26.06.2024 Aufrufe

wein.plus Magazin

wein.plus Magazin Sommer 204

wein.plus Magazin
Sommer 204

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

magazin<br />

Deutschland € 9,90 Österreich € 10,90 Italien € 12,90 Spanien € 12,90 Schweiz CHF 14.90<br />

„Ich will zeigen, was<br />

Wein alles sein kann“<br />

Konstantin Baum MW über Wein-Videos, sein Millionenpublikum<br />

auf YouTube und warum er kein Influencer sein will<br />

4 2 6 2 4 1 4 3 9 0 0 5 4<br />

Wein, Weltkulturerbe<br />

und Wassersport<br />

Wie sich Belgien mit inzwischen<br />

290 Weingütern zum Geheimtipp<br />

für Weinfans entwickelt<br />

Guter Bordeaux<br />

muss nicht teuer sein<br />

Überraschend gut und richtig<br />

günstig: 70 Cru Bourgeois in der<br />

Verkostung<br />

Willi Bründlmayer<br />

Warum der Vordenker der österreichischen<br />

Weinszene versucht,<br />

hundert Jahre vorauszudenken


In diesem <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:<strong>Magazin</strong> warten überraschend<br />

gute Weine, tolle Reiseziele und hochinteressante<br />

Interviews auf Sie. So hat Redaktionsleiter Uwe<br />

Kauss einen der erfolgreichsten Wein-YouTuber<br />

der Welt getroffen: Konstantin Baum erreicht<br />

mit Verkostungsvideos ein Millionenpublikum.<br />

Er hat Kauss erzählt, wie seine Videos entstehen,<br />

warum er sie produziert und welche Grenzen er sich<br />

dabei setzt. Außerdem hat uns Willi Bründlmayer,<br />

der Vordenker der österreichischen Weinszene, über<br />

die Veränderungen des Klimas, die Folgen für die<br />

Winzer und seine hundertjährige Perspektive auf<br />

den Weinbau berichtet.<br />

Wer Bordeaux liebt, für den hat Verkostungsleiter<br />

Marcus Hofschuster diesmal eine gute Nachricht<br />

mitgebracht. Es gibt dort immer noch hervorragende<br />

Weine, die man sich auch mit kleinerem<br />

Budget leisten kann. Er und Kim Schreiber haben<br />

über 70 Cru Bourgeois bewertet – mit höchst erfreulichen<br />

Ergebnissen. Na also!<br />

Zudem hat die Redaktion getestet, was<br />

Hebelkorkenzieher wirklich können und erklärt, wer<br />

welche Rechte bei einem Korkschmecker nach dem<br />

Öffnen der Flasche hat. Weiter nehmen wir Sie mit<br />

nach Belgien, das sich zum Wein-Geheimtipp entwickelt<br />

hat. Außerdem werden Sie noch viele weitere<br />

lesenswerte Beiträge beim Blättern entdecken!<br />

Ich wünsche viel Genuss und Vergnügen!<br />

Ihr<br />

07.-09. FEBRUAR 2025<br />

Station Berlin<br />

Luckenwalder Straße, 10963 Berlin<br />

Alexander Schreck<br />

(Herausgeber)<br />

@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

@<strong>wein</strong><strong>plus</strong><br />

Anmeldung für<br />

Aussteller hier:<br />

wmb.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>


News+Stories<br />

22<br />

Belgien: Wochenende mit Wein<br />

76<br />

Interview: Willi Bründlmayer<br />

10<br />

Konstantin Baum<br />

Weingeschichte(n)<br />

07<br />

Weshalb haben Sommeliers beim<br />

Einschenken eine Hand auf dem Rücken?<br />

Schon gewusst?<br />

08<br />

Die steilsten Weinberge der Welt<br />

Interview<br />

10<br />

76<br />

Konstantin Baum MW: „Ich will die<br />

Zuschauer informieren, nicht beeinflussen“<br />

Willi Bründlmayer: „Ich versuche,<br />

hundert Jahre vorauszudenken“<br />

30<br />

Wien: Die besten Weinbars<br />

16<br />

Die Rebschule der Superstars<br />

Reportage<br />

16<br />

Pépinière Viticole Bérillon<br />

Die Rebschule der Superstars<br />

82<br />

Wein für die Ohren - Die besten<br />

deutschen Podcasts für Weinfans<br />

92<br />

Rechtstipp Wenn Wein korkt: Diese<br />

Rechte haben Käufer und Verkäufer<br />

Wein & Reise<br />

22<br />

30<br />

Wine Flight: Belgien<br />

Wein, Weltkulturerbe und Wassersport<br />

Weinbars in Wien<br />

Gemütlich, lässig und persönlich<br />

50<br />

Verkostung: Crus Bourgeois<br />

88<br />

Im Test: Screwpull-Korkenzieher<br />

92<br />

Rechtstipp: Wenn Wein korkt<br />

Verkostung<br />

44<br />

Unsere aktuellen Lieblings<strong>wein</strong>e<br />

50<br />

Verkostung: Crus Burgeois<br />

Guter Bordeaux muss nicht teuer sein!<br />

64<br />

Verkostung: Nordpiemont und Roero<br />

Nebbiolo in allen Facetten<br />

Food-Pairing<br />

36<br />

40<br />

Weshalb nicht jeder Weiß<strong>wein</strong><br />

automatisch zu Fisch passt<br />

Rezept: Pasta al Limone<br />

64<br />

Verkostung: Nordpiemont und Roero<br />

36<br />

Pairing: Weiß<strong>wein</strong> und Fisch<br />

92<br />

Rezept: Pasta al Limone<br />

88<br />

74<br />

86<br />

Test<br />

Alltagstest: Screwpull-Korkenzieher<br />

Am längeren Hebel<br />

Business<br />

Utz Graafmann: Teure Fehler beim<br />

Weinverkauf vermeiden<br />

Erfolgreiches Marketing<br />

mit <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

4 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Weingeschichte(n)<br />

Weshalb haben Sommeliers beim<br />

Einschenken eine Hand auf dem Rücken?<br />

Die Geste vieler Servicekräfte, Wein mit einer Hand auf dem Rücken<br />

einzuschenken, geht vermutlich auf das Altertum zurück. Sie sollte verhindern,<br />

dass Gäste vergiftet oder erdolcht werden. Doch es gibt weitere Gründe.<br />

Text: Uwe Kauss, Alexander Lupersböck - Foto: 123rf<br />

Man sieht es immer wieder in guten<br />

Restaurants: Professionelle Sommeliers<br />

legen beim Einschenken von Wein die<br />

linke Hand auf den Rücken. Weshalb tun<br />

sie das? Hilft es ihnen, das Gleichgewicht<br />

zu bewahren? Fließt der Wein dadurch gleichmäßiger<br />

ins Glas? Oder soll es einfach Eleganz und Grandezza<br />

ausdrücken, um dem edlen Getränk gerecht zu werden?<br />

Das Anlegen der linken Hand an den Rücken hat ihren<br />

Ursprung im alten Ägypten. Erstens gilt die linke Hand<br />

dort bis heute als minderwertig und „unrein“. Mit ihr<br />

berührt man keine Lebensmittel. Zweitens sollte so<br />

sichergestellt werden, dass die Diener niemandem Gift<br />

in den Trank schütten oder gar ein verstecktes Messer<br />

zücken und erstechen konnten. Immerhin war Mord<br />

bei Festmahlen ein durchaus gebräuchliches politisches<br />

Mittel. Man kennt das aus dem Nibelungenlied, obwohl<br />

es dort weder Wein gab noch die Bediensteten zu<br />

Mördern wurden. Jedenfalls wurde den Sklaven schon<br />

in der Zeit der Pharaonen oft die linke Hand sogar auf<br />

den Rücken gebunden, um ein Attentat beim Servieren<br />

zu verhindern. Diese Sitte übernahmen auch die alten<br />

Römer, sie hielt sich bis ins Mittelalter.<br />

Anstoßen statt gegenseitigem Vergiften<br />

Bei den Rittern wurde das kräftige Anstoßen mit den<br />

Trinkgefäßen üblich. Der Grund für dieses bis heute<br />

gebräuchliche Ritual: Es sollten einige Tropfen des<br />

eigenen Getränkes in den Becher des Gegenübers spritzen.<br />

Falls danach alle tranken, konnte jeder sicher sein, kein<br />

Gift im Becher zu haben. Der deutsche Sachbuch-Autor<br />

und Kulturwissenschaftler Christophe Ribbat („Im<br />

Restaurant“) bestätigt diese Erklärung plausibel.<br />

Es gibt darüber aber auch andere Ansichten. Lukas<br />

Gasser vom Branchenverband „Hotelleriesuisse“ hält sie<br />

für „Ammenmärchen“. Er sieht den Ursprung der verborgenen<br />

Hand in einer Zeit, „als der soziale Unterschied<br />

zwischen Bediensteten und Landherren sehr groß war“.<br />

Damals wäre es verboten gewesen, dass das Service-<br />

Personal mit den Gästen interagiere. Daher seien<br />

selbst versehentliche Berührungen streng verboten<br />

gewesen. Auch Ribbat sieht diese Formalität eher als<br />

Erbe des Status von Personal, Dienern und Butlern des<br />

19. Jahrhunderts. Sie gilt als Teil der Service-Regel von<br />

“Ordnung und Distanz”.<br />

Zita Langenstein, beim Schweizer Gastronomie-Verband<br />

„Gastrosuisse“ für Ausbildung verantwortlich, erklärt<br />

dazu, die Regel werde bis heute weiter gelehrt, sei aber<br />

nicht mehr modern. Die Berührung eines Gastes sollte<br />

dennoch vermieden werden. Allerdings ist die Hand am<br />

Rücken bis heute Pflicht bei Staatsbanketten. Hier dürfte<br />

der ursprüngliche Zweck wieder zum Tragen kommen.<br />

Weinlexikon<br />

Mehr Weingeschichte(n) gibt’s hier:<br />

magazin.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/faq/<br />

<strong>wein</strong>service-und-genuss/<br />

wie-serviert-man-<strong>wein</strong><br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 7


Schon gewusst?<br />

Die steilsten Weinberge der Welt<br />

Wo befindet sich der steilste Weinberg der Welt? Diese Frage ist nicht so einfach<br />

zu beantworten. Der Grund für Unsicherheiten sind oft falsche Steigungsangaben.<br />

Deutschland ist jedenfalls ganz vorne dabei.<br />

GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Text: Alexander Lupersböck, Norbert Tischelmayer - Fotos: H. Peierl<br />

Wie steil ist ein Weinberg? Auf diese<br />

Frage ist die Antwort nicht so einfach.<br />

Die Steigung wird entweder in<br />

Prozent (%) oder Grad (°) bezeichnet.<br />

Eine Steigung von 10 % bedeutet,<br />

dass eine Straße oder ein Hang auf einer Länge von 100<br />

Metern um 10 Meter ansteigt. Steigt der Hang auf einer<br />

Länge von 100 Metern um 100 Meter an, beträgt die<br />

Steigung 100 %. In Grad angegeben sind das 45°. Eine<br />

Neigung von 90° entspricht einer senkrechten Wand.<br />

Der Umrechnungsfaktor von Grad auf Prozent ist nicht<br />

linear, sondern wird über Winkelfunktionen berechnet:<br />

Steigungswinkel in Grad = arctan(Steigung in Prozent / 100)<br />

oder<br />

Steigung in Prozent = tan(Steigungswinkel in Grad) * 100<br />

Hier kommt es oft zu Umrechnungsfehlern, daher ist<br />

die Identifikation der steilsten Weinberge der Welt mit<br />

einigen Unsicherheiten behaftet.<br />

Als steilster Weinberg in Europa wird meist der<br />

Bremmer Calmont an der Mosel mit einer Hangneigung<br />

von bis zu 68° oder 247 % genannt. Doch das ist nicht<br />

ganz korrekt: Der Bühlertaler Engelsfelsen im Bereich<br />

Ortenau des Anbaugebiets Baden kommt in manchen<br />

Parzellen sogar auf eine Hangneigung von 75° oder 373<br />

%. Damit ist der Engelsfelsen Europas die Nummer eins<br />

der steilsten Weinberge. Zum Vergleich: Bei den meisten<br />

Skisprungschanzen beträgt das Gefälle im Anlauf rund<br />

37°.<br />

Weinlexikon<br />

Mehr über die steilsten Weinberge finden<br />

Sie im <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Lexikon:<br />

glossar.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>/steilster-<strong>wein</strong>berg<br />

Deutschland ist Steillagen-Weltmeister<br />

Weitere extreme Steillagen in Deutschland sind der<br />

Bernkasteler Doctor an der Mosel mit bis zu 70°, in<br />

Franken der Homburger Kallmuth (38°) und Würzburger<br />

Stein (37°), im Rheingau der Rüdesheimer Berg<br />

Schlossberg (35°) und der Assmanshauser Höllenberg<br />

(31°) sowie in Württemberg der Cannstatter Zuckerle bei<br />

Stuttgart mit bis zu 35°.<br />

Die berühmtesten Steillagen Frankreichs sind der<br />

Rangen de Thann (68° oder 248 %) im Elsass und die<br />

Hänge von Condrieu, Côte-Rôtie, Hermitage und Cornas<br />

im nördlichen Rhônetal. In Kroatien fällt der Dingač mit<br />

bis zu 50° zum Meer hin ab.<br />

In Österreich wirbt das Weingut Malli im südsteirischen<br />

Sausal damit, das „Steilste Weingut Österreichs“<br />

zu sein und gibt eine Steigung von 49° (115 %) in der<br />

Ried Einöd an. In der Südsteiermark gehören auch die<br />

Rieden Zieregg (bis zu 39°), Hochsteinriegl (38°) oder<br />

Pössnitzberg (29°) zu den Spitzenreitern. In der Wachau<br />

übertreffen die Rieden Achleiten, Bruck und Steinriegl<br />

mit je bis zu 42° sowie der Kellerberg mit 41° diese Werte<br />

noch, sind allerdings terrassiert und somit einfacher<br />

zu bearbeiten. Allerdings ist die Instandhaltung dieser<br />

Terrassen alleine schon eine besondere Aufgabe.<br />

Weitere extrem steile Weinberge finden sich in Italien<br />

im Valtellina, im nördlichen Piemont, im Aosta-Tal<br />

und in Südtirol. Auch das Douro-Tal in Portugal und<br />

das Priorat in Spanien können mit einigen besonderen<br />

Steilheiten aufwarten.<br />

Der Bremmer Calmont (Mosel) gehört zu den<br />

steilsten Weinbergen der Welt.<br />

Österreichs Weine sind daheim im<br />

Herzen Europas, wo kontinentale<br />

Wärme mit kühler Nordluft tanzt.<br />

In diesem einzigartigen Klima wachsen<br />

edle Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung<br />

– zu erkennen an der<br />

rotweißroten Banderole auf der Kapsel<br />

und der staatlichen Prüfnummer auf<br />

dem Etikett.<br />

österreich<strong>wein</strong>.at


Interview: Konstantin Baum MW<br />

„Ich will die Zuschauer<br />

informieren, nicht beeinflussen“<br />

Konstantin Baum MW erreicht mit seinen Verkostungsvideos auf Youtube ein<br />

weltweites Millionenpublikum. Im Interview mit Uwe Kauss erzählt der 41-jährige<br />

Geisenheim-Absolvent, warum er kein Influencer sein will, wie seine Videos<br />

entstehen und welche Grenzen er sich setzt.<br />

Fotos: Guido Bittner<br />

Du giltst bei YouTube als einer der<br />

weltweiten Wein-Stars. Was war das erste<br />

Video, das du hochgeladen hast?<br />

Konstantin Baum: Das war ein Vorstellungsvideo für<br />

meinen ersten Kanal, der noch auf Deutsch laufen sollte.<br />

Das habe ich so aber gar nicht umgesetzt, weil irgendwie<br />

das Leben dazwischen kam. Dann kam das erste Video<br />

auf dem neuen Kanal, so wie er jetzt ist: auf Englisch<br />

und mit einem anderen Anspruch an die Qualität. Wenn<br />

ich mich richtig erinnere, war das die Verkostung einer<br />

Flasche Riesling von J.J.Prüm.<br />

Was war dein Anspruch?<br />

Konstantin Baum: Ich war dabei, als vor 17 Jahren der<br />

amerikanische Video Tasting-Pionier Gary Vaynerchuk<br />

loslegte. Das hat mich interessiert. Danach habe ich aber<br />

nie Wein-Inhalte auf YouTube gefunden, die mich gepackt<br />

hätten. Irgendwann dachte ich mir: Ich will Inhalte<br />

posten, die ich selbst gerne sehen will. Mein Anspruch<br />

ist, dafür zu sorgen, dass die Welt besser schmeckt. Das<br />

bedeutet, dass ich die richtigen Weine ins Land hole,<br />

über meinen Handel verkaufe und bei den Hotels und<br />

Restaurants auf die Weinkarte setze, mit denen ich<br />

zusammenarbeite. Ich will aber auch dafür sorgen, dass<br />

die Leute lernen, selbst besser zu schmecken. Darum soll<br />

es gehen. Es soll unabhängig sein. Es soll spannend sein.<br />

Es soll lustig sein – und immer auch lehrreich. Mir ist<br />

es wichtig, nicht irgendeinen Quatsch zu produzieren,<br />

sondern Wissen zu vermitteln.<br />

Du sagst, die Welt soll besser schmecken.<br />

Schmeckt sie nicht gut?<br />

Konstantin Baum: (Lacht) Da gibt’s viel Potenzial! Ich<br />

habe kürzlich ein Video gemacht, bei dem ich Weine der<br />

Eigenmarke von Amazon verkostet habe. Da geht’s auf<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 11


jeden Fall noch nach oben. Hier in Deutschland hat sich<br />

wahnsinnig viel getan. Aber es geht halt immer noch<br />

besser. Wie gut einem etwas schmeckt, hat aber nicht<br />

nur damit zu tun, wie gut der Wein selbst ist, sondern<br />

auch, wie gut man mit ihm umgehen kann. Daher gehört<br />

es für mich nicht nur dazu, dass man den besten Wein<br />

im Glas hat, sondern auch den Wein schätzen lernt.<br />

Du bist in englischer Sprache auf<br />

YouTube gestartet. Warum?<br />

Konstantin Baum: Ich habe den Kanal auf Deutsch<br />

begonnen, 2020 aber beschlossen, ihn auf Englisch<br />

zu machen. Ich habe viel Zeit im englischsprachigen<br />

Ausland verbracht, dort gearbeitet und gelebt. Warum<br />

sollte ich ihn nur für Leute machen, die Deutsch<br />

sprechen? Außerhalb von Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz gibt es kaum Menschen, die mich verstehen.<br />

Und Wein ist sowieso eine Nische. Warum sollte ich<br />

mich noch weiter limitieren? Es ist der beste Weg, um<br />

eine große Zuschauerzahl zu erreichen.<br />

Du bist einer der wenigen YouTuber, die mit<br />

Wein-Videos weit über eine Million Abrufe<br />

verzeichnet haben. Warst du überrascht, dass<br />

etwa deine Verkostung eines 159 Jahre alten<br />

Port<strong>wein</strong>s 3,4 Millionen Abrufe erzeugt hat?<br />

Konstantin Baum: Ich mache ein Video nicht, weil<br />

ich denke, das wird das viralste Weinverkostungs-<br />

Video, das es gibt. Aber an nur einem Tag wurde das<br />

Port<strong>wein</strong>-Video knapp eine halbe Million Mal aufgerufen,<br />

Das kam mir ziemlich wild vor. Aber sowas kann<br />

man nicht strategisch planen. Ich habe sehr teure und<br />

ältere Weine verkostet, und die sind nicht so viral<br />

gegangen. Daher kann es nicht mein Anspruch sein,<br />

dass jedes Video so laufen muss. Aber es hat den Kanal<br />

für viel mehr Zuschauer geöffnet. Innerhalb kurzer<br />

Zeit hat sich die Zahl meiner Follower verdoppelt. Das<br />

Port<strong>wein</strong>-Video wird heute noch oft aufgerufen. Was<br />

mich fasziniert, dass Zuschauer kommentiert haben:<br />

Ich bin Muslim, ich habe noch nie Alkohol getrunken,<br />

aber das Video fand ich total interessant. Das freut<br />

mich einfach. Ich will ja nicht jeden dazu bringen,<br />

Alkohol zu trinken. Ich will vermitteln, was Wein alles<br />

sein kann.<br />

Wie entsteht ein Video bei dir?<br />

Konstantin Baum: Ich habe sechs Leute, die für mich<br />

arbeiten. In der Regel habe ich die Idee, mein Mitarbeiter<br />

Leon organisiert die Weine. Ich kaufe sie fast alle selbst<br />

zu Endverbraucherpreisen – auch den Pétrus für 3.000<br />

Euro, mit dem wir ein Video gemacht haben. Danach<br />

setze ich mich ans Skript. Das schreibe immer ich.<br />

Manchmal scripte ich das Video komplett durch, denn<br />

es ist wichtig, dass man sehr schnell die Zuschauer in<br />

den Bann zieht. Da musst du auf den Punkt kommen.<br />

Meine Videos laufen ja durchaus 20 Minuten – das ist<br />

ein Investment heutzutage. Leon recherchiert für mich<br />

die Fakten: Was gibt es zu den Weinen zu sagen? Wenn<br />

es aber Blindverkostungen sind, weiß ich gar nichts<br />

über sie.<br />

Ist das wirklich so?<br />

Konstantin Baum: Ja, ich kenne nur das Thema. Leon<br />

und manchmal meine Ehefrau verpacken die Weine<br />

in die Hülsen. Danach drehe ich meist alleine. Darauf<br />

gehen die Dateien zu den Editoren. Das Material wird<br />

geschnitten, ich bekomme die Rohfassung, dann folgt<br />

die Korrekturschleife. Wenn alles in Ordnung ist, wird<br />

das Video gepostet. Ansonsten arbeiten wir nochmal<br />

dran.<br />

Wie viele Aufnahmen drehst du für ein Video?<br />

Konstantin Baum: Manchmal könnten es schon 30, 40,<br />

50 Takes sein. Mir ist es sehr wichtig, dass der Inhalt gut<br />

rüberkommt. Ich muss die richtige Intonation treffen –<br />

vor allem, wenn Witz dabei ist. Da muss es präzise und<br />

sehr sauber sein. Für ein Video, das 20 Minuten lang ist,<br />

brauche ich mindestens zwei bis drei Stunden, nur um<br />

es zu drehen.<br />

Könntest du von YouTube leben?<br />

Konstantin Baum: Mit YouTube mache ich einen sechsstelligen<br />

Umsatz. Daher könnte ich davon schon leben.<br />

Aber ich finde es gut, davon nicht leben zu müssen,<br />

weil es mir sonst den Spaß rauben würde. Ich würde<br />

mir Gedanken machen, wie ich noch mehr Einkommen<br />

damit erziele. Die Summe hört sich viel an, aber ich muss<br />

auch meine Mitarbeiter bezahlen.<br />

Würdest du dich als Influencer bezeichnen?<br />

Konstantin Baum: Ungern. Es ist halt das, was die Leute<br />

sich so vorstellen. Bei YouTube bin ich ein Content<br />

Creator. Ich versuche, die Zuschauer zu informieren –<br />

und nicht, sie zu beeinflussen. Das aber ist der Kern des<br />

Begriffs Influencer.<br />

Wo sind deine Grenzen?<br />

Konstantin Baum: Was für mich gar nicht geht, ist, dass<br />

Inhalte gekauft sind. Ich würde nicht mit einem Weingut<br />

zusammenarbeiten, deren Weine besprechen und sagen:<br />

Die sind super. Das würde vieles kaputt machen, weil<br />

meine Arbeit auf Vertrauen basiert. Daher muss echt<br />

bleiben, was ich tue. Ich habe anderseits auch Lust, viele<br />

verrückte und auch ein bisschen bescheuerte Sachen<br />

zu machen. Mir geht es nicht nur darum, ein Video zu<br />

produzieren, das maximale Aufrufe generiert, sondern<br />

ich will das tun, worauf ich Lust habe. Ich habe etwa<br />

ein Video über den italienischen Kritiker Luca Maroni<br />

gemacht, weil mich seine Bewertungen so nerven. Oder<br />

ich produziere ein Video über Lightstrike, das ist ein<br />

Lichtfehler im Wein. Nichts für die Masse, aber das<br />

interessiert mich. Oft sind es aber genau diese Themen,<br />

auf die ich bei Veranstaltungen angesprochen werde.<br />

Welche Resonanzen erhältst du?<br />

Konstantin Baum: Wenn Kommentare negativ sind, ist<br />

das eigentlich ein gutes Zeichen, weil das Video weit<br />

12 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


gestreut wurde. Meine Zuschauer sind echt nette Leute,<br />

die manchmal konstruktive Kritik anbringen. Aber das<br />

kommt sehr selten vor. Es gibt auch immer mal Leute,<br />

die etwas schreiben, das negativ ist. Aber das verletzt<br />

mich nicht. Ich bin ja kein 16-jähriger Tiktoker mehr.<br />

Es kommen aber Leute auf mich zu und sagen: „Hey,<br />

deine Videos haben dafür gesorgt, dass ich jetzt bei<br />

einem Winzer arbeite.“ Kürzlich hat mir eine Masters<br />

of Wine-Kollegin erzählt, ihr Nachbar habe angefangen,<br />

meine Videos zu schauen. Seitdem kauft er extrem viel<br />

Wein und beschäftigt sich total damit. Solche Sachen<br />

bleiben bei mir hängen. Ein paar blöde Sprüche in den<br />

Kommentaren gehen mir am Arsch vorbei.<br />

Du bist international viel unterwegs und siehst, was<br />

in der Weinszene kommt und geht. Was kommt?<br />

Konstantin Baum: In den USA sind es die Riesling-Weine<br />

aus New York State. Die sind in Deutschland total unter<br />

dem Radar. Selbst deutsche Riesling-Winzer haben<br />

sich noch nie einen Wein von dort bestellt. Aber es ist<br />

extrem spannend, was dort passiert: Die Weine sind<br />

super kühl, frisch und präzise mit nur 11,5 oder zwölf<br />

Prozent Alkohol. Das sind richtige Cool Climate-Weine,<br />

auch im Vergleich zu Deutschland. English Sparkling<br />

Wine ist für mich spannend, da werde bald ein Video<br />

darüber machen. Ich überlege auch, eine Verkostung mit<br />

Weinen aus Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden<br />

und Norwegen zu machen. Da ist viel in Bewegung.<br />

Konstantin Baum MW<br />

Konstantin Baum wuchs in Bielefeld auf und absolvierte<br />

eine Ausbildung zum Restaurantfachmann in Baden-Baden.<br />

Es folgten Stationen als Sommelier in einem Zwei-Sterne-<br />

Restaurant in Dublin, darauf folgte ein Studium an der<br />

Hochschule Geisenheim. Später arbeitete er auch in London.<br />

Seit 2014 betreibt er den Online-Handel „Baum Selection“,<br />

arbeitet als Berater und leitet das Weinprogramm<br />

für das Brenners Park-Hotel in Baden-Baden.<br />

Im Alter von nur 33 Jahren bestand Baum 2015 die Prüfung<br />

zum Master of Wine. 2019 wurde er als einziger Deutscher<br />

von der WSET und dem IWSC unter die 50 größten Talente<br />

der weltweiten Wein-, Spirituosen- und Sakebranche gewählt.<br />

Seit 2020 postet er Verkostungsvideos auf YouTube in englischer<br />

Sprache. Seinem Kanal @KonstantinBaumMasterofWine<br />

folgen derzeit knapp 160.000 Nutzer.<br />

Was geht?<br />

Konstantin Baum: Das plumpe, exzessive Wine Making<br />

beim Rot<strong>wein</strong>, bei dem es nur darum geht, Extraktion<br />

zu bekommen und zu viel Holz reinzubringen. In vielen<br />

Teilen der Weinwelt passiert ein Umdenken. Es geht<br />

jetzt um Frische und Lebendigkeit. Ich denke nicht, dass<br />

die Durchschnittsverbraucher mögen, weil sie das Süße,<br />

Reichhaltige und Fette am liebsten mögen. Aber im<br />

Premiumsegment geht’s definitiv in die andere Richtung.<br />

Wann wird für dich ein Thema relevant?<br />

Konstantin Baum: Ich folge ein paar relevanten digitalen<br />

Medien. Ich werde auch von Winzern und Weinregionen<br />

kontaktiert mit Vorschlägen, was sie produzieren und<br />

mir vorstellen wollen. Wenn es wirklich interessant ist,<br />

verfolge ich das weiter und steige tiefer ein. Aber das<br />

geht nur über den Wein selbst. Ich muss erst verkosten<br />

und vor Ort gewesen sein, bevor ich etwas als als „neue<br />

Welle“ bezeichne.<br />

Würdest du die Ausbildung zum Master of<br />

Wine heute noch mal genauso beginnen?<br />

Konstantin Baum: Ich weiß nicht, wie ich das anders<br />

hätte hinkriegen können. Nicht nur, weil es mich dahin<br />

gebracht hat, wo ich jetzt bin, sondern weil diese Zeit<br />

mich unglaublich viel gelehrt hat. Ich habe viel darüber<br />

gelernt, was Wein bedeutet, wie man ihn verkostet,<br />

aber auch wahnsinnig viel über mich erfahren: wie ich<br />

mit Stress und Druck umgehe, was mir wichtig ist im<br />

Leben. Ich habe tolle Freundschaften geschlossen. Diese<br />

Zeit hat mich definitiv verändert. Die Jahre haben mich<br />

reifen lassen. Wie einen guten deutschen Riesling.<br />

14 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 15


Pépinière Viticole Bérillon<br />

Die Rebschule der Superstars<br />

Der Rebzüchter Lilian Bérillon im Rhônetal beliefert Spitzen<strong>wein</strong>güter<br />

wie Château Latour, Cheval Blanc, Roederer und Selosse. Seine Reben<br />

vermehrt er mit der aufwändigen Sélection massale – und päppelt<br />

zudem uralte Sorten auf. Matthias Stelzig hat ihn besucht.<br />

Fotos: Matthias Stelzig


Lilian Bérillon bewirtschaftet 85 ha Rebfläche<br />

auf einer einsamen Insel in der Rhône.<br />

Der richtige Winkel des<br />

Schnittes ist entscheidend.<br />

Lilian Bérillon beugt sich über einen riesigen<br />

Busch. „Jedes Jahr finden wir neue DNA von<br />

irgendwas“, sagt er mehr in das Dickicht hinein<br />

als zu mir, taucht mit einem Schössling in der<br />

Hand wieder auf und ruft: „Grenache!“ Nur<br />

die Blattform gibt Hinweise auf das Vorhandensein<br />

einer Rebe. Hier sieht es eher aus wie die Kulisse eines<br />

Tarzan-Films. Denn Bérillon lässt die Rebstöcke einfach<br />

ranken. Er baut sogar Metallkonstruktionen, die wie<br />

Klettergerüste auf dem Spielplatz aussehen. Daran<br />

klettern die Reben-Lianen hoch, so wie es in ihren Genen<br />

festgelegt ist. „Jeder Zweig ist ein Schössling, aus dem<br />

wir einen neuen Rebstock ziehen.“<br />

Lilian Bérillon betreibt die Pépinière Viticole auf der<br />

Rhône-Insel Île de la Barthelasse bei Avignon und<br />

vermehrt Reben nach der Methode Sélection massale.<br />

Sie funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Zweige<br />

abschneiden und Wurzeln bilden lassen. So, wie man<br />

es auch mit Pflanzen auf der Fensterbank macht.<br />

Konventionelle Rebschulen vermehren oft nur einen<br />

Rebstock: den mit den höchsten Erträgen. So stehen<br />

in einem neu bepflanzten Weinberg oft genetisch<br />

identische Reben. Lilian züchtet dagegen Triebe von<br />

allen guten Rebstöcken im Weinberg. „Das erzeugt<br />

später mehr Komplexität in den Weinen“, erklärt er, „und<br />

die Biodiversität stärkt ihre Resistenz, weil Schädlinge<br />

und Krankheiten es schwerer haben“. Die Reben mit<br />

den besten Trauben sind allerdings oft die mit den<br />

niedrigsten Erträgen. Deshalb hätten die Rebveredler<br />

sie auch lange aussortiert, wie Lilian Bérillon erzählt. Er<br />

datiert den großen Umbruch auf das Jahr 1971, „als die<br />

ersten dieser Klone auf den Markt kamen“.<br />

Deswegen zieht er schon lange uralte Reben<br />

wieder auf. Oft rufen ihn alte Winzer oder<br />

Bauern an, die irgendwo in ihrem Garten<br />

noch ein paar vergessene Rebstöcke<br />

gefunden haben. Kein Mensch weiß mehr,<br />

woher sie stammen. Also fährt Bérillon hin und begutachtet<br />

den Fall vor Ort. Wenn der Rebstock noch gesund<br />

ist, nimmt er ein paar Schösslinge mit und lässt sie in<br />

der Rebschule anwachsen. Im 15 Hektar großen biodynamischen<br />

Mutterreben-Konservatorium, seinem<br />

„Kindergarten“, bleiben sie ein Jahr, um Wurzeln zu<br />

schlagen. Zunächst beobachtet er sie drei Jahre lang.<br />

„Danach sind alle Viren isoliert und die Nachzucht kann<br />

beginnen“, erklärt er.<br />

Perfektionist auf der Insel<br />

Lilian Bérillon ist ein Mann mittleren Alters, schlank und<br />

muskulös. Wenn er über seine Reben spricht und gestikuliert,<br />

sieht man, wie sich seine Muskeln unter dem<br />

T-Shirt bewegen. Mit seiner Ehefrau Katja startete Lilian<br />

18 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 19


für den Saftfluss.“ Es macht aber viel Arbeit. Jeden<br />

Sommer kommt die immer gleiche Mannschaft zu ihm<br />

auf die Insel und sitzt den ganzen Tag an gusseisernen<br />

Stanzen aus den 1950-er Jahren, um die Stämmchen im<br />

richtigen Winkel zu kappen. Jede Verbindung wird von<br />

Hand zusammengesteckt. Die Pfropfstelle wird danach<br />

in Wachs getaucht und wächst zusammen. „Trotzdem<br />

schafft jeder locker 2.000 am Tag.“ So werden es<br />

über zwei Millionen am Ende des Sommers. Wenn die<br />

Versiegelung abgenommen wird, wirft er noch einen<br />

sehr kritischen Blick auf die Operationsnarbe. Nur wenn<br />

alles bestens verheilt ist, verlässt der Steckling die<br />

Station. Das alles macht enorm viel Arbeit.<br />

Bis zu zehn Euro pro Rebe<br />

Für seine Pfropfreben kann Bérillon einen stattlichen<br />

Preis verlangen: Sechs, manchmal zehn Euro pro Stück.<br />

Dafür überwacht ein Techniker jedes Winzerprojekt von<br />

der Auswahl der Unterlagen bis zur Bodenvorbereitung.<br />

„Ehrensache“, sagt er und erzählt, er sei erst kurz zuvor<br />

aus der Bourgogne zurückgekommen. “Da hat der Winzer<br />

den Boden falsch bearbeitet und zu spät gepflanzt. Die<br />

Stecklinge hatten nicht genug Zeit, Wurzeln zu schlagen,<br />

und sind vertrocknet“, berichtet er. Ganz so einfach wie<br />

mit der Massenware ist es nämlich nicht. „Man muss<br />

wissen, dass nur rund 50 Prozent der Reben anwachsen.<br />

Mit Ausfällen muss jeder rechnen.“<br />

Das seien Fakten, von denen man Winzer<br />

erst überzeugen müsse. Auf den Hektar<br />

gerechnet geht es bei ihm um stattliche<br />

fünfstellige Summen. „Du musst selbst<br />

Winzer sein und die Leute kennen“, sagt er,<br />

„dann gewinnst du Vertrauen“. Die Kunden, die er bereits<br />

überzeugt hat, lesen sich wie das Who’s who des französischen<br />

Spitzen<strong>wein</strong>s: Von Château Latour bis Cheval<br />

Blanc und von Roederer bis Anselme Selosse - alle haben<br />

schon bei ihm bestellt. „Manche sogar noch mehr und<br />

andere Sorten als geplant, um die Diversität zu erhöhen.“<br />

Genau in diesem Zusammenhang verortet der Züchter<br />

seine Pépinière. „Wir haben den Verlust der genetischen<br />

Vielfalt, die Vergeudung französischer Weinberge,<br />

die intensive Produktion in der Rebschul-Industrie auf<br />

der einen Seite gesehen“, sagt er, „und die Emotionen,<br />

die man spüren kann, wenn man einen feinen Wein<br />

verkostet“. So viel er von seinen Kunden verlangen mag,<br />

am meisten fordert Lilian wahrscheinlich von sich selbst.<br />

Er verkauft nur eigenes Pflanzmaterial, dazu verfügt er<br />

über insgesamt 200 Hektar eigenes Land, sein Team<br />

arbeitet nach genauen Aufzeichnungen über jeden<br />

Schritt. Dafür gebe es einen eigenen Angestellten: „So<br />

haben wir die Qualitätskontrolle standardisiert.“<br />

Kaufen kann man bei ihm nur auf Bestellung,<br />

vorzugsweise mit Sélection massale aus dem<br />

Weinberg des Winzers. Mit diesem Austausch<br />

hat er eine einmalige Sammlung wertvoller<br />

Klone geschaffen. Über 80 Rebsorten von<br />

Arbane bis Terret, von denen viele in Frankreich allzu tief<br />

unter dem Radar fliegen, hat er aufgezogen. Manchen hat<br />

er vielleicht sogar das Überleben gesichert. „Die Suche<br />

geht immer weiter, wir investieren in neue Regionen mit<br />

Cabernet Franc, Gamay oder Gewürztraminer.“<br />

Von Chardonnay und Pinot Noir hat er inzwischen<br />

jeweils 200 verschiedene Klone aufgezogen. Grenache<br />

bringt es auf sagenhafte 600. „Seit wir angefangen<br />

haben, sind 5.000 Projekte zusammengekommen“, sagt<br />

er und lächelt. Hoffentlich werden es noch viele mehr.<br />

Lilian Bérillon kontrolliert jeden<br />

einzelnen Steckling persönlich.<br />

vor 20 Jahren die Rebschule. Der Grund: „Damals gab<br />

es einfach zu viele schlechte Klone.“ Mit der herkömmlichen<br />

Vermehrung sei es häufiger zu Erkrankungen<br />

am Rebstock gekommen. „Diese genetische Verarmung<br />

wollte ich nicht mehr“, berichtet er. So kam er schließlich<br />

auf die Insel in der Rhône nahe Avignon. Hier gibt es<br />

keine Nachbarn, nur die Pépinière mit 85 Hektar unter<br />

Reben. „Stimmt“, sagt Lilian und lässt den Blick einen<br />

Moment über die Ebene mit den hellen Kalkböden<br />

schweifen, als wäre ihm das noch gar nicht aufgefallen.<br />

Es passt zu ihm, der sich selbst “jusqu‘auboutiste”<br />

nennt. Das ist jemand, der stets<br />

bis zum Äußersten geht und die Perfektion<br />

auf die Spitze treibt. Den Begriff hat er<br />

für sich entdeckt. In seiner Freizeit ist er<br />

nämlich Bergsteiger. Und auch da gibt er sich nicht mit<br />

Mittelmaß ab: Er stand schon auf dem Gipfel des Mont<br />

Blanc. Auf dem höchsten Berg der Alpen, der lange als<br />

unbezwingbar galt, vermuteten die Menschen Drachen<br />

und Geister. Sie versuchten sogar, den Teufel mit<br />

Exorzismus von dort zu vertreiben.<br />

„Ich bin besessen vom Erfolg“, gibt Bérillon zu. Das<br />

glaubt man ihm, und es ist gut für die Rebvermehrung.<br />

Schon seine Eltern und Großeltern betrieben das<br />

Geschäft. „Mein Großvater hat mir das Pfropfen beigebracht“,<br />

also das Zusammenfügen eines Triebs und einer<br />

Wurzelunterlage. Er hat sich für einen ungewöhnlichen,<br />

schrägen Anschnitt entschieden. „Weil dabei eine sehr<br />

große Kontaktfläche zwischen Trieb und Unterlage<br />

entsteht”, erklärt sein Vorgehen, “das ist am besten<br />

20 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Wijnkasteel Genoels<br />

Wine Flight: Belgien<br />

Wein, Weltkulturerbe<br />

und Wassersport<br />

Die Portionen sind in Belgien etwas größer, das Bier ist Weltkulturerbe. Für Wein<br />

war das Land bislang aber kaum bekannt. Doch inzwischen ist es ein echter<br />

Geheimtipp für Weinfans, berichtet Matthias Stelzig.<br />

Fotos: Thomas C. Golenia


Wir hätten gern mehr Regen“, sagt<br />

Patrick Nijs und hebt den Blick<br />

nach oben, wo die Sonne am knallblauen<br />

Himmel lacht wie in einem<br />

Kinderbuch. Dazu passt auch sein<br />

Weinberg Steenkuyl. Hinter einem Holztor betritt man<br />

einen Hektar Rebzeilen am leichten Hang, der von<br />

Büschen und Bäumen eingerahmt wird. „Das macht<br />

ein paar Grad Temperaturunterschied aus“, erklärt<br />

der Winzer. Es ist Frühjahr – und dort dafür schon<br />

erstaunlich warm. Wer die belgische Küste mit ihrem<br />

kühlen Wind kennt, ist überrascht – und wer im Winter<br />

durch den knietiefen Schnee der Ardennen gestapft ist,<br />

kann es kaum glauben.<br />

Der Osten Belgiens ist eine kleine Sonneninsel, auf der es<br />

nur wenig regnet. Deshalb klappt’s hier auch gut mit dem<br />

Weinbau. Die staubigen Böden, auf denen wir stehen,<br />

waren geologisch einst Meeresboden, später Sandbank.<br />

Heute besteht er aus den typischen Elementen solcher<br />

Formationen: Kalk, rostender Eisensandstein, Kiesel,<br />

manchmal Lehm. All das sind gute Grundlagen für<br />

Weine wie seinen roten Chansaar. Die Cuvée aus Pinot<br />

Noir und der robusten Piwi-Sorte Cabernet Dorsa hat<br />

Finesse und eine deutliche Eisennote.<br />

Der „Kontreir” hingegen besteht aus weißen<br />

Burgundersorten und exotischen Sorten wie Phoenix<br />

und Orleans. „Zwei Lesegänge“, erklärt Patrick Nijs die<br />

Produktion, „getrennt vergoren mit wilden Hefen und<br />

spontane malolaktische Gärung.“ Der Wein hat weichen<br />

Schmelz und schmeckt nach saftigen Äpfeln, reifer<br />

Ananas und wieder Eisen. Die Säure ist frisch, die Tannine<br />

sind reif. „In fünf Jahren ist er perfekt“, schwärmt er.<br />

Nijs ist, wie einige seiner Kolleginnen und Kollegen,<br />

eine sympathische Mischung aus Quereinsteiger​ und<br />

Einzelkämpfer​. Den Keller seiner Wijnfaktorei betreibt<br />

er in Antwerpen, wo er auch einen Weinladen führt.<br />

Diese Kombination erlaubt ihm die Weinproduktion im<br />

kleinen Maßstab – und seinen Besuchern zeigen sich die<br />

zwei Seiten Belgiens.<br />

Über 800 ha Weinberge - und es<br />

werden mehr<br />

Patrick Nijjs ist einer von 290 Winzern in Belgien, die<br />

inzwischen knapp 900 ha Weinberge bewirtschaften<br />

und 2023 die größte Erntemenge des Landes einbrachten.<br />

Ähnlich wie in England begann die Weinkultur in den<br />

1990er-Jahren zunächst mit der Sektproduktion, und<br />

nun lässt der Erfolg der Winzer und das milde Klima<br />

die Rebflächen immer weiter wachsen. Das haben<br />

auch die Kritiker des Gault Millau registriert, die 2023<br />

dort erstmals einen Wein-Guide publizierten. Das<br />

Anbaugebiet Massvallei Limburg beiderseits der Maas<br />

ist die erste grenzüberschreitende Weinbauregion, die<br />

mit der Ursprungsbezeichnung „Appellation d‘Origine<br />

Controlée“ (g.U.) anerkannt wurde.<br />

Durch das flache Land ziehen sich schnurgerade<br />

Straßen bis zum Horizont, hinter dem die Nordsee<br />

wartet. 98 Prozent aller Belgier leben in Städten,<br />

und das gar nicht mal so schlecht. Dort wechseln<br />

sich gewundene Kanäle, mittelalterliche Architektur,<br />

Peter Nijs von der Wijnfaktorij in Anwerpen.<br />

Museen und kopfsteingepflasterte Gassen voller Läden<br />

und Restaurants ab. In Gent kommt dazu Belgiens<br />

größte Studenten-Population, eine kreative Musikszene<br />

und rekordverdächtig viele vegetarische Restaurants.<br />

Antwerpen, Sitz der Königlichen Akademie der Schönen<br />

Künste gilt als die coolste Stadt des Landes mit Fashion-<br />

Szene und Modemuseum. Hier mischt sich moderne<br />

Architektur mit Mittelalter-Flair. In Brüssel findet man<br />

beim Schlendern durch kleine Seitengassen auf der<br />

Grande Place gleich mehrere Rathäuser aus dem 15. ​bis<br />

18. Jahrhundert mit Barockgiebeln, vergoldeten Statuen<br />

und kunstvollen Zunftsymbolen.<br />

Weltkulturerbe und Chardonnay<br />

Ein Spaziergang oder eine Bootsfahrt durch Brügge ist<br />

wie eine Reise in ein Märchen durch ein verschlungenes<br />

Netz von baumgesäumten Kanälen, Kopfsteinpflaster<br />

und roten gotischen Back​steinfassaden, die aussehen<br />

wie Lebkuchenhäuser. Kein Wunder, dass flämische<br />

Malerei hier erfunden wurde und die gesamte Altstadt<br />

zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Für kleine Pausen<br />

bietet sich überall ein hervorragendes Bier an, für tiefere<br />

Recherchen ein Besuch in Spa oder Waterloo.<br />

Ein Vorteil von Belgien ist dabei, dass es für Besucher<br />

kaum mehr als 200 Kilometer Entfernung gibt. Egal,<br />

wo man ist, das nächste Ziel ist schnell erreicht, zum<br />

Beispiel Clos d’Opleeuw, das „früher wirklich mal ein<br />

Schlossgarten war“, beteuert Besitzer Peter Colemont.<br />

In den Mauern griff der langjährige Burgund-Importeur<br />

irgendwann selbst zur Rebschere und produzierte ein<br />

paar tausend Flaschen Chardonnay, den bereits Jancis<br />

Robinson schon bejubelte.<br />

Bert Vandeurzen macht Weine aus Rebsorten<br />

wie Albarinho, Blaufränkisch und Tempranillo.<br />

Etwas anders sieht es bei Vandeurzen aus. In der<br />

modernen Halle mit Glaswand türmen sich glänzende<br />

Edelstahltanks samt dazugehöriger Technik, die man<br />

sonst von Top-Weingütern kennt. Der erste Eindruck<br />

täuscht nicht: Familie Vandeurzen ist mit Software- und<br />

Testgeräte-Entwicklungen zu einer der reichsten des<br />

Landes geworden. „Wir wollten es außergewöhnlich“,<br />

erklärt Bert Vandeurzen, deshalb investierte er groß.<br />

In den Edelstahltürmen „wird die Temperatur bis auf<br />

ein Zehntel Grad genau gesteuert.“ Darin schlummern<br />

Sorten von Albarinho über Blaufränkisch und<br />

Tempranillo bis zum Grünen Veltliner. Spannend wird<br />

es aber bei einer Serie mit Chardonnay. Im Stahltank<br />

entwickelt die Sorte glasklare Sortenaromen wie Apfel,<br />

Birne und Pfirsich. Die französische Eiche gibt ihm<br />

Eleganz, das grobporige amerikanische Holz macht ihn<br />

üppig.<br />

Weingüter und weite Kiesgruben<br />

Das weiß Karel Henckens schon lange. Der Sohn eines<br />

Obstbauern, „aufgewachsen zwischen Jonagold und<br />

Conférence-Birnen“, erkannte das Potenzial der Region<br />

bereits vor fast 30 Jahren. Seine Weingärten liegen in<br />

Maseik direkt an der Maas, die hier die belgische und die<br />

niederländische Provinz Limburg trennt. Der Fluss fließt<br />

in weiten Schleifen, die in Seen auslaufen. Die ehemaligen<br />

Kiesgruben lieferten Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

das Material für die lebenswichtigen Deiche an der<br />

niederländischen Küste. Auf diesen „maasplassen“<br />

haben Wassersportler heute viel Spaß, während die<br />

Maas Sedimente und Kiesel am Grund ablagert, die sie<br />

aus den Ardennen anschwemmt.<br />

Hencken betreibt seine Wijndomein<br />

Aldeneyck mit Event-Programm,<br />

Führungen und großer Gastronomie. Die<br />

große Terrasse ist beim guten Wetter<br />

heute voll besetzt. An der Maas reihen sich<br />

noch ein paar Puppenstuben​-Örtchen wie das Dorf<br />

Thorn aneinander. Die Gegend ist bei Belgier beliebt<br />

als Ausflugsziel. Karel Henckens Pinot Gris zeigt viel<br />

mineralische Finesse. „20 Jahre alte Reben“, erklärt er<br />

knapp. Das ist hier wichtig: Im kühlen Klima rechnen<br />

die Winzer erst nach sieben oder sogar zehn Jahren mit<br />

guter Qualität. Anderswo reichen vier. Burgundersorten,<br />

einschließlich Chardonnay und Auxerrois, finden auf<br />

den Schwemmlandböden ein gutes Zuhause. Hencken<br />

hat Weinbau an der Mosel gelernt, in Frankreich<br />

gearbeitet und sich, wie viele ​seiner Kollegen, bei<br />

besseren Adressen in anderen Weinländern umgesehen.<br />

„Feinere Säure als die Franzosen“, will er, „aber etwas<br />

mehr Barrique und Malo, als die Deutschen akzeptieren.“<br />

Belgien hat eben Stil.<br />

Sekt hat Tradition in Belgien seit den 1990-<br />

er Jahren. Auch Karel Hencken von der<br />

Wijndomein Aldeneyck produziert ihn.<br />

24 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 25


Die besten<br />

Entdeckungen<br />

in Belgien<br />

Wijnkasteel Vandeurzen<br />

KERKDREEF 1, 3210 LINDEN<br />

Die Unternehmer-Familie Vandeurzen residiert in einem Schloss.<br />

Neben der hochmodernen Kelterhalle gehören zum Weingut<br />

mehrere Restaurants, wie das Restaurant De Victoire und ein<br />

Wein-Bistro. Vor allem im Herbst gibt es reichlich Weinfeste mit<br />

geführten Touren, Master Classes und vielem mehr.<br />

http://www.wijnkasteel-vandeurzen.be/<br />

Jan Groenen arbeitet auf Kessthor mit<br />

Rebflächen in Belgien und den Niederlanden.<br />

Clos d’Opleeuw<br />

MARTINUSSTRAAT 20, 3840 GORS-OPLEEUW<br />

Entdecken Sie die Tipps auf<br />

dieser Seite auch in den<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:places!<br />

Peter Colemont von Clos d’Opleeuw<br />

Wijndomein Aldeneyck<br />

HAMONTWEG 81, 3680 MAASEIK (ALDENEIK)<br />

Karel Henckens Burgundersorten setzen Maßstäbe, das gilt auch<br />

für Sekte und Pinot Noirs. In der dazugehörenden Weinbar<br />

kann man jeden Freitag und Samstag tagsüber alle Aldeneyck-<br />

Weine degustieren. Nach Vereinbarung sind auch Weinbergs-<br />

Wanderungen und Keller-Führungen möglich.<br />

http://www.wijndomein-aldeneyck.be/<br />

Peter Colemont macht nur einen einzigen Wein, dafür ist der<br />

aber Spitzenklasse. Seinen Premium-Chardonnay kann man nur<br />

nach Vereinbarung verkosten.<br />

http://www.clos-d-opleeuw.be/<br />

Wijnkasteel Haksberg<br />

KASTEELWEG 4, 3390 TIELT-WINGE<br />

Wijngoed Thorn<br />

BOGENSTRAAT 12A, 6017 AV THORN<br />

An einem alten Maasarm liegt das Wijngoed von Harry Thorn,<br />

dass man auch mit dem Boot erreichen kann; die zugehörigen<br />

Weingärten liegen, politisch gesehen, auf niederländischem<br />

Staatsgebiet. Das pittoreske Dörfchen Thorn mit seinen weißen<br />

Häusern bietet rund 1.600 Sonnenstunden pro Jahr<br />

Sonnenuntergang über der Weite der<br />

belgischen Kornfelder.<br />

Haksberg ist ein weitläufiges Wald- und Parkgebiet im Hageland<br />

mit einem Schloss aus dem 19. Jahrhundert, einer Weinterrasse<br />

und hügeligen Weinbergen. Auf der „Weinterrasse“ trinkt man<br />

Auxerrois und Souvignier Gris, Pinot Noir und Dornfelder.<br />

Das gastronomische Angebot reicht vom Weingenuss auf der<br />

Weinterrasse bis hin zu: „Weinschloss mieten“.<br />

http://www.haksberg.be/<br />

http://www.wijngoed-thorn.nl/<br />

Kessthor<br />

KASTEELSTRAAT 17A, 3640 KESSENICH<br />

Wijndomein Hoenshof<br />

HELSHOVENSTRAAT 18, 3840 BORGLOON<br />

20 Rebsorten und immer wieder neue Ideen: Apfel-, Birnenund<br />

Orange Wine aus Eichen- und Kirschholzfässern sowie<br />

Behältern aus Granit und Lehm stehen gemeinsam mit klassischen<br />

Süß<strong>wein</strong>en auf der Karte. Besucher des zugehörigen Restaurants<br />

Johannietershus kosten sich im riesigen Garten des Vierkanthofs<br />

durch die Karte.<br />

Tonny van Dael und Jan Groenen bewirtschaften einen halben<br />

Hektar, ein Teil davon in Kessenich, Belgien, der andere ein<br />

paar Kilometer weiter im holländischen Thorn. Aus ihren 18<br />

verschiedenen Sorten produzieren die beiden in jedem Jahr acht<br />

Weine in verschiedenen Cuvées. Da die Rentner das Weingut als<br />

Stiftung betreiben, kostet jede Flasche bescheidene 7,50 Euro.<br />

Zum Tasting kann man Käse- und Schinken-Häppchen bestellen,<br />

auf Bestellung auch größere Gerichte.<br />

http://www.kessthor.eu/<br />

https://hoenshof.be/<br />

Weitere empfehlenswerte Weingüter<br />

Entre-Deux-Monts<br />

Huize Timmermanns<br />

HEUVELLANDSE WIJN<br />

http://www.huizetimmermans.be/<br />

Diese Weinberge aus Lehm und Feuerstein mit Fossilien sind mit<br />

einer Seilbahn verbunden. In dem Mezzoklima macht Agrar-<br />

Ingenieur Martin Bacquaerts neben Weißen hervorragende<br />

Schaum<strong>wein</strong>e. Dazu hat er nach dem Vorbild der Champagne<br />

schon Reserve<strong>wein</strong>e eingelagert, die den Sekten eine<br />

elegante Reifenote geben. Führungen und Verkostungen nach<br />

Vereinbarung.<br />

http://www.entre-deux-monts.be/<br />

Kluisberg<br />

http://www.kluisberg.be/<br />

Bel-Jotte<br />

http://www.bel-jotte.be/<br />

Wijndomein De Steinberg<br />

http://www.wijndomeindesteinberg.be/<br />

Wijndomein Thilesna<br />

http://wijndomein-thilesna.be/<br />

Wijnkasteel Genoels-Elderen<br />

KASTEELSTRAAT 9, 3770 RIEMST<br />

Ein echtes Schloss mit Rosengarten und dem größten Weinberg<br />

Belgiens. Auf der Terrasse gibt es noble Häppchen. Zu den<br />

wundervollen Weinen. Unbedingt den Sekt und den Pinot<br />

Noir probieren. Schlossterrasse mit Gastronomie, Führungen,<br />

Verkostungen und Veranstaltungen nach Vereinbarung.<br />

http://www.wijnkasteel.com/<br />

Wijnfaktorij – Patrick Nijs<br />

SUDERMANSTRAAT 6A, 2000 ANTWERPEN<br />

Bei einem Besuch im Weinkeller in Antwerpen kann man<br />

Verkostung, Shopping und Stadtbummel kombinieren. Sein<br />

Flessengeluk ist außerdem eine Weinschule mit Workshops,<br />

Kursen, Verkostungen und Weinevents.<br />

http://www.flessengeluk.be/<br />

Oud Conynsbergh Winery<br />

DEN STEENEN MOLEN KONIJNENBERGSTRAAT 2.<br />

2530 BOECHOUT<br />

Nahe Antwerpen liegen die zehn Hektar der Wijndomein Oud<br />

Conynsbergh bei der pittoresken Boechout-Mühle, wo man den<br />

Wein mit lokalen Tapas genießen kann. Verkostungen jedes<br />

Wochenende und nach Vereinbarung.<br />

http://www.oudconynsbergh.be/<br />

Wijndomein Palmenhof<br />

http://wijndomeinpalmenhof.weebly.com/<br />

Wijndomein Vlijtingen<br />

http://www.wijndomein-vlijtingen.be/<br />

Alle Adressen mit Website-<br />

Links finden Sie mit diesem<br />

QR-Code.<br />

26 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 27


Wine Flight durch Wien<br />

Gemütlich, lässig<br />

und persönlich<br />

Unser aus Wien stammender Redakteur Alexander Lupersböck verrät seine zehn<br />

liebsten Weinbars in der österreichischen Hauptstadt, von alternativ bis schick –<br />

ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit Wohlfühlgarantie.<br />

Fotos: Alexander Lupersböck, ÖWM WSNA, Lois Lammerhuber (ÖWM),<br />

HeunischundErben, Espresso Burggasse, Weinskandal, Pub Klemo, UngerundKlein, MAST


Die besten<br />

Tipps für Wien<br />

Entdecken Sie die Tipps auf<br />

dieser Seite auch in den<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:places!<br />

Dosage – Champagner individuell<br />

Fleischmarkt 16, 1010 Wien<br />

MO – DO 18 – 24 UHR, FR – SA 17 –01 UHR<br />

100 Champagner von 30 kleinen Winzern importiert Friso<br />

Schopper selbst nach Österreich. Im Unterschied zu anderen<br />

Champagner-Kontors in Wien gibt es auch kleine Speisen<br />

wie Anchovis, Beef Tatar by Juan Amador oder Trüffelsalami<br />

im Parmesanmantel, dazu eine kleine Auswahl an Still<strong>wein</strong>en.<br />

Im Fokus stehen aber die Champagner, bei denen man echte<br />

Entdeckungen machen kann. Es muss ja nicht immer die Prestige-<br />

Cuvée sein…<br />

www.dosage.at<br />

Heunisch & Erben – Fine Dining & Drinking<br />

Landstrasser Hauptstraße 17, 1030 Wien<br />

MO – SA 15 – 01 UHR<br />

Vom Frühstück bis zum Natur<strong>wein</strong>: Espresso Burggasse<br />

Mittlerweile ein Fixpunkt an der Kreuzung zwischen bestens<br />

bestückter Weinbar und Fine Dining in nüchternem, aber<br />

trotzdem gemütlichem Ambiente. Große Auswahl im glasweisen<br />

Ausschank. Von jedem Wein in der Karte ist nur eine Flasche<br />

verfügbar, es kann also vorkommen, dass mal etwas ausgetrunken<br />

ist. Bei 2.000 Positionen findet man mit kompetenter<br />

Unterstützung aber immer etwas Passendes, von Klassikern bis<br />

zu alternativen Weinen aus der ganzen Welt. Schwerpunkt bleibt<br />

Europa mit atemberaubender Vielfalt. Speisen von einfachen<br />

kalten Platten mit exzellenten Grundprodukten bis zu aufwändigen<br />

und dann auch preiswerten warmen Gerichten, ausgezeichnet mit<br />

drei Hauben.<br />

www.heunisch.at<br />

Smartphones unerwünscht: Winerebellions<br />

Winerebellions – sehr persönlich<br />

Burggasse 36, 1070 Wien<br />

Café Kandl – gut und schick<br />

Kandlgasse 12/2, 1070 Wien<br />

DI – SA 18 – 01 UHR<br />

Gemütlich und modern. Rund 300 Weine auf der Karte, die<br />

Mehrheit davon aus der alternativen Ecke sowie einige Raritäten.<br />

Sie stammen aus Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, aber<br />

auch aus Georgien. Der Service ist kompetent, die Faux Gras –<br />

keine Gänseleber, sondern eine Paté aus Pilzen und Radicchio<br />

auf Brioche – hat Suchtpotenzial. Die Preise sorgen für ein<br />

schickes Publikum. Im Sommer öffnet der Innenhofgarten.<br />

www.cafekandl.at<br />

DI – FR AB 18 UHR<br />

Ein paar Schritte weiter stadteinwärts haben sich in einem<br />

ehemaligen Blumengeschäft die Winerebellions niedergelassen.<br />

Rund 40 Weine aus Österreich, Deutschland, Italien, Spanien<br />

und Frankreich liegen im Klimaschrank, die charmante Cathy<br />

Steinlechner erklärt und hilft den Gästen bei der Auswahl: „Ich<br />

bin die Weinkarte“. Währenddessen sollte man sich ein paar<br />

Tapas-artige Köstlichkeiten wie mit Chorizo gefüllte Calamari<br />

oder Crispy Shrimp Roll zubereiten lassen. Als Dessert hatten<br />

wir Heu-geräuchertes Espuma mit Kaviar – salzig-süß und<br />

außergewöhnlich fein. Die Weine stammen von bekannten<br />

(Dönnhoff) und wenig bekannten Winzern, hier ist man offen.<br />

Nur am Mobiltelefon zu kleben und Fotos zu schießen kommt<br />

hier aber nicht gut an. Reservierung empfohlen, da das Lokal<br />

sehr klein ist.<br />

www.thewinerebellion.at<br />

Die Wiener Champagner-Entdeckung: Dosage<br />

R&Bar – Kein Weinskandal<br />

Lindengasse 1, 1070 Wien<br />

MO – FR 16 – 24 UHR, SA 14 – 23 UHR<br />

Weinkarte mit 2.000 Positionen: Heunisch & Erben<br />

Espresso Burggasse – Nachbarschaftstreff<br />

Burggasse 57, 1070 Wien<br />

MO – FR 7:30 – 24:00 UHR, SA 11–17 UHR<br />

Das Ambiente ist irgendwo zwischen Italien und Istanbul<br />

angesiedelt, mit einem Schuss Wiener Kaffeehaus. Dabei ist es<br />

ein familiärer Treffpunkt, dessen „Schanigarten“ in der warmen<br />

Jahreszeit sehr beliebt ist. Neben Frühstück, täglich wechselnden<br />

warmen Speisen und Kleinigkeiten wie Toast und Focaccia locken<br />

alternative und Natur<strong>wein</strong>e von bekannten und unbekannten<br />

Winzern. Auffallend ist das relativ große Angebot an Weinen<br />

aus den immer noch exotisch wirkenden Nachbarländern wie<br />

Tschechien (verkostet: eine Cuvée aus Blaufränkisch + Riesling!),<br />

der Slowakei und Ungarn, neben Österreich, Deutschland und<br />

Italien. Die Flaschenpreise sind fair kalkuliert. Mehr siebenter<br />

Bezirk geht nicht.<br />

www.facebook.com/espresso.burggasse<br />

Gemütlich und modern: Café Kandl<br />

Top-Sommelier Moritz Herzog betrieb schon seit zehn Jahren<br />

den Natur<strong>wein</strong>handel „Weinskandal“ und konnte dann die R&Bar<br />

(sprich: Rundbar) im siebenten Bezirk – dem Kreativzentrum Wiens<br />

– übernehmen. Der Schwerpunkt liegt auf Natur<strong>wein</strong>en – what<br />

else? – und spanisch beeinflussten kleinen Speisen. Immerhin war<br />

einer der Protagonisten unter anderem in der legendären Bar Brutal<br />

in Barcelona tätig. Das Essen ist überdurchschnittlich gut, aber<br />

nicht krampfhaft kreativ und die Weine regen dazu an, entdeckt zu<br />

werden. Denn, so Moritz Herzog: “Nur trüb alleine reicht nicht”.<br />

Hier werden auch konservative Weintrinker glücklich – und sei es<br />

nur für ein paar Stunden.<br />

<strong>wein</strong>skandal.at/pages/rundbar<br />

Alle Adressen mit Website-<br />

Links finden Sie mit diesem<br />

QR-Code.<br />

32 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 33


Café Azzurro – herzlich geradlinig<br />

Urban-Loritz-Platz 5 , 1070 Wien<br />

MO–FR 18:00–23.30 UHR<br />

Die Weinkarte ist mit rund 150 Positionen überschaubar<br />

(aber: wer braucht wirklich mehr?), dafür abwechslungsreich<br />

mit Weinen von manch bekanntem Winzer, aber auch vielen<br />

Insidertipps aus Österreich, Frankreich, Italien, Deutschland,<br />

Spanien und Ungarn. Eine gewisse Schwäche für Sizilien will<br />

Chefin Maria Feißt gar nicht erst leugnen. Die kleinen Speisen<br />

könnte man am ehesten als italo-asiatische Fusion bezeichnen,<br />

anregend frisch und fein und intensiv gewürzt. Die Preise sind so<br />

fair, dass man sich gerne durchkostet. Das Azzurro ist fast jeden<br />

Tag gut gebucht, also lieber nicht auf gut Glück hingehen.<br />

cafe-azzurro.at<br />

Tolles Essen, viel Natur<strong>wein</strong>: R&Bar<br />

Pub Klemo – Weinbar mit Bildungsauftrag<br />

Margaretenstraße 61, 1050 Wien<br />

MO – SA AB 17 UHR<br />

Wie gut, wenn ein Weinhandel angeschlossen ist: Nicht nur<br />

können hier die Gäste aus bis zu 100 offenen Positionen wählen<br />

– jede Flasche aus der gegenüber liegenden Vinothek kann man<br />

mit einem Aufpreis von zehn Euro in der Bar trinken. Wie viele<br />

Weine das genau sind, habe ich nicht gezählt, aber sie stammen<br />

von mehr als 100 Produzenten aus der ganzen Welt und in allen<br />

Stilen. Es sollte sich also für wirklich jeden etwas finden. Neben<br />

kalten Aufschnitten und Käse kann man aus mehreren warmen<br />

Speisen wählen – vor allem die hausgemachte Pasta ist immer<br />

eine Empfehlung. Dass hier auch gereifte Weine glasweise<br />

ausgeschenkt und laufend Themenverkostungen veranstaltet<br />

werden, hebt das Pub Klemo über den Durchschnitt hinaus. Eine<br />

Wein-Bildungsanstalt. Reservierung wegen der Kleinheit der Bar<br />

unbedingt angeraten!<br />

www.pubklemo.com<br />

Für puren Geschmack: MAST<br />

MAST – Weinbistro mit grünem Stern<br />

Porzellangasse 53, 1090 Wien<br />

MI – FR 12 – 14 UND 18 – 22 UHR, SA –SO 18 – 22 UHR<br />

Echter und purer Geschmack – beim Wein und beim Essen. Bio<br />

ist Standard, Natur<strong>wein</strong>e im Fokus und bei den Gerichten wird<br />

auf Gelees und Schäumchen verzichtet. Die namensgebenden<br />

Sommeliers Matthias Pitra und Steve Breitzke setzen den<br />

Schwerpunkt auf Österreich und Frankreich, sind aber für alle<br />

Weine offen, die ihnen selber schmecken – und das sind über<br />

1.000. Ihre Arbeit wurde vom Guide Michelin mit dem “Bib<br />

Gourmand” und einem grünen Stern gewürdigt.<br />

www.mast.wine<br />

Sympathische Schwäche für Italien: Café Azzurro<br />

Wiens schönste Weinbar: Unger und Klein<br />

Unger und Klein – die Schönste?<br />

Gölsdorfgasse 2, 1010 Wien<br />

MO – SA 16 – 24 UHR<br />

Hausgemachte Pasta, gereifte Weine: Pub Klemo<br />

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber das<br />

“Unger und Klein” bezeichnet sich selbst als schönste Weinbar<br />

Wiens. Der außergewöhnliche architektonische Ansatz und die<br />

wechselnden Kunstwerke machen Widerspruch aber schwer.<br />

Und als Weinbar ist das “Unger und Klein” ein Urgestein,<br />

das genau so frisch wirkt wie am ersten Tag, der nun wirklich<br />

schon einige Zeit her ist. Die Weine kommen aus Österreich,<br />

Italien, Frankreich, Spanien und Portugal. Auch einige Flaschen<br />

Natur<strong>wein</strong> sind mit an Bord. Kleinigkeiten nach Art von Tapas und<br />

warme Tagesgerichte bieten eine Unterlage. Und weil Helmuth<br />

Unger und Michaela Klein sehr umtriebig sind, haben sie in der<br />

Herrengasse im ersten Bezirk eine maßgebliche Kaffee- und<br />

Weinbar eröffnet und planen einen weiteren Standort in einem<br />

der Stadterweiterungsgebiete hinter dem Hauptbahnhof.<br />

ungerundklein.wine/category/<strong>wein</strong>bar-goelsdorfgasse<br />

„Weniger Biss, mehr Geschmack“ war das Ziel bei der Herstellung dieses eleganten kanadischen Premium-Rye-<br />

Whiskys. Er hat alle unsere Erwartungen übertroffen, mit einer unglaublich weichen Textur, die den luxuriösen<br />

Port<strong>wein</strong>geschmack umhüllt und angenehm lange nachklingt.<br />

PRODUCT OF CANADA I IMPORTERAD BY: SEVEN SEALS INNOVATION GMBH I FERDINAND-PORSCHE-STR. 2 I 63067 OFFENBACH AM MAIN<br />

beavers-dram.com<br />

34 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Im Restaurant Bootshaus sitzen<br />

die Gäste direkt am Wasser.<br />

Weshalb nicht jeder Weiß<strong>wein</strong> automatisch zu Fisch passt<br />

„Es kommt nicht nur<br />

auf den Fisch an!“<br />

Fisch und Weiß<strong>wein</strong>? Vorsicht! Denn Zubereitungsart, Gewürze<br />

und Aromen sind bei Fischgerichten wichtiger als die Grundzutat,<br />

sagt Sommelière Katharina Gnigler. Sie hat Alexander Lupersböck<br />

verraten, was bei der Weinbegleitung zu Fisch entscheidend ist.<br />

Fotos: Gröller Hospitality, Christof Wagner (Traunsee), Joerg Lehmann (Bootshaus)<br />

Bootshaus” ist ein passender Name für eines<br />

der besten Fischrestaurants im deutschsprachigen<br />

Raum. Seit Herbst 2023 arbeitet<br />

Katharina Gnigler als Head of Wine in diesem<br />

Restaurant direkt am Traunsee in Österreich.<br />

Küchenchef ist der Vier-Hauben-Koch Lukas Nagl, auf<br />

dessen Gerichte sie ihre Auswahl abstimmt.<br />

Gnigler war zuvor Sommelière im Weinhaus und<br />

Restaurant Döllerer in Golling, im Restaurant Geranium<br />

in Kopenhagen und Chef-Sommelière im Landhaus<br />

Bacher in der Wachau. „Das Haus ist sehr offen und<br />

Lukas denkt international. Er setzt gerne asiatische<br />

Einflüsse ein. Und unsere Gäste werden auch immer<br />

experimentierfreudiger“, erzählt sie. Im Geranium<br />

hingegen seien die vier angebotenen Weinbegleitungen<br />

recht klassisch gewesen.<br />

Bei der Kombination von Essen und Wein konzentriert<br />

sich Katharina Gnigler meist gar nicht so sehr<br />

auf den Fisch als Hauptkomponente, sondern auf die<br />

Zubereitungsart und die Aromen auf dem Teller. Saucen<br />

und verwendete Gewürze seien fast wichtiger als die<br />

Grundzutat. Zum Beispiel mache ein gegrillter Lachs<br />

mit Zitronen-Dill-Sauce mehr Spaß mit einem gehaltvollen<br />

Sauvignon Blanc, während zu einem asiatischen<br />

Fischgericht besser ein Riesling passe.<br />

Schaum<strong>wein</strong>e mag sie besonders gerne zu Fischgerichten,<br />

und dabei müsse es nicht immer Champagner sein. „Ein<br />

Head of Wine Katharina Gnigler<br />

hat in jungen Jahren schon<br />

viel Erfahrung gesammelt.<br />

Winzersekt oder Pet Nat lässt sich ebenso gut kombinieren.<br />

Durch die Kohlensäure und die Mineralität, die<br />

solche Weine mitbringen, sind sie in vielen Fällen eine<br />

sichere Wahl. Einen Blanc de Blancs würde ich eher zu<br />

leichtem weißem Fisch empfehlen, der pochiert wurde.<br />

Zu gegrilltem Fisch und Krustentieren darf es schon<br />

etwas üppiger sein, also ein Blanc de Noirs oder auch ein<br />

Jahrgangs-Schaum<strong>wein</strong>.“<br />

Mut zu kräftigen Weinen<br />

Für leichtere Gerichte nimmt sie gerne weißen Bordeaux,<br />

weiße Spanier wie Verdejo, sofern sie duftig und filigran<br />

seien, sowie Weiß<strong>wein</strong>e vom Ätna, da sie Salzigkeit<br />

mitbringen. Eine kleine Schwäche hat sie für Weine von<br />

den Kanarischen Inseln mit ihrer extremen, salzigen<br />

Kargheit. Zu Fischen mit weichem Fleisch wie etwa<br />

Saibling oder Forelle mit Zitrusaromen oder als Ceviche<br />

sei das eine wunderbar passende Kombination.<br />

Bei Krustentieren oder Muscheln setzt sie Weine mit<br />

mehr Kraft ein, da Struktur und Textur im Vordergrund<br />

stünden. Weißburgunder oder Chardonnay von<br />

Kalkböden „vibrieren, sind salzig und lebendig. Zu einem<br />

Malterdinger Weißburgunder (Kaiserstuhl) geht sogar<br />

Kaviar.“ Zu Hummer hingegen müsse es nicht unbedingt<br />

weißer Burgunder sein. Da empfiehlt sie auch gerne ein<br />

Riesling Großes Gewächs, beispielsweise von der Nahe.<br />

Für kräftigere Gerichte wie Eintopf oder Fischgulasch<br />

seien kräftige Weiß<strong>wein</strong>e von der Rhone wie Viognier,<br />

Marsanne, Rousanne oder ein weißer Chateauneuf du<br />

Pape perfekt. Zu einem Wurzelfisch, also einem Fisch,<br />

der in einem Sud aus Wurzelgemüse und Meerrettich<br />

pochiert wurde, nimmt sie gerne einen kräftigen, nicht<br />

mehr ganz jungen Grünen oder Roten Veltliner, oder<br />

einen Burgunder aus Baden, der die Schärfe aufnimmt.<br />

Eine Lieblingssorte der Sommelière ist Furmint: „Der ist<br />

toll zu so Vielem“. Furmint oder Sauvignon Blanc, zum<br />

Beispiel aus Slowenien, reicht sie gerne zu herbstlichen<br />

Gerichten wie Stör mit Petersiliencreme und eingelegten<br />

Holunderkapern.<br />

Gekühlter Rot<strong>wein</strong> macht Spaß im<br />

Sommer<br />

Jedenfalls passe nicht nur Weiß<strong>wein</strong> zu Fisch. Eine Sauce<br />

mit gewissem Säuregehalt kombiniert sie am liebsten<br />

mit säurearmen Rebsorten oder auch mit Rot<strong>wein</strong>en.<br />

Leicht gekühlt können auch Pinot Noir oder St. Laurent<br />

ein Fischgericht auf spannende Weise umrahmen.<br />

Gnigler gibt zu bedenken, dass Jahreszeit und Tageszeit<br />

36 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 37


von Bedeutung seien: „Gekühlter Rot<strong>wein</strong> macht im<br />

Sommer auf der Terrasse mehr Spaß als im Winter.“<br />

Von den Rot<strong>wein</strong>en eignen sich laut Gnigler „alle<br />

eleganten, zarten wie Pinot Noir, St. Laurent, Beaujolais<br />

oder Blaufränkisch in burgundischem Stil wie vom<br />

Spitzerberg oder Leithaberg. „Im Landhaus Bacher<br />

servieren wir St. Laurent im Sommer zu Fisch“, erzählt<br />

sie. Wird der Fisch mit paprizierter Sauce serviert, eigne<br />

sich auch Cabernet Franc. Entscheidend ist für sie dabei<br />

die Serviertemperatur.<br />

Kalkböden der Vallée de la Marne wächst, bringt eine<br />

komplexe und füllige Aromenvielfalt von Exotik, aber<br />

auch Feuerstein mit sich. Daher harmoniert er zu<br />

den gegrillten Flusskrebsen und unterstreicht mit<br />

seinem Prickeln die Raucharomen und die Würze des<br />

Wacholders.“<br />

Räucherfisch – zweimal Petersilie,<br />

Holunderkapern & Topaz-Apfel<br />

Wie wichtig ist für Katharina Gnigler dabei der Reifegrad<br />

der Weine? „Ich finde den Jahrgang wichtiger als das<br />

Reifestadium. Manche Weine – auch rote – dürfen jung<br />

getrunken werden, aber generell sollten wir den Weinen<br />

mehr Reife gönnen und ihnen damit Wertschätzung<br />

entgegenbringen.“<br />

Abseits der klassischen Weine finden sich auch Piwi-Sorten<br />

wie Muscaris und Souvignier gris auf der Karte und in<br />

ihren Weinbegleitungen. Bei alkoholfreien Begleitern<br />

setzt sie auf „Tee oder Infusionsgetränke, weil sie<br />

Gerbstoff mitbringen. Sparkling Tea finde ich spannend.<br />

Aber alkoholfreie Weine sind mir derzeit zu süß.“<br />

Weintipps zu Fischgerichten aus dem<br />

Restaurant Bootshaus am Traunsee von<br />

Sommelière Katharina Gnigler:<br />

„Im Moment serviere ich zu Saibling roh mariniert<br />

mit schwarzem Rettich etwas Kamille, Ingwer und<br />

Buttermilchsauce einen 2022 Welschriesling ‚Down to<br />

earth‘ von Michaela Riedmüller , Carnuntum, Österreich<br />

Der Wein wurde unfiltriert in die Flasche gezogen und<br />

bringt somit etwas mehr Druck am Gaumen mit, was<br />

mit dem schwarzen Rettich harmoniert. Die Frische<br />

des Weins gefällt der dezenten Schärfe des Ingwers.<br />

Die Kräuterwürze der Rebsorte harmonisiert mit der<br />

Kamille im Gericht.“<br />

Flusskrebse harmonisieren<br />

mit kraftvollem Champagner.<br />

Zu Räucherfisch mit Petersilie<br />

passt Sauvignon Blanc.<br />

2022 Sancerre Mosaique Calcaire, Claude Riffault, Loire<br />

„Der Ausbau dieses Weines findet teils im Stahltank, teils<br />

im Betongefäß statt. Somit bekommt er mehr Struktur.<br />

Die kristalline straffe Art dieses Sauvignon Blanc<br />

begleitet den nur leicht rauchigen Fisch. Die kräutrigen<br />

Aromen des Weines finden Gefallen an der Petersilie,<br />

die als Wurzel und als Petersiliengrün im Gericht verarbeitet<br />

wurden. Die mineralische Struktur und das Säure-<br />

Frucht-Gerüst begleitet Holunder-Kapern und Apfel, die<br />

eine schöne Frische ins Gericht bringen.“<br />

Reinanke, Topinamburschuppen,<br />

Gerstenkoji, Wildspinat, eingelegter<br />

Sanddorn<br />

2022 Viognier de Rosine, Domaine Stéphane Ogier ,<br />

Nördliche Rhône<br />

„DieWeiß<strong>wein</strong>e des Rhône-Tals finde ich sehr gut zu<br />

eher üppigen Fischen wie Karpfen, Aal oder Hecht. In<br />

diesem Fall haben wir das Erdige des Topinambur, den<br />

Umami-Geschmack des Koji, das leicht herb-erdige vom<br />

Spinat und die Säure des Sanddorns. Der Viognier – in<br />

diesem Fall nicht vom Alkohol erschlagen – vereint<br />

alle Komponenten des Gerichts und macht es somit<br />

harmonisch und gefällig. Durch die moderate Säure der<br />

Rebsorte matcht sie auch den Sanddorn, der in diesem<br />

Gericht sicher der Schlüssel-Faktor in der Weinauswahl<br />

ist.“<br />

Räucheraal mit Kartoffel-Brandade, in<br />

Salz eingelegtem Sellerie, Bärlauchkapern<br />

und einem Sud von Schafmolke<br />

Gebratene Schleie mit Erdäpfel-<br />

Brunnenkresse-Salat und Trüffel-<br />

Mayonnaise<br />

„Die leichte Reife des 2016 Riesling Wiebelsberg GC<br />

von Marc Kreydenweiss aus dem Elsass umspielt die<br />

erdigen Aromen von Räucheraal und Sellerie. Die<br />

positive Opulenz dieses großartigen Elsässer Rieslings<br />

hat genug Power, um mit der Schafmolke mitzuhalten.<br />

Die Aromatik der Rebsorte kitzelt die Frische der<br />

Bärlauchkapern heraus.“<br />

2020 Furmint Analogue No.3, Michael Wenzel, Rust,<br />

Österreich<br />

„Ich liebe es, mit autochthonen Rebsorten zu spielen und<br />

zu kombinieren. Damit kann man einerseits Gäste oft<br />

überraschen und beeindrucken, aber auch, weil diese<br />

Weine meist geniale Speisenbegleiter sind.<br />

Flusskrebse aus der Traun auf<br />

Holzkohle gegrillt mit Wacholder<br />

Dazu reicht Katharina Gnigler den ADN de Meunier<br />

Blanc de Noirs Champagner von Christophe Mignon.<br />

„Dieser Champagner, der auf den mergeligen Ton- und<br />

Zu Räucheraal darf es<br />

ein kräftiger Riesling sein.<br />

Viognier vereint alle<br />

Komponenten des Gerichtes.<br />

In diesem Fall habe ich mich für einen Furmint<br />

entschieden, der von einem der „Furmint-Pioniere“ aus<br />

Österreich kommt. Am Anfang unterstützt die Aromatik<br />

von reifem Apfel und Birne den Salat. Die Honigaromen<br />

des Weins harmonieren zu dem nussigen Touch, den<br />

der Fisch mitbringt, und die Reduktion dieses Furmint<br />

macht zu der Trüffel-Mayonnaise großen Spaß.“<br />

38 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 39


Aus dem neuen, vegetarischen Kochbuch der Generation Riesling<br />

Pasta al Limone<br />

„Wine meets green Kitchen“ ab Sommer 2024 im Fachhandel erhältlich<br />

Rezept: Weingut Seyffer, Foto: <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

EINKAUFSLISTE<br />

für 4 Portionen<br />

• 350 g Vollkornnudeln<br />

• 4 Knoblauchzehen<br />

• 4 Prisen Chiliflocken<br />

• 1 EL Butter<br />

• 4 EL Olivenöl<br />

• Zitronenabrieb und Zitronensaft<br />

• 70 g Petersilie<br />

• 150 g Pecorino, gerieben<br />

• Salz, Pfeffer<br />

Arbeitszeit 20 Minuten<br />

Kochzeit 20 Minuten<br />

Zubereitung<br />

1. Gesalzenes Wasser in einem Topf zum Kochen bringen,<br />

die Nudeln dazugeben und laut Anleitung al dente kochen,<br />

dabei ab und zu umrühren.<br />

2. 5 Minuten bevor die Nudeln fertig sind, in einer Pfanne<br />

mit dem Olivenöl den in dünne Scheiben geschnittenen<br />

Knoblauch und die Chiliflocken auf mittlerer Stufe<br />

anschwitzen.<br />

3. Sobald der Knoblauch leicht braun wird, etwas<br />

Nudelwasser hinzugeben und die Hitze auf die kleinste<br />

Stufe reduzieren.<br />

4. Die fertigen Nudeln in die Pfanne geben und nach<br />

Geschmack pfeffern. Salz nur in geringer Menge<br />

hinzufügen, da der Pecorino(Schritt 6) schon salzig ist.<br />

5. Die Butter und den Zitronensaft zugeben und vorsichtig<br />

rühren, bis die Butter geschmolzen ist.<br />

6. Den geriebenen Pecorino dazugeben und vorsichtig<br />

mischen, bis eine Sauce entsteht. Falls diese zu dick wird,<br />

kann sie mit Nudelwasser verdünnt werden.<br />

7. Nun noch die Petersilie hinzufügen und ein letztes Mal<br />

mischen.<br />

8. Vor dem Servieren den Zitronenabrieb auf den Nudeln<br />

verteilen.


So bewertet<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Verkostungsleiter Marcus Hofschuster<br />

hat ein herausragendes Renommee als<br />

gewissenhafter und unbestechlicher<br />

Weinkritiker. Zusammen mit Kim<br />

Schreiber verkostet er für <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Weine aus allen Regionen Europas, und<br />

das stets nach identischen Qualitäts- und<br />

Verkostungsmaßstäben.<br />

Derzeit werden bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> rund<br />

3.200 klassifizierte Weingüter mit<br />

professionellen Beschreibungen und<br />

Bewertungen von über 165.000 Weinen<br />

publiziert. Produzenten und Weine werden<br />

werktäglich aktualisiert und ergänzt.<br />

Trinkempfehlungen<br />

Jede Weinbewertung enthält eine Prognose über den<br />

voraussichtlich besten Trinkzeitraum bei normaler<br />

Lagerung. Viele Weine bleiben aber auch darüber<br />

hinaus in guter Form. Wir möchten nur nicht<br />

garantieren, dass sie sich weiter positiv entwickeln<br />

können. Gerade bei idealer Lagerung kann sich die<br />

Entwicklungsfähigkeit allerdings deutlich verlängern.<br />

Was unsere<br />

Bewertungen bedeuten<br />

100 WP einzigartig<br />

Weine, die man nur anders, aber nicht besser machen<br />

kann.<br />

95-99 WP groß<br />

Weine von Weltklasse, deren Tiefe, Komplexität,<br />

Charakter und Ausdrucksstärke einem ein unvergessliches<br />

sinnliches Erlebnis schenken.<br />

90-94 WP hervorragend<br />

Erstklassige Weine, die zu den besten ihrer<br />

Art gehören. Sie zeichnen sich aus durch<br />

Reintönigkeit, Harmonie, Tiefe und Charakter.<br />

85-89 WP sehr gut<br />

Bemerkenswerte Weine mit Persönlichkeit, Ausdruck,<br />

sowie bereits gewisser Komplexität und Tiefe. Sie<br />

verdienen die Aufmerksamkeit jedes Weinliebhabers.<br />

80-84 WP gut<br />

Saubere, harmonische, im besten Fall typische Weine.<br />

Das <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Verkostungsteam:<br />

Kim Schreiber und Marcus Hofschuster<br />

Unsere Regeln<br />

1. Jeder Wein wird ausschließlich blind<br />

verkostet. Bei der Bewertung weiß der<br />

Verkoster niemals, welcher Wein von<br />

welchem Erzeuger sich im Glas befindet.<br />

2. Sämtliche Weine werden im neutralen Verkostungsraum<br />

in Erlangen probiert, um ablenkende<br />

Einflüsse zu minimieren. Bei <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> ist<br />

das Bewerten von Weinen auf Messen oder<br />

beim Erzeuger völlig ausgeschlossen.<br />

3. Zum Absichern der Wertungen finden regelmäßig<br />

Gegenproben statt, bei denen Weine angestellt<br />

werden, die zuvor schon einmal probiert wurden.<br />

4. Pro Tag finden nur so viele Proben statt, dass<br />

viel Zeit und Ruhe für jeden einzelnen Wein<br />

garantiert werden kann. Sehr viele Weine werden<br />

zudem mindestens zweimal probiert, um auch<br />

ihre Entwicklung an der Luft zu berücksichtigen.<br />

5. Alle Verkoster haben langjährige Erfahrung<br />

und verkosten hauptberuflich.<br />

Benotung nach dem<br />

100-Punkte-System<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> wertet nach dem international<br />

üblichen 100-Punkte-System, das dem amerikanischen<br />

Schulnotenschema entlehnt ist.<br />

Wir verwenden in unserem Punktesystem<br />

die Abkürzung WP = <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Punkte.<br />

Weitere Infos finden Sie auf<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> mit diesem QR-<br />

Code.<br />

42 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Unsere Lieblings<strong>wein</strong>e<br />

der vergangenen Wochen<br />

Mit einem Herz zeichnen wir nur Weine aus, die uns persönlich besonders gut schmecken. Es handelt sich hier stets<br />

um die aus unserer Sicht feinsten und interessantesten Weine ihrer jeweiligen Stilrichtung, Herkunft oder Preislage.<br />

Das kann das rare und teure Spitzenprodukt eines legendären Weinguts ebenso sein wie der umwerfend trinkfreudige,<br />

günstige Einstiegs<strong>wein</strong> eines bislang völlig unbekannten Erzeugers, ein Wein mit 96 Punkten ebenso wie einer mit 84.<br />

Damit versuchen wir gleichzeitig, auch den niedrigeren Punktzahlen und den mit ihnen bedachten Weinen wieder<br />

den Stellenwert und die Aufmerksamkeit zurückzugeben, die ihnen nach der ursprünglichen Idee des 100-Punkte-<br />

Systems zusteht. Leider wurde sie von den meisten Anwendern dieses Systems inzwischen völlig verwässert, in vielen<br />

Fällen sogar ad absurdum geführt.<br />

Kim Schreiber und Marcus Hofschuster<br />

Sie finden nachfolgend eine Auswahl unserer Lieblings<strong>wein</strong>e. Die gesamte Übersicht<br />

unserer Verkostungen mit Links zu allen Ergebnissen, den Weinbeschreibungen und den<br />

Produzenten finden Sie mit diesem QR-Code:<br />

Castello di Querceto<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Il<br />

Picchio“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, recht geschliffener, fester, etwas zedriger<br />

Duft nach vorwiegend schwarzen Beeren<br />

mit Kirschnoten, angedeutet Kräutern, Tabak<br />

und an Pfeffer und Wacholder erinnernder,<br />

dunkler ätherischer Würze. Recht saftige, fast<br />

kühl wirkende dunkle Frucht mit pfeffrigen<br />

Noten und gewissem Säurebiss, jugendliches,<br />

straffes, dabei feines Tannin, nachhaltig am<br />

Gaumen, ein wenig Süßholz und angedeutet<br />

Bitterschokolade, kräuterige Nuancen,<br />

geradliniger Stil, präzise und geschliffen, ein<br />

Hauch Baumrinde und Tabak, erdige Spuren,<br />

im Hintergrund Salz, sehr guter, straffer, klarer<br />

Abgang mit dunklem Saft, ein wenig rauchigem<br />

Holz und ätherischer Würze.<br />

93 WP >> hervorragend 28.00 €<br />

Domaine Lampyres<br />

2023 „Luminescence“<br />

ROUSSILLON (FRANKREICH), ORANGE/<br />

NATURAL WEISS<br />

Altgold. Herber, fester und kühler, nussiger,<br />

etwas hefiger, rauchiger und tabakiger Duft<br />

mit kühlen Kernobstaromen, getrockneten<br />

Zitrusfrüchten, Trockenkräutern, angedeutet<br />

Eisen und einem Hauch Speck. Schlanke, kühle,<br />

feinsaftige kernobstbetonte Frucht, sehr feine<br />

Säure und viel Griff von mürbem Gerbstoff und<br />

etwas Hefe, deutlich nussige und leicht tabakigpflanzliche<br />

Würze, nachhaltig am Gaumen,<br />

helle, kalkig-kreidig wirkende mineralische Töne,<br />

angedeutete gelbe Würze, feine Kräuternoten,<br />

trotz seiner Natur<strong>wein</strong>-Phenolik regelrecht<br />

leichtfüßiger Stil, ausgesprochen animierend,<br />

etwas Tiefe, sehr guter, feinsaftiger und<br />

-würziger Abgang, wieder mit Griff. Ein großes<br />

Vergnügen.<br />

89 WP >> sehr gut 22.00 €<br />

Casina di Cornia<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva „Vigna la<br />

Casina“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Herber, recht fester, vielschichtiger und tiefer,<br />

etwas rauchig-röstiger und recht deutlich<br />

tabakiger Duft nach reifen schwarzen Beeren<br />

mit zedrigen und ledrigen Tönen sowie<br />

ein wenig Baumrinde. Reife, fest gewirkte,<br />

herb-saftige dunkle Frucht, präsentes, eher<br />

mürbes Tannin, nachhaltig und relativ dicht<br />

am Gaumen, ein wenig röstige Noten, Rauch<br />

und wieder deutlich Tabak, feine schokoladige<br />

Aromen, auch Minze, nachhaltig und kräftig am<br />

Gaumen, im Hintergrund Salz, recht komplex,<br />

etwas Teer und gebrannte Nüsse, sehr guter,<br />

fester, saftiger und würziger Abgang.<br />

Capannelle<br />

2019 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Nussiger und tabakiger Duft nach reifen mehr<br />

schwarzen und blauen als roten Beeren mit<br />

Bleistiftnoten, etwas getrocknetem Fleisch,<br />

Trockentomaten, Leder und Unterholz.<br />

Klare, reife, saftige und geschliffene Frucht,<br />

jugendliches, dabei recht feines Tannin,<br />

nachhaltig am Gaumen, ein Hauch Röstung,<br />

nussige, fleischige und tabakige Aromen,<br />

gewisse Tiefe, etwas gewürzige Holznoten,<br />

im Hintergrund deutlich Salz, angedeutet<br />

Grillgemüse, recht komplex, hat Eleganz, sehr<br />

guter, fester, saftiger und feinwürziger Abgang<br />

mit gewissem Zug.<br />

Weingut Soellner<br />

2023 Wagram DAC Grüner Veltliner trocken<br />

„Wogenrain“<br />

NIEDERÖSTERREICH (ÖSTERREICH),<br />

WEISSWEIN<br />

Klare, geschliffene, helle gelbfruchtige Nase<br />

mit feinen pflanzlichen Noten. Schlanke,<br />

kühle, feinsaftige Frucht, geschliffene Säure,<br />

frische pflanzliche Töne, eine Spur Hefe im<br />

Hintergrund, ganz leicht rauchige und nussige<br />

Töne, etwas Mineralik, guter bis sehr guter,<br />

wieder kühler Abgang. Animierend.<br />

Weingut Christoph Edelbauer<br />

2023 Kamptal DAC Langenlois Grüner Veltliner<br />

trocken<br />

NIEDERÖSTERREICH (ÖSTERREICH),<br />

WEISSWEIN<br />

Kühle und recht feste, klare, helle gelbfruchtige<br />

Nase mit deutlich kräuterig-pflanzlicher Würze<br />

und mineralischen Nuancen. Frische, saftige<br />

Frucht, feine pflanzliche und auch eine<br />

Spur florale Noten, lebendige, geschliffene<br />

Säure, gute Nachhaltigkeit, ein Hauch Salz im<br />

Hintergrund, eleganter Stil, ziemlich animierend,<br />

guter bis sehr guter, feinsaftiger Abgang,<br />

wieder mit frischen pflanzlichen Noten.<br />

91 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 40.00 €<br />

87 WP >> sehr gut Bis 10.00 €<br />

87 WP >> sehr gut 13.00 €<br />

Tolaini<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />

Montebello Sette“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer und geschliffener, etwas röstiger<br />

und leicht tabakiger Duft mit transparenten<br />

Aromen reifer roter und schwarzer Beeren,<br />

Kirschnuancen, floralen Anklängen und einem<br />

Hauch Tomatenmark. Reife, saftige, wieder klare<br />

und transparente, etwas warme Frucht, mürbe,<br />

feine Tannine, gute Nachhaltigkeit, moderate,<br />

fast süß wirkende, etwas vanillige Holzaromen,<br />

bleibt im Hintergrund allerdings konsequent<br />

herb, eine Spur Röstung, tabakige Anklänge,<br />

hat bei aller Kraft Schliff und Eleganz, gute<br />

Tiefe, sehr guter Abgang mit reifem Saft und<br />

feiner Würze.<br />

Vecchie Terre di Montefili<br />

2020 Chianti Classico DOCG<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, geschliffener, fester Duft nach reifen<br />

schwarzen Beeren und Kirschen mit einer Spur<br />

Trockenkräutern und Unterholz, Wacholder<br />

sowie einem Hauch Teer. Auch im Mund betont<br />

dunkle, herbe, geschliffene Frucht, sehr feines,<br />

jugendliches Tannin, gute Nachhaltigkeit, leicht<br />

nussige und angedeutet unterholzig-erdige<br />

Noten, geradliniger Stil mit gezügelter Kraft,<br />

gewisser Säurebiss, sehr guter, herbsaftiger<br />

Abgang mit straffen Tanninen.<br />

Staatlicher Hofkeller<br />

2023 Würzburg Stein Riesling VDP.Erste Lage<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, etwas nussig-hefiger Duft nach reifem<br />

Stein- und Kernobst mit floralen und kräuterigen<br />

Nuancen. Klare, recht geschliffene, saftige<br />

Frucht, lebendige, feine Säure und zarter Griff,<br />

kräuterig.-pflanzliche Nuancen, nussig-hefige<br />

Anklänge, recht deutliche Mineralik, nachhaltig,<br />

einen Hauch floral, hat bereits gewisse<br />

Noblesse, sehr guter, feinsaftiger, eher herber<br />

Abgang mit heller Mineralik.<br />

Griesel & Compagnie<br />

2021 Brut Blanc de Noirs (Deg.: 03/24)<br />

HESSISCHE BERGSTRASSE<br />

(DEUTSCHLAND), SCHAUMWEIN<br />

Nussiger, leicht floraler und noch deutlich<br />

hefiger Duft mit gelbfruchtigen Aromen, ein<br />

wenig dunklen Beeren, rauch und holzig<br />

wirkenden Noten. Klare, geschliffene, herbe<br />

und kühle Frucht, hefige und nussige Aromen,<br />

zart vegetabil im Hintergrund, ein Hauch Pilze,<br />

kräuterige Nuancen, zarter Griff, sehr feine<br />

Perlage, eleganter Stil, gute Nachhaltigkeit,<br />

ein Hauch Zitruszesten, sehr guter, feinsaftiger<br />

Abgang mit Biss.<br />

92 WP >> hervorragend 30.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 15.40 €<br />

89 WP >> sehr gut 19.00 €<br />

44 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 45


Weingut Hubertus M. Apel<br />

Elbling Brut Nature Reserve (Deg. 03/24)<br />

MOSEL (DEUTSCHLAND), SCHAUMWEIN<br />

Nussiger und hefiger, auch recht deutlich<br />

pflanzlicher Duft mit Zitrus- und Kernobstaromen<br />

mit einem Hauch Sesam. Recht saftige Frucht,<br />

wieder mit nussigen, pflanzlichen und hefigen<br />

Tönen, eine Spur Rauch am Gaumen, etwas<br />

Griff und moderate, feine Perlage, hat keinerlei<br />

Dosage, aber dennoch einen leicht süßlichen<br />

Kern, gute Substanz und Nachhaltigkeit,<br />

etwas Tiefe, ein Hauch dunkler Früchte im<br />

Hintergrund, sehr guter, saftiger und beinahe<br />

cremiger Abgang. Sehr gekonnt.<br />

Weingut Reichsrat von Buhl<br />

2023 Forst Riesling VDP.Orts<strong>wein</strong><br />

PFALZ (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Recht fester, heller, noch etwas hefiger,<br />

feinwürziger Steinobst-Zitrusduft mit floralen<br />

Spuren und gewisser Mineralik. Kühle, herbe,<br />

helle Frucht, leicht hefige Töne, etwas pflanzlich<br />

und floral im Hintergrund, kreidige und steinige<br />

mineralische Noten, gute Nachhaltigkeit,<br />

schlanker und absolut trockener Stil, etwas<br />

Tiefe, sehr guter, glasklarer Abgang. Ziemlich<br />

animierend in seiner Kompromisslosigkeit und<br />

Präzision.<br />

Weingut Tement<br />

2021 Südsteiermark DAC Ried Zieregg Steilriegel<br />

Morillon Grosse STK Ried<br />

STEIERMARK (ÖSTERREICH), WEISSWEIN<br />

Fester und tiefer, dabei überaus feiner,<br />

etwas rauchiger, pflanzlicher bis ätherischkräuteriger,<br />

nussiger und fein-gemüsiger Duft<br />

nach gelben Früchten mit einer Spur Kapern,<br />

Muschelfleisch, Morcheln und angedeutet<br />

dunklen Beeren. Geschliffene, straffe und<br />

sehr konzentrierte, herb-saftige, noble Frucht<br />

mit etwas Schmelz, leicht rauchigen und<br />

nussigen Holznoten sowie an Muschelschalen<br />

erinnernden Nuancen, sehr feine, lebendige<br />

Säure, hat Griff von reifem Gerbstoff, dicht und<br />

nachhaltig, ausgezeichnete Tiefe, steinige und<br />

salzige Mineralik, im Hintergrund Salzzitrone<br />

und eine Spur Havannatabak, hat Kraft, aber<br />

auch Finessen, langer, animierender Abgang<br />

mit Griff, Biss und Nachdruck.<br />

Weingut Tement<br />

2021 Südsteiermark DAC Ried Zieregg Kapelle<br />

Sauvignon Blanc Grosse STK Ried<br />

STEIERMARK (ÖSTERREICH), WEISSWEIN<br />

Tiefer und konzentrierter, betont herbkräuteriger,<br />

fester Zitrusduft mit weiß- und<br />

grünbeerigen Aromen, angedeutet auch<br />

Cassis, Johannisbeerblättern und rauchiger,<br />

an Feuerstein erinnernder Mineralik. Reife,<br />

saftige, wieder sehr konzentrierte Frucht,<br />

straffe Säure und zart süßlicher Schmelz,<br />

griffig am Gaumen, herbe kräuterig-pflanzliche<br />

Aromen, ganz leicht floral und dunkelbeerig<br />

im Hintergrund, rauchige Anklänge, intensive<br />

Mineralik, besitzt Kraft, aber auch kühlende<br />

Elemente, tief und packend, langer, straffer,<br />

herber Abgang. Hat Zeit.<br />

89 WP >> sehr gut 26.50 €<br />

88 WP >> sehr gut 13.90 €<br />

97 WP >> groß 63.00 €<br />

96 WP >> groß 63.00 €<br />

Weingut Tement<br />

2021 Südsteiermark DAC Rossberg K Morillon Erste<br />

STK Ried<br />

STEIERMARK (ÖSTERREICH), WEISSWEIN<br />

Fester, tiefer und kühler, etwas nussiger, gelbgewürziger<br />

und vegetabiler bis getrocknetkräuteriger<br />

Duft nach Sternfrucht und etwas<br />

Kernobst mit zart floralen Aromen, Olivenöl,<br />

Artischocken sowie einer Spur Pfifferlingen.<br />

Feste, noble und sehr saftige, leicht warme<br />

Zitrusfrucht mit Schmelz und hellen Holznoten,<br />

lebendige, dabei feine Säure, hat Griff,<br />

konzentriert und nachhaltig, im Hintergrund<br />

Zitronenverbene, Anis und Artischocken,<br />

angedeutet Pflanzenöl, ein Hauch Mandeln,<br />

reichlich salzige und kreidige Mineralik,<br />

leicht maritime Töne im sehr guten bis langen<br />

Abgang.<br />

Bertram-Baltes<br />

2022 Marienthal Trotzenberg Spätburgunder<br />

AHR (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Feste, tiefe und recht komplexe, etwas<br />

rauchig-speckige, nussige und vegetabile bis<br />

getrocknet-kräuterige Nase nach überwiegend<br />

dunklen Beeren mit einer Spur Amarenakirschen<br />

und angedeutet Havannatabak. Geschliffene,<br />

feste, herb-saftige, frische und präzise Frucht<br />

mit leicht pfeffrigen Aromen, etwas nussigen<br />

und gewürzigen Holznoten sowie einem Hauch<br />

Minze, reifes, mürbes Tannin, gute Substanz<br />

und Nachhaltigkeit, gute Tiefe, im Hintergrund<br />

Kaffeesatz, kreidige und fast steinige Mineralik,<br />

sehr guter, dichter Abgang mit kühlem Saft und<br />

sehr feiner Würze.<br />

Weingut Tement<br />

2021 Südsteiermark DAC Ried Grassnitzsberg Riff<br />

Sauvignon Blanc Erste STK Ried<br />

STEIERMARK (ÖSTERREICH), WEISSWEIN<br />

Fester und tiefer, rauchiger und leicht nussiger,<br />

dabei betont kühler Duft nach weißen und<br />

grünen Beeren mit Zitrusaromen, kräuterigvegetabilen<br />

Tönen, Romanesco, angedeutet<br />

schwarzen Johannisbeeren und ein wenig<br />

dunklem mineralischem Hintergrund. Straffe,<br />

saftige, kühle und dichte Frucht, sehr feine,<br />

lebendige Säure, etwas phenolischer Griff,<br />

nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe, deutliche,<br />

einerseits kalkige, teils aber auch dunkle<br />

Mineralik, nussige Aromen im Hintergrund, zart<br />

süßlicher Schmelz, florale Nuancen und Cassis,<br />

sehr guter bis langer Abgang mit warmen und<br />

kühlen Elementen.<br />

Weingut Umathum<br />

2018 Blaufränkisch trocken „Kirschgarten“<br />

BURGENLAND (ÖSTERREICH), ROTWEIN<br />

Fester und tiefer, eher kühler, feiner Duft<br />

nach reifen überwiegend schwarzen Beeren<br />

und Kirschen mit Kräuternoten, etwas Rauch,<br />

floralen Nuancen und pfeffrig-wacholdriger,<br />

Würze. Straffe, herbe, wieder kühle dunkle<br />

Frucht, noch unentwickelt, mit merklichem<br />

Säurebiss und feinsandigen Tanninen, etwas<br />

nussig und rauchig am Gaumen, nachhaltig, im<br />

Hintergrund salzig, hat wieder auch Wacholder<br />

und Pfeffer, gute Tiefe, angedeutet röstige<br />

Töne, etwas Tabak und Tabakasche, sehr guter,<br />

fester, herber Abgang mit viel Griff und Salz.<br />

Muss reifen.<br />

95 WP >> groß 30.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 58.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 35.00 €<br />

93 WP >> hervorragend 49.00 €<br />

Bertram-Baltes<br />

2022 Walporzheim Kräuterberg Spätburgunder<br />

AHR (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Relativ kühler und noch eine Spur reduktiver,<br />

tiefer, sehr fester, vielschichtiger, etwas<br />

nussiger, tabakiger und ätherisch-kräuteriger<br />

Duft nach gemischten Beeren und ein wenig<br />

Kirschen mit an Fleischsaft und Dill erinnernden<br />

Nuancen sowie steinig-mineralischen<br />

Anklängen. Klare, feinsaftige, feste und kühle,<br />

überaus noble, kleinbeerig wirkende, präzise<br />

Frucht mit etwas gewürzigen und nussigen<br />

Holznoten, einer Spur Zitruszesten und<br />

Minze, lebendige, dabei feine Säure, mürbes,<br />

noch jugendliches Tannin, dicht, tief und<br />

nachhaltig, konzentriert und doch regelrecht<br />

tänzerisch, angedeutet Espresso und Mandeln<br />

am Gaumen, ein Hauch Kakao, sehr guter bis<br />

langer Abgang mit noblem, feinem Saft und<br />

dunkler ätherischer Würze.<br />

Weingut Jurtschitsch<br />

2022 Kamptal DAC Ried Dechant Grüner Veltliner<br />

Erste ÖTW Ried<br />

NIEDERÖSTERREICH (ÖSTERREICH),<br />

WEISSWEIN<br />

Fester und tiefer, leicht rauchiger, herbvegetabiler<br />

Duft mit feinen gelbfruchtigen<br />

Aromen, grünem Pfeffer, frischen<br />

und getrockneten Kräutern, ein wenig<br />

Kapernbeeren, Sellerie sowie floralen und<br />

dunkelbeerigen Nuancen. Reife, saftige Frucht<br />

mit gelber Würze, rauchigen und nussigen<br />

Tönen, Kräutern und wieder grünem Pfeffer,<br />

dicht und nachhaltig am Gaumen, hat Kraft<br />

und Spannung, grün-spargelige Töne im<br />

Hintergrund, nussige Aromen, eine Spur Butter,<br />

deutliche Mineralik, auch ein wenig dunkle<br />

Frucht und Würze, sehr guter, dichter und<br />

fester Abgang mit Griff, Rauch, Muschelfleisch<br />

und schwarzem Pfeffer.<br />

Raspini Winery<br />

2022 Land<strong>wein</strong> Rosso „Salasso“<br />

BADEN (DEUTSCHLAND), ROTWEIN<br />

Jugendlicher, noch eine Spur hefiger,<br />

angedeutet marmeladiger Duft nach reifen<br />

roten und schwarzen Beeren mit etwas<br />

rauchigen, floralen und tabakigen Noten,<br />

ein wenig Speck, Brotrinde und Steinpilzen.<br />

Herbe, recht straffe Frucht mit rauchigen und<br />

pfeffrig-gewürzigen Aromen, etwas Holz<br />

und kräuterigen Tönen, gewisser Säurebiss,<br />

präsente, feinsandige Tannine, Schwarztee am<br />

Gaumen, etwas Salz, auch leichtes Tabak-Bitter,<br />

sehr guter, herb-saftiger und -würziger Abgang<br />

mit viel Griff. Gekonnt und eigenständig.<br />

Riecine<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, fester und geschliffener, frischer Duft<br />

nach kleinen roten und schwarzen Beeren<br />

mit Kirschnoten sowie kräuterigen und<br />

floralen Nuancen. Sehr geschliffene, frische,<br />

feinsaftige, relativ kühl wirkende Frucht,<br />

gewisser Säurebiss und jugendliches, dabei<br />

ausgesprochen feines Tannin, pfeffrige,<br />

kräuterige und florale Nuancen am Gaumen,<br />

nachhaltig, gute Tiefe, hat Spannung, noch<br />

unentwickelt, aber schon jetzt animierend, ganz<br />

zart rauchig im Hintergrund, sehr guter, straffer,<br />

wieder erstaunlich frisch und kühl wirkender<br />

Abgang mit viel Saft und Zug.<br />

94 WP >> hervorragend 68.00 €<br />

94 WP >> hervorragend 27.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 22.00 €<br />

92 WP >> hervorragend 45.00 €<br />

46 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 47


Castello di Fonterutoli<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione<br />

„Badiòla“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Ziemlich fester und tiefer, feiner, leicht<br />

rauchiger, recht transparenter Duft nach reifen<br />

schwarzen und auch ein wenig roten Beeren<br />

mit floralen Nuancen, Granatapfelkernen,<br />

Minze und einem Hauch Tabak. Recht straffe,<br />

herbe, kühl wirkende Frucht mit präsenten,<br />

dabei reifen Tanninen und etwas Säurebiss,<br />

zart rauchige und pflanzliche bis tabakige<br />

Nuancen, verhaltene, leicht schokoladige<br />

Fasstöne, eleganter Stil, zedrige Spuren, ein<br />

Hauch Tee und wieder viel Minze, noch sehr<br />

jung, entwickelt sich mit Luft zu einer feinen<br />

Schönheit, sehr guter bis langer, fester, wieder<br />

herber Abgang. Braucht Zeit.<br />

Società Agricola Istine<br />

2020 Chianti Classico DOCG Riserva „Levigne“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester und recht tiefer, feiner, herber, ganz<br />

leicht röstiger und rauchiger Duft nach<br />

reifen schwarzen, blauen und verhalten auch<br />

roten Beeren mit floralen Noten, ein wenig<br />

Bleistift und ätherisch-kräuterigen Tönen.<br />

Reife, fest gewirkte, eher kühle dunkle Frucht,<br />

wieder mit rauchigen und leicht röstigen<br />

Fasstönen, pflanzliche bis tabakige Noten<br />

am Gaumen, ein Hauch Schwarztee und<br />

wieder Bleistift, gute Nachhaltigkeit und Tiefe,<br />

mittlere Kraft, präsente, straffe, noch sehr<br />

jugendliche Tannine, Kakao- und Kaffeenoten<br />

im Hintergrund, legt mit Luft deutlich zu, sehr<br />

guter, fester, herb-saftiger, schwarzbeeriger<br />

Abgang mit feinbitterer Würze. Erstklassig.<br />

Weingut Egon Schäffer<br />

2022 Escherndorf Lump Silvaner VDP.Erste Lage<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Jugendliche, zart nussig-hefige und florale<br />

Kernobstnase mit feinen vegetabilen,<br />

mineralischen und angedeutet tabakigen<br />

Noten. Klare, herbe, kühl wirkende Frucht,<br />

nussige und rauchige Töne, getrocknetvegetabile<br />

bis kräuterige Aromen, sehr feine<br />

Säure und etwas Griff, moderate Fasstöne<br />

im Hintergrund, eine Spur Kaffeesatz, recht<br />

deutliche Mineralik, angedeutete, dunkle,<br />

leicht pfeffrige Würze, sehr guter, herber<br />

Abgang mit Griff, Zug und wieder Mineralik.<br />

Weingut May<br />

2023 Silvaner VDP.Guts<strong>wein</strong><br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Kühle, fein-vegetabile und noch hefige Nase<br />

mit herben Kernobstaromen und einem Hauch<br />

Zitrusfrüchte. Schlanke, feinsaftige, wieder<br />

kühle und eher herbe Frucht, frische pflanzliche<br />

und ganz leicht nussig-hefige Aromen, feine<br />

Säure, zarter Griff, etwas Nachhaltigkeit, recht<br />

deutliche, salzige Mineralik im Hintergrund,<br />

guter bis sehr guter Abgang mit Biss. Sehr<br />

erfreulich.<br />

93 WP >> hervorragend 55.00 €<br />

92 WP >> hervorragend 45.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 16.00 €<br />

86 WP >> sehr gut 10.00 €<br />

Riecine<br />

2020 Chianti Classico DOCG Gran Selezione „Vigna<br />

Gittori“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester und recht tiefer, leicht warmer Duft<br />

nach reifen mehr roten als schwarzen Beeren<br />

mit nussigen Tönen, einem Hauch Tabak,<br />

Zwetschgen und Süßholz. Reife, saftige,<br />

geschliffene rote Frucht, sehr feines, mürbes<br />

Tannin und zarter Säurebiss, nussige Aromen,<br />

ein Hauch Vanille und Süßholz, nachhaltig am<br />

Gaumen, ganz zart rauchige Spuren, feine<br />

Würze, kühlende mineralische Töne, ein Hauch<br />

Kakao und Mokka im Hintergrund, gute Tiefe,<br />

eine Spur Zitruszesten, sehr guter, fester,<br />

saftiger und würziger Abgang. Muss noch<br />

reifen.<br />

Weingut May<br />

2022 Silvaner „Kniebrecher“<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Tiefer und komplexer, ganz leicht warmer,<br />

gelb-gewürziger und leicht rauchiger Duft nach<br />

reifen gelben Früchten mit nussigen und leicht<br />

vegetabilen Aromen, etwas hellem Tabak und<br />

erdig-mineralischen Tönen. Straffe, herb-saftige,<br />

ausgesprochen konzentrierte Frucht mit sehr<br />

feiner Säure und reichlich Griff von reifem<br />

Gerbstoff, tief, vielschichtig und nachhaltig<br />

am Gaumen, angedeutete dunkle Würze und<br />

Rauch, kompaktes mineralisches Fundament,<br />

das den Wein fast kalt wirkend lässt, besitzt<br />

trotz seiner Reife und Kraft auch Frische und<br />

regelrecht subtile Aromatik, hat keinerlei<br />

Schwere, zieht hintenraus noch einmal gewaltig<br />

an, konzentrierter, vielschichtiger und enorm<br />

mineralischer Abgang, mit kühlem, noblem<br />

Saft, Griff und Biss. Ein Meisterwerk<br />

Soc. Agr. Bertinga S.r.l.<br />

2021 Chianti Classico DOCG „La Porta di Vertine“<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, recht fester, geschliffener Kirschduft<br />

mit schwarzbeerigen Noten, etwas Rauch,<br />

fleischig-blutigen Nuancen, angedeutet Leder<br />

und einem Hauch Lakritz. Fest gewirkte, herbsaftige,<br />

kühle, relativ dichte Frucht, straffes,<br />

feines, jugendliches Tannin, animierender<br />

Biss, nachhaltig am Gaumen, etwas Tiefe,<br />

kräuterige und zart florale Noten, ein wenig<br />

dunkle ätherische Würze, Salz im Hintergrund,<br />

auch kreidige Töne, hat Frische, sehr guter,<br />

animierend saftiger und feinwürziger Abgang<br />

mit Zug.<br />

Riecine<br />

2021 Chianti Classico DOCG<br />

TOSKANA (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, fester, eher kühler Duft nach gemischten<br />

Beeren und Kirschen mit feinen kräuterigen<br />

Nuancen, einem Hauch Pfeffer und floralen<br />

Aromen. Geschliffene, frische, feinsaftige,<br />

jugendliche Frucht, zart rauchige, nussige und<br />

wieder auch pfeffrige Noten, im Hintergrund<br />

Kräuter und florale Anklänge, etwas Biss, feines,<br />

mürbes, dabei noch jugendliches Tannin,<br />

Zitrusspuren im Hintergrund, ein wenig Salz<br />

und Eisen, nachhaltig, gewisse Tiefe und Kraft,<br />

sehr guter, straffer Abgang.<br />

93 WP >> hervorragend 100.00 €<br />

96 WP >> groß 110.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 25 .00 €<br />

89 WP >> sehr gut 25.00 €<br />

Weingut Zehnthof - Luckert<br />

2023 Sulzfeld Roter Silvaner VDP.Orts<strong>wein</strong><br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Fester, eher herber, etwas angetrocknetpflanzlicher<br />

und einen Hauch tabakiger,<br />

auch nussiger Duft mit kühl wirkenden,<br />

zurückhaltenden kernobstbetont-gelbfruchtigen<br />

Aromen und an Petersilie erinnernden<br />

Kräuternoten. Klare, herbe, feinsaftige, wieder<br />

kühle Frucht, feine Säure und etwas Griff,<br />

nussig-hefige Nuancen, leicht mandelig am<br />

Gaumen, etwas Pak Choi, angedeutet weißer<br />

Pfeffer im Hintergrund, helle, auch leicht<br />

steinige Mineralik, nachhaltig, gewisse Tiefe,<br />

sehr guter, fester,. herb-saftiger, feinwürziger<br />

und wieder ziemlich mineralischer Abgang.<br />

Weingut Egon Schäffer<br />

2022 Escherndorf Lump Silvaner trocken „Stairway<br />

to Heaven“ Alte Reben<br />

FRANKEN (DEUTSCHLAND), WEISSWEIN<br />

Klare, geschliffene und dabei recht tiefe,<br />

fein-vegetabile Kernobstnase mit zart nussigen<br />

Fasstönen, kräuterigen Nuancen, angedeutet<br />

Rauch und Mineralik. Feinsaftige, recht<br />

dichte, fest gewirkte Frucht, sehr feine, relativ<br />

lebendige Säure, nussige und vegetabile<br />

Aromen, nachhaltig am Gaumen, griffig, gute<br />

Tiefe, deutliche Mineralik, leichte Zestentöne,<br />

rauchige Spuren, moderate Fassnoten, sehr<br />

guter, fester, saftiger, feinwürziger und deutlich<br />

mineralischer Abgang mit feinen vegetabilen<br />

Aromen.<br />

Famiglia Anselma<br />

2018 Barolo DOCG Monforte d‘Alba<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Rauchiger bis speckiger und etwas tabakiger<br />

Duft nach getrockneten Rosenblättern mit<br />

relativ dunklen Beerentönen, Lorbeer, Pfeffer<br />

und Unterholz. Reife, saftige Frucht, ledrige<br />

und nussige Aromen, etwas getrocknete<br />

Rosenblätter und fermentierter Knoblauch,<br />

Tomatenessenz am Gaumen, nachhaltig, fest<br />

gewirkt, straffes und zugleich mürbes, reifes<br />

Tannin, Rauchsalz im Hintergrund, tabakige und<br />

erdige Töne, ein wenig Asphalt, gewinnt mit<br />

Luft noch an Finesse, sehr guter, fester Abgang<br />

mit viel Griff und recht komplexer Würze.<br />

Weingut Knewitz<br />

2022 Nieder-Hilbersheim Steinacker Riesling VDP.<br />

Grosses Gewächs<br />

RHEINHESSEN (DEUTSCHLAND),<br />

WEISSWEIN<br />

Klare, geschliffene Pfirsich-Zitrusnase mit<br />

einer Spur Apfel, kühlen kräuterig-pflanzlichen<br />

Nuancen und hellen kieselig-mineralischen<br />

Tönen. Kühle, feinsaftig und reintönig im<br />

Mund, helle Frucht mit feiner, lebendiger,<br />

marmorierender Säure, zarter Griff, ein wenig<br />

süßlicher Schmelz am Gaumen, nachhaltig,<br />

im Hintergrund etwas Wurzelgemüse, helle<br />

Mineralik, wieder mit kieselig-steinigen Tönen,<br />

gute Tiefe, florale Spuren, hat Energie, sehr<br />

guter, straffer und saftiger Abgang, wieder mit<br />

deutlicher Mineralik. Hat Klasse.<br />

89 WP >> sehr gut 15.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 20.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 50 .00 €<br />

93 WP >> hervorragend Bis 40.00 €<br />

48 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 49


Verkostung: Crus Bourgeois<br />

Guter Bordeaux<br />

muss nicht teuer sein<br />

Die Crus Bourgeois haben eine lange Geschichte. Der Begriff der<br />

„Bürgerlichen Gewächse“ entstand vor rund 100 Jahren und gilt seit<br />

jeher nur für die acht Appellationen des Médoc. Einen offiziellen<br />

Rang erhielten die so bezeichneten Weingüter erstmals mit der<br />

zwischen 1930 und 1932 definierten Klassifikation von damals 444<br />

Weingütern, von denen heute viele nicht mehr existieren.<br />

Text: Marcus Hofschuster, Fotos: Envato<br />

Rundblick auf die Stadt Saint Emilion


An der Gründung des Syndicat des Crus<br />

Bourgeois im Jahr 1962 waren zunächst<br />

weniger als 100 Châteaux beteiligt, doch<br />

nach Anerkennung des Status‘ durch die<br />

EWG 1976 und der Neuklassifizierung zwei<br />

Jahre später stieg die Zahl der Crus Bourgeois rasant an.<br />

Zur Jahrtausendwende gab es mehr als 600 Weine, die<br />

unter dieser Bezeichnung in den Handel kamen, darunter<br />

einige, die dem Ruf der „Bürgerlichen Gewächse“ nicht<br />

eben zuträglich waren.<br />

2003 wurde eine Neubewertung beschlossen, bei<br />

der von 490 Bewerbern nur noch 247 klassifiziert<br />

wurden. Daraufhin klagten mehrere Dutzend der nicht<br />

berücksichtigten Weingüter und erreichten 2007<br />

die vollständige Aufhebung der Klassifikation. Was<br />

folgte, war ein langes Ringen um die Zukunft der Crus<br />

Bourgeois. Diese Diskussion war erst 2020 zu Ende.<br />

Seither wird die Klassifikation alle fünf Jahre erneuert.<br />

Die aktuelle Einstufung bezieht sich auf die Jahrgänge<br />

2018 bis 2022 und teilt die jetzt 249 klassifizierten<br />

Güter in 179 Crus Bourgeois, 56 Crus Bourgeois<br />

Supérieurs und 14 Crus Bourgeois Exceptionnels. Da<br />

bei der Einstufung in die beiden höheren Klassen auch<br />

Aspekte der Kellerwirtschaft sowie der Gastlichkeit<br />

und des Marketings berücksichtigt werden, kann aus<br />

dem offiziellen Rang allerdings nicht immer auf die<br />

Güte der Weine geschlossen werden, was man auch an<br />

unseren Verkostungsergebnissen immer wieder sehen<br />

kann. Das und die Verpflichtung zur Neubewertung alle<br />

fünf Jahre dürften die wichtigsten Gründe sein, warum<br />

einige der renommiertesten ehemaligen Crus Bourgeois<br />

der Klassifikation den Rücken kehrten. Darunter<br />

sind vor allem solche Châteaux, deren Weine in der<br />

Vergangenheit regelmäßig den Rang eines Grand Cru<br />

Classés verdient hätten. In der Folge geraten nun andere<br />

Betriebe ins Rampenlicht, die diese Aufmerksamkeit<br />

längst verdienen. Viele der von uns aktuell verkostete<br />

Weine bieten nicht nur im Hinblick auf ihren oft<br />

überschaubaren Preis exzellente Qualitäten.<br />

Eine Auswahl von rund 70 Crus Bourgeois<br />

haben wir in den vergangenen Wochen<br />

probiert. Der größte Teil stammt aus der<br />

Jahrgangs-Trilogie 2018 bis 2020, die im Ruf<br />

steht, dem legendären Dreigestirn von 1988<br />

bis 1990 im Médoc mindestens ebenbürtig zu sein.<br />

Gleichwohl ist die Bandbreite der Qualitäten ziemlich<br />

groß, und die wenigen Weine aus den Jahrgängen 2016,<br />

2017 und 2021, die wir probieren konnten, waren nicht<br />

weniger überzeugend als die guten 18er, 19er und 20er.<br />

Die angegebenen Preise stammen von den Produzenten.<br />

In der Regel sind mit ihnen die Konditionen ab Hof<br />

gemeint, in Deutschland muss also mit einem gewissen<br />

Aufschlag gerechnet werden. Zum Teil wurden aber<br />

offenbar auch ungefähre Endverbraucherpreise auf dem<br />

internationalen Markt genannt, die oft eher zu hoch als<br />

zu niedrig angesetzt sind. Man nehme sie daher bitte nur<br />

als ungefähre Richtwerte. Insgesamt ist das Preisniveau<br />

der Weine sehr verbraucherfreundlich: Richtig guten<br />

Wein bekommt man bereits für weniger als 15 Euro –<br />

und selbst für die Spitzen muss man selten mehr als 20<br />

oder 25 Euro ausgeben.<br />

Rund 70 Crus Bourgeois haben wir probiert,<br />

von denen wir hier nur eine Auswahl der<br />

Besten vorstellen können. Links zu allen<br />

Verkostungsergebnissen finden Sie mit diesem<br />

QR-Code.


Château Le Crock<br />

2017 Saint-Estèphe AOC Cru Bourgeois<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Relativ dunkler und fester, dazu etwas<br />

gewürziger, nussiger und tabakiger Duft nach<br />

überwiegend dunklen Beeren mit einer Spur<br />

Jod, Fleisch, Tomaten und Thymian. Reife, fest<br />

gewirkte, recht geschliffene Frucht mit nussigen<br />

und bitterschokoladigen Holznoten, mürbes<br />

Tannin, gute Substanz und Nachhaltigkeit,<br />

im Hintergrund Brotrinde und Bratenfond,<br />

angedeutet Okraschoten und Paprikapulver,<br />

ausgezeichnete Balance, sehr guter, griffiger<br />

und saftiger Abgang mit etwas Pfeffer.<br />

Château Ramage La Bâtisse<br />

2019 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Recht fester, jugendlicher, leicht röstiger Duft<br />

nach reifen, teils eingemachten schwarzen und<br />

roten Beeren mit ein wenig Amarenakirsche,<br />

Waldboden, angedeutet Rauch und Tabak,<br />

deutlich Pfeffer sowie kräuterigen Nuancen.<br />

Recht geschliffene, reife, eher dunkle Frucht<br />

mit herber, rauchiger und leicht tabakiger<br />

Holzwürze sowie einer Spur Asche, recht<br />

präsentes, dabei feines, reifes Tannin, gute<br />

Nachhaltigkeit, hat Kraft, aber auch gewisse<br />

Feinheiten, etwas Tiefe, sehr guter, fester,<br />

saftiger Abgang. Darf reifen.<br />

Château Paveil de Luze<br />

2016 Margaux AOC Cru Bourgeois<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Leicht unterholziger, etwas nussiger,<br />

tabakiger und getrocknet-kräuteriger Duft<br />

nach überwiegend dunklen Beeren und ein<br />

wenig Kirschen mit ledrigen und pfeffrigen<br />

Anklängen sowie an getrocknete Tomaten und<br />

Paprika erinnernden Nuancen. Reife, feste,<br />

herb-saftige Frucht mit einem Hauch Leder<br />

und Piment, im Hintergrund etwas nussiges<br />

und gewürziges Holz, reifes, mürbes Tannin,<br />

gute Nachhaltigkeit, gewisse Tiefe, angedeutet<br />

Havannatabak, Teer und gegrillte Paprika,<br />

salzige Töne, sehr guter Abgang mit einer Spur<br />

Kaffeesatz.<br />

Château Biston-Brillette<br />

2021 Moulis-en-Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Etwas pflanzliche bis getrocknet-kräuterige,<br />

nussige und ein wenig rauchig-speckige<br />

Nase nach überwiegend schwarzen Beeren<br />

mit einer Spur Fleischsaft, Tomaten und<br />

Grillgemüse. Jugendliche, dunkle, recht feste<br />

Frucht mit gerösteten und ein wenig an Walnuss<br />

erinnernden Holznoten, einem Hauch Paprika<br />

und Minze, präsentes, feinsandiges Tannin,<br />

im Hintergrund Cassis und Bitterschokolade,<br />

gute Substanz und Nachhaltigkeit, hat Schliff,<br />

angedeutet Pfeffer im sehr guten, griffigen und<br />

herb-saftigen Abgang.<br />

91 WP >> hervorragend 33.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 18.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 26.50 €<br />

89 WP >> sehr gut 19.00 €<br />

Château D‘Agassac<br />

2020 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Exceptionnel<br />

Château Lamothe-Cissac<br />

2019 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Pierre de Montignac<br />

2021 Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Fontesteau<br />

2018 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Recht fester und tiefer, leicht floraler und<br />

ledriger Duft nach reifen dunklen Waldbeeren<br />

mit tabakigen Nuancen, ein wenig Kräutern<br />

sowie feinen pfeffrigen und wacholdrigen<br />

Tönen. Klare, geschliffene, saftige dunkle<br />

Frucht, nussige und verhalten röstige Töne,<br />

recht präsentes, dabei reifes und feines<br />

Tannin, nachhaltig am Gaumen, gewisse Tiefe,<br />

etwas Rauch, angedeutet Salz, feine tabakige<br />

Aromen, im Hintergrund Tomatenmark und<br />

Pfeffer, noch jung, sehr guter, fester, saftiger<br />

und würziger Abgang mit Griff. Wird sehr gut<br />

reifen.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Recht fester, ein wenig tabakiger Duft nach<br />

reifen schwarzen Beeren mit einem Hauch<br />

Amarenakirsche, ledrig-fleischigen Nuancen,<br />

Rosmarin, gegrilltem Paprika, etwas Malz und<br />

angedeutet Pfeffer. Reife, fest gewirkte, herbsaftige<br />

Frucht mit rauchiger, etwas röstiger und<br />

zedriger Holzwürze, präsente, dabei reife und<br />

feine Tannine, etwas Biss, nachhaltig, hat Kraft,<br />

ein wenig ätherische Würze im Hintergrund,<br />

aschige Spuren, wieder Rosmarin, auch Salz,<br />

eine Spur Süßholz, sehr guter, fester, noch<br />

leicht antrocknender Abgang. Muss noch etwas<br />

reifen.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Jugendlicher, etwas pflanzlicher bis ätherischkräuteriger<br />

und angedeutet speckiger Duft nach<br />

schwarzen Beeren und ein wenig Kirschen<br />

mit einem Hauch Minze, Grilltomate und<br />

Fleischsaft. Dunkle, herb-saftige, recht feste<br />

Frucht mit röstigen und nussigen Holzaromen,<br />

präsentes, noch jugendliches Tannin, etwas<br />

Nachhaltigkeit, im Hintergrund Leder, Pfeffer<br />

und Paranuss, angedeutet Piment und Ruß,<br />

gewinnt mit Luft an Saft, sehr guter, recht<br />

geschliffener und dichter Abgang mit spürbarer<br />

Alkoholwärme. Darf reifen.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer Duft nach schwarzen und blauen Beeren<br />

mit etwas nussigen, zart kräuterigen, tabakigen<br />

und rauchigen Nuancen sowie floralen<br />

Anklängen und Waldboden. Reife, herbsaftige,<br />

recht geschliffene Frucht, mürb-sandige<br />

Tannine, kräuterige und wieder auch etwas<br />

pfeffrig-ätherische Aromen, nachhaltig am<br />

Gaumen, gewisse Kraft, zugleich auch Frische,<br />

sehr guter, herb-saftiger und -würziger Abgang.<br />

91 WP >> hervorragend Bis 25.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 14.50 €<br />

89 WP >> sehr gut 12.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 19.00 €<br />

Château Tour Saint-Fort<br />

2020 Saint-Estèphe AOC Cru Bourgeois<br />

Château Labadie<br />

2020 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Bernadotte<br />

2018 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Bel Air Gloria<br />

2018 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Leicht rauchiger und verhalten röstiger Duft<br />

nach reifen schwarzen Beeren mit etwas<br />

Gewürzbrotrinde, einem Hauch Sauerkirschen,<br />

Baumrinde, Pfeffer, Unterholz, Leder und<br />

Teer. Fest gewirkte, jugendliche, saftige dunkle<br />

Frucht mit gewissem Säurebiss und präsenten,<br />

feinsandigen Tanninen, etwas Bitterschokolade,<br />

Rauch und wieder ein wenig Pfeffer am<br />

Gaumen, minzig-kräuterige Noten, Salz im<br />

Hintergrund, gewisse Tiefe, eleganter Stil, noch<br />

unentwickelt, sehr guter, straffer Abgang mit<br />

herbem Saft, Rauch, Kräutern und Biss.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester, jugendlicher, etwas rauchiger bis<br />

speckiger Duft nach schwarzen Johannisbeeren<br />

und einer Spur Sauerkirschen mit fleischigen<br />

Nuancen sowie einer Spur Tabak, Kräutern,<br />

Bratenfond und Pfeffer. Recht saftige, herbe,<br />

geschliffene Frucht, wieder deutlich frische<br />

schwarze Johannisbeeren, sehr feines,<br />

jugendliches Tannin, ein wenig Rauch und<br />

Röstung im Hintergrund, gute Nachhaltigkeit,<br />

gezügelte Kraft, geradliniger Stil mit gewisser<br />

Kühle, dunkler Saft und etwas Bitterschokolade<br />

im sehr guten, angedeutet ätherisch-würzigen<br />

Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, fester Duft nach reifen schwarzen<br />

Beeren und ein wenig Kirschen mit feinen<br />

getrocknet-kräuterigen, gewürzigen,<br />

wacholdrigen und angedeutet auch tabakigen<br />

Aromen sowie ein wenig Rosmarin und<br />

Thymian. Reife, saftige, jugendliche Frucht,<br />

recht fester Bau, etwas rauchige und nussige<br />

Fasstöne, auch ein wenig Bitterschokolade<br />

im Hintergrund, präsente, dabei recht feine<br />

Tannine, etwas Biss, gute Substanz und<br />

Nachhaltigkeit, gewisse Tiefe, tabakige und<br />

rauchige Nuancen, etwas Salz, noch wenig<br />

entwickelt, sehr guter, fester Abgang mit<br />

klarem, herbem Saft und Würze. Darf reifen.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester, tabakiger, sehr dunkler Duft nach reifen<br />

schwarzen Beeren mit kräuterigen Nuancen,<br />

leicht steinig-mineralischen Tönen und einem<br />

Hauch Paprika. Herbe, reife, recht saftige<br />

Frucht, rauchige, nussige und tabakige Noten,<br />

Tomatenmark, roter Paprika und Kräuter,<br />

präsentes, dabei reifes Tannin, viel Kraft, gute<br />

Nachhaltigkeit, gewisse Alkoholwärme, relativ<br />

kompakter Bau, Salz im Hintergrund, etwas<br />

Tiefe, noch eher unentwickelt, sehr guter,<br />

fester, herber Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend 27.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 12.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 16.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 20.00 €<br />

54 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 55


Château Cissac<br />

2019 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Pey de Pont<br />

2020 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Lestage Simon<br />

2020 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château d’Argan<br />

2016 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, fester, recht geschliffener Duft nach<br />

reifen überwiegend schwarzen Beeren mit<br />

etwas tabakigen und angedeutet zedrigen<br />

Aromen. Fest gewirkte, herb-saftige, reife Frucht<br />

mit präsenten, dabei feinen Tanninen, etwas<br />

Biss und nussiger sowie erneut tabakiger und<br />

zedriger Würze, nachhaltig am Gaumen, recht<br />

gute Substanz und gewisse Tiefe, noch sehr<br />

jung, aber schon ausgezeichnet balanciert, hat<br />

Schliff und feinen Biss, salzige mineralische<br />

Anklänge, ätherische Spuren, ein wenig<br />

Paprika, sehr guter, ziemlich fester Abgang mit<br />

reifem herbem Saft und erneut Tabak.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Recht fester, etwas animalischer Duft nach<br />

schwarzen Johannisbeeren mit einer Spur<br />

Sauerkirschen, moderaten, leicht röstigen<br />

Holzaromen, erdigen Nuancen, angedeutet<br />

Speck, Safran und Süßholz. Klare, jugendliche,<br />

recht geschliffene, saftige dunkle Frucht,<br />

etwas röstiges und bitterschokoladiges Holz,<br />

jugendliches, reifes, recht feines Tannin,<br />

rauchig-speckige Nuancen am Gaumen, ein<br />

Hauch Pfeffer, nachhaltig, hat Kraft, warme und<br />

kühle Elemente, leicht minzig im Hintergrund,<br />

sehr guter, saftiger, leicht röstiger und wieder<br />

ätherisch-würziger Abgang mit etwas Marzipan.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Herber, fester, etwas rauchiger, nussiger,<br />

tabakiger und angedeutet fleischiganimalischer<br />

Duft nach dunklen Beeren<br />

und ein wenig Kirschen mit einer Spur<br />

Tomatenmark, Paprikapulver und Rosmarin<br />

sowie zedrigen und tabakigen Noten. Klare,<br />

saftige, herbe Frucht mit nussigen und leicht<br />

bitterschokoladigen Holzaromen, recht<br />

präsentes, dabei eher mürbes Tannin, gute<br />

Nachhaltigkeit, erdige und salzige Mineralik,<br />

im Hintergrund Thymian, Teer und angedeutet<br />

Lavendel, sehr guter Abgang mit einem Hauch<br />

Kaffee und Ruß.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Reife, feste, etwas fleischig-animalische und<br />

vegetabile bis ätherisch-kräuterige Nase nach<br />

gemischten Beeren mit ein wenig Kirschen<br />

sowie einem Hauch Zedernholz, Tomatenmark<br />

und Efeu. Geschliffene, reife, herb-saftige<br />

Frucht mit pfeffrigen und leicht minzigen<br />

Aromen, mürbes, recht präsentes Tannin,<br />

im Hintergrund nussiges und gewürziges<br />

Holz, eine Spur Bitterschokolade und Kaffee,<br />

gute Nachhaltigkeit, fast steinige Mineralik,<br />

angedeutet gegrillte Paprika und Havannatabak<br />

im sehr guten, griffigen Abgang.<br />

89 WP >> sehr gut 17.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 9.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 8.30 €<br />

88 WP >> sehr gut 12.20 €<br />

Château Pontet Barrail<br />

2020 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Paloumey<br />

2020 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Ricaudet<br />

2016 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Castera<br />

2018 Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester und recht tiefer Duft nach schwarzen<br />

Beeren und ein wenig Sauerkirschen mit<br />

zedrigen, tabakigen, angedeutet kräuterigen<br />

und pfeffrigen Noten sowie einer Spur<br />

Muskatnuss. Klare, geschliffene, herb-saftige,<br />

jugendliche Frucht mit etwas Kakao und zart<br />

röstigen Tönen, jugendliches, ziemlich feines<br />

Tannin, nachhaltig am Gaumen, mittlere Kraft,<br />

im Hintergrund etwas Salz, noch unentwickelt,<br />

deutet aber schon Eleganz an, etwas Tiefe, sehr<br />

guter Abgang mit dunklem Saft und herber,<br />

wieder leicht bitterschokoladiger Würze. Darf<br />

reifen.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, fester, präziser, ganz leicht rauchiger<br />

Duft nach reifen schwarzen Johannisbeeren mit<br />

einer Spur Kirschen, Paprika sowie tabakigen,<br />

angedeutet floralen und minzig-ätherischen<br />

Nuancen. Reife, recht saftige dunkle Frucht<br />

mit bitterschokoladiger und leicht rauchiger<br />

Holzwürze, präsente, dabei reife und mürbe<br />

Tannine nussige und angedeutet speckige<br />

Aromen am Gaumen, nachhaltig, hat Kraft und<br />

gewisse Wärme, wirkt aber trotz des relativ<br />

hohen Alkohols nicht schwer, leicht süßlicher<br />

Schmelz, ätherische Spuren, sehr guter<br />

Abgang mit sehr reifem Saft und schokoladiger<br />

sowie leicht ätherischer Würze.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fest gewirkter, etwas tabakiger, nussiger und<br />

leicht unterholziger Duft nach gemischten<br />

Beeren und ein wenig Kirschen mit einer Spur<br />

Heilkräuter, Sternanis und Fleisch. Reife Frucht<br />

mit kühlem Saft und nussigen Holzaromen,<br />

präsentes, noch leicht trocknendes, dabei<br />

feines Tannin, im Hintergrund Tomatenmark,<br />

Pfeffer und Nelken, etwas Nachhaltigkeit,<br />

erdige Töne, angedeutet Shiitake-Pilze und<br />

Kaffeesatz, gewinnt mit Luft an Saft und Schliff,<br />

ein Hauch geröstete Nüsse im sehr guten<br />

Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Etwas rauchiger, nussiger und fleischiger Duft<br />

nach reifen schwarzen und roten Beeren mit<br />

tabakigen und ein wenig erdigen Noten. Reife,<br />

herbe Frucht, rauchige, nussige und leicht<br />

tabakige Holzwürze, präsente, feinsandige<br />

Tannine, gute Nachhaltigkeit und gewisse Kraft,<br />

kreidig-salzige Töne im Hintergrund, auch<br />

getrocknete Kräuter und etwas Pfeffer, recht<br />

fester Bau, sehr guter Abgang.<br />

89 WP >> sehr gut 10.50 €<br />

89 WP >> sehr gut 20.50 €<br />

88 WP >> sehr gut 11.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 23.00 €<br />

Château Poitevin<br />

2018 Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Du Moulin Rouge<br />

2019 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Saint -Bonnet<br />

2018 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Meyre<br />

2019 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Herber, etwas kräuterig-pflanzlicher und<br />

merklich zedriger Duft nach schwarzen<br />

Johannisbeeren und ein wenig Tomatenmark<br />

mit Paprikanoten sowie ein wenig Pfeffer,<br />

Fleisch und Tabak. Klare, herb-saftige Frucht<br />

mit tabakigen Aromen, etwas Röstung und<br />

Rauch sowie erneut etwas Pfeffer, Paprika<br />

und Tomate, mürbes Tannin, etwas Biss, gute<br />

Nachhaltigkeit, ein wenig Kakao und Kaffeesatz<br />

im Hintergrund, ledrige Nuancen, sehr guter,<br />

saftiger und würziger Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester, herber, zedriger Duft nach reifen<br />

schwarzen Johannisbeeren mit etwas<br />

Tabakasche, Havannatabak, Waldboden<br />

und feinen angetrocknet-vegetabilen Noten.<br />

geschliffene, reife, klare, herb-saftige Frucht,<br />

etwas rauchig-röstige und tabakige Noten,<br />

Kräuter am Gaumen, ein Hauch Zitruszesten,<br />

ein wenig Bitterschokolade und Kaffee am<br />

Gaumen, nachhaltig, hat Biss und jugendliche,<br />

dabei reife und relativ feine Tannine, ein<br />

Hauch Pfeffer, etwas gerösteter Paprika, noch<br />

unentwickelt, sehr guter, fester Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Herber, leicht tabakiger und erdiger, auch<br />

eine Spur fleischig-animalischer Duft nach<br />

überwiegend schwarzen Beeren mit ein<br />

wenig Tomatenmark, Pfeffer, angedeutet<br />

Wacholder, Sojasauce und getrocknetvegetabilen<br />

Nuancen. Relativ saftige Frucht<br />

mit herber rauchiger, nussiger, getrocknetpflanzlicher<br />

bis tabakiger und auch pfeffriger<br />

Würze, präsentes, etwas sandiges Tannin,<br />

dunkle röstige Töne im Hintergrund, an Kaffee<br />

und Kakao erinnernd, gewisse Kraft und<br />

Alkoholwärme, sehr guter, ziemlich saftiger<br />

Abgang mit reifer Frucht, tabakigem bis leicht<br />

aschigem Holz und Tanningriff.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, fester und recht tiefer Duft nach reifen<br />

schwarzen Beeren mit etwas Sauerkirsche,<br />

floralen und kräuterigen Nuancen, ein wenig<br />

Fleisch, Minze und zedrigen Nuancen. Reife,<br />

herb-saftige, geschliffene Frucht mit rauchigen,<br />

leicht pfeffrigen und angedeutet wacholdrigen<br />

Töne, jugendliches, reifes Tannin, etwas Biss,<br />

kräuterige Nuancen im Hintergrund, recht<br />

dicht, verhalten röstige Anklänge, angedeutet<br />

Speck, sehr guter, fester, herb-saftiger Abgang<br />

mit Biss und Würze. Ende 2024 bis 2032+.<br />

89 WP >> sehr gut 14.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 13.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 9.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 16.90 €<br />

56 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 57


Château Balac<br />

2019 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Meric<br />

2019 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Meyre<br />

2020 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Prieuré de Beyzac<br />

2020 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester Duft nach reifen überwiegend schwarzen<br />

Beeren mit einem Hauch Kirschen, ledrigen<br />

Nuancen sowie ein wenig Tabak, Bleistift,<br />

Waldboden und Pfeffer. Fest gewirkte, recht<br />

saftige, wieder leicht kirschige Frucht mit<br />

Johannisbeernoten, etwas Röstung, Tabak und<br />

einem Hauch Kaffee, präsentes, jugendliches,<br />

dabei recht feines Tannin, erfrischender<br />

Säurebiss, gezügelte Kraft, nachhaltig am<br />

Gaumen, Bleistiftnoten im Hintergrund, ein<br />

wenig Salz, hat Schliff, sehr guter, fester, herbsaftiger<br />

Abgang mit feiner, teils ätherischer<br />

Würze.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Herber, recht fester, etwas getrocknetpflanzlicher<br />

bis tabakiger Duft nach schwarzen<br />

und ein wenig blauen Beeren mit Bleistiftnoten<br />

und etwas Paranuss. Herbe, geradlinige,<br />

dunkle Frucht mit leicht bitterlichen, etwas<br />

rauchig-röstigen und wieder an Paranuss<br />

erinnernden Holzaromen, mürb-sandiges<br />

Tannin, Bitterschokolade und Kaffeesatz im<br />

Hintergrund, angedeutet Speck, erdige<br />

Nuancen, sehr guter, zunehmend saftiger<br />

Abgang mit tabakigen Aromen.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester, leicht rauchiger Duft nach reifen<br />

schwarzen und blauen Beeren mit einem<br />

Hauch Kirschen, angedeutet Kaffee,<br />

Süßholz, Wacholder, Bleistift und Kräutern.<br />

Klare, geradlinige, dunkle Frucht mit<br />

bitterschokoladiger Würze, etwas Tabak und<br />

auch ein wenig Tabakasche, jugendliches,<br />

dabei relativ mürbes Tannin, gute<br />

Nachhaltigkeit, mittlere Kraft, angedeutet Salz<br />

im Hintergrund, ein Hauch Granatapfelkerne,<br />

sehr guter, recht saftiger und auch<br />

bitterschokoladiger Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, geschliffener, fester Duft nach<br />

überwiegend schwarzen und ein wenig blauen<br />

Beeren mit etwas Paprika, Tinte, Tabak sowie<br />

kräuterigen und dunklen getrocknet floralen<br />

Nuancen. Feinsaftige, eher kühle, jugendliche<br />

und frische Frucht, moderat rauchige, tabakige<br />

und nussige Holztöne, kräuterig-pflanzliche<br />

Anklänge, präsentes, dabei feines Tannin,<br />

etwas Biss, gute Nachhaltigkeit, ein Hauch<br />

Kakao im Hintergrund, tomatige Anklänge,<br />

recht eleganter Stil, sehr guter, feinsaftiger und<br />

-würziger Abgang.<br />

88 WP >> sehr gut 13.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 14.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 16.90 €<br />

88 WP >> sehr gut 15.00 €<br />

Château Preuillac<br />

2018 Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Beauvillage<br />

2020 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Carcanieux<br />

2018 Médoc AOC Cru Bourgeois<br />

Château Noaillac<br />

2018 Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Etwas warmer, eine Spur rauchiger, jodiger<br />

und fleischiger Duft nach schwarzen und<br />

ein wenig roten Beeren mit Kirschanklängen<br />

und tomatigen Noten. Reife, teils eingemacht<br />

wirkende, wieder etwas warme Frucht,<br />

rauchige, kräuterige und ganz leicht gebrannte<br />

Noten, mürb-sandiges Tannin, tabakige und<br />

aschige Anklänge, etwas Tomate, erdige<br />

Nuancen, gute Nachhaltigkeit, gewinnt mit<br />

Luft noch an Frische und Saftigkeit, guter bis<br />

sehr guter Abgang mit leichtem Säurebiss und<br />

gewissem Bitter.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Ledriger, erdiger und leicht getrocknetvegetabiler<br />

Duft nach reifen schwarzen<br />

Beeren, Esskastanien und schwarzen Oliven mit<br />

Kakao- und Kaffeenoten. Reife, etwas warme,<br />

teils eingemacht wirkende dunkle Frucht mit<br />

deutlicher Kaffeewürze, etwas Rauch und<br />

getrocknet-pflanzlichen Anklängen, präsentes,<br />

etwas sandiges Tannin, gute Nachhaltigkeit,<br />

wärmender Alkohol, Wal- und Paranuss am<br />

Gaumen, erst gewisses Bitter, mit Luft dann<br />

deutlich mehr klarer, reifer Saft, Trockenkräuter<br />

im Hintergrund, sehr guter, fester Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Herber, leicht rauchiger bis speckiger und<br />

ein wenig getrocknet-kräuteriger Duft nach<br />

schwarzen Johannisbeeren und ein wenig<br />

Tomatenmark mit etwas Unterholz, Waldpilzen,<br />

Leder und Pfeffer. Reife, herbe, wieder dunkle<br />

Frucht, rauchige, nussige und leicht zedrige<br />

Aromen, im Hintergrund Paprika, Waldboden<br />

und ein Hauch Wurzelgemüse, etwas dunkle<br />

ätherische Würze, reifes, mürb-sandiges<br />

Tannin, salzige Töne, sehr guter, herber<br />

Abgang mit Biss und tabakigen bis aschigen<br />

Nuancen sowie ein wenig Menthol.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Klarer, herber Duft nach schwarzen und blauen<br />

Beeren mit Kräuteraromen, einem Hauch<br />

Kirschen, nussigen und ledrigen Anklängen<br />

und ein wenig Paprika und gegrillter Zucchini.<br />

Reife dunkle Frucht mit röstiger Holzwürze,<br />

Bitterschokolade, ein wenig Kaffee, dazu<br />

Kräutern, Tomaten und Paprika, nachhaltig am<br />

Gaumen, gewisse Wärme und Kraft, mürbsandiges,<br />

jugendliches Tannin, etwas Biss,<br />

rauchige Töne, gute Nachhaltigkeit, leichtes<br />

Holzbitter, sehr guter Abgang.<br />

88 WP >> sehr gut 17.90 €<br />

88 WP >> sehr gut 12.50 €<br />

88 WP >> sehr gut 9.50 €<br />

88 WP >> sehr gut 12.50 €<br />

Chateau de Malleret<br />

2020 Haut-Médoc AOC Cru Bourgeois Exceptionnel<br />

Château du Taillan<br />

2020 Médoc AOC Cru Bourgeois Exceptionnel<br />

Château Fleur La Mothe<br />

2019 Médoc AOC Cru Bourgeois Supérieur<br />

Château Bellevue de Tayac<br />

2019 Margaux AOC Cru Bourgeois<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester, etwas ledriger und fleischig-animalischer<br />

Duft nach schwarzen Johannisbeeren mit<br />

erdigen Noten, ein wenig Waldpilzen,<br />

mediterranen Kräutern, Walnuss, Rauch und<br />

Sojasauce. Reife, teils eingemacht wirkende,<br />

warme, recht konzentrierte Frucht mit röstigen<br />

und rauchigen Holzaromen, etwas Ruß,<br />

Kakao und Kaffee, auch malzige Anklänge<br />

am Gaumen, präsentes, mürb-sandiges,<br />

teils auch trocknendes Tannin, merklicher<br />

Alkohol, im Hintergrund Kuchengewürze und<br />

pflaumige Töne, im Hintergrund etwas Salz,<br />

dazu grüne Oliven, recht mächtiger Typ, ein<br />

wenig kompottige, warme Frucht und bitterliche<br />

Würze im Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Leicht erdiger und einen Hauch animalischer<br />

Duft nach reifen schwarzen Beeren mit etwas,<br />

Fleisch, Jod, Havannatabak, Paranuss und<br />

Teer. Herb-saftige, dunkle, recht geschliffene<br />

Frucht, rauchige, bitterschokoladige und einen<br />

Hauch rußige Holzwürze, jugendliches, dabei<br />

mürbes, sehr reif wirkendes Tannin, etwas<br />

Kaffee im Hintergrund, erfrischende Minzetöne,<br />

gute Nachhaltigkeit, gewisse Alkoholkraft, sehr<br />

guter, wenn auch leicht bitterlich-holzwürziger<br />

Abgang mit etwas Salz.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Herber, recht fester, zedriger, fleischiger und<br />

tabakiger Duft nach schwarzen Johannisbeeren<br />

mit ein wenig Zwetschgen und getrockneten<br />

Tomaten, angedeutet Rauch, gegrilltem Paprika<br />

und minzig-kräuterigen Nuancen. Klare,<br />

geradlinige, herbe, feinsaftige Frucht, gewisser<br />

Säurebiss und jugendliche, relativ feine<br />

Tannine, nussige und pflanzliche bis kräuterige<br />

Töne am Gaumen, gewisse Nachhaltigkeit,<br />

leicht tabakig und aschig im Hintergrund, ein<br />

wenig Salz, kreidige Nuancen, sehr guter<br />

Abgang.<br />

BORDEAUX (FRANKREICH), ROTWEIN<br />

Fester, noch unentwickelter, rauchiger,<br />

fleischiger und etwas erdiger Duft nach<br />

schwarzen Beeren mit ein wenig Lorbeer,<br />

ledrigen Tönen, angedeutet Tomaten und<br />

tabakigen Nuancen. Reife, fast etwas weiche<br />

Frucht mit rauchigen, schokoladigen und<br />

kaffeewürzigen Tönen, mürbes Tannin,<br />

gewisse Nachhaltigkeit, ein wenig getrocknete<br />

Kräuter im Hintergrund, leicht warm am<br />

Gaumen, salzige Anklänge, viel Kakao im sehr<br />

guten, dahinter auch reiffruchtigen, mit Luft<br />

zunehmend kaffeewürzigen Abgang.<br />

88 WP >> sehr gut 31.50 €<br />

88 WP >> sehr gut 22.00 €<br />

88 WP >> sehr gut 14.90 €<br />

88 WP >> sehr gut 35.00 €<br />

58 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 59


Deutsche Wein- und Sommelierschule<br />

Höchste Weinkompetenz<br />

und Innovationsführer in der<br />

Sommelier-Ausbildung<br />

Weinbranche und Gastgewerbe stehen vor großen Herausforderungen. Eine<br />

davon ist der Fachkräftemangel. Gut ausgebildete Weinfachleute haben deshalb<br />

jetzt beste Chancen – mit einer Qualifizierung bei der Deutschen Wein- und<br />

Sommelierschule (DWS).<br />

Fotos: Deutsche Wein- und Sommelierschule (DWS)<br />

Mit über 30 Jahren Erfahrung in der<br />

Wein-Weiterbildung verbindet die<br />

Deutsche Wein- und Sommelierschule<br />

(DWS) in Koblenz als eines der<br />

bundesweit führenden Zentren für<br />

Weiterbildung ihr traditionelles Wissen mit den neuesten<br />

Entwicklungen und setzt Maßstäbe als Trendsetter und<br />

Weiterbildungsstätte. Jährlich schließen rund 600<br />

Absolventen die DWS als Weinexperten ab, bestens<br />

vorbereitet und ausgestattet mit einem IHK-Zertifikat<br />

oder dem begehrten Titel des öffentlich-rechtlichen<br />

Abschlusses als geprüfter Sommelier oder geprüfte<br />

Sommelière.<br />

Die Schule bietet nicht nur fundiertes Wissen und<br />

tiefgehende Expertise, sondern auch ein inspirierendes<br />

Netzwerk für Weinliebhaber und Fachleute. Gemeinsam<br />

mit Petra Treis, der stellvertretenden Leiterin der Schule,<br />

tauchen wir in die Besonderheiten und die Visionen der<br />

DWS ein. Erfahren Sie, wie die Leidenschaft für Wein<br />

geteilt wird und was die DWS zu dem Original in der<br />

Sommelier-Ausbildung macht!<br />

Frau Treis, was zeichnet die Deutsche<br />

Wein- und Sommelierschule aus?<br />

Petra Treis: Die Deutsche Wein- und Sommelierschule<br />

ist eine führende Bildungseinrichtung für alle, die sich<br />

professionell und leidenschaftlich mit Wein auseinandersetzen<br />

möchten. Unsere Schule verbindet traditionelles<br />

Wissen mit modernsten Lehrmethoden. Wir<br />

sind nicht nur eine Schule, sondern ein Netzwerk, das<br />

die Kultur des Weins lebt und weitergibt. Unser Ziel<br />

ist es, dass unsere Absolventen nicht nur exzellentes<br />

Fachwissen erwerben, sondern auch bestens auf ihre<br />

beruflichen und akademischen Herausforderungen<br />

vorbereitet werden. Wir stehen für eine zukunftsorientierte<br />

Bildung, die innovative Lernmethoden und<br />

bewährte Inhalte vereint.<br />

Wie gestaltet sich die Vielfalt Ihrer Lehrgänge<br />

und auch der Studienorte, die Sie anbieten?<br />

Petra Treis: Wir bieten eine breite Palette an Kursen<br />

an, die von Tagesseminaren für Weinliebhaber bis hin<br />

zu fortgeschrittenen Zertifizierungen unter anderem<br />

für angehende geprüfte Sommeliers reichen. Für diejenigen,<br />

die ihre Kompetenzen auf das höchste Niveau<br />

heben möchten, stehen der Bildungsabschluss als<br />

geprüfte/r Sommeliermeister/-in IHK und das internationale<br />

WSET® Level 4 Diploma in Wines bereit, die als<br />

zwei der höchsten Qualifikationen für Weinfachleute<br />

gelten. Jeder unserer elf Studienorte in Deutschland<br />

ist einzigartig, aber alle teilen die gleiche Philosophie<br />

und dieselben Qualitätsstandards. Ob in historischen<br />

Weinregionen oder in urbanen Zentren wie Berlin oder<br />

Hamburg, unsere Studienorte reichen vom Norden<br />

bis zum Süden Deutschlands. Zusätzlich zu unseren<br />

regulären Lehrgängen bieten wir auch maßgeschneiderte<br />

Inhouse-Schulungen für Firmen an. Diese<br />

speziellen Programme ermöglichen es Unternehmen,<br />

ihre Mitarbeitenden mit unserer Unterstützung<br />

Petra Treis<br />

optimal auszubilden. Unsere flexible und praxisnahe<br />

Herangehensweise unterstützt Betriebe dabei, ihre<br />

Teams gezielt zu fördern und weiterzuentwickeln.<br />

Was sind die aktuellen Neuigkeiten aus<br />

Ihrer Schule? Welche neuen Entwicklungen<br />

und kommenden Lehrgänge gibt es?<br />

Petra Treis: Wir setzen uns entschlossen und engagiert<br />

ein, um unsere Kurse kontinuierlich weiterzuentwickeln<br />

und auf die neuesten Trends und Entwicklungen in der<br />

Weinwelt einzugehen. Die neue Rechtsvorschrift der<br />

IHK erfordert eine Reform der Sommelier-Ausbildung.<br />

Als Antwort darauf bietet unsere Schule als bewährter<br />

Vorreiter ein neues Konzept und setzt neue Standards<br />

in der Ausbildung. Unsere Teilnehmenden profitieren<br />

von unseren innovativen Ansätzen. Darüber hinaus<br />

sind wir stolz darauf, im Herbst 2024 unseren brandneuen<br />

Zertifikatslehrgang „Masterclass Nachhaltigkeit<br />

Fachsommelier (IHK) Sustainability“ zu starten.<br />

Nachhaltigkeit ist kein bloßer Trend, sondern eine tief<br />

verankerte Bewegung. In diesem Lehrgang werden<br />

die Teilnehmenden intensiv darin geschult, wie die<br />

Weinbranche nachhaltiger gestaltet werden kann, was<br />

sowohl ethisch als auch ökologisch von immenser<br />

Bedeutung ist.<br />

Zum Abschluss, Frau Treis, welche Empfehlung<br />

würden Sie jemandem geben, der gerade<br />

erwägt, in die Welt des Weins einzusteigen?<br />

Petra Treis: Der Einstieg in die Welt des Weins erfordert<br />

ein wenig Mut, aber die Belohnungen sind unermesslich.<br />

Wie Marie Curie einst sagte: „Man braucht nichts im<br />

Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.“ An<br />

der Deutschen Wein- und Sommelierschule bieten wir<br />

eine Vielzahl an Kursen, die speziell darauf ausgerichtet<br />

sind, Anfängern einen optimalen Start zu ermöglichen<br />

und ambitionierte Lernende zu unterstützen und sie<br />

auf ihrem Weg zu herausragenden beruflichen und<br />

persönlichen Erfolgen zu begleiten. Beginnen Sie Ihre<br />

persönliche Reise mit uns, der DWS – erleben Sie die<br />

grenzenlose Vielfalt der internationalen Weinwelt und<br />

lassen Sie sich von unserer Leidenschaft anstecken!<br />

Mehr Informationen, Angebote und<br />

Anmeldung:<br />

www.gbz-koblenz.de<br />

Kontakt:<br />

Gastronomisches Bildungszentrum Koblenz e.V.<br />

Deutsche Wein- und Sommelierschule<br />

Hohenfelder Straße 12<br />

56068 Koblenz<br />

Weronika Gula<br />

Tel..: +49 261 30489-11<br />

E-Mail: gula@<strong>wein</strong>schule.com<br />

Folgen Sie uns in den sozialen Netzwerken:<br />

instagram.com/deutsche<strong>wein</strong>undsommelierschule<br />

facebook.com/DeutscheWeinUndSommelierschule<br />

60 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

Anzeige<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 61


Verkostung: Nordpiemont und Roero<br />

Nebbiolo in allen Facetten<br />

Zuerst einmal müssen wir uns bei allen Rebsorten entschuldigen, die keinen Platz<br />

im Titel gefunden haben. Unter den Roten sind das vor allem Vespolina, Uva Rara<br />

(Bonarda) und Croatina, die in vielen nordpiemontesischen Appellationen zum<br />

Rebsorten-Portfolio gehören. Dazu kommen die weiße Erbaluce und natürlich<br />

Arneis, aus dem der Roero Arneis zu hundert Prozent bestehen muss.<br />

Text: Marcus Hofschuster - Fotos: Valter Abbà Photography (Consorzio Roero), Envato<br />

Nordpiemont


Nebbiolo Trauben<br />

Die Hauptrolle spielt in allen nordpiemontesischen<br />

Ursprungsgebieten wie auch im<br />

Roero der Nebbiolo, der hier seine ganze<br />

Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen<br />

kann. Von schlank und süffig bis fest und<br />

mächtig gibt es ihn in allen Varianten, von zugänglich<br />

bis tanninstreng, fruchtig oder würzig, einfach oder<br />

abgrundtief – und in allen Schattierungen dazwischen.<br />

Man könnte meinen, die Unterschiede würden sich<br />

daran festmachen lassen, wie weit nördlich, wie nah an<br />

eher alpinem Klima sich die Weinberge befinden, aber<br />

so einfach ist es am Ende doch nicht. So kann auch ein<br />

Boca kraftvoll, fest und herb sein und niemand wird das<br />

majestätische Auftreten eines erstklassigen Gattinara<br />

bestreiten wollen, das auch dem kräftigsten Roero das<br />

Fürchten lehren kann.<br />

Und doch wirken die Weine aus den nördlicheren<br />

Regionen kühler, ganz unabhängig von Alkohol oder<br />

Konzentration. Die besten Weine des Nordens verfügen<br />

über eine ganz eigene, völlig unverwechselbare Delikatesse,<br />

die ergründet werden will. So unkompliziert sich<br />

die einfacheren, süffigen Varianten geben, so vielseitig<br />

sie auch im Einsatz zu den verschiedensten Gerichten<br />

sind (Unmögliches gibt es hier fast nicht), so sehr muss<br />

man ihren besten Vertretern Zeit und Aufmerksamkeit<br />

widmen, um hinter ihre Geheimnisse zu kommen.<br />

Im Roero sind die Rot<strong>wein</strong>e fast grundsätzlich wärmer<br />

im Charakter, auch wenn die stilistischen Unterschiede<br />

schon aufgrund der Größe des Gebietes enorm sind. Ein<br />

gut gemachter Basis-Roero kann ein idealer Einstieg in<br />

die Welt des Nebbiolo sein, weil er im Idealfall mittelkräftig,<br />

geschmeidig und zugänglich ist, einen aber doch<br />

schon mit den präsenten Tanninen und der komplexen<br />

Würze der Sorte Bekanntschaft machen lässt. Die kraftvollen<br />

Spitzen-Roero können – solange man es mit Reife<br />

und Alkohol nicht völlig übertreibt – ähnlich beeindruckend<br />

ausfallen wie guter Barbaresco oder Barolo, nur<br />

deren Finesse erreichen sie nur in Ausnahmefällen.<br />

Der weiße Roero Arneis ist meistens ein ebenso unkomplizierter<br />

wie unaufdringlicher Speisenbegleiter – im<br />

Idealfall ist er herb, mit feinem Saft und Würze. Es<br />

gibt hier, wie in so vielen italienischen Gebieten, inzwischen<br />

einen leichten Trend zu moderater Restsüße, die<br />

den Wein zwar noch massentauglicher macht, seinem<br />

Charakter aber eher schadet. Einige Produzenten<br />

wiederum haben höhere Ambitionen und produzieren<br />

Arneis mit erstaunlicher Komplexität und Reifefähigkeit.<br />

Rund 150 Weine aus den nordpiemontesischen<br />

Anbaugebieten und dem Roero haben wir<br />

probiert, wobei der Schwerpunkt auf Nebbiolo<br />

lag. Deswegen sind die Weiß<strong>wein</strong>e deutlich<br />

unterrepräsentiert. Die besten Weine haben<br />

wir in der Online-Ansicht nach Appellationen getrennt,<br />

die wir Ihnen zugleich noch einmal einzeln vorstellen.<br />

Rund 150 Weine aus den nordpiemontesischen<br />

Anbaugebieten und dem Roero<br />

haben wir aktuell probiert. Eine Auswahl<br />

stellen wir hier vor. Links zu allen<br />

Ergebnissen und den Produzenten finden<br />

Sie mit diesem QR-Code.


Giancarlo Travaglini<br />

2018 Gattinara DOCG Riserva<br />

Giancarlo Travaglini<br />

2019 Gattinara DOCG „TreVigne“<br />

Antichi Vigneti di Cantalupo<br />

2017 Ghemme DOCG „Collis Carellae“<br />

Antichi Vigneti di Cantalupo<br />

2017 Ghemme DOCG „Collis Breclemae“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester und tiefer, recht nobler Duft nach mehr<br />

roten als schwarzen Beeren mit ein wenig<br />

Herbstlaub, Tabak und getrockneten Blüten,<br />

einer Spur Tomatenessenz und Jod sowie<br />

moderaten Fasstönen. Reife, saftige, dichte<br />

Frucht, nussige Fasstöne, angedeutet Rauch<br />

und Kakao, recht präsentes, dabei mürbes<br />

und eher feines Tannin, nussige Aromen am<br />

Gaumen, ein Hauch Speck und Lammfond,<br />

zarte ätherische Würze im Hintergrund, feine<br />

tabakige Noten, gute Tiefe, sehr guter, saftiger<br />

und feinwürziger Abgang mit Salz.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Eher herber, tiefer, etwas nussiger und<br />

tabakiger Duft nach roten und ein wenig<br />

schwarzen Beeren mit getrocknet-floralen<br />

und ledrigen Noten, einem Hauch Blut, Jod,<br />

Anis und moderaten Fasstönen. Feste, herbe,<br />

noch eher unentwickelte Frucht, nussige<br />

und einen Hauch schokoladige Fasstöne,<br />

ledrige, zart rauchige und tabakige Anklänge,<br />

präsentes, dabei mürbes Tannin, etwas Biss,<br />

nachhaltig und dicht am Gaumen, mittlere<br />

Kraft, gute Tiefe, Salz im Hintergrund, auch<br />

kreidige Anklänge, verhalten dunkle ätherische<br />

Würze, auch getrocknete Kräuter und<br />

angedeutet Rauch, sehr guter bis langer, fester,<br />

mineralischer, leicht zedriger und harzigkräuteriger<br />

Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester, deutlich tabakiger Duft mit ledrigen<br />

und rot- und schwarzbeerigen Noten, einer<br />

Spur Rauch, Fleischsaft, Unterholz und<br />

Fasstönen. Reife, recht saftige Frucht mit reifen,<br />

geschliffenen Tanninen, nussigen und tabakigen<br />

Holznoten, ein wenig Kaffee, teils getrockneten<br />

Waldpilzen, mürbes Tannin, pfeffrige Nuancen<br />

im Hintergrund, gute Substanz und Tiefe,<br />

nachhaltig, im Hintergrund etwas Süßholz,<br />

sehr guter Abgang mit reifem Saft, angedeutet<br />

Rauch und recht komplexer Würze.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester, herber, etwas ledriger und tabakigfasstöniger<br />

Duft nach Waldboden und eher<br />

dunklen Waldbeeren mit einem Hauch Malz,<br />

Marzipan und Süßholz, angetrockneten Pilzen,<br />

etwas Kräutern sowie ein wenig Tabakasche und<br />

Teer. Reife, feste, recht saftige Frucht, nussige,<br />

leicht bitterschokolade und an Kaffeesatz<br />

erinnernde Töne, ein Hauch Malz, präsentes,<br />

aber mürbes Tannin, hat Kraft und Substanz,<br />

gute Tiefe, nachhaltig, kühlende ätherische<br />

Noten, zedrige Anklänge, Salz, wärmender<br />

Alkohol, sehr guter, fester, griffiger, saftiger<br />

und würziger Abgang mit Nachdruck.<br />

93 WP >> hervorragend Bis 42.00 €<br />

93 WP >> hervorragend Bis 38.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 60.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 60.00 €<br />

Angelo Negro<br />

2020 Roero DOCG Riserva „Ciabot San Giorgio“<br />

Azienda Agricola Antoniolo<br />

2018 Gattinara DOCG Riserva „San Francesco“<br />

Azienda Barbaglia Silvia<br />

2019 Boca DOC<br />

Azienda Agricola Brigatti Francesco<br />

2019 Ghemme DOCG „Oltre il Bosco“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, fester und tiefer, recht geschliffener Duft<br />

nach roten und schwarzen Beeren mit leicht<br />

rauchigen und zart ledrigen Noten, einem<br />

Hauch Teer, moderaten Fasstönen, Kräutern<br />

und ein wenig Kirschen. Fest gewirkte, reife,<br />

saftige, dichte Frucht, nussige, tabakige und<br />

leicht kakaowürzige Aromen, wieder gewisse<br />

Fasstöne, mürb-sandiges, jugendliches Tannin,<br />

nachhaltig am Gaumen, hat Kraft und zugleich<br />

Schliff, gute Tiefe, etwas Rauch und Teer,<br />

vielschichtig, sehr guter, fester Abgang. Darf<br />

reifen.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester und tiefer, geschliffener, leicht nussiger<br />

und tabakiger Duft nach reifen schwarzen<br />

und roten Beeren mit Teer, Pfeffer, ein wenig<br />

Kräutern, Bleistift und mineralischen Tönen.<br />

Reife, fest gewirkte, saftige, dichte Frucht,<br />

nussige, jodige und an Sojasauce erinnernde<br />

Aromen, mürbes Tannin, pflaumige Nuancen,<br />

nachhaltig, hat Kraft und Wärme, aber auch<br />

kühlende ätherische Noten, viel Salz im<br />

Hintergrund, Kräuter, Wacholder und Erdnuss,<br />

gute Tiefe, vielschichtig, sehr guter bis langer<br />

Abgang mit reifem Saft, etwas Schokolade,<br />

Kaffee und ätherischer Würze.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Recht fester und tiefer, ledriger und gegrilltfleischiger<br />

Duft nach mehr roten als schwarzen<br />

Beeren mit leicht tabakigen Aromen, gewissen<br />

Fasstönen, angetrockneten Blüten und<br />

getrockneten, teils harzigen Kräutern. Klare,<br />

feinsaftige, wieder relativ fest gewirkte, teils<br />

kirschige Frucht, nussige Aromen, etwas Kakao<br />

und eine Spur Mokka, mürb-sandiges, reifes<br />

Tannin, nachhaltig am Gaumen, verhaltene<br />

Zwetschgentöne, gewisse Tiefe, im Hintergrund<br />

Mineralik, tabakige Fassnoten, ein Hauch<br />

Asche, sehr guter, saftiger, wieder kirschiger<br />

Abgang mit ätherischen Noten. Eine Freude!<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Recht tiefer, etwas ledriger und leicht jodiger,<br />

auch nussiger Duft nach roten und schwarzen<br />

Beeren mit Laub, getrocknet-floralen Nuancen,<br />

ein wenig Tabak, Unterholz, Wurzelgemüse,<br />

Kidney-Bohnen und einem Hauch Teer. Klare,<br />

dichte, recht saftige Frucht mit nussigen<br />

und leicht tabakigen Aromen, Pfeffer<br />

und getrockneten mediterranen Kräutern,<br />

eine Spur Kakao im Hintergrund, mürbes,<br />

feinstaubiges bis -sandiges Tannin, nachhaltig<br />

am Gaumen, mittlere Kraft, etwas Unterholz,<br />

sehr guter Abgang mit reifem Saft, etwas Soja,<br />

schwarzer Tee, schwarzen Oliven und verhalten<br />

schokoladiger Würze.<br />

92 WP >> hervorragend Bis 30 .00 €<br />

92 WP >> hervorragend Bis 75.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 45.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 28.00 €<br />

Malvirà<br />

2016 Roero DOCG Riserva „Mombeltramo“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, etwas nussiger und verhalten<br />

unterholziger Duft mit feinen rot- und<br />

schwarzbeerigen Aromen, etwas Wacholder,<br />

Nelken und angedeutet Teer. Klare, reife und<br />

saftige, dabei herbe, eher dunkle Frucht mit<br />

nussigen und unterholzigen Noten, etwas Jod,<br />

ein wenig Kakao und Kaffeesatz, recht dicht<br />

und nachhaltig am Gaumen, präsentes, feines,<br />

reifes Tannin, hat Schliff, etwas Wärme, aber<br />

auch kühlende ätherische Noten, gute Tiefe,<br />

etwas Teer, noch jung wirkend, sehr guter,<br />

fester, saftiger und würziger Abgang.<br />

Valdinera Az. Agr. di Careglio Giuseppe<br />

2020 Roero DOCG Riserva „San Carlo“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Tabakiger und etwas Fassholzwürziger Duft<br />

nach reifen Waldbeeren mit etwas Laub,<br />

floralen Nuancen und einer Spur Unterholz und<br />

Tannennadeln. Reife, saftige Frucht mit nussigen<br />

Tönen, etwas Tabak, getrockneten Blüten und<br />

Unterholz, reifes, recht feines Tannin, nachhaltig<br />

am Gaumen, hat Kraft, aber auch Schliff und<br />

feine Säure, Teer im Hintergrund, etwas Kakao<br />

und Kaffeesatz, eine Spur Süßholz, sehr<br />

guter, feinwürziger Abgang mit kühlem Saft,<br />

gewissem Zug und Nachdruck.<br />

Azienda Barbaglia Silvia<br />

2022 Colline Novaresi DOC „Cascina del<br />

Buonumore“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Jugendlicher Duft nach überwiegend roten<br />

Beeren mit verhaltenen, nussigen Fasstönen,<br />

feinen vegetabilen Aromen, Waldpilzen, Jod<br />

und einem Hauch Speck. Fruchtig und nussig<br />

im Mund, moderate Holzwürze, etwas Kakao<br />

und Rauch, wieder vegetabile Nuancen,<br />

ein wenig Tomatenmark, jugendliches, aber<br />

mürbes Tannin, etwas Biss, gute Nachhaltigkeit,<br />

tabakige Nuancen, ein Hauch Pfeffer, im<br />

Hintergrund Mineralik, hat gewisse Kraft, aber<br />

auch Frische, wird mit Luft immer ernsthafter<br />

und komplexer, sehr guter bis langer, saftiger<br />

und feinwürziger Abgang mit Zug.<br />

Azienda Agricola Antoniolo<br />

2018 Gattinara DOCG Riserva „Antoniolo“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester und tiefer, herber, etwas tabakiger<br />

Duft mit schwarz- und ein wenig rotbeerigen<br />

Aromen, dunklen Nusstönen, Brotgewürzen,<br />

Trockenkräutern sowie angedeutet Leder und<br />

Sojasauce. Reife, saftige, teils eingemacht<br />

wirkende Frucht, mürbes Tannin und leichter<br />

Säurebiss, etwas minzig-ätherische Noten,<br />

auch eine Spur Pfeffer, nachhaltig, ein Hauch<br />

Süßholz, wieder Soja, gute Tiefe, deutliche<br />

Mineralik, sehr guter, saftiger und ätherischwürziger<br />

Abgang mit mandeligen Tönen,<br />

Pfeffer, ätherischen Noten und Teer.<br />

91 WP >> hervorragend Bis 40.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 50.00 €<br />

91 WP >> hervorragend 40.00 €<br />

91 WP >> hervorragend Bis 50.00 €<br />

66 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 67


Societa‘ Agricola Roccia Rossa s.r.l.<br />

2016 Bramaterra DOC<br />

Cantina Bianchi<br />

2016 Gattinara DOCG<br />

Azienda Agricola Cornarea<br />

2020 Roero DOCG<br />

Porello<br />

2021 Roero DOCG „Toretta“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Etwas nussiger und an getrocknete Rosenblüten<br />

erinnernder Duft mit rot- und etwas<br />

schwarzbeerigen Aromen, einer Spur Jod, Teer<br />

und angedeutet Torf. Reife, feste, herb-saftige<br />

Frucht, wieder ein wenig getrocknete Blüten,<br />

auch etwas Tabak, relativ präsentes, mürbes<br />

Tannin, pfeffrige Nuancen, gute Nachhaltigkeit,<br />

salzige Mineralik, ein Hauch Jod, gewisse Tiefe,<br />

sehr guter, fester, recht komplexer Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Herber, etwas getrocknet-pflanzlicher, ledriger<br />

und eine Spur rauchiger Duft mit rot- und<br />

schwarzbeerigen Aromen, getrockneten Blüten,<br />

ein wenig Unterholz und dunkler ätherischer<br />

Würze. Klare, straffe, herb-saftige Frucht<br />

mit nussigen und etwas getrocknet-floralen<br />

bis tabakigen Aromen, gewisser Säurebiss,<br />

präsentes, feinsandiges, reifes Tannin,<br />

nachhaltig am Gaumen, ein wenig Unterholz,<br />

wacholdrige Nuancen, dahinter Salz, besitzt<br />

Frische, sehr guter, wieder saftiger und<br />

feinwürziger Abgang mit Zitrusaromen. Hat mit<br />

der Reife noch einmal deutlich zugelegt.<br />

Bis 2028+<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Einladender, klarer, fester und tiefer, leicht<br />

tabakiger und getrocknet-floraler Duft nach<br />

reifen roten und schwarzen Beeren mit<br />

unterholzigen Noten. Saftige, straffe, herbe<br />

Frucht, präsentes, feinsandiges Tannin,<br />

etwas Rauch, Tabak und Teer am Gaumen,<br />

nachhaltig, hat Kraft und viel Griff, gutes<br />

Säurerückgrat, viel Salz im Hintergrund, etwas<br />

Tomatenessenz, aschige Nuancen, gute Tiefe,<br />

noch unentwickelt, sehr guter, wieder straffer<br />

und herber Abgang mit relativ dunklem Saft.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Etwas ledriger und nussiger Duft mit herben<br />

rot- und schwarzbeerigen Aromen, floralen<br />

und pflanzlichen Nuancen und verhaltenen<br />

Fasstönen. Klare, jugendliche, recht fest<br />

gewirkte Frucht mit präzisem Saft, straffen,<br />

feinen Tanninen und Biss, etwas nussig und<br />

ganz leicht rauchig bis aschig, nachhaltig am<br />

Gaumen, etwas Tiefe, noch wenig entwickelt,<br />

salzig im Hintergrund, einen Hauch floral,<br />

Spuren von Bitterschokolade, sehr guter, fester,<br />

wieder saftiger Abgang mit feiner Würze. Darf<br />

reifen.<br />

90 WP >> hervorragend Bis 25.00 €<br />

90 WP >> sehr gut 20.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 30.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 22.00 €<br />

Antica Cascina dei Conti di Roero<br />

2019 Roero DOCG Riserva „Vigna Sant‘ Anna“<br />

Generaj Azienda Agricola<br />

2018 Roero DOCG Riserva „Bric Aût“<br />

Azienda Agricola Carlo Casetta<br />

2021 Roero DOCG „FIL“<br />

Torraccia del Piantavigna<br />

2015 Ghemme DOCG „Vigna Pelizzane“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klare, einladende, recht geschliffene<br />

Nase nach überwiegend roten Beeren<br />

mit feinen kräuterigen, leicht tabakigen<br />

und schwarzbeerigen Nuancen sowie<br />

angedeutet Wacholder, Leder, Tabak und Teer.<br />

Geschliffene, kühle, herbe, feinsaftige Frucht,<br />

noch eher verschlossen wirkend, präsentes,<br />

feines Tannin, Kaffee- und Kakaonoten am<br />

Gaumen, nachhaltig, fest, gewisse Tiefe, ein<br />

wenig dunkle ätherische Würze, auch salzige<br />

Anklänge, sehr guter, fester, leicht rauchiger<br />

Abgang. Muss noch reifen.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, etwas warmer Duft nach reifen<br />

gemischten Waldbeeren und gutem Fleisch<br />

mit minzig-ätherischer Würze, Pfeifentabak,<br />

angedeutet Trockenblumen und Wacholder.<br />

Reife, feste, ziemlich saftige Frucht mit<br />

rauchigen und leicht schokoladigen Noten,<br />

präsentes, mürb-sandiges, reifes Tannin, warm<br />

und kräftig am Gaumen, aber doch auch<br />

mit gewisser Frische,nachhaltig, etwas Tiefe,<br />

getrocknet-florale Nuancen und Tomatenessenz,<br />

feinbittere Würze, sehr guter, wieder saftiger<br />

und leicht schokoladiger Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Recht fester und tiefer Duft nach mehr roten als<br />

schwarzen Beeren mit floralen und kräuterigen<br />

Noten, moderaten Fasstönen, Leder sowie<br />

einer Spur Wacholder und Waldboden. Klare,<br />

saftige, überwiegend rote Frucht, mürbes,<br />

jugendliches Tannin und feine Säure, nachhaltig<br />

am Gaumen, leicht tabakig, mit Noten von Laub<br />

und getrockneten Blüten, aber auch gewisser<br />

Frische, etwas Tiefe, Salz im Hintergrund,<br />

sehr guter, straffer, saftiger und feinwürziger<br />

Abgang mit animierendem Säurezug.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Entwickelte und doch feste, recht komplexe<br />

und tiefe, leicht nussige und getrocknet-florale<br />

Nase nach mehr roten als schwarzen Beeren<br />

mit Kräuternoten, etwas Tabak und Tabakasche,<br />

Jod, einem Hauch Miso-Brühe sowie ledrigen<br />

und erdigen Tönen. Klare, geschliffene,<br />

feinsaftige, entwickelte Frucht, nussige, tabakige<br />

und leicht zedrige Noten, eine Spur Rauch,<br />

wieder auch Miso-Brühe, sehr feines, reifes<br />

Tannin, nachhaltig am Gaumen, moderate<br />

Fasstöne, gewisse Tiefe, etwas Salz, angedeutet<br />

Zitruszesten, sehr guter Kakao, sehr guter bis<br />

langer Abgang mit feinem Saft und mürber<br />

Würze. Jetzt in Bestform.<br />

90 WP >> hervorragend Bis 25.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 35.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 45.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 75.00 €<br />

Hilberg Pasquero<br />

2018 Roero DOCG Riserva „Val Martin“<br />

Tenuta Carretta SRL<br />

2018 Roero DOCG Riserva „Bric Paradiso“<br />

Az. Agr. Bordone Giuseppe<br />

2020 Roero DOCG „Bric del Medic“<br />

Deltetto<br />

2020 Roero DOCG Riserva Gorrini<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Jugendlicher, etwas frisch-pflanzlicher und<br />

mediterran-kräuteriger Duft nach Kirschen<br />

und eher dunklen Beeren mit floralen und<br />

wachsigen Noten, einem Hauch Kernöl,<br />

Bitterschokolade und Asphalt. Reife, saftige,<br />

noch jugendliche Frucht mit rauchigen und<br />

etwas bitterschokoladigen Holzaromen und<br />

präsenten, feinsandigen Tanninen, nachhaltig<br />

und kräftig am Gaumen, leichte Kaffeetöne,<br />

im Hintergrund Salz, sehr guter, saftiger und<br />

holzwürziger Abgang. Sollte noch ein wenig<br />

reifen.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klare, straffe, fast kühl wirkende, zart säuerliche<br />

rotbeerige Nase mit etwas schwarzen Beeren,<br />

nussigen und blättrigen getrocknet-pflanzlichen<br />

bis kräuterigen Nuancen, Teer und floralen<br />

Anklängen. Fest gewirkte, straffe, herb-saftige,<br />

reife Frucht mit gewissem Säurebiss und<br />

präsenten, aber reifen Tanninen, nachhaltig<br />

am Gaumen, griffig, salzig und zart pfeffrig,<br />

nussige Anklänge, noch unentwickelt, gewisse<br />

Tiefe, recht komplex, rauchige Nuancen, sehr<br />

guter, straffer, herb-saftiger und -würziger<br />

Abgang mit Griff.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Warmer, leicht unterholziger und malziger<br />

Duft nach reifen schwarzen und roten Beeren<br />

mit etwas Zigarrentabak, angedeutet Kaffee,<br />

Brotrinde, Pfeffer, Paprikapulver und recht<br />

deutlichen Fasstönen. Herbe, reife Frucht mit<br />

rauchigen, röstigen und tabakigen Holznoten,<br />

sehr präsentes, dabei eher mürbes Tannin,<br />

noch ganz leicht trocknend, ein wenig Laub,<br />

Paranuss und Teer im Hintergrund, dann<br />

auch Salz, gute Tiefe, ätherische Würze,<br />

ein wenig Kakao, gewinnt mit Luft an Saft,<br />

ziemlich kräftiger Typ, sehr guter, recht dichter<br />

Abgang mit jodigen Tönen und einem Hauch<br />

Suppenkräuter.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Etwas getrocknet-pflanzlicher und einen<br />

Hauch ledriger Duft nach roten und ein wenig<br />

schwarzen Beeren mit floralen, kirschigen und<br />

unterholzigen Nuancen, gutem Zigarrentabak,<br />

sowie moderaten Fasstönen. Klare, geschliffene,<br />

feinsaftige, reife Frucht, etwas Säurebiss<br />

und feine, reife, durchaus präsente Tannine,<br />

nachhaltig am Gaumen, gezügelte Kraft, zart<br />

rauchige und teerige Anklänge im Hintergrund,<br />

etwas Salz, ein Hauch Kaffeesatz, wieder<br />

gewisse Fasstöne, gute Tiefe und Substanz,<br />

sehr guter, dichter, saftiger und feinwürziger<br />

Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend Bis 75.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 27.50 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 18.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />

68 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 69


Az. Agr. Malabaila di Canale<br />

2019 Roero DOCG Riserva „Castelletto“<br />

Platinetti Guido Az. Agricola<br />

2019 Ghemme DOCG „Vigna Ronco al Maso“<br />

Massucco<br />

2016 Roero DOCG Riserva<br />

Cantina Careglio<br />

2019 Roero DOCG Riserva<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Zart rauchiger und etwas ledriger Duft nach<br />

reifen überwiegend roten Beeren, etwas<br />

Tabak und Unterholz mit getrocknet-floralen<br />

und ledrigen Nuancen, Tomaten, ein wenig<br />

Rost, Jod und Blut. Fest gewirkte, herbe Frucht<br />

mit sehr präsenten, dabei mürben Tanninen<br />

und gewissen Fasstönen, etwas nussig und<br />

tabakig am Gaumen, nachhaltig, hat Kraft, aber<br />

keine Schwere, rauchige Anklänge, deutliche<br />

Mineralik, etwas Teer und Trockenpilze,<br />

fleischige Töne, noch jung, gute Tiefe, sehr<br />

guter, fester, herber Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Herber, tabakiger und rauchiger Duft nach<br />

schwarzen und roten Beeren mit Jod, nussigen<br />

und unterholzigen Fasstönen, Tomatenmark,<br />

Morcheln, Trüffel, etwas Teer, Laub und<br />

Leder. Fest gewirkte, noch eher unentwickelte<br />

Frucht, rauchige, tabakige und teerige Noten,<br />

präsentes, noch leicht antrocknendes Tannin<br />

und gewisser Säurebiss, nachhaltig und kräftig<br />

am Gaumen, erst eher robust, gewinnt aber<br />

mit Luft deutlich an Feinheiten, ein Hauch<br />

Zitrusschale im Hintergrund, angedeutet Salz,<br />

sehr guter, dichter, saftiger Abgang mit Biss<br />

und merklichem Tanningriff.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Etwas an Laub erinnernder, leicht teeriger und<br />

unterholziger Duft nach Waldbeeren mit ganz<br />

leicht malzigen und warmen trockenfruchtigen<br />

Noten, Pfeifentabak, Sternanis, ein wenig<br />

Rauch und Bleistift. Fest gewirkte, reife, etwas<br />

warme Frucht mit malzigen, leicht rauchigen<br />

und verhalten pilzigen Aromen, straffe, reife<br />

Tannine, gewisser Säurebiss, am Gaumen ein<br />

Hauch Zitrusfrüchte, nachhaltig und kräftig am<br />

Gaumen, gute Tiefe, leicht röstige Anklänge,<br />

eher dunkler Charakter, ganz leicht antrocknend<br />

im sehr guten, wieder auch zitrusfruchtigen<br />

Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Fester und recht tiefer, leicht fleischiger Duft<br />

mit mehr rot- als schwarzfruchtigen Aromen,<br />

ein wenig Jod, getrocknet-floralen Nuancen und<br />

süßlich-tomatigen Nuancen. Herb-saftige, noch<br />

eher unentwickelte, wieder relativ fest gewirkte<br />

Frucht, jugendliches, dabei überwiegend<br />

mürbes Tannin, moderate Fasstöne, ein wenig<br />

erdige und wieder tomatige Noten, nachhaltig<br />

und kräftig am Gaumen, ledrige Spuren, ein<br />

Hauch Kaffee und Kakao, eine Spur Wacholder,<br />

rosinige Anklänge, sehr guter Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend 25.00 €<br />

90 WP >> hervorragend 28.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 30.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 25.00 €<br />

Azienda Agricola Antoniotti Odilio<br />

2019 Bramaterra DOC<br />

Azienda Agricola Mazzoni Tiziano<br />

2019 Ghemme DOCG „dei Mazzoni“<br />

Cantina dei Produttori Nebbiolo di Carema<br />

2019 Carema DOC Riserva<br />

Cantina Destefanis Federico<br />

2019 Roero DOCG Riserva „Nevis“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Leicht fleischiger, pfeffriger und ledriger<br />

Duft nach schwarzen und roten Beeren mit,<br />

Laub, Unterholz, Trockenpilzen und einem<br />

Hauch Tabak. Klare, geradlinige, feinsaftige<br />

Frucht, nussige, leicht rauchige und tabakige<br />

bis aschige Noten, feines, mürb-sandiges<br />

Tannin, gute Nachhaltigkeit, angedeutet<br />

Bitterschokolade im Hintergrund, salzige<br />

Mineralik, etwas ätherische Würze, noch jung,<br />

recht komplex, sehr guter, fester Abgang mit<br />

frischem, relativ dunklem Saft, Salz und herben<br />

ätherisch-kräuterigen Tönen.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Etwas nussiger, angetrocknet-floraler und einen<br />

Hauch tabakiger Duft nach mehr roten als<br />

schwarzen Beeren mit ein wenig mediterranen<br />

Kräutern, Sojasauce, Pfeffer und angedeutet<br />

Leder. Reife, recht saftige, herbe Frucht,<br />

nussige Aromen, etwas Tabak, Kakao und<br />

Trockenkräuter, auch pfeffrig-ätherische Würze,<br />

gute Nachhaltigkeit, ein wenig Rauch und<br />

Salz im Hintergrund, mittlere Kraft, sehr guter<br />

Abgang mit Saft, feinbitterer Würze und Salz.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Recht dichte, leicht tabakige Nase nach<br />

vorwiegend roten Beeren mit ein wenig<br />

Jod und Teer sowie nussigen Aromen und<br />

moderaten Fasstönen. Klare, fest gewirkte,<br />

herb-saftige Frucht, nussige Aromen, auch ein<br />

wenig Nougat, feine Säure und reifes, recht<br />

geschliffenes Tannin, nachhaltig am Gaumen,<br />

hat gewisse Frische, etwas Tiefe, salzige<br />

Anklänge, Granatapfelkerne im Hintergrund,<br />

eleganter Stil, sehr guter, saftiger und wieder<br />

leicht nougatwürziger Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klarer, tabakiger und getrocknet-kräuteriger Duft<br />

nach roten und schwarzen Beeren mit ledrigen,<br />

unterholzigen, jodigen und getrocknetfleischigen<br />

Noten. Klare, reife, recht saftige<br />

Frucht, jugendliche und präsente, aber mürbe,<br />

auch relativ feine Tannine, nussige Töne und<br />

etwas Kakao am Gaumen, gute Nachhaltigkeit,<br />

ein Hauch Teer und Pfeffer, etwas Tiefe,<br />

mineralische Anklänge, ein wenig Eisen, sehr<br />

guter Abgang.<br />

90 WP >> hervorragend Bis 50.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 30.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 16.30 €<br />

89 WP >> sehr gut 25.00 €<br />

Centovigne<br />

2016 Coste della Sesia DOC Nebbiolo „Castellengo“<br />

Le Piane<br />

2018 Boca DOC<br />

Cascina Lanzarotti dal 1883<br />

2019 Roero DOCG Sru Riserva „Carlinöt“<br />

Cà di Cairè di Emanuele Rolfo<br />

2018 Roero DOCG Riserva<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Recht feiner, komplexer, etwas nussiger<br />

und einen Hauch tabakiger Duft nach<br />

vorwiegend roten Beeren mit getrocknetfloralen<br />

und ledrigen Nuancen und mit Luft<br />

auch kleinen schwarzen Beeren. Reife, saftige,<br />

geschliffene Frucht mit ledrigen, nussigen<br />

und zart tabakigen Tönen, etwas Biss und<br />

mürbes Tannin, getrocknet-florale Anklänge<br />

am Gaumen, verhaltene Fasstöne, mandelige<br />

Anklänge, angedeutet Kräuter und Tee, salzige<br />

Mineralik, auch kreidige Töne, ätherische<br />

Spuren, ein Hauch Gewürzbrot, gewisse Tiefe,<br />

sehr guter Abgang mit reifem Saft und Würze.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Recht fester, leicht tabakiger, aschiger, nussiger<br />

und pfeffriger Duft mit feinen schwarz- und<br />

rotbeerigen Aromen, ledrigen Anklängen,<br />

Kräutern, Roter Bete und Fasstönen sowie<br />

leicht fleischigen Noten und Wacholder. Reife,<br />

saftige, teils eingemacht wirkende, etwas warme<br />

Frucht, komplexe, teils ätherische Würze, etwas<br />

Süßholz, ein wenig Kakao und Kaffee, pfeffrige<br />

und minzige Töne, auch Eukalyptus, nachhaltig<br />

am Gaumen, viel Kraft, gute Tiefe, recht<br />

deutliche Mineralik, sehr guter, fester, saftiger<br />

und ätherisch-würziger Abgang, wieder mit<br />

Süßholz und Eukalyptus.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Warmer Duft nach teils eingemachten<br />

roten und ein wenig schwarzen Beeren mit<br />

Zwetschgentönen, etwas getrockneten Blüten,<br />

Leder sowie einem Hauch Blut und Efeu. Noch<br />

etwas verschlossen wirkende, eher herbe,<br />

dabei reife Frucht, präsente, reife, feinsandige<br />

Tannine und dunkle, kakao- und kaffeewürzige<br />

Holznoten, gute Nachhaltigkeit, ein Hauch<br />

Suppenfond, schwarze Oliven, sehr guter<br />

Abgang mit rauchigen und wieder holzigen<br />

Tönen.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Getrocknet-pflanzlicher bis tabakiger, erdiger<br />

und ein wenig ledriger Duft nach reifen<br />

gemischten Waldbeeren mit etwas Rauch,<br />

Unterholz und einer Spur Kakao. Reife<br />

Frucht auch im Mund, leicht rauchige und<br />

kakaowürzige Fasstöne, mürbes, feinsandiges<br />

Tannin, ein Hauch Kaffee, gute Nachhaltigkeit,<br />

hat Kraft und Wärme, etwas Tiefe, florale<br />

Nuancen, sehr guter, warmer Abgang mit Saft,<br />

Würze und Griff.<br />

90 WP >> hervorragend Bis 35.00 €<br />

90 WP >> hervorragend Bis 75.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 25.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 14.50 €<br />

70 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 71


Cascina Ca‘Rossa<br />

2021 Roero DOCG „Valmaggiore Audinaggio“<br />

Battaglino Angelo<br />

2021 Roero DOCG<br />

Castello di Montecavallo<br />

2020 Coste della Sesia DOC Nebbiolo „Aralcader“<br />

La Smeralda<br />

2021 Colline Novaresi DOC Nebbiolo<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Relativ kühl wirkender, etwas kräuteriger<br />

Duft nach mehr roten als schwarzen Beeren,<br />

Waldboden, getrockneten Blüten, einem Hauch<br />

Leder und Trockenpilzen. Herbe, wieder eher<br />

kühle Frucht, jugendliches, durchaus präsentes,<br />

dabei eher mürbes Tannin, nachhaltig am<br />

Gaumen, leicht tabakig, nussig und ledrig, im<br />

Hintergrund mediterrane Kräuter und ein wenig<br />

dunkle ätherische Würze, hat gewisse Tiefe,<br />

bekommt mit Luft mehr Säurebiss, sehr guter,<br />

saftiger und feinwürziger Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Klare, jugendliche, einen Hauch säuerliche<br />

Kirschnase mit schwarz- und rotbeerigen<br />

Aromen, fleischigen Spuren und einem Hauch<br />

Malz. Saftige, wieder etwas kirschige Frucht mit<br />

präsenten, feinsandigen, eher mürben Tanninen<br />

und gewissem Säurebiss, eine Spur Rauch<br />

und Kakao am Gaumen, leicht röstige Noten,<br />

nachhaltig, gewisse Kraft, noch kaum entwickelt,<br />

angedeutete Zitrustöne im Hintergrund,<br />

kreidige Anklänge, sehr guter, säuerlich-saftiger<br />

Abgang mit Tanningriff und Biss. Braucht noch<br />

etwas Zeit.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Eher herber, etwas tabakiger Duft mit schwarzund<br />

rotbeerigen Aromen, ledrigen Tönen, ein<br />

wenig Unterholz, Rauch, getrockneten Blüten<br />

und Jod. Reife, etwas warme, relativ saftige<br />

Frucht, leicht rauchige und röstige Fasstöne,<br />

relativ mürbe Tannine, getrocknet-vegetabile<br />

Nuancen und Tabak am Gaumen, angedeutet<br />

Wacholder im Hintergrund, gute Nachhaltigkeit,<br />

hat Kraft, gewisse Tiefe, nussige und einen<br />

Hauch kakaowürzige Noten, sehr guter, recht<br />

fester, wieder leicht warmer Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Nussiger und einen Hauch fleischiger Duft<br />

mit relativ dunklen Beerentönen, getrocknetfloralen<br />

und tabakigen Anklängen, ein wenig<br />

dunkler ätherischer Würze sowie leicht<br />

erdig-wurzelgemüsigen Tönen. Herbe, wieder<br />

eher dunkle Frucht mit kirschigen Noten,<br />

feinsandiges, präsentes und jugendliches<br />

Tannin, gewisse Kraft, gute Substanz und<br />

Nachhaltigkeit, noch eher unentwickelt,<br />

kräuterige und florale Nuancen, hat Biss,<br />

nussige und leicht tabakige Fasstöne, eine Spur<br />

Kaffee, etwas Tiefe, sehr guter, fester Abgang.<br />

89 WP >> sehr gut 20.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 20.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 32.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 20.00 €<br />

Azienda Agricola Gabriele Cordero<br />

2021 Roero DOCG<br />

Pace<br />

2017 Roero DOCG Riserva<br />

Cascina del Pozzo<br />

2020 Roero DOCG „Montegalletto“<br />

La Piemontina<br />

2018 Ghemme DOCG „Il Ghemme“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Leicht floraler und eine Spur minziger Duft<br />

nach mehr roten als schwarzen Beeren mit<br />

kräuterig-pflanzlichen Nuancen und moderaten,<br />

leicht tabakigen Fasstönen und auch ein<br />

wenig Tabakasche. Leicht warme, herb-saftige,<br />

recht geschliffene Frucht, lebendige Säure<br />

und jugendliche, aber eher feine Tannine,<br />

etwas nussige, hefige und tabakige Noten am<br />

Gaumen, im Hintergrund Kreide und Salz,<br />

gewisse Tiefe, noch unentwickelt, hat gewisse<br />

Frische und Biss, florale Nuancen, ein Hauch<br />

Pfeffer und Wacholder, rauchige Spuren, sehr<br />

guter, saftiger und würziger Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Entwickelter, etwas erdiger und merklich<br />

fassholziger Duft nach Herbstlaub, Unterholz<br />

und gemischten Beeren mit ein wenig<br />

Zigarrentabak und ledrig-animalischen Tönen.<br />

Reife, recht saftige Frucht mit zart rauchigen,<br />

fassholzigen und wieder ledrigen Noten,<br />

etwas Laub und welke Blüten am Gaumen,<br />

gute Nachhaltigkeit, mürbes Tannin, gute<br />

Substanz, relativ süßer Kern, dunkle gewürzige<br />

Töne, erneut Zigarrentabak, gewisse Tiefe,<br />

sehr guter, recht saftiger Abgang mit leichten<br />

Zwetschgentönen und feiner, leicht pfeffriger<br />

Würze.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Ein wenig angetrocknet-floraler und einen<br />

Hauch ledriger Duft nach mehr roten als<br />

schwarzen Beeren mit verhaltenen Kirschnoten<br />

und Lakritz. Klare, saftige, geschliffene Frucht,<br />

mürbes, dabei noch jugendliches Tannin,<br />

nussige und schokoladige Spuren, leichter<br />

Säurebiss, gute Nachhaltigkeit, warme und<br />

kühle Elemente, gewisse Eleganz und Frische,<br />

rauchige Spuren, im Hintergrund Mineralik,<br />

sehr guter, recht saftiger und feinwürziger<br />

Abgang.<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Kräuteriger und leicht tabakiger Duft nach<br />

reifen roten und schwarzen Beeren mit<br />

nussigen Tönen, Brokkoli, Leder, etwas<br />

Pfeffer und Mandeln. Reife, recht saftige, teils<br />

eingemachte, erst eher rote, mit Luft auch<br />

dunklere Frucht, leichter Säurebiss und mürbes,<br />

dabei relativ präsentes Tannin, Kräuternoten und<br />

ein wenig Pfeffer am Gaumen, nachhaltig, hat<br />

Kraft, aber auch kühle Elemente, leicht tabakig<br />

im Hintergrund, Kastanien und ein Hauch<br />

Erdnuss, schokoladige Anklänge, etwas Salz,<br />

sehr guter Abgang.<br />

89 WP >> sehr gut Bis 30.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 25.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 35.00 €<br />

89 WP >> sehr gut 27.00 €<br />

Podere ai Valloni<br />

2015 Boca DOC „Vigna Cristiana“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Etwas entwickelter, erdiger, nussiger,<br />

getrocknet-pilziger und leicht tabakiger Duft<br />

nach schwarzen Beeren und Unterholz mit ein<br />

wenig kaltem Rauch, zedrigen Nuancen und<br />

Teer. Reife, recht feste, entwickelte Frucht,<br />

nussige, ledrige und zart rauchige Töne, etwas<br />

Tabak und Jod, ein Hauch Kakao, eine Spur<br />

Kaffeesatz und Teer, kräuterige Nuancen, im<br />

Hintergrund auch Salz, feinsandige, ganz leicht<br />

antrocknende Tannine, angedeutet aschig und<br />

rußig im sehr guten Abgang.<br />

La Cantina di Tappia<br />

2020 Valli Ossolane DOC Nebbiolo Superiore<br />

„Prünent“<br />

PIEMONT (ITALIEN), ROTWEIN<br />

Herbe, erdig-unterholzige, auch leicht tabakige<br />

und aschige Nase mit rot- und schwarzbeerigen<br />

Noten, verblühten Rosen und einem Hauch<br />

Teer. Herb-saftige, relativ dunkle Frucht, mürbsandiges<br />

Tannin, erdige und unterholzige<br />

Noten, ein wenig Tabak und ein Hauch<br />

Tabakasche, wacholdrige Töne im Hintergrund,<br />

wieder auch Rosen, gewisse Fasstöne, recht<br />

saftig im auffallend mineralischen Abgang.<br />

89 WP >> sehr gut Bis 50.00 €<br />

89 WP >> sehr gut Bis 26.00 €<br />

72 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 73


Tipps für Weinhändler<br />

Teure Fehler beim<br />

Weinverkauf vermeiden<br />

Die Existenz des Weinfachhandels ist durch Inflation, Regularien,<br />

steigende Kosten und sinkende Umsätze bedroht. Seit über 20 Jahren<br />

arbeite ich mit <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> intensiv daran, unsere Premium-Mitglieder<br />

erfolgreicher zu machen. Hier kommen ein paar gute Tipps, wie Sie sich<br />

entscheidende Vorteile gegenüber Wettbewerbern verschaffen.<br />

Text: Utz Graafmann - Fotos: Berny Meyer<br />

Der Anteil des E-Commerce steigt in der<br />

Weinszene immer weiter. Das eröffnet neue<br />

Chancen und bringt Kunden – doch man<br />

ist im Netz deutlich mehr Wettbewerbern<br />

als im Vor-Ort-Handel ausgesetzt. Und es<br />

bedeutet Preisdruck. So sehr man auch andere Vorteile<br />

herausstellt: Am Ende zählt bei den Kunden der Preis.<br />

„Kosten runter, mehr Effizienz“ lautet daher die Devise.<br />

Um Ihre Arbeit erfolgreicher zu machen, bieten wir<br />

besonders kostengünstige Lösungen für die heute<br />

größten Probleme im Weinhandel an.<br />

Versandkosten zu hoch<br />

Verwöhnt durch Amazon & Co, erwarten Kunden heute<br />

kostenlosen Versand, zumindest ab einer bestimmten<br />

Bestellmenge. Die Versandkosten einfach weiterzugeben,<br />

funktioniert im Internet nicht mehr. Also ist<br />

die Suche nach einem wirklich günstigen Versender im<br />

Wettbewerb entscheidend. Als Einzelkämpfer haben Sie<br />

aber gegen DHL, UPS & Co kaum Verhandlungsmacht.<br />

Hier hilft Ihnen die Gemeinschaft mehrerer tausend<br />

Business Premium-Mitglieder von <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>. Sie<br />

versenden pro Jahr zusammen rund zwei Millionen<br />

Weinkartons! Mit dieser beeindruckenden Zahl haben<br />

wir massive Preisnachlässe für Sie aushandeln können.<br />

Dabei ist mir eins wichtig: <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> verdient daran<br />

keinen Cent! Wir geben die Konditionen eins zu eins<br />

an unsere Premium-Mitglieder weiter. Wer nicht dabei<br />

ist, verliert viel Geld – und riskiert den ersten wichtigen<br />

Kostennachteil im immer härteren Wettbewerb.<br />

Transportschäden und kein Ende<br />

Gehen Weinkartons unterwegs zum Bruch, gibt’s Ärger:<br />

Für die Kunden und für Sie. Die Reklamationen werden<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Gründer Utz Graafmann<br />

bei den Versendern oft nur schleppend bearbeitet, die<br />

Ansprechpartner sind schwer erreichbar, oft folgen<br />

Diskussionen ums Kleingedruckte. Jetzt wird’s mühsam.<br />

Aus diesen Gründen kooperieren wir mit einer Anwältin,<br />

die sich auf die Weinbranche spezialisiert hat. Sie bietet<br />

Premium-Mitgliedern für solche Fälle ein exklusives<br />

– und kostenfreies – Erste-Hilfe-Paket. Das spart viele<br />

Stunden Zeit und hilft, den Schaden schnell ersetzt zu<br />

bekommen.<br />

Zu teure Versandkartons<br />

Für jeden Online-Auftrag ist ein Versandkarton nötig.<br />

Hier sparen Sie nur durch den günstigen Einkauf<br />

größerer Mengen viel Geld. Genau dabei sind Business<br />

Premium-Mitglieder im Vorteil: <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> hat nach<br />

aufwändiger Marktanalyse und intensiver Vorauswahl<br />

eine Vereinbarung mit einem Verpackungshersteller<br />

geschlossen. Mit ihm haben wir eigene Kartons entwickelt<br />

und von UPS zertifizieren lassen. Aufgrund der<br />

sehr großen Abnahmemenge unserer Gemeinschaft –<br />

eine sehr hohe sechsstellige Zahl pro Jahr – haben wir<br />

extrem günstige Konditionen für Sie aushandeln können.<br />

Alle Bestellungen werden zudem ohne Zwischenhändler<br />

direkt über <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> abgewickelt. Auch dabei<br />

verzichten wir auf einen Preiszuschlag. Im Ergebnis sind<br />

die erzielten Kartonpreise unschlagbar günstig!<br />

Vorsicht, Zahlungsausfall!<br />

Der Wein ist geliefert, und jetzt kommt Geld aufs<br />

Konto. Aber nicht immer. Die Rechnung ist weiter des<br />

Deutschen liebste Zahlungsmethode, und auf diese<br />

Kunden wollen Sie nicht verzichten. Doch was passiert,<br />

wenn kein Geld eingeht? Selbst Abbuchungen per<br />

Lastschrift können Kunden binnen acht Wochen ohne<br />

Begründung zurückrufen.<br />

Solche Zahlungsausfälle sind doppelt ärgerlich. Auf<br />

das Geld für den versendeten Wein kann man nicht<br />

verzichten, aber die Beauftragung eines Anwaltes oder<br />

Inkasso-Unternehmens ist schwierig. Ist der Kunde<br />

zahlungsunfähig, bekommt man statt Geld nur eine<br />

weitere, oft hohe Honorarrechnung. Was nun? Wir<br />

haben für unsere Premium-Mitglieder dazu eine faire<br />

Lösung mit einem Inkassounternehmen erarbeitet:<br />

Sollte der Betrag nicht einzutreiben sein, fallen auch<br />

keine Kosten an.<br />

Achtung, Bio-Zertifizierung fehlt<br />

In Deutschland benötigt jeder Weinhändler, der Bio<strong>wein</strong><br />

führt und versendet, eine jährliche Biozertifizierung<br />

nach EU-Verordnung. Die Kosten dafür betragen, je nach<br />

Zertifizierungsstelle, mehrere hundert Euro pro Jahr. Die<br />

Zertifizierung ist unabhängig davon notwendig, ob Sie<br />

mit “Bio” werben. Es genügt, dass einer Ihrer Weine im<br />

Sortiment auf dem Etikett ein Bio-Zertifikat zeigt. Fehlt<br />

sie, droht ein Bußgeld der Behörde sowie Abmahnungen<br />

von Wettbewerbern, was Ihnen schnell die Kalkulation<br />

verhageln kann. Um diese Kosten für Sie zu reduzieren,<br />

hat <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> sehr günstige Sonderkonditionen mit einer<br />

Zertifizierungsstelle verhandelt. So sparen Sie mit <strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong> viel Geld im Jahr, ohne Ihren Aufwand vergrößern<br />

zu müssen.<br />

74 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 75


Willi Bründlmayer am Zöbinger Heiligenstein<br />

Interview: Willi Bründlmayer<br />

„Ich versuche, hundert<br />

Jahre vorauszudenken“<br />

Der Winzer Wilhelm („Willi“) Bründlmayer aus Langenlois (Kamptal)<br />

gilt als Vordenker der österreichischen Weinbranche. Schon vor 25<br />

Jahren warnte er, der Klimawandel könnte den Rebsortenspiegel<br />

deutlich verändern. Alexander Lupersböck sprach mit ihm über<br />

Cabernet Franc, Agri-Photovoltaik und Ästhetik.<br />

Fotos: Weingut Bruendlmayer, Herbert Lehmann Anna Stöcher<br />

Wie kamst du zur damaligen Aussage, der Klimawandel<br />

könne den Rebsortenspiegel in Österreich verändern?<br />

Was ist davon inzwischen eingetroffen?<br />

Willi Bründlmayer: In den späten 1980er-Jahren<br />

erhielt ich durch Zufall von einem amerikanischen<br />

Klimaforscher eine Klimaprognose für Langenlois,<br />

die 20 Jahre in Zukunft blickte. Das Ergebnis: Die<br />

Durchschnittstemperatur würde um ein Grad Celsius<br />

steigen. Die Niederschläge würden insgesamt geringfügig<br />

höher, aber ungleichmäßiger verteilt. Diese<br />

Vorhersagen haben sich bewahrheitet. Durch meine<br />

Kollegen in der Acádemie Internationale du Vin konnte<br />

ich an deren Erfahrungen teilhaben. Weingüter in<br />

Italien, Spanien oder Kalifornien haben all das schon<br />

viel früher gespürt als wir in Österreich.<br />

Wie hast Du auf diese Prognosen reagiert?<br />

Willi Bründlmayer: Wir begannen, spätreifende und<br />

gegen Hitze widerstandsfähigere Reben zu setzen, die<br />

auf Trockenstress besser reagieren. Am heißesten Punkt,<br />

am Hangfuß des Heiligenstein im Kamptal, haben wir<br />

eine Versuchsanlage gepflanzt. Von Merlot bis Nebbiolo<br />

haben wir sehr viele Rebsorten beobachtet. Cabernet<br />

Franc hat sich am vielversprechendsten erwiesen. Und:<br />

Die Aufzuckerung gehört definitiv der Vergangenheit an.<br />

Wie arbeitet ihr in den heißesten Parzellen?<br />

Willi Bründlmayer: Das Kamptal war früher an der<br />

Weinbaugrenze, also sehr kühl. In vielen Jahren galten<br />

die Weine als zu säurebetont. Heute sind wir in einer sehr<br />

angenehmen Klimazone für Weinbau, es ist moderat<br />

kühl und wir können unsere Hauptsorten Grüner<br />

Veltliner und Riesling im optimalen Reifezeitraum<br />

ernten. Die noch früheren Sorten wie Müller-Thurgau<br />

oder Frühroter Veltliner haben wir aber gerodet. In den<br />

spät reifenden Lagen wie Steinberg stehen nun Riesling,<br />

Grüner Veltliner für Leicht<strong>wein</strong>e und Chardonnay für<br />

Sektgrund<strong>wein</strong>, aber auch für Still<strong>wein</strong>. Diese Trauben<br />

werden vier bis fünf Wochen nach dem Sektgrund<strong>wein</strong><br />

reif. In der heißesten Parzelle am Heiligenstein haben<br />

wir einen Hektar Cabernet Franc gepflanzt.<br />

Welche weißen Rebsorten könnten<br />

noch interessant werden?<br />

Willi Bründlmayer: Ich setze sehr stark auf Grünen<br />

Veltliner, aufgrund seiner dicken Schale und seiner<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 77


Biodiversität im Weinberg beschränkt<br />

sich nicht auf Pflanzen und Insekten<br />

Robustheit passt er weiterhin sehr gut hierher. Aber wir<br />

schauen uns auch Piwi-Sorten an. Für ein Bio<strong>wein</strong>gut ist<br />

das ja fast zur Pflicht geworden.<br />

Sind die verfügbaren Piwi-Sorten nicht zu<br />

früh reif und leiden unter der Hitze?<br />

Willi Bründlmayer: Wir arbeiten mit der Forschungsanstalt<br />

in Klosterneuburg und dem Rebzüchter Ferdinand<br />

Regner zusammen, um ihm Daten zur Verfügung zu<br />

stellen. Es wäre verlockend, einfach Welschriesling<br />

zu pflanzen, denn er ist stresstolerant und hält Hitze<br />

aus. Aber wir sind hier im Kernland des Rieslings,<br />

daher möchte ich den nicht so einfach aufgeben. Die<br />

Piwi-Sorten Donauriesling und Donauveltliner finde<br />

ich spannend, sie erhalten die Säure. Ich kann mir einen<br />

gewissen Anteil an Piwis als Cuvéepartner für Kamptal<br />

DAC-Gebiets<strong>wein</strong>e gut vorstellen. Jedenfalls wollen<br />

wir die Forschung motivieren, noch robustere, später<br />

reifende Sorten zu entwickeln.<br />

Wird es generell trockener oder feuchter?<br />

Willi Bründlmayer: Grundsätzlich bekommen wir etwas<br />

mehr Niederschlag, wenn auch oft in komprimierter<br />

Form als Starkregen. Wir verwerten die Daten der offiziellen<br />

Messstation, die im Zentrum des Weinbaugebiets<br />

Solarzellen auf dem Dach der Kellerei<br />

sorgen bereits jetzt für Sonnenenergie<br />

liegt und die bis 1965 zurückreichen. Auf unserer<br />

Website kann sich jeder selbst die Temperatur- und<br />

Niederschlagsentwicklung anschauen.<br />

Wie wirkt sich das auf den Krankheitsdruck aus?<br />

Willi Bründlmayer: Als Biobetrieb muss man relativ<br />

oft behandeln. Die Rebstöcke werden zwar robuster<br />

gegen Krankheiten, aber die Krankheitserreger und<br />

Schädlinge entwickeln sich ebenfalls weiter und werden<br />

resistenter. Es ist ein ewiges Match. Unser Glück im<br />

Kamptal ist, dass immer etwas Wind geht und es rasch<br />

abtrocknet. Deshalb ist die Dichte an Biobetrieben hier<br />

recht groß.<br />

Was kann man als Winzer noch tun? Höhere<br />

Lagen, andere Sorten, Beschattung?<br />

Willi Bründlmayer: Unsere bisherigen Anpassungen<br />

sind: Frühe Sorten durch späte ersetzen. Alle Weingärten<br />

begrünen. Den Boden mit Mulch, Humusaufbau und<br />

78 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Bewuchs schützen und kühlen. Bis jetzt haben wir<br />

es geschafft, mit Begrünung und Laubarbeit wie der<br />

Lyra-Erziehung und ihrem Laubdach, sogar leichtere<br />

Grüne Veltliner zu erhalten. Die Lesezeit liegt nun zwei<br />

bis drei Wochen früher. In anderen Lagen plädiere ich für<br />

Agri-Photovoltaik, das ist eines meiner Lieblingsprojekte.<br />

Warum?<br />

Willi Bründlmayer: Das sind bewegliche Solarpaneele<br />

über den Rebstöcken. Normalerweise wird Energie<br />

genau nicht benötigt, wenn sie zur Verfügung steht. Doch<br />

der Energiebedarf der Menschen und der Weinstöcke<br />

ergänzen sich hervorragend. Wenn wir keine Energie<br />

zum Heizen oder Kühlen brauchen, braucht die Rebe das<br />

Licht und die Wärme. Also drehen wir die Paneele weg.<br />

Wenn wir Kühlung für Klimaanlagen, Tanks und E-Autos<br />

benötigen, stehen die Paneele waagrecht und schützen<br />

den Weingarten vor der intensiven Sonneneinstrahlung.<br />

Als Zusatznutzen erzeugen sie Energie und machen es<br />

zudem für die Mitarbeiter angenehmer. Damit wird auch<br />

der Winzer wieder etwas wichtiger – er nimmt Einfluss<br />

auf das Mikroklima der Weingärten.<br />

Willi und Edwige Bründlmayer<br />

Das verändert den Charakter der<br />

Weinlandschaften grundlegend.<br />

Willi Bründlmayer: Ästhetik verändert sich im Laufe der<br />

Zeit. Vielleicht haben auch nicht alle Menschen damals<br />

Windmühlen schön gefunden. Auf jeden Fall sollten wir<br />

unsere Energie nicht mehr mit fossilen Stoffen erzeugen<br />

und dafür Geld in autokratische Regimes schicken, die<br />

unsere Demokratie untergraben wollen. Wir sollten<br />

wieder – mit modernen Methoden – dorthin kommen,<br />

wo wir vor 300 Jahren schon waren: Dass die Bauern<br />

sich selbst und andere von ihren Flächen mit Energie<br />

versorgen können. Nur zwei bis vier Prozent der österreichischen<br />

Agrarflächen würden genügen, um das<br />

Land mit der benötigten Energie zu versorgen – sofern<br />

man die Speicherproblematik löst.<br />

Ändert sich dadurch nicht stark der Charakter der<br />

Herkunft? Anders gefragt: Werden die heutigen<br />

Toplagen in 50 Jahren noch immer die besten sein?<br />

Willi Bründlmayer: Es gab auch in den vergangenen<br />

Jahrhunderten Klimaveränderungen, und unsere<br />

besten Lagen wie der Heiligenstein geben schon<br />

seit Jahrhunderten bemerkenswerte Weine. Ich bin<br />

überzeugt: Wenn man in eine gute Lage ausreichend<br />

Arbeit steckt, kommt am Ende ein gutes Produkt heraus.<br />

Die wirklichen Toplagen werden auch künftig Toplagen<br />

bleiben. Vielleicht werden sie sich künftig aber noch<br />

stärker von den anderen Lagen differenzieren.<br />

Weltweit herrscht – entgegen der Anpassungen<br />

an das Klima – ein Trend weg von Rot<strong>wein</strong>en,<br />

hin zu leichten Weiß<strong>wein</strong>en und Schaum<strong>wein</strong>en.<br />

Welche Schlüsse ziehst Du daraus?<br />

Willi Bründlmayer: Wir haben ein Viertel Rot<strong>wein</strong>anteil,<br />

davon geht das meiste aber in Sekt, von dem wir immer<br />

zu wenig haben. Rosé ist auch sehr gefragt. Wir sind<br />

im Kamptal in der komfortablen Situation, dass wir<br />

hier auch gute Sektgrund<strong>wein</strong>e erzeugen können.<br />

In den höheren Lagen, bis 400 Metern, reifen die<br />

Burgundersorten ausgezeichnet – und das wohl noch<br />

einige Jahrzehnte, wenn die Erwärmung halbwegs<br />

linear verläuft. Denn die eine Woche frühere Lese macht<br />

dabei sehr viel aus. Wir haben also noch etwas Zeit. Und<br />

ich setze auf Beschattung durch Photovoltaik.<br />

Wo steht das Weingut Bründlmayer in 30 Jahren?<br />

Willi Bründlmayer: Unsere ältesten Rebanlagen sind<br />

100 Jahre alt, und diese Zeitspanne versuche ich, vorauszudenken.<br />

Wie können wir mit der Klimaveränderung<br />

umgehen und resilienter werden? Wie stimmen wir<br />

umweltgerechte Bewirtschaftung auf Sorten ab, die<br />

guten Wein ergeben? Was würde passieren, wenn<br />

der Golfstrom zusammenbricht? Dann würde es hier<br />

deutlich kälter werden und wir brauchen wieder frühreifende<br />

Sorten. Das genetische Potenzial dieser Rebsorten<br />

sollte deswegen weiter gepflegt werden, ebenso wie<br />

die genetische Vielfalt des Grünen Veltliners. Wenn die<br />

Menschen geistig flexibel bleiben, werden ihnen – wie<br />

in der Vergangenheit – Lösungen einfallen. Ich vertraue<br />

darauf, dass künftige Generationen das Kulturerbe<br />

Wein erhalten werden. Ich stehe den technischen<br />

Entwicklungen sehr offen gegenüber.<br />

Weingarten des Weinguts Bründlmayer im Frühling<br />

80 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Die besten deutschen Podcasts für Weinfans<br />

Wein für die Ohren<br />

Rund ums Thema Wein gibt’s eine Reihe von Podcasts<br />

für Profis und Einsteiger: Manche sind lehrreich, andere<br />

amüsant und kurzweilig. <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> stellt die Formate vor,<br />

bei denen sich das Zuhören wirklich lohnt.<br />

Text: Raffaella Usai, Fotos: Deutsches Weininstitut (DWI)<br />

Cheers! – Der Weinpodcast mit Lou<br />

Blindflug<br />

Felix Bodmann, Weinblogger, Autor und Inhaber<br />

von web<strong>wein</strong>schule.de, diskutiert unter dem Label<br />

„Affektiertes Nippen hilft nix“ in seiner „Blindflug“-<br />

Reihe mit dem Fotografen und Weinfreak Sascha<br />

Radke über Weine und Trendthemen wie beispielsweise<br />

„Natur<strong>wein</strong>schwindel?“, „Geister im Weinbau“ oder „Die<br />

Aromabar des Grauens“. Dabei schenken sie sich gegenseitig<br />

je einen Wein zur Blindprobe in ein schwarzes<br />

Glas und gehen dem Wein gemeinsam auf die Spur.<br />

www.schnutentunker.de/blindflug<br />

Deutschlands bekannteste Wein-Influencerin und<br />

Autorin Louisa Schmidt erklärt in ihren 20-minütigen<br />

Podcasts vor allem Einsteigern wichtige und unwichtige<br />

Aspekte rund ums Thema Wein. Mit ihrem Co-Host<br />

Jonas Frank spricht sie über Trends wie entalkoholisierte<br />

Weine, aber auch über die Geschichte der<br />

Reblaus, Food-Pairings oder wie man einen Wein am<br />

besten lagert. Mit ihrer lockeren Art vermittelt Lou<br />

viel Weinwissen und nimmt der Generation Z damit<br />

die Angst vor Wein. Gesponsort wird das Format von<br />

Edeka. Ziel der LEH-Kette ist es, Konsumenten für das<br />

Genussprodukt Wein zu begeistern.<br />

cheers.podigee.io<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 83


Die letzte Flasche<br />

Im zweiwöchentlichen Rhythmus öffnet der Berliner<br />

Journalist Clemens Hoffmann mit einem Gast die<br />

berühmte „letzte Flasche“. Das kann eine Flasche aus<br />

einem legendären Jahrgang sein oder auch eine Flasche,<br />

die einen besonderen emotionalen Wert für ihn hat.<br />

Immer geht es darum, einzigartige Genussmomente<br />

zu schaffen und die Geschichte dahinter zu entdecken.<br />

Originelles Konzept, kurzweilig und professionell<br />

gemacht.<br />

die-letzte-flasche.podigee.io/24-neue-episode<br />

Terroir & Adiletten<br />

Immer donnerstags trifft sich der steirische Sommelier<br />

Willi Schlögl aus der Berliner Bar Freundschaft mit dem<br />

Rapper Curly. Sie plaudern, wie ihnen der Schnabel<br />

gewachsen ist, über Wein und die Welt. Zu Gast haben<br />

sie jeweils eine Persönlichkeit aus der Weinszene, mit<br />

der getrunken, philosophiert und viel gelacht wird. Von<br />

Master of Wine Caro Maurer bis Champagner-Expertin<br />

Nicola Neumann oder Wein-Promi Günther Jauch – bei<br />

Willi und Curly waren sie alle schon. Trotz der Länge<br />

von knapp zwei Stunden wird’s nicht langweilig.<br />

terroirundadiletten.podigee.io<br />

Originalverkorkt<br />

Der Hamburger Journalist und Weinberater Christoph<br />

Raffelt produziert seit 2012 seinen wöchentlich erscheinenden<br />

Podcast, der nebenbei der erste deutsche<br />

Wein-Podcast überhaupt war. Darin stellt er Weine vor,<br />

die er spannend findet, interviewt Spitzenwinzer und<br />

besucht sie auf deren Weingütern im In- und Ausland.<br />

Raffelt bringt zudem mit dem ehemaligen Berliner<br />

Radiomoderator und heutigen Podcaster Holger Klein<br />

einen Wein-Podcast in dessen Format „WRINT Flaschen“<br />

heraus. Die etwa einstündigen Sendungen zu Weinen<br />

trendiger Winzer bieten einen unterhaltsamen Einblick<br />

in die Weinwelt.<br />

www.originalverkorkt.de/podcasts<br />

Wein verkauft!<br />

Der Geisenheim-Absolvent und Unternehmensberater<br />

Diego Weber spricht in seinem Fachpodcast mit Winzern,<br />

Zulieferern, Verbänden und Weinexperten über die<br />

aktuellen Probleme der Weinbranche. Sein Anliegen:<br />

Weingütern, Jungwinzern und Quereinsteigern praktisches<br />

Fachwissen vermitteln und konkreten Input für<br />

ihren Betrieb geben. Seit Juni 2021 veröffentlicht Diego<br />

Weber im wöchentlichen Rhythmus seinen Podcast<br />

– unter „The art of selling wine“ – auch in englischer<br />

Version. Vor allem für kleine und mittelständische<br />

Weingüter interessant! Die Podcasts sind auf <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

eine Woche vorab zu hören.<br />

www.<strong>wein</strong>verkauft.com/podcasts<br />

Sommelier<br />

Seit März 2024 lädt Sommelier Silvio Nitzsche aus<br />

Dresden renommierte Kollegen ein und gibt ihnen eine<br />

mehrstündige Audio-Bühne. Im Gespräch geht es um<br />

ihren Werdegang, Anekdoten aus der Gastro-Szene und<br />

künftige Projekte. Obwohl interessante Persönlichkeiten<br />

zu Wort kommen, wie Justin Leone, Toni Askitis,<br />

Bärbel Ring oder Christina Fischer, sind die einzelnen<br />

Folgen doch etwas zu langatmig. Etwas straffer wäre<br />

wünschenswert, denn der Ottonormalhörer bleibt keine<br />

drei bis vier Stunden dabei.<br />

Wein verstehen<br />

Blogger und Sommelier Daniel Bayer unterhält sich in<br />

seinem rund einstündigen Podcast mit Winzern und<br />

Weinexperten über aktuelle Themen wie Natur<strong>wein</strong>,<br />

No-Low-Weine, Terroir und Klimawandel. Interessant<br />

für alle, die sich tiefgehender mit Wein beschäftigen<br />

und Hintergründe verstehen wollen. Nicht alle Folgen<br />

sind gleichermaßen packend, aber es lohnt sich, regelmäßig<br />

reinzuhören.<br />

<strong>wein</strong>-verstehen.de/podcast<br />

sommelier.podigee.io<br />

Alle Adressen mit<br />

Website-Links finden Sie<br />

mit diesem QR-Code.<br />

84 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 85


Unser Angebot für Sie<br />

Erfolgreiches Marketing<br />

mit <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

In den vergangenen Monaten haben wir vielen Marketing-Kampagnen und Events zum<br />

Erfolg verholfen, von denen wir Ihnen hier einige vorstellen.<br />

Autor: Carsten M. Stammen, Fotos: <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Austrian Wine Awards<br />

Business-Dinners<br />

Marketing-Kampagnen<br />

Weinmesse Berlin<br />

Gemeinsam mit der Deutschen Wein Marketing (DWM)<br />

haben wir im Februar dieses Jahres mit großem Erfolg<br />

die Weinmesse Berlin wiederbelebt. An drei Tagen<br />

kamen rund 21.000 Besucherinnen und Besucher<br />

in die historische „Station“ in Berlin, um mehr als<br />

220 Aussteller aus 14 Ländern zu erleben. Damit hat<br />

die Veranstaltung ihren Ruf als Deutschlands größte<br />

Wein-Publikumsmesse unter Beweis gestellt. Die<br />

Planungen für die Weinmesse Berlin im Februar 2025<br />

laufen bereits. Hier sind Gemeinschaftsstände zu attraktiven<br />

Konditionen möglich – eine besondere Empfehlung<br />

für Weinregionen, nationale Organisationen oder<br />

Erzeugergemeinschaften. Lassen Sie sich beraten!<br />

Unsere Ansprechpartnerin für Sie:<br />

Melanie Bockelmann<br />

melanie@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Die Österreich Wein Marketing<br />

(ÖWM) hat uns beauftragt,<br />

zusammen mit der Deutschen<br />

Wein- und Sommelierschule (DWS)<br />

in Koblenz den reichweitenstarken<br />

Wettbewerb „Austrian Wine<br />

Awards“ zu organisieren. Von rund<br />

460 eingereichten österreichischen<br />

Weinen wurden dabei über<br />

240 Gewächse in mindestens einer<br />

von 54 Kategorien ausgezeichnet.<br />

Alle Preisträgerinnen und<br />

Preisträger erhielten Urkunden<br />

und Siegel für ihr Marketing, dazu<br />

gab es Artikel im Online-<strong>Magazin</strong><br />

und im Print-<strong>Magazin</strong> von <strong>wein</strong>.<br />

<strong>plus</strong> sowie eine Social-Media-<br />

Kampagne. Die österreichischen<br />

Weinerzeugerinnen und -erzeuger<br />

ebenso wie die ÖWM selbst<br />

haben durch diese Aktion von<br />

einer immensen internationalen<br />

Aufmerksamkeit profitiert.<br />

Dieses Format eignet sich für<br />

Weinregionen ebenso wie für<br />

kleinere Weinbauländer, um<br />

die Qualität ihrer Gewächse zu<br />

dokumentieren und öffentlichkeitswirksam<br />

in Szene zu setzen –<br />

weltweit und in fünf Sprachen.<br />

Unser Ansprechpartner für Sie:<br />

Carsten M. Stammen<br />

carsten@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

In Kooperation mit dem griechischen<br />

Agrar-Beratungsunternehmen<br />

Novacert haben wir insgesamt<br />

acht Business-Dinners organisiert,<br />

bei denen deutsche und<br />

griechische Fachleute zusammenkamen,<br />

um sich im Rahmen<br />

eines EU-Förderprogramms über<br />

den Zusammenhang zwischen<br />

Herkunftsschutz und verantwortungsvollem<br />

Weingenuss zu<br />

informieren. Auftraggeber war<br />

die Weinbaukooperative Vaeni<br />

Naoussa aus Nordgriechenland.<br />

Um dieser einen Zugang zum<br />

deutschen Markt zu schaffen,<br />

luden wir renommierte deutsche<br />

Gäste aus Handel, Gastronomie<br />

und Medien ein, wählten das<br />

Restaurant und das Menü aus<br />

und waren als Gastgeber vor<br />

Ort. Die Veranstaltungen fanden<br />

in der Nähe von Frankfurt, in<br />

Düsseldorf und – organisiert von<br />

unserem griechischen Partner – in<br />

Thessaloniki statt.<br />

Solche Business-Dinners sind<br />

eine hervorragende Gelegenheit<br />

für Weinproduzenten oder sogar<br />

ganze Regionen, um ausgewählte<br />

Gewächse in ansprechendem<br />

kulinarischem Rahmen<br />

einem ausgewählten Kreis<br />

von Wiederverkäufern und<br />

Multiplikatoren vorzustellen.<br />

Die Italian Trade Agency (ITA)<br />

hat mit uns über ihre deutsche<br />

Agentur organize communcations<br />

eine mehrstufige Marketing-<br />

Kampagne umgesetzt, um eine<br />

Fachhandelskooperation, eine<br />

Roadshow in drei deutschen Städten<br />

und eine neue B2B-Plattform zu<br />

bewerben. Die Kampagne bestand<br />

aus drei News-Advertorials mit<br />

B2B-Targeting, einer Print-<br />

Anzeige und mehreren Newsletter-<br />

Anzeigen. Auf diese Weise<br />

konnte die ITA innerhalb der<br />

gewünschten Zielgruppe eine enorme<br />

Aufmerksamkeit erreichen.<br />

Darüber hinaus hat die spanische<br />

Weinregion Ribera del Duero über<br />

ihre deutsche Agentur ff.k PR<br />

mehrere Events in Deutschland<br />

organisiert. Um dafür möglichst viele<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu<br />

gewinnen, ließ sie sich von uns mit<br />

einer umfangreichen Kampagne unterstützen:<br />

mit zwei zielgruppengenauen<br />

Mailings, einem News-Advertorial<br />

und Social-Media-Werbung.<br />

Einer individuelle Kombination von<br />

Mailings, Advertorials, Anzeigen<br />

und Social-Media-Werbung bietet<br />

größtmögliche Reichweite und<br />

zugleich – dank Targeting – gezieltes,<br />

wirkungsstarkes Marketing ohne<br />

Streuverluste.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 87


Im Test: Screwpull-Korkenzieher<br />

Am längeren Hebel<br />

Flasche greifen, Hebel ziehen, Korken draußen. Dieses Prinzip nutzen Screwpull-<br />

Korkenzieher zu Preisen von 30 bis über 200 Euro. Was sie taugen und wie sie sich<br />

im Alltag unterscheiden, hat Matthias Stelzig getestet.<br />

Fotos: Hersteller<br />

Hebelkraft nutzten Menschen schon zum<br />

Jagen von Mammuts, allerdings erst sehr<br />

spät zum Korkenziehen. Doch das war<br />

lange ein mühsames Unterfangen: Erst<br />

Ziehen, Drehen und Herumschrauben, und<br />

mittendrin bricht der Korken ab. So erging es auch<br />

Herbert Allen in den USA. Geboren 1907 in ärmlichen<br />

Verhältnissen am Rand eines texanischen Sägewerks,<br />

hatte er es zum genialen Erfinder gebracht. 389 Patente<br />

gehen auf ihn zurück. Das amerikanische Patentamt<br />

erklärte ihn mehrmals zum „Erfinder des Jahres“. Mit<br />

bahnbrechenden Ideen zur Mechanik löste Allen teure<br />

Probleme in der Öl-Industrie oder in Jet-Triebwerken<br />

und machte damit ein Vermögen. So leistete er sich<br />

einen der bestbestückten Weinkeller von Texas.<br />

Da konnte es für ihn mit der Steinzeit-Technik der<br />

damaligen Öffner nicht so weitergehen. Um 1980 erfand<br />

er den Screwpull-Korkenzieher, für den er sogar zwölf<br />

Patente anmeldete. Einfach einen Hebel hin und her<br />

bewegen, schon ist der Korken draußen. Das Patent<br />

lief aus, und weil die Technik so einfach funktioniert,<br />

gibt es jede Menge Nachbauten. Wir haben vier<br />

Hebelkorkenzieher zu Preisen von 30 bis über 200 Euro<br />

im Alltag gründlich getestet.<br />

Le Creuset Leverpull LM250<br />

Le Creuset begann als Innovationsbetrieb. Armand<br />

Desaegher, Spezialist für Eisen-Guss, und Octave<br />

Le Creuset Leverpull LM250<br />

Peugeot Baltaz<br />

Aubecq, Experte für Emaille-Beschichtungen, entwickelten<br />

1925 die ersten emaillierten Gusseisen​-Töpfe.<br />

Die unverwüstlichen Schwergewichte wurden zum<br />

Markenzeichen und werden bis heute hergestellt. Le<br />

Creuset beansprucht auch den Original-Screwpull für<br />

sich: Das Unternehmen hat die weltbekannte Marke<br />

dieses Namens gekauft. Später kam noch „Excalibur“<br />

dazu, die extrem reibungsarme Teflonbeschichtung der<br />

Spindel.<br />

Damit löst der 205 Euro teure Leverpull<br />

LM250 seine Aufgabe mit Bravour. Auf<br />

den Flaschenhals gesetzt, hält man ihn mit<br />

den Zangengriffen in Position. Den Hebel<br />

umlegen, die teflonbeschichtete Spindel<br />

bohrt sich kerzengerade in den Korken, ohne dass man<br />

sich das Handgelenk verrenken muss. Hebel wieder<br />

zurück, und der Korken wird flott aus dem Flaschenhals<br />

befördert. Das Design​ ist stylisch und zeitlos, ein<br />

Kapselschneider gehört dazu. Das Modell gibt’s auch in<br />

einer Kunststoff-Version für 115 Euro.<br />

Peugeot Baltaz<br />

Peugeot schwärmt, dass „die ganze Ingenieurskunst<br />

des Unternehmens in dieser Kreation mit äußerst<br />

präziser Mechanik steckt.“ Die Innovation bezieht sich<br />

vor allem auf das Zahnrad am Ende des Hebels. Es hat<br />

einen großen Durchmesser, dadurch erreicht man trotz<br />

des etwas kürzeren Hebels mehr Kraft. Das macht den<br />

Baltaz (99 Euro) etwas kompakter.<br />

Hinter den ingeniösen Vorteilen stehen<br />

die ergonomischen etwas zurück. An<br />

den Innen- und Unterseiten haben die<br />

Griffe recht scharfe Kanten. Das ist bei<br />

der Nutzung unbequem und hat im Alltag<br />

etwas Unangenehmes. Doch der Baltaz hat den anderen<br />

Geräten etwas voraus: Er steht sicher auf drei Beinen:<br />

auf dem Fuß des Korpus und den beiden Zangenarmen.<br />

Das ist erwähnenswert, weil andere Korkenzieher<br />

entweder umständlich in einen Ständer gesteckt werden<br />

88 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 89


ingt satte 1,75 Kilo auf die Waage. Das Gerät ist auch<br />

wesentlich größer als die anderen Modelle. Produziert<br />

wird er aus Zink-Druckguss mit besonders feiner, dick<br />

verchromter Oberfläche. Alle Hebel sind etwas länger<br />

als bei den Wettbewerbern. Deshalb ist die Zugwirkung<br />

hier noch besser. Einige Teile des Korpus bestehen, für<br />

uns überraschend, aus Plastik. Doch auch sie sind dick<br />

verchromt. Insgesamt liegt der Öffner schmeichelndschwer<br />

in der Hand und verrichtet seine Arbeit präzise.<br />

Der schöne, dicke Karton von Atelier du<br />

Vin ist mehr als ein Gimmick: Neben<br />

dem Korkenzieher finden sich da ein<br />

Tropfenfänger aus Edelstahl und eine edle<br />

Lochkarte sowie einen Jahrgangs-Leitfaden<br />

im Taschenformat mit der Bewertung der wichtigsten<br />

französischen Anbauregionen bis 1977. Dazu gibt’s<br />

eine Tabelle für das Pairing von Speisen und Wein. Das<br />

Beste ist aber die beiliegende Ersatzspindel, die bei den<br />

anderen Herstellern gleich mit 20 bis 30 Euro zu Buche<br />

schlägt. Für zehn Euro extra lässt sich auch der Name<br />

eingravieren. Luxuriösere Varianten sind der Oeno<br />

Motion Trésor mit Echtholzgriff für 230 Euro sowie der<br />

Oeno Motion Nomad mit Ledertasche für 410 Euro.<br />

Fazit<br />

Die Hebeltechnik funktioniert bei allen vier Öffnern identisch<br />

und gut. Mitunter stimmen die Maße der Einzelteile<br />

sogar millimetergenau überein. Die Spindel lässt sich als<br />

Verschleißteil bei jedem Modell nachkaufen und werkzeuglos<br />

auswechseln. Das Interessante dabei: Die Spindel<br />

des preiswerten Vacu Vin lassen sich ebenso problemlos<br />

in den Edel-Öffner von Atelier du Vin einschrauben.<br />

Die Zangen passen um jeden gängigen Flaschenhals<br />

- doch zugleich hält man vier sehr unterschiedliche<br />

Werkzeuge in der Hand. Der Screwpull ist das Original<br />

und zeitlos gestaltet. Der Peugeot ist das pfiffige Modell<br />

mit einem Extra-Punkt dafür, dass er frei steht. Vacu Vin<br />

ist die gelungene Synthese von preiswert, funktional und<br />

ästhetisch: verlässlich im Alltag, gut gestaltet und kostet<br />

wenig. Atelier du Vin hat die Hebelwirkung etwas verbessert<br />

und die Funktion ein wenig edler gestaltet. Der<br />

“Sommelier” ist recht schwer, man benötigt mit ihm<br />

aber von allen vier Geräten am wenigsten Kraft beim<br />

Öffnen. Wem das gefällt, bekommt viel Zugkraft fürs<br />

Geld. Ein wenig Zubehör liefern fast alle Hersteller mit.<br />

Die angegebenen Preise sind die für Deutschland<br />

angegebenen Herstellerpreise für Privatkunden. Sie<br />

fallen je nach Anbieter und Land oft um einiges günstiger<br />

aus. Das Vergleichen lohnt sich also.<br />

VacuVin Lever Corkscrew Horizontal<br />

müssen oder raumgreifend auf dem Tisch herumliegen.<br />

Stattdessen macht der Baltaz sich in basaltgrauem Metall<br />

mit den Silikon-Applikationen und dem Löwen-Logo<br />

des Hauses ziemlich schick im Regal. Etwas günstiger<br />

ist der Baltaz Dark aus schwarzem ABS-Kunststoff zum<br />

Listenpreis von 74,90 Euro.<br />

VacuVin Lever Corkscrew Horizontal<br />

Der niederländische Hersteller Vacu Vin ist mit<br />

„Leidenschaft für Wein, niederländischem Design und<br />

sozialem Bewusstsein“ ein verlässlicher Lieferant für<br />

Wein-Accessoires zu fairen Preisen. Der Korkenzieher<br />

kostet nur um schlanke 30 Euro, da kann man nicht<br />

meckern. Die Griffe und die Zahnstangen-Mechanik<br />

sind aus verchromtem Metall-Guss, der Rest besteht<br />

aus mattschwarzem Kunststoff und macht optisch noch<br />

eine ganz gute Figur. Insgesamt hat die Konstruktion<br />

des Öffners aber größere Toleranzen als die anderen<br />

Modelle. Die Mechanik im Kunststoffgehäuse wackelt<br />

einiges mehr als die Modelle aus Metall.<br />

Über Monate hinweg haben wir den Lever<br />

Crokscrew oft im Alltag eingesetzt, auch<br />

im Stress, wenn fix viele Flaschen entkorkt<br />

werden mussten. Nach diesem Test-Zeitraum<br />

wirkt der Öffner zwar noch wackeliger als<br />

zuvor – doch er funktioniert einwandfrei. Respekt:<br />

Trotz einiger Ungenauigkeiten erhält man viel Öffner<br />

für wenig Geld.<br />

Atelier du vin Oeno Box Sommelier<br />

Einigen Luxus mehr erhält man mit dem Sommelier-<br />

Korkenzieher von Atelier du Vin. Die Screwpull-Version<br />

des französischen Nobel-Herstellers für 143 Euro<br />

Atelier du vin Oeno Box Sommelier<br />

90 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin


Rechtstipp<br />

Wenn Wein korkt: Diese<br />

Rechte haben Käufer und<br />

Verkäufer<br />

Umtausch? Geld zurück? Wenn eine Flasche Wein korkt, gibt’s oft nervige<br />

Diskussionen zwischen Kunden und Händlern oder Winzern. Rechtsanwältin<br />

Nadine Liesching klärt auf, was zu tun ist - und wer welche Rechte hat.<br />

Text: Nadine Liesching, Fotos: 123rf, Envato


Vielen Weinfreunden ist das Thema gut<br />

bekannt – und gefürchtet: Weine können<br />

trotz aller Vorkehrungen und Kontrollen<br />

„korken“ und sind damit nicht genießbar. Das<br />

passiert trotz besserer Produktionsverfahren<br />

noch immer recht häufig. Dazu ein paar Zahlen aus dem<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>-Lexikon: 2022 wurden weltweit rund 258 Mio<br />

hl Wein produziert. Von dieser Menge wurden etwa<br />

zwei Drittel in Flaschen abgefüllt. Damit kamen rund 36<br />

Mrd 0,75l-Flaschen in den Handel. Von ihnen wurden<br />

80 Prozent mit Naturkorken verschlossen, das ergibt<br />

29 Mrd 0,75-l-Flaschen. Waren 2022 nur ein Prozent<br />

dieser Flaschen mit dem Korkton-Auslöser Trichloranisol<br />

(TCA) kontaminiert, kamen damit weltweit 290 Mio.<br />

untrinkbare Flaschen bei Weinfreunden in den Keller –<br />

oder auf den Tisch.<br />

Wurde eine Weinflasche mit TCA-Fehler erst kurz<br />

zuvor beim Winzer oder Weinhändler, egal ob online<br />

oder vor Ort, gekauft und zuhause sachgemäß<br />

gelagert, sind private Kunden bei Diskussionen mit<br />

dem Winzer oder Weinhändler durch die gesetzlichen<br />

Mängelgewährleistungsrechte geschützt. Das „Korken“<br />

eines Weins stellt einen Sachmangel im Sinne des §<br />

434 BGB dar, da der Wein nicht die vereinbarte - oder<br />

erwartbare - Qualität aufweist und zudem nicht zum<br />

üblichen Gebrauch taugt.<br />

Anders ist das beim Weinstein. Er ist eine natürliche<br />

Substanz und hat keinen Einfluss auf den Geschmack<br />

und die Qualität eines Weines. In gelöster Form kann<br />

Weinstein in jedem Wein vorkommen. Deshalb stellt<br />

Weinstein keinen Mangel im juristischen Sinne dar -<br />

ebenso wenig wie das Depot beim Rot<strong>wein</strong>.<br />

Diese Rechte haben die Kunden<br />

In Fällen mit TCA kontaminierter Weinflaschen haben<br />

Verbraucher diese Rechte:<br />

Lieferung einer mangelfreien Weinflasche<br />

(Nacherfüllung, § 439 BGB) Minderung des<br />

Kaufpreises (§ 441 BGB) bei Behalten des mangelhaften<br />

WeinsRücktritt vom Kaufvertrag bei<br />

erfolgloser Nacherfüllung laut § 440 BGB<br />

Beim korkenden Wein kommt zunächst nur die<br />

Nachlieferung einer neuen Flasche in Betracht. Dazu ist<br />

es nötig, den Mangel beim Winzer oder Weinhändler<br />

anzuzeigen. Im besten Falle geht man mit der fehlerhaften<br />

Weinflasche beim Händler oder Weingut vorbei<br />

und bittet um eine neue Flasche. Ansonsten genügt auch<br />

ein Anruf, um den Fehler anzuzeigen.<br />

Sollte keine Weinflasche mehr aus demselben<br />

Jahrgang oder aus derselben Qualitätsklasse<br />

vorhanden sein oder korkt die ersetzte Flasche<br />

ebenfalls, können Kunden eine Kaufpreis-<br />

Minderung verlangen. Unter Umständen<br />

können sie aber auch vom Vertrag zurücktreten und den<br />

kompletten Kaufpreis zurückerstattet bekommen. Das<br />

hängt allerdings von der konkreten Situation und der<br />

Kulanz des Winzers oder Weinhändlers ab.<br />

Diese Rechte gelten für Kunden beim Kauf im Weingut<br />

oder Weinladen ebenso wie für Online-Bestellungen.<br />

Wurde der Wein im Onlineshop des Winzers oder<br />

Weinhändlers bestellt, erfolgt der Austausch und die<br />

Nachlieferung eines fehlerfreien Weins per Versand an die<br />

angegebene Adresse. Der Winzer oder der Weinhändler<br />

muss allerdings nicht die Kosten tragen, will der Kunde<br />

den Wein an einen anderen Ort als die ursprüngliche<br />

Lieferadresse geliefert bekommen.<br />

Diese Gewährleistungsrechte gelten für einen Zeitraum<br />

von zwei Jahren ab Lieferung des Weins. Diese Rechte<br />

können Händler und Weingüter weder in den AGB noch<br />

vertraglich gegenüber den Verbrauchern einschränken<br />

oder ausschließen. Auch die gesetzliche Zwei-Jahres-<br />

Frist lässt sich so nicht verkürzen.<br />

Weiter gilt die gesetzliche Beweislastumkehr:<br />

Verbrauchern wird gemäß<br />

§ 477 BGB der Nachweis, dass der<br />

Wein korkt und damit fehlerhaft ist,<br />

deutlich erleichtert. Für den Zeitraum<br />

von einem Jahr nach Lieferung liegt die Beweislast, dass<br />

der Wein schon vor Kauf oder Versand (Gefahrübergang)<br />

gekorkt hat, beim Winzer oder Weinhändler.<br />

Diese Rechte haben Weingüter und<br />

Weinhändler<br />

Winzer und Weinhändler sind berechtigt zu untersuchen,<br />

ob der vom Kunden reklamierte Wein tatsächlich korkt.<br />

Dazu können sie die Herausgabe der fehlerhaften Flasche<br />

verlangen – allerdings auf ihre Kosten. Bevor sie einen<br />

Teil des Kaufpreises oder den Rücktritt des Kunden vom<br />

gesamten Vertrag akzeptieren und den vollständigen<br />

Kaufpreis zurückzahlen müssen, haben sie das Recht,<br />

eine neue und gleichwertige Weinflasche zu liefern.<br />

Hat ein Weinhändler den Wein von einem Weingut<br />

oder Importeur bezogen, hat er zudem im Wege des<br />

sogenannten “Unternehmer-Regresses” die Möglichkeit,<br />

beim Vertragspartner die gleichen Rechte wie der Kunde<br />

geltend zu machen. Hat er die Lieferung einer neuen<br />

Flasche oder eine Kaufpreisminderung verlangt, kann<br />

der Händler den vollständigen Ersatz beim Winzer<br />

oder Importeur direkt sowie ohne Fristsetzung geltend<br />

machen.<br />

Fazit<br />

Bei einem korkenden Wein haben Verbraucher eindeutige<br />

Mängelgewährleistungsrechte gegenüber<br />

dem Winzer oder Weinhändler. Es ist aber wichtig,<br />

im Falle eines Kork-Mangels sofort zu handeln und die<br />

Nachlieferung vom Winzer oder Weinhändler zu erbitten.<br />

Zudem ist es notwendig, den Wein zu Beweiszwecken<br />

zu lagern und auf Verlangen zurückzuschicken.<br />

Ziel sollte es bei einer Kork-Reklamation aber immer<br />

sein, eine faire Lösung für alle Beteiligten zu finden.<br />

Denn ganz ehrlich: Es liegt in den meisten Fällen<br />

außerhalb der Verantwortung des Winzers oder<br />

Weinhändlers, wenn eine Weinflasche fehlerhafte Kork-<br />

Töne aufweist. Der Fehler entsteht – bis auf wenige<br />

Ausnahmen – bei der Produktion des Korkens selbst.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 95


Top-Sichtbarkeit auf <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong> und Google<br />

Ihre Werbung als Staffelanzeige<br />

Bio-Wein<br />

Dr. Olaf Nitzsche Weinhandel<br />

www.bio<strong>wein</strong>-erlesen.de<br />

Lichtenhainer Str. 6<br />

D-07745 Jena<br />

Vinoverde - Bio<strong>wein</strong>handel<br />

www.vinoverde.de<br />

Davenstedter Straße 60<br />

D-30453 Hannover<br />

my-Biowine<br />

www.my-bio<strong>wein</strong>.de<br />

Feiltzschstraße 3<br />

D-87700 Memmingen<br />

Wein aus Italien<br />

Harald L. Bremer GmbH<br />

www.bremer<strong>wein</strong>.de<br />

Efeuweg 3<br />

D-38104 Braunschweig<br />

Bavarian House GmbH<br />

www.vineola.de<br />

Marktplatz 24<br />

D-89312 Günzburg<br />

LaSelva Toskana Feinkost<br />

www.laselva.bio<br />

Pasinger Straße 94<br />

D-82166 Gräfelfing<br />

Enoteca italiana<br />

www.enoteca-italiana.de<br />

Andreasstraße 10<br />

D-93059 Regensburg<br />

Weinhaus Dosch<br />

www.<strong>wein</strong>haus-dosch.de<br />

Haager Straße 30<br />

D-85435 Erding<br />

Castello del Gusto<br />

www.castellodelgusto.de<br />

Dürener Straße 231<br />

D-50171 Kerpen<br />

Vino Italiano<br />

www.vino-italia.shop<br />

Schrangenstraße 7<br />

D-23909 Ratzeburg<br />

Vinovit GmbH<br />

www.vinovit.de<br />

Gutenbergstraße 6<br />

D-85646 Anzing<br />

Jacovin GmbH<br />

www.jacovin.de<br />

Am Sandberg<br />

D-66333 Völklingen-Ludweiler<br />

Schaum<strong>wein</strong><br />

Champagne Characters GmbH<br />

www.champagne-characters.com<br />

Alter Messeplatz 6<br />

D-80339 München<br />

Champagner Kollektion<br />

champagnerkollektion.de<br />

Auf den Gänsewiesen 18 a<br />

D-65835 Liederbach<br />

Wein aus Deutschland<br />

Nur Gutes<br />

nurgutes.de<br />

Bosinks Kamp 10<br />

D-48531 Nordhorn<br />

Weingut August Eser<br />

www.eser-<strong>wein</strong>.de<br />

Friedensplatz 19<br />

D-65375 Oestrich-Winkel<br />

Weinfurore e.K.<br />

www.<strong>wein</strong>furore.de<br />

Neumarkter Straße 55<br />

D-81673 München<br />

Wildschütz Weinkosthandel<br />

<strong>wein</strong>kosthandlung.com<br />

Riehlstraße 4<br />

D-83707 Bad Wiessee<br />

CR Concept Riesling GmbH<br />

www.conceptrieslingshop.com<br />

Heesenstraße 74<br />

D-40549 Düsseldorf<br />

Wein aus Ungarn<br />

Borbox GmbH<br />

www.borbox.de<br />

Elbdeich 6<br />

D-21423 Drage<br />

Alle Infos zur<br />

Staffelanzeige finden Sie<br />

mit diesem QR-Code.<br />

Historische Senfmühle<br />

www.senfmuehle.de<br />

Laufenstraße 116 - 124<br />

D-52156 Monschau<br />

Metwabe<br />

www.metwabe-shop.com<br />

Am Nordkanal 44<br />

D-47877 Willich<br />

Culinaria Italia GmbH<br />

www.culinaria-shop.com<br />

Nürnberger Straße 164<br />

D-96050 Bamberg<br />

mein-<strong>wein</strong>handel.de<br />

www.mein-<strong>wein</strong>handel.de<br />

Zimmersmühlenweg 11<br />

D-61440 Oberursel<br />

Feinkost Karnbaum e. K.<br />

www.karnbaum.de<br />

Hornschuchallee 25<br />

D-91301 Forchheim<br />

Weinist GmbH<br />

<strong>wein</strong>kollektion.com<br />

Auf den Gänsewiesen 18 a<br />

D-65835 Liederbach<br />

Wein aus Frankreich<br />

C & D Weinhandelsges.mbH<br />

www.c-und-d.de<br />

Giesdorfer Allee 103<br />

D-50997 Köln<br />

Pinard de Picard GmbH & Co.KG<br />

www.pinard.de<br />

Alfred Nobel Allee 28<br />

D-66793 Saarwellingen<br />

Domaine de Bosc Long SAS<br />

www.domaine-bosclong.com/<br />

Obere Weinbergstraße 6<br />

D-74223 Flein<br />

Wein aus Portugal<br />

O Vinho Portugal Import<br />

www.ovinho.de<br />

Am Grün 52<br />

D-35037 Marburg<br />

Portugal Products Behn<br />

www.portugalproductsbehn.de/<br />

Volkmarsdorfer Straße 12<br />

D-38464 Groß Twülpsted<br />

La Tienda GmbH & Co. KG<br />

www.la-tienda.de<br />

Urftstraße 99-101<br />

D-41239 Mönchengladbach<br />

Urbanwines.de<br />

urbanwines.de<br />

Buttermarkt 17<br />

D-36037 Fulda<br />

Weinunikate<br />

<strong>wein</strong>unikate.com<br />

Osterwaldstr. 141<br />

D-80805 München<br />

WeinGrube.com<br />

www.<strong>wein</strong>grube.com<br />

Uferweg 14<br />

D-8523 Frauental<br />

Wein aus Spanien<br />

Vinos Barron GmbH<br />

www.vinos-barron.de<br />

Gewerbering 1<br />

D-86922 Eresing<br />

Wein aus Neuseeland<br />

Pazifiktropfen GmbH<br />

www.pazifiktropfen.de<br />

Wacholderweg 12<br />

D-71111 Waldenbuch<br />

Dienstleister<br />

eurosoft<br />

www.eurosoft.net<br />

Phoenixseestraße 24<br />

D-44263 Dortmund<br />

StepoVino Logistik OHG<br />

www.stepovino-logistik.de<br />

Schottener Str. 9<br />

D-61200 Wölfersheim<br />

Wine Tours<br />

Amtskeller Slow Travel Reisen<br />

www.<strong>wein</strong>-und-kulturreisen.de<br />

Färbergasse 2<br />

D-75236 Kämpfelbach<br />

Wein-Infos<br />

Österr. Agrarverlag<br />

www.zeitfuergenuss.at<br />

Sturzgasse 1a<br />

A-1140 Wien<br />

96 <strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin<br />

<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>:magazin 97


07.-09. FEBRUAR 2025<br />

Station Berlin<br />

Luckenwalder Straße, 10963 Berlin<br />

Anmeldung für<br />

Aussteller hier:<br />

wmb.<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Wein-Plus GmbH<br />

Wetterkreuz 19<br />

D-91058 Erlangen<br />

http://<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

09131 / 7550-0<br />

info@<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong><br />

Verleger und<br />

Herausgeber<br />

Alexander Schreck (V.i.S.d.P.)<br />

Utz Graafmann<br />

Verkostung<br />

Marcus Hofschuster<br />

Kim Schreiber<br />

Anke Nägel<br />

Redaktion<br />

Uwe Kauss<br />

Raffaella Usai<br />

Alexander Lupersböck<br />

Texte<br />

Utz Graafmann<br />

Marcus Hofschuster<br />

Uwe Kauss<br />

Nadine Liesching<br />

Alexander Lupersböck<br />

Anke Sademann<br />

Carsten M. Stammen<br />

Matthias Stelzig<br />

Norbert Tischelmayer<br />

Raffaella Usai<br />

Layout und<br />

Gestaltung<br />

Melanie Bockelmann<br />

Oliver Štavljanin<br />

Fotografie<br />

Impressum<br />

123rf<br />

Valter Abbà Photography<br />

(Consorzio Roero)<br />

Atelier du vin<br />

Guido Bittner<br />

Weingut Bruendlmayer<br />

DWI (deutsche<strong>wein</strong>e.de)<br />

DWM (Deutsche Wein<br />

Marketing GmbH)<br />

DWS (Deutschen Wein- und<br />

Sommelierschule)<br />

Envato<br />

Espresso Burggasse<br />

Thomas C. Golenia<br />

Gröller Hospitality<br />

Heunisch und Erben<br />

Lois Lammerhuber (ÖWM)<br />

Le Creuset<br />

Herbert Lehmann (Weingut<br />

Bruendlmayer)<br />

Joerg Lehmann (Bootshaus)<br />

Alexander Lupersböck<br />

MAST<br />

Berny Meyer<br />

ÖWM WSNA<br />

H. Peierl<br />

Peugeot<br />

Pub Klemo<br />

Matthias Stelzig<br />

Anna Stöcher<br />

Unger und Klein<br />

Raffaella Usai<br />

VacuVin<br />

Christof Wagner (Traunsee)<br />

Weinskandal<br />

Alexander Zeise (<strong>wein</strong>.<strong>plus</strong>)<br />

Marketing,<br />

Kooperationen<br />

und Anzeigen<br />

Christian Schwert<br />

Carsten M. Stammen<br />

Anzeigen<br />

Wein Manz<br />

DWM - Deutsche Wein<br />

Marketing GmbH<br />

VDP.Die Prädikats<strong>wein</strong>güter<br />

ÖWM - Österreich Wein<br />

Marketing GmbH<br />

Lukas Kuhn (Backspiel)<br />

Seven Seals<br />

Marc Josten<br />

Hotel Sonnenhof<br />

Reinhold Schuster<br />

Druck<br />

Westermann DRUCK | pva.<br />

Georg-Westermann-Allee 66<br />

D-38104 Branschweig<br />

Vertrieb<br />

Wein-Plus Solutions GmbH<br />

Wetterkreuz 19<br />

D-91058 Erlangen<br />

Wein trifft Urlaub<br />

Der Sonnenhof liegt idyllisch direkt<br />

am Wandergebiet Füssener Jöchle und<br />

zwischen zwei Seen im Tannheimertal in<br />

Tirol, das besonders schnell und ohne<br />

Maut bzw. Vignette erreichbar ist.<br />

In diesem weitläufigen Naturparadies<br />

findet sich aber auch die “beste Weinkarte<br />

Österreichs”* und 3 Restaurants mit<br />

insgesamt 5 Hauben.<br />

Aktive Genussurlauber entspannen<br />

in einem der herrlichen Zimmer, die<br />

allesamt neu sind und genießen den<br />

Wellnessbereich mit Saunen, Pools und<br />

effektiven Treatments mit Bergblick.<br />

Genießerhotel Sonnenhof<br />

Füssener-Jöchle-Straße 5<br />

6673 Grän im Tannheimertal<br />

post@sonnenhof-tirol.com<br />

Ihr<br />

Platz<br />

an der<br />

Sonne<br />

Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere dürfen Nachdruck, Aufnahme in Online-<br />

Dienste und im Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-<br />

ROM etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Rechteinhaber erfolgen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!