Kunstbulletin Juli/August 2024

UTC, ein Handelsunternehmen, das der christlichen Basler Mission nahestand. Solche
Hintergründe recherchiert die Künstlerin jeweils aufwendig, und bezeichnenderweise
münden die Geschichten der Metalle und Farbstoffe in jene von mächtigen
Schweizer Firmen und missionarischen Unternehmungen.
Daneben symbolisiert ein goldenes Artefakt der westafrikanischen Asante-Kultur
in der Form einer Taschenuhr die Verhältnisse zur Kolonialzeit. So ist die Uhr aus
dem 17. Jahrhundert heute im Besitz des Basler Museum der Kulturen. Auch findet
der Bezug zur UTC in der Ausstellung eine sichtbare Fortsetzung: in der Installation
‹A Personal Affair. Digging to Remember Forward. Part 3› (2017–2024) mit ausrangierten
Möbeln und allerlei Inventar des ehemaligen Sitzes der Firma in Nigeria, wo diese
ab 1932 jahrzehntelang aktiv war. Passend zum Ausstellungsraum mit Terrazzoboden,
grauen Fussleisten und heruntergelassenen Jalousien ist die Installation als
Dunja Herzog (*1976, Basel) lebt in Pretoria
2001–2004 Bachelor of Arts, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW
2010–2012 Master of Fine Art, Glasgow School of Art
Einzelausstellungen (Auswahl)
2022 ‹Hum›, Victoria Yards, Johannesburg
2020 ‹Meanwhile›, Kölnischer Kunstverein
2018 ‹Shift and Drift› (mit Ayami Awazuhara), Kunstverein Göttingen
2016 ‹The Word for World is Forest›, 1646, Den Haag
2015 ‹A bigger page than usual allows writing beyond an end›, New Bretagne Belle Air, Essen
2014 ‹I know it’s a zebra when I see stripes›, Piano Nobile, Genf
2013 ‹Laughter is usually the end of the conversation›, Istituto Svizzero, Mailand
2006 ‹Tu Vas Où – Compte Rendu›, Espace Createurs, Douala
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2022 ‹Cat’s Cradle›, Ausstellung Kunstkredit Basel, Kunsthalle Basel
2017 Lagos Biennale
2016 ‹There was a world, once, you punk›, Blok art space, Istanbul
2015 ‹The Independent›, MAXXI, Rom
Dunja Herzog. Foto: Flavio Karrer
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