

10 Uhr, Gottesdienst, Pfr. Peter<br />

Feenstra , Rheinfelden.<br />

16 Uhr, Abschiedsgottesdienst für<br />

Pfr. Niklas Raggenbass, Hellikon.<br />

Sonntag, 14. Juli<br />

10 Uhr, Sommergottesdienst,<br />

Dkn. Stephan Feldhaus, Möhlin.<br />

10 Uhr, Gottesdienst, Pfr. Christian<br />

Edringer, Obermumpf.<br />

Mittwoch, 17. Juli<br />

10 Uhr, Gottesdienst Stadelbach,<br />

Dkn. Stephan Feldhaus, Möhlin,<br />

Stadelbach.<br />

Sonntag, 21. Juli<br />

10.30 Uhr, Sommergottesdienst in der<br />

röm.-kath. Kirche Möhlin, röm.-kath.<br />

Kirche.<br />

10 Uhr, Gottesdienst, Dkn. Stephan<br />

Feldhaus, Rheinfelden.<br />

10 Uhr, Gottesdienst für Gross und<br />

Klein, Theologin Hannah Audebert,<br />

Hellikon.<br />

Sonntag, 28. Juli<br />

10 Uhr, Pfarrgartengottesdienst,<br />

Theologin Hannah Audebert,<br />

Magden, Pfarrgarten.<br />

10.30 Uhr, Sommergottesdienst in der<br />

röm.-kath. Kirche Möhlin, röm.-kath.<br />

Kirche.<br />

10 Uhr, Gottesdienst, Dkn. Stephan<br />

Feldhaus, Obermumpf.<br />

Voranzeige nächste Gottesdienste<br />

Sonntag, 4. August<br />

10 Uhr, Sommergottesdient in der ref.<br />

Kirche, Möhlin, ref. Kirche.<br />

10 Uhr, Gottesdienst, Theologin<br />

Hannah Audebert Hellikon.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 51<br />

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Agenda<br />

52<br />

Sonntag, 11. August<br />

10 Uhr, Sommergottesdienst mit<br />

Segnung der Schulkinder, in der ref.<br />

Kirche, Möhlin, ref. Kirche.<br />

9.30 Uhr, ökumenischer Gottesdienst<br />

am Fischessen, Mumpf.<br />

Website<br />

Alle Veranstaltungen des Gemeindeverbands<br />

Fricktal und aktuelle<br />

Informationen, finden Sie im Internet<br />

unter christkatholisch.ch/fricktal.<br />

Magden-Olsberg<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Gemütliches Treffen mit dem<br />

Frauenverein<br />

Wir haben bis Ende August Sommerpause.<br />

Wir wünschen allen schöne<br />

Sommerzeit.<br />

Der Vorstand<br />

Pfarrgartengottesdienst vom<br />

28. Juli, um 10 Uhr<br />

Ein jährlich wiederkehrendes<br />

Highlight im Sommer ist unser<br />

Gottesdienst im idyllischen Pfarrgarten<br />

mit der neuen Seelsorgerin<br />

Hannah Audebert und mit musikalischer<br />

Begleitung durch Jörg<br />

Lippuner.<br />

Ferien und Weiterbildung<br />

Unser Pfarrer Peter Feenstra ist vom<br />

15. Juli bis einschliesslich 14. August<br />

14. August abwesend. In dieser Zeit<br />

können Sie unseren Seelsorgepikett<br />

unter Tel. 061 853 16 91 erreichen.<br />

Seelsorge<br />

Wünschen Sie ein persönliches<br />

Gespräch? Pfarrer Peter Feenstra hat<br />

ein offenes Ohr. Sie erreichen ihn<br />

unter Tel. 061 841 11 12.<br />

Möhlin<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Sommergottesdienste<br />

Während der Schulferien finden<br />

insgesamt sechs Sommergottesdienste<br />

abwechselnd in einer der drei<br />

Kirchen statt. Am Sonntag, 7. Juli,<br />

feiern wir in unserer Kirche gemeinsam<br />

den ersten Sommergottesdienst.<br />

Der gemischte Chor wirkt mit. Zum<br />

letzten Gottesdienst am 11. August<br />

sind alle Generationen in die reformierte<br />

Kirche eingeladen zum<br />

ökumenischen Segnungsgottesdienst<br />

für die frischen Schul- und Kindergartenkinder!<br />

Fricktaler christkatholischer<br />

Gottesdienst am Rhein am 2. Juni<br />

Trotz des regnerischen Wetters<br />

kamen erfreulich viele Menschen zum<br />

Gottesdienst der christkatholischen<br />

Kirchgemeinden im Fricktal ans<br />

Ryburger Rheinufer.<br />

Unter dem Schutz des Hallendachs<br />

vom Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin<br />

feierte man einen bewegenden<br />

Gottesdienst, der sich um «Feuer und<br />

Flamme» drehte. Pfarrer Christian<br />

Edringer predigte mitreissend vom<br />

Wert, wenn man von etwas begeistert<br />

ist. Unter der Feuerschale wurde<br />

dann auch ein Schatz gehoben und<br />

jede und jeder konnte sich davon<br />

etwas mitnehmen.<br />

Die Musikgesellschaft Möhlin unter<br />

der Leitung von Markus Tannenholz<br />

begleitetet den Gottesdienst in<br />

wunderbarer Weise und erhielt immer<br />

wieder grossen Applaus.<br />

Nach dem vom ganzen Pastoralteam<br />

gestalteten Gottesdienst war für das<br />

leibliche Wohl bestens gesorgt:<br />

Apéro durch den Männerverein,<br />

Essen, Getränke und Kuchenbuffet<br />

durch den Frauenverein und die<br />

Fasnachtstruppe «Diä Voll<br />

G’schtopftä». Am Nachmittag gab es<br />

einen Spieleparcours, bei dem Gross<br />

und Klein Spass hatte. Die Kirchenpflege<br />

Möhlin war für den Auf- und<br />

Abbau zuständig. Insgesamt eine<br />

tolle Gemeinschaftserfahrung, die<br />

zeigt, dass in der Kirche das Feuer<br />

der Begeisterung lebendig ist.<br />

Öffnungszeiten Sekretariat<br />

während der Sommerferien<br />

Mo., Mi. und Fr. von 9 bis 11 Uhr.<br />

Am Freitag, 19. Juli, und am Freitag,<br />

2. August, bleiben das Sekretariat<br />

und das Pfarramt geschlossen.<br />

Seelsorgepikett<br />

Einen diensthabenden Seelsorger<br />

erreichen Sie über Tel. 061 853 16 91.<br />

Homepage<br />

www.christkatholisch.ch/moehlin<br />

Obermumpf-Wallbach<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

Gottesdienste<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Gottesdienst, Pfarrer<br />

Christian Edringer.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, Kirche Obermumpf,<br />

Gottesdienst, Diakon<br />

Stephan Feldhaus.<br />

Frauenverein<br />

Der Frauenverein trifft sich am<br />

Dienstag, 2. Juli, um 18.30 Uhr, beim<br />

Milchhüsli in Obermumpf zum<br />

«Wurstbrötle». Gemeinsam fahren wir<br />

nach Mumpf zur Grillstelle «Orgelhölzli»<br />

bei der Schönegg. Alle<br />

Teilnehmerinnen bringen das Essen,<br />

die Getränke und Geschirr selbst mit.<br />

Für die Organisation sind Sonja und<br />

Anna zuständig. Wir freuen uns auf<br />

eine rege Teilnahme.<br />

Rheinfelden-<br />

Kaiseraugst<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Kirchgemeindeversammlung<br />

vom 29. Mai<br />

Am 29. Mai trafen sich 19 Kirchgemeindemitglieder<br />

und zwei Gäste zur<br />

Rechnungsgemeinde 2023.<br />

Die Einladungen wurden termingerecht<br />

an 181 Stimmberechtigte<br />

verschickt. Die Möglichkeit der<br />

Einsichtnahme in die Unterlagen vom<br />

13. bis 27. Mai auf dem Sekretariat<br />

wurde nicht genutzt.<br />

Alle Traktanden, die einen Beschluss<br />

benötigten, wurden angenommen.<br />

Dies waren:<br />

Protokoll der Versammlung vom<br />

12. 11. 23, die Rechnung 2023 und<br />

Entlastung der Kirchenpflege.<br />

Der Jahresbericht der Kirchenpflege<br />

und des Pfarramtes wurden mit<br />

Applaus zur Kenntnis genommen.<br />

Weiterhin wurde von der Kantonalsynode<br />

wie auch aus dem Gemeindeverband<br />

berichtet. Mit einem herzlichen<br />

Dankeschön an alle, die sich<br />

jahrein, jahraus in und für unsere<br />

Kirchgemeinde einsetzen, wurde der<br />

offizielle Teil abgeschlossen und es<br />

ging zum gemütlichen Beisammensein<br />

über. Für das leibliche Wohl<br />

sorgten mit einem reichhaltigen<br />

Imbiss Fabienne Wernle und Bea<br />

Enzmann vom Frauenverein.<br />

Alle Beschlüsse unterstehen dem<br />

fakultativen Referendum. Auf<br />

Verlangen eines Fünftels der Stimmberechtigten<br />

innert 30 Tagen,<br />

gerechnet ab Publikation im <strong>Christkatholisch</strong>,<br />

sind positive und negative<br />

Beschlüsse der Kirchgemeindeversammlung<br />

der Urnenabstimmung zu<br />

unterstellen. Falls das Referendum<br />

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nicht ergriffen wird, treten die<br />

Beschlüsse am 31. Juli in Kraft.<br />

Jass-Spass am 3. Juli<br />

Wer gerne jasst oder wer es lernen<br />

möchte, ist eingeladen zum Jass-<br />

Spass am Mittwoch, 3. Juli, um 14 Uhr<br />

im Martinum in Rheinfelden.<br />

Solsberg Musikfestival am 3. und<br />

5. Juli, jeweils um 19.30 Uhr, in der<br />

Stadtkirche St. Martin<br />

Infos und Tickets unter:<br />

https://www.solsberg.ch/programm/<br />

Chilekaffi am 7. und 21. Juli<br />

Die Gottesdienstbesucher treffen<br />

sich jeweils nach dem Gottesdienst<br />

zum gemütlichen Chilekaffi<br />

– am Sonntag, 7. Juli, im Martinum<br />

Rheinfelden,<br />

– am Sonntag, 21. Juli, im Martinum<br />

Rheinfelden.<br />

Vorschau<br />

Musik zum Feierabend, am 6. August,<br />

um 19 Uhr, in der Stadtkirche<br />

St. Martin.<br />

Am 6. August um 19 Uhr setzen wir<br />

unsere Konzertreihe in der Stadtkirche<br />

St. Martin fort. Es spielt Thomas<br />

Nipp aus FL-Balzers an der grossen<br />

Metzler-Orgel.<br />

Kommen Sie doch vorbei und<br />

geniessen Sie diesen Anlass. Der<br />

Eintritt ist frei. Die Kollekte ist<br />

zugunsten des Orgelfonds der<br />

Stadtkirche St. Martin.<br />

Gottesdienst am Salmenweiher<br />

am 25. August.<br />

Gemeindeausflug, Mittwoch<br />

18. September<br />

Bitte reserviert euch das Datum.<br />

Dieses Jahr geht es ins Elsass.<br />

Einladungen folgen zu gegebener<br />

Zeit.<br />

Website<br />

Aktualisierte Angaben zu unseren<br />

Anlässen erfahren Sie stets auf<br />

unserer Website christkatholisch.ch/<br />

rheinfelden-kaiseraugst.<br />

Seelsorge<br />

Wünschen Sie ein persönliches<br />

Gespräch? Gerne haben wir ein<br />

offenes Ohr. Sie erreichen Ihren<br />

Seelsorger unter Tel. 061 841 11 12.<br />

Wegenstetten-<br />

Hellikon-Zuzgen-<br />

Zeiningen<br />

Darstellung Gottesdienste<br />

Die Gottesdienste werden unter der<br />

Rubrik «Gottesdienste im Fricktal»<br />

aufgeführt.<br />

Nächste Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 16 Uhr, Hellikon Christuskirche:<br />

Gottesdienst mit Eucharistiefeier<br />

zur Verabschiedung von Pfv.<br />

Niklas Raggenbass. Anschliessend<br />

Apéro riche.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Hellikon Christuskirche.<br />

Sommerlicher Gottesdienst<br />

für Gross und Klein mit Hannah<br />

Audebert mit Dank für und Verabschiedung<br />

von Elfi Schweizer als<br />

Katechetin.<br />

Dank an Pfv. Dr. Niklas<br />

Raggenbass<br />

In den letzten vier Jahren hat Niklas<br />

Raggenbass als Priester, Seelsorger,<br />

Berater, Motivator, Kommunikator,<br />

Lebenskünstler, Mensch, Journalist<br />

und Ökumeniker usw. sehr hohe und<br />

bleibende Verdienste für unsere<br />

Kirchgemeinde erworben. Ihm gelang<br />

es durch unermüdlichen Einsatz und<br />

durch seine Netzwerkarbeit ein gut<br />

bestelltes Feld zu hinterlassen.<br />

Veröffentlichung Beschlüsse<br />

Kirchgemeindeversammlung vom<br />

Dienstag, 21. Mai <strong>2024</strong>, 19.30 Uhr<br />

im Pfarrsaal Hellikon<br />

Gestützt auf § 26 Abs. 2 des Gesetzes<br />

über die politischen Rechte<br />

(GPR) und § 23 des Organisationsstatutes<br />

der christkath. Landeskirche<br />

des Kantons Aargau, werden hiermit<br />

die Beschlüsse der Kirchgemeindeversammlung<br />

vom 21. Mai <strong>2024</strong> veröffentlicht.<br />

Sämtliche Beschlüsse unterliegen<br />

dem fakultativen Referendum, das<br />

heisst, auf Verlangen eines Fünftels<br />

der Stimmberechtigten innert 30<br />

Tagen nach der Publikation im<br />

«<strong>Christkatholisch</strong>» sind sowohl<br />

positive wie auch negative Beschlüsse<br />

der Kirchgemeindeversammlung<br />

der Urnenabstimmung zu unterstellen.<br />

Falls das Referendum nicht<br />

ergriffen wird, treten die Beschlüsse<br />

am 31. Juli <strong>2024</strong> in Rechtskraft.<br />

Folgende Beschlüsse wurden gefasst:<br />

1. Genehmigung Protokoll der letzten<br />

Kirchgemeindeversammlung vom<br />

23. Aug. 2023, gemäss Trakt. 4.<br />

2. Genehmigung Jahresbericht des<br />

Präsidenten, gemäss Trakt. 5.<br />

3. Genehmigung Jahresbericht des<br />

Pfarramtes und Ausblick, gemäss<br />

Trakt. 6.<br />

4. Genehmigung der Jahresrechnung<br />

2023, gemäss Trakt. 7.<br />

Wegenstettertal-Fahrdienst<br />

Wer eine Fahrgelegenheit für<br />

Gottesdienste im Wegenstettertal<br />

oder auch im Fricktal wünscht, kann<br />

sich bei Yvonne Hasler unter 061 851<br />

20 45 melden.<br />

Vorankündigung<br />

Die Kirchgemeinde Rheinfelden-Kaiseraugst<br />

organisiert auch dieses Jahr<br />

wieder einen Gemeindeausflug bei<br />

welchem die Mitglieder des Wegenstettertales<br />

traditionsgemäss<br />

eingeladen sind. Dieser führt am<br />

Mittwoch, 18. September, ins Elsass.<br />

Wenn Sie interessiert sind, reservieren<br />

Sie sich bitte dieses Datum. Die<br />

Einladungen mit den Details erfolgen<br />

zu gegebener Zeit.<br />

«Coffee und Talk<br />

im Wegenstettertal»<br />

Ein offenes Kaffee fürs ganze<br />

Wegenstettertal – unabhängig von<br />

Konfession und Kultur. Wir schliessen<br />

uns der reformierten und römisch-katholischen<br />

Kirche an und laden zum<br />

unverbindlichen Treffen ein – eine<br />

gelebte und lernbereite Ökumene der<br />

Gastfreundschaft: Jeden Freitag von<br />

9 bis 11 Uhr im reformierten Kirchgemeindezentrum<br />

an der Hauptstrasse<br />

14 in Zuzgen. Alle sind uns herzlich<br />

willkommen!<br />

Religionsunterricht<br />

Im Juli findet kein Religionsunterricht<br />

statt. Wir wünschen allen Kindern und<br />

Jugendlichen erholsame Ferien und<br />

werden Elfi Schweizer im Gottesdienst<br />

am 21. Juli herzlich für ihren<br />

grossen, liebevollen und kreativen<br />

Einsatz danken.<br />

Hausgottesdienste und<br />

Seelsorgegespräche<br />

Nach allen Gottesdiensten oder nach<br />

persönlicher Absprache steht<br />

Hannah Audebert zu Seelsorgegesprächen<br />

oder zu Fragen rund um<br />

unser Glaubensleben gerne zur<br />

Verfügung (telefonisch erreichbar<br />

unter 076 528 23 57). Für alle<br />

Anliegen am Tag oder in der Nacht<br />

steht auch der Seelsorge Pikett-<br />

Dienst unseres Pastoralteams<br />

Fricktal für Sie bereit: +41 61 853 16<br />

91. Die Seelsorgenden des Fricktals<br />

sind für Sie da.<br />

Aus unserer Mitte<br />

Am Donnerstag, 23. Mai, verstarb im<br />

Alterszentrum Ergolz in Ormalingen,<br />

Mirtha Lauper-Moosmann, geboren<br />

am 8. März 1928, aus Wegenstetten.<br />

Die Beisetzung fand am 19. Juni im<br />

engsten Familienkreis auf dem<br />

Friedhof in Wegenstetten statt.<br />

Am Samstag, 1. Juni, verstarb im<br />

Altersheim Stadelbach in Möhlin, Elsa<br />

Hasler-Waldmeier, geboren am<br />

29. März 1930, aus Hellikon. Die<br />

Agenda<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 53<br />

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Agenda<br />

Beisetzung fand am 15. Juni im<br />

engsten Familienkreis auf dem<br />

Friedhof in Hellikon statt. Gott gib<br />

ihnen die Ewige Ruhe und das Ewige<br />

Licht leuchte ihnen. Den Angehörigen<br />

sprechen wir unser aufrichtiges<br />

Beileid aus.<br />

Seelsorgerin Hannah Audebert<br />

Kirchengutsverwalter Martin Schlienger<br />

Ostschweiz –<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 9.30 Uhr, Diakonale<br />

Kommunionfeier.<br />

So. 14. Juli, 10.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Gartenfest.<br />

So. 28. Juli, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier.<br />

Gartenfest<br />

Nach unserem Gottesdienst vom<br />

14. Juli, (mit Beteiligung des Chors)<br />

feiern wir wieder unser traditionelles<br />

Gartenfest. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Fahrdienst «Blitz»<br />

Möchten Sie unseren Fahrdienst zur<br />

St. Galler Christuskirche in Anspruch<br />

nehmen? – Bitte wenden Sie sich bis<br />

8 Uhr morgens an folgende Fahrer:<br />

für den Gottesdienst am 7. Juli:<br />

Richard Steiner, 076 365 31 72;<br />

für den Gottesdienst am 14. Juli:<br />

Kasimir Bieli, 079 624 45 61;<br />

für den Gottesdienst am 28. Juli:<br />

Richard Steiner, 076 365 31 72.<br />

Kirchenchor<br />

Unser kleiner Chor trifft sich jeweils<br />

donnerstags um 19.30 Uhr zum<br />

gemeinsamen Singen im Kirchgemeindesaal<br />

mit Blick auf unser<br />

Mitwirken bei den Gottesdiensten.<br />

Wir würden uns über Verstärkung<br />

freuen. Wenn Sie gerne singen und<br />

interessiert sind, wenden Sie sich an<br />

Tel. 071 222 85 65, oder kommen Sie<br />

doch zum Schnuppern vorbei!<br />

Unsere Website<br />

Aktualisierte Angaben zu unseren<br />

Anlässen erfahren Sie stets auf<br />

unserer Website christkatholisch.ch/<br />

st-gallen<br />

Seelsorge<br />

Wünschen Sie ein persönliches<br />

Gespräch? Gerne haben wir ein<br />

offenes Ohr. Sie erreichen Ihren<br />

Seelsorger unter Tel. 071 222 85 65.<br />

Schaffhausen/<br />

Thurgau West<br />

Gottesdienste / Veranstaltungen<br />

So. 14. Juli, 10.15 Uhr, Eucharistiefeier<br />

mit Pfarrer Klaus Gross, Organistin<br />

Doris Klingler in der St. Anna-Kapelle,<br />

anschliessend Kirchenkaffee im<br />

Restaurant Thiergarten.<br />

So. 28. Juli, 10.15 Uhr, Eucharistiefeier<br />

zum Patrozinium der heiligen Anna<br />

mit Pfarrer Klaus Gross, Organist<br />

Jürg Schneebeli in der St. Anna-<br />

Kapelle, anschliessend Kirchenkaffee<br />

im Restaurant Thiergarten.<br />

Aktuelle Informationen<br />

Erhalten sie jederzeit auf unserer<br />

Webseite christkatholisch.ch/<br />

schaffhausen<br />

Alois Carnier<br />

Zürich<br />

Gottesdienste<br />

Mi. 3. Juli, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

Sa. 6. Juli, 10.30 Uhr, Kirchgemeindehaus<br />

«zur Münz», «Fiire mit de<br />

Chliine», Angelika Hiller, Pfr. Klaus<br />

Gross.<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfrn. Denise Wyss.<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

Mi. 10. Juli, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />

Handschuh.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pr. Theo Pindl.<br />

Mi. 17. Juli, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfrn. Melanie<br />

Handschuh.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

Mi. 24. Juli, 10.15 Uhr, Altersheim<br />

«im Ris», Eucharistiefeier, Pfr. Frank<br />

Bangerter.<br />

Mi. 24. Juli, 18.30 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, Augustinerkirche,<br />

Eucharistiefeier, Pfr. Frank Bangerter<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, Christuskirche,<br />

Eucharistiefeier, Bischof em. Harald<br />

Rein.<br />

Mi. 31. Juli, der Gottesdienst in der<br />

Christuskirche entfällt (Donnerstag,<br />

1. August)!<br />

Gesprächs- und Bibelgruppe<br />

Die Gruppe, zusammen mit Pfr. Lars<br />

Simpson, freut sich, wenn Sie am<br />

Montag, 1. Juli, mit dabei sind. Das<br />

Treffen findet von 10 bis 11.30 Uhr im<br />

Raum im Parterre an der Elisabethenstrasse<br />

20, 8004 Zürich (Haltestelle:<br />

Kalkbreite/ Bhf. Wiedikon) statt. Es<br />

sind keine Vorkenntnisse nötig. Bibeln<br />

und Unterlagen werden zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Krea-Nachmittag<br />

Zusammen Neues und Nützliches<br />

kreieren: Manu Lentini zeigt, wie<br />

Recycling mit Alltagsdingen Spass<br />

und Freude bereitet. Vorkenntnisse<br />

sind keine notwendig. Inklusive<br />

Zvierikaffee und Kuchen von Daniela<br />

Moser, Julia Pachoud & Monique<br />

Henrich. Wir treffen uns am Donnerstag,<br />

4. Juli, um 14 Uhr in der Herzogstube<br />

im Kirchgemeindehaus «zur<br />

Münz». Wir freuen uns auf Euch!<br />

Monatsausflug<br />

Dienstag, 16. Juli, Sommerausflug:<br />

Schiff Zürich-Rapperswil mit Nachtessen<br />

auf dem Schiff. Das Schiff fährt<br />

um 17.20 Uhr am Bürkliplatz weg, wo<br />

wir uns treffen.<br />

Haltestille Bahnhofstrasse<br />

Jeden Donnerstagmittag in der<br />

Augustinerkirche von 12.15 bis 12.35<br />

Uhr. Sie erleben Stille, umrahmt von<br />

Musik und Wort und nehmen Kraft für<br />

Ihren Alltag mit. Am 4. Juli spricht<br />

Pfr. Lars Simpson, am 11. spricht Pfrn.<br />

Cornelia Camichel Bromeis, am<br />

18. Juli Seelsorger Thomas Münch<br />

und am 25. Juli spricht Pfrn. Kathrin<br />

Rehmat. Musiziert wird durch<br />

Absolventen und Absolventinnen der<br />

Zürcher Hochschule der Künste.<br />

Mannechuchi<br />

Der nächste Abend der Mannechuchi<br />

findet am Donnerstag, 11. Juli, in der<br />

Gemeindestube der Christuskirche<br />

statt.<br />

Wandergruppe<br />

Alle Wanderbegeisterten sind<br />

eingeladen zu den Wanderungen am<br />

5. und 19. Juli. Alle Details finden Sie<br />

auf unserer Homepage<br />

www.christkath-zuerich.ch. Dort<br />

finden Sie auch die neuesten<br />

Hinweise auf die weiteren Wanderungen.<br />

Aus unserer Mitte<br />

Verstorben ist Susanne Steinacher,<br />

aus Illnau, im Alter von 71 Jahren;<br />

Doris Judith Jäggi-Kieser, aus Zürich,<br />

im Alter von 83 Jahren; sowie Urs<br />

Walker, aus Volketswil, im Alter von<br />

89 Jahren. Wir entbieten allen<br />

Angehörigen unser herzliches Beileid.<br />

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<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Agenda<br />

Offene Christuskirche<br />

Jeden Samstag von 12 bis 14 Uhr.<br />

Abwesenheiten<br />

Pfr. Lars Simpson: 7. Juli – 15. August<br />

Winterthur<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Klaus Gross.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Klaus Gross.<br />

Frauenverein<br />

Der letzte Frauen-Treff vor den<br />

Sommerferien ist am Montag, 1. Juli,<br />

um 14 Uhr im Kafi-Stübli der Kapelle<br />

St. Michael. Herzlich willkommen!<br />

Pfarrerin Melanie Handschuh<br />

Kanton Bern<br />

Bern<br />

Gottesdienste<br />

Mi. 3. Juli, 18.30 Uhr, polnisch-schweizerische<br />

Abendmesse mit Pfr. Jerzy<br />

Bajorek und Pfr. Christoph Schuler.<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, 7. Sonntag nach<br />

Pfingsten, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

Mi. 10. Juli, 18.30 Uhr, Abendmesse<br />

mit Musik, Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, 8. Sonntag nach<br />

Pfingsten, Eucharistiefeier, Pfr. Christoph<br />

Schuler.<br />

Mi. 17. Juli, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />

Pfr. Christoph Schuler.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, 9. Sonntag nach<br />

Pfingsten, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

Mi. 24. Juli, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />

Pfr. Thomas Zellmeyer.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, 10. Sonntag nach<br />

Pfingsten, Eucharistiefeier<br />

Pfr. Christoph Schuler, Diakon Patrick<br />

Zillig.<br />

Mi. 31. Juli, 18.30 Uhr, Abendmesse,<br />

Pfr. Christoph Schuler.<br />

Wanderausstellung «unterwegs»<br />

Die Wanderausstellung zum 150-jährigen<br />

Jubiläum der christkatholischen<br />

Kirche macht noch bis zum 31. Juli<br />

bei uns in Bern Halt. Im Zentrum der<br />

Wanderausstellung stehen vier<br />

Spannungsfelder, mit denen sich die<br />

christkatholische Kirche in ihrer<br />

ganzen Geschichte beschäftigt hat<br />

und auch in Gegenwart und Zukunft<br />

beschäftigt: Tradition & Erneuerung,<br />

Auseinandersetzung & Konsens,<br />

Verbindlichkeit & Freiheit, Individuum<br />

& Gemeinschaft. Sechzehn Tafeln, je<br />

vier pro Spannungsfeld, laden zur<br />

Reflexion ein. In Audiosequenzen<br />

kommen vor allem Stimmen der<br />

Vergangenheit zu Wort. Christkatholikinnen<br />

und Christkatholiken der<br />

Gegenwart sind in Video-Interviews<br />

zu sehen und zu hören. Zugänglich ist<br />

die Ausstellung jeweils von Mittwoch<br />

– Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Mehr<br />

Informationen finden sie unter:<br />

www.christkatholisch-unterwegs.ch.<br />

Jassturnier<br />

Am Samstag, 6. Juli, um 16 Uhr<br />

organisiert der Gemeindeverein –<br />

nach den guten Erfahrungen der<br />

letzten beiden Jahre – erneut das<br />

beliebte Jassturnier. Es warten tolle<br />

Preise und für das leibliche Wohl<br />

sorgt ein leckeres Sandwich-Buffet.<br />

Wir freuen uns, wenn sich zu Gemeindegliedern<br />

auch wieder auswärtige<br />

Gäste gesellen. Melden Sie sich<br />

gleich an bis zum 3. Juli bei Helene<br />

Ringgenberg, h.ringgenberg@gmx.ch<br />

oder 079 543 68 86.<br />

ChriSoLa I und II<br />

Im Juli treffen sich Kinder und<br />

Jugendliche in den beiden christkatholischen<br />

Sommerlagern auf der<br />

Mörlialp zum Wandern, Baden im See,<br />

zu Sport und Basteln und Zusammensitzen<br />

am Lagerfeuer. Wir wünschen<br />

den Teilnehmenden, unter denen sich<br />

auch einige Jugendliche und Kinder<br />

unserer Kirchgemeinde befinden,<br />

grossartige Tage, viel Sonnenschein<br />

und viele schöne Erlebnisse.<br />

Orgelschmaus zur Märitzeit<br />

Unter dem Motto «Orgelschmaus»<br />

wird am Samstag, 13. Juli, um 11.30<br />

Uhr Orgelmusik zur Märit-Zeit<br />

erklingen. In diesen ca. 30-minütigen<br />

Konzerten wird Organist Walter Dolak<br />

u. a. auch an der Goll-Orgel nach<br />

Publikumswünschen improvisieren.<br />

Der Eintritt ist frei, Kollekte.<br />

Finissage der Wanderausstellung<br />

«unterwegs»<br />

Finissage der Wanderausstellung im<br />

Rahmen der Feiern 150 Jahre<br />

christkatholische Theologie in Bern<br />

am Sonntag, 28. Juli. Eucharistiefeier<br />

mit Pfarrer Christoph Schuler, Diakon<br />

Patrick Zillig, mit Gastpredigt von<br />

Professor Rainer Hirsch-Luipold,<br />

feierliche Musik mit Sophie Bright,<br />

Posaune; Walter Dolak, Orgel,<br />

anschliessend Apéro. Am 29. Juli,<br />

1874 wurde die Katholisch-theologische<br />

Fakultät der Universität Bern,<br />

später christkatholisch-theologische<br />

Fakultät durch das Dekret betreffend<br />

der Einrichtung und Organisation<br />

einer kath-theol. Fakultät an der<br />

Hochschule Bern gegründet. Im<br />

Wintersemester wurde dann der<br />

ordentliche Studienbetrieb aufgenommen.<br />

Mit diesem historischen<br />

Datum im Rahmen der 150-Jahr-Feiern<br />

unseres Bistums schliessen wir<br />

die Wanderausstellung in Bern ab. Es<br />

freut uns, Professor Dr. Rainer<br />

Hirsch-Luipold, den Dekan der<br />

Theologischen Fakultät Bern zum<br />

Abschluss seiner Amtszeit in dieser<br />

Funktion bei uns als Gastprediger<br />

willkommen heissen zu dürfen.<br />

Musikalisch begleitet durch die<br />

französisch-schweizerische Posaunistin<br />

Sophie Bright und dem<br />

Organisten Walter Dolak mit Werken<br />

aus Barock und Romantik.<br />

Sommerferien-Ateliers<br />

Nachdem interessierte Kinder bereits<br />

im letzten Jahr in den Sommer- und<br />

Herbstferien fünf Tage bei Malen,<br />

Musik, Kinderyoga, feinem Essen und<br />

vielem mehr mit einem Künstlerkollektiv<br />

um Alejandra Martin verbringen<br />

durften, werden die Ferien-Ateliers in<br />

diesem Jahr wiederholt. Die Kinder<br />

sind vom 5. bis 9. August herzlich bei<br />

uns willkommen. Auskunft und<br />

Anmeldung: Alejandra Martin,<br />

alejandra.martin89@gmail.com oder<br />

078 639 21 51. Wir freuen uns auf<br />

Euch!<br />

Burgdorf<br />

Gottesdienste<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, 10. Sonntag nach<br />

Pfingsten, Eucharistiefeier im<br />

kirchlichen Zentrum Neumatt mit Pfr.<br />

Klaus Wloemer. Musik: Anna de<br />

Capitani, Orgel.<br />

Unsere Website<br />

Aktualisierte Angaben zu unseren<br />

Anlässen erfahren Sie stets auf<br />

unserer Website christkath-bern.ch/<br />

aktuelles<br />

Anja Staub, Sekretariat<br />

Biel/Bienne<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Tischeucharistie<br />

im Kirchgemeindehaus.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier in<br />

der Epiphanie-Kirche.<br />

Tischeucharistie<br />

Herzlich laden wir am 14. Juli wieder<br />

ein zur Tischeucharistie im Kirchgemeindehaus<br />

an der Dufourstrasse<br />

105 in Biel. Bitte melden Sie dem<br />

Sekretariat (Tel: 032 341 21 16), wenn<br />

Sie gerne einen Fahrdienst hätten.<br />

Gerne organsieren wir diesen für Sie.<br />

Meditatives Morgengebet<br />

Ein Stück Lebensliturgie mit Wort,<br />

Klang und Stille. Jeden Mittwochmorgen<br />

in der Stadtkirche, Ring 2,<br />

auch in den Sommerferien.<br />

Zeit: 7 bis 7.30 Uhr.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 55<br />

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Agenda<br />

56<br />

Sekretariat<br />

Das Sekretariat wird im Juli und<br />

August unregelmässig besetzt sein.<br />

Die Nachrichten auf dem Telefonbeantworter<br />

werden aber trotzdem<br />

jeden Tag abgefragt.<br />

Wir wünschen allen einen schönen<br />

und entspannenden Sommer!<br />

Lis Keller, Sekretariat,<br />

und Pfrn. Liza Zellmeyer<br />

Thun<br />

Gottesdienste<br />

So. 14. Juli, 9.30 Uhr, 8. Sonntag nach<br />

Pfingsten, Eucharistiefeier, Kirchenkaffee,<br />

Pfarrer Thomas Zellmeyer.<br />

So. 28. Juli, 9.30 Uhr, 10. Sonntag<br />

nach Pfingsten, Eucharistiefeier,<br />

Pfarrer Thomas Zellmeyer.<br />

Frauentreff<br />

Am Dienstag, 2. Juli, um 14.30 Uhr,<br />

treffen sich unsere Frauen im<br />

Tertianum Bellevuepark zum gemütlichen<br />

Beisammensein bei Kaffee und<br />

Kuchen.<br />

Voranzeige – Orgel-Tour in Thun<br />

Am Samstag, 17. August, 14 – 17 Uhr,<br />

findet die Orgel-Tour statt. Die St.<br />

Beatus Kirche ist zum ersten Mal<br />

dabei. Um 15 Uhr findet ein 30-minütiges<br />

Konzert statt. Es spielt Helene<br />

Ringgenberg an der Orgel und<br />

Hansruedi Ernst amtet als Gastgeber<br />

und Referent. Reservieren Sie sich<br />

dieses Datum. Weitere Details folgen<br />

im August.<br />

Andrea Cantaluppi<br />

Kanton<br />

Solothurn<br />

Gemeinde<br />

Region Olten<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 10 Uhr, Pfr. Daniel Konrad.<br />

Fr. 12. Juli, 10 Uhr, Gottesdienst im<br />

Bornblick mit Pfr. Daniel Konrad.<br />

So. 14. Juli, 10 Uhr, Prn. Marlies<br />

Dellagiacoma.<br />

So. 21. Juli, 10 Uhr, Pfr. Daniel Konrad.<br />

So. 28. Juli, 10 Uhr, Pfr. em Rolf<br />

Reimann.<br />

RU-Abschluss<br />

Am Mittwoch, 3. Juli, 16 Uhr, beschliessen<br />

wir gemeinsam das<br />

Unterrichtsjahr. Schülerinnen und<br />

Schüler und Begleitpersonen sind<br />

herzlich eingeladen. Wir treffen uns<br />

zu einem Spiel im Hallenminigolf im<br />

Meierhof (Endstation Bus 503) und<br />

essen gemeinsam im Bistro.<br />

Donnschtigskaffee<br />

Do. 4. Juli, ab 9.30 Uhr, in der<br />

Stadtkirche mit Pfarrer Daniel<br />

Konrad.<br />

Frauentreff<br />

Do. 18. Juli, ab 15 Uhr, im Café Grogg<br />

am Oberen Graben 4 in Olten.<br />

Musik in der Stadtkirche<br />

Do. 18. Juli, 19 Uhr, Michael Erni. Barock<br />

und Moderne, Werke von Vivaldi, Sanz,<br />

Bach Villa-Lobos und Erni.<br />

Firmung<br />

Am fünften Sonntag nach Ostern hat<br />

Bischof em. Johannes Okoro in der<br />

Oltner Stadtkirche vier jungen Mitgliedern<br />

der <strong>Christkatholisch</strong>en Kirchgemeinde<br />

Region Olten das Firmsakrament<br />

gespendet. Die Firmlinge heissen<br />

Nara Bitterli, Louisa Kohler, Nino<br />

Neuhaus und Lian Tschumi. Johannes<br />

Okoro stammt aus Nigeria, er hat in<br />

Innsbruck Theologie und Psychologie<br />

studiert und wurde 1977 zum römischkatholischen<br />

Priester geweiht. 1999<br />

konvertierte er zur altkatholischen<br />

Kirche und wirkte in Vorarlberg als<br />

Priester. Im November 2007 wurde er<br />

zum Bischof gewählt, im Februar 2008<br />

folgte die Bischofsweihe durch<br />

Erzbischof Joris Vercammen, assistiert<br />

von Bischof Fritz-René Müller.<br />

Sigrist/Sigristin, Olten im Juni<br />

Bibel- und Kulturgeschichte en<br />

passant, Nachdenken über eine<br />

Textstelle aus dem alten oder neuen<br />

Testament, die oftmals Lebenshilfe<br />

bietet, Handreichungen zu einem<br />

Gottesdienst, ein wenig technisches<br />

Know-How, freundliches Zusammensein<br />

in der Gemeinschaft – all dies<br />

bietet die Sigristenstelle in unserem<br />

4er Team. Pro Einsatz gibt es CHF<br />

82.40. Da die Arbeit im Team erfolgt,<br />

ist nur etwa jeder dritte Sonntag ein<br />

Einsatz nötig. Die Aufgaben sind im<br />

Ressortsystem verteilt. Wir freuen<br />

uns über eine Bewerbung telefonisch<br />

oder per Mail, 062 212 23 49 oder<br />

sekretariat.olten@christkatholisch.ch.<br />

Konzertbetreuung in der<br />

Stadtkirche Olten<br />

Das Bühnenlicht fasziniert dich? Du<br />

bist kulturell und musikalisch interessiert?<br />

Technik, Mikrofone, Lautsprecher,<br />

elektrische Installationen<br />

machen dir Spass? Du bist kontaktfreudig<br />

und lernst gerne neue Leute<br />

kennen? Dann bist du als Konzertbetreuerin,<br />

Konzertbetreuer für die<br />

Musikanlässe in der christkatholischen<br />

Stadtkirche genau richtig! Die<br />

Einsätze sind im Stundenlohn<br />

bezahlt: CHF 40.– pro Stunde. Wenn<br />

du dein Sackgeld also aufbessern<br />

und neue Leute kennenlernen willst,<br />

dann melde dich auf dem Sekretariat<br />

der christkatholischen Stadtkirche:<br />

(sekretariat.olten@christkatholisch.<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> <strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

ch) oder bei Jacqueline Hodel, 062<br />

212 23 49 oder Peter Temperli, 062<br />

212 96 58. Wir freuen uns auf dich!<br />

Donnerstagmorgen<br />

Pfarrer Konrad steht jeweils am<br />

Donnerstagmorgen von ca. 9 bis<br />

11.30 Uhr in der Stadtkirche für ein<br />

Gespräch zur Verfügung. Es gibt auch<br />

Ausnahmen aufgrund anderweitiger<br />

Termine; seine Anwesenheit wird<br />

durch ein Schild an der Kirchentüre<br />

angezeigt. Seine Nummer für Kontaktanfragen<br />

lautet: 079 325 64 17.<br />

Ferien des Pfarrers<br />

Vom 22. Juli bis 2. August ist Pfr.<br />

Konrad abwesend. In dieser Zeit kann<br />

die Sekretärin J. Hodel eine Vertretung<br />

vermitteln. In Notfällen stehen<br />

Pfrn. Antje Kirchhofer (062 849 11 55)<br />

oder Pfr. Lenz Kirchhofer (062 822<br />

22 74) zur Verfügung.<br />

Unsere Website<br />

Aktualisierte Angaben zu den Anlässen<br />

erfahren Sie auf unserer Website<br />

christkatholisch.ch/regionolten.<br />

Grenchen-Bettlach-<br />

Selzach<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 9.30 Uhr, Wortgottesdienst,<br />

mit Renata Schreiber, Nadine<br />

Berthoud und René Meier, Organistin<br />

Evelyn Gasser, anschliessend<br />

Kirchenkaffee.<br />

So. 14. Juli, kein Gottesdienst in<br />

Grenchen.<br />

So. 21. Juli, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Christoph Schuler, Organistin<br />

Evelyn Gasser, anschl. Kirchenkaffee.<br />

So. 28. Juli, kein Gottesdienst in<br />

Grenchen.<br />

«<strong>Christkatholisch</strong>e Mitfahrzentrale»<br />

Bitte rufen Sie am Vorabend bis<br />

19 Uhr bei René Meier, Tel. 079 333<br />

63 93, an, wenn Sie zum Gottesdienst<br />

oder einem unserer Anlässe<br />

abgeholt werden möchten.<br />

Öffnungszeiten Pfarrbüro<br />

Das Pfarrbüro im Pavillon an der<br />

Lindenstrasse 33 ist montags in der<br />

Regel von 14 bis 15.30 Uhr geöffnet.<br />

Selbstverständlich sind auf telefonische<br />

Voranmeldung hin auch zu<br />

anderen Zeiten Besuche möglich. Für<br />

seelsorgerische Dienste, für Informationen<br />

und bei Bedarf an Unterstützung<br />

wenden Sie sich bitte an das<br />

Pfarramt, Tel. 032 652 63 33<br />

Koordinator Pfarramt: Dieter Berthoud<br />

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Agenda<br />

Schönenwerd-<br />

Niedergösgen<br />

Gottesdienste<br />

So. 7. Juli, 8.40 h, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche, Aarau.<br />

So. 14. Juli, 9.30 h, Eucharistiefeier,<br />

Stiftskirche, Schönenwerd.<br />

So. 21. Juli, 8.40 h, Eucharistiefeier,<br />

Stadtkirche, Aarau.<br />

So. 28. Juli, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

St. Anton, Niedergösgen.<br />

So. 28. Juli, 19 Uhr, ökumenischer<br />

Abendgottesdienst, ref. Kirchgemeindehaus,<br />

Niedergösgen.<br />

Mi. 31. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

BPZ Schlossgarten, Niedergösgen.<br />

Meditation – Sitzen in der Stille<br />

Immer am Donnerstag von 8.30 bis<br />

10 Uhr sind alle Interessierten zum<br />

Sitzen in der Stille im Pfarrsaal<br />

eingeladen. Infos beim Pfarramt, s. u.<br />

Ferienabwesenheit<br />

Pfrn. Antje Kirchhofer hat vom 8. bis 21.<br />

Juli Ferien. Pfr. Daniel Konrad übernimmt<br />

die Stellvertretung. Wenden Sie<br />

sich in seelsorgerlichen Angelegenheiten<br />

an die Nummer 062 212 23 49.<br />

Kontakt zum Pfarramt<br />

Bitte melden Sie sich mit Fragen und<br />

Anliegen bei Pfarrerin Antje Kirchhofer:<br />

Telefon 062 849 11 55 oder Mail<br />

antje.kirchhofer@christkatholisch.ch.<br />

Antje Kirchhofer, Pfarrerin<br />

Solothurn<br />

Gottesdienste<br />

So, 9. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. em. Peter Hagmann.<br />

So, 14. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. em. Rolf Reimann.<br />

So, 21. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfrn. Denise Wyss.<br />

So, 28. Juli, 10 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfrn. Denise Wyss.<br />

Besuchen Sie unsere neugestaltete<br />

Homepage: www.christkatholisch.ch/<br />

solothurn<br />

Denise Wyss, Pfarrerin<br />

Luzern<br />

Luzern<br />

Gottesdienste<br />

Sa. 6. Juli, 17.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Adrian Suter.<br />

So. 14. Juli, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Adrian Suter.<br />

So. 21. Juli, 9.30 Uhr, Spiritueller<br />

Stadtspaziergang, Treffpunkt beim<br />

Schirmerturm, Pfr. Adrian Suter. Kein<br />

Gottesdienst in der Christuskirche.<br />

So. 28. Juli, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier,<br />

Pfr. Adrian Suter.<br />

Spiritueller Stadtspaziergang<br />

Am Sonntag, 14. Juli, gehen wir<br />

anstelle des Gottesdienstes in der<br />

Kirche auf einen spirituellen Stadtspaziergang.<br />

Wir treffen uns um<br />

9.30 Uhr beim Schirmerturm und<br />

bewegen uns rund um die Museggmauer.<br />

An verschiedenen Stationen<br />

gibt Pfr. Adrian Suter kurze Gedankenimpulse.<br />

Der Spaziergang dauert<br />

ungefähr eine Stunde und führt<br />

treppauf und treppab. Am Ende gibt<br />

es den wohlverdienten Kirchenkaffee.<br />

– Falls das Wetter sehr schlecht ist,<br />

findet am 14. Juli eine normale Eucharistiefeier<br />

in der Christuskirche statt<br />

und der Stadtspaziergang wird auf<br />

den 21. Juli verschoben.<br />

Wessenberg-Ausstellung Konstanz<br />

Ignaz Heinrich von Wessenberg war<br />

ein wichtiger Vorläufer der altkatholischen<br />

Bewegung. Als Generalvikar<br />

des Bistums Konstanz hat er verschiedene<br />

Reformen im Sinne einer<br />

aufgeklärten Theologie vorangetrieben.<br />

Zu seinem 250. Geburtstag zeigt<br />

die Städtische Wessenberg-Galerie<br />

Konstanz vom 4. Mai bis 1. September<br />

eine Ausstellung. Am Samstag,<br />

27. Juli, fährt Pfr. Adrian Suter nach<br />

Konstanz zur Ausstellung – wer<br />

mitkommen möchte, ist herzlich<br />

eingeladen: Mit dem Zug um 9.35 Uhr<br />

ab Luzern, womit man um 12 Uhr<br />

mittags in der Ausstellung sein wird.<br />

Dieser Ausstellungsbesuch ist ein<br />

Element der Aktion «Gemeinsam<br />

hingehen», bei der interessierte<br />

Gemeindeglieder gemeinsam einen<br />

Vortrag, eine Ausstellung oder einen<br />

kulturellen Anlass besuchen.<br />

Telebibel Luzern<br />

Bei der Telebibel Luzern können Sie<br />

jeden Tag einen Beitrag – zwei bis<br />

vier Minuten – zu einem Bibeltext<br />

oder einem geistlichen Thema hören.<br />

Vom 1. bis 10. Juli spricht Winfried<br />

Bader die Telebibel – er ist Theologe<br />

und dieses Jahr der christkatholischen<br />

Kirche beigetreten. Sie können<br />

die Telebibel-Beiträge unter der<br />

Nummer 041 210 73 73; auf der<br />

Webseite telebibel.ch/luzern oder als<br />

Podcast auf dem Smartphone hören.<br />

Orthodoxe Gottesdienste<br />

Unsere orthodoxen Glaubensgeschwister<br />

feiern ihre nächsten<br />

Gottesdienste am Samstag, 6. und<br />

27. Juli, jeweils um 9 Uhr in der<br />

Christuskirche. Gläubige aus der<br />

Ukraine, Russland und anderen<br />

Ländern beten friedlich miteinander.<br />

Aus dem Kirchenrat<br />

An seiner Sitzung vom Freitag,<br />

17. Mai, hat der Kirchenrat beschlossen,<br />

dass unsere Kirchgemeinde im<br />

Jahr 2025 bei drei wichtigen ökumenischen<br />

und interreligiösen Projekten<br />

mitmachen wird: Ende Mai / Anfang<br />

Juni werden wir uns wieder an der<br />

LUGA beteiligen und im Juni bringen<br />

wir uns in die «Lange Nacht der<br />

Kirchen» und «Unter einem Dach»<br />

ein. Um diese Veranstaltungen<br />

personell stemmen zu können, sind<br />

wir über jegliche Unterstützung<br />

dankbar. Interessierte dürfen sich auf<br />

dem Sekretariat (luzern@christkatholisch.ch<br />

oder Tel. 041 410 33 05) oder<br />

direkt bei Pfarrer Adrian Suter<br />

melden.<br />

Ferienzeit<br />

In den Sommermonaten sind auch<br />

Pfr. Adrian Suter und Pfarramtssekretärin<br />

Evi Redonda zeitweise in den<br />

Ferien: Das Sekretariat ist vom 15. Juli<br />

bis 4. August nicht besetzt. Dringende<br />

Anfragen werden in dieser Zeit<br />

vom Pfarrer beantwortet, weniger<br />

dringende werden erst später<br />

bearbeitet. Pfr. Adrian Suter ist vom<br />

4. bis 17. August in den Ferien. Das<br />

Sekretariat ist in dieser Zeit wieder<br />

besetzt. Über die seelsorgerliche<br />

Stellvertretung geben der Anrufbeantworter<br />

(041 410 33 00) und die<br />

Webseite christkatholisch.ch/luzern<br />

Auskunft. Pfarrer und Kirchenrat<br />

wünschen Ihnen allen eine erholsame,<br />

spannende und entspannte<br />

Sommerzeit!<br />

Aktuelle Informationen<br />

Erhalten Sie jederzeit auf unserer<br />

Webseite christkatholisch.ch/luzern.<br />

Tessin<br />

Lugano<br />

Servizi della chiesa<br />

Sabato 6 luglio, ore 17 S. Messa in<br />

giardino a Gravesano, via Penodra 1,<br />

ospiti della famiglia Messi-Neuroni.<br />

Région<br />

Suisse Romande<br />

Pour savoir plus: voir<br />

www.catholique-chretien.ch<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 57<br />

CK07-24-240616-druckdaten.indd 57 16.06.24 19:33


Museumstipp<br />

«Lädelibuebe, Streicherkinder,<br />

Tessiner Spazzacamini»<br />

«Arbeitende Kinder» im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz<br />

Die ermutigende und lehrreiche Ausstellung geht einem noch wenig beachteten<br />

Thema der Schweizer Geschichte nach. In Schwyz wird gezeigt, wie<br />

Kinder im 19. und 20. Jahrhundert mit ihrer Arbeit zum Familieneinkommen<br />

beitrugen, wie es zu Grenzüberschreitungen kam und wie gesetzliche Massnahmen<br />

sowie das Schulobligatorium ausbeuterische Arbeitsformen einzuschränken<br />

begannen.<br />

Von Niklas Raggenbass<br />

Nicht weit von der römisch-katholischen Kirche St.<br />

Martin im Zentrum von Schwyz, das uns etwas vom<br />

stolzen Selbstbewusstsein des Alten Ortes Schwyz<br />

zeigt, und dem Bundesarchiv, dessen Ausstellungen<br />

sich mit der politischen Schweiz und ihren Mythen<br />

auseinandersetzen, steht ein stattlicher grosser Bau.<br />

Dieser beherbergt das «Forum Schweizer Geschichte<br />

Schwyz», das zum Schweizer Landesmuseum gehört.<br />

Wer heute das Wort Kinderarbeit – und dann<br />

noch Kinderarbeit in der Schweiz – hört, glaubt, dass<br />

es sich um Kinderarbeit in einem anderen Landhandeln<br />

müsse. Gemäss den Menschen und ihren Kleidern,<br />

die man auf den Fotos erkennen kann, sieht es<br />

auch zunächst so aus.<br />

Cäcilia Schmidig,<br />

ein Bauernmädchen,<br />

fotografiert von Leonard<br />

von Matt um 1942 in<br />

Platten im Bisisthal.<br />

Foto: © Leonard von<br />

Matt / Fotostiftung<br />

Schweiz<br />

Zugang zu einem Stück Geschichte<br />

Die Ausstellung ist auch für Besucherinnen und Besucher<br />

gut präsentiert, die gar keine Vorkenntnisse<br />

und keine Ahnung von Geschichte haben. Ideal ist<br />

sie für Familien mit Kindern und Schulklassen mit all<br />

den Schautafeln, alten Fotos, Videos, Spielen, Arbeitsgegenständen<br />

und originalen Schulzimmern<br />

oder Webstühlen, an denen einmal hart gearbeitet<br />

wurde. Die Ausstellung ist in Themenbereiche unterteilt,<br />

mit denen sie Tabu-Zonen konkret anspricht.<br />

Man ist eingeladen, sich mit einem Gebiet länger oder<br />

gar nicht zu beschäftigen und später nochmals vorbeizukommen.<br />

Es gab Kinderarbeiten, die habe ich<br />

erst am Ende der Ausstellung verstanden. Ich kannte<br />

etwa die Aufgaben eines «Lädelibubs» oder eines<br />

«Streicherkindes» nicht. Auch von einigen Arbeitsvorgängen<br />

wusste ich nichts und erfuhr, warum Kinderhände<br />

in der Stickerei so gefragt waren oder wie<br />

man Torf sticht und was die Tessiner «Spazzacamini»<br />

eigentlich machten. Ich konnte mir gar nicht vorstellen,<br />

wie es möglich war, dass Kinder mit 5 oder<br />

6 Jahren in der Lange waren, solch harte Arbeit zu<br />

verrichten.<br />

Landwirtschaft und Industrie<br />

Kinder wurden mit dem Aufkommen der Industrie vor<br />

allem in den Textilfabriken als billige Arbeitskräfte<br />

ausgebeutet – auch in der Schweiz. Sie arbeiteten<br />

viele – zu viele – Stunden, übernahmen lebensgefährliche<br />

und gesundheitsschädigende Aufgaben und von<br />

Schule war nie die Rede. Als der obligatorische<br />

Schulunterricht 1874 eingeführt wurde und das Eidgenössische<br />

Fabrikgesetz 1877 in Geltung kam, wurde<br />

Schulbildung ein Grundrecht und die Arbeit von<br />

Kindern unter 14 Jahren in der Schweiz verboten.<br />

Heimindustrie und Fabrikarbeit<br />

Die Heimindustrie bestand aus Textilarbeiten oder<br />

Strohflechterei und die Tätigkeiten wurden für den<br />

Arbeitgeber im eigenen Haushalt verrichtet. Maschinen<br />

und Rohmaterialien wurden oft zur Verfügung<br />

58<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Museumstipp<br />

Die Ausstellung ist auch<br />

für Besucherinnen und<br />

Besucher gut präsentiert,<br />

die keine Vorkenntnisse<br />

und gar keine<br />

Ahnung von Geschichte<br />

haben.<br />

Foto: Niklas Raggenbass<br />

gestellt. Die Entlohnung wurde direkt von der produzierten<br />

Menge abhängig gemacht und die Konsequenzen<br />

lassen sich erahnen. Gesetzlich geregelte<br />

Arbeitszeiten unterlagen keinerlei Einschränkungen.<br />

Für die Kinder hiess das: 6 Stunden Arbeit täglich,<br />

die sie vor der Schule, in der Mittagspause und bis<br />

spät abends absolvieren mussten. Kinder arbeiteten<br />

ab 6 Jahren bis zu 16 Stunden pro Tag, bis 1877 das<br />

Fabrikgesetz in Kraft trat. Man muss es so sagen:<br />

Kinder missbrauchte man als billige Arbeitskräfte, um<br />

die Gewinne zu maximieren. Und die Crux: Die ärmeren<br />

Familien hingegen brauchten diese zusätzlichen<br />

Einkünfte.<br />

Fabrikheime und Fremdplatzierung<br />

Einige Familien bekamen Hilfe aus ihren Gemeinden.<br />

Um die Ausgaben zu minimieren, wurden die Kinder<br />

aus den Familien genommen und meist in Fabrikheimen<br />

untergebracht. Bei dieser Lösung wurde angegeben,<br />

sie würden dort teilzeitig eine integrierte<br />

Schule besuchen und die übrige Zeit in der Fabrik<br />

arbeiten, doch die Wirklichkeit sah anders aus. Die<br />

sogenannte Fremdplatzierung ist eines der düstersten<br />

Kapitel der Ausstellung. In diesem Teil wird der<br />

bekannte Fall der «Spazzacamini» geschildert: Aus<br />

den ärmsten Tälern des Tessins hinter Locarno wurden<br />

Buben zwischen etwa 6 und 12 Jahren nach<br />

Norditalien geschickt, um dort Kamine zu reinigen.<br />

Je kleiner und schmaler sie waren, desto idealer –<br />

und so mussten sie auch bleiben. Damit sie flink<br />

durch die Kamine klettern konnten, bekamen sie deswegen<br />

kaum zu essen.<br />

Rechte und Gesetze<br />

Heute blickt man mit anderen Augen auf diese<br />

Schicksale. Es gab damals auch beherzte Leute, die<br />

energisch versuchten, die Ausbeutung und den Missbrauch<br />

an Kindern zu unterbinden. So wurden in der<br />

Schweiz im Laufe der Zeit Gesetze erlassen, um die<br />

Kinderarbeit zu regulieren und das Recht der Kinder<br />

auf Schulbildung zu verankern. Ab 1877 verbot das<br />

Schweizer Fabrikgesetz – das nur knapp angenommen<br />

wurde –, Arbeitskräfte unter 14 Jahren zu beschäftigen.<br />

Das Fabrikgesetz hatte jedoch keine Wirkung<br />

auf das übrige Gewerbe. Es dauerte bis 1922,<br />

bis hier ein Mindestalter von 14 Jahren eingeführt<br />

wurde, das wiederum 1938 auf 15 Jahre erhöht wurde.<br />

Die Heimarbeit und die Landwirtschaft unterlagen<br />

jedoch noch sehr lange keinerlei Kontrolle. Die<br />

1874 eingeführte allgemeine Schulpflicht löste nicht<br />

alle Probleme auf einmal, dennoch half sie, die Lage<br />

der Kleinen zu verbessern. Auch eine immense Zahl<br />

fremdplatzierter oder in Heimen verschollener Kinder<br />

stand ausserhalb des Systems: Loin des yeux,<br />

loin du coeur – aus den Augen, aus dem Sinn!<br />

Hinsehen, um besser zu verstehen<br />

Über die traurigen Schicksale vieler Kinder in der<br />

Schweiz wurde lange geschwiegen, doch heute ist<br />

wegschauen nicht mehr so einfach. In den letzten<br />

Jahren haben einzelne Zeitzeugen Mut gefasst, über<br />

ihre Erlebnisse berichtet. Diese Stimmen haben Gehör<br />

gefunden und motivieren weitere Betroffene zum<br />

Sprechen und uns zum mitfühlenden, solidarischen<br />

Zuhören!<br />

Forum Schweizer Geschichte Schwyz<br />

Arbeitende Kinder<br />

im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Ausstellung vom 24. Februar bis 27. Oktober <strong>2024</strong><br />

Lage/Anreise<br />

Schweizerisches Nationalmuseum<br />

Forum Schweizer Geschichte Schwyz<br />

Zeughausstrasse<br />

6430 Schwyz<br />

Geöffnet<br />

Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr<br />

Montag geschlossen<br />

Informationen und Kontakt<br />

www.forumschwyz.ch/de<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 59<br />

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Nomen est omen<br />

«Sankt Ursulas (21. Oktober) Beginn<br />

zeiget auf den Winter hin.» (Bauernregel)<br />

Die heilige Ursula: Heirat nicht um jeden Preis<br />

Ob Ursula und ihre Gefährtinnen wirklich gelebt haben, lässt sich historisch<br />

nicht beweisen und daher hatte man sie von der Heiligenliste gestrichen.<br />

Zusammen mit ihren Gefährtinnen wurde sie nichtsdestotrotz weiter verehrt.<br />

Ursula, eine die sich gradlinig und ohne Kompromisse für die Sorgen und<br />

Rechte der Frauen und Verfolgten einsetzte. Die Verehrung verleiht ihr Leben!<br />

Heute ist sie wieder auf der offiziellen Heiligenliste.<br />

Von Niklas Raggenbass<br />

In der St. Ursulakirche in Köln wird ein Steinfragment<br />

aus dem 5. Jahrhundert aufbewahrt, auf dem zu lesen<br />

steht: «In diesem Grab ruht die unschuldige Jungfrau<br />

namens Ursula.» Eine mittelalterliche Legende<br />

erzählt von dieser Ursula, die im 4. Jahrhundert in<br />

der Bretagne als Tochter des christlichen Königs<br />

Maurus und der Daria lebte. Die durch ihre Schönheit<br />

weitherum bekannte Ursula soll Aetherius, den Sohn<br />

des nicht christlichen Königs von England heiraten.<br />

Schon in jungen Jahren hatte sich Ursula ewiger<br />

Jungfräulichkeit verschrieben, trotzdem verlobt sie<br />

ihr Vater mit dem englischen Fürstensohn, der vom<br />

Kaiser für seine Treue ein Stück Land geschenkt bekommen<br />

hatte – die heutige Bretagne in Frankreich.<br />

Aetherius will sich nach seiner Eheschliessung dort<br />

niederlassen. Ursula willigt nur unter drei Bedingungen<br />

ein. Der Bräutigam respektiert ihren Willen und<br />

gibt seine Zustimmung: Prinz Aetherius soll im christlichen<br />

Glauben unterrichtet und getauft werden, dann<br />

muss man eine Schar von zehn Gefährtinnen und<br />

weiteren 11 000 Jungfrauen zusammenstellen und<br />

schliesslich planen sie eine gemeinsame Wallfahrt<br />

nach Rom.<br />

Elftausendjungfern-Gässli<br />

Die Pilgerfahrt führt per Schiff zunächst nach Basel,<br />

wo Ursula mit ihren Gefährtinnen vom Rhein zur Martinskirche<br />

gehen – auf dem heutigen Elftausendjungfern-Gässli,<br />

der schmalen Gasse mit über 69 Stufen,<br />

die vom unteren Münsterberg zum Kirchplatz von St.<br />

Martin führt. Von dort gehen sie auf dem Landweg<br />

weiter nach Rom und werden von Papst Siricus empfangen.<br />

Der Papst und viele Bischöfe begleiten Ursula<br />

auf ihrer Rückreise nach Köln. Zwei christenfeindliche<br />

römische Herren, welche die Jungfrauen<br />

vergeblich für sich hatten gewinnen wollen, bewegen<br />

rücklings die Hunnen, Ursula und ihre Gesellschaft<br />

in Köln zu überfallen und zu töten. Das Blutbad unter<br />

den 11 000 Jungfrauen wurde bei der Ankunft der<br />

Schiffe um das Jahr 451 aufs Grausamste realisiert.<br />

Zuletzt blieb Ursula allein übrig. Der Hunnenfürst begehrte<br />

sie für sich und erschoss mit seinem Pfeil die<br />

sich standhaft verweigernde Ursula.<br />

Zu tanzen sich trauen<br />

Die Volksliedsammlung «Der Himmel hängt voller Geigen»,<br />

die Achim von Arnim und Clemens Brentano<br />

zusammenstellte, behandelt die letzte Strophe von<br />

der Ursula-Legende. Gustav Mahler hat sie im<br />

Schlusssatz in seiner 4. Sinfonie vertont:<br />

«Kein Musik ist ja nicht auf Erden,<br />

Die unsrer verglichen kann werden,<br />

Eilftausend Jungfrauen<br />

Zu tanzen sich trauen,<br />

Sankt Ursula selbst dazu lacht!»<br />

«In diesem Grab<br />

ruht die unschuldige<br />

Jungfrau namens<br />

Ursula.» Inschrift in<br />

der St. Ursula kirche<br />

in Köln.<br />

Foto: Alamy<br />

60<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Bücherwurm<br />

Buchempfehlungen Ihrer Redaktion<br />

für die Zugfahrt, die Ferien,<br />

die Ruhepausen, um Neues zu erfahren<br />

oder fürs Nachttischli.<br />

Heinz-Ulrich Reyer: Rendezvous<br />

der Fabelwesen<br />

Der Autor wirft als Zoologe<br />

einen biologischen Blick auf<br />

Drachen, Einhörner, Basiliken,<br />

Werwölfen, Nessie oder Bigfoot.<br />

Verlag Theiss<br />

ISBN 978-3-8062-4396-3<br />

Reiner Sörries:<br />

Was von Jesus übrig blieb<br />

Reliquien im Zusammenhang mit<br />

der Person Jesus Christus<br />

nehmen in der Religionsgeschichte<br />

einen besonderen<br />

Platz ein. Der Autor untersucht<br />

sie – vom Krippenstroh bis zu<br />

abgeschnittenen Fingernägeln.<br />

Verlag WBG<br />

ISBN 978-3-534-25226-8<br />

Arno Camenisch:<br />

Der Schatten über dem Dorf<br />

Arno Camenisch erzählt in<br />

seinem Roman von einem Dorf in<br />

Graubünden, das von einer<br />

Tragödie überschattet wird. In<br />

einem berührenden Ton und mit<br />

grosser Klarheit erzählt der<br />

Autor vom Leben und vom Tod<br />

und von den Menschen, die von<br />

uns gingen und die wir weiter im<br />

Herzen tragen.<br />

Verlag Engeler<br />

ISBN 978-3-906050-80-5<br />

T. C. Boyle:<br />

América<br />

In América erzählte T. C. Boyle<br />

schon vor 20 Jahren aufwühlend<br />

intensiv von mexikanischen<br />

Migranten in Kalifornien. Dumpfe<br />

Ressentiments und bohrende<br />

Engstirnigkeit in ein zum Brüllen<br />

tragikomische Geschichte<br />

gefasst. Die perfekte Ferienlektüre.<br />

Verlag DTV<br />

ISBN 978-3-423-14809-2<br />

Mark Twain: Die Tagebücher<br />

von Adam und Eva<br />

Eine Liebe, die zwischen Adam<br />

und Eva sofort gefunkt hätte, ist<br />

es nicht, wenn wir die Tagebücher<br />

von Mark Twain (1835–1910)<br />

lesen. Mit nachsichtiger und<br />

humorvoller Art und Weise<br />

verhandelt der amerikanische<br />

Autor hier die Unzulänglichkeiten<br />

der Geschlechter am Beispiel<br />

des «ersten Traumpaars der<br />

Geschichte».<br />

Verlag Herder<br />

ISBN 978-3-451-03295-0<br />

Manfred Lütz: Der Sinn des<br />

Lebens mit einem Geleitwort<br />

von Elke Heidenreich<br />

Seit er denken kann, hat sich der<br />

Autor mit dem Sinn des Lebens<br />

auseinandergesetzt. Viele<br />

Menschen sehen ihn in der<br />

Schönheit der Natur, sie ahnen in<br />

ihr etwas Göttliches, für Psychologen,<br />

ist es das, was wir in den<br />

Abgründen der Menschen entdecken,<br />

für Naturwissenschaftler<br />

war die Natur etwas Erhabenes.<br />

Verlag Kösel<br />

ISBN 978-3-466-37310-9<br />

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Gratulationen<br />

Zum 75. Geburtstag<br />

Max-Beat Flückiger, Grosshöchstetten, am 1. Juli<br />

Vlasii Liubov, Thun, am 1. Juli<br />

Marianne Bösch Vogt, Zürich, am 5. Juli<br />

Erika Mahrer, Möhlin, am 7. Juli<br />

Esther Schwendimann-Goldenberger, Rovio,<br />

am 18. Juli<br />

Helene Ringgenberg, Leissigen, am 19. Juli<br />

Hanspeter Kopp, Allschwil, am 23. Juli<br />

Willi Schori, Biel, am 24. Juli<br />

Verena Metzger, Buus, am 31. Juli<br />

Zum 80. Geburtstag<br />

Albert Wullimann, Grenchen, am 2. Juli<br />

Erika Steinmann-Denoth, Samedan, am 6. Juli<br />

Christina Heiniger, Laufen, 10. Juli<br />

Lotti Kym-Finazzi, Rheinfelden, am 10. Juli<br />

Stephanie Häberli, Bern, am 16. Juli<br />

Hedwig Müller-Mettler, Olten, am 17. Juli<br />

Christian Gasser, Möhlin, am 19. Juli<br />

Erika Heeb-Bösch, Losone, am 26. Juli<br />

Peter Nolze, Rheinfelden, am 27. Juli<br />

Ernst Frank, Möhlin, am 28. Juli<br />

Ursula Podenau-Gruber, Luzern, am 30. Juli<br />

Zum 85. Geburtstag<br />

Andreas Feldges-Göttisheim, St. Gallen, am 10. Juli<br />

Magdalena Misteli, Solothurn, am 21. Juli<br />

Zum 90. Geburtstag<br />

Rosmarie Baumgartner, Therwil, am 9. Juli<br />

Ingrid Studer Egger, Burgdorf, am 13. Juli<br />

Veronika Steiner, Luzern, am 17. Juli<br />

Felix Horn, Basel, am 24. Juli<br />

Zum 91. Geburtstag<br />

Waltraut Thoma-Wohlfahrt, Bern, am 3. Juli<br />

Sonja Affolter, Solothurn, am 14. Juli<br />

Alice Hasler-Stäuble, Hellikon, am 22. Juli<br />

Werner Huber, Basel, am 22. Juli<br />

Nelly Hauser, St. Gallen, am 29. Juli<br />

Adolf Peier-Hirsbrunner, Olten, am 29. Juli<br />

Hannelore Herzog, Basel, am 30. Juli<br />

Zum 92. Geburtstag<br />

Elsbeth Siegenthaler, Basel, am 14. Juli<br />

Heinz Herzig, Grenchen, am 20. Juli<br />

Anna Lüthy, Solothurn, am 26. Juli<br />

Zum 93. Geburtstag<br />

Maja Zimmermann-Pugin, Wegenstetten,<br />

am 28. Juli<br />

Zum 99. Geburtstag<br />

Ruth Strebel-Meier, Olten, am 26. Juli<br />

Zum 100. Geburtstag<br />

Anna Mahrer-Mahrer, Möhlin, am 19. Juli<br />

Zum 103. Geburtstag<br />

Nelly Kolarik-Heyoppe, Möhlin, am 24. Juli<br />

Zur Diamantenen Hochzeit<br />

Elsa und Max Mahrer-Besozzi, Rheinfelden,<br />

am 4. Juli<br />

Beatrix und Paul Ruflin-Lang, Möhlin, am 11. Juli<br />

Nachträgliche Gratulationen aus<br />

Schönenwerd-Niedergösgen<br />

Zum 75. Geburtstag<br />

Heinz Graber, Lostorf, am 22. Mai<br />

Ursula Tännler, Gretzenbach, am 29. Mai<br />

62<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong><br />

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Rätselecke<br />

Sudoku<br />

8<br />

5<br />

9<br />

7<br />

36<br />

8<br />

1<br />

2<br />

7<br />

5<br />

Finde die 10 Unterschiede<br />

Illustration: James Curran. Die Auflösung finden Sie in der<br />

nächsten Ausgabe des <strong>Christkatholisch</strong> auf dieser Seite.<br />

Worttrennungen<br />

In dieser Sprachknobelei geht es<br />

darum, aus verschiedenen Silben und<br />

Wörtern fünf andere Wörter zusammenzustellen.<br />

Erkennen Sie diese?<br />

da / dia / eichen / falter<br />

in / la / lach / manieren / meise<br />

nerz / sauf / strich / tau / wal<br />

Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>Christkatholisch</strong> auf dieser Seite.<br />

Zitatzauber<br />

Diesem Zitat sind sämt liche Vokale<br />

und Umlaute verloren gegangen.<br />

Können Sie diese komplementieren?<br />

SMMR ST D JHRSZT DS<br />

MSRBLN SCHLTTNFHRNS.<br />

Sprichwort der Inuit<br />

5<br />

6<br />

#49507 Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

7<br />

2<br />

3<br />

2<br />

4<br />

2<br />

1<br />

5<br />

3<br />

6<br />

8<br />

Die Aufgabe besteht darin,<br />

die Felder mit Zahlen von<br />

1 bis 9 zu füllen. Dabei darf<br />

jede Zahl in jeder Zeile,<br />

jeder Spalte und jedem der<br />

neun kleineren Quadrate<br />

genau einmal vorkommen.<br />

Die Auflösung dieses Sudoku-Rästels finden Sie in<br />

der nächsten Ausgabe des <strong>Christkatholisch</strong> auf<br />

dieser Seite.<br />

Lösungen zu den Rätseln<br />

aus der Nummer 6<br />

Worttrennungen:<br />

Geheule, Siebente, verstauben,<br />

Wildententerrine, Lausebengel<br />

Zitatzauber<br />

«Eine Schwalbe macht noch keinen<br />

Sommer. Sie ist der Sommer.»<br />

Hugo Kükelhaus (1900–1984)<br />

Redaktionsschluss<br />

der nächsten Ausgaben<br />

Nr. 8, August <strong>2024</strong><br />

Agenda: Freitag, 12. Juli, 12 Uhr<br />

Nr. 9, September <strong>2024</strong><br />

Agenda: Dienstag, 13. August, 12 Uhr<br />

(mit Beilage zVisite)<br />

Nr. 10, Oktober <strong>2024</strong><br />

Agenda: Mittwoch, 11. Sept., 12 Uhr<br />

Nr. 11, November <strong>2024</strong><br />

Agenda: Montag, 14. Okt., 12 Uhr<br />

(mit Liturgie-Kalender)<br />

Nr. 12, Dezember <strong>2024</strong><br />

Agenda: Dienstag, 12. Nov., 12 Uhr<br />

Nr. 1, Januar 2025<br />

Agenda: Freitag, 6. Dez. <strong>2024</strong>, 12 Uhr<br />

(mit Adressverzeichnis)<br />

Vielen Dank, dass Sie mithelfen, unsere<br />

Zeitschrift stets mit interessanten<br />

Beiträgen zu gestalten, diese in hoher<br />

Qualität zu produzieren und sie termingerecht<br />

per Post zustellen zu können.<br />

Reservieren Sie Ihren Platz für die<br />

Gemeindenachrichten. Sie möchten<br />

eine Mitteilung aus Ihrer Kirchgemeinde<br />

in einer bestimmten Ausgabe abgedruckt<br />

wissen? Dann informieren Sie<br />

uns frühzeitig darüber (Textlänge und<br />

gewünschte Publika tionsnummer).<br />

Wir reservieren, wann immer möglich,<br />

für Sie den nötigen Platz:<br />

redaktion@christkatholisch.ch<br />

Impressum<br />

<strong>Christkatholisch</strong><br />

147. Jahrgang; erscheint monatlich,<br />

ISSN 1664-1027 (Print),<br />

ISSN 1664-1035 (Internet).<br />

Herausgeberin: <strong>Christkatholisch</strong>e<br />

Kirche der Schweiz –<br />

www.christkatholisch.ch.<br />

Redaktion: redaktion@christkatholisch.ch;<br />

Peter Grüter, Niklas Raggenbass,<br />

Ruedi Rey. Lektorat: Corina Strenzl<br />

Redaktion Website: Daniel Pfenning<br />

Redesign: Hugo Total, Emmen<br />

Druck und Spedition: Courvoisier-<br />

Gassmann AG. Adressänderung und<br />

Abonnements verwaltung: Gassmann<br />

Media, Robert-Walser-Platz 7, Postfach,<br />

2501 Biel, Telefon: 032 344 82 15,<br />

ursula.waelti@gassmann.ch.<br />

Abonnementspreis: In- und Ausland<br />

44 Fr., Geschenk- und Einzelabonnemente:<br />

Michael Böhm, Wildbachweg<br />

1, 4515 Oberdorf SO.<br />

Verwaltung: verwaltung.kirchenblatt@<br />

christkatholisch.ch<br />

Drucksache<br />

myclimate.org/01-24-280358<br />

<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 7, <strong>2024</strong> 63<br />

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Bibelwort<br />

Das Zauberwort Geduld<br />

«Der Weingärtner antwortete: Lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will<br />

den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch<br />

noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.» (Lukas 13,8 und 9)<br />

Wie haben Sie es mit der Geduld? Sie gehört nicht zu meinen Stärken.<br />

Und doch werde ich im Alltag immer wieder herausgefordert, sie zu üben.<br />

Gerade jetzt, wo ich oft im Garten bin. Aus der Landwirtschaft stammt auch<br />

Jesu Gleichnis vom Feigenbaum, das Gottes Geduld mit uns aufzeigt und<br />

uns selbst ermutigt, Geduld zu üben. Der Besitzer des Feigenbaums kommt<br />

seit drei Jahren vorbei, um Früchte zu ernten. Doch der Baum trägt keine<br />

Früchte. Nun soll der unfruchtbare Baum abgehauen werden, damit er nicht<br />

unnütz Platz und Erde wegnimmt. Der Winzer, der sich um den Baum sorgt,<br />

ergreift das Wort und bittet den Besitzer um eine letzte Frist für den Baum.<br />

Er werde alles tun, um ihm ein gutes Gedeihen zu ermöglichen: den Boden<br />

um ihn herum aufgraben, um zu gewährleisten, dass er immer schön feucht<br />

hat und ihn düngen. Nur, wenn all dies nichts nützt, soll er umgehauen<br />

werden.<br />

Gott hat Geduld mit uns Menschen: eine unbeschreibliche Geduld. Er hat<br />

uns seine Weisungen und Gebote geschenkt und später seine Propheten<br />

gesandt, damit wir in guter Verbindung zu ihm leben können. Schliesslich<br />

wurde er in Jesus selbst Mensch, einer von uns, um unsere Beziehung mit<br />

ihm zu erneuern. Lasst uns die von Gott gewährte Chance ergreifen und<br />

den Schritt auf ihn hin wagen. Dann dürfen wir uns auf die Früchte der<br />

Zuversicht, der Versöhnung und des Friedens freuen.<br />

Gleichzeitig erinnert uns das Gleichnis daran, mit unseren Nächsten Geduld<br />

zu üben, insbesondere wenn sie uns enttäuscht haben. So schaffen wir<br />

Raum für einen Neuanfang. Und wenn wir dann alles in unserer Macht<br />

Stehende hin zu einer Wende zum Positiven tun, wird vielleicht selbst Ungeahntes<br />

möglich und wir dürfen die Früchte der Liebe und der Eintracht<br />

ernten.<br />

Sarah Böhm-Aebersold<br />

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