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:Jachzeilschrift für daf Jl119enoplihr-.Jfa11dwe~k • Optik -AfRlhwtik -Tolo<br />
NUMMER 7 VERLAG WILLY SCHRICKEL , DUSSELDORF !25. Juli <strong>1951</strong><br />
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Fachlehrer B e r n h a r d G o r g e s I für den Fototeil: Dr. - I n g. F e I i x M a r m e t I für die Beilage „<strong>Der</strong> Meniskus" , Fachlehrer R u d o lf M e h I h o r n<br />
NUMMER 7 ERSCHEINT IN ALLE N BESATZUNGSZONEN 25. JULI <strong>1951</strong><br />
III. Vom Einglas zum Monokel der Neuzeit<br />
Zu Beginn der Neuzeit, die in der Geschichte<br />
schon von 1492, dem Jahre der<br />
Entdeckung Amerikas, gerechnet wird,<br />
scheint das gestielte Einglas, wie wir aus<br />
Zeitbildern ersehen, noch verbreitet gewesen<br />
zu sein. Als Beispiel sei hierfür<br />
das berühmte Gemälde R a ff a e 1 s (1463<br />
bis 1520) im Palazzo Pitti angeführt, das<br />
und Papst L eo X. (1513-21) mit einem gestielten<br />
uµd ~unstvoll gefaßten Einglas<br />
zeigt (Abb. 3). Man sieht zum ersten Male<br />
hier ein Einglas, das deutlich einen K o n -<br />
k a v s c h 1 i f f aufweist. Es wurde demnach<br />
schon damals zur Korrektur der Kurzsichtigkeit<br />
verwendet. Das geht auch aus<br />
einer Nachricht aus dem Jahre 1550 hervor,<br />
die besagt, daß der Arzt Ho 11 e -<br />
r i u s den Myopen das Tragen von „ be<br />
~onders gesch-liffenen Gläsern" angeraten<br />
habe, womit nur konkav geschliffene gemeint<br />
sein können. Die Einführung der<br />
Konkavgläser in der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
war ein bedeutender Fortschritt<br />
in der Augenoptik für die fehlsichtige<br />
Menschheit. Ihr Wegbereiter war der bekannte<br />
Entdeck.er der Planetenbewegung<br />
und Erfinder des astronomischen Fernrohrs<br />
Johannes Kepler (1571-1630), der im<br />
Jahre 1611 die optischen Gesetze erkannte<br />
und darstellte, auf denen die Wirkung der<br />
verschiedenen Linsen beruht. - Für die<br />
Verbreitung des gestielten Augenglases in<br />
jener Zeit spricht auch ein Kupferstich von<br />
Jan Co 11 a er t nach einem um 1575 entstandenen<br />
Gemälde von S t r ad an u s ;<br />
das eine Straße mit Brillenhändlern darstellt<br />
und in dem sich im Vordergrunde<br />
ein Mann befindet, der ein gestieltes Einglas<br />
vor das rechte Auge hält.<br />
Die verhältnismäßig geringe Verwendung<br />
von Augengläsern noch im 16. Jahrhundert<br />
dürfte ihre Ursache in der Kostenfrage<br />
gehabt haben. Ein Bericht über eine<br />
Beschaffung von Augengläsern für den<br />
Kurfürsten A u g u s t I. v o n S a c h s e n<br />
(1547--86) bestätigt uns diese Feststellung.<br />
Dieser sandte im Jahre 1572 einen Boten<br />
·nach Leipzig, um auf der dortigen Messe<br />
Augengläser für ihn einzuhandeln. Ah; der<br />
Bote dort aber keine vorfand, mußte er<br />
nach Augsburg und schließlich nach Venedig<br />
reisen, um den Wunsch seines Herrn erfüllen<br />
zu können. Venedig scheint damals<br />
der erste .Ort der Fabrikation von Augengläsern<br />
gewesen zu sein. iDiese Ansicht<br />
wurde auch von Prof. Richard ·G r e e ff<br />
vertreten. Aber der Bote des Kurfürsten<br />
fand auch in dieser alten Metropole der<br />
Augenoptik des 16. Jahrhunderts keine<br />
Aagengläser für seinen hohen Auftraggeber<br />
vorrätig. Man vertröstete ihn bis<br />
zum Herbst, wo man die Gläser für ihn<br />
eigens anfertigen werde. Sie wurden dann<br />
in Augsburg gegossen und in Venedig<br />
Monographie des Monokels<br />
Ein Beitrag zur Geschichte des Einglases - Von Dr. Karl R. Berger<br />
geschliffen. Mit dieser Lieferungsart bahnt<br />
sich schon das an, wa,s in der Folgezeit in<br />
verstärktem Maße eintrat. Man gip.g von<br />
den guten venezianischen Gläsern immer<br />
mehr zu den gegossenen über, die vor<br />
allem in Nürnberg und Augsburg hergestellt<br />
wurden. Die mit solchen Gläsern<br />
gefertigten Sehhilfen wurden dann sp_äter<br />
von Trödlern und fliegenden Händlern auf<br />
Messen und Jahrmärkten vertrieben,<br />
waren aber meistens von so schlechter Beschaffenheit,<br />
daß sie, statt der mangelhaften<br />
Sehkraft zu Hilfe zu kommen, sie nur<br />
Papst Leo X. mit gestieltem Einglas<br />
(Raffael, 1463-1520)<br />
noch mehr schwächten. - Die Kosten für<br />
die 1572 auf so umständlichen Wegen für<br />
den Kurfürsten von Sachsen beschafften<br />
Augengläser beliefen ,sich auf eine Summe,<br />
die nach unserem heutigen DM-Gelde eine<br />
vrerstellige Zahl ausgemacht hätte. Bei dieser<br />
Kostspieligkeit nimmt es uns. nicht<br />
wunder, daß die Augenglaser damals zu.<br />
den Luxusgegenständen gerechnet wurden,<br />
deren Beschaffung · nur wenigen möglich<br />
war. Sie waren so ziemlich ein Vorrecht<br />
der Reichen. Bei dem einfachen Volk, das<br />
zu jenen Zeiten des Lesens und Schreibens<br />
zumeist noch unkundig war, lag ohnehin<br />
kein dringendes Bedürfnis nach Sehhilfen<br />
vor. Wie wertvoll ihr Besitz war,<br />
erkennt man aus der Tatsache, daß sie oft<br />
testamentarisch von Vater auf den Sohn<br />
vererbt wurden. -<br />
(2. Fortsetzung)<br />
Für die weitere E~twicklung des Einglases<br />
und damit allgemein auch der<br />
Augengläser überhaupt, darf nicht unberücksichtigt<br />
bleiben, daß es zu allen<br />
Zeiten immer genug Men!:chen gegeben<br />
hat, die jeder Neuerung noch lange ablehnend<br />
gegenüberstehen, wenn andere schon<br />
längst ihren Segen erkannt und sich zunutze<br />
gemacht haben. So hielt man sich<br />
auch beim Aufkommen der Augengläser<br />
im Volke und namentlich auf dem Lande<br />
noch lange an die Anwendung alter Hausmittel<br />
und legte bei nachlassender Sehkraft<br />
lieber rohes Fleisch und andere Wundermittel<br />
auf die Augen, als daß man das<br />
Heranziehen optischer Hilfsmittel in Erwägung<br />
zog. Di·e Abneigung des Volkes<br />
gegen die Augengläser drückt sich recht<br />
gut in der noch im 17. und 18 Jahrihundert<br />
verbreiteten Redensart aus: jemand<br />
„eine Brille auf.setzen", womit gemeint<br />
war, jemand etwas weismachen, mit dem<br />
Ziel, ihn zu betrügen. -<br />
In diesem Zusammenhang ist auch das<br />
Verhalten der Ärzte zu den Augengläsern<br />
im Ausgang des 16. Jahrhunderts nicht<br />
uninteressant. Sie überließen damals sowohl,<br />
als auch in den folgenden Jahrhunderten,<br />
die Auswahl der Augengläser ebenso<br />
ihre Herstellung dem Optiker bzw. dem<br />
Linsenschleifer. Wir finden bei ihnen auch<br />
das Bestreben verbreitet, vor dem Gebrauch<br />
. der Augengläser zu warnen. So<br />
schrieb im Jahre 1583 der namhafte Dresdener<br />
Okulist Georg P a r t i s c h , dem wir<br />
die „Ophthalmodouleia", auf deutsch<br />
Augendienst, das erste Lehrbuch der<br />
Augenheilkunde, verdanken, ein eigenes<br />
Kapitel „ wie man sich vor den Prillen und<br />
Augenglä,sern bewahren und enthalten<br />
soll". Bemerkenswert ist, daß diese Schrift<br />
schon v o r dem eigentlich-im Mißbrauch der<br />
Augengläser ersch,ien, der wenige Zeit d!lr•<br />
auf 'namentlich von S p an i e n , dem damaligen<br />
Land der Moden, ausgehend,<br />
allgemeiner wurde. - Hierbei v:erdienen<br />
auch die • Vermahnungen" des Augustinermönches,<br />
Kanzelredners und Schriftstellers<br />
Ab r a h am a S an t a C 1 a r a (1644 bis<br />
1709) Erwähnung, der mit seinem Badener<br />
Familiennamen Ulrich Megerle hieß. In<br />
dieser Schrift heißt es zunächst: • Wann<br />
nun wegen des wachsenden Alters oder<br />
anderwärtigen Zustand die Augen erblöden,<br />
so kommen die Prillenmacher zu Hilff.<br />
Wer aber der allererste Prillenmacher gewest,<br />
hab ich nicht können erfahren, vermutlich<br />
ist es, daß sie von den Glasmachern,<br />
w.ie der Zweig von
Seite 6-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
durdl. weldl.e mehrmalen der Seelen-Tod<br />
einsteiget. Das Sdl.auen bey den Adamskindern<br />
ist offt ein Ursadl., daß sie Gott<br />
ewig nidl.t Vferden anschauen." -<br />
Wie schon kurz gestreift, machte sich<br />
wie alles Neue auch die Mode die Augengläser<br />
bald zunutz·e, vom damaligen Modenzentrum<br />
Spanien ausgehend. Besonders<br />
in der Regierungszeit der spanischen Könige<br />
Philipp II. (1598--1621) und<br />
Phi 1 i p p III. (1621-65) wurde das<br />
Augenglas von den Hofkavalieren zum<br />
Modegegenstand gemacht. Sie trugen es<br />
audl. mit normalsichtigen Augen, um interessant<br />
auszusehen und als elegante Stutzer<br />
aufzufallen. In der altberühmten<br />
Kostümkunde von Weiß lesen wir, daß<br />
um die angegebene Zeit in Spanien zu<br />
einem vollständigen festlichen Putz als<br />
unerläßlich auch Augengläser gehören. Es<br />
bedienten sich ihrer b e i d, e Geschlechter,<br />
und das Augenglas mußte um s.o größer<br />
sein, je vornehmeren Standes die Person<br />
war, die es trug. Dabei kam seine Notwendigkeit<br />
gar nicht in Betracht; das<br />
Augenglas di-ente lediglich zur Erhöhung<br />
der Grandezza. Namentlich die älteren,<br />
ehrsamen Duennas vergaßen es niemals,<br />
sich - wenn auch ohne Bedürfnis - mit<br />
Augengläsern zu schmücken,<br />
Was das Eing 1 a s anlangt, so ist es<br />
beadJ.tlich, daß um die gleiche Zeit der<br />
spanische Notar ·am Inquisitionsgerichtshof<br />
zu Sevilla, Da z a d e V a I d e s , in<br />
seinem berühmten, im Jahre 1623 erschienenem<br />
Brillenbuch den Gebrauch des Einglases<br />
besonders erwähnt. In diesem Buch<br />
hat er mit großer Gelehrsamkeit und ungeheuerem<br />
Fleiß alles, was damals auf dem<br />
Gebiete der Augenoptik bekannt war, zu<br />
einem umfangreichen und -ausgezeichneten<br />
Werk zusammengefaßt. In dem dritten<br />
Teil des Buches befaßt sich Daza de Valdes,<br />
wenn audJ. ablehnend, mit der Verwendung<br />
des Einglases. <strong>Der</strong> Text ist in<br />
Form von Zwiegesprädlen zw.ischen dem<br />
Optiker und augenglasbedürftigen Personen<br />
abgefaßt. Hierbei fragt ein Fehlsichtiger<br />
den Optiker: .Mein Wunsch war es,<br />
e i n Glas, eingefaßt -in Holz, zu tragen,<br />
um weit zu sehen, um nicht immer gezwungen<br />
zu sein, die Brille auf die Nase zu<br />
setzen.• Darauf antwortet der Optiker:<br />
• Tun Sie das nicht, daß würde Ihnen die<br />
Augen unegal m.-chen. • -<br />
Infolge des sich immer weiter verbreitenden<br />
Bedarfs der Fehlsichtigen an optischen<br />
Korrektionsmitteln war neben der<br />
Entwicklung des Einglases in verstärktem<br />
Maße die des •.Zweiglases•, des Binokels<br />
oder Doppelaugenglases, einhergelaufen.<br />
Aus seiner eigentümlichen Benennung im<br />
Deutschen, aus der Etymologie des Wortes<br />
.Brille", versuchte man zu sdlließen, daß<br />
die ersten Augengläser in Europa aus<br />
einem Mineral verfertigt worden wären,<br />
nämlich aus dem schon eingangs erwähnten<br />
Beryll, einer Edelsteinart, die nach der<br />
Beschrei•bung des römischen Schriftstellers<br />
Plinias durchsichtig und von meergrüner<br />
Farbe gewesen sein soll. Andere vertraten<br />
die Ansicht, daß man für die ersten Brillen<br />
ein grünliches Glas benutzt habe, das<br />
dem Beryll ähnlidJ. sah. Wenigstens soll<br />
sich bei den Italienern die Bezeichnung<br />
Beryll von den durchsichtigen Kristallen<br />
im allgemeinen bis auf das gewöhnliche<br />
Glas erstreckt haben. Auch wird erwähnt,<br />
daß der Beryll im Mittelalter auch zu allerhand<br />
Praktiken der Zauberei und der<br />
Wahrsagekunst verwendet worden sei.<br />
Schließlich habe auch der medizinische<br />
GebraudJ. des pulverisierten Berylls gegen<br />
Krankheiten des Auges zur Ubertragung<br />
dieses Namens auf d-ie Brille vielleicht<br />
mit beigetragen.<br />
In ihrem Werdegang dürfte die Brille<br />
als Zweiaugenglas ursprünglich auf das<br />
Einglas zurückzuführen sein. Das Augenglas<br />
diente zu Anfang ausschließlidl als<br />
Leseglas und wurde als solches zunächst<br />
einfach mit der Hand an seinem Rand festund<br />
über die Schrift gehalten. Seine nächste<br />
Vervollkomm».u11g war · die Anbringung<br />
eines Griffes oder Stieles, mit dem es mit<br />
der Hand vor ein Auge über d.ie Lektüre<br />
gehalten wurde. Das machte auch die Fassung<br />
dieser „Manokles• benannten Eingläser<br />
erforderlich. Nachdem aber das Bedürfnis<br />
des beidäugigen Sehens immer<br />
größer wurde, ließ man aus zwei Eingläsern<br />
das „Zweiglas" entstehen. Um also<br />
be,ide Augen gleichzeitig und gleichmäßig<br />
mit den benötigten Sehhilfen zu versehen,<br />
verband man zwei kurzgestielte Eingläser<br />
an ihren Stielenden mit einem Nagel gelenkartig<br />
miteinander. Die beiden zusammengenieteten<br />
und dadurdl zu einem<br />
Instrument kombinierten Eingläser waren<br />
die sog . .,Nasenquetscher",<br />
die als Vorläufer der<br />
späteren Kneifer und<br />
Klemmer angesehen werden<br />
können. Die Benennung<br />
drückt ihre Handhabung<br />
aus. Sie wurden<br />
auf den Nasenrücken gedrückt<br />
und von diesem<br />
getragen vor die Augen<br />
gebracht. Bis ·in das 18.<br />
Jahrhundert kann man<br />
den Nasenquetscher durd1<br />
alle Epochen der Kunst<br />
verfolgen und dabei mit<br />
Erstaunen feststellen, wie,.<br />
lange die optische Industrie<br />
zur Weite•rentwicklung<br />
dieses Sehbehelfs<br />
gebraucht hat. Das Anbringen<br />
von langen Stäben,<br />
später Bügel gena1.mt,<br />
tdie das Doppelaugenglas<br />
hinter den<br />
Ohren festhalten, ist erst<br />
, l in der ersten Hälfte des<br />
Floh-Emg as aus 18. Jahrhunderts erfolgt.<br />
dem Jahre 1686 So lange hat es gedauert,<br />
bis eine anscheinend einfache<br />
tedlnische Lösung gefunden wurde,<br />
die Augengläser, obwohl sie längst Gegenstände<br />
des täglichen Gebrauchs geworden<br />
waren, vor den Augen fest anzubringen.<br />
Dodl verfolgen wrr· nach dieser Betradltung<br />
der Entwicklung der Brille als Doppelwesen<br />
des Einglases dieses in seiner<br />
Rolle als Einzele~istenz weiter! Bevor es<br />
in der uns heute geläufigen Form als Monokel<br />
in Erscheinung trat, bevor es also<br />
vom gestielten &nglas zum ungestielten<br />
Monokel wurde, das nicht mittels Stiels,<br />
sondern mit dem Schließmuskel des Auges<br />
vor diesem festgehalten wird, wurde ebenfalls<br />
eine lange Spanne Zeit benötigt. Es<br />
darf jedodl hierbei nicht außer adlt gelassen<br />
werden, daß das Einglas schon seit<br />
langem, wenn audl in anderer Form, als<br />
monukulare Sehhilfe gedient hat, und zwar<br />
auf verschiedenen Anwendungsgebieten,<br />
Einige von diesen sollen hier nicht übergangen<br />
werden. So benutzt schon seit Jahrhunderten<br />
der A s t r o n o m auch ein<br />
Ei n g I a s im weiteren Sinne des Wortes.<br />
Er nennt es .Okular-" und fangt mit ihm<br />
mit einem seiner Augen durch das Fernrohr<br />
den Lidltstrahl aus kosmischen Fernen<br />
ein. Dieses Polyphemauge des Stern<br />
.ferschers hat allerdings wenig mit dem<br />
Utensil zu tun, das wir im alltäglichen<br />
Leben Monokel nennen, es sei denn, daß<br />
man zwischen dem .Sternwarten-Monokel"<br />
und dem „Westentaschen-Monokel" das<br />
gemeinsame in der gewissen Vereinsamung<br />
ihrer Benutzer fände. Beides sind Einaugen,<br />
aber sie blicken von ihren Warten mit dem<br />
Einglase in entgegengesetzte Richtungen:<br />
ins Himmlische das eine und aufs Irdische<br />
das andere.<br />
Wenn uns mit dem Fernrohr das Einglas<br />
einen erweiterten Blick in den Makrokosmus,<br />
die unermeßlich große Wunder,welt<br />
der Gestirne verschafft, so gestattet es uns<br />
mit dem Mikroskop die Vorgänge im<br />
Mikrokosmus, dem Zauberreich der für _uns<br />
sonst unsidltbaren Kleinwelt, zu studieren.<br />
Audi hierbei führt das benötigte Einglas<br />
die Bezeichnung .Okular•. Aber audl der<br />
Weg von den ersten primitiven Vergrößerungs-<br />
und Brenngläsern bis zu den eigentlichen<br />
Mikroskopen, die Goethe als .N a h -<br />
s eh g 1 ä s er" verdeutsdlt haben wollte,<br />
war lang. [)ie ersten Nah:sehgläser, die<br />
physikalisch als „einfadle Mikroskbpe• den<br />
späteren • zusammengesetzten• gegenübergestellt<br />
werden, waren die Lu p e n , ein<br />
Name, der sich<br />
aus dem Französisdlen<br />
.loupe" = • Wolfsgesdlwulst" herleitet. Es<br />
waren zumeist gestielte, konvexe Eingläser<br />
von kurzer •Brennweite. Wenn man<br />
ihre Entwicklung weiter zurückverfolgt,<br />
muß man feststellen, daß -stärkere Lesegläser<br />
anfänglich auch als Lupen gebraucht<br />
wurden; sie bildeten damit gewissermaßen<br />
die Vorläufer des Mikroskops. Das Ur-r<br />
Mikroskop war also ein Einglas. Die Lupe<br />
zählt daher zu den augenoptisdlen Geräten,<br />
deren Verwendung sdlon in altersgrauen<br />
Zeiten bekannt gewesen ist. Wir finden hier<br />
das Einglas, wenn auch im 'Laufe der weiteren<br />
Entwicklung, in den verschiedensten<br />
Formen, Ausstattµngen und Anwendungsgebieten,<br />
vor. Aus dem ursprünglichen<br />
Leseglas wurde die Leselupe zum Betrachten<br />
und Entziffern von Urkunden und<br />
Kleinschriften. Zu ihr gesellte sich dann<br />
die Lupe des Naturforschers zum Untersuchen<br />
von Pflanzenteilen, Beobachten der<br />
Insekten und anderer Kleintiere, wie auch<br />
zum Erkennen von Gesteinen, Mineralien<br />
und Kristallen. Bald klemmte der Uhrmadler<br />
zur Erleichterung seiner Feinarbeit<br />
eine Lupe ins Auge, und der Textilfachmann<br />
benutzte sie zur Prüfung und Beurteilung<br />
der Dichte und Art der Gewebe.<br />
Die Lupe wurde zum Helfer der Sammler,<br />
des Numismatikers, des Philatelisten usw,<br />
Sie diente den Reisenden beim Kartenlesen<br />
und erleichterte den Wanderern und<br />
Fahrern die Orientierung im Gelände. Sie<br />
half den Kunstsachverständigen bei der<br />
Begutachtung von Stichen, Zeichnungen,<br />
Gemälden, Antiquitäten u. a. m. Und bei<br />
allen diesen vielseitigen Anwendungen<br />
waren es immer Eingläser, wenn auch im<br />
weiteren Sinne der uns sonst geläufigen<br />
Bedeutung dieses Begriffes, deren man sidl<br />
dabei bediente. -<br />
In ihrer weiteren Entwicklung zum<br />
Mi-kroskop gab es manche Zwischenstadien,<br />
in denen die Lupe zuweilen eine nach<br />
unseren heutigen Begriffen von der Mikroskopie<br />
merkwürdige Rolle gepielt hat.<br />
Das trifft besonders für Eingläser zu, die<br />
in den Kindertagen der Mikroskopie in<br />
dem bescheidenen Gewand der sogenannten<br />
.F I oh - oder M ü c k eng I ä s er•<br />
ihres Daseins Kreise vollenden, jedenfalls<br />
als „Mikroskope" eine recht naive<br />
Jugendzeit verleben mußten. Ihrer sonderbaren<br />
augenoptischen Mission wegen verdienen<br />
sie hier behandelt zu werden.<br />
In den Schriften des vielseitig gebildeten<br />
Jesuiten At h an a s i u s Kirche r (1601<br />
bis 1680), dem u. a. auch die .Erfindung der<br />
Laterna magica zugesdlrieben wird, finden<br />
wir wertvolle Anga'ben über die . Flohglä-
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 7/ <strong>1951</strong> - Seite 7<br />
ser•, Sie bestanden anfangs aus einem<br />
Röhrchen, das einerseits mit einer Linse,<br />
andererseits mit einem ebenen Glase geschlossen<br />
war. In die Mitte der Glasscheibe<br />
klebte man das Insekt, das von einem<br />
Leuchter eI'hellt wurde. Um das Objekt<br />
verschieben zu können, stellte man gegen<br />
Ende des 17. Jahrhunderts die Flohgläser<br />
häufig in der Art der Stativlupen her.<br />
(Abb. 4) Auf einem oft in künstlerischer<br />
Drechslerarbeit gefertigten Ständer wurde<br />
oben, in einer Holzfassung seitlich beweglich,<br />
eine Linse angebracht und vor ihr<br />
eine zumeist verstellbare Nadel, auf deren<br />
Spitze der Floh aufgespießt wurde. In der<br />
mikroskopischen Betrachtung mit dem Flohglas<br />
- genauer präzisiert könnte man<br />
F l o h - E i n g l a s sagen -, erblickte man<br />
in jenen Tagen allgemein, wie es in den<br />
alten Schriften heißt, eine .anmutige Gemüts-<br />
und Augenergötzung•, einen „nützlichen,<br />
angenehmen Zeitvertreib". Man<br />
präsentierte sich in lustiger Gesellschaft<br />
gegenseitig mit dem Flohglase die graziösen<br />
Springbeine diskret eingefangener<br />
Flöhe, bewunderte die riesigen Fächeraugen<br />
der Stubenfliege und die Balkendicke<br />
des Menschenhaares. Man bewunderte<br />
die grünen Wälder des Brotschimmels<br />
und beobachtete mit geheimem Gruseln die<br />
Stinkdrüsen der Settwanze, die 6charfe<br />
Spitze des Bienenstachels und den schmerzspendenden<br />
Saugrüssel der Stechmücke. -<br />
In der Regel belief sich die Vergrößerung<br />
der Flohgläser auf das 9- bis 10fache, nur<br />
ausnahmsweise wurde sie bis zum 30-<br />
f achen gesteigert. Es •bedurfte daher geraumer<br />
Zeit, bis sie sich zum .Detektiv der<br />
Kleinwelt", dem zusammengesetzten Mikroskop,<br />
entwickelten, in dem das Einglas<br />
sich nur als Teilhaber mit der Rolle<br />
des Okulars begnügen mußte, dabei aber<br />
mithalf, u, ,a, in dem mysteriösen .Schwefelregen"<br />
den Blütenstaub der Waldbäume<br />
zu entdecken, die gefährlidie Finne in dem<br />
Fleisch unserer Schlachttiere aufzuspüren<br />
und die todbringenden Bazillen dem<br />
menschlichen Auge sichtbar zu machen. -<br />
Aber derlei Teufelswissen unserer modernen<br />
mikroskopischen Forschung hätte<br />
den Menschen der Flohglaszeit auch nur<br />
aus seinem seelisdien Gleichgewicht bringen<br />
kgnnen. Dafür legt eine Episode Zeugnis<br />
ab, die sich 1658 in einer kleinen<br />
tiroler Ortschaft zugetragen hat. Dort erkrankte<br />
und st.arb auf der Durchreise ein<br />
bekannter Naturforscher. <strong>Der</strong> Dorfschulze<br />
hielt den Verstorbenen jedoch nicht eines<br />
„ehrlichen 'Begräbnisses" würdig, weil er<br />
in dem Reisegepäck ein Flohglas mit einem<br />
Floh gefunden ihattr, den er beim Durchblicken,<br />
für den leibhaftigen Teufel erkannte,<br />
den der Tote in diesem Behälter<br />
mit sich geführt hätte. Nach langem Hinund<br />
Herstreiten mit den erschrockenen<br />
Dorfältesten öffnete sich aber zufällig das<br />
vermeintliche Teufelsglas, und es kam ein<br />
gewöhnlicher, haariger Menschenfloh zum<br />
Vorschein, so daß der Leiche doch ein .ehrliches"<br />
Begräbnis zuteil wurde. So konnte<br />
die Seele des Gelehrten, die durch ein Einglas<br />
im Gewande eines· Flohglases in Gefahr<br />
gebracht war, noch gerettet werden.<br />
(Fortsetzung folgt.}<br />
Vom Glaser<br />
:zum weltberühmten Optiker<br />
Joseph Fraunhofer<br />
Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />
(Geschäftsstelle: Berlin-Steglitz, Peschkestraße 3)<br />
Des großen, 1787- geborenen Optikers<br />
Joseph von Fraunhofer, der durch seine<br />
Erfindungen die Grundlage für die Weltgeltung<br />
der deutschen optisdien Industrie<br />
legte, Todestag jährte sich am 7. Juni zum<br />
125. Mal. Er stammt aus ganz keinen Verhältnissen.<br />
Als Sohn eines früh verstorbenen<br />
Straubinger Glasers mußte der Elfjährige<br />
als Lehrling in dem Geschäft des<br />
Spiegelmachers und Glasschneiders Weichselberger<br />
sein Brot verdienen. Als das baufällige<br />
Haus des .Hofspiegel-Lieferanten•<br />
einstürzte und den jungen Fraunhofer<br />
schwer verletzte, hörte der Kurfürst von<br />
dem Pech des bereits damals als sehr begabt<br />
geltenden Jungen und überwies ihm<br />
ein beachtliches Geldgeschenk. Fraunhofer<br />
verwandte es zu seiner Berufsausbildung<br />
und trat ein Jahr darauf in das Mathematisch-mechanische<br />
Institut von Reichenbach<br />
ein. Er durchschaute die Fehler der<br />
bisher ganz unwissenschaftlich hergestellten,<br />
optischen Gläser, schaffte sich eine<br />
eigene Glasschleifmaschine an Und fabrizierte<br />
als erster brauchbare Linsen und<br />
achromatische Objektive für Fernrohre. Bekannte<br />
Astronomen prüften, benutzten die<br />
neuen Gläser und sangen, das Lob des jungen<br />
Optikers an allen wissenschaftlichen<br />
Instituten, so daß Fraunhofer ganz in seiner<br />
Forschungsarbeit aufgehen konnte. Er<br />
untersuchte die Brechkraft der Linsen für<br />
die verschiedenen Farben und entdeckte<br />
die nach ihm benannten .Fraunhoferschen<br />
Linien•, die schmalen dunklen Linien im<br />
Sonnenspektrum, die noch heute das Grundgesetz<br />
der Spektralanalyse bilden. Einige<br />
Jahre später gelang es ihm, die .-Fraunhoferschen<br />
Beugungserscheinungen • zur<br />
Prüfung wissenschaftlicher Gläser festzustellen.<br />
Noch heute !benutzen moderne<br />
optische Versuchs- und Forschungsanstalten<br />
in Jena, Wet-z:lar und Rathenow die verbesserten<br />
Instrumente aus der Fraunhofersehen<br />
Entdeckungszeit. Universitäten und<br />
wissenschaftliqie Akademien zeidmeten<br />
den jungen, später geadelten Erfinder aus,<br />
der im Alter von 38 Jahren, am 't. Juni<br />
1826, allzu früh starb.<br />
zusammenhänge zwischen Auge<br />
und Nervensystem<br />
<strong>Der</strong> Einladung des Berliner Arbeitskreises<br />
der Deutschen Gesellschaft für Optometrie<br />
zum Vortragsabend am 11. April<br />
d. J. waren etwa 160 Kollegen und Freunde<br />
der Gesellschaft gefolgt. Fräulein Dr. med.<br />
A. B r i n km an n , die bereits vor einem<br />
kleineren Mitgli,ederkreis eine Folge von<br />
zwölf hod1interessanten Vorträgen gehalten<br />
hatte, stellte sich freundlicherweise<br />
auch für die Behandlung des Auge-Nerven<br />
Themas zur Verfügung.<br />
Fräulein Dr. Brinkmann leitete ihren<br />
Vortrag mit einer Ubersicht über die anatomischen<br />
und histologischen Verhältnisse<br />
des Nervensystems ein. Die Oberfläch,e des<br />
Gehirns enthält zahlreiche Windungen, die<br />
der Sitz wichtiger Nervenzentren sind. Das<br />
Sehzentrum liegt beispielsweise im Hinterhaupt.<br />
Im verlängerten Mark liegen die<br />
Zentren des autonomen oder vegetativen<br />
Nervensystems, das die unserem Willen<br />
entzogenen Lebensfunktionen, wie Atmung,<br />
Verdauurig, Wasser-, .Stoff- und Wärmehaushalt,<br />
steuert. Das vegetativt! Nervensystem<br />
enthält den Nervus sympathicus<br />
und den Nervus parasympathicus, (iie<br />
beide für die Augen wichtige Zweige<br />
führen.<br />
Vom Rückenmark aus verlaufen die Nerven<br />
zu den Körperteilen. Sie werden als<br />
periphere Nerven bezeichnet und enthalten:<br />
a) vom Rückenmark zutn Muskel (zentrifugal)<br />
verlaufende motorische Nerven, die<br />
die Muskelbewegungen lenken,<br />
b) von der Haut zum Rückenmark (zentripetal)<br />
verlaufende sensible Nerven, die<br />
auf äußere Einflüsse, wie Temperatur und<br />
Schmerz, reagieren und<br />
c) die sympathischen und parasympathischen<br />
Nerven, die zum vegetativen System<br />
gehören.<br />
Die Nervenversorgung des Auges läßt<br />
sich am sinnfälligsteJ'.!. verfolgen, wenn<br />
man das eigentliche lichtempfindende<br />
Organ, die Netzhaut, als Ausgangspunkt<br />
nimmt, In ihrer Gliederung in:<br />
a) das Sinnesepithel, das aus der Stäbd1en-<br />
und Zapfenschicht gebildet wird,<br />
b) das Ganglion retinae, einer Verbindungsschicht<br />
zwischen den Sehzellen und<br />
c) dem Ganglion opticum, der Nervenzellenschicht,<br />
stellt sie ein sehr kompliziertes<br />
Gebilde dar, dessen nähere Erläuterung<br />
sich in diesem für Fachkreise gegebenen<br />
Bericht erübrigt.<br />
Die aderhautseitigen Fortsätze· der Nervenzellen<br />
des Ganglion opticum biegen<br />
rechtwinklig um und vereinigen sich in<br />
der Papille zu dem gebündelten Nerv, allgemein<br />
als Sehnerv, in der neueren medizinischen<br />
Terminologie als Fasziculus opticus<br />
bezeichnet. Er gehört -seinem Bau nach<br />
zur weißen Gehirnsubstanz, die aus Nerven<br />
f a s e r n besteht.<br />
Im Chiasma opticum erfahren die Sehnervenfasern<br />
eine teilweise Kreuzung.<br />
Während die Fasern aus den beiden temporalen<br />
Netzhauthälften auf der gleichen<br />
Seite in den Traktus opticus ziehen, biegen<br />
die Fasern aus den beiden nasalen<br />
Netzhauthälften in den gegenüberliegenden<br />
Traktus ab. Dadurch verlaufen im<br />
rechten Traktus die temporalen Sehfasern<br />
de•s rechten und die nasalen des linken<br />
Auges. Im linken Traktus liegen die Verhältnisse<br />
sinngemäß umgekehrt. Setzt etwa<br />
eine Geschwulst der Hypophyse, einer<br />
kleinen Drüse in unmittelbarer Nähe des<br />
Chiasma, durch Druck die sich kreuzenden<br />
Fasern aus den nasalen Netzhauthälften<br />
außer Funktion, entsteht der bekann-te beiderseitige<br />
temporale Gesichtsfeldausfall,<br />
die bitemporale Hemianopsie. Seltener entsteht<br />
durch Druck auf die Außenfasern des<br />
Chiasma eine binasale Halbseitsblindheit.<br />
Störungsherde im rechten Hinterhauptslappen,<br />
etwa durch Tumoren, Blutungen<br />
durch Schlaganfall oder Verletzungen,<br />
haben halbseitige Gesichtsfeldausfälle nach<br />
links auf beiden Augen zur Folge (linksseitige<br />
homonyme Hemianopsie). Die<br />
gleiche Erscheinungsform kann auch durch<br />
Traktusverletzungen hervorgerufen werden.<br />
Eine Verletzung des Fasziculus opticus<br />
(zwischen Auge und Chiasma) führt<br />
zur Erblindung des betroffenen Auges,
Seite 8-Nr.1/<strong>1951</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, -Düsseldorf<br />
Allgemein erhöhter Schädelinnendruck<br />
erzeugt die Stauungspapille. Ihr Auftreten<br />
muß den Verdacht auf eine beginnende<br />
Hirngeschwulst lenken. Eine temporale Abblassung<br />
der Papille entsteht durch Erkrankung<br />
der zentralen Sehnervenfa·sern, die<br />
ihren Ursprung in der Macula haben.<br />
Das im Hinterhauptslappen liegende<br />
Sehzentrum gl,edert sich in das w .ahrnehmungs-<br />
und in ~as Erinnerungsfeld. Beide<br />
sind durch Bahnen miteinander verbunden.<br />
Wird dem Wahrnehmungsfeld ein Bild zugeführt,<br />
wird zugleich im Erinnerungsfeld<br />
ein von früher her abgelagerter Eindruck<br />
wachgerufen, mit dessen Hilfe der Gegenstand<br />
als das erkannt wird, was er ist.<br />
Man kann sich auch ohne optische Erregung<br />
.ein Erinnerungsbild wachruf.en;<br />
man kann sich daher ein einmal gesehene~<br />
Bild vorstellen. Ist da.s Erinnerungsfeld<br />
geschädigt, kommt es zur sogenannten<br />
Seelenblindheit. Obgleich die Gegenstände<br />
nach Form und Farbe gen.au und sdlarf gesehen<br />
werden, können sie infolge Fehlens<br />
des Erinnerungsbildes nicht erkannt<br />
werden.<br />
<strong>Der</strong> motorische Augennerv (Nervus<br />
oculo-motorius} enthält Fasern, die zu den<br />
Bewegungsmuskeln führen und außerdem<br />
parasympathische Fasern, die den Pupil·<br />
lenschließmuskel (Sphinkter pupillae) und<br />
den Ciliarmuskel versorgen. <strong>Der</strong> Ursprungsort<br />
der Par.a-sympathicusfasern liegt<br />
im oberen Teil des Okulomotoriuskernes.<br />
Zu letztem zweig,en wieder Fasern des<br />
Traktus opticus ab.<br />
Trifft die Netzhaut ein Lichtreiz, wird<br />
dieser über den Traktus opticus Und die<br />
Oculomotoriuskerne dem Parasympathicus<br />
zugeführt; der Parasympathicus bewirkt<br />
dadurch eine Pupillenver.eng,ung. Da vom<br />
Tractus opticus der einen Seite Nervenbahnen<br />
zu den Oculomotoriusk:ernen beider<br />
Augen gehen, bewirkt die Belichtung<br />
des einen Auges stets eine Pupillenverengung<br />
auf beiden Augen.<br />
Zur Prüfung der Lichtreaktion müssen<br />
daher stets beide Augen abgedunkelt werden<br />
und dann erst darf dem Licht durch<br />
Wegnehmen der einen Hand Zutritt gegeben<br />
werden. Deckt man nur das eine<br />
Auge ab, so bleibt die verdunkelte Pupille<br />
infolge der kausuellen Reaktion ebenfalls<br />
gereizt und eng, beim Wegnehmen der<br />
Hand von dem noch verdunkelten Auge<br />
wird sich die Pupille dieses Auges nicht<br />
weiter verengen. Es wird irrtümlich eine<br />
mangelhafte Lichtreaktion angenommen.<br />
Mangelhafte Lichtreaktion wird auch dadurch<br />
vorg,etäuscht, daß der Prüfling nicht<br />
in die Feme sieht. Pupillenverengung entstent<br />
nämlich auch beim Atkkommodieren<br />
und Konvergieren, die sogenannte Konvergenzreaktion.<br />
Sie ist als eine Art Mitbewegung<br />
des Sphinkters bei der Betätigung<br />
des Ciliarmuskels aufzufassen.<br />
<strong>Der</strong> Musculus dilatator pupillae wird<br />
durch einen Zweig des Nervus sympathicu&<br />
gelenkt. Dieser Muskel bewirkt die<br />
Pupillenerweiterung. Eine Erweiterung<br />
oder Verengung der Pupillen läßt sich jeweils<br />
über zwei Angriffspunkte bewirken.<br />
Durch Lähmung des Parasympathicus oder<br />
durch Reizung des Sympathicus werden<br />
die PupHlen weit. In der Augenheilkunde<br />
wird dazu meist Atropin oder Homatropin<br />
verwendet. Seine Wirkung beruht auf<br />
einer Lähmung der Nervenendigung,en des<br />
gesamten parasympathischen Nervensystems.<br />
Sie beschränkt sich daher auch<br />
nicht allein auf eine Pupillenerweiterung<br />
.(Mydriasis). Folgen der Atropinwirkung<br />
sind Akkommodationslähmung, Steigerung<br />
des intraokularen Druckes, Hemmung der<br />
Speichel- und Schweißsekretion, Erweiterung<br />
der Bronchien, Herzschlagbeschleunigung.<br />
Während A tropin durch Lähmung des<br />
Parasympathicus eine Mydriasis bewirkt,<br />
kann durch Cocain oder Addrenalin eine<br />
Reizung de•s Sympathicus und damit durch<br />
Tätigkeit des Musculus dilatator pupillae<br />
die Pupillenerweiterung hervorgerufen<br />
werden.<br />
Eine Verengung der Pupillen wird durch<br />
Phystigmin, Eserin oder Pilocarpin, den<br />
Parasympathicus reizende Mittel, hervorgerufen.<br />
Nebenerscheinungen sind erhöhter<br />
Tränen- und Speichelfluß, Bronchialsekretion,<br />
Ubelkeit, Erbrechen.<br />
Für das Erkennen einiger Vergiftungen<br />
ist die Pupillenweite urul -reaktion von<br />
Bedeutung. So hat eine Morphiumvergiftung<br />
enge, stecknadelkopfgroße Pupillen<br />
zur Folge. Bei einer akuten Alkoholvergiftung<br />
dagegen sind die Pupillen weit.<br />
Ebenso bei einer Cocainvergiftung. Pilzvergiftung<br />
und Botulismus (Fleischvergiftung)<br />
haben ebenfalls Mydriasis zur Folge,<br />
Schlafmittelvergiftung erzeugt lichtstarre<br />
Pupillen.<br />
fün Erkrankung,sherd i:m Nervus opticus,<br />
der Erblindung des betroffenen Auges bewirkt,<br />
zeigt sich durch amaurotische Pupillenstarre.<br />
Die Pupille des blinden Auges<br />
hat aufgehobene direkte und erhaltene indirekte<br />
Lichtreaktion. Bei dem sehenden<br />
Auge ist die direkte Lichtreaktion erhalten,<br />
die indirekte dagegen aufgehoben.<br />
<strong>Der</strong> untere Teil des Ursprungskerns des<br />
Oculomotorius enthält die Zentren für den<br />
Lidhebermuskel (levator palpebrae), die<br />
oberen, unteren und inneren g,eraden, sowie<br />
den unteren schrägen Augenmuskel.<br />
<strong>Der</strong> obere schräge Augenmuskel wird vom<br />
Nervus trochlearis und der äußere gerade<br />
Muskel vom Nervus abducens . versorgt,<br />
die jeder einen besonderen Kern als Zentrum<br />
haben. Eine enge Kopplung besteht<br />
zwischen den Zellelementen, die die gegenüberliegenden<br />
geraden äußeren und inneren<br />
Augenmuskeln versorgen.<br />
<strong>Der</strong> sensible Nerv des Gesichts, der Trigeminus,<br />
führt in seinem oberen Ast<br />
Fasern zur Hornhaut und zu den Bindehäuten.<br />
Auch der obere A'St des motorischen<br />
Nerven der Gesichtsmuskulatur, des<br />
Nervus facialis, gibt einen parasympathischen<br />
Anteil ab, der sekretorische Fasern<br />
für die Tränendrüsen führt. Außerdem versorgt<br />
der Nervus .faciaHs den Musculus<br />
orbicularis oculi, durch den der Lidschluß<br />
bewirkt wird.<br />
Die Lider können willkürlich geschlossen<br />
werden. Dauernder unwillkürlicher Lidschluß<br />
besteht während des Schlafes. Reflektorisch<br />
werden die Lider geschlossen,<br />
wenn die ,sensiblen Trigeminusfasern der<br />
Horn• und Bindehaut durch Staub, Gase<br />
oder Fremdkörper gereizt werden. Die<br />
Reize werden zentripetal zum verlängerten<br />
Mark geführt, wo sie auf die motorische<br />
Bahn des· Nervus facialis überspringen<br />
und mit Hilfe des Musculus orbicularis<br />
oculi die Lider schließen. Auch durch intensive<br />
Beleuchtung wird Lidschluß hervorgerufen.<br />
Dieser Reflexbogen verläuft<br />
jedoch über den Sehnerven und das<br />
optische Wahrnehmungszentrum. Hornund<br />
Bindehaut haben Schmerz- und Kälte-,<br />
aber keine Druck- und Wärmeempfindung,<br />
Die Tränenabson;d~ung wird durch den<br />
sensiblen Trig,eminus und die parasympathischen<br />
Fasern des Nervus facialis gesteuert.<br />
Die normale Tränenabsonderung<br />
wird durch die Reizwirkung der an der<br />
Luft verdunstenden Tränenflüssigkeit ausgelöst.<br />
Auch starke Lichtr,eize bewirken<br />
reflektorisch vom Sehnerven her Tränenabsonderung.<br />
Eine zentrale, vom Gehirn<br />
au•sgehende (z. B. als Folge eines SchlaganfaU.s)<br />
Facialislähmung setzt die Gesichtsmuskulatur,<br />
meist •einseitig, außer Tätigkeit.<br />
Die Lidspalte ist geöffnet, infolge<br />
des fehlenden Lidsch1ages und der dadurch<br />
gestörten Tränenverteilung wird die Hornhaut<br />
leicht trodcen und erscheint matt.<br />
W enn die sekretorischen Fasern mitbetrof-<br />
fen sind, hört auch die Tränena.bsonderung<br />
des Auges der betroffenen Seite auf. Es<br />
kommt zu einseitigem Weinen. Will der<br />
an einer Facialislähmung Erkrankte das<br />
Auge schließen, so bleibt das Lid offen,<br />
das Auge rollt aber wie bei normalem<br />
Lidschluß nach außen und oben unter das<br />
offene Lid.<br />
<strong>Der</strong> von den Bogengängen des Innen•<br />
ohres zum Kleinhirn verlaufende Gleichgewichtsnerv<br />
ljlteht in Verbindung mit den<br />
Augenmuskelkernen. Dadurch werden reflektorisch<br />
Augenbewegungen ausgelöst,<br />
wenn der Kopf aus der Gleichgewicht•slage<br />
gebracht wird. Die Augen sind dadurch bestrebt,<br />
die primäre Ruhestellung einzunehmen.<br />
Bei Neigung des Kopfes nach<br />
links führen die Augen eine gleichgerichtete<br />
Radbewegung nach rechts aus. Bei Zerstörung<br />
des Innenohres fal1eii diese Augenbewegungen<br />
weg. Durch Reizung · des<br />
Gleichgewimtsnerven wird ein unwillkürliches<br />
Hin- und Herschwenken der Bulbi<br />
(Nystagmus) hervorgerufen. Er setzt sich<br />
aus einer langsamen Bewegung der Augen<br />
in gleicher Richtung und einer ruckartigen<br />
Rückbewegung zusammen.<br />
Bedingt durch Herde im Kleinhirn, ist<br />
der Nystagmus ein Frühsymptom für di!,!<br />
multiple Sklerose. Weitere an den Augen<br />
sichtbare Symptome der multiplen Sklerose<br />
sind, oft Jahre vorauseilend und von vor•<br />
übergehender Natur, Augenmuskelstörungen<br />
mit zeitweisem Doppeltsehen, die<br />
retrobulbäre Neuritis, die subjektiv ais<br />
Flimmern empfunden wird, f~rner die temporale<br />
Abblassung der Papille und unter<br />
Umständen sogar eine vorübergehende Erblindung.<br />
Zum Abschluß machte Fräulein Dr. Brinkmann<br />
auf die am Auge so deutlich erkennbaren<br />
Veränderungen bei der Basedowschen<br />
Krankheit, die auf einer Uberproduktion<br />
der das vegetative Nervensystem<br />
lenkenden Schilddrüse, im wesentlichen<br />
Uberwiegen des Sympathicus, ~ruht. Es<br />
gibt viele Nervenerkrankungen, die oft<br />
schon zu Beginn durch bestimmte Erscheinungen<br />
an den Augen charakterisiert sind.<br />
Die Untersuchung der Augen kann daher<br />
für das Erkennen anderer Erkrankungen<br />
von großer Bedeutung sein, um so mehr,<br />
als oft allein die Frühd!a·gno·se die Möglichkeit<br />
einer günstigen Beeinflussung<br />
sein kann.<br />
Wilhelm Boeck<br />
Aus der Industrie<br />
Zelss-Opton leiert Richtfest<br />
Aalen/Wllrttbg. Im Beisein von Vertretern der<br />
Regie rung, des Innen-, Wirtschafts- und des Finanzministeriums<br />
feierte die Firma Zeiss-Opton Richtfest<br />
eines großen Montagebaues. Arbeitsminister Stetter<br />
umriß die Bedeutung, die das Werk industriell und<br />
sozial in Württemberg-Baden hat, und spradl den<br />
Wunsch auf baldige Vereinigung mit dem Stammbetrieb<br />
in Jena aus. Bisher wurden tausend berufsfremde<br />
Arbeiter in dem Werk angelernt. Professor<br />
Dr. Bauersfeld sagte, daß die Firma möglichst bald<br />
die Satzungen der alten Carl-Zeiss-Stiltung wiederaufleben<br />
lassen wlll. Bürgermeister Bosch überbrachte<br />
die Glüdcwünsche der Industriegemeinde, die sidi<br />
seit 1939 durch den Zeissbetrieb nahezu verdoppelt<br />
hat.<br />
Btaunsdlwelg. V o i g t 1 ä n d e r & S o h n A G,<br />
Optische und feinmechanische Werke. Das Grundkapital<br />
wurde 1 :1 auf 6 Mill. DM umgestellt, der<br />
gesetzlichen Rüdclage wurden 0,6, der freien Rüdclage<br />
0, 16 und der Stiftungseinrichtung 0,05 Mlll DM<br />
zugewiesen. Für 1948/49 (31. 12.) wird die vertraglich<br />
fes.tg elegte Mindestdividende von 3'/, an die<br />
Minderheitsaktionäre gezahlt. Ein Verlust wurde<br />
von der Schering AG übernommen, als deren Organ<br />
die Gesellschaft geführt wird. Die Gesdiältsentwidclung<br />
seit der Währungsreform ist günstig. Neue<br />
Typen von Fotoapparaten haben sidi gut eingeführt.<br />
Vor allem konnte der Export stark gefördert werden.<br />
Göttingen. E m 1 1 B u s c h A G Optische Industrie.<br />
Die HV. genehmigte die Umstellung des AK. von<br />
6 Mill. RM auf 5000 DM sowie die gleichzeitige Erhöhung<br />
auf 50 000 DM zur Erreichung der Mindestnennsumme.<br />
Die Ges. belaßt sich ,zunächst mit dem<br />
Vertrieb von B r i 11 eng 1 ä s er n , für deren Herstellung<br />
befreundete Firmen ihre Fabrikationsaniagea<br />
zur Verfügung gestellt haben. Darüber hinaus ist<br />
auch die Fertigung anderer Busdi-Instrumente eingeleitet.
Det <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Feldstecher »an den ?Kann ßldnq,en« t<br />
Eine kleine werbliche Betrachtung<br />
Ja, das ist nicht so gam leicht. Ganz ·abgesehen<br />
davon, daß der Kreis derer, die<br />
Verwendung für einen Feldstecher und die<br />
nötigen finanziellen Mittel dafür haben,<br />
kein allzu großer ist; sind die tatsächlichen<br />
Interessenten schwer erkenn- und erreichbar,<br />
um sie .ansprec:hen• zu können. Zwar<br />
ist im<br />
Schaufenster<br />
immer ein Mittel gegeben, für Feldstecher<br />
zu werben, aber man kann mit ihm nur zu<br />
denen sprechen, die vorübergehen und ...<br />
stehenbleiben, wobei noch zu bedenken ist,<br />
daß _Interessenten für Feldstec:her zum größten<br />
Teil Autos besitzen und sowieso nicht<br />
allzu oft vor die Schaufenster kommen.<br />
Nichtsdestowenige'r sollte man sich bemühen,<br />
in stärkerem Maße aus Passanten Bes.chauer<br />
zu machen. Und das kann man nicht,<br />
wenn man, mehr oder weniger schön arrangiert,<br />
neben Brillen usw. auch ein paar Feldstecher<br />
zeigl. Man muß da schon den Mut<br />
aufbringen, der Auslage einmal ein anderes<br />
Gesicht zu geben, mehr Anschaulic:hkeit in<br />
die Dekoration zu bekommen, denn nur<br />
dann werden die Vorübergehenden stehen<br />
bleiben und sich die Auslage betrac:hten.<br />
So in der Reisezeit einmal ein spezielles<br />
Reisefenster oder, wenn der Raum begrenzt<br />
ist, wenigstens eine Reise-Ecke! Diese Reise<br />
Atmosphäre läßt sich schon schaffen, indem<br />
man entsprechende RequisitE:n wie Reisekoffer,<br />
Rucksack usw. ins Fenster . bringt<br />
und dazu Feldstecher für die Reise dekoriert.<br />
Vielleicht ein Schild dazu „Im Reisegepäck.<br />
darf ein guter Feldstecher nicht fehlen!"<br />
Oder man setzt sic:h mit einem Reisebüro<br />
in ·verbin'dung und läßt sich Plakate<br />
oder Reiseprospekte zur Verfügung stellen,<br />
die dann eine sehr bunte und nette Kulisse<br />
für ein . Feldstecherfenster ergeben. Auch in<br />
diesem Falle in geeigneter Weise eine<br />
Schlagzeile dazu wie „Ein Feldstec:her erhöht<br />
Ihre Reise-Freuden!" oder .Mit einem<br />
Feldstecher auf die Ferienreise!". So kurz<br />
solc:he Schlagzeilen auc:h sein mögen, sie<br />
geben doch irgendwie eine Anregung, veranlassen<br />
den Besc:hauer zu der Uberlegung,<br />
daß er zu der etwa beabsic:htigten Hochgebirgsreise<br />
erst mit einem Feldstec:her<br />
erhöhten Genuß habe. In ähnlicher Weise<br />
kann man auch zu der. geeigneten Zeit einmal<br />
ein Jagdfenster dekorieren oder vor<br />
großen sportlichen Ereignissen ein Sportfenster.<br />
Sportveranstaltungen haben l_ieutzutage<br />
oft eine in die Tausende gehende<br />
Zusc:hauermenge, spielen sic:h in großem<br />
Rahmen ab, so daß man sie eigentlich nur<br />
mit einem Feldstec:her gut verfolgen kann.<br />
Ein Plakat für das Sc:haufenster stellen die<br />
Veranstalter immer .gern zur Verfügung,<br />
und wenn man das dann als Hintergrund<br />
bringt und im Vordergrund Feldstecher ausstellt,<br />
dann brauc:ht man nur noch mit einem<br />
kleinen, Schriftschild die richtige Gedankenverbindung<br />
herzustellen. Man kann da<br />
sagen: .,Sie verfolgen das Geschehen auf<br />
dem Sportplatz besser mit einem guten<br />
Feldstecher" oder "Mehr Genuß an den<br />
sportlichen Kämpfen mit einem Feldstecher!"<br />
._ In diesem Zusammenhang sei<br />
noc:h an eine andere Werbemöglic:hkeit erinnert.<br />
Konfektionshäuser zeigen oft sehr<br />
schöne Spezialfenster für die Reisezeit. Es<br />
ist kein Fehler; solchen einmal den einen<br />
oder anderen Feldstecher als Requisiten für<br />
derartige Dekorationen zur Verfügung zu<br />
stellen. Kommt als Gegenleistung ein kleines<br />
Plakat mit einem Hinweis auf den Optiker<br />
ins Fenster, hat man eine zusätzliche<br />
und kostenlose Werbung. Man sollte daran<br />
auch für andere Dinge, etwa Sonnenbrillen<br />
usw. denken!<br />
Stärkere Erfolge kann man sich von einer<br />
versprechen,<br />
Direktwerbung<br />
also von Prospekten und<br />
Werbebriefen, die man an einzelne Adressen<br />
verschickt. Wenn es nur nicht so schwer<br />
wäre, die Adressen solcher M.enschen zu<br />
bekommen, bei denen man Interesse für<br />
eine derartige Anschaffung voraussetzen<br />
kann. Diese Schwierigkeit ist aber kein Anlaß,<br />
gleich zu resignieren. Durch Beziehungen<br />
kann man vielleicht die Anschriften<br />
der Mitglieder eines Jagdklubs oder sonstiger<br />
Vereine erhalten. Und wenn auch<br />
das Herausschreiben geeignet ersc:heinender<br />
Adressen aus dem Adreßbuch einige<br />
Arbeit verursacht, sollte man sie doc:h nicht<br />
scheuen. In kleineren Orten kennt man ja<br />
so ungefähr die besser situierten Familien,<br />
in größeren Orten geben die Wohnviertel<br />
gewisse Anhaltspunkte. Prospekte von Lieferanten<br />
sind ja oft zur Hand bzw. können<br />
bezogen werden, so daß man eine gute<br />
Grundlage für die Werbung hat. Nur darf<br />
man sich dann nicht damit begnügen, einen<br />
häßlichen Firmenstempel aufzudrucken und<br />
die Prospekte kommentarlos zu versc:hick.en,<br />
sondern man läßt sich ein kleines Begleitbriefehen<br />
drucken oder vervielfältigen, mit<br />
dem man dann den oder die Prospekte versc:hickt.<br />
Man braucht da nicht viel Worte zu<br />
machen, sondern schreibt etwa ganz sc:hlicht<br />
und einfach:<br />
Was halten Sie<br />
von den in beigefügten Druckschriften<br />
abgebildeten Feldstechern? Haben Sie<br />
nicht auch schon daran gedacht, sich<br />
ein solches Glas anzuschaffen?<br />
Vielleicht suchen Sie mich bei erster<br />
Gelegenheit einmal auf, um sich diese<br />
und auch andere Feldstecher „in<br />
natura" anzusehen und Ihre speziellen<br />
Wünsche mit mir zu besprechen?<br />
An der nötigen fachmännischen Beratung<br />
soll es nicht fehlen, ich werde<br />
mir jedenfalls alle Mühe geben, Sie<br />
zufrieden zu. stellen.<br />
Darf ich auf Ihren unverbindlichen<br />
Besuch hoffen? Ich danke dafür im<br />
voraus und zeichne<br />
m<br />
mit bester Empfehlung<br />
Karl Six<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Mit Absicht haben wir unser Muster sehr<br />
allgemein gehalten, damit es für alle Fälle<br />
benutzt werden kann. Hat man die Adr@ssen<br />
eines bestimmten Kreises vor sich, etwa<br />
von Jagdfreunden, sollte man. den Text<br />
natürlich auf diese zuschneiden. <strong>Der</strong> Text<br />
beginnt mit einer Schlagzeile, das ist gewissermaßen<br />
eine Ausweic:hlösung. Richtiger<br />
wäre es, eine persönlic:he Anrede einzusetzen,<br />
aber das läßt sich _von einem Optiker,<br />
der keinen Bürobetrieb unterhält,<br />
nicht .9ut verlangen. Eine allgemeine Anrede<br />
wie ,;Seh:r geehrter Herr" ist zu unpersönlich<br />
und kann u. U. verschnupfen, wenn<br />
der Empfänger einen Titel hat,· auf den er<br />
Wert legt. Deshalb an Stelle der Anrede die<br />
kleine Schlagzeile. Im übrigen ist nic:ht viel<br />
Arbeit dabei. Man braucht nur Umsc:hläge<br />
schreiben zu lassen, den Brief zu untersc:hreiben,<br />
das Ganze sauber zu kuvertieren<br />
und als Drucksache zu versenden. Aber<br />
bitte auf den Umschlag nicht .Drucksache"<br />
stempeln oder schreiben. Es gibt auf der<br />
einen Seite keine postalische V ocschrift,<br />
die das verlangt, auf der anderen Seite<br />
mindert die Stempelung zu einer Reklame-<br />
-9<br />
Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 9<br />
drucksac:he den Werbewert. <strong>Der</strong> bequemere<br />
Werbeweg ist allerdings die<br />
Anzeige<br />
und auch mit ihr kann man die in Frage<br />
kommenden Kreise sehr gut ansprechen,<br />
wenn man die Texte entsprec:hend abstimmt.<br />
Machen wir uns das an drei kleinen<br />
Beispielen klar. Zunächst einmal die Jäger:<br />
Die Jagd geht auf!<br />
Fehlt Ihnen noch das richtige Glas<br />
für ·die Jagd, dann zögern Sie nicht,<br />
einen Besuch bei Optiker GRON z::<br />
machen. Was er an Feldstechern<br />
bringt, wird Ihnen sicher gefallen. Er<br />
berät Sie gut und erfüllt Ihre Wünsche.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Alexander Grün<br />
Forstweg _BB<br />
Es kommt also darauf an, mit der Schlagzeile<br />
sofort die Jäger anzusprechen, was<br />
etwa auch durch Uberschriften wie „Jagdfreunde"<br />
oder „Waidmanns Heil" geschehen<br />
kann. Im übrigen kann es nur Aufgabe<br />
der Anzeige sein, den Leser zu einem Besuch<br />
zu veranlassen. Oder nehmen wir die<br />
Reisezeit.<br />
Ihre Reise ins Hochgebirge<br />
ist ohne Feldstecher nur eine halbe<br />
Sache. Gute Feldstecher sind une1!Jbehrliche<br />
Reisebegleiter , und diese<br />
-finden Sie in den verschiedensten Preislagen<br />
und Ausführungen bei <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Walter Wendql<br />
Markt 8<br />
Wir haben hier einmal das Hochgebirge<br />
herausgegriffen, weil hier die Notwendigkeit<br />
der Anschaffung besonders augensc:heinlich<br />
ist. Man kann natürlich auch vom<br />
„Mehr sehen auf der Reise• sprec:hen oder<br />
von dem • Was in keinem Reisegepäck fehlen<br />
sollte". Endlich noch die Propaganda in<br />
den Kreisen der Sportler. Hier knüpft man<br />
am besten an ein bevorstehendes Sportereignis<br />
an und sc:hreibt: ·<br />
Die Boxkämpfe im Neckarstadion<br />
am übernächsten Sonntag lcönnen Sie<br />
von allen Plätzen bis in alle Einzelheiten<br />
verfolgen, 1Aienn •Sie mit einem<br />
g~ten Feldstecher ausgerilstet sind.<br />
Sehen Sie ' sich doch einmal an, wie<br />
preiswert es gute Gläser dieser Art<br />
gibt im /Jelcannten Fachgeschäft von<br />
Gustav Späth<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Hauptstraße 11 Telefon 34 34<br />
Wenn man sich gut überlegt, was man<br />
sagen will und das dann in schlic:hten Worten<br />
zum Ausdruck bringt, ist die Geschic:hte<br />
gar nicht schwer. Und ob man solc:he Anzeigen<br />
in · der Tagespresse bringt oder in ir<br />
geeigneten Zeitschriften, das muß man von ir<br />
Fall zu Fall entscheiden. Es ließe sich noch ir<br />
vieles über die Werbung für Feldstecher<br />
sagen, wir glauben aber,. daß diese wenigen<br />
Anregu~gen genügen, um unsere Leser zu<br />
veranlassen, sic:h eingehender mit der Frage<br />
zu befassen und weitere Lösungen zu<br />
suchen. Und gesc:hieht das, dann wird zweifellos<br />
noch mancher Feldstecher .an den<br />
Mann gebracht".<br />
SEDA
Seite 10-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Prismatische Brillengläser durch Dezentration in eigener Werkstatt?<br />
Das Dezentrieren von zylindrischen Brillengläsern. (Fortsetzung ans Nr. 4/<strong>1951</strong>)<br />
Von Bernhard Gorgu, staa!l. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Fachlehrer an der Fachschule für Optik und Fototechnik von Groß-Berlin<br />
I. Das Umrechnen eines Doppelprismas in ein Gesamtprisma 6 Einheiten, also 6 prdptr Basis 145°. Die neue Verordnung lautet<br />
1_!11 Heft 4/<strong>1951</strong> des .<strong>Augenoptiker</strong>" wurde im Beispiel 3 jetzt:<br />
zyl. -2,0; Achse 900 = Prisma_ 6 prdptr Basis 1450<br />
erlautert! wie man durch Dezentrieren ein Do_ppelprisma (Basis 180° L.: sph. + 6,5 =<br />
und Basas 90°) erhalten kann. Häufig wird jedoch der Fall eintreten,<br />
daß sich die erforderliche Dezentration nicht erzielen läßt.<br />
Das prismatische Glas muß in einem solchen Falle von der<br />
Brillenglasschleiferei angefertigt werden. Es ist dann empfehlenswert,<br />
die Prismenkombination in ein Gesamtprisma umzurechnen.<br />
Beispiel I<br />
Verordnung:<br />
R.: sph. -4,0 = zyl. -3,0; Achse 0 8 = Prisma 4 prdptr<br />
Basis o 0 = Prisma 3 prdptr Basis 270 8<br />
Um zu erkennen, ob sich diese Prismenkombination in eigener<br />
Werikstatt ausführen läßt, muß die Dezentration für die beitien<br />
Hauptschnitte ermittelt werden. Dies sei kurz geschildert. (Vergleiche<br />
Heft 4/<strong>1951</strong> des .<strong>Augenoptiker</strong>".)<br />
1. Die Prismenkombinationen in den Hauptschnitten:<br />
Hauptschnitt 0 8 : -4,0 = Prisma 4 prdptr Basis o 0<br />
Hauptschnitt 90°: -7,0 = Prisma 3 prdptr Basis 270°<br />
2. Die Dezentrationen in den Hauptschnitten:<br />
10 • P 10 · 4 40<br />
Hauptschnitt 0 8 e =--w-=---=-to=+~ =+ 10 mm<br />
1<br />
10 · P 10 · 3 30<br />
Hauptschnitt 90° e =- S' :-- _ 710<br />
=+-- 7 - = + 4,3 mm<br />
1<br />
Es ist offensichtlich, daß sich diese Prismenkombination nicht<br />
in eigener Werkstatt herstellen läßt, denn in der Waagerechten<br />
werden laut Rechnung 10 mm Dezenfration erforderlich. Das<br />
bedeutet, · daß der Unterschied in den Durchmessern des Rohglases<br />
und des Gebrauchsglases immerhin 20 mm betragen muß.<br />
(Vergleiche Heft 2/<strong>1951</strong> des .<strong>Augenoptiker</strong>",)<br />
3. Das Umrechnen des Doppelprismas in ein Gesamtprisma<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
4. Die Be,rechnung der Dezentratlon für die beiden Hauptschnitte<br />
Es, ergibt sich für<br />
Hauptschnitt 30°: -7,0 ::::Prisma 2,6 prdptr; Basis 21(\0<br />
-Hauptschnitt 120°: -10,0::::Prisma 1,5 prdptr; Basis 120°<br />
und folgende Dezentrationen:<br />
10• P 10·2,6 26<br />
Hauptschnitt 30 6 : e = - ~ =- _ 7<br />
, 0<br />
, s:+ 7 =+ 3,7 mm<br />
10•P 10·1,5 15<br />
Hauptschnitt 120°: e = .... --W- = - _ 10,0 =+ 10 =.f 1,5 mm<br />
Es wurde also errechnet:<br />
eine üezentration von 3,7 mm in ,Basisrichtung, d. h. 210° und<br />
eine Dezentration von 1,5 mm in Basisrichtung, d. h. 120°.<br />
' \<br />
\<br />
\<br />
/<br />
\<br />
300"<br />
}00<br />
Abb. 3<br />
Das Gesamtprisma 3 prdptr (Basi•<br />
180 1 ) ergibt die Einzelprismen<br />
1,5 prdptr (Basis 120') und<br />
2,6 prdptr (Basis 210') .<br />
Abb. 4<br />
<strong>Der</strong> geometrisdie Mittelpunkt G ergibt<br />
sidi durch das Abtrdgen der<br />
Dezentrationsstredc.en 3;1 mm von 0<br />
aus in Riditung 210' und 1,5 mm<br />
in Riditung 120'.<br />
5. Das Anzeichnen des geometrischen Mittelpunktes<br />
Jetzt kann das Anzeichnen des geometrischen Mittelpunktes auf<br />
dem Glas vorgenommen und überleg:t werden, ob die Dezentrierung<br />
des Glases in eigener Werkstatt ausführbar ist. Bei einer<br />
Gläserscheibe mit 42 mm Länge ist dies aus einem Rohglas 50 mm<br />
noch möglich, denn die halbe Differenz der beiden Gläser beträgt<br />
50-42 . •<br />
- -= 4 mm.<br />
2<br />
Man zeichnet sich die beiden Hauptschnitte das Glases mit<br />
einem Fettstift an und merkt sich besonders die Achse des<br />
Minuszylinders. (Vgl. Heft 10/1950 des- .<strong>Augenoptiker</strong>".)<br />
Mit Hilfe des • Tabo"-Achsenschema wird die „Null-Linie"<br />
- 0-180°-Richtung - markiert und damit die Achsenrichtung<br />
festgelegt (Abb. 4).<br />
Vom optischen Mittelpunkt aus, dem Schnittpunkt der drei<br />
Linien, wird zunächst die Dezentration von 3,7 mm in Richtung<br />
2100 abgetragen und von diesem Punkt aus weitere 1,5 mm<br />
parallel zum 120 6 -Hauptschnitt in Richtung 120°; <strong>Der</strong> Endpunkt<br />
ist dann der geometrische Mittelpunkt. Damit ist die Aufgabe<br />
gelöst.<br />
Beispiel IV<br />
Verordnung:<br />
L: sph. +s,o c zyl. +2,0; A. 50 9 :::: Prisma 4 prdptr.;<br />
B. 0 1 .:=-Prisma 3 prdptr; B. 210°<br />
Die Dezentration für diese Verordnung zu bestimmen, erscheint<br />
im ersten Augenblick besonders schwierig. Die Abb. 5 soll uns<br />
die Arbeitsweise der Ermittlung der notwendigen Dezentration<br />
er !eich tern.<br />
1. Das Einzeichnen der bekannten Werte in die Zeichnung<br />
a) Die beiden Hauptschnitte 50° (die 50-230 Grad-Linie) und<br />
140° (die 140---'-320 Grad-Linie)<br />
b) Die Null-Linie (0-180 Grad-Linie)<br />
c) Die Senkrechte (90-270 Grad-Linie).<br />
2. Das Einzeichnen der beiden Gesamtprismen und ihrer<br />
Richtungen<br />
a) Prisma 4 prdptr; Basis o 0 : Es werden vom Punkt O aus<br />
4 Meßeinheiten in Richtung O Grad bis zum Punkt Pt<br />
abgetragen.<br />
b) Prisma 3 prdptr; Basis 270°: Es werden vom Punkt O aus<br />
3 Meßeinheiten in Richtung 270 Grad bis zum Punkt P2<br />
abgetragen.<br />
3. Das Einzeichnen der Einzelprismen und ihrer Richtungen<br />
a) Das Prisma 4 prdptr; Basis o 0 ergibt nach Ergänzung der<br />
Figur zu einem Rechteck die beiden Einzelprismen:<br />
Prisma 2,5 prdptr; Basis 50° und Prisma 3 prdptr; Basis 320°.<br />
b) Das Pri•sma 3 prdptr; B~sis 270° ergibt nach Ergänzung der<br />
Figur zu einem Rechteck die beiden Einzelprismen~<br />
Prisma 2,3 prdptr; Basis 230° und Prisma 1,9 prdptr;<br />
Basis 320°.<br />
Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 11<br />
4. Das Zusammenwirken der Einzelprismen<br />
Durch die Ze.rlegug der beiden. Gesamtprismen sind jetzt vier<br />
Einzelprismen entstanden, die paarweise zusammenwirken:<br />
a) Hauptsdmltt 50° (die 50-230 Grad-Linie)<br />
Prisma 2,5 prdptr; Basis 50° o Prisma 2,3 prdptr; Basis 230 1 •<br />
Diese Prismen wirken entgegengesetzt und es bleibt die Differenz<br />
aus beiden 2,5-2,3 = 0,2: Prisma 0,2 prdptr; Basis so•.<br />
!>) Hauptschnitt 140° (die 140-320 Grad-Linie)<br />
Prisma 3 prdptr; Basis 320 1 :::: Prisma 1,9 prdptr; Basis 320'.<br />
Diese Prismen wirken zusammen und ergänzen sich. Es entsteht<br />
ein Prisma aus der Summe der beiden 3 + 1,9 = 4,9, d. h.<br />
Prisma 4,9 prdptr; Ba~is 320°.<br />
5. Die Hauptschnittswerte und die prismatischen Wirkungen<br />
Die Hauptschnittswerte ergeben sich<br />
Hauptschnlllsrlchtungen : 50° t 40° E r g e b n i s :<br />
sph. + 8,0 + 8,0 + 8,0 Hauptsdmitt 50° = + 8,0<br />
zyl. + 2,0 ; Achse 50° 0 + 2,0 Hauptschnitt 140° = + 10,0<br />
Hauptschnlltswerte: +s,o + 10,0<br />
Man erhfil'tL<br />
Hauptscttnftt,· 50° ,.,. + 8,0 _<br />
Prisma 0,2 prdptr; Basis 5'Y'<br />
Haupt11dm!tt 140° = + 10,0 - Prisma 4,9 prdptr; Basis 320'<br />
und folgende Dezentrdtionen:<br />
lO•P 10·0,2 2<br />
Hauptschnitt 50°: e = =--~ 5<br />
-, - =- +s,o =-- 8<br />
- =-0 25 mm<br />
10 · P 10•4,9 49<br />
Hauptschnitt 140°: e = --- 5<br />
,- = - +'I0,0 = - 10 =- 4,9 mm<br />
1SD°- - - -<br />
90°<br />
1<br />
Abb. 5<br />
Aus dem 1. Gesamtprisma 4 prdptr (0 1 ) entstehen die Einzelprismen<br />
2,5 prdptr (50 1 ) und 3 prdptr (320') und aus dem 2. Gesamt!lrisma<br />
3 prdptr (270') entstehen die Einzelprismen 1,9 prdptr (3200) und<br />
2,3 prdptr (230') .<br />
1<br />
6. Das Anzeichnen der Dezentrierung<br />
Wie bereits in Beispel III gezeigt, erfolgt nun das Anzeichnen<br />
der Dezentration auf das Brillenglas. In diesem Fall ist zu<br />
beachten, daß die Dezentrationen entgegengesetzt zur Basisrichtung<br />
erfolgen, also 0,25 mm in Richtung 230° und 4,9 mm<br />
in Richtung 140°. Eine Dezentrierung von knapp 5 mm, dürfte in<br />
der Praxis in sehr vielen Fällen möglich sein und damit die<br />
Herstellung einer solchen Verordnung in eigener Werkstatt.<br />
Visuprox Präz. Nahsehprobentafel na.ch<br />
Prozent, mit Arbeitstätigkeits- und<br />
Beleuchtungsskala.<br />
Mod. T. DM 4.50<br />
isupmx- erlag, [13a) Hof/ Saale, Lore~tr. 12
Seite 12-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />
Ober die Visuprox-Nahsehprobentafel mit Beleuchtungsskala<br />
Ober .den Zusammenhang von Sehschärfe<br />
und industrieller Leistungsfähigkeit konn•<br />
ten auch der deutsche Ingenieur und Werkmeister<br />
sich bereits in ihren Fachzeitungen<br />
unterrichten. Dieses neue Gebiet jedoch<br />
- bessere Sehschärfe, bessere Leistung -<br />
beschäftigt sich · nur indirekt mit der<br />
Leistungssteigerung,· während der Ingenieur<br />
gewohnt ist, Leistungssteigerungen<br />
durch direkte maschinelle Erneuerungen<br />
etc. oder gesundheitsfördernde Einrichtungen<br />
herbeizuführen. Dieses letztere<br />
stellt auch eine Art indirekter Leistungssteigerung<br />
dar und man findet es jetzt<br />
schon selbstverständlich, daß Porzellanfabriken<br />
zur Vermeidung der Staublunge<br />
(Silicose) ihre Arbeiter in regelmäßigen<br />
Abständen in e i g e n e r Röntgenabteilung<br />
untersuchen lassen, um die Leute<br />
rechtzeitig in staubfreie Abteilungen<br />
zu versetzen. Ebenso richten<br />
Bergwerksbetriebe Höhensonnen•<br />
bestrahlung ein, um die Gesundheit<br />
ihrer Arbeiter zu erhalten,<br />
die, unter Tag arbeitend, Licht und<br />
Luft entbehren müssen. Auf diesen<br />
Gebieten und ähnlichen ist also<br />
die Aufklärung der Betriebsleitung<br />
druck die Rolie der Nahsehprobe, wie für<br />
die Feme der gedubbte Film. Die meisten<br />
wissen aber nicht, da{3 der Zeitungsdruck<br />
als Sehprobe viel zu grob ist. Auf 30 cm<br />
Entfernung ist er selbst dann noch lesbar,<br />
wenn das Auge nur weniger als 300/o Sehschärfe<br />
hat.<br />
Betriebsleiter, Ingenieure und Werkmeister<br />
wissen das nidlt, weil sie auf<br />
ihren Fadlschulen und Technikums davon<br />
nichts hören und das schöne Sprichwort<br />
.was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß",<br />
dürfte die Ursache sein, weshalb man in<br />
den Betrieben die Sehkraft als Arbeitskraft<br />
noch nicht bewertet und beachtet.<br />
Auf diesem Gebiet kann . der <strong>Augenoptiker</strong><br />
in persönlichem Gesprädl nodl<br />
eine Aufklärungsarbeit unter den Werkmeistern<br />
und Ingenieuren, die zu seinem<br />
Sehschärfe<br />
Sehzeichen Hl 30 cm. Alntand<br />
N,,r,entlip Sehich4rle /ü„<br />
nocl,lo/g.ndB und llmlitN<br />
Ar6eiMn<br />
0/d<br />
647 0 10<br />
9 73S24 0 20<br />
Transportarbeit<br />
Hi/1,arl,eit<br />
,') G 30 Bauarbeit<br />
schon sehr weit fortgeschr4tten.<br />
Daß jedoch die Sehkraft<br />
e i n e r K o n t r o 11 e u n d P f l e - Abbildung dar oberen HAift a dar Vlsuprox . Tafel<br />
g e b e d a r f , d a r a n w i 11 m a n Die Feinheit des Orlglnals kann In diesem D111ct nicht Wiedergegeben w enlen.<br />
noch nicht recht glauben.<br />
<strong>Der</strong> Grund hierfür ist wohl darin<br />
zu suchen und zu finden, daß man<br />
annimmt, der Mensch weiß oder merkt<br />
selbst, wenn die Leistung seiner Augen<br />
nachläßt. <strong>Der</strong> Betroffene merkt es aber<br />
nur dann, wenn er einen Vergleich hat<br />
und hier spielt heutzutage das Kino die<br />
Rolle einer, sagen wir, volkstümlichen<br />
Sehprobe, oder vielmehr hat sie gespielt.<br />
Bei den heutigen textlosen Filmstreifen<br />
kommt es den Besuchern in vielen<br />
Fällen nicht zum Bewußtsein, wie<br />
wenig scharf sie das Bild erkennen, oder<br />
wie scharf sie es eigentlich sehen müßten.<br />
In den Jahren 1945--47 hatten die Kinobesucher<br />
oft einkopierte Texte zu lesen,<br />
um der Handlung des Filmes überhaupt<br />
folgen zu können. Gerade in dieser Zeit<br />
konnte man feststellen, daß viele Brillenträger<br />
entdeckten, daß ihre Gläser nicht<br />
mehr paßten oder überhaupt die Anschaffung<br />
einer .BTille notwendig war. Unterstützend<br />
für diese Entdeckung wirkte noch<br />
der Umstand, daß die weiße Schrift oft<br />
nicht auf schwarzem Grund gedubbt war,<br />
sondern auf Hell- und Mitteltöne des<br />
Filmstreifens, also oft der Kontrast fehlte,<br />
der das Lesen erleichtert. Hier handelt<br />
es sich immer um die Fernsehschärfe .. Für<br />
die industrielle Arbeit ist aber -die Nahsehschärfe<br />
ein wichtiger Faktor. Für den<br />
Hausgebrauch spielt das Nadelöhr, der<br />
Fahrplan, besonders aber der Zeitungs-<br />
Kundenkreis gehören, leisten. Meist ha ben<br />
die Brillenkunden großes Interesse, über<br />
Astigmatismus oder die Schleifart astigmatischer<br />
Gläser zu hören. Es ist also durchaus<br />
möglich, in diesen Kreisen aufmerksame<br />
Ohren zu finden, die über die feine<br />
Nahseharbeit eines Auges und seine<br />
Leistungsfähigkeit staunen werden.<br />
Um besonders den industriellen Sektor<br />
zu erfassen, wurde bei der neuen „ V i s u -<br />
pro x -Ta f e 1• die Nahsehschärfe in G/o<br />
angegeben, da allgemein jede Leistung in<br />
0/o erfaßt wird. Die Linieneinteilung dieser<br />
Tafel und der gute Zeilenabs_tand<br />
macht die Tafel im Gebraudl besonders<br />
angenehm und auch für den Laien verwendbar.<br />
Arbeitsämter oder Einstellungsbüros<br />
können auch mit diesem billigen<br />
Gerät sofort die visuelle Eignung für . eine<br />
bestimmte Arbeit, die in Beispielen neben<br />
der Sehschärfenspalte eingetragen ist, ablesen.<br />
Eine große Firma gab einige Zahlen<br />
bekannt, die bei Errichtung eines neuen<br />
Werkes mit „Visuprox• erzielt wurden:<br />
Von 400 Bewerbern wurden auf Grund<br />
einer Visuprox-Prüfung ff'/o mangels unzureichender<br />
visueller Leistungsfähigkeit<br />
von vornherein zurückgewiesen.<br />
Die Erweiterung der Sehschärfentafel<br />
durch Angliederung einer B e 1 e u c h -<br />
tungsskala und deren Wert wurde<br />
bis jetzt noch gar nicht voll erkannt. Diese<br />
Skala kann dazu dienen, die Beleuchtung<br />
Ergebnis einer Visuprox-Prüfung, zur Verfügung gestellt von einem Textilwerk.<br />
"-~•eiltführer<br />
Sortierung<br />
Abteilungen: Sp. u. T. Sp. T.-Bet~ Vorarbeiter W . K.<br />
Kontrollen<br />
Insgesamt unteuudit: 595 220 375 46 329<br />
Brillenträg,u 56 30 26 2 24<br />
Sehsdiärfe unter 0,8 bei 6 m 131 49 82 5 71<br />
1<br />
Sehsdiärfe unter 1,2 bei 3 m 57 18 39 1 38<br />
Sehvermögen unter 0,5 In Leseentfernung 1<strong>07</strong> 54 53 9 44<br />
Lebensalter über 45 57 .42 15 3 12<br />
davon Korrekturbedürftig 42 30 12 1 11<br />
Durdisdinittsalter 31,2 35,4 29,1 31,9 26,4<br />
V-Werk<br />
1<br />
Tabelle -<br />
Sehvermögen<br />
1<br />
Sanitäts-Station<br />
Für den Augenarzt Wld <strong>Augenoptiker</strong> ist die Gegenüberstellung der Zeilen 6 und 7 besonders aufsdilußreidi.<br />
Interessant ist noch, daß der Betrieb audl die Sehsdiärfe zwisdien 1-4 m beamtet (arbeitsüblidler Abstand In<br />
der Produktion). Eine l!ntfemung, In der nadi Ansidit des Betriebsarztes sowohl der Weit- als audi der Kurzaidltlge<br />
mittleren Grades tut genen so sieht wie der Normalsidltlge.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
in Durchgängen, Laderampen usw. zu<br />
schätzen. Eine viel größere Bedeutung aber<br />
hat die Skala dadurch, daß sie anzeigt,<br />
wie rasch bei zunehmender Dämmerung<br />
die Sehschärfe abnimmt. Prof. A. Kühl hat<br />
schon 1933 auf die Anwendung dieser Tatsache<br />
hingewiesen. Als gerichtlicher Sachverständiger<br />
hat er auf Grund der zusammenhänge<br />
zwisdlen Sehschärfe und<br />
Beleuchtung in Kriminal- und Unfallverhandlungen<br />
dem Gerichtshof ermöglicht,<br />
bei der Beurteilung des Tatbestandes auch<br />
psychologisch-optische Gesichtspunkte in<br />
Betracht zu stellen und diese zur Be-, sehr<br />
oft aber auch zur Entlastung des Angeklagten<br />
in die Waagschale zu werfen.<br />
Die Visuprox-Tafel, die wohl als die ausgeklügelste<br />
Sehprobentafel alle diese Erkenntnisse<br />
der physiologisdlen Optik berücksichtigt,<br />
kann also auch für derartige<br />
}:älle der Beurteilung der Sehverhältnisse<br />
Slola zur C rmittlung<br />
,cJ,wacMr l•leudlung<br />
11-LII•<br />
0,02<br />
0,16<br />
0,25<br />
0,5<br />
lmploltleM l1Jn1tl<br />
Beltuclltung IOr:<br />
lfotw•ndige<br />
,rbeit,platr<br />
81leucJ,1ung /(Ir:<br />
gl'Obe hboit<br />
50 lt-Lu,<br />
mitt1ll11'n. Arbeit<br />
100 lt-Lu,<br />
ferk1l,r1arme<br />
StraHen<br />
Fol,,ikl#Jle<br />
in der Dämmerung angewandt werden.<br />
Allerdings vollzieht sich die Anwendung<br />
der Visuprox-Tafel auf diesem Gebiet<br />
nicht durch einfaches Ablesen, sondern es<br />
gehört einige Erfahrung dazu, jeden Fall<br />
richtig zu erkennen und zu beurteilen,<br />
denn in der P r a x i s hat man es nicht<br />
mit mathematisch genauen Sehzeidlen zu<br />
tun, sondern mit Personen oder Gegenständen,<br />
deren Merkmale allerdings in der<br />
Größenausdehnung auf die Größenverhältnisse<br />
der Sehzeichen reduziert werden<br />
müssen.<br />
Für den <strong>Augenoptiker</strong> bietet also die<br />
• Visuprox"-Tafel, die für dert Ingenieur<br />
und Werkmeister konstruiert wurde, abgesehen<br />
von der deutlichen Ablesbarkeit<br />
:der Sehschärfe in 0/e, die Möglichkeit,<br />
nunmehr auch der Sehschärfe bei verschiedenen<br />
Dämmerungsgraden seine Aufmerksamkeit<br />
zu widmen.<br />
Die feinen Sehzeichen in ihrer ü b e r -<br />
s i c h t l i c h e n Anordnung erweitern das<br />
Anwendungsgebiet der ·Visuprox-Tafel für<br />
den Lupenverkauf. Sogar beim Feldstecherverkauf<br />
ist die Tafel ein willkommenes<br />
Beobachtungobjekt, wenn man sie<br />
auf fünf oder mehr Meter Entferung durch<br />
den Feldstecher betrachtet. Besteht die<br />
Möglichkeit, den Raum zu verdunkeln, so<br />
kann man sogar dem Käufer eines Feldstechers<br />
die Dämmerungsleistung des<br />
Glases vorführen.<br />
Vielleicht ist die Vielseitigkeit der<br />
Visuprox-Tafel mit diesen angedeuteten<br />
Beispielen noch gar nicht erschöpfend behandelt.<br />
Interessant ist noch zu bemerken, daß<br />
die Anregung zur Konstruktion der • Visuprox"-Tafel<br />
auf das Jahr 1943 zurückgeht,<br />
als ältere Leute in die Betriebe eingestellt<br />
wurden. Nachdem die Veröffentlichung von<br />
Tiffin ebenfalls auf diese Zeit zurückgeht,<br />
ist anzunehmen, daß auch in Amerika die<br />
gleiche Ursadle die Konstruktion des<br />
.Ortho-Rate'r" veranlaßte.<br />
L i t e r a tu r an g ab e n über das Gebiet<br />
der visuellen Arbeitsleistung: Zeitschrift<br />
Werkstattstechnik und Maschinenbau,<br />
Springerverlag Berlin W 35, Heft 7/<br />
1949, S. 203 Tiffin-Witte: Beziehungen<br />
zwischen Sehvermögen und industrieller<br />
Leistungsfähigkeit. - Heft 2/<strong>1951</strong> S. 57<br />
H. Baderschneider: Sehkraft= Arbeitskraft.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />
Düsseldorf<br />
Beilage • 34. Folge<br />
lS. Juli <strong>1951</strong><br />
FACHLICHE FORTBILDUNGSSCHRIFT F□ R DEN NACHWUCHS<br />
IM AUGENOPTIKER-HANDWERK<br />
/f~ ae,.. ~M~ litta aie ~'"~<br />
Heißluft<br />
Unumstritten 1st die Tatsadle, daß fa-st<br />
alle Kollegen lie·ber zwei ZeUuloidbrHlen<br />
bauen, als eine Metallbrille. Die Gründe<br />
dafür ldegen auf der Hand. Erstens ist eine<br />
größere Toleranz bezüglim des Glasdurdlmessers<br />
„zuläss.ig" und 2weitens ist die<br />
Mont 1 age rationeller. Mit einem Wort:<br />
Sdlnelleres, gefahrloseres und (was für<br />
mandle Kollegen nicht unwidltig ist) bequemeres<br />
Arbeiten, als bei Nickel„ oder<br />
Doublefassungen. An Stelle des Schraubenziehers<br />
tritt hier jene tedmisch,e Vorrichtung,<br />
die ein zweckmäßig-es Erwärmen der<br />
Zelluloid.fassungen besorg;t. Un,sere alten<br />
Meister haben früher nur mit der Flamme<br />
des Bunsenbrenners -gearbeitet. Gewiß hat<br />
es dabei manchen „Fassungsbrand," gegeben,<br />
aber das kam eigentlich selten vor. Die<br />
Umstellung auf unsere ,modernen Heißlufterzeuger<br />
bedeutete für diese alten .Flammenkünstler"<br />
ke.ine Schwierigkeit. Fällt<br />
heute jedoch einmal das Stromnetz für<br />
mehr als zwei Stunden aus, so steht mancher<br />
junge Kollege vor einem schier unlösbaren<br />
Problem. E,r weiß d,ann näml:ich<br />
nicht, wie er die Glä,ser in die Fassung hineinbringen<br />
soll. Es sei'denn, er benutzt heißes<br />
Was ... brrrl Das madlen nur Pfuscher.<br />
Hier beweist jedenfalls die Praxis doch noch<br />
einmal, wozu die etwas vorsintflutliche Methode<br />
mit dem ·Bunsenbrenner gut sein<br />
kann .- allerdings nur für den, der s-ie beherrscht!<br />
Es ließen sich noch unge2)ählte<br />
andere Fälle anführen, wo man als .der<br />
Fachmann• mit - nach unseren modernen<br />
Begriffen - unzulänglichen Mitteln zu arbeiten<br />
gezwungen ist. Natürlidl ist ein<br />
Trick dabei, damit die FB.Ssung n.idlt von<br />
vornherein dem Verbrennung,stod verfällt.<br />
Man braudl't dazu er•stens eine weiche,<br />
züngelnde Flamme und -zwei,ten,s ein leichtes<br />
aber s-idlere•s Handge1enk. Drittens<br />
muß die Fassung ständig in genau bemessenen<br />
Bewegungen durch den u n t e r e n<br />
TeH der Flamme geführt werden. Und viertens<br />
muß man höllisdl aufpa,ssen. W,er es<br />
also nooh nicht kann, sollte es unbed,in.gt<br />
einmal versuchen, damit er im Notfall nicbit<br />
ganz so ratlos ist. Aber bitte nicht gleich<br />
es wäre wirk<br />
mit einer neuen Fassung -<br />
lich schade darum,<br />
Doch nun zu unseren modernen Heißlufterzeugern.<br />
Sie sind gewöhnlich nach dem<br />
Prinzip des Föns gebaut. Eine hochtourige<br />
Turbine ,saugt Luft an und bläst sie durch<br />
einen säulenförmigen Heizkörper. In einem<br />
angebauten Becher staut sidl die heilße Luft<br />
etwa·s und sorgt so für eine ,allseitig,e Erwärmung<br />
der Fassung. Die Heizsphale ist<br />
in· ihren Abmessungen bzw. ihrem Wirkungsg,r,a,d<br />
so berechnet, daß im Zusammen,<br />
wirken mit dem Luftsitrom der max.imale<br />
Erhitzung,sgrad nicht überschritten werden<br />
kann. Ein neues Gerät sollt:e man zur Vorsicht<br />
noch einmal nachprüfen, in dem ma:ri<br />
mit einem chem.isdi.en TheI'IJilometer mindestens<br />
fünfaehn Minuten lanig sein Wirkungsbereich<br />
kontrolliert. Mehr als 100° C<br />
dürfen da'bei nicht err~icht werden. Das Arbeiten<br />
mit diesem Ge·rät ist dann durchaus<br />
gefahrlos und -rationell. Leider hat es aber<br />
trotzdem zwei erhebliche Mängel. V,iele<br />
Städte kranken auch heute noch an stanken<br />
Sdlwankungen ihres Stromnet2es. Die<br />
Spannung fällt plötzlich ab und aus unserer<br />
Heißluftdusche wird dabei ein Wa·rmluftbläser.<br />
Das kommt daher, weil die<br />
Lei,stung des Heizkörpers nunmehr im MißverhäHnis<br />
zu dem kalten Luftstrom steht.<br />
<strong>Der</strong> andere Nadlteil liegt auf akusbischem<br />
Gebiet. Manche Geräte haben eine -geradezu<br />
verdädltige Ähnlichkeit mit ehemaligen<br />
Luftschulzs.irenen. I>ieser Umstand verbietet<br />
es, sie dort aufzustellen, wo sie oft am<br />
dringendsten gebraucht werden, nämlich<br />
im Verkaufsraum oder Anpassungs-raum.<br />
Schade um den guten Kunden, der beim<br />
Einschalten unseres „Nerventöters" .fludltartig<br />
den Laden veriäßt. Manchmal kann<br />
hi0i" dadurch Abhilfe gesdlaHen werden,<br />
indem man das Gei"äit auf Gummi oder Filz<br />
lagert. Warum sollte man es eigentlidl<br />
nicht auch in der T,ischplatt,e der Werkstatt<br />
versenken? So könnte es uns weder durdl<br />
seine sperrige Form noch durch sein oftmals<br />
verhängnisvolles .Anschlußkabel stören.<br />
Ein zweckmäßiger Sdlieber, der gleidlzeitig<br />
den Stromkreis bei>m Zuschieben unterbricht,<br />
deckt das Gan2e während des<br />
Nidltgebrauchs ab. Außerdem kann hier<br />
nach Belieben eine zusätzliche Schallisolation<br />
durdl Glaswolle oder ähnliches erfolgen.<br />
Eine andere Lösung des Geräuschproblems<br />
hat sidl während der Kriegs- und<br />
Nadlkriegs-jahre ergeben, als nämlich In<br />
vi-elen Werkstätten die Heißlufterzeuger<br />
infolge Motor,schaden ausfielen. Man bediente<br />
sich in solchen Fällen dail'll normaler<br />
GLühkörper (mit Edisongewinde),<br />
w,ie sie für Heizsonnen usw. üblich. sind.<br />
Um einen möglich·st großen Nutzeffekt zu<br />
erzielen, baute man kegelförmige Reflektoren<br />
dazu. Das Ganze wurde dann in<br />
einer schmalen Konservenbüdlse (Spargeldose}<br />
unt•erg,ebracht und mit GlaswoMe isoliert.<br />
Oben wurde das Rohr durch ein Stück<br />
grobmasdligen Siebdraht abgedeckt. Diese<br />
billigen einfachen Geräte, die sich gleidlzeitig<br />
zum Kitten von Doppelfokusglä'Sern<br />
vorzüglidl eigneten, haben sidl bestens bewährt.<br />
Es kam nur darauf an, den Heizwiderstand<br />
in seiner Drahtlänge so zu<br />
bemessen, daß die zuläs,si,ge maximale<br />
Erhitzung,stemperatur nicht übersdlritten<br />
wurde. Ein erhebl,imer Nachteil war allerdings<br />
die lange Anheizze_it, so daß man<br />
nicht sofort die benöti
Zelluloid in seiner gesamten Masse durchdringen,<br />
während bei der bisher üblichen<br />
Heißluft sich das Materi,a! v-0n seiner<br />
Oberfläche bis zum Innern nur langsam erwärmte.<br />
Kohlen- oder gar Kollektorschäden<br />
blieben bei langjährigem Betrieb unserer<br />
üblichen Heißluft,erz.euger nicht aus. <strong>Der</strong><br />
Infrarotstrahler arbeitet geräuschlos und<br />
verlangt praktisch keine W,artung. Seine<br />
Lebensdauer ,ist bedeutend größer als die<br />
aus<br />
einer Glühlampe. Schnelle, sichere, exakte<br />
Arbeitsweise, zweckmäßige · Ausführung<br />
und verhältnismäßig niedrige Betriebskosten,<br />
das· sind die hervorragenden<br />
Eigenschaften des IR-Strahlers. Er wird als<br />
Werkstattgerät des Augenoptike·rs wohl<br />
eine große Zukunft haben und es ist<br />
w,ahrscheinlich, daß mit ihm für längere<br />
Zeit d,ie letzte Entwicklu,ngsstufe unserer<br />
technischen Wärmeerzeuger erreicht ist.<br />
Anatomie, Physiologie, Pathologie, Ophthalmoskopie und Refraktion<br />
M a n i f e s t e s S c h i e l e n , diesem<br />
Wort s,ind wir bei den letzten Aus.führun~<br />
gen mehrmals begegnet. Die deutsche Be·<br />
zeidmung „offenbares Schielen" besagt<br />
dasselbe und schließt alle Mifü;tellungen<br />
der Gesichtsldnien ein (ohne Rücksicht auf<br />
den Grad derselben), die der Fus-io_nszwang<br />
nicht mehr zu überwinden vermag,<br />
die man gewissermaßen ,als Dauerzustand<br />
aufzufassen hat. An einzelnen Beispielen<br />
wurde erklärt, wie s-ich aus dem latenten<br />
Schielen ein manifestes entwickeln kann.<br />
Jedoch sind die Ursachen des letzteren so<br />
vielgestaltig, daß es den Rahmen diese1<br />
Ausführungen sprengen würde, auf alle<br />
Einzelheiten derselben einzugehen. Als<br />
eine Art Zwischenstufe vom. latenten zum<br />
manifesten Schielen kann man den p e r i o -<br />
d i s c h e n St r ab i s m u s betrachten. Es<br />
handelt sich hierbei um Schielstellungen<br />
(sie haben ebenfolls verschied1enste Ursachen),<br />
die über eine bestimmte ZeH latent<br />
bleiben und plötzlich durch einen, erkennharen<br />
Anlaß oder auch aus unerklärlichen<br />
Gründen (das heißt für den Laien<br />
unerk1ärl!ch) vorübergehend manifest werden.<br />
Grundsätzlich hat man das manifeste<br />
Schielen seiner Ursache nach in zwei Gebiete<br />
zu zerfegen.<br />
1. Das muskuläre Schielen<br />
(Strabismus muscularis), das wir als Störung<br />
des Muskelgleichgewichtes in seinen<br />
verschiedensten Formen bereits kennen<br />
gelernt haben. Sofern der Refraktionszustand<br />
beider Augen g.Jeichwertig ist, kann<br />
es wechselseitig auftreten (alternierender<br />
Strabismus), so daß entweder das linke<br />
Auge schieI,t und das rechte fixiert oder das<br />
rechte Auge schielt und das linke fixiert.<br />
Dieser Zustand is-t jedoch verhältnismäßig<br />
selten anzutreffen, er macht noch keine<br />
1S-/o aller Fälle aus. Weitaus häufiger (ca.<br />
800/o) findet man einse-itige,s Schielen (monoculärer<br />
oder stationärer Str,a.bismus) vor.<br />
Ein Auge, und zwaT immer da·s mit der geringeren<br />
Sehleistung, weicht s-tändiq von<br />
der NormalsteHun,g ab (pe:rmanentes ~chielen}.<br />
Zumeist geht dieser Zust,and aus dem<br />
latenten Schielen hervor und während<br />
einer qewis·sen Ubergangszeit treten störende<br />
Doppelbilder auf. Sobald di-ese jedoch<br />
nicht mehr empfunden werden, .ist die<br />
Ausschaltung (Exklusion} des Schielauges<br />
vom bin-okularen Sehakt bereits vollzogen.<br />
Als charakteristisches, äußeres Merkmal<br />
dieses konstanten Stellungsfehlers bemerken<br />
wir, daß das Schielauge alle Bewegungen<br />
des normalen (fixierenden) Auges<br />
im gleichen Sinne und unter Einhaltung<br />
des gleichen Sdrlelwinkels begleitet. De~<br />
halb spricht man auch von einem soge-<br />
Fortsetzung: und Schluß aus Beilage 33<br />
nannten B e g 1 e i t s chi e 1 e n (Strabismus<br />
c o n c o mit an ·s). In Abbildung Nr. 33<br />
ist ein solcher Fall dargestellt.<br />
Da,s linke Auge ist das fixierende (FA)<br />
und befindet sich in der Geradeau,s-Blickstellung<br />
(Auge als Vollinie und Gesichtslinie<br />
als Strichpunktlinie gezeichnet). Das<br />
rechte ist das Schi-elauge (SA). Sein,e Gesichtslinie<br />
i-st ,stark nach innen gerichtet -<br />
oder mit anderen Worten, es besteht „Innenschielen<br />
rechts" (Strabismus convergens<br />
muscularis). Macht jetzt das fix.ierende<br />
linke Auge (FA)· eine Blickwendung<br />
Abb.33<br />
von 3Q O nach rechts (punktiert gezeichnet).,<br />
so wird es vom schielenden rechten Auge<br />
bei dieser Bewegung begleitet. Und zwar<br />
führt das rechte Auge (SA) ebenfaUs eine<br />
Blickwendung von 30 ° aus.<br />
2. D a s L ä h m u n g s s chi e 1 e n (Strabismus<br />
paralyticus) hat dage,gen einen<br />
ganz anderen Charakter. <strong>Der</strong> Schielwinkel<br />
kann hierbei - je nach .den· zeitweiligen<br />
Blickstellungen - einmal enorm groß s,ein,<br />
während er ein anderes Mal gleich Null<br />
ist, was einer Parallelstellung der Gesichtslinien<br />
praktisch gleichkommt. Dieser Zustand<br />
erklärt sich daraus, daß durch die<br />
Lähmung eines Muskels, d-as Muskelgleichgewicht<br />
gestört ist. <strong>Der</strong> Gegenspieler des<br />
gelähmten Muskels bat eine größere Wirkung<br />
und wendet durch seinen Zug den<br />
Augapfel .aus der Normalstellung ab. Je<br />
nach dem Grad der Lähmung - wir haben<br />
zu unterscheiden, zwischen sogenannten<br />
Par es e n, das sind Bewegungs,schwächen,<br />
also teilweise oder unvollständige<br />
Lähmungen und den P a r a 1 y s e n , den<br />
totalen Lähmungen - bleibt da,s gelähmte<br />
Auge bei den Blickwendungen zurück. Ab<br />
·bildung 34 zeigt einen Fall von „Innenschielen<br />
rechts'" (Stra,bismus convergens<br />
paralyticus), das durch eine totale Lähmung<br />
des äußeren geraden Muskels (Abducens)<br />
GM am rechten Auge bedingt ist.<br />
1<br />
. I<br />
/<br />
/<br />
. \<br />
1 \<br />
/<br />
/<br />
i \/<br />
. .,,/ \<br />
1 /<br />
([)<br />
\<br />
.. /<br />
/ I Abb.34<br />
/<br />
/<br />
:'<br />
Das linke Auge ist in Takt und, blickt<br />
geradeaus (Vollini:e). Das r,echte Auge<br />
weicht hin,g,egen mit seiner Gesicht~linie<br />
(StrichpunktLini-e) erheblich nach innen ab.<br />
- Die Mißstellung wurde -absichtlich übertrieben<br />
dargestellt. - Bei einer Blickwendung<br />
des linken Auges nach rechts (punktierte<br />
Linien) verbleibt d,as rechte Auge in<br />
seiner ur,sprünglichen Mißstellung, weil<br />
eben der Impuls, der beide Mus:keLpaare<br />
zum Zwecke dieser Bewegung innerv-ieren<br />
muß, den Abducens des rechten Auges infolge<br />
eines Defektes der Nervenbahn nicht<br />
erreichen kann. Bei dieser Blickst~lun,g ist<br />
also der Schielwinkel wesentlich größer als<br />
beim Geradeausblick. Allgemein kann man<br />
desha~b sagen, die Mißstellung des · gelähmten<br />
Auges wird um so größer bzw. offensichtlicher,<br />
je mehr sich die B_lickrichtung<br />
des normalen Auges der Zugrichtung<br />
des gelähmten Muskels nähert. Den gegenteiHgen<br />
Fall beobachten wir .in Abbildung<br />
35. Bei linksseitiger Blickwendung<br />
nimmt der Schielwinke,l mehr und mehr ab,<br />
bis dann das linke Auge e,ine Stellung erreicht<br />
hat, wo der Aus.fall des gelähmten<br />
Muskels GM (vom rechten Auge) praktisch<br />
bedeutungslos wird.<br />
\<br />
\.<br />
\<br />
Parallelstellung der Gesichtslini,en ist<br />
herbei,geführt, binokulares Einfachsehen somit<br />
möglich. Es ist deshalb kaum verwun-
derlidl, wenn jene Mensdlen, die von einer<br />
so gearteten Lähmung betr-offen sind, durdl<br />
eine ausgleichende Kopfdrehung diesen Defekt<br />
zu korrigieren versudlen. Um beim Geradeausblidc<br />
(auf die Körperstellung bezogen)<br />
Doppelbilder zu vermeiden, drehen<br />
sie ihren Kopf nach redlts (Abbildung<br />
Nr. 36), bis die Gesidlt-slinie ihres linken<br />
Auge,s parallel zur Mißstellung des rechten<br />
Auges verläuft.<br />
Abb.36<br />
Die Zwangshaltung des Kopfes ist für<br />
alle Augenmuskel'iähmungen dlarakteristisdl<br />
- ihre Ridltung n
D i a s k o p (griedl.) = ein Bildwerfer für<br />
Durdilidltprojektion.<br />
d i s p a r a t (lat.) = einander nidlt gk!idlsinnig<br />
zugeordnet, unvereinbar.<br />
ß x k I u s i o n (lat.) = die Aus-schaltun,g.<br />
Eine E x k I u s i o n s b r i 11 e ist eine<br />
Sehhilfe, die ein Auge zweck,s Unterdrückung<br />
von Doppelbildern vom Sehakt<br />
aussdlaltet.<br />
Fovea centrali ·s (lat.) = die Netzhautgrube<br />
oder das Sehgrübchen, die<br />
Stelle des schärfst~n Sehens.<br />
f o v e a I e s S e h e n (lat.-deutsch)<br />
= unter normalen Verhältnissen ein unbedingt<br />
sdrnrfes, deutliches Sehen.<br />
Fusion (lat.) = die Verschmelzung.<br />
He t er o p h o r,i e (griech.) = Sammelbegriff<br />
für alle Arten, von latentem bzw.<br />
manifestem Schielen, wie Esophorie, Exophorie,<br />
Hyperphorie, Kataphorie und Zyklophorie.<br />
Ho r o p t er 'kreis (griech.-deutsch)<br />
= eine gedachte kreisförmige Linie, die<br />
alle diejenigen Raumpunkt.e schneidet,<br />
die auf korrespondierenden Netzhautstellen<br />
zur Abbildung kommen.<br />
i den t i s c h (lat.) = g,Ieichbedeutend,<br />
wesensgleich.<br />
k a r t o g r a phi s c h<br />
(franz .• griech.)<br />
= auf geographische Karten bezü-glich.<br />
k o r r es p o n die r e n d (lat.) = einander<br />
zugeordnet.<br />
Mikro o r q an i s m e n (griech.)<br />
= Kleinstlebewesen.<br />
maximal (lat.) = von Maximum,<br />
das ist der Höchstwert.<br />
monoculäres S-chiele•n (griech.,<br />
lat.-deutsch) = das einäugige bzw. einseitige<br />
Schielen.<br />
Mo til i t ä tss töru n qen (lat.-deutschl<br />
=: ein Sammelbegriff für Störungen des<br />
Bewegungsapparates. Mo t I o n (lat.)<br />
= die Bewegung.<br />
0 r .t h o p h o r i e (qriech.) = d,ie richtige<br />
bzw. normale Stellung des Augenpa,ares,<br />
die binokulares Einfachsehen ermög:licht.<br />
0 p a I g las (lat.-deutsch) = im Volksmund<br />
als Milchgias bezeichnet. Ein Glas,<br />
das bei seiner Schmelze durdl Zusatz<br />
von Knochenasche oder anderen Subsbanzen<br />
einen trüben Charaikter erhält.<br />
Es wirkt daher auf durchscheinend,es<br />
Licht zerstreuend.<br />
Para 1 y s e (griech.) = die Lähmung.<br />
Parese bzw. P-aresis (griech.)<br />
= eine Lähmungserscheinung bzw. Bewegungsschwäche<br />
durch Nervendefekt<br />
verursacht.<br />
P e r f o ratio n (lat.) = die Durchlöcherung,<br />
der Durchbruch.<br />
p e r i o d i s c h e s Schi e 1 e n (griech.<br />
deutsch) = . zeitweiliges, vorübergehendes,<br />
sich wiederholendes Schielen.<br />
permanentes Schielen (lat.-deutsch)<br />
= anhaltendes, ständiges, d,auerndes<br />
Schielen.<br />
Pr Im ä r s t e 11 u n g (lat.-deutsm) = von<br />
P r i m a die Erste. Primärstellung der<br />
Augen, das ist jeille Lage des Augenpaares,<br />
wo die Augenachsen beim Fern<br />
•blick (geradeaus) parallel verlaufen.<br />
S e kund ä r s t e 11 u n g (lat.-d!eutsch<br />
= von S e k u n d a = die Zweite. Sekundärstellung<br />
der Augen, das ist jede<br />
Lag~ des Augenpaares, di,e von der<br />
Primärstellung abweicht.<br />
St r ab i s m u s c o n c o mit ans (lat.)<br />
= das Begl-eitschielen.<br />
Strabismus convergen•s (lat.)<br />
= das Innenschielen, Einwärtsschielen.<br />
S trab i s m u s d i v e r gen s (lat.)<br />
= das Außemschielen, Auswärtssdlielen.<br />
S t r ab i s m u s m u s c u l a r i s (lat.)<br />
= das Schielen, dessen Ursame in einer<br />
Muskelanomalie, Muskelsmwäche oder<br />
eines Muskeldefektes liegt.<br />
Strabismus paralyticus (lat.-griech.)<br />
= das Lähmungssch,i,eJen.<br />
S trab i s m u s ver t i c a I i s (lat.)<br />
= das Höhenschielen.<br />
<strong>Der</strong> Lehrlings • Funk<br />
V i r u s (lat.) = ein sehr kleiner Krankheitserreger,<br />
der im Lichtmikroskop nicht<br />
sichtbar ist, also nur mit dem Elektronenmikroskop<br />
,gesehen werden kann.<br />
Hannes Steppke mit seinem Hörbild<br />
Erlauschte Lektion<br />
Irgend etwas liegt heute in der Luft, man<br />
weiß nur noch lllicht was. <strong>Der</strong> Chef steckt<br />
sich schon •die zweite Havanna ,an - ein<br />
Ereignis, das man von der Werkstatt aus<br />
mit gemismten Gefühlen beobachtet. Herr<br />
Priemel 1<br />
der Gehilfe, marschiert auch schon<br />
den ganzen Morgen etwas nervös durms<br />
Gelände. Endlich kurz vor Mitt,a,g brummt<br />
der Summer - zweimal, das gilt Herrn<br />
Priemel. .,Mit mir hat er's also diesmal<br />
nich". Schwein gehabt!"' Von einem Alpdruck<br />
befreit geht Kuno, der Lehrling-, wieder<br />
an seine Arbeit. Im Allerheiligsten<br />
bleibt es auffällig ruhtg•. Man sollte eigentlich<br />
mal hören .•. klar, warum denn nicht11<br />
Die Wand zwischen Laden und Büro ist nur<br />
dünn. Wenn man da ganz ruhig ist, kann<br />
man jedes Wort verstehen . ., ... selbstver•<br />
ständlich bin ich mit Ihren Leistungen zufrieden,<br />
sowohl im Laden als auch in der<br />
Weril{Sitatt - - aber auf der anderen Seite<br />
müssen Sie einsehen, daß Ihr derzeitiger<br />
Lohn eine gewisse Höchstgrenze erreicht<br />
hat:· Kurze ~ause, vermutlich mamt der<br />
Chef jetzt -ein paar krä.ftige Z:ü1ge an der<br />
Havanna. Dann meldet sich eine zaghafte<br />
Stimme: ,.Ich möchte - - ,also das ist so,<br />
meine Braut un,d ich - - wir wollen hei•<br />
raten."' .,Herzlichen Glückwunsch zu diesem<br />
Entschluß, aber ich wüßte wirklich nicht, in<br />
welmer Hinsimt dieses Ereignis meinen<br />
Geschäfts,g·ang positiv beeinflussen :könnte."<br />
Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann wird<br />
er ungemütlich, der Alte. ,.Sehen Sie, Herr<br />
Priemel, als im so alt war wie Sie, da hab'<br />
ich mich ein wenig auch um die Voraussetzungen<br />
für einen flotten Geschäftsgang gekümmert<br />
- und mein (;hef hat diese Bemühungen<br />
nicht übersehen können. Wir<br />
hatten damals keine so sch.önen großen<br />
Schaufenster wie hier. Trotzdem - jeden<br />
Monat, solche Dekorationen! Das Geld<br />
könnten Sie sim bei mir noch verdienen -<br />
aber ich brauche Samen, die die Konkurrenz<br />
noch nicht g,ebr,amt hat. Originelle<br />
Einfälle müssen das seip, die den Vorübergehenden<br />
zum Stehenbleiben 7JW,ingen." In<br />
diesem Augenblick ,geht die Ladentür auf<br />
- Kundschalft, Kuno muß seinen Hormposten<br />
verlassen. Doch abends als er nach<br />
Hause kommt, denkt er nom einmal über<br />
das Erlauschte nach. Dekorieren muß man<br />
also können und - wie sagte der Chef,<br />
originelle Ideen muß man haben. In einem<br />
knappen halben Jahr wird seine Lehre zu<br />
Ende sein. Kuno ist ein fixer Kerl, er hat<br />
den Ehrgeiz, den anderen immer eine Nasenlänge<br />
vor-aus zu sein. Flugs smwingt er<br />
sich aufs Stahlroß und fährt runter zu Onkel<br />
Arthur - das ist der Mann, der beim<br />
Textilmüller immer die tollen Schaufenster<br />
macht. _.,Ja siehst du, am Anfang ist natürlim<br />
die Idee und dann muß du genau wissen,<br />
wieviel Raum du zur Verfüigun,g hast<br />
und wie er -sim werbetemnisch am besten<br />
nutzen läßt. Dabei kann man sich leimt<br />
Yerhauen. Kann sehr· unangenehm werden<br />
~o etwas - Material und Zeitaufwand, beides<br />
kostet Geld. Am besten, du machst dü<br />
ein Modellschaufenster. Ich meine das so:<br />
Das Schaufenster deiner Firma baust du im<br />
Maßstab 1: 10 naturgetreu nam und führst<br />
darin die Dekoration erst mal .im kleinen<br />
aus. Gefällt sie deinem Chef, dann ist es<br />
ein Kinderspiel, die Sache noch einmal im<br />
großen Maßstab zu wiederholen." Kuno ist<br />
beq,eistert davon - er wird dieses Modellsdlaufenster<br />
bauen. In der Nacht hat ·er<br />
einen aufregenden Traum. Irgendwo war<br />
da.s Stidl.wort „Verkehrserziehunqswoche"<br />
ge-fallen.. Kuno nahm diese Gelegenheit<br />
beim Smopfe und machte dazu eine Dekoration.<br />
Auf der Rückwand „seines Schaufensters"<br />
demonstrierte er einen Autounfall,<br />
der seine Ursache in dem schlechten<br />
Sehvermögen des Fahrzeugführers hatte.<br />
Vor dem Smaufenst,er, halb über dem Bürgersteig<br />
hängt eine Verkehrsampel. Gerade<br />
leumtet sie grün, jetzt kommt gelb und als<br />
das rote Licht aufflammt, ertönt aus d.em<br />
eingebauten Lautsprecher Schallplattenmusik.<br />
Diese •bricht plötzlich ab: .,Fußgänger,<br />
Achtung! Auch Du kannst einen<br />
s.olmen Verkehrsunfall verursachen .. .''<br />
Und nom etwas hat Kuno .in d,ieser Nacht<br />
geträumt. Die Optiker seiner Stadt {man<br />
sollte das nicht für möglich halten) waren<br />
sich wirklim einmal einig und führten in<br />
di-esem Zusammenhang: eine Kinogemeinsmaftswerbung<br />
durch, wobei dieselbe<br />
Schallplatte abends noch einmal im Lichtspieltheater<br />
ablief. Na, wenn das keine<br />
Werbung isH Ja, ja, den Seinigen gibt's der<br />
Herr im Schlafe.
Det. ~ugenopti er, Düsseldorf Nr. 7/<strong>1951</strong>-Seite 17<br />
Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong><br />
(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />
Vor s. i t z ende r : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />
Geschäftsführer: Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 41 ·(nach Geschäftsssdtluß 4 25 55).<br />
G es c h ä f t s stelle : Düsseldorf, Worringer Straße 57 (Linie 8 und 9 ab Hauptbahnhof). - Zuschriften· und Rückfragen<br />
erbitten wir stets nach Düsseldorf, Worringer Straße 57, um Verzög,erungen in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bezirk Düsseldorf<br />
Am Mittwoch, dem 2 0. J u n i 1 9 5 1 , fand die schon längst<br />
fällige Innungsver!jammlung statt, die Herr Obermeister B r i n k<br />
eröffnete mit einer Begrüßung der erschienenen Kollegen und<br />
der Gäste. Anwesend waren Herr D a n n e n f e I s e r als Präsident<br />
des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>•, Herr M ü l I er<br />
in seiner Eigenschaft als Gesdläftsführer des Landesverbandes<br />
.Nordrhein", Herr Dr. Spie s s als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />
Düsseldorf und }Jerr <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Grün als 2. Vorsitzender des .Bundesnichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong>•.<br />
Nach Genehmigung des Prokokolls der vorangegangenen<br />
Sitzung, gab Obermeister Brink einen umfassenden Tätigkeitsbericht.<br />
Anschließend sprach der Präsident über die Meister- und<br />
Gehilfenprüfungen und die Ausbildung des Nachwuchses im<br />
allgemeinen.<br />
<strong>Der</strong> Wirtschaftstreuhänder Herr J a n d a behandelte in einem<br />
längeren Referat das Rechnungswesen, die Kassenführung und<br />
allgemeine Steuer•Fragen, soweit sie für den <strong>Augenoptiker</strong> von<br />
besonderem Interesse sind. Seine sehr aufschlußreichen Ausführungen<br />
fanden ·ungeteilten• Beifall.<br />
Herr O p p e n l ä n d e r von der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf<br />
legte das Zahlenmaterial des verflossenen Etatjahres vor<br />
und ansdlließend den neuen Haushaltplan, Für das Jahr 1950/51<br />
wurde dem Vorstand Entlastung erteilt und da Einsprüche gegen<br />
den neuen Haushaltplan nicht erfolgten, wurde er durch den<br />
Obermeister in Kraft gesetzt. Als. Kassenprüfer schlug man die<br />
Kollegen Heinrich M ü 11 er , Düsseldorf, und Ernst B r o den ,<br />
Ratingen vor, was einstimmig bejaht wurde.<br />
Herr Grün als 2. Vorsitzender des B NA sprach über die<br />
Ziele dieses Verbandes und die Pläne über die Weiterbildung<br />
des Nachwuchses. Hierbei unterstrich er insbesondere die Bestrebungen<br />
des B NA , mii den Innungsverbänden aufs Beste<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Herr Präsident D a n n e n f e I s e r nahm nach kurzer Pause<br />
erneut das Wort, um über die Gründung des .Zentralverbandes<br />
der <strong>Augenoptiker</strong>" in Bad Godesberg eingehend zu sprechen und<br />
alle übrigen Probleme zu behandeln, die das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk<br />
insbesondere im Innungs-Bezirk Düsseldorf angeht.<br />
Er bat nachdrücklichst um weiteren Zusammenhalt, denn einmal<br />
müßte der nun fast zweijährige Kampf zum Erfolge führen,<br />
weil das Recht auf unserer Seite sei.<br />
Mit der Neufestsetzung von Preisen durch die Industrie für<br />
Brillengläser und einigen Hinweisen auf die mit den Krankenkassen<br />
vorgesehenen Verhandlungen, schloß Herr Dannen•<br />
f e l s er seine mit größtem Beifall aufgenommenen Ausführungen.<br />
Bevor Herr Obermeister ,8 r in k die sehr anregend verlaufene<br />
Innungs-Versammlung gegen 19 Uhr sdlloß, einigte man sich<br />
schließlich noch, die zukünftigen Innungsversammlungen auf<br />
einen Sonntag-Vormittag zu verlegen, . um damit allen Kollegen<br />
die Teilnahme zu ermöglichen. -<br />
gez. Deselaers.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bezirk Essen<br />
In der Mitglieder'l,'.ersammlung der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />
Essen vom 29. Mai <strong>1951</strong> im .Haus Hindenburg• konnte Obermeister<br />
Mo h r i n g· e r als hochwillkommene Gäste den Herrn<br />
Präsidenten des Zentral-Verbandes der Au9enoptiker, <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Hans D an n e n f e l s er, Köln, und den Geschäftsführer<br />
des Verbandes, Herrn Fritz M ü 11 er, begrüßen.<br />
Die Versammlung war sehr erfreut über deren Erscheinen und<br />
zeigte dies auch ganz offenkundig.<br />
Zunächst fanden interne Innungsangelegenheiten ihre Erledigung:<br />
Herr · Geschäftsführer Franz Zimmermann von der<br />
Kreishandwerkerschaft Essen erstattete die Jahresrechnung für<br />
das Geschäftsjahr 1950 und trug auch den Haushaltsvoranschlag<br />
für das Geschäftsjahr <strong>1951</strong> unter Erläuterung aller Einnahmeund<br />
Ausgabetitel vor. Jahresrechnung und Haushaltsplan fanden<br />
einstimmige Genehmigung, wodurch insbesondere die in der<br />
Innung herrschende Einmütigkeit deutlich zum Ausdruck kam.<br />
Alsdann nahm V.erbandsgeschäftsführer Fritz M ü 11 er das<br />
Wort und berichtete eingehend über die inzwischen stattgehmdenen<br />
Verhandlungen mit der optischen Industrie im Bundesgebiet<br />
hinsichtlich der Erhöhung der Preise für Gläser und<br />
Gestelle, wobei er ausführlich auf den vom Verband gemachten<br />
Vorschlag der besonderen Behandlung der Markenbrillengläser<br />
einging. Nach lebhafter Aussprache über diesen Punkt, an der<br />
auch Präsident Dannen f e l s er teilnahm, billigte die Versammlung.<br />
einstimmig den Verbandsvorschlag.<br />
Weiter sprach Herr M ü 11 er über die Forderung des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks<br />
gegenüber den Ortskrankenkassen auf eine<br />
entsprechende Erhöhung der Preise für Kassenlieferungen und<br />
teilte mit, daß nach Kündigung des Vertrages mit dem VDAK<br />
zum 30. Juni <strong>1951</strong> die Verhandlung wegen eines Neuabschlusses<br />
mit Nachdruck geführt würde.<br />
Insbesondere · wendete sich der verdienstvolle Verbandsgesdläftsf.ührer<br />
Fritz M ü 11 er in seinen Ausführungen der Gemeinschaftswerbu09<br />
zu. Er beleudltete eindringlich, wie wertvoll<br />
die Bildung der „Fördergemeinschaft der deutschen Augenoptik•,<br />
in der die Produk!tion, der Fachhandel und die Augenoptiiker<br />
zur gemeinsamen Werbung zusammengeschlossen seien, sich bisher<br />
ausgewirkt habe. Notwendig sei aber, daß zu dieser allgemeinen<br />
Werbung a~ch die persönliche des Augenoptiked<br />
~reten müsse. Hierbei sei der größte Augenmerk auf eine wirkungsvolle<br />
Gestaltung des Schaufensters zu legen.<br />
Die Mitteilung, daß von Seiten des .Zentralverbandes• eine<br />
allgemeine und ständige Augenüberprüfung bei den Schülern<br />
und Schülerinnen der Volks-, Höheren und Berufsschulen bei<br />
den maßgebenden Stellen angestrebt werde, löste allgemeine<br />
Zustimmung und Befriedigung aus.<br />
Nunmehr nahm Herr Präsident D an n e n f e l s e r in grundlegenden<br />
und mit offensichtlidler Hingabe an sein Amt vorgetragenen<br />
· Ausführungen zu den Gesamtaufgaben der Organisation<br />
der <strong>Augenoptiker</strong> Stellung. Nach einem Berich.t über die<br />
endlich erfolgte Gründung des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>•<br />
für das Bundesgebiet und Westberlin wandte er sich<br />
insbesondere der Ausbildung des Berufsnachwuchses zu. Er<br />
warnte von unüberlegter Einstellung von Lehrlingen, weil der<br />
Beruf übersetzt wäre und viele Gesellen erwerbslos seien. Mit<br />
vollem Ernst und aufopferungsbereiter Lehrtätigkeit müsse die<br />
gründliche und umfassende Ausbildung der Lehrlinge betrieben<br />
werden: ,Dabei müßten Betrieb, Innung und Berufsschule verständnisvoll<br />
zusammenwirken.<br />
Auch den Fragen einer wirkungsvollen Werbung wendete er<br />
sich zu.<br />
Die anwesenden Mitglieder nahmen mit großem Interesse<br />
regen Anteil an den Ausführungen des Präsidenten D an n e n -<br />
f e l s e r und des Geschäftsführers M ü 1 I e r , wofür die lebhafte<br />
Aussprache ein beredtes Zeugnis ablegte. Obermeister Mo h<br />
r in g er dankte in herzlidler Weise den beiden Herren für<br />
ihre wertvollen Vorträge und gab die Versicherung ab, daß die<br />
Innung Essen einmütig zum Landesinnungsverband und auch<br />
zum Zentralverband stehen werde.<br />
Obermeister M o h r i n g e r warb dann noch für eine Unterstützung<br />
der Bestrebung der Innung, die Fachklasse der <strong>Augenoptiker</strong>lehrlinge<br />
bei der Handweü.er-Berufsschule in Duisburg<br />
mit den erforderlichen Einridltungs- und Unterrichtsmaterialien<br />
zu versehen. Eine durdlgeführte Geldsammlung erbrachte den<br />
nidlt geringen Betrag von rund 400,- DM. Herzlich dankte er<br />
den. Spendern. Er gab dann noch den Inhalt eines neuen Abkommens<br />
mit der Innungskrankenkasse der Kreishandwerkerschaft<br />
Essen über neue Preise für die Belieferung dieser Kasse<br />
bekannt.<br />
Einen freudigen Höhepunkt · erreichte die Versammlung, als<br />
Obermeister M o h r i n g e r dem eifrigen und von seiner Aufgabe<br />
ganz erfüllten Lehrlingswart der Innung, Herrn <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
und Diplom-Optiker Karl K l o t h , der am 1. April<br />
ds. Js. 4uf eine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit bei der Firma<br />
<strong>Augenoptiker</strong> Ruhllik.e zurückblicken konnte, das hierüber von<br />
der Handwerkskarnmer Düsseldorf ausgestellte Ehren-Diplom<br />
überreichte. Er verband diese Ehrung mit dem herzlidlen IDank<br />
der Innung für seine dem Berufsstande bei der Betreuung und<br />
Ausbil
Seite 18-Nr. 7 <strong>1951</strong><br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />
Die Meisterprüfungen der Hamburger <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />
fanden im Mai statt; hierzu hatten sich sechs Prüflinge gemeldet.<br />
<strong>Der</strong> Meisterprüfungsausschuß unter Vorsitz von Kollegen Bau -<br />
man n legte folgende Arbeiten fest:<br />
Arbeitsprobe:<br />
Eine Presbyopenbrille nach gegebenen Maßen. Steg aus<br />
vollem Neusilbermaterial gefeilt. Ränder nach selbstgefeilter<br />
Formscheibe gebogen. Gläser torisch und prismatisch.<br />
Eine Refraktion an älterer, kurzsichtiger Person, mit genauen<br />
schriftlichen Angaben über die einzelnen Prüfungsvorgänge.<br />
Meisterstück:<br />
Eine Schwebebalkenbrille in Schmetterlingsform, nach<br />
Modellkopf mit torischen Gläsern, bei gleichzeitiger genauer<br />
Anpassung der .fertigen Brille.<br />
Anpassen einer Cell-Lagerbrille.<br />
_Die praktische Arbeit, die Refraktion sowie das Anpassen<br />
wurden auf 3 Tage verteilt und fanden unter Aufsicht der<br />
Prüfungsmeister in der Innungs-Lehrwerkstatt statt.<br />
Zu den t h e o r e t i s c h e n Prüfungen in der Handwerkskammer<br />
kamen noch vier weitere Prüflinge, so daß im<br />
ganzen zehn Gehilfen daran teilnahmen.<br />
Als Au f s a t z wurde gestellt: <strong>Der</strong> Sehvorgang im menschlichen<br />
Auge. Des weiteren 20 schriftliche Fragen aus dem<br />
Gebiet der Optik. Mit mündlicher Fragestellung nahm die<br />
Prüfung ihren Abschluß.<br />
Von den sechs Meisterprüflingen genügten nur drei den gestellten<br />
Anforderungen.<br />
Im Beisein des Obermeisters K e l b sowie einigen Herren<br />
von der Gewerbekammer und des Prüfungsausschusses fand die<br />
Meisterprüfung einen würdigen Abschluß.<br />
M a n n i g<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Regierungsbezirk Münster i.W.<br />
(Sitz Recklinghausen)<br />
Am 3 0. Mai 1 9 5 1 fand in den Zoo-Gaststätten in M ü n s t er<br />
i. W. eine außerordentliche Innungs versa mm 1 u n g statt,<br />
die Herr Obermeister M e e s e mit der Begrüßung der zahlreich<br />
erschienenen Mitglieder eröffnete. ~ Das vom Geschäftsführer<br />
verlesene Protokoll der letzten Versammlung wurde gut geheißen.<br />
Nach Erledigung weiterer Regularien berichtete der<br />
stellv. Obermeister Wies man n über die Delegierten-Tagung<br />
in Bad Godesberg. <strong>Der</strong> Vortragende schilderte eingehend die<br />
Gründung des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>", wobei er<br />
die Einmütigkeit aller gefaßten Beschlüsse besonders unterstrich.<br />
- <strong>Der</strong> Obermeister referierte über die· derzeitige schwierige<br />
Lage des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks, wobei er auch die bevorstehenden<br />
VEirhandlungen mit den Krankenkassen ·erwähnte. Er<br />
kam :hierbei auch auf das vom „Deutschen Handwerksinstitut<br />
e. V." München erstellte Kalkulations-Gutachten zu •sprechen und<br />
empfahl es den Kollegen dringend zur Anschaffung; - Von<br />
Herrn W i es man n unterstützt, sprach Obermeister M e e s e<br />
schließlich-über Nachwuchsfragen, wobei die Lehrlingsausbilß.ung<br />
im Mittelpunkt der Darlegungen stand. - <strong>Der</strong> Geschäftsführer<br />
der Innung berichtete dann über die Wiederherstellung · der<br />
Selbstverwaltung in der Sozialversicherung, die als Fortsdlritt<br />
von jedem Handwerker nur begrüßt werden kann.<br />
Nachdem Herr Obermeister M e es e auf verschiedene Fragen<br />
der Kollegen Auskunft gegeben hatte, schloß er die· so anregend<br />
verlaufene Versammlung.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung München-Oberbayern<br />
Die <strong>Augenoptiker</strong>innung München-Oberbayern veranstaltete<br />
am 28. Juni <strong>1951</strong> eine Lehrlings-Freisprechungsfeier im wohlbekannten<br />
Salvatorkeller, zu der alle Innungsmitglieder mit ihren<br />
Angehörigen sowie die Angehörigen der Prüflinge eingeladen<br />
waren. <strong>Der</strong> Obermeister, Herr Gutsch, begrüßte die Erschien·enen,<br />
der Vorsitzende des Landesinnungsverbandes, Herr Herder, widmete<br />
den Prüflingen freundliche Worte und ermahnte sie, bei der<br />
Freude über den Prüfungserfolg nicht die Dankbarkeit gegenüber<br />
ihren Eltern und Lehrmeistern zu vergessen, die ßJe mit<br />
Mühe und Opfern an diesen Wendepunkt ihres Lebens geführt<br />
haben. Die 14 Junggehilfen, die die Prüfung bestanden haben,<br />
wurde12 dann durch den Obermeister mit Handschlag und Aushändigung<br />
des Gehilfenbriefes freigesprochen. Sie waren für den<br />
Abend Gäste der Innung. Die vier erfolgreichsten Prüflinge wurden<br />
durch Uberreichung eines Buchpreises geehrt. Es sprachen<br />
noch der Vorsitzende des Gehilfen-Prüfungsausschusses, Herr<br />
Fischer, der stellv. Obermeister, Herr Liebold, und der Leiter der<br />
Berufsschule, Herr Prof. Müller. Anschließend vergnügten sich<br />
Jung und Alt bei Musik, froher Unterhaltung und Tanz.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
A U S DE M HANDWE RK<br />
Geschällserölinungen und -verlegungen<br />
Kleve: <strong>Der</strong> UhrmiHher'?eister und <strong>Augenoptiker</strong> Willy Wahmers eröffnete<br />
Große Straße m semem neu erbauten Hause ein Fachgeschäft für Uhren<br />
und Optik.<br />
Münster 1. W.i -<strong>Augenoptiker</strong>meister Josef· Kruse zeigt uns seine Geschäftsverlegung<br />
von Wiener Straße 33 nach Warendorler Straße 57 an.<br />
Rendsburg: Am 1. Juli übernahm Frau E. Bracht von dem Pächter das optische<br />
Fachgeschäft ihres in russischer Kriegsgefangensdlaft verstorbenen Mannes<br />
so ~aß si~ die'Firma Johannes Bradlt, Jungf8rnstieg 6, wieder in Familien~<br />
besitz befindet.<br />
Jubiläum<br />
Lüdenscheid: Vor fünfzig Jahren, am 1. Juli 1901, eröffnete der Juwelier und<br />
Uhrmachermeister Albert Hokage im Hause Thünenstraße 20 ein Gesdläft<br />
für Uhre_n, Augenoptik, Gold- und Silberwaren. 1902 verlegte er es in das<br />
Hays W1lhelmstraße 24. Im Jahre 1928 eröffnete Albert Hohage im Hause<br />
W1lh.elmstraße _34 eine Abteilung !ür Optik und Foto, und 1937 wurde das<br />
Gebaude abgenssen_, um dem heutigen repräsentativen und zweckmäßig ein·<br />
gendlteten Hohage-Haus Platz zu machen. Darin fanden dann die beiden<br />
Söhne des Gründers ein Wirkungsfeld. Werner Hohage übernahm das Fachgeschäft<br />
fü,r Uhren, Gold und Silbe_rwaren, Karl Heinz Hohage das Fachgeschäft<br />
fur Ophk und Foto. Wie 1hr Vater haben sie beide eine gründhdle<br />
Fadlausb1ldung genossen und konnten ihre Kenntnisse innerhalb und<br />
außerhalb Deutschlands erweitern.<br />
Als der Vater am 3. No~ember 1940 die Augen schloß, standen beide<br />
Söhne und der überwiegende Teil der Angestellten im Felde und das<br />
Ge.sdläft war g~sdllossen. Seit dem Ende des Krieges nahm es ei~e günstige<br />
Encw1dtftrng, mcht zuletzt wegen des allen Neuerungen und zielbewußter<br />
Werbung gegenüber stets offenen Sinns der Inhaber. Heute besdläftigt<br />
Karl Heinz Hohage sechs, Werner Hohage sogar 16 Angestellte.<br />
Solides Können, Fleiß und fortschrittlicher Geist haben dem Unternehmen<br />
bisher zum Erfolg verholfen und werden ihre Kraft ·audl in Zukunft erweisen.<br />
Verlag und Sdlriltleitung gratulieren herzlidlst.<br />
Nachtrag Nr. 40 für die lnnungslisten<br />
Zugänge<br />
Landesinnungsverband Schleswig-Holstein, Sitz Lübeck<br />
Reltz, Hugo, Optiker, Kellinghusen, Hauptstraße 25<br />
Landesinnungsverband Niedersac:hsen, Sitz Hannover<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover<br />
Riede!, Josef Optiker, Wunstori/Hann., Lange Strilße 28<br />
Landesinnungsverband Westlaien, Sitz Dortmund<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez, Detmold<br />
Sdlüle, Willy, Optiker, Lemgo 1. W ., Neue Torstraße 24<br />
Hllberer, Fritz_ Optiker, Barntrup/Lippe, Mittelstraße 19<br />
Landeslnnungsverband .Nordrhein", Sitz Düsseldorf<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez. Aachen<br />
Becker, Karl, Optiker, Mechernich/Eifel, Bahnstraße 40<br />
Hilden, Theo, Optiker, Düren/Rhld., Josef-Sehregel-Straße 32<br />
Krlescher, Peter, Optiker, Würselen, Bissener Straße 44<br />
Engellngs sen., Karl, Optiker, Erkelenz, Bahnstraße<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bez. Essen<br />
Rother, Herbert, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Essen, Rüttensdleider<br />
Schl.-H. 388<br />
N.-H. 782<br />
1<br />
W.-H. 1782<br />
W,-H, 1783<br />
Ndr.-A. 1864<br />
Ndr.-A. 1865<br />
Ndr.-A. 1866<br />
Ndr .•A, 1877<br />
Str. 48<br />
Ndr.-E. 2393<br />
Zu streichen sind:<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />
Thöleke, Uve, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Stade, Neustraße 3 H.-H. 83<br />
Landeslnnungsverband Schleswig-Holstein, SIiz Lübed< ·<br />
Stemmann, Johann, Optiker, Quld
<strong>Der</strong> Augenoptik.er, Düsseldorf<br />
Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 19<br />
Verpflegung:<br />
Möglidlkeit zu g_emeinsamen Mahlzeiten ab 1,25 DM pro<br />
Gedeck.<br />
Anreise:<br />
Schülerkarten der Bundesbahn.<br />
Termine:<br />
Kurs I 6. bis 11. August <strong>1951</strong><br />
II 13. bis 18. August <strong>1951</strong><br />
III 20. bis 25. August <strong>1951</strong><br />
Anmeldung:<br />
An DOSCHAG-SEMINAR, Sekretariat, Bonn, Sternstr. 13.<br />
Teilnehmergebühr:<br />
Neben den Kosten für Anreise, Unterb~ingung und Verpflegung<br />
sind 80,- DM als Hörergebühr in Rechnung zu<br />
stellen.<br />
Die .Fördergemeinschaft_ der deutschen Augenoptiku als Interessenvertretung<br />
der -G e m e i n s c h a f t s w e r b u n g und die<br />
_sich ihr zur Verfügung gestellten fortschrittlich tätigen <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
bemühen sich laufend, die Bevölkerung über die<br />
„Not,wendigkeit der Brille für Fehlsichtige" und die „Ridltige<br />
Auswahl und fachmännische Anpassung der Brille" durch redaktionelle<br />
Presse-Veröffentlichungen in verstärktem Maße aufzuklären.<br />
Nachstehende Beispiele legen hiervon Zeugnis ab:<br />
• Wetzlarer Neue Zeitung" vom 3. August 1950:<br />
„Unaufmerksamkeit" in der Schute<br />
,,Kannst du das lesen?" .<br />
Nach den längsten und beliebtesten Ferien des Jahres werden<br />
heute wieder die Schulranzen gepadct. Wohl kein Kind .brennt•<br />
darauf, wieder Vokabeln zu lernen, Rechenaufgaben zu lösen,<br />
ruhig sitzen zu müssen nach vier Wodlen schöner Ferienerlebnisse.<br />
Für manche beginnt erneut die Zeit, da sie sich plagen<br />
müssen. <strong>Der</strong> Lehrer - das wissen sie schon jetzt - wird<br />
sie zum Aufpassen mahnen, obwohl sie sich alle Mühe geben,<br />
dem Unterricht zu folgen. Vielleicht wird der Erzieher dann die<br />
Eltern benachrichtigen, die Ihr Kind möglicherweise bestrafen,<br />
.. weil es nicht aufpaßt, weil es nicht lernen w i 11".<br />
.Ihr Kind ist fehlsichtigu<br />
Nicht jeder Lehrer mag sich näher mit der . Ursache solcher<br />
Unaufmerksamkeit befassen. Dabei genügte für die eine Möglichkeit,<br />
vcin der hier die Rede sein soll, die •schlichte Frage:<br />
„Kannst du auch lesen, was ich hier an die Tafel geschrieben<br />
habe?" Es würde ihm manchesmal verzagt die Antwort: ,.Nicht<br />
so genau, Herr Lehrer." <strong>Der</strong> Erzieher wird· nun mit den Eltern<br />
des betreffenden Kindes spt'echen, sie werden mit ihrem Kind<br />
den Arzt aufsuchen. Die Auskunft des Augenarztes: .,Ihr Kind<br />
ist fehlsichtig" schließt nach ein'er sorgfältigen Untersuchung,<br />
die gar nicht weh tut, auch die Auskunft ein, wie hier geholfen<br />
werden kann. Jeder Sehfehler ist durch eine geeignete Brille<br />
zu korrigieren. <strong>Der</strong> Arzt verweist die Eltern mit seinem Rezept<br />
an einen aner,kannten Optiker. <strong>Der</strong> versetzt sie meist erneut<br />
in Erstaunen .• Sechs minus, eine ziemlich starke Brille", erklärt<br />
er. Vater und Mutter sehen schon durch dieses Glas die ,schöne<br />
Welt nur noch verschwommen, das Kind aber bedarf dieses<br />
Glases, um so gut sehen zu können wie seine Eltern.<br />
A·ber nicht allein viele Kinderaugen brauchen Hilfe: Die Zahl<br />
der .Fehlsidltigen in aller Welt wird auf 700/o aller Menschen<br />
(ohne Berüdcsichtigung der „Presbyopie". d. i. Alterssichtigkeit)<br />
geschätzt.<br />
Bedauerlich, daß nicht schon in der Schule die Sehkraft der<br />
Augen sorgfältig überprüft wird. Es könnte dem Kind, den<br />
Eltern und den Lehrern manches erspart bleiben, wenn die Fehlsichtigkeit<br />
des Kindes rechtzeitig korrigiert würde.<br />
(,.Bremer Nachrichten• vom 13. April <strong>1951</strong>)<br />
70 Prozent fehlsichtig<br />
Etwa 70 Prozent aller Bewohner der Bundesrepublik sind fehlsichtig,<br />
hat sich auf Grund ärztncher Untersuchungen ergeben,<br />
Nur 25 Prozent der Fehlsidl.tigen versuchen durch eine Brille<br />
ihre Sehleistung zu verbessern. Verminderte berufliche Leistungen<br />
und erhöhte Unfallzahlen sind nach Ansicht von Fachkreisen<br />
die Folge dieser Tatsadl.en.<br />
(. Tageb:latt Heidelberg" vom 18. Mai <strong>1951</strong>)<br />
Die Sonnenschutzbrille<br />
Millionen Sonnenschutzbrillen werden jährlich gekauft. Trotzdem<br />
findet man unter den Sonnensdmtzbrillenträgern viele mit<br />
entzündeten Augen. Sie klagen über Krankheitserscheinungen,<br />
hervorgerufen durch über.mäßige Sonneneinstrahlung. Und dabei<br />
war die Absicht der Käufer, sidl neben angenehmem Sehen audl.<br />
einen wirksamen Schutz für die Augen bei starkem Sonnenlidl.t<br />
zu verschaffen.<br />
Fast ausschließlich sind diese Schädigungen auf den Gebraudl<br />
gewöhnlicher Sonnenbrillen zurüdczuführen, wie sie mit Gläsern<br />
aller Farben und Schattierungen für wenig Geld überall zu haben<br />
sind Man sieht damit zunächst angenehm, aber in den meisten<br />
Fällen schützen sie die Auqen nicht und sind daher tüdcisch und<br />
gefährlich. ·<br />
Warum soll eine Sonnenbrille Schutz gewähren?<br />
Weil das Sonnenlicht Strahlen enthält, sichtbare Lichtstrahlen<br />
und unsichtbare Ultraviolett- und Ultrarotstrahlen, die ganz verschieden<br />
auf das Auge einwirken und es bei entsprechender<br />
Konzentration (grelle Strahlung) schädigen können. Die Blendung<br />
durch die sichtbaren hellen Strahlen ist sofort, die schädigende<br />
Wirkung der unsichtbaren Strahlen oft erst später bemerkbar.<br />
.<br />
Dagegen wehrt. sich das ungeschützte Auge: die Iris verengt<br />
sich, so daß nur wenige Strahlen in das Augenninnere gelangen<br />
können. Diese selbsttätige Abwehr genügt jedoch nicht, das<br />
Auge muß auch noch zugekniffen werden.<br />
Setzt man eine Sonnenbrille auf, so ist zwar das lästige und<br />
auf die Dauer anstrengende Zukneifen nicht notwendig. Gegen<br />
Blendung geschützt, öffnet sich aber die Iris - bei zu dunklen<br />
Gläsern besonders weit - und das empfindliche Innere des Auges<br />
ist damit der Einwirkung der gefährlichen unsichtbaren Strahlen<br />
ausgesetzt.<br />
Die unsidltbaren ultravioletten und ultraroten Strahlen kön•<br />
nen mannigfache Schädigungen in und am Auge hervorrufen.<br />
Um diese zu verhindern, muß eine gute Sonnenbrille so beschaffen<br />
sein, daß sie nicht nur das sichtbare Licht dämpft,<br />
sondern die unsichtbaren Strahlen hindert, das Auge zu erreichen.<br />
·<br />
Oft ist es darum gefährlidl.er, eine schlechte Sonnenbrille zu<br />
tragen, als gar keine. Denn, wie ein mit Ruß dunkel gefärbtes<br />
Glas, so absorbiert das minderwertige Sonnenglas zwar einen<br />
Teil der Strahlen, die wir als Licht wahrnehmen, aber es kann<br />
nicht gleichzeitig die unsichtbaren und schädlichen Strahlen wirksam<br />
ausfilte·rn.<br />
Es ist deshalb richtig:<br />
Das beste Sonnenschutzglas ist das, welches die Blendung<br />
beseitigt, das Farbenbild der Natur nicht verändert und gleichzeitig<br />
die unsichtbaren ultravioletten und ultraroten Strahlen<br />
absorbiert.<br />
<strong>Der</strong>artige Gläser ,werden in den großen deutschen ontischen<br />
Werken hergestellt, die durch ihre Leistung in der ganzen Welt<br />
bekannt geworden sind. Auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen<br />
wird das kostbare Rohglas in schwierigen Schmelzprozessen<br />
gewonnen. Ständige Kontrollen in Laboratorien und<br />
Werkstätten garantieren für jedes Glas die angegebene Schutzund<br />
optische Wir:kung.<br />
Solche Gläser, auf deren einwandfreien Schutz gegen die Wirkungen<br />
der schädlichen Strahlen man sich unbedingt verlassen<br />
kann, sind nur in den Geschäften der Fachoptiker erhältlich.<br />
Sonnenbrillen, die heute von allen möglichen Nichtfachleuten<br />
angeboten werden, und von denen der Käufer nicht weiß, woher<br />
sie kommen, haben meistens Gläser, die aus gewöhnlichem<br />
farbigem Glase hergestellt sind. Diese sind weder geschliffen noch<br />
poliert und deshalb auch optisch minderwertig.<br />
Die Markengläser vom Fadloptiker mögen mehr kosten, aber<br />
wenn schon eine Sonnenbrille, dann eine gute, vom Fachmann<br />
angepaßte, die das Ange bewahrt und nicht schädigt.<br />
Denn: Für das Auge -ist das Beste gerade gut genug.<br />
(.,Mannheimer Morgen" vom 29. Mai <strong>1951</strong>)<br />
Blick auf die Sonnenbrille<br />
Wieder steht der Sommer vor der Tür. Und mit seinem :Einzuq<br />
erleben wir, wie jedes Jahr auf Straßen und Plätzen, am Strand<br />
und auf den bunten Terrassen der Cafes, den Anblidc der sonnenbrillenbewehrten<br />
Gesichter. <strong>Der</strong> Zwedc heiligt die Mittel, war<br />
man einst festzustellen genötigt - und doch hat sidl. die Sonnenbrille<br />
längst von einem reinen Nützlidl.keitsinstrument zum<br />
Schmuckstüdc und modischen Renomme unserer Damenwelt qewandelt.<br />
Heute zieren schöne· und wohlgeformte Gesidlter kühn<br />
geschwungene und blitzende Gestelle - auf daß der grelle<br />
Schein der Sonne die empfindlichen Augen unserer Stadtmensdren<br />
nicht blende . . . 1 Eine fast schillernde Pracht der Farben,<br />
von grün, blau, bis braun -und sogar rosenrot (nicht nur für<br />
Optimisten!) funkelt einem in den Gläsern entgegen. Es sollte<br />
eigentlich lohnen, einmal nicht durdJ., sondern au f diese Gläser<br />
einen kritischen Blidc zu werfen.<br />
Einen doppelten Zwedc sollen sie erfüllen: Einmal, das Auge<br />
vor dem .agressiven• Teil des Sonnenlichtes, den kurzwelligen<br />
blauen, violetten und besonders den ultravioletten Strahlen zu<br />
schützen. Und zum anderen, indem sie durch Dämpfung die Sehnerven<br />
vor Blendung und Uberreizung bewahrt, auch die natürliche<br />
Komposition der Farben ~icht zu verfäls.dl.en. Legen wir<br />
dodl. Wert darauf, die Welt nach wie vor so zu sehen, wie<br />
sie sich uns wirklich darbietet, und nicht grün oder blau . übermalt".<br />
Sonst nämlich sind die angenehmen Empfindungen, die
Seite 20- Nr. 7 <strong>1951</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldo1f<br />
jeden befallen, der unser sonnenüberflutetes Dasein nun in<br />
gedämpfterem Licht betrachten darf, nichts als eine Selbsttäuschung!<br />
Es kommt ja nicht nur darauf an, daß die dunkle Brille<br />
.Licht wegnimmt•. Die blauen oder grünen Gläser sieben aus<br />
dem sidJ.tbaren Anteil der Sonnenstrahlung durdl Absorption<br />
nur einen gewissen Farbanteil heraus, so daß dann das Glas<br />
im durchfallenden Lidlt nur in der übrigbleibenden Mischfarbe<br />
erscheint, die zu der versdlluckten Farbe addiert, wieder • weiß"<br />
ergibt.<br />
Nur der Physiker mit seinen optisdlen Instrumenten könnte<br />
definitiv beurteilen, ob das Brillenglas auch wirklich jenen<br />
.gefährlidlen• Strahlenanteil, namentlidl im Ultravioletten, absorbiert<br />
- wenn man sich aus Sparsamkeitsgründen verleiten<br />
läßt, eine der ungezählten billigen Sonnenbrillen zu kaufen,<br />
die es beinahe ·an jedem Kiosk gibt, und deren Hersteller keine<br />
sonde.rlidlen Garantien für Qualität bieten. W irksamen Sdlutz<br />
geben den Augen in der Tat nur gute, geprüfte Markel).gläser,<br />
wie Neophan und Umbra!. Den empfindlidlen ~ehnerven werden<br />
von den durdlgelassenen längerwelligen Lichtstrahlen (gelb,<br />
orange, rot) der Sonne keine Sdläden mehr zugefügt, und zudem<br />
zeichnen diese Glassorten sich durch genügend w irklichkeits•<br />
getreue Reproduktion der natürli.chen Farbwerte aus. Es heißt<br />
also wohl oder übel etwas tief-er in die Tasche greifen I <strong>Der</strong><br />
Zweck einer guten Sonnenbrille wird damit erreicht, und wir<br />
können uns jetzt mit ruhigstem Gewissen nach Herzenslust den<br />
bräunenden und versdlönernden Strahlen der Sonne aussetzen!<br />
Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BN A)<br />
1. Vorsitzender:<br />
Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />
Marienhof 29<br />
Schriftführung:<br />
A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />
An alle Nichtselbständigen <strong>Augenoptiker</strong> des Bundesgebietes und Westberlins!<br />
<strong>Der</strong> B NA bittet alle nichtselbständigen <strong>Augenoptiker</strong> des gesamten Bundesgebietes und Westberlins, sofern sie .noch nicht in örtli
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 21<br />
Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V.<br />
Vorsitzender , Schriftführer :<br />
Dipl.-Optilter HANS SAUERDORN W. V. A.<br />
ERWIN BRINK<br />
fulda, Unterm HI. Kreu1 8, Telefon 2732 Wuppertal-Barmen, Warth 27 • Telefon 55609<br />
Einladung<br />
Anfang August findet im Rhein-Main-Gebiet eine Wochenendtagung<br />
der Bezirksgruppe Hessen-Süd statt. Auf dem vorläufigen<br />
F-rogramm stehen u. a.:<br />
1. Bericht über die Londoner Tagung.<br />
2. Aus der Praxis - für die Praxis.<br />
Die WV A-Mitglieder der Bezirksgruppe Hessen-Süd werden<br />
noch durch Rundschreiben eingeladen. Interessierte Gäste sind<br />
herzlich willkommen und wollen das Einladungsschreiben bitte<br />
anfordern bei Curt Krieger, Wiesbaden, Langgasse 5.<br />
Aus dem Bezirk Nordwürttemberg:<br />
Am 10. Juni begann der WVA-Bezirk Nordwürttemberg in<br />
der Landeshauptstadt Stuttgart seine Fortbildungsarbeit mit<br />
einem fachwissenschaftlichen Vortrag, den Bbr. E. Pr e u s s n er<br />
vor 150 Gästen und Mitgliedern hielt. Das Thema des Vortrages<br />
befaßte sich mit den Funktionen der Akkommodation in ihren<br />
Entwicklungen vom Tier zum Menschen. In kurzep, sehr verständlichen<br />
Worten klärte der Redner zum Anfang den Begriff<br />
.Akkommodation• und die drei grundsätzlich möglichen Einrichtungen<br />
zur Angleichung des Auges an verschiedene Einstellen"tfernungen.<br />
Die theoretischen Erklärungen wurden durch<br />
Lichtbilder unterstützt. Bbr. Preussner zeigte dann Akkommodationsmechanismen<br />
bei Insekten, Amphibien, Reptilien und<br />
Fischen bis zu den Säugetieren, um dann wieder die menschlische<br />
Akkommodation näher zu erläutern. Es folgte die Klärung<br />
der fünf Punkte der Helmholtzschen Theorie und die noch heute<br />
darin strittigen Vorg,änge. Sehr schön wurde der Begrüf des<br />
äußeren und inneren Akkommodationserfolges demonstriert. Als<br />
Abschluß dieser interessanten Ausführungen ging der Redner<br />
auf den noch weniger bekannten Effekt der Akkommodationsgeschwindigkeit<br />
ein und deren mögliche Beeinflussung.<br />
<strong>Der</strong> Beifall, den dieser Vortrag fand, bewies die positive<br />
Einstellung der Kollegen zur Fortbildungsarbeit der WV A. Dem<br />
Wunsche nach weiteren derartigen Veranstaltungen wird entsprochen.<br />
werden.<br />
Aus dem Bezirk Südwurttemberg:<br />
Auch in Südwürttei;nberg-Hohenzollern wurde die Arbeit der<br />
WV A aufgenommen. Bbr. Ac k er m an n lud am 17. Juni zu<br />
einer Arbeitstagung nach Sigmaringen ein. Vor 80 erschienenen<br />
Gästen und Mitgliedern hielt -Bbr. E. Pr e u s s n er einen Vortrag<br />
über obiektive Augenrefraktion und zeigte in Lichtbildern<br />
eine • Gesamtentwicklung von über 100 Jahren. Anschaulich<br />
brachte der Redner die Methode im aufrechten Bild und leitete<br />
anschließend zur Skiaskopie über. Es war allgemeiner Wunsdl,<br />
Herrn Preussner im Rahmen der WV A-Fortbilrlungsarbeit nodl<br />
öfter mit solchen interessanten Vorträgen zu hören.<br />
Bbr. Ackermann referierte dann über die Aufgaben des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Kostenstruktur.<br />
Dieses Thema wurde durch die humorvolle Art des Vortrages<br />
wesentlich belebt und verlor so bei allen Kollegen den Ansdlein<br />
der grauen Theorie.<br />
Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik<br />
52. Tagung am 16. und 17. Mai <strong>1951</strong> in Bad Kreuznach<br />
Die im Jahre 1949 wieder ins Leben gerufene<br />
Gesellschaft hielt ihre diesjährige<br />
wissenschaftliche Tagung in Bad Kreuznach<br />
ab. Die Leitung lag in den Händen des<br />
1. Vorsitzenden, Herrn Dr. K. R ä n t s c h<br />
(Oberkochen), die örtliche Vorbereitung<br />
hatte Herr Dr. Klar man n (Bad Kreuznach}<br />
übernommen. Zunächst wurde in der<br />
ordentlichen Mitgliederversammlung als<br />
Schriftführer Herr Dr. N. Günther<br />
(Oberkochen) neu gewählt und Herr Dr.<br />
Franke (Wetzlar) als Schatzmeister wiederum<br />
in seinem · Amt bestätigt. Als Ort<br />
für die nächste Tagung erhielt Be r l i n<br />
die meisten Stimmen. Die Bildung wissenschaftlicher<br />
Ausschüsse wurde vorgeschlagen<br />
und soll demnächst verwirklicht<br />
werden.<br />
Die wissenschaftlich-en Vorträge erforderten<br />
fast 2 Tage intensiver Arbeit. Es<br />
seien hier die Themen der einzelnen Vortra·genden<br />
in loser Reihenfolge genannt.<br />
Auf den Inhalt selbst kann aus räumlichen<br />
Gründen hier nicht eingegangen werden.<br />
Die wissenschaftliche Zeitschrift .Optik",<br />
als das Fachorgan der Gesellschaft, aus<br />
der Wissenschaftlichen Verlagsgesell-sdlaft<br />
m.b.H., Stuttgart, wird jedoch sowohl<br />
Referate -ü-ber die einzelnen Vorträge als<br />
auch zum Teil die Originalarbeiten der<br />
Verfass-er über die Themen bringen.<br />
Die ersten 4 Themen interessieren-<br />
auch den <strong>Augenoptiker</strong>.<br />
Es sprachen die Herren:<br />
Th. Graf f (Frankfurt a. M.): Erfindung<br />
und Fortentwicklung des Augenspiegels.<br />
N. G ü n t h er (Oberkochen): Das Grundgesetz<br />
d-er Raumwahrnehmung.<br />
H. Schober (Schloß Borste!): Einige<br />
auf neuen Gesichtspunkten beruhende<br />
ophthalmologische Untersuchungsgeräte<br />
(Sehzeichenprojektor, Kampimeter, Adaptometer).<br />
E. Lau (Berlin-Karow): Ein Dioptimeter.<br />
Uber Themen aus der f o t o g r a f i -<br />
s c h e n Optik spradlen die Herren:<br />
W. E w a l d (Bad Kreuznach): Ein_leitende<br />
Worte zu den Vorträg-en von Herrn<br />
D. Hacmann, Grenchen (Schweiz). und<br />
Herrn H. Schulz, ebenfalls aus Grenchen.<br />
D. Ha cm an (Grenchen): Uber ein Cy<br />
Claron 1 : 1,8/50 mm von D. Hacman<br />
(Grenchen) und G. Klemt (Bad Kreuznach).<br />
H. S c h u I z (Grenchen): Perspektive, Bildplastik<br />
und Schärfentiefe.<br />
H. D z lobe k (Berlin): Uber Vignettierung.<br />
S. R ö s c h (Wetzlar): Farbfilmprüfungen.<br />
Uber o p t i s c h e Instrumente trugen<br />
die folgenden Herren vor:<br />
G. Hans e n (Oberkochen): Zeiss-Opton<br />
Monochromator mit optischer Wellenlängenablesung.<br />
H. J -e n s e n (Wedel): Ein NElphelometer.<br />
K. R ä n t s c h (Oberkochen): Uber zwei<br />
neue Zeiss-Opton-Feinmeßgeräte.<br />
Spezielle g e o d ä t i s c h e Instrumentenfragen<br />
wurden von den Herren:<br />
H. G i g a s (Frankfurt a. M.): Neue Forderungen<br />
an geodätische Instrumente für<br />
Haupttriangulationen, und<br />
G. F ö r s t n er (Oberkochen): Das Zeiss<br />
Opton~Nivellier Ni 2, behandelt.<br />
Für die F e r t i g u n g s p r a x i s war<br />
der Vortrag von<br />
G. Rosenthal (W-etzlar): Beitrag zur<br />
Radienmessung von G. Franke (Wetzlar)<br />
und G. Rosenthal (Wetzlar) von Bedeutung,<br />
und auf<br />
t h e o r e t i s c h e m Gebiet Jagen die<br />
Vorträg-e von<br />
Chr. v. H o f e (Gelnhausen): Uber zusammengesetzte<br />
Fernrohrobjektive, und<br />
H. Wagner (Wetzlar): Zur mathematischen<br />
Behandlung von Spiegelungen.<br />
Am Abend des ersten Tages waren die<br />
Teilnehmer von der Firma Jos. Schneider<br />
u. Co. (Bad Kreuznach) ins Kurhaus zu<br />
Gast geladen und verlebten dort einen<br />
genußreichen Abend, den Herr Professor<br />
Dr. A. Kji h l (München), der frühere langjährige<br />
l . Vorsitzende und jetziges Ehrenmitglied,<br />
durdi seine lallllige Damenrede<br />
zu verschönen verstand. Aus Berlin war<br />
zur Tagung ein Sonderomnibus eingetroffen,<br />
der auch eine größere Zahl Studenten<br />
der Technischen Univer,sität Berlin-Charlottenburg<br />
mitbrachte. <strong>Der</strong> gesamte Verlauf<br />
der Tagung ließ erfreulicherweise die<br />
innere Festigung erkennen, die die Gesellschaft<br />
in den letzten Jahren gewonnen hat.<br />
Sowohl für die Mitglieder als auch für die<br />
Gäste der Gesellschaft dürfte sie als· sehr<br />
erfolgreich gebucht werden können.<br />
Modescha1t beim „Oaks"-Hennen<br />
<strong>Der</strong> Oaks-Tag der Epsom (Surrey) Rennen ist<br />
immer der Tag der Frauen gewesen, und der<br />
Tag, an dem man einzigartige Modegebilde •td11m<br />
kann. Die Rennbesucherin Mrs. J. R. Mullion t~<br />
eine mit Margeriten bedeckte Baskenmütu mit<br />
feinem grünen Schleier. Ihre Schildpatt-Glber<br />
waren an einer Schildpattkette bef utigt.<br />
1.Juni <strong>1951</strong>
Seite 22-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />
Optiker aus drei Ländern<br />
Prominente deutsche, belgische und französische Optiker nahmen zwischen<br />
dem 24. und 25. April an einer ·Reihe von. Tagungen und Vorlesungen<br />
in Bad Godesberg teil.<br />
Yo,dere Reihe Pon link, noch rechu : Mr. Roo,en (L'ln,titut Central d'Optique, Paris),<br />
Profe11or Pi,tor (l6na), Mr. /•an Thiriart (Direktor der Socitft,I ,j'Optometrie de Bel<br />
&i'fu•), Mr. Jo,ef Kerjf (Prä,ident d,r &ciete d'Optometrie de Belgique).<br />
Hinter• Reihe Pon links nach rechu: Mr. Erik Maa1 (Brü11el), Herr P•ter Abel- (Bert in<br />
Centralvereinigung<br />
Deutscher Handelsvertreter- und Handelsmakler-Verbände (CDH)<br />
Fachgemeinschaft Foto, Kino, Optik<br />
Fotovertreter gegen Luxussteuer<br />
Die Fachgemeinschaft Foto, Kino, Optik in der Centralver<br />
·einigung Deutscher Handelsvei:treter- und Handelsmakler-Verbände<br />
(ODH) wendet sich mit Nachdrudc gegen die Einbeziehung<br />
der Erzeugnisse der optisdlen und fotografischen Industrie in<br />
die geplante Luxussteuer. Diese Erzeugnisse sind nicht zu den<br />
Luxusgütern zu rechnen. Die Amateurfotografie wird erfahrungsgemäß<br />
von den breiten Schichten der Bevölkerung ausgeübt<br />
und ist keineswegs einf! Angelegenheit der Schichten mit<br />
höherem Einkommen. Außerdem sind Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst heute ohne die Fotografie nicht denkbar, und gerade<br />
dort würde eine Sonderbesteuerung infolg.e der geringen zur<br />
Verfügung stehendeill Geldmittel die unangenehmsten Folgen<br />
haben. <strong>Der</strong> unausbleibliche Rüdcgang des Inlandabsatzes bei<br />
einer Sonderbesteuerung würde audl die Industrie in ihrer<br />
Exportfähigkeit beeinträchtigen. Die infolge des Sinkens der<br />
Kaufkraft ohnehin bedenkliche wirtschaftliche Lage der Fotohändlef<br />
würde weiter erschwert werden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />
Geschäftsstelle: Berlin-Steglitz, Peschkestraße 3<br />
Das Programm des III. Kongresses der Deutschen Gesellschaft<br />
für Optometrie<br />
der vom 27_ bis 29. September <strong>1951</strong> in Berlin stattfindet<br />
Merken Sie sich bitte diesen Termin vor<br />
27. September<br />
9 Uhr Eröffnung des Kongresses<br />
9.20 Uhr Herr Dr. J oh. F I ü g g e , Göttingen,<br />
Zylinderskiaskopie<br />
10.30 Uhr Herr H. R e i n h a r d t , Berlin. <strong>Der</strong> Einfluß von<br />
Verzeichnung und Astigmatismus von Brillengläsern<br />
auf die Sehsdlärfe.<br />
28. September:<br />
9 Uhr Frl. Dr. Brink man n, Berlin. Kleine Einführung<br />
in die Bakteriologie des Auges.<br />
10.30 Uhr Herr B. Gor g es, Berlin. Die Messung des Nahastigmatismus<br />
und die Möglidlkeiten seiner Korrektion.<br />
11.45 Uhr Herr Prof. Dr. med. Jahn k e , Berlin. Modeme<br />
Heilmethoden in der Augenheilkunde.<br />
a) Keratoplastik.<br />
b) Penicillinbehandlung.<br />
29. September:<br />
10.45 Uhr Herr W. B o eck, Berlin. Zeitgemäße Betrachtung$n<br />
zur Anpassung von Doppelfokusgläsern.<br />
11.30 Uhr Herr Dr. W. Th i e 1 e , Berlin. Relative Akkommodation<br />
und relative Konvergenz.<br />
13 Uhr Sdlluß.<br />
Für den 27. und 29, September ist nodl je ein weiterer Vortrag<br />
vorgesehen.<br />
Anläßlidl des K o n g r es s es finden statt:<br />
Am 27. 9. Ein Begrüßungsabend.<br />
Am 28. 9. Die Jahreshauptversammlung der DGO.<br />
Am 29. 9. <strong>Der</strong> Gesellsdlaftsabend.<br />
Am 27. und 28. Eine Ausstellung von Geräten und Instrumenten<br />
· zur Augenuntersudlung sowie von Masdlinen und<br />
Werkzeugen für die Werkstatt des <strong>Augenoptiker</strong>s.<br />
Kurzkurse:<br />
Am 25. 9. Ganztägig: Die Kreuzcylindermethode.<br />
Am 26. 9. Ganztägig: <strong>Der</strong> T.I.B.-Balance-Test.<br />
Die Anschrift der DGO in Angelegenheiten des Kongresses<br />
lautet: Karl H ein z Ni t z s c h k e, ,Berlin - Wilmersdorf,<br />
Detmolder Straße.<br />
Änderungen des Programms bleiben vorbehalten<br />
Ernste Mahnung<br />
an Rtrgierung und Bundestag<br />
Uhlemeyers Oeduld ist am Ende<br />
Mit Worten sind unsere Minister und<br />
Parteivertreter gern mittelstandsfreundlidl.<br />
Ihre Taten aber sehen oft ganz anders aus.<br />
Hierfür hat der Bundestag kürzlidl allein<br />
auf dem Steuergebiet zwei erstaunlidle Beispiele<br />
geliefert, und zwar auf Grund von<br />
Gesetzentwürfen der Bundesregierung. Das<br />
eine ist die Abschaffung der „Warenhaussteuer",<br />
das andere die „Einführung einer<br />
Mindeststeuer", weldle die Gemeinden<br />
künftig von soldlen Kleinbetrieben · erheben<br />
dürfen, die sonst gewerbesteuerfrei<br />
geblieben wären.<br />
1hnlidle Mißgriffe und Versäumnisse<br />
sind audl in der Wirtsdlafts- und Sozialpolitik<br />
der letzten Zeit häufig vorgekommen.<br />
Mit diesen sehr unerfreulichen<br />
Dingen befaßt sich der Präsident des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Handwerks,<br />
Töpfermeister U h 1 e m e y e r , in einem<br />
Zeitungsartikel. Er sagt darin den Regierungsstellen<br />
und den Parteien ernste Wahrheiten.<br />
Zwei grundsätzlidle, immer wiederkehrende<br />
Fehler wirft er ihnen vor: ihren<br />
Hang, den Weg des geringsten Widerstandes<br />
auf Kosten der mittelständisdlen<br />
Kreise zu gehen, und ihre .Vorliebe für<br />
schematische Verfahren, mit denen alles<br />
über einen Kamm geschoren wird, obwohl<br />
sich ein Gesetz oft bei den Kleinbetrieben<br />
ganz anders und viel härter auswirkt als<br />
bei den großen. Uhlemeyer sdlreibt:<br />
„Nach den vielen Enttäusdlungen ist<br />
die Geduld des Handwerks jetzt zu Ende.<br />
Auf allen Gebieten erleben wir fortlaufend<br />
in Handwerks- und Mittelstandsfragen<br />
Versäumisse und Mißgriffe, die<br />
bei dem Willen zu einer positiven<br />
Mittelstand!ipolitik durchaus vermeidbar<br />
wären, vermeidbar auch bei den großen<br />
Sdlwierigkeiten, mit denen die Bonner<br />
Instanzen sicherlich zu ringen haben.<br />
Wenn sidl Regierung und Parteien nicht<br />
in Kürze sehr hartnäckigen Widerstand<br />
und Schwierigkeiten von ungeahnter<br />
Tragweite aufladen wollen, müssen sie<br />
sidl schnellstens auf eine positive Mittelstandspolitik<br />
umstellen. Bei keiner<br />
Entsdleidung darf die Rücksid1tnahme auf<br />
qie kleinen und mittleren Betriebe außer<br />
acht gelassen werden.'<br />
Handwerk für Maßarbeit<br />
beim Kündigungsschutz<br />
<strong>Der</strong> „Zentralverband des Deutsdlen Handwerks"<br />
hat sidl mit 5 anderen Spitzenverbänden<br />
zusammengefunden, um •beim Bundestag<br />
eine Anpassung des Kündigungsschutz-Gesetzentwunfs<br />
an die Bedürfnisse<br />
der kleineren Betriebe zu erreidlen. Die<br />
anderen 5 Or-ganisationnen sind:<br />
Deutsdler Bauernv~rband - Hauptgemeinschaft<br />
des Einzelhandels - Bundes•<br />
Aus der Handwerksorganisation<br />
verband der freien Berufe - Deutscher<br />
HD'tel- und Gaststättenverband - Gesamtverband<br />
des Groß- und Außenhandel~.<br />
Diese 6 Spitzenverbände verlangen gemeinsam<br />
zwei widltige Änderungen des<br />
Gesetzentwurfs:<br />
1. Die „Freigrenze• soll von 3 auf 10 Arbeitnehmer<br />
erhöht werden, das Gesetz<br />
soll also nur für Betriebe mit mehr als<br />
1-0 Besdläftigten gelten.<br />
· 2. Die „Karenzzeit" soll nidlt 3 Monate,<br />
sondern ein Jahr dauern, die Karenzzeit<br />
ist die Anwartschaftszeit, bis für den<br />
einzelnen Arbeitnehmer der Kündigungsschutz<br />
wirksam wird.<br />
Leider hat der Bundestagsausschuß für<br />
Arbeit diese Änderungen abgelehnt. Die<br />
Entscheidung wird jetzt vom Plenum des<br />
Bundestages getroffen werden. Es wird,<br />
wie das Deutsdle Handwerksblatt schreibt,<br />
Farbe bekennen müssen, ob es gewillt und<br />
in der Lage ist, im Interesse der Gesunderhaltung<br />
der Kleinbetriebe eine gesetzgeberische<br />
Maßarbeit zu leisten, die den<br />
unterschiedlichen Verhältnissen im kleinund<br />
großbetrieblidlen Bereich der Volkswirtsdlaft<br />
Rechnung trägt. ·<br />
<strong>Der</strong> „Zentralverband des Deutsdlen Handwerks"<br />
fZDH) hat den beteiligten Regierungsstellen,<br />
den Fraktionen im Bundestag<br />
und zahlretchen Abgeordneten zum<br />
Kündigungsschutz eine iklare und entsdliedene<br />
Erklärung übermittelt. Die weiteren<br />
Seilritte tut das Handwerk gemeinsam mit<br />
den 5 anderen Spitzenorganisationen.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Dusseldorf<br />
Internationaler Optiker-Kongreß, 10.-13. Juli <strong>1951</strong>, in London<br />
Erster Bericht (Nach Redaktionsschluß eingegangen)<br />
Montag, den 9. Juli, herrlicher Sonnenschein,<br />
18 Teilnehmer, darunter 2 Damen,<br />
fahren erwartungsvoll via Aachen, Brüssel<br />
Ostende. Etwas Angst vor der Seekrankheit<br />
ist schnell überwunden und in vierstündiger<br />
Uberfahrt geht es nach Dover.<br />
In London hatten sich zum Empfang der<br />
deutschen Delegation der Praes. B.O.S.<br />
Mr. E. H. Dupunt und Mr. Degenhardt eingefunden<br />
und die Reisegesellschaft in ihre<br />
Quartiere begleitet.<br />
Dienstagmargen Eröffnung des Kongresses<br />
durch Sir Harold Hartley, dem Vorsitzenden<br />
der brit. Vereinigung zur Förderung<br />
der Wissenschaften. <strong>Der</strong> Präsident<br />
des Kongresses, Mr. H. B. Marton, konnte<br />
die Vertreter von 21 Nationen aus aller<br />
Welt begrüßen. Er wies auf die verbesserten<br />
Refraktionsmethoden hin, die erhöhte<br />
Einsatzfähigkeit des arbeitenden Menschen<br />
ermöglichen. Eine besondere Ehrung widmete<br />
er Helmholrz, dessen Augenspiegel<br />
in diesem Jahr den 100. Geburtstag feiert.<br />
Eines der noch wenig vorhandenen Exemplare<br />
seines Werkes von 1851 .Die Anwendung<br />
des Augenspiegels" befindet sich<br />
in der Ausstellung im King's College.<br />
Bereits am Nachmittag begann im King's<br />
College, das eigens für die Tagung zur<br />
Verfügung gestellt wurde, das umfangreiche<br />
Programm der wissenschaftlichen<br />
Vorträge.<br />
Die gesellschaftlidien Veranstaltungen<br />
waren für alle Teilnehmer besondere Ereignisse.<br />
Am Dienstag Abend zunächst ein Empfang<br />
in der .Apothecaries' Hall". In den<br />
historischen Räumen nach althergebrachtem<br />
Brauch machten die Stunden einen besonderen<br />
Eindruck auf alle Teilnehmer.<br />
Mittwoch fanden sich die Teilnehmer zu<br />
einem überaus interessanten Vortrag im<br />
Hörsaal der „Royal Institution" ein, den<br />
Prof. Young hielt über das Thema: .Die<br />
Gesichtswahrnehmung und ihre Beziehung<br />
zur Sprache.•<br />
<strong>Der</strong> Höhepunkt der gesellsc:haftlichen<br />
Veranstaltungen war zweifellos das große<br />
Bankett im herrlichen Savoy-Hotel.<br />
<strong>Der</strong> Präsident begrüßte u. a. den englischen<br />
Gesundheitsminister und Mr. Flemming<br />
(Erfinder des Penicillin), sowie hohe<br />
Würdenträger des öffentlichen Lebens.<br />
<strong>Der</strong> Ges.undheitsminister gab seiner besonderen<br />
Freude über die Anwesenheit der<br />
deutschen Delegation Ausdruck und hoffte,<br />
daß so, wie sich der Kongreß über alle<br />
Grenzen hinweg für die Menschheit einsetze,<br />
auch die Politik. die gleichen Ziele<br />
erreichen möge. Er wies darauf hin, daß<br />
der englische Gesundheitsdienst im letzten<br />
Jahr 18 Millionen Brillen verausgabt habe,<br />
was zweifellos einem Weltrekord gleichkomme.<br />
Die Veranstaltung, ein glänzender<br />
Beweis für die Verständigungsmöglidikeit<br />
der Völker, endete wie üblic:h mit der englischen<br />
Nationalhymne.<br />
<strong>Der</strong> Freitag ist Abschlußtag des ersten<br />
Teiles der Tagung mit der Ansprache des<br />
Präsidenten Marton und Dank-Erwiderungen<br />
der Delegations-Führer.<br />
Am späten Nac:hmittag sind die Teilnehmer<br />
Gast der engl. Regierung mit einem<br />
Empfang beim Gesundheitsminister Hilay<br />
Marquand M. P. in seinem Ministerium.<br />
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Nr. 7/<strong>1951</strong>-Seite 23<br />
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