Grasbrunner-Nachrichten_Juli_2024

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GRASBRUNNER NACHRICHTEN | AUS DEM RATHAUS Windenergiegewinnung durch Konzentration von Windenergieflächen entgegengewirkt werden, denn die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat in unmittel barer Nachbarschaft zu den Konzentrationsflächen C und D von Grasbrunn ebenfalls Konzentrationszonen im Höhenkirchner Forst ausgewiesen. Dort sind auch bereits Genehmigungen für den Bau von 3 Windkraftanlagen (WKA) erteilt worden und es ist zeitnah mit der Errichtung der WKA zu rechnen. Die Abstandsregel von 15 km zwischen Vorranggebieten würde damit zwar faktisch durchbrochen. Die Fläche A liegt an der Autobahn A99 und entspricht daher den vom Regionalen Planungsverband (RPV) erstellten Kriterienkatalog. Bei Berücksichtigung der Grasbrunner Konzentrationsflächen könnte jedoch eine nahtlose Ergänzung zu realisierten Projekten geschaffen werden und weiterhin auf einer definierten Fläche konzentriert werden, um auch die Sichtachse auf das Alpenpanorama nicht einzuschränken. Weitere Synergieeffekte können durch die gemeinsame Nutzung von bestehender Infrastruktur wie Kabeltrassen und Netzanschlusspunkte erzielt werden. Das Projekt in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung gestoßen, was wir auch in Grasbrunn bisher vernehmen können. Als Mitglied der ARGE Windenergie LKM Südost, mit den Nachbargemeinden Hohenbrunn, Putzbrunn und Neubiberg, setzt sich die Gemeinde Grasbrunn stark für den Ausbau von Windkraftanlagen ein. Diese Gemeinschaftsinitiative unterstreicht unseren Einsatz für die Energiewende und ermöglicht eine effiziente Ressourcennutzung. Mit der Aufnahme der Konzentrationsflächen für Windkraft von Grasbrunn (und ggf. auch von Höhenkirchen-Siegertsbrunn) würde man durch die Bündelung auch dem Ziel des Regionalplans entsprechen, den Ausbau der Windenergie zügig und kostengünstig zu fördern. 2.) Aus den Planunterlagen ist bisher nicht erkennbar, aus welchen Gründen die in Grasbrunn ausgewiesenen Konzentrationszonen bei der Abwägung der zur Verfügung stehenden Vorrangflächen ausgeschieden wurden, da keine Konflikte mit den angewandten Abwägungskriterien des Steuerungskonzepts bestehen. Zudem sind die Konzentrationsflächen von Grasbrunn bereits in der Suchfläche PA 19-09-2023 enthalten. Der Regionalplan sollte gemeindebezogen um die Gründe der Abwägung der ausgewiesenen Windenergienutzungsflächen und die Berücksichtigung vorhandener kommunaler Flächen im Einzelnen ergänzt werden. 3.) Im Vorabentwurf wird zumindest nicht ausgeschlossen, dass zukünftig Ausschlussgebiete für Windkraft ausgewiesen werden. Trotz § 249 BauGB sollte im Entwurf klargestellt werden, dass der RPV keine solchen Ausschlussgebiete anstrebt, um die kommunale Planungshoheit nicht einzuschränken. Mehrheitlich angenommen. Liegenschaftsverwaltung; Freigabe zur Sanierung des Außenbereiches Kindergarten Kinderwelt Neukeferloh Beschluss: Der Gemeinderat nimmt den Sachvortag der Verwaltung zur Kenntnis, stimmt der geplanten Sanierung zu und ermächtigt den Ersten Bürgermeister nach der Angebotsauswertung den Zuschlag an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Einstimmig angenommen. Vergütung der Erzieherinnen und Erzieher im Sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ) Beschluss: Der Gemeinderat beschließt die Vergütung von Praktikantinnen und Praktikanten im Sozialpädagogischen Einführungsseminar (SEJ) ab dem 1.09.2024 auf 650 € festzusetzen. Im Übrigen sind die Regelungen nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) analog anzuwenden. Einstimmig angenommen. Anpassung eines Rahmenvertrages zum Einsatz von Freiwilligen im Jugendfreiwilligendienst „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) Beschluss: Der Gemeinderat beschließt, das Taschengeld der FSJler ab dem 1.09.2024 auf 300 € festzusetzen. Im Übrigen wird das vom Bayerischen Roten Kreuz festgesetzte Verpflegungsgeld und der Wohnkostenzuschuss den FSJlern gewährt. Eine analoge Anwendung nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) erfolgt nicht. Einstimmig angenommen. Vollzug des BayKiBiG; Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung ihrer Kindertageseinrichtungen (Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze) der Gemeinde Grasbrunn (Gebührensatzung Kindertageseinrichtungen) Beschluss: Der Gemeinderat beschließt die Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Kindertageseinrichtungen (Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze) der Gemeinde Grasbrunn entsprechend dem beiliegenden Entwurf vom 14.05.2024. Die geänderte Satzung soll zum 1.09.2024 in Kraft treten. Die Verwaltung wird beauftragt, die Satzungsänderungen in geeigneter Weise zu veröffentlichen. Einstimmig angenommen. Vollzug der Gemeindeordnung: Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Mittagsbetreuung der Gemeinde Grasbrunn (Gebührensatzung Mittagsbetreuung) Beschluss: Der Gemeinderat beschließt die Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Mittagsbetreuung der Gemeinde Grasbrunn entsprechend dem beiliegenden Entwurf vom 14.05.2024. Die geänderte Satzung soll zum 1.09.2024 in Kraft treten. Die Verwaltung wird beauftragt, die Satzungsänderungen in geeigneter Weise zu veröffentlichen. Einstimmig angenommen. Öffentliche Bau,- Umwelt- und Verkehrsausschusssitzung vom 11.06.2024 Folgenden Anträgen wurde die Zustimmung erteilt: • Änderungsantrag zur Errichtung einer landwirtschaftlichen Ölmühle mit Personalwohnung, Ferienwohnung, Produktlager, Werkstatt und Nutztierstall, Fl. Nr. 114/4 der Gemarkung Grasbrunn, Stefflweg 35 in Grasbrunn • Antrag auf Nutzungsänderung von Schulungszentrum zu Wohnnutzung mit der Errichtung von 4 Wohneinheiten, Erneuerung des Daches, neue Gaube und Zwerchgiebel, Fl. Nr. 689/13 der Gemarkung Grasbrunn, Grasbrunner Weg 5 in Harthausen • Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung einer Wohneinheit im Erdgeschoss, Antrag auf Nutzungsänderung, Fl. Nr. 645 der Gemarkung Grasbrunn, Wolfersberger Str. 2 in Harthausen • Antrag auf Vorbescheid zur Anhebung des Daches und zur Errichtung eines Zwerchgiebels, Fl. Nr. 132/5 der Gemarkung Grasbrunn, Möschenfelder Str. 10 in Grasbrunn Folgenden Anträgen wurde die Zustimmung nicht erteilt: • Änderungsantrag auf Vorbescheid zur Errichtung von zwei Einfamilienhäusern mit Garagen, Fl. Nr. 656 und 657 der Gemarkung Grasbrunn, Beim Forstwirt 2 in Harthausen Die ausführlichen Beschlusstexte können in der Gemeindeverwaltung eingesehen werden. 10 | AUSGABE 07|24
AUS DEM RATHAUS / FEUERWEHR | GRASBRUNNER NACHRICHTEN Parken auf öffentlichem Grund Mit gesundem Menschenverstand und Rücksicht Aus gegebenem Anlass weist die Gemeindeverwaltung darauf hin, dass ordnungsgemäß angemeldete Fahrzeuge auf öffentlichem Grund uneingeschränkt auf den dafür zugelassenen Flächen parken können. Ein paar Spielregeln müssen beim Parken natürlich immer beachtet werden: So darf keine Ein- und Ausfahrt und keine Feuerwehrzufahrt blockiert werden, und auch wenn die Straßenverkehrsordnung keinen Rangierabstand vorschreibt, gilt grundsätzlich, dem Vorder- und Hintermann jeweils einen halben Meter zuzugestehen. Gleichzeitig muss immer platzsparend geparkt werden. Wer sich also zu lang bzw. breit macht und zwei Plätze für sich beansprucht, kann dafür mit zehn Euro zur Kasse gebeten werden. Was viele auch nicht wissen: Außer bei Einbahnstraßen sowie Straßen mit Trambahnschienen auf der rechten Seite, darf nicht entgegen der Fahrtrichtung geparkt werden. Das gilt in der Regel auch, wenn man nur halten will; jedenfalls muss man auch dazu auf der rechten Fahrbahnseite rechts bleiben. 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grasbrunn e. V. Vier Tage lang ist im Festzelt am Stefflweg zum 150. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Grasbrunn ein riesiges Jubiläumsprogramm geboten. Anlass genug für eine kleine Chronik: Wie alles begann Die ersten überlieferten Großbrände in der Geschichte Grasbrunns und Keferlohs lassen sich zurückverfolgen bis ins Jahr 1240, als der Weiler Keferloh in Flammen aufging. Ein besonders verheerender Brand im Jahr 1834 ließ in Grasbrunn schließlich nur zwei Anwesen stehen, auch die Kirche St. Ulrich brannte bis auf die Grundmauern nieder. Nach diesem lnferno entstand am Dorfplatz, direkt neben dem damaligen Schmidhäusl, ein Löschwasserteich, die sog. Dorflacke – wenn man so will, der Ursprung unserer Freiwilligen Feuerwehr! Als sich um diese Zeit herum langsam mehrere sogenannte „Bezirksamtswehren“ gründeten, entschlossen sich auch die Grasbrunner und Harthauser Landwirte zur Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr Grasbrunn und Harthausen“ im Jahre 1874. Die allererste Mannschaft mit 52 Mitgliedern wurde im Frühjahr 1875 aufgestellt. Nur fünf Jahre später, im Jahr 1879, gründeten die Harthauser Landwirte dann ihre eigene Wehr. Die Männer hatten außer ihrem guten Willen kaum Möglichkeiten, wirkungsvolle Hilfe zu leisten. Feuereinreißhaken und Ledereimer zählten zu den wichtigsten „Requisiten“. Bei einem Großbrand konnte man jedoch meist nur tatenlos zusehen; das Retten von Sachwerten und Tieren war die Hauptaufgabe in den 1870er Jahren. Nur ein Messinghelm sowie ein Leibriemen gehörten zur persönlichen Ausstattung, die Alarmierung erfolgte damals durch die Kirchenglocken bzw. den Hornisten. durch die Löschgruppe Neukeferloh ergänzt, initiiert vom damaligen Bürgermeister August Simader. Die Ausrüstung der Neukeferloher war allerdings äußerst mager und bestand aus 6 C-Hanfschläuchen, einem gusseisernen Standrohr, einem Strahlrohr und einem Hydrantenschlüssel. An ein eigenes Fahrzeug war nicht zu denken; die Übungen und Einsatzorte erreichte man mit dem Fahrrad, die Utensilien waren auf einem zweirädrigen Handwagen beim Landwirt Otto Bonnet an der Gartenstraße untergestellt. Heute stehen im 1983 fertiggestellten Feuerwehrgerätehaus am St.-Ulrich-Platz in Grasbrunn und dem 2015 eingeweihten Feuerwehrgerätehaus in Neukeferloh insgesamt 9 Fahrzeuge und modernste technische Ausrüstung. Das 1880 erbaute Feuerspritzenhaus an der Ostseite des St.- Ulrich-Platzes beherbergte anfangs nur die vermutlich 1861 erworbene handbetriebene Druckspritze (die sogenannte „Lösch maschine“) und wenige Meter Schlauchmaterial. Dafür gehörten 1884 bereits über 100 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr an – und das bei nur 432 Einwohnern! Allein 18 Mann waren damals zur Bedienung der Löschmaschine notwendig. Die Ausrüstung wurde im Laufe der Zeit natürlich immer moderner und vielfältiger: 1895 wurde eine fahrbare Saug- und Druckspritze besorgt, die bis 1951 im Einsatz war. Im Wandel der Zeit Als im zweiten Weltkrieg die ersten Bomben auf München fielen, wurde die Nachbarschaftshilfe neu festgelegt: Die Stadt München, Feldkirchen, Haar, Harthausen, Höhenkirchen, Siegertsbrunn sowie im Bezirk Ebersberg Oberpframmern, Parsdorf und Zorneding gehörten nun zum Ausrückebezirk Grasbrunns. Aufgrund einer Reichsverordnung von 1937 ging die Freiwillige Feuerwehr in die „Feuerlöschpolizei“ über. Aus der Löschgruppe wurde nun die „Kompanie“, statt zur Übung trat man jetzt zum „Appell“ an. Nach Kriegsende ging es mit der Freiwilligen Feuerwehr Grasbrunn langsam, aber stetig aufwärts. Seit 1956 wird das Team AUSGABE 07|24 | 11
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