Kunstbulletin Juli/August 2024

Entwurfsprozess. Ein historischer Teil speist
sich aus Archiven mit Klassikern wie Alvaro
Siza, Aldo Rossi oder Oscar Niemeyer. Für
den zeitgenössischen Teil haben über fünfzig
bekannte Schweizer Architekturbüros Beispiele
aus ihrer Praxis beigesteuert. Die Vielfalt der
Zeichnungen inspirieren durch ihre Versuche,
einen Gedanken oder eine Idee zu Papier zu
bringen und trotzdem noch fliegen zu lassen.
Es wäre ein wünschbarer Nebeneffekt, wenn
diese Schau auch zu neuen Räumen für das
Museum und für die Kunst motivierte. Letztere
empfängt die Besucher:innen auch bei dieser
Ausstellung: Eine Tuschzeichnung des Duos
Monica Germann und Daniel Lorenzi überzieht
das ganze Fensterband im Erdgeschoss.
von Palma di Montechiaro, unweit der Stadt Agrigento
und seiner berühmten archäologischen
Stätten. Der Schweizer Künstler, der für seine
farbenfrohen, kritisch-ironischen Skulpturen,
Installationen, Malereien und Zeichnungen aus
gefundenen Gegenständen oder gewöhnlichen
Materialien bekannt ist, liess sich von Umgebung,
Betrieb und Lebensweise inspirieren. Das
Entstandene zeigt er anschliessend vor Ort in
der Ausstellung ‹rosso non c’è›. Sie richtet sich
an Besucher:innen, Durchreisende, insbesondere
aber auch an Gäste, die im hauseigenen
Boutique-Hotel von Mandranova residieren.
Monica Germann & Daniel Lorenzi, ‹Foyer
der Konstruktionen›, 2024, Tinte auf Glas
→ Kunstmuseum Olten, bis 25.8.
↗ kunstmuseumolten.ch
Beat Zoderer im Atelier der Mandranova
Artist Residency, Juni 2024 © ProLitteris.
Foto: Flowcube
→ ‹Beat Zoderer – rosso non c’è›, Mandranova,
bis 1.9. ↗ mandranova.com
Beat Zoderer — Residenza d’Artista Mandranova
Palma di Montechiaro — In Sizilien, inmitten
von Mandel- und Olivenbäumen, liegt Mandranova.
Der landwirtschaftliche Betrieb wird in
sechster Generation von der Familie Di Vicenzo
geführt, die für ihr ressourcenschonend produziertes
Olivenöl bereits mehrfach ausgezeichnet
wurde. Seit über zehn Jahren engagiert sie
sich darüber hinaus für die Kunst. Ein Artistin-Residence-Programm,
das derzeit unter der
künstlerischen Leitung von Rachel Schilirò neu
belebt wird, lädt Kunstschaffende für jeweils
zwei Wochen auf das Gut. Im Juni verlegte Beat
Zoderer sein Atelier in die malerischen Hügel
Fischli / Weiss — Plötzlich diese Übersicht
Paris — «Dieses Werk wird sicher mit der Zeit
eine Umwandlung der Geister mit sich bringen,
und ich hoffe, dass die Tyrannen, die Unterdrücker,
die Fanatiker und die Intoleranten dabei
nicht gewinnen werden.» Das hat der Bär nicht
zur Ratte gesagt, im 1980 in Hollywood gedrehten
16mm-Film ‹Der geringste Widerstand›,
sondern: «Wie einfach im Grunde alles ist!»
Und auf Rattes Erwiderung «Keine verbreitete
Ansicht»: «Die armen Verwirrten haben keine
Ahnung!» Darauf die Ratte: «Die Reichen auch
nicht.» Als Denis Diderot 1762 an seine Freun-
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