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2024 Wohnbuch Das Raumwerk Gaster

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72<br />

Textilindustrie<br />

im Wandel<br />

Was es mit der „New Sensitivity“ auf sich hat<br />

Im Wohnbereich sind es vor allem Stoffe und Textilien, die unseren Wunsch nach Fühlen und Spüren erfüllen. Die New<br />

Sensitivity geht jedoch über Haptik im engeren Wortsinn weit hinaus.<br />

Ihr Hauptanliegen ist der eigentlichen Verwendung des<br />

späteren Produktes vor- beziehungsweise nachgelagert.<br />

<strong>Das</strong> Augenmerk liegt vielmehr auf dem Verständnis für<br />

die Auswirkungen der Herstellung und Entsorgung eines<br />

Produktes; eine Schlüsselrolle spielt außerdem die bestmögliche<br />

Aufrechterhaltung natürlicher Ökosysteme.<br />

Klingt erst einmal gut, aber noch etwas vage. Am besten<br />

werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Aspekte einer<br />

sensibilisierten Textilproduktion.<br />

Farben ermöglicht eine breite Anwendung und eine<br />

enorme Vielfalt an Kombinationen. Kräftige Akzente beleben<br />

die Sinne und heben die Stimmung, während die<br />

erdenden Neutraltöne in verschiedenen Grauabstufungen,<br />

Terra und sogar dunklem Violett für Ruhe und Gelassenheit<br />

sorgen.<br />

Wissen und akzeptieren sollte man jedoch, dass die Farben<br />

mit der Zeit verblassen oder sich in eine neue Farbrichtung<br />

verwandeln können.<br />

Textilien auf Pflanzenbasis<br />

Der nachhaltige Vorteil von Textilien auf pflanzlicher<br />

Basis ist, dass sie natürlichen Ursprungs sind und daher<br />

für die Rückführung in existierende Ökosysteme wiederverwendet<br />

werden können. Hanf, Agaven, Seegras oder<br />

Kakteen sind ausgesprochen robuste Pflanzen, die auch<br />

ohne Dünger oder Pestizide hervorragend gedeihen und<br />

tolle Stoffe liefern! Auch aus pflanzlichen Nebenprodukten,<br />

die in der Lieferkette übrig bleiben, lassen sich innovative<br />

und vielfältige Stoffe produzieren.<br />

Farben direkt aus der Natur<br />

Farbtöne von beeindruckendem Reichtum und großer<br />

Tiefe müssen nicht aus dem Chemiebaukasten stammen:<br />

Aus Avocadokernen, Algen, Bakterienkulturen,<br />

antiken Pigmenten wie Roh Sienna und biotechnisch<br />

hergestelltem Indigo und Cochenille entsteht eine großartige<br />

Palette. Der hohe Schwarzanteil in den meisten<br />

Upcycling, Recycling und Design Thinking<br />

Aufgrund jahrzehntelanger Massenproduktion sind Textilien<br />

heute im Überfluss vorhanden. Die Entwicklung<br />

von Technologien zur Wiederverwertung und zum Upcycling<br />

von Textilabfällen erhöht die zirkuläre Nutzung<br />

vorhandener Rohstoffe und verringert somit den Bedarf<br />

an Neuproduktion.<br />

Hinterfragt wird auch die Zweckmäßigkeit der Herstellungsverfahren.<br />

Bei der Herstellung von Möbelstoffen in<br />

Strick- anstelle von Webtechnik wird zum Beispiel weniger<br />

Textilabfall produziert. Für verblüffende optische<br />

Effekte hingegen genügen bei der Webtechnik deutlich<br />

weniger farbige Garne als beim Stricken. Textiles Design<br />

Thinking befasst sich mit übergeordneten Themen wie<br />

dem Energieverbrauch oder der Haltbarkeit von Naturfasern<br />

und verbessert diese durch technologische Weiterentwicklung.

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