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Der Traumberuf Kunsthändler ist

ausser Sichtweite?

Dieser Traum hat sich nicht erfüllt. Dafür

bin ich statt Kunsthändler nun leidenschaftlicher

Kunstsammler. Kunst spielt nach wie

vor eine wichtige Rolle in meinem Leben,

jedoch nicht beruflich.

Sie sind in Thun aufgewachsen und

leben heute mit Ihrer Familie in der

Surselva im Bündnerland. Wie kam es

dazu und wie beeinflusst Ihr Wohnort

Ihre Arbeit als CEO des Verbands?

Meine Frau kommt aus Bern und wir hätten

uns wohl auch einen Umzug ins Ausland

vorstellen können. Schlussendlich hat uns

ein Job in Chur in diese Gegend im Bündner

Oberland geführt, die uns sehr gefällt und viel

Lebensqualität bietet. Unser Sohn ist dort aufgewachsen

und ich bin in der Region gut vernetzt.

Obwohl es für einen Job in Zürich nicht

ideal gelegen ist, ist es der perfekte Gegenpol

zu meiner Tätigkeit. Zudem kann ich die Zeit

im Zug auch sehr produktiv nutzen.

Wie war es für Sie, Ihre Selbständigkeit

als Partner einer Immobilien- und

Treuhandfirma aufzugeben, um den

neuen Job als CEO des Kaufmännischen

Verbands Schweiz anzutreten?

Wie haben Sie diesen Schritt persönlich

erlebt?

Das war für mich die grösste Schwierigkeit.

Ich wusste, dass ich hinter dem KV stehen

kann und mich die Aufgabe fasziniert. Aber

wieder in eine Struktur eingebunden zu

sein mit einer höheren Präsenz und auch

Themen, die mich weniger beschäftigen

– dahinter setzte ich ein grosses Fragezeichen.

Als Selbständiger konnte ich

Mandate annehmen oder ablehnen und

war niemandem Rechenschaft schuldig,

wie und wo ich arbeite. Andererseits habe

ich für mich gesehen, dass ich wohl noch

rund 17 Jahre arbeite. Wie bereits erwähnt,

ich bin ein Teamplayer und ich schätze die

Struktur und den Austausch, die wir beim

Verband haben und muss mich nicht mehr

um alles selber kümmern. Das ist auch eine

Entlastung.

Sie haben vor Jahren bei den Fachleuten

im Finanz- und Rechnungswesen

unterrichtet. Was halten Sie

von unserer Initiative Professional-

Titel einzuführen?

Für mich ist das ein zweischneidiges

Schwert. Zum einen denke ich, dass wir

bereits gute Titel haben. Der Fachausweis

und das Diplom sind anerkannt. Im

internatio nalen Kontext kann ich jedoch

verstehen, dass Anpassungen not wendig

Kunst spielt nach wie vor eine wichtige Rolle in meinem

Leben, jedoch nicht beruflich.

sind – die offiziellen Titel in Englisch haben

nichts getaugt. So gesehen finde ich es in

Ordnung, eine solche Initiative zu starten.

Wir müssen aber aufpassen, dass wir

unsere guten Berufstitel in der Schweiz

nicht verwässern. Persönlich ziehe ich

es vor, ein Fachmann im Finanz- und

Rechnungs wesen mit eidg. Fachausweis

zu sein, als ein Bachelor.

Im vergangenen Jahr feierte der

Kaufmännische Verband Schweiz

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