Ägyptisch ohne Hieroglyphen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem die Sprache der Pharaonen nur mit dem lateinischen Alphabet vermittelt wird. Dieses Buch, für dessen Fertigstellung ich zu meinem eigenen Erstaunen nur wenige Wochen gebraucht habe, soll nur eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen Lehrbüchern sein und dazu beitragen, dass diese faszinierende Sprache überhaupt gelernt werden kann. Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem die Sprache der Pharaonen nur mit dem lateinischen Alphabet vermittelt wird. Dieses Buch, für dessen Fertigstellung ich zu meinem eigenen Erstaunen nur wenige Wochen gebraucht habe, soll nur eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen Lehrbüchern sein und dazu beitragen, dass diese faszinierende Sprache überhaupt gelernt werden kann.

25.06.2024 Aufrufe

Ägyptisch ohne Hieroglyphen Inhaltsverzeichnis Der Autor 1 Vorwort 3 Die Aussprache 6 Die Substantive (Hauptwörter) 9 Der bestimmte und unbestimmte Artikel 10 Die Kasus (Fälle) 11 Die Adjektive (Eigenschaftswörter) 13 Die Demonstrativpronomina (Die hinweisenden Fürwörter) 26 Die Personalpronomina (Die persönlichen Fürwörter) 27 Sein und Haben 41 Der Stativ 46 Der Imperativ (Die Befehlsformen) 50 Fragen und Antworten 52 Die Konjunktionen (Die Bindewörter) 56 Die Relativsätze 58 Die Präpositionen (Die Verhältniswörter) 59 Die Zahlen 68 Der ägyptische Kalender 77 Zeitausdrücke 83 Die ägyptische Götterwelt 87 Länder und Regionen 89

<strong>Ägyptisch</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Hieroglyphen</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Der Autor 1<br />

Vorwort 3<br />

Die Aussprache 6<br />

Die Substantive (Hauptwörter) 9<br />

Der bestimmte und unbestimmte Artikel 10<br />

Die Kasus (Fälle) 11<br />

Die Adjektive (Eigenschaftswörter) 13<br />

Die Demonstrativpronomina (Die hinweisenden Fürwörter) 26<br />

Die Personalpronomina (Die persönlichen Fürwörter) 27<br />

Sein und Haben 41<br />

Der Stativ 46<br />

Der Imperativ (Die Befehlsformen) 50<br />

Fragen und Antworten 52<br />

Die Konjunktionen (Die Bindewörter) 56<br />

Die Relativsätze 58<br />

Die Präpositionen (Die Verhältniswörter) 59<br />

Die Zahlen 68<br />

Der ägyptische Kalender 77<br />

Zeitausdrücke 83<br />

Die ägyptische Götterwelt 87<br />

Länder und Regionen 89


Berufe 93<br />

Der menschliche Körper 96<br />

Die Tierwelt 97<br />

Sätze aus dem Alltag 99<br />

Wörterliste Deutsch - <strong>Ägyptisch</strong> 109


Der Autor<br />

Ich wurde 1953 in Zürich geboren. Mein Vater war ein<br />

Schweizer und meine Mutter eine Finnin - mein Vorname, der<br />

genau Hans bedeutet, weist darauf hin -, aber ich bin nach ihrer<br />

frühen Scheidung an verschiedenen Orten der Kantone Zürich<br />

und Appenzell aufgewachsen. Den Familiennamen Stump habe<br />

ich von einem nordbadischen Urgrossvater, der irgendwann<br />

zwischen 1870 und 1885 in die Schweiz eingewandert und in<br />

Zürich hängen geblieben ist.<br />

Meine besondere Begabung für Sprachen hat sich in den<br />

Schuljahren noch nicht gezeigt, sondern viel später, aber dann<br />

umso stärker. So spreche ich heute nicht weniger als zehn<br />

romanische und fünf germanische Sprachen ziemlich gut, und<br />

dazu habe ich gute Grundkenntnisse der slawischen,<br />

baltischen, keltischen und finno-ugrischen Sprachen. Als<br />

Zugabe kommen noch Latein, Alt- und Neugriechisch sowie<br />

Albanisch.<br />

Insgesamt habe ich bis heute fast zwanzig Lehrbücher für einen<br />

Teil der oben erwähnten Sprachen verfasst. Dabei lege ich<br />

Wert darauf, dass diese möglichst einfach gelernt werden<br />

können, was zugleich bedeutet, dass lange Wörterlisten nur<br />

dort vorkommen, wo solche für den deutschen Sprachraum<br />

noch nicht vorgelegen sind, zum Beispiel für das Sardische und<br />

das Friaulische.<br />

Daneben beschäftige ich mich auch mit den bekanntesten<br />

Plansprachen, so habe ich ein modernisiertes Lehrbuch für das<br />

Volapük und zwei entsprechende Wörterbücher verfasst.<br />

Zudem habe ich meine beiden eigenen Plansprachen<br />

Realisanto, das vom Esperanto ausgeht, und Globisch<br />

entwickelt, das ein stark vereinfachtes Englisch ist, aber mit<br />

dem in Ostasien gesprochenen Pidgin-Englischen und dem in<br />

1


der westlichen Hemisphäre verwendeten Kreolen-Englisch<br />

nichts gemeinsam hat. Das zeigt sich am deutlichsten darin,<br />

dass der genau gleiche Wortschatz wie im offiziellen Englischen<br />

verwendet wird und damit kein einziges verballhorntes Wort<br />

vorkommt.<br />

2


Vorwort<br />

<strong>Ägyptisch</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Hieroglyphen</strong>? Was genau ist damit gemeint -<br />

und ist das überhaupt möglich? Da es nach meiner Meinung<br />

sehr wohl möglich ist, diese aussergewöhnliche Sprache, die<br />

als aktiv gesprochene Muttersprache schon vor ein paar<br />

Jahrhunderten ausgestorben ist, wenigstens so weit zu lernen,<br />

dass einfache Gespräche auch <strong>ohne</strong> die Kenntnis von<br />

Hunderten von Zeichen geführt werden können, bin ich auf die<br />

Idee gekommen, dieses Kurzlehrbuch zu schreiben.<br />

Zudem lohnt es sich auch deshalb, das <strong>Ägyptisch</strong>e ein wenig<br />

zu lernen, weil es von den fast zehn Millionen christlichen<br />

Kopten in diesem Land noch heute als eine Liturgiesprache<br />

verwendet wird, allerdings mit einem eigenen Alphabet, das<br />

vom griechischen abgeleitet ist und als koptisches Alphabet<br />

bezeichnet wird. Es hat also die gleiche Bedeutung wie das<br />

Latein für die Katholiken, das Arabische für die Moslems, das<br />

Sanskrit für die Hindus und nicht zuletzt auch das<br />

Bibelhebräische, das ich in diesem Buch so nenne, für die<br />

Juden in den fast zweitausend Jahren ihrer Zerstreuung in alle<br />

Welt.<br />

Es gibt auf dem Markt zwar erstaunlich viele Lehrbücher, aber<br />

ich habe nur zwei gefunden, die ich hier verwenden kann:<br />

Hieroglyphisch - Wort für Wort<br />

Autor Carsten Peust (*1968), gedruckt im Verlag Know-How in<br />

Bielefeld, Erstauflage 1997, seitdem mehrere Neuauflagen.<br />

Egyptian Grammar<br />

Autor Alan Henderson Gardiner (1879 - 1963), dem ebenfalls<br />

3


der Ehrentitel «Sir» verliehen wurde. Dieses Buch wurde 1957<br />

in dritter Auflage von der Oxford University Press in London<br />

gedruckt; die erste Auflage erschien bereits im Jahr 1927.<br />

Gardiner war nicht nur ein bekannter Ägyptologe, sondern<br />

spezialisierte sich auch auf andere antike Sprachen mit<br />

besonderen Alphabeten, und zudem studierte er auch intensiv<br />

Hebräisch und Arabisch.<br />

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden<br />

Lehrbüchern besteht darin, dass im erstgenannten vor allem die<br />

Variante des Neuägyptischen behandelt wird, das in der<br />

sogenannten Ramessidenzeit von 1300 bis 1070 v. Chr.<br />

gesprochen wurde. Diese wurde deshalb so genannt, weil viele<br />

Pharaonen sich Ramses nannten, so auch derjenige, der es<br />

nach den Angaben der Bibel Moses und den Israeliten<br />

besonders schwer machte. In Gardners Buch wird dagegen vor<br />

allem die mittelägyptische Variante berücksichtigt, aber die<br />

Prägung ist ebenfalls Neuägyptisch, das nun einmal am besten<br />

überliefert ist, während es vom Mittel- und Altägyptischen<br />

bedeutend weniger Dokumente gibt. Zudem wirkt Gardners<br />

Buch getreu dem Geist, mit dem die Sprachbücher vor hundert<br />

Jahren noch geschrieben wurden, mehr wie eine<br />

wissenschaftliche Abhandlung von Fakten, während das<br />

Lehrbüchlein von Peust uns in einem lebendigen Stil ins alte<br />

Ägypten eintauchen lässt und zeigt, wie das Leben wirklich war.<br />

Zudem werden jedes einzelne Wort und jeder einzelne Satz<br />

auch mit <strong>Hieroglyphen</strong> geschrieben, auf die ich hier verzichte -<br />

zudem könnte ich sie mit dem Schreibmaterial, das mir zur<br />

Verfügung steht, sowieso nicht schreiben.<br />

So wie in allen anderen Sprachen gab es auch im <strong>Ägyptisch</strong>en<br />

verschiedene Zeitepochen und zudem unterschied sich die<br />

Schriftsprache von der wirklich gesprochenen Alltagssprache<br />

ebenfalls stets deutlich. Das beste Beispiel zum Vergleichen<br />

sind die beiden Varianten im Altgriechischen; dieses kannte<br />

4


nicht nur die sogenannte Koiné, die etwa von 300 v. Chr. bis<br />

300 n. Chr. gesprochen und in der das Neue Testament<br />

geschrieben wurde, sondern hatte auch eine Unterteilung in der<br />

klassischen Sprache, was weniger bekannt ist. Das in den<br />

Gymnasien und Universitäten vermittelte Griechische ist die<br />

Sprache, in der Sokrates und Platon und alle anderen noch<br />

heute bekannten Autoren schrieben, aber es gibt auch eine<br />

noch ältere, die noch drei Kasus (Fälle) mehr hatte, was vor<br />

allem in Homers Werken gesehen werden kann. Wer darüber<br />

mehr wissen will, kann das in meinem Buch «Lehrbuch des<br />

Altgriechischen» nachschauen, das ich schon vor ein paar<br />

Jahren veröffentlicht habe.<br />

Noch etwas zur Ramessidenzeit: Warum im zweiten Buch Mose<br />

im ersten Kapitel geschrieben steht, dass in Ägypten ein neuer<br />

König aufkam, der von Josef und damit auch von all seinen<br />

Verdiensten nichts wusste, liegt vor allem darin, dass in Josefs<br />

Epoche die Dynastie der Hyksos herrschte, die den Israeliten<br />

wohlgesinnt war. Nach dem Sturz dieser Dynastie, die <strong>ohne</strong>hin<br />

von vielen Ägyptern nicht als einheimisch empfunden worden<br />

war, wurden auch über sie alle eingemeisselten Angaben<br />

zerstört, wie es jedes Mal der Brauch war, wenn eine neue<br />

Dynastie die Macht übernahm. Das Gleiche geschah später, als<br />

Moses, der bekanntlich am Hof des Pharao aufgewachsen war,<br />

seinen Titel als Prinz verlor und aus dem Land fliehen musste,<br />

doch es war ein Glück, dass genauso wie bei der Hyksos-<br />

Dynastie nicht alle Angaben vollständig entfernt werden<br />

konnten - da hat sicher auch noch der Eine und Einzige ganz<br />

oben mitgewirkt.<br />

Zum Schluss möchte ich noch klarstellen, dass dieses Buch nur<br />

eine Ergänzung zu den bereits erschienenen Lehrbüchern sein<br />

soll. Es kann vor allem jenen, die diese faszinierende Sprache<br />

auch <strong>ohne</strong> <strong>Hieroglyphen</strong> ein wenig lernen wollen, eine<br />

Hilfestellung anbieten, aber mehr kann und soll es nicht sein.<br />

5


Die Aussprache<br />

Da im <strong>Ägyptisch</strong>en die Vokale genauso wie im Hebräischen und<br />

Arabischen nicht geschrieben wurden - in den beiden letzteren<br />

zählt zum Beispiel das Alef bzw. Alif, der erste Buchstabe, zu<br />

den Ausnahmen -, war es bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

nicht möglich, die genaue Aussprache der ägyptischen Laute<br />

zu identifizieren. Dieser Weg öffnete sich erst, als im Jahr 1799<br />

im Verlauf des Napoleon-Feldzugs, der auch von<br />

Wissenschaftlern begleitet wurde, auf dem vielzitierten Stein<br />

von Rosetta ein Priestertext entdeckt wurde, der auch in<br />

griechischer Übersetzung vorlag. Es dauerte aber noch bis zum<br />

Jahr 1822, bis der Franzose Jean-François Champollion, der<br />

seitdem als der Entzifferer der Hieroglyhen bezeichnet wird,<br />

obwohl er nicht der Einzige war, aufgrund weiterer ägyptischgriechischer<br />

Texte die Tür endgültig aufstossen konnte.<br />

Seitdem ist es möglich, die Vokale der meisten Wörter mehr als<br />

halbwegs so zu bestimmen, wie sie ausgesprochen wurden.<br />

Es gehört zu den grössten Rätseln der Weltgeschichte, in<br />

welcher Sprache sich die Ägypter mit den Hebräern<br />

verständigen konnten, solange diese noch in ihrem Land<br />

lebten. Abgesehen davon, dass die beiden Sprachen sich<br />

sowohl im Wortschatz als auch in der Grammatik derart<br />

unterscheiden, wie sich der Tag von der Nacht unterscheidet,<br />

war auch die Aussprache völlig verschieden. Während es im<br />

Hebräischen mit Ausnahme des Konsonanten «h» keinen<br />

einzigen Hauchlaut gab, aber dafür von Kehllauten nur so<br />

wimmelte, wie es heute von den bekanntesten europäischen<br />

Sprachen noch das Niederländische, Spanische und<br />

Griechische und zudem die keltischen Sprachen sowie von den<br />

deutschen Dialekten das Tirolerische und die immer noch<br />

Hunderten von schweizerdeutschen Dialekten aufweisen - mit<br />

Ausnahme der Kantone Basel und Graubünden -, war im<br />

6


<strong>Ägyptisch</strong>en das genaue Gegenteil der Fall. Es gab also keinen<br />

einzigen Kehllaut - jedenfalls keinen scharfen -, aber dafür<br />

wimmelte es von Hauchlauten, wobei noch zwischen<br />

schwachen und starken unterschieden wurde. Die<br />

Verständigung musste auch deshalb noch schwerer sein, als es<br />

im antiken Hebräischen genauso wie noch heute im Arabischen<br />

nicht nur einen Kehllaut gab, sondern gleich mehrere. In der<br />

heutigen Zeit soll die althebräische Aussprache nach den<br />

Angaben einer Frau, die ich vor vierzig Jahren kannte und die<br />

fliessend Hebräisch sprach - davon konnte ich mich bei einer<br />

Begegnung mit Israelis einmal selber überzeugen -, nur noch<br />

bei den jemenitischen Juden vorkommen, aber es ist<br />

anzunehmen oder genauer zu befürchten, dass es auch damit<br />

vorbei ist, weil seit dieser Zeit bekanntlich einiges geschehen<br />

ist.<br />

Da auch im Deutschen verschiedene Hauchlaute vorkommen<br />

(kh, ph, th), ist es für Deutschsprachige viel leichter als für<br />

andere, sich ein wenig <strong>Ägyptisch</strong> anzueignen, aber es ist hier<br />

insofern noch schwieriger, als es für den Konsonanten «h»<br />

sowohl eine schwache als auch eine starke Aussprache gibt. In<br />

diesem Buch schreibe ich für die letztere genauso wie im oben<br />

erwähnten Know-How-Lehrbüchlein «H» anstelle von «hh»,<br />

weil die Unterschiede so auch optisch deutlicher sind und<br />

zudem in der deutschen Umschreibung fast kein einziger Satz<br />

mit einem «H» beginnt. Warum es sich so verhält, werden wir in<br />

den Beispielsätzen weiter unten noch sehen.<br />

Neben dem «H» gibt es noch einen Laut, den das <strong>Ägyptisch</strong>e<br />

und das Hebräische oder genauer Althebräische diesmal<br />

gemeinsam haben - im heutigen Hebräischen kommt er nicht<br />

mehr vor, dagegen immer noch im Arabischen, und zwar in<br />

allen Dialekten und natürlich erst recht in der geschriebenen<br />

Hochsprache: Das ist der eigentlich lautlose Buchstabe, der im<br />

Hebräischen und Arabischen als «Ayin» bezeichnet und hier<br />

7


genauso wie im Know-How-Lehrbüchlein mit * bezeichnet wird.<br />

Was schon andere geschrieben haben, wiederhole ich hier:<br />

Dieser Laut kann am besten dann ausgesprochen werden,<br />

wenn man auf der Toilette sein Geschäft verrichten muss - oder<br />

man kann ihn sich auch von arabischen Bekannten<br />

vorsprechen lassen.<br />

Ein paar Beispiele können hier eine gute Einführung in die<br />

Aussprache der verschiedenen Laute in dieser Sprache geben:<br />

hej (schwaches «h»)<br />

Hime (starkes «h»)<br />

bakh («kh»)<br />

ramphe («ph»)<br />

Nathe («th»)<br />

Ehemann<br />

Ehefrau<br />

Arbeiter<br />

Jahr<br />

Gott<br />

Die meisten Wörter werden auf der zweitletzten Silbe betont;<br />

damit unterscheidet sich das Altägyptische also auch hier vom<br />

Hebräischen, wo die Betonung bei den meisten auf die letzte<br />

Silbe fällt.<br />

Wenn nicht die zweitletzte Silbe betont wird, steht in diesem<br />

Buch immer ein Akzent darüber:<br />

abát<br />

awín<br />

Monat<br />

Farbe<br />

Das gilt auch dann, wenn die zweitletzte Silbe aus zwei Vokalen<br />

besteht oder wenn ein Kehllaut dazwischenkommt:<br />

shjáthe<br />

Händler<br />

wú*e<br />

Soldat<br />

8


Die Substantive (Hauptwörter)<br />

Wie im Hebräischen und Arabischen gibt es auch im<br />

Altägyptischen nur ein männliches und ein weibliches, aber kein<br />

sächliches Geschlecht. Die beiden obigen Wörter «hej» und<br />

«Hime» deuten bereits an, dass die weiblichen Wörter sich<br />

nicht so wie im Hebräischen oft von den männlichen ableiten<br />

lassen (isch = Mann, ischá = Frau). Es muss also alles brav<br />

auswendig gelernt werden - und umso mehr, als auch alle<br />

Mehrzahlformen unregelmässig gebildet werden:<br />

Arbeiter bakh Arbeiter bjekhje<br />

Bruder san Brüder snuwe<br />

Frau Hime Frauen Hjame<br />

Fuss ret Füsse retwe<br />

Gott nathe Götter nthure<br />

Jahr ramphe Jahre remphawe<br />

Land tha Länder thawe<br />

Monat abát Monate ubúte<br />

Rind uH Rinder uHe<br />

Stadt time Städte tmu<br />

Stunde wna Stunden wnawe<br />

Tag hawe Tage hruwe<br />

Vater jathe Väter jathje<br />

Wort mate Worte, mtuwe<br />

Wörter<br />

9


Es gibt ein paar Wörter, die in der Einzahl und Mehrzahl zwar<br />

gleich klingen, aber verschieden geschrieben werden:<br />

Mensch, Menschen<br />

Schwester, Schwestern<br />

rame<br />

sane<br />

Dazu kommen noch ein paar, die zwar ebenfalls gleich klingen,<br />

aber abgesehen davon, dass sie verschiedene Bedeutungen<br />

haben, auch noch zwei verschiedene Geschlechter kennen:<br />

Hathe (Bett)<br />

= männlich<br />

Hathe (Gefahr) = weiblich<br />

Der bestimmte und unbestimmte Artikel<br />

Im Gegensatz zum Hebräischen und Arabischen sowie zum<br />

Altgriechischen und zum Latein oder genauer zum klassischen<br />

Schriftlatein - im Vulgärlatein gab es ihn, siehe in meinem Buch<br />

«Lehrbuch des Vulgärlateins» -, wo der bestimmte Artikel nur<br />

bei einer Betonung verwendet wird, kennt das <strong>Ägyptisch</strong>e beide<br />

Artikel. Dabei ist der unbestimmte in beiden Geschlechtern<br />

nicht nur identisch, sondern wird auch noch gleich geschrieben:<br />

ein Bruder we*san eine Schwester we*sane<br />

Mit dem bestimmten Artikel wird aber in beiden Geschlechtern<br />

unterschieden:<br />

der Bruder phe san die Schwester the sane<br />

In der Mehrzahl ist der bestimmte Artikel in beiden<br />

Geschlechtern sowohl mündlich als auch schriftlich identisch:<br />

10


die Brüder ne snuwe die Schwestern ne sane<br />

Der unbestimmte Artikel wird in beiden Geschlechtern ähnlich<br />

wie in einigen romanischen Sprachen im Sinn von «einige»<br />

ausgedrückt. Allerdings gibt es hier im Gegensatz zu dort nur<br />

ein Wort, das in beiden Geschlechtern ebenfalls gleich<br />

geschrieben wird:<br />

(einige) Brüder<br />

(einige) Schwestern<br />

nhéjne snuwe<br />

nhéjne sane<br />

Die Kasus (Fälle)<br />

Hier ist das <strong>Ägyptisch</strong>e viel einfacher als zum Beispiel das<br />

Sanskrit, das in der gleichen Epoche in Indien ein ähnlich<br />

hohes Ansehen genoss und noch heute nicht weniger als<br />

sieben Kasus aufweist. Es gibt formal nur einen Genitiv, der mit<br />

dem Konsonanten «n» ausgedrückt wird, aber wenn er direkt<br />

vor den beiden sogenannten Lippenlauten «b» und «p» steht,<br />

verschmelzt er mit diesen zu einem «m», das genau gleich<br />

geschrieben wird, und zwar mit einer flachen «Welle»:<br />

die Schule<br />

die Götter des Landes<br />

the *u n sube<br />

ne nthure m phe tha<br />

Genau ausgedrückt bedeutet die obere Variante «Haus von<br />

Unterricht» oder «Unterrichtshaus», deshalb fehlt hier ein<br />

bestimmter Artikel.<br />

Es kommt also auch darauf an, ob das Wort im Genitiv<br />

männlich oder weiblich ist. Hier sind «tha» (Land) männlich und<br />

«*u» (Haus) weiblich.<br />

11


Es ist auch möglich, diese Genitiv-Partikel wegzulassen, weil<br />

die Bedeutung meistens klar ist, und dann wird sie auch nicht<br />

immer geschrieben:<br />

the *u sube - ne thure phe tha<br />

Besonders wenn zwei «n» direkt aufeinanderfolgen, ist das<br />

Weglassen von einem schon aus klanglichen Gründen sowieso<br />

besser:<br />

Jesus Christus ist der Sohn Gottes und der Retter der Welt.<br />

Jesus Krist shure (n) Nathe n Pheshate (m) phe tha.<br />

Dabei wird das «n», das hier «und» bedeutet, anders<br />

geschrieben als das Genitivwort.<br />

Diese Konstruktion erinnert ein wenig ans Bibelhebräische, in<br />

dem es möglich war, das Wort «schel» wegzulassen und die<br />

beiden betreffenden Substantive durch eine Umformung des<br />

ersten direkt miteinander zu verbinden; diese Konstruktion wird<br />

in der Fachsprache als «Status constructus» bezeichnet und<br />

kommt sowohl im Hebräischen als auch im klassischen<br />

Arabischen häufig vor.<br />

Das bekannteste Beispiel dafür ist der Ausdruck «b’néi<br />

Jíssra’el», der im Alten Testament Tausende Male vorkommt<br />

und in den deutschen Übersetzungen meistens mit «Kinder<br />

Israel» wiedergegeben wird, obwohl es streng genommen auch<br />

«Söhne Israels» heissen könnte. Im heutigen Hebräischen wird<br />

in der Umgangssprache nur noch die Konstruktion mit «schel»<br />

verwendet, solange kein fester Begriff wie Israel vorkommt;<br />

dabei steht ganz vorn auch noch der bestimmte Artikel:<br />

b’néi Jíssra’el = ha-banim (schel) Jíssra’el<br />

12


Oft kommen im Hebräischen und Arabischen genauso wie im<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en Vokalverschiebungen vor:<br />

DE: der Sohn<br />

HB: ha-ben<br />

AR: al-*ibn<br />

die Söhne<br />

ha-banim<br />

al-*ibnâ<br />

Schon diese wenigen Beispiele zeigen, wie sehr sich das<br />

Hebräische und Arabische auch im Wortschatz vom<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en unterscheiden.<br />

Die Adjektive (Eigenschaftswörter)<br />

Wie im Hebräischen und Arabischen stehen die Adjektive auch<br />

im <strong>Ägyptisch</strong>en direkt hinter den Substantiven und Eigennamen<br />

auf die sie sich beziehen, wobei die meisten nur eine Form<br />

haben, also unveränderlich sind. Das gilt aber nicht für «*a»<br />

(gross), das im Gegensatz zu «kwej» nur eine geistige Grösse<br />

oder das Alter ausdrückt:<br />

der grosse bzw. ältere Bruder phe san *a<br />

die grosse bzw. ältere Schwester<br />

the sane *áe<br />

die grossen bzw. älteren Brüder<br />

die grossen bzw. älteren Schwestern<br />

ne snuwe *áje<br />

ne sane *áje<br />

Auch hier werden die beiden Mehrzahlformen gleich<br />

geschrieben.<br />

Eine ganze Reihe von Adjektiven erfüllt zugleich die Funktion<br />

13


eines Verbs (Tätigkeitswortes), was von den bekannten<br />

Sprachen auch im Japanischen und Koreanischen so<br />

vorkommt:<br />

allein (sein)<br />

breit (sein)<br />

dick (sein),<br />

(auch: dick werden)<br />

fern (sein)<br />

gelb (sein)<br />

gleich (sein)<br />

hungrig (sein)<br />

leer (sein)<br />

sauber (sein)<br />

schön (sein)<br />

schwanger (sein)<br />

tot (sein)<br />

unverletzt (sein)<br />

voll (sein)<br />

warm (sein)<br />

weit (sein)<br />

zufrieden (sein)<br />

zusammen (sein)<br />

wé*e<br />

was’ch<br />

wmath<br />

wíje<br />

tashr<br />

thath<br />

Hkwá<br />

shwá<br />

w*áb<br />

*níj<br />

á<br />

maw<br />

wtshíj<br />

maH<br />

shmam<br />

was’ch, wíje<br />

hire<br />

ire wé*e (mit = erm)<br />

Das sind nur die Grundformen. Weiter unten werde ich auf<br />

diese Verbaladjektive, wie sie in der Fachsprache genannt<br />

werden, noch näher eingehen. Die meisten werden nicht mit<br />

14


den oben aufgeführten Verformen ausgedrückt, sondern mit<br />

dem sogenannten Stativ, der eines der Markenzeichen des<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en ist.<br />

Ähnlich wie im Bibelhebräischen und noch heute im Arabischen<br />

- in allen Dialekten und in der Hochsprache - wird nicht so<br />

scharf zwischen den drei Steigerungsformen Positiv,<br />

Komparativ und Superlativ unterschieden, ja, es gibt im<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en sogar nur das Grundwort. Um eine Steigerung<br />

auszudrücken, wird ein ähnlicher Ausdruck verwendet, wie er in<br />

vielen asiatischen und ansatzweise auch in den keltischen<br />

Sprachen vorkommt:<br />

er ist grösser als ich<br />

sie ist grösser als ich<br />

se *a eráj<br />

se *áe eráj<br />

Locker übersetzt lauten diese Sätze so:<br />

Er/sie ist gross bzw. alt im Vergleich zu mir.<br />

Das letzte Wort «eráj», dessen letzter Buchstabe «j» eingefügt<br />

wird, bedeutet also «zu mir».<br />

Um eine Steigerung auszudrücken, genügt also die Formel<br />

«Adjektiv + Personalendung». Da diese Endungen in ihrem<br />

Gesamtzusammenhang erst dann richtig verstanden werden<br />

können, wenn die persönlichen und besitzanzeigenden<br />

Fürwörter und zudem die Konstruktion der Tätigkeitswörter<br />

behandelt worden sind, führe ich hier noch nicht alle auf.<br />

Im Hebräischen und Arabischen ist die Konstruktion gleich:<br />

HB: Hu gadól meméni.<br />

AR: Hu akbar miní.<br />

15


Wenn zwei Substantive oder Eigennamen verbunden werden,<br />

kommt die Partikel «n» zum Zug, von der die entsprechenden<br />

Personalpartikel (hier «eráj») abgeleitet werden:<br />

Ursula ist grösser als Elena - und Elena ist stärker als Ursula.<br />

Ursula *áe n Elena - erm Elena thél n Ursula.<br />

Es fällt auf, dass es in allen drei Sprachen für das Verb «sein»<br />

keine eigene Konjugation gibt - wie übrigens auch nicht im<br />

Russischen, Ukrainischen und Weissrussischen -, aber das gilt<br />

nur für die Gegenwart.<br />

--------------------------------------------------------------------------------<br />

Allerdings gibt es im <strong>Ägyptisch</strong>en dann, wenn eine Eigenschaft<br />

unveränderlich ist, in den beiden ersten Personen - also nicht<br />

auch in den dritten - sehr wohl eine Konjugation für «sein»,<br />

logischerweise vor allem bei den Familien- und<br />

Verwandtschaftsbezeichnungen, aber nur in der Gegenwart:<br />

ich bin<br />

du bist (m.)<br />

du bist (f.)<br />

wir sind<br />

ihr seid<br />

anákh<br />

nthakh<br />

ntha<br />

anán<br />

nthathn<br />

Die beiden Varianten von «ich bin» unterscheiden sich dadurch,<br />

dass bei der männlichen ganz rechts ein sitzender Mann und<br />

bei der weiblichen eine sitzende Frau zu sehen sind, aber das<br />

Gleiche trifft nur noch bei «du bist» für eine Frau zu.<br />

In Verbindung mit diesem «sein» stehen die besitzanzeigenden<br />

Fürwörter im Gegensatz zu allen anderen Verben immer<br />

dazwischen, wobei genau zwischen den beiden Geschlechtern<br />

unterschieden werden muss. Das eigentliche Schlüsselwort ist<br />

16


«the», für das es je nach Person verschiedene Wörter gibt:<br />

thekh, the, thef, thes, then, thethn, thew<br />

ich bin dein (m.) Bruder<br />

ich bin dein (f.) Bruder<br />

ich bin deine (m.) Schwester<br />

ich bin deine (f.) Schwester<br />

anáth thekh san<br />

anáth the san<br />

anáth thekh sane<br />

anáth the sane<br />

ich bin sein Bruder<br />

ich bin ihr Bruder<br />

ich bin seine Schwester<br />

ich bin ihre Schwester<br />

ich bin euer Bruder<br />

ich bin eure Schwester<br />

anáth thef san<br />

anáth thes san<br />

anáth thef sane<br />

anáth the sane<br />

anáth thethn san<br />

anáth thethn sane<br />

du (m.) bist sein Bruder<br />

du (f.) bist seine Schwester<br />

du (m.) bist unser Bruder<br />

du (f.) bist unsere Schwester<br />

du (m.) bist ihr (Pl.) Bruder<br />

du (f.) bist ihre (Pl.) Schwester<br />

nthakh thef san<br />

ntha thef sane<br />

nthakh then san<br />

nthakh then sane<br />

nthakh thew san<br />

ntha thew sane<br />

wir sind deine (m.) Brüder<br />

wir sind deine (f.) Brüder<br />

17<br />

anán thekh snuwe<br />

anán the snuwe


wir sind deine (m.) Schwestern<br />

wir sind deine (f.) Schwestern<br />

wir sind seine Brüder<br />

wir sind ihre Brüder<br />

wir sind seine Schwestern<br />

wir sind ihre Schwestern<br />

wir sind eure Brüder<br />

wir sind eure Schwestern<br />

wir sind ihre Brüder<br />

wir sind ihre Schwestern<br />

anán thekh sane<br />

anán the sane<br />

anán thef snuwe<br />

anán the snuwe<br />

anán thef sane<br />

anán thes sane<br />

anán thethn snuwe<br />

anán thethn sane<br />

anán thew snuwe<br />

anán thew sane<br />

ihr seid seine Brüder<br />

ihr seid ihre Brüder<br />

ihr seid seine Schwestern<br />

ihr seid ihre Schwestern<br />

ihr seid unsere Brüder<br />

ihr seid unsere Schwestern<br />

ihr seid ihre Brüder<br />

ihr seid ihre Schwestern<br />

nthathn thef snuwe<br />

nthathn thes snuwe<br />

nthathn thef sane<br />

ntathn thes sane<br />

ntahthn then snuwe<br />

nthathn then sane<br />

nthathn thew snuwe<br />

nthathn thew sane<br />

Bei den Kombinationen «du - ich» und «ihr - meine» werden<br />

diese drei getrennten Wörter verwendet:<br />

pha (m.), tha (f.), na (Mehrzahl)<br />

du bist mein Bruder<br />

du bist meine Schwester<br />

18<br />

nthakh pha san<br />

ntha tha sane


ihr seid meine Brüder<br />

ihr seid meine Schwestern<br />

nthathn na snuwe<br />

nthathn na sane<br />

Diese Konstruktion kann auch bei allgemein gültigen Aussagen<br />

für die ganze Welt verwendet werden:<br />

Jesus Christus, du bist der Sohn Gottes, du wirst die Welt<br />

retten.<br />

Jesus Krist, nthakh shure (n) Nathe, ekhe shite phe tha.<br />

In der dritten Person Einzahl sieht diese Aussage <strong>ohne</strong> das<br />

entsprechende Personalverb so aus:<br />

Jesus Christus ist der Sohn Gottes und der Retter der Welt.<br />

Jesus Krist shure (n) Nathe n Pheshate (m) phe tha.<br />

Dabei werden die beiden «n» verschieden geschrieben.<br />

Im Hebräischen und Arabischen sieht dieser Satz so aus:<br />

HB: Jeschúa ha-Ben Elohím we ha-Maschíach schel ha-olám.<br />

AR: Isahu Ibnû Allâhin wa MasíHu-l*alâmin. (Klassisch)<br />

Isahu Ibn Allâh wa MasíH al*alâm. (Dialekt)<br />

Isahu Ibn Allâh wa MasíH ad-dunyâ. (Dialekt)<br />

Das zweite Dialektwort «dunyâ», das in verschiedenen<br />

Dialekten auch «donyâ» ausgesprochen wird, ist in viele<br />

Sprachen von Ländern eingedrungen, in denen der Islam<br />

vorherrscht.<br />

19


Da es sehr gute Kenntnisse des <strong>Ägyptisch</strong>en und auch der<br />

<strong>Hieroglyphen</strong> braucht, um in diesem Bereich noch tiefer<br />

einzusteigen, gehe ich hier nicht weiter darauf ein, aber es ist<br />

wichtig zu wissen, dass es für unveränderliche Eigenschaften<br />

eine solche Konjugation gibt.<br />

Immerhin braucht es jetzt, da ich die Possessivpronomina bzw.<br />

die besitzanzeigenden Fürwörter bereits vorgestellt habe, kein<br />

eigenes Kapitel mehr wie in den anderen Sprachlehrbüchern,<br />

die ich bis heute geschrieben habe.<br />

------------------------------------------------------------------------------<br />

Gerade diese Denkweise mit dem meistens fehlenden «sein»,<br />

die das <strong>Ägyptisch</strong>e mit dem Hebräischen und Arabischen teilt,<br />

ist auch eine Erklärung dafür, dass der weltberühmte Satz<br />

«Allâhu akbar» (Gott ist gross), den streng genommen nicht nur<br />

die Moslems, sondern auch die Juden und Christen so sagen<br />

könnten, gleich alle drei Bedeutungen hat:<br />

Gott ist gross - Gott ist grösser - Gott ist der grösste<br />

Sowohl im Bibel- als auch im Neuhebräischen gibt es rein<br />

formal keine Steigerungsform, also weder einen Komparativ<br />

noch einen Superlativ, so dass vor das Adjektiv nur der<br />

bestimmte Artikel gestellt wird. Dagegen gibt es im Arabischen<br />

sowohl in der Hochsprache als auch in den Dialekten einen<br />

Komparativ, der mit dem Superlativ zusammenfällt und in der<br />

Fachsprache als Elativ bezeichnet wird.<br />

Der Ausdruck «Allâhu akbar» kann also sowohl «grösser» als<br />

auch «der grösste» lauten. Die Grundform «gross» lautet<br />

männlich «kabír» und weiblich «kabíra»; genau gleich wie fast<br />

alle anderen Adjektive wird auch dieses in der Steigerung<br />

umgestülpt, so dass das Wort dann mit «a» beginnt (kabîr -<br />

ákbar). Im Bibelhebräischen ist «gadól», dem das weibliche<br />

20


«g’dolá» entspricht, in allen Stufen identisch, und im modernen<br />

Hebräischen wird «jotér» (mehr) und «hachí» (meist)<br />

vorangestellt:<br />

Gott ist der Grösste = Nathe *a (AG)<br />

Allâhu ákbar (AR)<br />

Elohím hu ha-gadól (Bibelhebräisch)<br />

Elohím hachí gadól (Neuhebräisch)<br />

Die Wörter «hachí» (am meisten) und «jotér» (mehr) müssen<br />

auch im Neuhebräischen immer mit dem bestimmten Artikel<br />

verbunden werden.<br />

Im Neuhebräischen wird das männliche Personalpronomen<br />

«hu» meistens weggelassen, das gilt auch für das weibliche<br />

«hi»:<br />

Eva war die erste Frau in der Welt.<br />

Chawá (hi) hajtá ha-ischá ha-rischoná ba-olám.<br />

Zudem können in beiden Hebräisch-Varianten solche Wörter,<br />

die höhere Begriffe bezeichnen, auch in der Mehrzahl<br />

ausgedrückt werden, wobei sie zugleich den Sinn einer Einzahl<br />

enthalten:<br />

El, Eloáh - Elohím<br />

Anstelle von Elohím wird von den Juden aber schon seit vielen<br />

Jahrhunderten fast nur das Wort «Adonai» verwendet, das zwar<br />

von «adón» (Herr) abgeleitet wird, aber nicht «meine Herren»<br />

bedeutet und trotzdem genauso wie Elohím eine versteckte<br />

Anspielung auf die göttliche Dreieinigkeit sein könnte, von der<br />

in der Bibel aber nirgendwo mit diesem einen Wort die Rede ist.<br />

21


Die Mehrzahl «meine Herren» lautet «rabotái» und wird von<br />

«rab» (Meister) abgeleitet; streng genommen bedeutet das<br />

weltbekannte Wort «Rabbi» also «mein Meister». Die Einzahl<br />

von «adón» lautet mit dem Possessivpronomen der ersten<br />

Person Einzahl «adoní»; als der Jünger Thomas erkannte, dass<br />

Jesus tatsächlich auferstanden war, und darauf vor ihm<br />

niederkniete, rief er diese Worte aus: «Adoní we Elí! - Mein Herr<br />

und mein Gott!» Die Umgangssprache unter den Juden war<br />

zwar Aramäisch, das ziemlich genau in der Mitte zwischen dem<br />

Arabischen und dem Hebräischen steht, das aber nur noch in<br />

den Synagogen verwendet wurde, aber wenn man Worte aus<br />

dem Alten Testament sagte, war es üblich, das auf Hebräisch<br />

zu tun.<br />

In einem der berühmtesten hebräischen Sätze kommen Elohim<br />

und Adonai sogar zusammen vor:<br />

Schm’a Jíssra’el, Adonai Eloheinu Adonai echad!<br />

Höre, oh Israel, der Herr ist unser Gott, der einzige Gott!<br />

Dabei enthält «Eloheinu» die angehängte Possessivform von<br />

«unser». Auch dies haben das Hebräische und Arabische mit<br />

dem <strong>Ägyptisch</strong>en gemeinsam, wie wir weiter unten noch sehen<br />

werden.<br />

Anzufügen ist noch, dass oft auch «Adonoi echod», also mit<br />

zwei «o», und sogar «Jíssro’el» gesagt wird, und dass es<br />

zudem eine weibliche Variante «achát» gibt. Auch dies ist ein<br />

Markenzeichen der semitischen Sprachen, dass es für alle<br />

Zahlen und zudem auch für alle Verben je eine männliche und<br />

weibliche Variante gibt. Dagegen wird im <strong>Ägyptisch</strong>en nur bei<br />

den Ziffern 1 und 2 zwischen den beiden Geschlechtern<br />

unterschieden.<br />

Mit «Adonai» fährt man auf jeden Fall immer richtig, doch es ist<br />

22


trotzdem wichtig, auch die drei anderen Wörter zu kennen, die<br />

manchmal auch noch verwendet werden:<br />

Ha-Schem - wörtlich übersetzt «der Name», womit sofort klar<br />

wird, wer gemeint ist; dieser Ausdruck kann auch<br />

mündlich anstelle von «Adonai» verwendet werden<br />

JHWH - von «Jahwe» abgeleitet, das auszusprechen vor allem<br />

unter den ultraorthodoxen Juden nicht zu empfehlen ist,<br />

aber auch das bekanntere «Jehova» war nie ganz<br />

korrekt, wie wir heute wissen<br />

G’tt - auch dieses Wort wird nur geschrieben und kommt in den<br />

deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften für Juden<br />

vor<br />

Dieses «Ha-Schem» ähnelt am meisten meinem eigenen<br />

Spezialausdruck «Der Eine und Einzige», mit dem sogar noch<br />

klarer ausgedrückt wird, wer gemeint ist.<br />

Als Ergänzung ist noch zu erwähnen, dass es im Alten<br />

Testament neben den oben erwähnten Wörtern noch mehr als<br />

zwanzig andere gibt, die für Gott verwendet werden, so auch<br />

«El Schaddai», das mehrere Bedeutungen im Sinn von<br />

Barmherzigkeit und Liebe hat.<br />

Obwohl es im <strong>Ägyptisch</strong>en Hunderte, ja, sogar Tausende von<br />

Namen für Götter und Göttinnen gab, konnte im Gegensatz<br />

zum Hebräischen das Wort «Nathe» als Universalwort immer<br />

verwendet werden. Das Gleiche galt schon seit jeher für das<br />

arabische Wort «Allâh», das auch in allen anderen Ländern<br />

verwendet werden kann, wo der Islam dominiert, obwohl die<br />

23


einzelnen Sprachen für Gott auch eigene Wörter haben, so im<br />

Türkischen «Tanri», im Kurdischen «Xwedê» («Chuedé»<br />

ausgesprochen), im Persischen «Chodá» oder im Indonesisch-<br />

Malaiischen «Tuhan», das nicht mit dem fast gleich lautenden<br />

und ebenfalls viel verwendeten Wort «Tuan», das «Herr»<br />

bedeutet, verwechselt werden darf. Dieses «Tuhan» ist auch<br />

deshalb wieder wichtig geworden, weil es in Malaysia seit ein<br />

paar Jahren für alle, die keine Moslems sind, verboten ist, das<br />

Wort «Allah» zu verwenden.<br />

Genau genommen entspricht auch das nicht der klassischen<br />

Sprache, in der auch heute noch zwischen dem Nominativ,<br />

Genitiv und Akkusativ unterschieden wird:<br />

(der) Gott<br />

(des) Gottes<br />

(den) Gott<br />

Allâhun<br />

Allâhin<br />

Allâhan<br />

Nur beim Dativ, der mit «lil» umschrieben wird, ist es etwas<br />

schwieriger, aber es wird meistens der Nominativ verwendet,<br />

wobei dann das «a» vorn und das «n» hinten wegfallen:<br />

(dem) Gott<br />

lillâhu<br />

In Verbindung mit einem anderen Substantiv oder einem<br />

Adjektiv (Eigenschaftswort) fällt das «n» wie im Dativ am<br />

Schluss weg:<br />

der grosse Gott<br />

des grossen Gottes<br />

dem grossen Gott<br />

den grossen Gott<br />

Allâhu l-kabîr<br />

Allâhi l-kab’îr<br />

lillâhu l-kabîr<br />

Allâha l-kabîr<br />

24


In den Dialekten werden diese sechs Endungen (-u, -un, -i, -in,<br />

a-, -an) nicht verwendet, zudem sind diese drei Vokale (u, i, a)<br />

die einzigen im Hocharabischen. Die anderen Vokale «e» und<br />

«o» kommen nur in den Dialekten vor.<br />

Als Ergänzung sei noch erwähnt, dass es im Hebräischen für<br />

den Himmel sogar nur ein Mehrzahlwort gibt, was schon im<br />

ersten Satz der Bibel gesehen werden kann:<br />

Im Anfang schuf Gott den/die Himmel und die Erde.<br />

B’reschít barâ Elohím et ha-schamájim we’et he-árets.<br />

Dabei steht das Wort «et» für den Akkusativ; zudem wird die<br />

Endung «-ájim» nur so geschrieben, aber fast immer «-áim»<br />

ausgesprochen, also «ha-schamáim».<br />

25


Die Demonstrativpronomina<br />

(Die hinweisenden Fürwörter)<br />

Hier ist es insofern leicht, als hinter die bestimmten Artikel<br />

einfach ein «j» angehängt wird:<br />

der Bruder phe san dieser Bruder phej san<br />

die Schwester the sane diese Schwester thej sane<br />

die Brüder ne snuwe diese Brüder nej snuwe<br />

die Schwestern ne sane diese Schwestern nej sane<br />

Natürlich können diese drei Wörter auch alleinstehend<br />

verwendet werden:<br />

phej = dieser (Bruder)<br />

thej = diese (Schwester)<br />

nej = diese (Brüder, Schwestern)<br />

In Verbindung mit einem Adjektiv steht dieses noch hinter dem<br />

Demonstrativpronomen:<br />

dieser grosse Bruder phej san *a<br />

diese grosse Schwester<br />

thej sane *áe<br />

diese grossen Brüder<br />

diese grossen Schwestern<br />

nej snuwe *áje<br />

nej sane *áje<br />

26


Die Personalpronomina<br />

(Die persönlichen Fürwörter)<br />

Wie stark sich das <strong>Ägyptisch</strong>e vom Hebräischen und<br />

Arabischen unterscheidet, zeigt sich auch hier, aber sie haben<br />

wenigstens gemeinsam, dass in der zweiten und dritten Person<br />

Einzahl - doch nicht in der Mehrzahl - genau unterschieden<br />

wird, ob es sich um ein männliches oder ein weibliches Wesen<br />

handelt. Auf der anderen Seite gibt es kein eigenes Wort für<br />

«es» wie im Deutschen oder Englischen, es ist genauso wie in<br />

den romanischen Sprachen mit dem männlichen identisch.<br />

Deutsch: <strong>Ägyptisch</strong>: Hebräisch: Arabisch:<br />

ich thi aní anâ<br />

du (m.) thekh atá anta<br />

du (f.) the at anti<br />

er, es se hu huwa<br />

sie se hi hiya<br />

wir then anáchnu naHnu<br />

ihr (m.) thethn atém antum<br />

ihr (f.) thethn atén ántunna<br />

sie (m.) se hem hum<br />

sie (f.) se hen hunna<br />

Hier ist anzumerken, dass «se» in beiden Geschlechtern gleich<br />

geschrieben wird, aber nicht «thi». Der entscheidende<br />

Unterschied liegt auch hier darin, dass beim männlichen Wort<br />

ganz rechts ein sitzender Mann gezeichnet wird, während beim<br />

27


weiblichen eine sitzende Frau zu sehen ist.<br />

Der Vokal «a» wird im Arabischen sowohl in der Hochsprache<br />

als auch in den Dialekten oft wie ein «ä» ausgesprochen. Hier<br />

führe ich nur die Varianten der Hochsprache auf, die sich auch<br />

hier zum Teil deutlich von den Dialekten unterscheiden. Die<br />

erste Person Einzahl wird dort je nach Region und Person nur<br />

mit zwei kurzen «a» sowohl «ána» als auch «aná»<br />

ausgesprochen. Die zweite Person Einzahl «ant» ist fast überall<br />

in beiden Geschlechtern identisch, demensprechend gibt es<br />

auch bei den Verben im Gegensatz zur Hochsprache keine<br />

Unterschiede. In der ersten Person Mehrzahl ist zudem anstelle<br />

von «naHnu» fast nur «naHn» zu hören.<br />

Auch im Akkusativ und Dativ hat das <strong>Ägyptisch</strong>e mit dem<br />

Hebräischen und Arabischen etwas gemeinsam: Wie dort<br />

werden die Personalpronomina auch hier hinten angehängt. Im<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en sind es die gleichen, die ich oben bei der<br />

Spezialkonjugation von «sein» mit unveränderlichen<br />

Eigenschaften bereits aufgeführt habe:<br />

-ej, -ekh, -e, -ef, -es, -en, -ethn, -ew<br />

Da es im <strong>Ägyptisch</strong>en von unregelmässigen Verben wimmelt,<br />

führe ich hier nur Beispiele für das Verb «finden» auf, das auch<br />

im oben erwähnten Lehrbüchlein von Carsten Peust als<br />

«Paradeverb» verwendet wird:<br />

ich finde mich<br />

ich finde dich (m.)<br />

ich finde dich (f.)<br />

thi gimej<br />

thi gimekh<br />

thi gime<br />

ich finde ihn thi gimef, thi gimth *<br />

ich finde sie (Sg.)<br />

ich finde uns<br />

thi gimes<br />

thi gimen<br />

28


ich finde euch<br />

ich finde sie (Pl.)<br />

thi gimethn<br />

thi gimew<br />

* Das ist eine zweite mögliche Variante, aber nur für die dritte<br />

Person Einzahl.<br />

du (m.) findest mich<br />

du (f.) findest mich<br />

du (m.) findest dich<br />

du (f.) findest dich<br />

du (m.) findest ihn<br />

du (f.) findest ihn<br />

du (m.) findest sie (Sg.)<br />

du (f.) findest sie (Sg.)<br />

du (m.) findest uns<br />

du (f.) findest uns<br />

du (m.) findest sie (Pl.)<br />

du (f.) findest sie (Pl.)<br />

thekh gimej<br />

the gimej<br />

thekh gimekh<br />

the gime<br />

thekh gimef, thekh gimth<br />

the gimef, the gimth<br />

thekh gimes<br />

the gimes<br />

thekh gimen<br />

the gimen<br />

thekh gimew<br />

the gimew<br />

er/sie findet mich<br />

er/sie findet dich (m.)<br />

er/sie findet dich (f.)<br />

er/sie findet ihn<br />

er/sie findet sie<br />

se gimej<br />

se gimekh<br />

se gime<br />

se gimef, se gimth<br />

se gimes<br />

29


er/sie findet uns<br />

er/sie findet euch<br />

er/sie findet sie (Pl.)<br />

se gimen<br />

se gimethn<br />

se gimew<br />

wir finden dich (m.)<br />

wir finden dich (f.)<br />

wir finden ihn<br />

wir finden sie<br />

wir finden uns<br />

wir finden euch<br />

wir finden sie (Pl.)<br />

then gimekh<br />

then gime<br />

then gimef, then gimth<br />

then gimes<br />

then gimen<br />

then gimethn<br />

then gimew<br />

ihr findet mich<br />

ihr findet ihn<br />

ihr findet sie<br />

ihr findet uns<br />

ihr findet euch<br />

ihr findet sie (Pl.)<br />

thethn gimej<br />

thethn gimef<br />

thethn gimes<br />

thethn gimen<br />

thethn gimethn<br />

thethn gimew<br />

Die Formen der dritten Person Mehrzahl sind mit denen in der<br />

Einzahl identisch:<br />

se gimej<br />

usw.<br />

sie finden mich<br />

Für die Vergangenheit wird eine eigene Konstruktion<br />

30


verwendet, die wie für die meisten anderen Verben von einem<br />

eigenen Verbstamm abgeleitet und in der Fachsprache als<br />

Stativ bezeichnet wird. Weiter unten gehe ich näher auf ihn ein.<br />

Beim Verb »finden»<br />

Bei «finden» lautet der Verbstamm «gemú-«, dementsprechend<br />

sieht die Konjugation so aus:<br />

ich fand mich<br />

ich fand dich (m.)<br />

ich fand dich (f.)<br />

ich fand ihn<br />

ich fand sie (Sg.)<br />

ich fand<br />

ich fand euch<br />

ich fand sie (Pl.)<br />

gemúj thi<br />

gemúj thekh<br />

gemúj the<br />

gemúj se<br />

gemúj se<br />

gemúj then<br />

gemúj thethn<br />

gemúj se<br />

Auch hier sind die Formen der dritten Person Mehrzahl mit<br />

denen in der Einzahl identisch.<br />

du (m.) fandest mich<br />

du (f.) fandest mich<br />

du (m.) fandest dich<br />

du (f.) fandest dich<br />

du (m.) fandest ihn<br />

du (f.) fandest ihn<br />

du (m.) fandest sie<br />

du (f.) fandest sie<br />

gemúkh thi<br />

gemú thi<br />

gemúkh thekh<br />

gemú the<br />

gemúkh se<br />

gemú se<br />

gemúkh se<br />

gemú se<br />

31


du (m.) fandest uns<br />

du (f.) fandest uns<br />

du (m.) fandest euch<br />

du (f.) fandest euch<br />

du (m.) fandest sie<br />

du (f.) fandest sie<br />

gemúkh then<br />

gemú then<br />

gemúkh thethn<br />

gemú thethn<br />

gemúkh se<br />

gemú se<br />

er fand mich<br />

er fand dich (m.)<br />

er fand dich (f.)<br />

er fand ihn<br />

er fand sie<br />

er fand uns<br />

er fand euch<br />

er fand sie<br />

gemúkh thi<br />

gemúkh thekh<br />

gemúkh the<br />

gemúkh se<br />

gemúkh se<br />

gemúkh then<br />

gemúkh thethn<br />

gemúkh se<br />

sie fand mich<br />

sie fand dich (m.)<br />

sie fand dich (f.)<br />

sie fand ihn<br />

sie fand sie<br />

sie fand uns<br />

sie fand euch<br />

sie fand euch<br />

gemú thi<br />

gemú thekh<br />

gemú the<br />

gemú se<br />

gemú se<br />

gemú then<br />

gemú thethn<br />

gemú se<br />

32


Im Gegensatz zur Gegenwart wird beim Subjekt in der<br />

Vergangenheit zwischen einer männlichen und weiblichen<br />

Variante unterschieden:<br />

gemúkh (m.) - gemú (f.)<br />

wir fanden dich (m.)<br />

wir fanden dich (f.)<br />

wir fanden ihn<br />

wir fanden sie<br />

wir fanden uns<br />

wir fanden euch<br />

wir fanden sie<br />

gemún thekh<br />

gemún the<br />

gemún se<br />

gemún se<br />

gemún then<br />

gemún thethn<br />

gemún se<br />

ihr fandet mich<br />

ihr fandet ihn<br />

ihr fandet sie<br />

ihr fandet uns<br />

ihr fandet euch<br />

ihr fandet sie<br />

gemúthn thi<br />

gemúthn se<br />

gemúthn se<br />

gemúthn then<br />

gemúthn thethn<br />

gemúthn se<br />

sie fanden mich<br />

sie fanden dich (m.)<br />

sie fanden dich (f.)<br />

sie fanden ihn<br />

sie fanden sie<br />

gemúw thi<br />

gemúw thekh<br />

gemúw the<br />

gemúw se<br />

gemúw se<br />

33


sie fanden uns<br />

sie fanden euch<br />

sie fanden sie (Pl.)<br />

gemúw then<br />

gemúw thethn<br />

gemúw se<br />

Die Verneinung gehört im <strong>Ägyptisch</strong>en zumindest in der<br />

Gegenwart zu den einfachsten Bereichen. Es genügt, ganz an<br />

den Satzanfang den Konsonanten «n» zu stellen, der im<br />

Gegensatz zum oben bereits vorgestellten Genitivwort zwar<br />

ebenfalls auf einer flachen «Welle», aber noch zusätzlich mit<br />

einem nach links ausgerichteten Stiefel gezeichnet wurde:<br />

ich finde dich (m.)<br />

ich finde dich (m.) nicht<br />

du (f.) findest mich<br />

du (f.) findest mich nicht<br />

thi gimekh<br />

n thi gimekh<br />

the gimej<br />

n the gimej<br />

Um eine Verneinung zu verstärken, kann ans Satzende das<br />

Wort «en» gestellt werden, das gleich mit mehreren Figuren<br />

geschrieben wurde, am Schluss mit einem sitzenden Mann,<br />

wenn ein Mann sprach oder schrieb, oder mit einer sitzenden<br />

Frau, wenn eine Frau sprach oder schrieb:<br />

ich finde dich (m.) nicht<br />

du (f.) findest mich nicht<br />

n thi gimekh en<br />

n the gimej en<br />

Das gilt aber wie oben angedeutet nur für die Gegenwart; für<br />

die Zukunft konnte sie zwar verwendet werden, aber das kam<br />

nur selten vor. Für die Vergangenheit wurde das Wort «mphe»<br />

verwendet, das mit nicht weniger als acht Figuren geschrieben<br />

und mit den gleichen Personalendungen wie oben verwendet<br />

wurde, so dass «thi» und «the» usw. wegfielen:<br />

34


-mphej, -mphekh, -mphe, -mphef, -mphes, -mphen,<br />

-mphethn, -mphen<br />

ich fand dich (m.) nicht<br />

ich fand dich (f.) nicht<br />

ich fand ihn nicht<br />

ich fand sie nicht<br />

ich fand euch nicht<br />

ich fand sie (Pl.) nicht<br />

mphej gimekh<br />

mphej gime<br />

mphej gimef, mphej gimth<br />

mphej gimes<br />

mphej gimethn<br />

mphej gimew<br />

du (m.) fandest mich nicht<br />

du (f.) fandest mich nicht<br />

du (m.) fandest ihn nicht<br />

du (f.) fandest ihn nicht<br />

du (m.) fandest sie nicht<br />

du (f.) fandest sie nicht<br />

du (m.) fandest uns nicht<br />

du (f.) fandest uns nicht<br />

du (m.) fandest sie nicht<br />

du (f.) fandest sie nicht<br />

mphekh gimej<br />

mphe gimej<br />

mphekh gimef, mphekh gimth<br />

mphe gimef, mphe gimth<br />

mphekh gimes<br />

mphe gimes<br />

mphekh gimen<br />

mphe gimen<br />

mphekh gimew<br />

mphe gimew<br />

er fand mich nicht<br />

er fand dich (m.) nicht<br />

er fand dich (f.) nicht<br />

mphef gimej<br />

mphef gimekh<br />

mphef gime<br />

35


er fand ihn nicht<br />

er fand sie nicht<br />

er fand uns nicht<br />

er fand euch nicht<br />

er fand sie (Pl.) nicht<br />

mphef gimef, mphef gimth<br />

mphef gime<br />

mphef gimen<br />

mphef gimethn<br />

mphef gimew<br />

sie fand mich nicht<br />

sie fand dich (m.) nicht<br />

sie fand dich (f.) nicht<br />

sie fand ihn nicht<br />

sie fand sie nicht<br />

sie fand uns nicht<br />

sie fand euch nicht<br />

sie fand sie (Pl.) nicht<br />

wir fanden dich (m.) nicht<br />

wir fanden dich (f.) nicht<br />

wir fanden ihn nicht<br />

wir fanden sie nicht<br />

wir fanden euch nicht<br />

wir fanden sie (Pl.) nicht<br />

mphe gimej<br />

mphe gimekh<br />

mphe gime<br />

mphe gimef, mphe gimth<br />

mphe gimes<br />

mphe gimen<br />

mphe gimethn<br />

mphe gimew<br />

mphen gimekh<br />

mphen gime<br />

mphen gimef, mphen gimth<br />

mphen gimes<br />

mphen gimethn<br />

mphen gimew<br />

ihr fandet mich nicht<br />

ihr fandet ihn nicht<br />

ihr fandet sie nicht<br />

mphethn gimej<br />

mphethn gimef, mphethn gimth<br />

mphethn gimes<br />

36


ihr fandet uns nicht<br />

ihr fandet sie (Pl.) nicht<br />

mphethn gimen<br />

mphethn gimew<br />

sie fanden mich nicht<br />

sie fanden dich nicht<br />

sie fanden ihn nicht<br />

sie fanden sie nicht<br />

sie fanden uns nicht<br />

sie fanden euch nicht<br />

sie fanden sie (Pl.) nicht<br />

mphew gimej<br />

mphew gimekh (m.)/gime (f.)<br />

mphew gimef, mphew gimth<br />

mphew gimes<br />

mphew gimen<br />

mphew gimethn<br />

mphew gimew<br />

Im Gegensatz zu den romanischen, slawischen und baltischen<br />

Sprachen - als bekannteste Beispiele -, in denen bei einer<br />

Verneinung auch alle anderen Wörter, die sich direkt darauf<br />

beziehen, verneint werden müssen (etwas - nichts, jemand -<br />

niemand), verhält es sich im <strong>Ägyptisch</strong>en genau umgekehrt:<br />

Ich habe nichts gesagt.<br />

Ich konnte (sonst) nichts<br />

Mphej tsha nkhé.<br />

(nicht - sagen - etwas =<br />

ich habe nicht etwas gesagt)<br />

Mphej phare gé.<br />

sehen. (nicht - sehen - auch =<br />

ich konnte nicht etwas sehen)<br />

Die vier Schlüsselwörter sind diese:<br />

Grundwort:<br />

Verneint:<br />

einer, jemand keiner, niemand wé*e<br />

37


etwas nichts nkhé<br />

auch auch nicht, auch nichts, gé<br />

sonst nicht, sonst nichts<br />

wieder nicht mehr, nie mehr, *án<br />

nie wieder, noch nicht,<br />

noch nichts<br />

Dementsprechend sind auch diese und weitere ähnliche Sätze<br />

möglich:<br />

Mhef tsha nkhé.<br />

Mphen phare gé.<br />

Er hat nichts gesagt.<br />

Wir konnten nichts sehen.<br />

Natürlich sind das viele Formen auf einmal, die aber genauso<br />

viele Einzelheiten ausdrücken können, wie das im Deutschen<br />

und in vielen anderen Sprachen möglich ist. Wer zudem mit<br />

dem Bibelhebräischen und Arabischen vertraut ist, die das<br />

gleiche Gerüst haben, hat weniger Schwierigkeiten, sich hier<br />

einzudenken.<br />

Als Zusatz gibt es in der Gegenwart für eine Handlung, die<br />

länger andauert, das mit vier Figuren - so auch wieder mit<br />

einem nach links ausgerichteten Stiefel - geschriebene Wort<br />

«me», das sich genauso wie «mphe» nach den verschiedenen<br />

Personen richtet, so dass «thi» und «the» usw. ebenfalls<br />

wegfallen:<br />

-mej, -mekh, -me, -mef, -mes, -men, -methn, -mew<br />

ich finde dich (m.) nicht<br />

38<br />

mej gimekh


(im Sinn von: ich kann dich<br />

einfach nicht finden)<br />

ich finde dich (f.) nicht<br />

ich finde ihn nicht<br />

ich finde sie nicht<br />

ich finde euch nicht<br />

ich finde sie (Pl.) nicht<br />

mej gime<br />

mej gimef, mej gimth<br />

mej gimes<br />

mej gimethn<br />

mei gimew<br />

Und so geht die gleiche Konjugation wie oben mit allen<br />

Einzelheiten weiter:<br />

du (m.) findest mich nicht<br />

du (f.) findest mich nicht<br />

du (m.) findest ihn nicht<br />

du (m.) findest sie nicht<br />

du (m.) findest ihn nicht<br />

du (f.) findest sie nicht<br />

du (m.) findest uns nicht<br />

du (f.) findest uns nicht<br />

du (m.) findest sie nicht<br />

du (f.) findest sie nicht<br />

mekh gimej<br />

me gimej<br />

mekh gimef, mekh gimth<br />

mekh gimes<br />

me gimef, me gimth<br />

me gimes<br />

mekh gimen<br />

me gimen<br />

mekh gimew<br />

me gimew<br />

er findet mich nicht<br />

er findet dich (m.) nicht<br />

er findet dich (f.) nicht<br />

er findet ihn nicht<br />

mef gimej<br />

mef gimekh<br />

mef gime<br />

mef gimef, mef gimth<br />

39


er findet sie nicht<br />

er findet uns nicht<br />

er findet euch nicht<br />

er findet sie (Pl.) nicht<br />

mef gimes<br />

mef gimen<br />

mef gimethn<br />

mef gimef<br />

sie findet mich nicht<br />

sie findet dich (m.) nicht<br />

sie findet dich (f.) nicht<br />

sie findet ihn nicht<br />

sie findet sie nicht<br />

sie findet uns nicht<br />

sie findet euch nicht<br />

sie findet sie (Pl.) nicht<br />

me gimej<br />

me gimekh<br />

me gime<br />

me gimef, me gimth<br />

me gimes<br />

me gimen<br />

me gimethn<br />

me gimew<br />

wir finden dich (m.) nicht<br />

wir finden dich (f.) nicht<br />

wir finden ihn nicht<br />

wir finden sie nicht<br />

wir finden euch nicht<br />

wir finden sie (Pl.) nicht<br />

men gimekh<br />

men gime<br />

men gimef, men gimth<br />

men gimes<br />

men gimethn<br />

me gimew<br />

ihr findet mich nicht<br />

ihr findet ihn nicht<br />

ihr findet sie nicht<br />

methn gimej<br />

methn gimef, methn gimth<br />

methn gimes<br />

40


ihr findet uns nicht<br />

ihr findet sie (Pl.) nicht<br />

methn gimen<br />

methn gimew<br />

sie finden mich nicht<br />

sie finden dich (m.) nicht<br />

sie finden dich (f.) nicht<br />

sie finden ihn nicht<br />

sie finden sie nicht<br />

sie finden uns nicht<br />

sie finden euch nicht<br />

sie finden sie nicht<br />

mew gimej<br />

mew gimekh<br />

mew gime<br />

mew gimef, mew gimth<br />

mew gimes<br />

mew gimen<br />

mew gimethn<br />

mew gimew<br />

Diese vielen Varianten mit «me» sind aber nur für Grammatik-<br />

Feinschmecker, zudem sind auch hier sehr gute Kenntnisse der<br />

<strong>Hieroglyphen</strong> notwendig.<br />

Sein und Haben<br />

Da im <strong>Ägyptisch</strong>en die Personal- und Possessivpronomina in<br />

Verbindung mit den Verben, die ein Objekt haben, eng<br />

verbunden sind, kann ich erst jetzt auf die beiden eigentlichen<br />

Kernverben eingehen, die so wie in allen anderen Sprachen<br />

auch hier das Hauptgerüst stellen.<br />

Weiter oben habe ich geschrieben, dass es im <strong>Ägyptisch</strong>en<br />

genauso wie im Hebräischen und Arabischen keine eigene<br />

Konjugation für «sein» gibt - allerdings mit der Einschränkung,<br />

dass eine solche in den beiden ersten Personen sehr wohl<br />

41


möglich ist, wenn eine unveränderliche Eigenschaft<br />

ausgedrückt wird.<br />

Die Vergangenheit und Zukunft kennen dagegen eine eigene<br />

Konjugation, an die ebenfalls die entsprechenden<br />

Personalendungen gehängt werden:<br />

Vergangenheit = wnej<br />

wnekhe<br />

wnekh<br />

wnefe<br />

wnese<br />

wnene<br />

wnethne<br />

wnewe<br />

Zukunft = ej<br />

ekhe<br />

ekh<br />

efe<br />

ese<br />

ene<br />

ethne<br />

ewe<br />

Ich bin in Ägypten.<br />

Ich bin nicht in Ägypten.<br />

Ich war in Ägypten.<br />

Ich war nicht in Ägypten.<br />

Ich werde in Ägypten sein.<br />

Ich werde nicht in Ägypten sein.<br />

Thi n Khume.<br />

N thi n Khume.<br />

Wnej n Khume.<br />

N wnej n Khume.<br />

Ej n Khume.<br />

N ej n Khume.<br />

Wir sind in Ägypten.<br />

Wir sind nicht in Ägypten.<br />

Wir waren in Ägypten.<br />

Wir waren nicht in Ägypten.<br />

42<br />

Thene n Khume.<br />

N thene n Khume.<br />

Wnene n Khume.<br />

N wnene n Khume.


Wir werden in Ägypten sein.<br />

Wir werden nicht in Ägypten sein.<br />

Ene n Khume.<br />

N ene n Khume.<br />

Dieses örtliche «n» wurde im Gegensatz zum Genitiv und zur<br />

Verneinung in der Gegenwart nur mit einer nach links<br />

ausgerichteten und nach vorn blickenden Eule gezeichnet, aber<br />

nicht immer. Es konnte so wie bei allen Zeichnungen auch alles<br />

umgekehrt eingemeisselt werden, dann wurde alles einfach von<br />

der anderen Seite her gelesen.<br />

Wenn ein Satz mit einem Subjekt beginnt, steht dieses in der<br />

Vergangenheit und in der Zukunft im Gegensatz zur Gegenwart<br />

hinter dem entsprechenden Verb, aber auch dann steht das<br />

Verneinungswort «n» immer am Satzanfang:<br />

Der Junge ist in Ägypten.<br />

Der Junge ist nicht in Ägypten.<br />

Der Junge war in Ägypten.<br />

Der Junge war nicht in Ägypten.<br />

Phe shure n Khume.<br />

N phe shure n Khume.<br />

Wne phe shure n Khume.<br />

N wne phe shure n Khume.<br />

Der Junge wird in Ägypten sein. E phe shure n Khume. *<br />

Der Junge wird nicht in A. sein. N e phe shure n Khume. *<br />

Hier steht nur «e» und nicht «efe», weil der Satz mit einem<br />

Substantiv und nicht mit einem Personalpronomen beginnt.<br />

Die gleiche Konstruktion gilt auch für alle anderen Verben.<br />

Anzumerken ist noch, dass die «Konjugation» der Zukunft auch<br />

dann verwendet werden kann, wenn eine Verpflichtung, ein<br />

Wille oder ein Wunsch ausgedrückt werden:<br />

Ich werde/muss/soll/will in Ägypten sein.<br />

Ich werde/muss/soll/will nicht in A. sein.<br />

43<br />

Ej n Khume.<br />

N ej in Khume.


Der Junge wird/muss/soll/will in A. sein.<br />

Der Junge wird/muss/soll/will nicht in A.<br />

sein.<br />

E phe shure n<br />

Khume.<br />

N e phe shure n<br />

Khume.<br />

Dieses «n» wird auch dann verwendet, wenn ein Beruf<br />

ausgedrückt wird, und zudem genau gleich wie bei den<br />

Ortsangaben geschrieben, also auch hier mit einer Eule:<br />

Ich bin (ein) Arzt.<br />

Ich bin kein Arzt.<br />

Ich war (ein) Arzt.<br />

Ich war kein Arzt.<br />

Ich werde (ein) Arzt sein.<br />

Ich werde kein Arzt sein.<br />

Thi n síjne.<br />

N thi n síjne.<br />

Wnej n síjne.<br />

N wnej n síjne.<br />

Ej n síjne.<br />

N ej n síjne.<br />

Um einen Besitz auszudrücken, gibt es im <strong>Ägyptisch</strong>en<br />

genauso wie im Hebräischen und Arabischen und in vielen<br />

anderen Sprachen - so auch im Finnischen, Estnischen und<br />

Ungarischen - keine eigene Konjugation von «haben».<br />

In der Gegenwart gibt es zwei Wörter:<br />

wan = es hat, es gibt<br />

mman = es hat nicht, es gibt nicht<br />

In Verbindung mit anderen Wörtern lauten sie jedoch «wen»<br />

und «men».<br />

Zusätzlich werden die Personalendungen von «nte» (bei)<br />

verwendet:<br />

44


ntuj, ntukh, ntu, ntuf, ntus, ntun, ntuhkn, nwuw<br />

Ganz neu sind hier nur die Endungen «-uf» und «-ntu» für die<br />

erste Person Einzahl und die weibliche Variante der dritten<br />

Person Einzahl:<br />

Ich habe einen Sohn.<br />

Ich habe keinen Sohn.<br />

Wen ntuj shure.<br />

Men ntuj shure.<br />

Um das Mehrzahlwort «Kinder» auszudrücken, kann «shure»<br />

zweimal gesagt und geschrieben werden, weil dieses Wort<br />

auch eine Tochter bedeutet. Allerdings wird in der Schrift auch<br />

hier zwischen einem sitzenden Mann und einer sitzenden Frau<br />

unterschieden, wobei in der weiblichen Variante links von der<br />

Frau der Mann erstaunlicherweise nichtweggelassen wird:<br />

Ich habe keine Kinder.<br />

Men ntuj shure shure.<br />

In vielen anderen Sprachen ist diese Doppelkonstruktion<br />

ebenfalls bekannt, zum Beispiel im Indonesischen oder<br />

genauer in der für alle verbindlichen Amtssprache Bahasa<br />

Indonesia:<br />

ein Kind = anak<br />

Ich habe ein Kind.<br />

Ich habe Kinder.<br />

Kinder = anak-anak<br />

Saya punya anak.<br />

Saya punya anak-anak.<br />

Die entsprechende Verneinung wird mit «tidak» gebildet:<br />

Ich habe kein Kind. Saya tidak punya anak.<br />

Ich habe keine Kinder. Saya tidak punya anak-anak.<br />

45


Der Stativ<br />

Ich habe es weiter oben bereits angedeutet: Der Stativ, der<br />

nichts mit einem Fotografenstativ zu tun hat und deshalb nicht<br />

«statíf», sondern «státif» ausgesprochen wird, ist eine<br />

ägyptische Spezialität, die es von den anderen bekannten<br />

Sprachen nirgendwo anders gibt Was in den keltischen<br />

Sprachen die Eklipse und Lenition - im Englischen «mutation»<br />

genannt, also die Wortveränderungen am Wortanfang -, was im<br />

Baskischen und Georgischen der Ergativ, was in den<br />

romanischen Sprachen die häufige Verwendung des<br />

Konjunktivs, was in den slawischen Sprachen die strenge<br />

Unterscheidung zwischen den imperfektiven und perfektiven<br />

Verben, was im Neugriechischen die häufige Verwendung des<br />

Aorists, was im Albanischen der nur hier vorkommende<br />

Admirativ, was in den finno-ugrischen Sprachen der<br />

Stufenwechsel innerhalb eines Wortes, was im Finnischen und<br />

Samischen bzw. Lappischen die sogenannte Konjugation der<br />

Verneinung (Finnisch: en, et, ei, emme, ette, eivät) und was im<br />

Ungarischen die Unterscheidung zwischen der transitiven und<br />

intransitiven Konjugation sind, ist im <strong>Ägyptisch</strong>en eben der<br />

Stativ.<br />

Wie genau er funktioniert, ist nicht leicht zu erklären. Locker<br />

ausgedrückt gibt es diese beiden Möglichkeiten:<br />

a) Alle Verben, die mit einem Objekt verbunden werden<br />

können, drücken eine passive Aussage in der Vergangenheit<br />

aus, auch wenn die Verbformen formal in der Gegenwart<br />

stehen. Etwas Ähnliches kennen von den modernen Sprachen<br />

viele in Indien, so auch im Hindi und im Bengali, die ich beide<br />

ein wenig kenne.<br />

46


) Alle Verben, die nicht mit einem Objekt verbunden werden,<br />

drücken eine gewöhnliche aktive Aussage in der Vergangenheit<br />

aus. Das gilt auch für die Verben, die als solche der Bewegung<br />

bezeichnet werden (hineingehen, herauskommen usw.), aber<br />

nicht alle von denen haben eine Stativ-Konjugation.<br />

Gemeinsam ist beiden Varianten, dass innerhalb fast jeden<br />

Verbs eine Vokalverschiebung vorkommt, die locker mit dem<br />

oben erwähnten Stufenwechsel in den finno-ugrischen<br />

Sprachen verglichen werden kann:<br />

er findet, sie findet<br />

er fand<br />

sie fand<br />

er wurde gefunden<br />

sie wurde gefunden<br />

se gime<br />

gemúth<br />

gemú<br />

se gamje<br />

se gmithe<br />

Weitere Beispiele:<br />

ich höre auf thi graH ich habe aufgehört thi greHthe<br />

(bzw. ich bin fertig)<br />

ich setze mich thi Himse ich habe mich thi Hmasthe<br />

(hin)<br />

hingesetzt (bzw.<br />

ich sitze jetzt)<br />

ich gehe thi shi ich bin gegangen thi Hene, *<br />

(oder: ich ging) thi Henthe *<br />

ich komme thi i ich bin gekommen thi ewe, *<br />

(oder: ich kam) thi ethe *<br />

47


Hier wird zwischen einem Stativ <strong>ohne</strong> Endung und einem Stativ<br />

mit der Endung «-the» unterschieden. Wann genau welche<br />

Variante verwendet wurde, wird am besten im oben erwähnten<br />

anderen Lehrbuch von Alan H. Gardiner erklärt; dieses dringt<br />

auch in diesem Bereich in die grammatikalischen Tiefen ein.<br />

Es gibt Verben, die auch in der Gegenwart formal nur einen<br />

Stativ haben:<br />

ich lebe, ich lebte,<br />

ich habe gelebt, ich hatte gelebt<br />

thi *nechthe<br />

Sogar von Eigenschaftswörtern kann ein Stativ gebildet<br />

werden:<br />

ich bin gut<br />

er/es ist gut<br />

thi nafe, thi nferthe<br />

se nafe, se nferthe<br />

Von den oben erwähnten Verbaladjektiven kommen diese nur<br />

im Stativ vor, soweit diese bekannt sind. In Klammern führe ich<br />

die Grundformen, die zum Teil allein bekannt sind, noch einmal<br />

auf:<br />

ich bin/war allein<br />

es ist/war breit<br />

er ist/war dick<br />

thi wé*e<br />

se was’che (was’ch)<br />

se wamthe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

(auch: er ist dick se wmétthe (St. mit Endung) -<br />

geworden, er wurde dick) Grundform: wmath<br />

es ist/war fern<br />

es ist/war gelb<br />

se wíje<br />

se tashre (tashr)<br />

48


es ist/war gleich<br />

ich bin/war hungrig<br />

es ist/war leer<br />

ich bin/war sauber<br />

ich bin/war schön<br />

ich bin/war schwanger<br />

er ist/war tot<br />

ich bin/war unverletzt<br />

es ist/war voll<br />

es ist/war warm<br />

es ist/war weit<br />

ich bin/war zufrieden<br />

wir sind/waren<br />

zusammen (mit)<br />

se tháth<br />

thi Hakwre (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

thi Hkwéjthe (St. mit Endung) -<br />

Grundform: Hkwá<br />

se shwithe (shwá)<br />

thi w*áb<br />

thi *níj<br />

thi éthe (á)<br />

se mawthe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

se mwetthe (St. mit Endung)<br />

Grundform: maw<br />

thi wtshíj<br />

se máH<br />

se shmám<br />

se wíje<br />

thi herawe (hire)<br />

then ire wé*e (erm)<br />

Da die Verwendung des Stativs eine Gratwanderung und<br />

zudem immer noch nicht voll erforscht ist, beschränke ich mich<br />

hier auf die obigen Beispiele, die im erwähnten Lehrbüchlein<br />

von Carsten Peust vorkommen, allerdings nicht so vollständig<br />

wie hier. Wie in allen anderen Sprachen der Welt ist die<br />

Gegenwart auch im <strong>Ägyptisch</strong>en die häufigste und damit<br />

wichtigste Zeitform, doch diese Verbformen müssen deshalb<br />

49


umso fester eingeprägt werden.<br />

Zuletzt sei erwähnt, dass es noch mehrere andere Zeitformen<br />

gibt, auf die ich aber nicht näher eingehe, weil auch diese noch<br />

nicht genügend erforscht worden sind. Erstaunlicherweise fehlt<br />

nach dem heutigen Wissensstand jedoch das, was in den<br />

meisten bekannten Sprachen der Konditional (die<br />

Möglichkeitsform) und der Konjunktiv (die Bedingungsform)<br />

sind. Auch dies hat das <strong>Ägyptisch</strong>e zumindest mit dem<br />

Hebräischen gemeinsam; um dort einen Konditional oder einen<br />

Konjunktiv auszudrücken, braucht es mehr als eine<br />

Spezialturnübung, und keineswegs nur im Bibelhebräischen.<br />

Dagegen gibt es im Arabischen sowohl in der Hochsprache als<br />

auch in den Dialekten eine Zeitform, die als Konjunktiv<br />

bezeichnet wird und formal genauso wie zum Beispiel in den<br />

slawischen und baltischen Sprachen mit dem Konditional<br />

identisch ist.<br />

Der Imperativ (Die Befehlsformen)<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachen, in denen<br />

man bei den Befehlssätzen vorsichtig sein muss, damit<br />

niemand das «Gesicht» verliert, ist es hier erfrischend einfach:<br />

Es genügt, vor allem bei den kurzen Verben, diese vorn mit<br />

einem «a» und hinten mit einem betonten «i» gewissermassen<br />

einzuschliessen, wobei die vordersten Vokale wegfallen:<br />

herbringen ine bring(t) her! aní!<br />

öffnen wan öffne(t)! awín!<br />

sagen tscha sag! sagt! atschí!<br />

Es ist auch möglich, nur die Grundform zu verwenden:<br />

50


hören satm höre! hört! satm!<br />

Die Befehlsformen für «geben» und «kommen» sind<br />

unregelmässig:<br />

geben ti gib! gebt! me! methe!<br />

kommen i komm! ma! (m.) - mi! (f.)<br />

kommt!<br />

mijne!<br />

Ein verneinter Imperativ oder genauer ein Verbot wird mit dem<br />

Wort «mar» eingeleitet, wobei dann wieder die oben<br />

aufgeführten Grundwörter verwendet werden:<br />

bring nicht her! bringt nicht her!<br />

öffne nicht! öffnet nicht!<br />

sag nicht! sagt nicht!<br />

mar ine!<br />

mar wan!<br />

mar tscha!<br />

gib/gebt nicht! mar ti! komm(t) nicht! mar i!<br />

Im Gegensatz zu den romanischen, slawischen und baltischen<br />

Sprachen, in denen bei einem verneinten Imperativ auch die<br />

Wörter, die sich direkt auf das Verneinungswort beziehen, in<br />

der verneinten Variante stehen müssen (etwas - nichts, jemand<br />

- niemand), verhält es sich im <strong>Ägyptisch</strong>en auch in den<br />

Befehlssätzen genau umgekehrt, und darüber hinaus auch in<br />

den bejahten Sätzen:<br />

Sag es keinem!<br />

Tu das nie wieder!<br />

Mar tshethf n wé*e!<br />

(nicht - sagen es - zu einer =<br />

sag es nicht einem!<br />

Mar íjf *an! - (nicht - tun es - wieder)<br />

51


Da der Bereich des Imperativs genauso wie der Stativ noch<br />

nicht völlig erforscht ist, gehe ich hier nicht weiter ein, zumal ich<br />

bis jetzt auch nur diese paar wenigen Imperativwörter zu<br />

Gesicht bekommen habe. Wichtig zu wissen ist, dass es im<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en auch diese gab und dass ihr Gebrauch wesentlich<br />

lockerer war als in vielen anderen Sprachen wie zum Beispiel<br />

im Altgriechischen, in dem der Optativ, also die besondere<br />

Wunschform, viel mehr als die eigentlichen Imperativformen zu<br />

empfehlen war.<br />

Es versteht sich aber von selbst, dass der Pharao, der als Sohn<br />

des ranghöchsten Gottes Ra galt, und seine Angehörigen und<br />

Verwandten, ja, sogar die Priester, die ebenfalls eine sehr hohe<br />

Stellung innehatten, nie mit solchen Befehlsformen zu etwas<br />

aufgefordert werden durften. Auch im antiken Ägypten galt die<br />

Formel, die noch bis heute fast überall in der Welt gültig ist: Je<br />

weiter unten jemand eingereiht ist, desto schärfer darf er oder<br />

sie mit Befehlen eingedeckt werden.<br />

Fragen und Antworten<br />

Jetzt wird es wieder einfach. Bei den Fragen wird zwischen<br />

zwei Varianten unterschieden: Einerseits zwischen einer<br />

gewöhnlichen Frage <strong>ohne</strong> Hintergedanken und andererseits<br />

einer Frage, in der eine heimliche Aufforderung<br />

miteingeschlossen ist.<br />

Bei der ersten Variante wurde einfach nur das Füllwort «ene»,<br />

das ebenfalls wie eine flache «Welle» geschrieben wurde, an<br />

den Satzanfang gestellt:<br />

Du wirst nach Ägypten fahren.<br />

Wirst du nach Ägypten fahren?<br />

52<br />

Ekhe shi e Khume.<br />

Ene ekhe shi e Khume?


Ja, ich werde nach A. fahren.<br />

Nein, ich werde nicht nach A.<br />

fahren.<br />

Du bist ein Arzt.<br />

Bist du ein Arzt?<br />

Ja, ich bin ein Arzt.<br />

Nein, ich bin kein Arzt.<br />

Thé, eje shi e Khume.<br />

Mbé, n eje shi e Khume.<br />

Khekh n síjne.<br />

Ene khekh n síjne?<br />

Thé, thi n síjne.<br />

Mbé, n thi n shíjne.<br />

Natürlich wurde kein Fragezeichen gemeisselt, weil das Wort<br />

«ene» die Frage bereits anzeigte. Ob eine solche Frage gegen<br />

das Ende des Satzes genauso wie in vielen anderen Sprachen<br />

angehoben ausgesprochen wurde, ist nicht bekannt, aber es ist<br />

anzunehmen. Anzumerken ist noch, dass auch im<br />

Altgriechischen, das ursprünglich genauso wie Latein nur mit<br />

grossen Buchstaben geschrieben wurde, das Semikolon als<br />

Fragezeichen (;) in den Urzeiten noch nicht vorkam - in der<br />

gleichen Epoche, als die pharaonische Glanzzeit sich um das<br />

Jahr 1000 v Chr. allmählich dem Ende zuneigte und dafür unter<br />

den Königen David und Salomo der Aufstieg Israels einsetzte<br />

und auch im antiken Griechenland sich die ersten Konturen der<br />

späteren Stadtstaaten bildeten, von denen Athen und Sparta<br />

die bekanntesten sind.<br />

Bei der zweiten Fragevariante, die eine heimliche Aufforderung<br />

miteinschliesst, wurden meistens die oben schon vorgestellten<br />

drei Varianten (ma, mi, mjine) verwendet, die dann «ene»<br />

ersetzten:<br />

Gehen wir in die Stadt?<br />

Ma (m.) Hená e phe time?<br />

Mi (f.) Hená e phe time?<br />

53


Ja, wir gehen in die St.<br />

Nein, wir gehen nicht in<br />

die Stadt.<br />

Mjine Hená e phe time?<br />

Thé, then shi e phe time.<br />

Mbé, n then shi e phe time.<br />

Die beiden Sätze in der Einzahl haben auch diese Bedeutung:<br />

Komm, gehen wir in die Stadt!<br />

Komm, wir wollen in die Stadt gehen!<br />

Komm, wir werden in die Stadt gehen!<br />

Kommst du mit mir in die Stadt?<br />

Möchtest du mit mir in die Stadt gehen?<br />

Willst du mit mir in die Stadt gehen?<br />

Die gleiche Denkweise gilt auch für das Mehrzahlwort «mjine».<br />

Die häufigsten und wichtigsten Fragewörter sind diese:<br />

warum?<br />

Hi ech?<br />

was?<br />

ech?<br />

welche(r)? welches? etsh’he?<br />

wer?<br />

nim?<br />

wie?<br />

mech?<br />

wie viel(e)?<br />

wur?<br />

wo? woher? wohin? thane?<br />

Für «wo», «woher» und «wohin» gibt es also das gleiche Wort.<br />

54


Im Gegensatz zu fast allen anderen bekannten Sprachen<br />

stehen diese Fragewörter nie am Satzanfang, sondern genau<br />

dort, wo die dazugehörigen Substantive oder Eigennamen bei<br />

einer bejahten oder verneinten Antwort ebenfalls stehen, also<br />

meistens ganz hinten:<br />

Was bist du?<br />

(Du bist was?)<br />

Ich bin ein Arzt.<br />

Was wirst du einmal?<br />

Ich werde ein Arzt.<br />

Wo bist du jetzt?<br />

Ich bin jetzt in Ägypten.<br />

Woher kommst du?<br />

Wohin fährst du?<br />

Wohin wirst du fahren?<br />

Wohin willst du fahren?<br />

Ich fahre nach Ägypten.<br />

Ich werde nach A. fahren.<br />

Ich will nach A. fahren.<br />

Thekh ech? (m.)<br />

Thi n síjne.<br />

Thekh ekhe e ech?<br />

Ej n síjne.<br />

Thekh nthewná thane?<br />

Thi nthewná n Khume.<br />

Ejúkh thane? (m.)<br />

Ejú thane? (f.)<br />

Ekhe shi e thane?<br />

Ej shi e Khume.<br />

Erstaunlicherweise gibt es keine Fragewörter der Zeit wie<br />

«wann» oder «wie lange». Um solche Fragen auszudrücken,<br />

bietet die Umschreibung mit «wur» (wie viel, wie viele) die beste<br />

Möglichkeit:<br />

Wie viel Zeit ist es jetzt, dass du von Ägypten gekommen bist?<br />

55


Wie lange ist es her, dass du von Ägypten gekommen bist?<br />

Wur e phe hawe nte ewúkh n Khume?<br />

phe hawe = der Tag nte = als ewúkh = du bist gekommen<br />

Die Konjunktionen (Die Bindewörter)<br />

Auch hier ist es erfrischend einfach: Wo in den meisten anderen<br />

Sprachen eigene Wörter vorkommen, wenn zwei Sätze<br />

miteinander verbunden werden (aber, als, denn, obwohl, und<br />

während, weil), wird im <strong>Ägyptisch</strong>en allein mit dem Wort «e»<br />

ausgedrückt, das allerdings nicht gleich wie das Futurwort «e»<br />

geschrieben wird und sich zum Teil ebenfalls nach dem<br />

entsprechenden Personalpronomen richtet:<br />

Der Junge suchte das Pferd und der Bruder fand es.<br />

Der Junge suchte das Pferd, aber der Bruder fand es.<br />

Wech phe shure phe sesem e phef san gimth.<br />

Der Junge suchte das Pferd und ich fand es.<br />

Der Junge suchte das Pferd, aber ich fand es.<br />

Wech phe shure phe sesem ej gimth.<br />

Der Junge suchte das Pferd, nachdem ich es schon gefunden<br />

hatte.<br />

Der Junge suchte das Pferd, obwohl ich es schon gefunden<br />

hatte.<br />

Wech phe shure phe sesem e gemúj se.<br />

56


Da auch diese Konstruktionen Gratwanderungen sind,<br />

empfiehlt es sich, einfach zwei Sätze <strong>ohne</strong> diese zu verwenden.<br />

Wenn zwei Substantive oder Eigennamen verbunden werden,<br />

stehen anstelle von «e» entweder «erm» oder «Hen», die beide<br />

auch «mit» bedeuten. Während «erm» mehr bei Personen und<br />

Tieren - vor allem bei heiligen wie der Katze -zum Zug kommt,<br />

trifft das Gleiche bei Sachen auf «Hen» zu:<br />

Isis und Osiris<br />

Use erm Wsire<br />

der Gott und die Göttin<br />

phe nathe erm the nthare<br />

Ursula und Hans<br />

Ursula erm Hans<br />

die Katze und das Pferd<br />

the mjá erm phe sesem<br />

der Tempel und die Pyramide<br />

the Henathe Hen phe mé<br />

57


Die Relativsätze<br />

Auch diese Sätze werden in der Vergangenheit mit «e»<br />

eingeleitet, das wiederum anders geschrieben wird als die<br />

beiden anderen, die ich oben bereits vorgestellt habe, während<br />

in der Gegenwart und in der Zukunft das Wort «nthe» zum Zug<br />

kommt:<br />

Der Junge, der hinausgeht.<br />

Phe shure nthe phire.<br />

Der Junge, der hinausgegangen ist.<br />

Der Junge, der hinausging.<br />

Phe shure e phire.<br />

Der Junge, der hinausgehen wird.<br />

Phe shure nthe efe phire.<br />

Ein Relativsatz kann auch mit «erm», das wie oben gesehen<br />

auch «mit» bedeutet, und mit dem schon bekannten «n», das<br />

dann «für» ausdrückt und wie beim Genitiv mit einer flachen<br />

«Welle» geschrieben wird, umschrieben werden:<br />

Der Mann, der diese Frau liebt.<br />

Phe tsh’héje erm Huthe n thej sHime.<br />

Die Frau, die diesen Mann liebt.<br />

The sHime erm Huthe n phej tsh’héje.<br />

58


Die Präpositionen (Die Verhältniswörter)<br />

Auch hier teilt das <strong>Ägyptisch</strong>e mit dem Hebräischen und<br />

Arabischen und zudem mit den keltischen und finno-ugrischen<br />

Sprachen die Gemeinsamkeit, dass diese Wörter (für, mit, von,<br />

zu usw.) in jedem Personalpronomen anders lauten.<br />

Die drei häufigsten lauten «emá-« (in), «ená» (aus, von) und<br />

«erá-» (zu), dementsprechend sieht die Tabelle so aus:<br />

in mir emáj von mir enáj zu mir eráj<br />

in dir (m.) emákh von dir (m.) enákh zu dir (m.) erákh<br />

in dir (f.) emá von dir (f.) ená zu dir (f.) erá<br />

in ihm emáf von ihm enáf zu ihm eráf<br />

in ihr emás von ihr enás zu ihr erás<br />

in uns emán von uns enán zu uns erán<br />

in euch emáthn von euch enáthn zu euch eráthn<br />

in ihnen emáw von ihnen enáw zu ihnen eráw<br />

Die häufigste Verwendung ist der weltberühmte Satz «ich liebe<br />

dich», bei dem genauso wie im Hebräischen und Arabischen<br />

genau darauf geschaut wird, ob es sich um ein männliches oder<br />

weibliches Wesen handelt:<br />

Ich liebe dich (zu einer Frau). Ich liebe dich (zu einem Mann).<br />

(Thi) ube erá.<br />

(Herz- ich-Liebe-für dich)<br />

(Thi) ube erákh.<br />

(Herz-ich-Liebe-für dich)<br />

Dabei gibt es sogar zwei verschiedene Wörter für «Liebe», es<br />

kann auch das oben schon aufgeführte «Huthe» verwendet<br />

59


werden, das in beiden Geschlechtern gleich lautet:<br />

(Thi) Huthe erá. (Mann zur Frau)<br />

(Thi) Huthe erákh. (Frau zum Mann)<br />

Während «thi» im Satz «ich liebe dich» nicht unbedingt<br />

notwendig ist, weil meistens klar genug ist, wer gemeint ist,<br />

empfiehlt es sich für die anderen Personen, und so wie in allen<br />

anderen Sprachen steht die männliche Variante, wenn beide<br />

Geschlechter vorkommen:<br />

Wir lieben dich.<br />

Then ube urá, then Huthe urá. (zu einer Frau)<br />

Then ube urákh, then Huthe urákh. (zu einem Mann)<br />

Wenn ein Substantiv oder ein Eigenname vorkommen, ist die<br />

Mitverwendung von «n», das hier wieder mit einer nach vorn<br />

blickenden Eule geschrieben wird, die bestmögliche Variante:<br />

Der Mann liebt diese Frau.<br />

M phe tsh’héje ube n thej sHime.<br />

M phe tsh’héje Huthe n thej sHime.<br />

Die Frau liebt diesen Mann.<br />

N the sHime ube m phej tsh’héje.<br />

N the sHime Huthe m phej tsh’héje.<br />

Dabei wird das «n» genauso wie das «m», das beim Lippenlaut<br />

«p» zum Zug kommt, vor dem Demonstrativpronomen wieder<br />

mit einer flachen «Welle» geschrieben.<br />

60


Hans liebt Ursula und Ursula liebt Hans.<br />

N Hans ibe n Ursula e n Ursula ube n Hans.<br />

N Hans Huthe n Ursula e n Ursula Huthe n Hans.<br />

Er ist von dieser Frau zu ihr gegangen.<br />

Thekh Henthe ená thej sHime erás.<br />

Sie ist von diesem Mann zu ihm gegangen.<br />

The Henthe ená phej tsh’héje eráf.<br />

Bei Ländern und Ortschaften wird für *von … zu» aber immer<br />

«she* n … e» verwendet:<br />

von Ägypten nach Nubien<br />

she* n Khume e Khashe<br />

von Memphis nach Theben<br />

she* n Ménnefe e Nu<br />

«Nu» heisst tatsächlich Theben, weiter unten führe ich noch<br />

eine Liste mit den bekanntesten Ländern und Städten aus<br />

ägyptischer Sicht auf.<br />

Weitere Präpositionen, bei denen die alleinstehende Variante<br />

(vor einem Substantiv oder Eigennamen) links und die<br />

verbundenen rechts stehen, sind diese:<br />

anstelle von etbe etbúj, etbúkh, etbú, etbúf, etbús,<br />

etbún, etbúthn, etbúw -<br />

etbúthuj, etbúthukh, etbúthu,<br />

etbúthuf, etbúthus, etbúthun,<br />

etbúthuthn, etbúthuw<br />

61


auf Hi Hrej, Hrekh, Hre, Href, Hres,<br />

Hren, Hrethn, Hrew<br />

ausser Hre Hreráj, Hrerákh, Hrerá, Hreráf,<br />

Hrerás, Hrerán, Hreráthn, Hreráw<br />

bei nte ntúj, ntukh, ntu, ntuf, ntus,<br />

ntun, ntuthn, ntuw<br />

bis she*, eshe* (nicht vorhanden)<br />

(räumlich und zeitlich)<br />

für<br />

wie «etbe» (für)<br />

hinter nsa nsáj, nsakh, nsa, nsaf, nsas,<br />

nsan, nsathn, nsaw<br />

in n emáj, emákh, emá, emáf, emás,<br />

emán, emáthn, emáw<br />

mit erm erméj, ermékh, ermé, erméf,<br />

ermés, ermén, erméthn, erméw<br />

nach<br />

wie «nsa» (hinter)<br />

statt<br />

wie «etbe» (anstelle von)<br />

über<br />

wie «Hi» (auf)<br />

unter cha charáj, charákh, chará, charáf,<br />

charás, charán, charáthn,<br />

charáw<br />

vor (örtlich eHu eHuthej, eHuthekh, eHuthe,<br />

und zeitlich)<br />

eHuthef, eHuthes, eHuthen,<br />

eHuthethn, eHuthew<br />

62


wie mkwet mkwétej, mkwétekh, mkwéte,<br />

mkwétef, mkwétes, mkwéten,<br />

mkwétethn, mkwétew<br />

zwischen ewte ewtáj, ewtákh, ewtá, ewtáf, ewtás,<br />

ewtán, ewtáthn, ewtáw<br />

Für «etbe» (anstelle von, für, statt) gibt es in Verbindung mit<br />

einem Personalpronomen zwei Varianten.<br />

Mit all diesen Wörtern können über das Kreuz hinweg alle<br />

möglichen Ausdrücke gebildet werden.<br />

Wie oben hat das <strong>Ägyptisch</strong>e diese besondere Konstruktion mit<br />

den Präpositionen mit dem Hebräischen und Arabischen<br />

gemeinsam. Da es aber im Bibelhebräischen das, was wir<br />

heute unter dem Präsens verstehen, nicht gibt, konnte der Satz<br />

«ich liebe dich» oder auch «ich sehe dich» oder «ich gebe dir»<br />

nur in einem Perfekt oder in einem Imperfekt mit einem Futur-<br />

Sinn ausgedrückt werden, je nachdem, von welchem<br />

Standpunkt aus gesprochen wurde. Es gab zwar noch andere<br />

Konjugationen - und es gibt sie noch heute -, mit denen es<br />

möglich war, eine Art Gegenwart auszudrücken, doch es ist<br />

ziemlich kompliziert, sich in diese ganz anders geartete<br />

Sprache einzudenken, sogar im heutigen Hebräischen. Von<br />

einer dieser Konjugationen, von denen die einen als Partizipial-<br />

Konjugationen gelten, ist im Hebräischen eine neue<br />

Gegenwartskonjugation gebildet worden.<br />

So heisst der Satz «ich liebe dich» wie folgt:<br />

BH: aní ahávtach (Mann zur Frau, Imperfekt)<br />

aní ahávtcha (Frau zum Mann, Imperfekt)<br />

aní ehóvtach (Mann zur Frau, Futur)<br />

63


aní ehóvtcha (Frau zum Mann, Futur)<br />

NH: aní ohév otách (Mann zur Frau)<br />

aní ohévet otchá (Frau zum Mann)<br />

BH = Bibelhebräisch<br />

NH = Neuhebräisch<br />

Das «v» wird wie ein schwaches «f» ausgesprochen.<br />

Während im Arabischen, das in der Grammatik mit dem<br />

Hebräischen bekanntlich viele Gemeinsamkeiten teilt,<br />

weitestgehend immer noch die gleichen Endungen wie in der<br />

Sprache des Korans hinten angehängt werden, kommen im<br />

heutigen Hebräischen im Akkusativ nur noch diese<br />

alleinstehenden Personalformen vor:<br />

otí, otchá (m.), otách (f.), otó (m.), otá (f.), otánu, etchém (m.),<br />

etchén (f.), otám (m.), otán (f.)<br />

ich (m.) liebe ihn<br />

ich (f.) liebe ihn<br />

ich (m.) liebe sie (Sg.)<br />

ich (f.) liebe sie (Sg.)<br />

du (m.) liebst mich<br />

du (f.) liebst mich<br />

du (m) liebst ihn<br />

du (f.) liebst ihn<br />

du (m.) liebst sie (Sg.)<br />

du (f.) liebst sie (Sg.)<br />

aní ohév otó<br />

aní ohévet otó<br />

aní ohév otá<br />

aní ohévet otá<br />

atá ohév otí<br />

at ohévet otí<br />

atá ohév otó<br />

at ohévet otó<br />

atá ohév otá<br />

at ohévet otá<br />

64


du (m.) liebst uns<br />

du (f.) liebst uns<br />

er liebt dich (m.)<br />

er liebt dich (f.)<br />

sie liebt dich (m.)<br />

sie liebt dich (f.)<br />

wir (m.) lieben ihn<br />

wir (f.) lieben ihn<br />

wir (m.) lieben euch (m.)<br />

wir (m.) lieben euch (f.)<br />

wir (f.) lieben euch (m.)<br />

wir (f.) lieben euch (f.)<br />

ihr (m.) liebt ihn<br />

ihr (f.) liebt ihn<br />

sie (m.) lieben ihn<br />

sie (f.) lieben ihn<br />

atá ohév otánu<br />

at ohévet otánu<br />

hu ohév otchá<br />

hu ohév otách<br />

hi ohévet otchá<br />

hi ohévet otách<br />

anáchnu ohvím otó<br />

anáchnu ohvót otó<br />

anáchnu ohvím etchém<br />

anáchnu ohvím etchén<br />

anáchnu ohvót etchém<br />

anáchnu ohvót etchén<br />

atém ohvím otó<br />

atén ohvót otó<br />

hem ohvím otó<br />

hen ohvót otó<br />

Da die vier Präsens-Konjugationen im heutigen Hebräischen<br />

wie erwähnt aus einer Partizipial-Konjugation gebildet worden<br />

sind, ist die Mitverwendung der Personalpronomina immer<br />

obligatorisch, aber nicht in der Vergangenheit und im Futur, wo<br />

weitestgehend immer noch die gleichen Konjugationen wie in<br />

der Bibel vorkommen.<br />

Während im Bibelhebräischen die Dativ-Endungen ebenfalls<br />

hinten angehängt wurden, umschrieb man den Genitiv mit einer<br />

Silbe zwischen dem Wortstamm und dem Rest des Wortes, das<br />

unverändert blieb. Das bekannteste Beispiel dafür ist der<br />

65


Ausdruck, den ich weiter oben schon aufgeführt habe:<br />

die Kinder Israel = b’nei Jíssra’el<br />

Im heutigen Hebräischen: ha-banim (schel) Jíssra’el<br />

Dieses «schel» ist ein Universalwort, von dem ausgehend alle<br />

anderen Genitivformen gebildet werden:<br />

mein Sohn<br />

dein Sohn<br />

dein Sohn<br />

sein Sohn<br />

ihr Sohn<br />

unser Sohn<br />

euer Sohn<br />

euer Sohn<br />

ihr Sohn<br />

ihr Sohn<br />

ha-ben schelí<br />

ha-ben schelchá (m.)<br />

ha-ben schelách (f.)<br />

ha-ben scheló<br />

ha-ben schelá<br />

ha-ben schelánu<br />

ha-ben schelachém (m.)<br />

ha-ben schelachén (f.)<br />

ha-ben schelahém (m.)<br />

ha-ben schelahén (f.)<br />

Genau gleich verhält es sich mit allen anderen Wörtern:<br />

meine Söhne ha-banim schelí<br />

meine Tochter ha-bat schelí<br />

meine Töchter ha-banót schelí<br />

Auch für den Dativ gibt es im Neuhebräischen eigene Formen:<br />

li, lechá (l’chá), lach, lo, la, lánu, lachém, lachén, lahém, lahén<br />

66


Von den Formen der Vergangenheit und der Zukunft führe ich<br />

nur die eine Variante auf, deren Konstruktion noch heute<br />

weltbekannt ist:<br />

du (m.) hast mich geliebt = (atá) ahávtani<br />

du (m.) liebtest mich<br />

Wie oben erwähnt ist «atá» nicht obligatorisch, weil im Wort<br />

«ahávta» bereits angezeigt wird, wer geliebt hat, und die<br />

Endung «-ni» steht auch hier für die erste Person Einzahl.<br />

Ein anderer Satz, der gleich konstruiert wird wie der obige, ist<br />

derjenige, der wie oben angedeutet weltbekannt geworden ist:<br />

Elí, Elí, láma asávtani?<br />

Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?<br />

Diese Worte schrieb seinerzeit David im Psalm 22 - und Jesus<br />

Christus hat sie am Kreuz wiederholt. Noch heute wird darüber<br />

gestritten, ob auch David zu den Propheten gezählt werden<br />

kann, wie es nach ihm manche andere waren, von denen jeder<br />

ein Puzzlestück zu den Prophezeiungen über Jesus<br />

beigetragen hat. In einem der vielen Jesus-Filme, von denen<br />

die meisten gut geraten sind, wird ein Pharisäer gezeigt, der<br />

nach dem Hören des obigen Satzes höhnisch sagt: «Er rezitiert<br />

nur die Schriften - sogar jetzt noch.»<br />

Wer vom Hebräischen und Arabischen, die mit dem<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en einiges gemeinsam haben, noch viel mehr wissen<br />

will, kann in den entsprechenden Lehrbüchern nachschauen,<br />

von denen fast alle gut geraten sind.<br />

67


Die Zahlen<br />

Im Gegensatz zu allen anderen Sprachen sind nur die<br />

Kardinalzahlen bzw. Grundzahlen überliefert, aber keine<br />

Ordinalzahlen bzw. Ordnungszahlen (erster, zweiter usw.). Die<br />

einzige Ausnahme ist das Wort «Hwithe» (erster, erste, erstes),<br />

das naturgemäss vor allem für die unzähligen Göttinnen und<br />

Götter verwendet wurde. Da auch die Zahlen eingemeisselt<br />

wurden und die letzten Menschen, die <strong>Ägyptisch</strong> sprachen,<br />

arme Bauern und Fischer waren, die zudem zu fast hundert<br />

Prozent auch nicht lesen und schreiben konnten, ist das immer<br />

eine Lücke geblieben. Andererseits macht es das leichter, sich<br />

ein wenig <strong>Ägyptisch</strong> anzueignen, weil der Bereich der Zahlen<br />

überall zu den weniger leichten Kapiteln gehört.<br />

Während die Griechen zum Schreiben der Zahlen ihr eigenes<br />

Alphabet verwendeten - siehe in meinem Buch «Lehrbuch des<br />

Altgriechischen» - und die Römer mit sechs grossen<br />

Buchstaben (C, D, I, M, L, V) auskamen, mit denen sie aber nur<br />

bis zur Zahl 4'999 schreiben konnten, wenn sie nicht zu viele<br />

Buchstaben verwenden wollten - zum Beispiel MMMMM für<br />

5'000 -, erfanden die antiken Ägypter eine Zahlenschrift, die mit<br />

der römischen gemeinsame Züge teilt. Ob die Römer, deren<br />

Reich in der pharaonischen Glanzzeit genauso wie die oben<br />

erwähnten griechischen Stadtstaaten noch gar nicht bestand,<br />

das von Ägypten abgeschaut haben, ist zwar möglich, aber nie<br />

deutlich bewiesen worden.<br />

Was bei den Römern der Grossbuchstabe I war, erfüllte bei den<br />

Ägyptern mit einem kurzen, nach oben gerichteten Stäblein den<br />

gleichen Zweck, wie auf der folgenden Tabelle gesehen werden<br />

kann. Damit die Ähnlichkeiten mit den lateinischen Zahlen gut<br />

sichtbar werden, führe ich auch diese auf:<br />

68


1 we*e (m.), wi*e (f.) 1 Stäbchen I<br />

2 snewe (m.), sinthe (f.) 2 St. II<br />

3 chamthe 3 St. III<br />

4 ftaw 4 St. IIII, IV<br />

5 tif 5 St. * V<br />

6 saw 6 St. VI<br />

7 safche 7 St. VII<br />

8 chmane 8 St. VIII<br />

9 phsite 9 St. VIIII, IX<br />

10 mute ** X<br />

* Ab der Zahl 5 wurden zwei Reihen verwendet, wobei in den<br />

ungeraden Zahlen immer die obere Reihe mehr Stäbchen<br />

hatte:<br />

5 = drei oben, zwei unten<br />

6 = je drei<br />

7 = vier oben, drei unten<br />

8 = je vier<br />

9 = je drei, also drei Reihen<br />

** Die Zahl 10 wurde mit einem Symbol geschrieben, das am<br />

besten mit einem verbogenen Nagel - aber <strong>ohne</strong> Kopf -<br />

verglichen werden kann, wobei die zwei Seiten gleich lang sind.<br />

Weiter sieht es so aus:<br />

11 mutwí*e 1 «Nagel» und XI<br />

69<br />

1 «Stäbchen» rechts


12 mutsnáwse 1 N. und 2 St. XII<br />

13 mutchámthe 1 N. und 3 St. XIII<br />

14 mutífte 1 N. und 4 St. XIIII<br />

15 muttíje 1 N. und 5 St. XV<br />

(3 oben, 2 unten)<br />

16 mutíse 1 N. und 6 St. XVI<br />

(je 3)<br />

17 mutsáfche 1 N. und 7 St. XVII<br />

(4 oben, 3 unten)<br />

18 mutchmúne 1 N. und 8 St. XVIII<br />

(je 4)<br />

19 mutphsíte 1 N. und 9 St. XVIIII, IX<br />

(je 3, also 3 Reihen)<br />

20 tshwathe 2 N. übereinander XX<br />

21 tshwathwí*e 2 N. und 1 St. XXI<br />

rechts neben dem<br />

unteren N.)<br />

22 tshwathsnáwse 2 N. und 2 St. XXII<br />

rechts neben dem<br />

unteren N.<br />

30 me*be 3 N., zwei oben, XXX<br />

der dritte unten in<br />

der Mitte<br />

40 Hmé 4 N. (je zwei) XXXX, XL<br />

70


50 tíjwe 5 N (drei oben, L<br />

zwei unten in<br />

der Mitte)<br />

60 sé 6 N. (je drei) LX<br />

70 sefché 7 N. (vier oben, LXX<br />

drei unten in<br />

der Mitte)<br />

80 chmené 8 N. (je vier) LXXX<br />

90 phestéjwe 9 N. (je drei, also LXXXX,<br />

drei Reihen) XC<br />

100 shé * C<br />

* Die Zahl 100 wurde mit einem Symbol geschrieben, das am<br />

meisten einer lautlosen Karnevalspfeife gleicht, wobei der<br />

«Kopf» links oben steht und die «Pfeife» nach unten rechts<br />

ausgerichtet ist.<br />

Weiter sieht es so aus:<br />

101 shé-wé*e (m.), 1 Pf. und 1 St. CI<br />

shé-wí*e (f.<br />

rechts<br />

102 shé-snéwe (m.), 1 Pf. und 2 St. CII<br />

shé-sínthe (f.)<br />

rechts<br />

110 she-múte 1 Pf. und 1 N. CX<br />

usw.<br />

rechts<br />

200 shethe 2 Pf. CC<br />

71


201 shéthe-wé*e (m.), 2 Pf. und 1 St. CCI<br />

shéthe-wí*e (f.) rechts<br />

202 shéthe-snéwe (m.), 2 Pf. und 2 St. CCII<br />

shéthe-sínthe (f.) rechts<br />

210 shéthe-mute 2 Pf. und 1 N. CCX<br />

rechts<br />

usw.<br />

300 chamth’shé 3 Pf. CC<br />

1'000 chá * M<br />

* Die Zahl 1'000 wurde mit einem Symbol geschrieben, das am<br />

meisten einem kleinen Lampenständer gleicht.<br />

Weiter sieht es so aus:<br />

2'000 cha-snéwe (m.), 2 L. MM<br />

cha-sínthe (f.)<br />

3'000 chamth-chá 3 L. MMM<br />

10'000 tbé * MX<br />

Die Zahl 10'000 wurde mit einem Symbol geschrieben, das am<br />

meisten einem aufrechtstehenden Wurm gleicht.<br />

Weiter sieht es so aus:<br />

100'000 Hefne * **<br />

* Die Zahl 100'000 wurde mit einem sitzenden und nach links<br />

schauenden Vogel geschrieben.<br />

72


** Die römische Zahl CM ist hier deshalb nicht möglich, weil sie<br />

900 bedeutet (1'000 weniger 100) und das M die höchste<br />

römische Ziffer war, was wie oben erwähnt ganz hohe Zahlen<br />

gar nicht ermöglicht hat. Allerdings konnten sie sehr wohl<br />

gesagt werden:<br />

10'000 decem mille<br />

100'000 centum mille<br />

999'999 nongenti nonaginta novem mille nongenti<br />

nonaginta novem<br />

Weiter ging es tatsächlich nicht mehr, weil die Million bei den<br />

Römern unbekannt war. Dagegen war das bei den Griechen<br />

deshalb möglich, weil ihre höchste Zahl 10'000 war (myriádes),<br />

die beliebig vervielfältigt werden konnte. Dementsprechend<br />

konnte im Neuen Testament die in der Apokalypse<br />

angekündigte Zahl von 200 Millionen Soldaten, die vom Fernen<br />

Osten her in Richtung Israel marschieren, geschrieben werden:<br />

dísmyriádes myriádon (genauer: 20'000 von 10'000,<br />

also 20'000 mal 10'000)<br />

Die Zahlen 1 und 2, die im Gegensatz zum Hebräischen und<br />

Arabischen als einzige zwischen einer männlichen und einer<br />

weiblichen Variante unterscheiden, werden im <strong>Ägyptisch</strong>en als<br />

einzige hinter das Substantiv gestellt, auf das sie sich beziehen,<br />

während alle anderen vorn stehen. Das gilt auch bei den<br />

zusammengesetzten Zahlen wie 11 oder 22, wenn eine 1 oder<br />

2 hinten stehen. Zudem stehen sämtliche Zahlen immer in der<br />

Einzahl, weil eine Zahl im ägyptischen Denken bereits eine<br />

Mehrzahl beinhaltete. Das zeigt sich auch in vielen anderen<br />

orientalischen Sprachen, zum Beispiel im Türkischen.<br />

73


Ich habe drei Brüder und zwei Schwestern.<br />

Wen ntuj tiw san erm sane sinthe.<br />

Und ich habe vier Schwestern und einen Bruder.<br />

Erm wen ntuj ftaw sane erm san wé*e.<br />

Mit einem Possessivpronomen sieht es so aus:<br />

meine zwei Brüder meine zwei Schwestern<br />

phej san snewe<br />

thej sane sinthe<br />

meine drei Brüder<br />

phej chamthe san<br />

meine drei Schwestern<br />

thej chamthe sane<br />

Es fällt auf, dass auch hier der bestimmte Artikel eingebaut wird<br />

und dieser sich nach dem Geschlecht richtet:<br />

phej san snewe, phej chamthe san<br />

thej sane sinthe, thej chamthe sane<br />

Das gilt auch bei allen anderen Personen:<br />

deine (m.) drei Brüder phekh chamthe san<br />

deine (m.) zwei Schwestern thekh sane sinthe<br />

deine (f.) drei Brüder<br />

phe chamthe san<br />

deine (f.) zwei Schwestern the sane sinthe<br />

seine drei Brüder<br />

phef chamthe san<br />

seine zwei Schwestern thef sane sinthe<br />

74


ihre drei Brüder<br />

ihre zwei Schwestern<br />

unsere drei Brüder<br />

unsere zwei Schwestern<br />

eure drei Brüder<br />

eure zwei Schwestern<br />

ihre (Pl.) drei Brüder<br />

ihre (Pl.) zwei Schwestern<br />

phes chamthe san<br />

thes sane sinthe<br />

phen chamthe san<br />

then sane sinthe<br />

phethn chamthe san<br />

thethn sane sinthe<br />

phew chamthe san<br />

then sane sinthe<br />

Auch bei solchen Ausdrücken muss also ganz genau beachtet<br />

werden, was wo steht und um welches Geschlecht es sich<br />

handelt.<br />

Wie gerechnet wurde, ist nicht genau überliefert, und es war<br />

auch deshalb schwierig, weil es für «sein» ausgerechnet in der<br />

dritten Person keine eigene Verbform gab. So kann nur<br />

vermutet werden, das zumindest beim Addieren ein «n» mit<br />

einer flachen «Welle» eingefügt wurde:<br />

2 + 3 = 5 snewe erm chamthe n tiw<br />

4 + 8 = 12 ftaw erm chmane n mutsnáwse<br />

Wie «snewe» zeigt, bekam auch hier die männliche Variante<br />

den Vorzug.<br />

Immerhin sind diese vier Bruchzahlen überliefert:<br />

ein Halbes gas ein Drittel rachámthe<br />

zwei Drittel rawe ein Viertel Hsab<br />

75


Da von den ägyptischen Gewichten, Hohlmassen und Münzen<br />

kein einziges Wort sich bis in die heutige Zeit herübergerettet<br />

hat und sie zudem ganz andere Masse und Werte hatten als<br />

zum Beispiel die altgriechischen - siehe in meinem Buch<br />

«Lehrbuch des Altgriechischen» -, führe ich ihre Namen hier<br />

nicht auf. Die einzige Ausnahme ist der «Tibn», der 91 Gramm<br />

wog und mit dem als Universalgewicht gerechnet wurde. Wer<br />

wissen möchte, wie die anderen genannt wurden und wie viel<br />

sie wogen oder wert waren, kann im oben erwähnten<br />

Lehrbüchlein von Carsten Peust nachschauen.<br />

Allerdings wurde Kupfer, das auf ägyptisch «Hamthe» bedeutet,<br />

sehr wohl auch als Tausch- oder Zahlungsmittel verwendet,<br />

aber <strong>ohne</strong> dass es die heutige Bedeutung einer eigenständigen<br />

Münze hatte. Auch mit dem sechzig Mal wertvolleren Silber<br />

(Het) wurde gehandelt, ja, es war sogar das meistverwendete<br />

Zahlungsmittel; dementsprechend ist mit «Het» auch ein<br />

Tauschwert und Zahlungsmittel gemeint. Das Gold (nabe) war<br />

zwar schon bekannt, aber es hatte erstaunlicherweise noch<br />

nicht den Wert, der schon um das Jahr 1'000 v. Chr. den<br />

israelitischen König Salomo, der ein eigenes Haus aus reinem<br />

Gold erbauen liess, fast zum Durchdrehen brachte. So steht<br />

irgendwo im Alten Testament geschrieben, dass das Silber in<br />

der salomonischen Regierungszeit nicht einmal angeschaut<br />

wurde. Allerdings musste auch im pharaonischen Ägypten<br />

jemand, der etwas aus Gold wollte, schon etwas, das ein<br />

Gewicht von mindestens 120 Tibn hatte - also mehr als neun<br />

Kilo, was nicht viele besassen -, auf den Tisch legen, und das<br />

hatten nur wenige.<br />

Was später als Geldhandel bekannt wurde, war im<br />

pharaonischen Ägypten noch nicht üblich, weil der<br />

Tauschhandel vorherrschte, also <strong>ohne</strong> Münzen, geschweige<br />

denn Noten. Dass auch in der heutigen Zeit das Tauschen aber<br />

noch nicht ganz vorbei ist, habe ich vor vielen Jahren von einer<br />

76


Bekannten erfahren, welche die ersten Jahre nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg in der späteren DDR verbrachte und noch<br />

erlebte, wie das eine oder andere schnell einmal getauscht<br />

wurde, bevor man an irgendein Geldgeschäft dachte.<br />

Der ägyptische Kalender<br />

Da es im antiken Ägypten das, was wir als Jahreszeiten<br />

verstehen, aus klimatotologischen Gründen nicht gab, lag es<br />

nahe, dass auch der Kalender ganz anders eingeteilt wurde als<br />

anderswo. Immerhin waren die Monate, die in drei Jahreszeiten<br />

zu je vier Monaten eingeteilt wurden, mit je dreissig Tagen alle<br />

gleich lang, und auch die Tage hatten 24 Stunden. Es war also<br />

schon vor 4'000 Jahren bekannt, dass ein Jahr 365 Jahr dauert<br />

und die Umdrehung der Erde um die Sonne 24 Stunden dauert.<br />

Es gibt starke Hinweise darauf, dass neben den antiken<br />

Griechen und Römern auch die Ägypter wussten, dass nicht die<br />

Sonne sich um die Erde dreht, wie das noch im Mittelalter vor<br />

allem von der allmächtig scheinenden römisch-katholischen<br />

Kirche als Doktrin festgesetzt wurde, sondern so, wie wir es<br />

heute wissen.<br />

Da das ägyptische Kalenderjahr ebenfalls 365 Tage aufwies,<br />

verblieben also jedes Jahr fünf «Reservetage», die<br />

«Hrewrámphe» genannt wurden und locker übersetzt als «die<br />

Tage ausserhalb des Jahres» bezeichnet werden konnten.<br />

Diese Reservetage wurden hinten einfach angehängt, so dass<br />

ein Jahr jedes Mal fünf Tage später als das vorherige begann.<br />

Es drängt sich also ein Vergleich zum islamischen Fastenmonat<br />

Ramadan auf, der sich bekanntlich ebenfalls jedes Jahr<br />

verschiebt, doch nicht nur um fünf, sondern gleich um elf Tage -<br />

und in den Schaltjahren sogar auf zwölf -, und zwar nach vorn.<br />

77


Obwohl auch die ägyptischen Wissenschaftler erkannt hatten,<br />

dass ein astronomisches Jahr ein paar Stunden länger als 365<br />

Tage dauert, schoben sie nicht so wie die Griechen manchmal<br />

ein Schaltjahr ein, sondern liessen es beim alten Kalender<br />

bewenden, weil es das, was wir als Frühling, Sommer, Herbst<br />

und Winter verstehen, gar nie gab. Es wurde tagsüber also<br />

genau gleich wie heute stark geschwitzt und es wurde in der<br />

Wüste nachts immer gleich gefroren. Dass es allerdings im<br />

Nahen Osten nicht überall so ist, habe ich von Bekannten<br />

selber erfahren; so sagte mir einmal eine Freundin, dass es<br />

manchmal auch in Jerusalem schneien kann, und zudem<br />

erzählte unser Reiseleiter bei meiner ersten Israel-Reise vom<br />

Abenteuer, das er erlebte, als er auf dem Hermon, wo es im<br />

Winter bekanntlich immer Schnee hat, zum ersten Mal<br />

versuchte, Ski zu fahren. Das war noch in friedlicheren Zeiten;<br />

heute wäre das nicht mehr möglich, was seinerzeit in<br />

libanesischen Reisebroschüren gepriesen wurde: Skifahren und<br />

Badeferien am gleichen Tag. Es war also möglich, am<br />

Vormittag Ski zu fahren und am Nachmittag im Meer ein Band<br />

zu nehmen.<br />

Die Namen des ägyptischen Kalenderjahres, die von den<br />

Kopten in abgewandelter Variante noch heute verwendet und in<br />

den ägyptischen Tageszeitungen neben den westlichen und<br />

islamischen ebenfalls aufgeführt werden, sind diese:<br />

Erste Jahreszeit:<br />

<strong>Ägyptisch</strong>:<br />

tHawthe<br />

pha’áphe<br />

HathHáre<br />

khújeHkhuj<br />

Koptisch:<br />

tut<br />

baba<br />

hatúr<br />

kiják<br />

78


Zweite Jahreszeit:<br />

th*ábe<br />

mchir<br />

phamanHáthphe<br />

pharemáthe<br />

tuba<br />

amshír<br />

baramhát<br />

baramúda<br />

Dritte Jahreszeit:<br />

phachánse<br />

phsáne<br />

ephúph<br />

meswerí*<br />

basháns<br />

baúna<br />

abíb<br />

misra<br />

Dazu kam noch, dass auch die Monate genauso wie bei den<br />

Griechen in drei Abschnitte zu je zehn Tagen eingeteilt wurden,<br />

wo man sie Dekaden nannte.<br />

Der letzte Tag jedes einzelnen Monats trug immer seinen<br />

eigenen Namen:<br />

*elkwé<br />

Da die heutigen christlichen und islamischen Monatsnamen in<br />

der Pharaonenzeit noch unbekannt waren, führe ich hier zum<br />

Vergleich nur die auf, die zumindest ab dem Jahr 1'000 v. Chr.<br />

bekannt waren. Von links nach rechts stehen die zwölf Namen<br />

im Hebräischen, Altgriechischen, Sanskrit und Persischen; die<br />

letztgenannten sind zwar nicht mehr ganz die gleichen wie im<br />

antiken Persischen, aber die antiken Perser könnten sie beim<br />

Hören noch erkennen:<br />

79


Tischré Hekatombaión Tshaitra Farwardîn<br />

Cheschwán Metageitnión Valshâkha Ordîbehesht<br />

Kissléw Boedromión Zhiaishtha Chordâd<br />

Tewét Pyanopsión Aashâdha Tîr<br />

Schwat Maimakterión Shrâvana Mordâd<br />

Adár Poseideón Bhâdra(pada) Shahrîwar<br />

Nissán Gamelión Aashvina Mehr<br />

Ijar Anthesterión Kârttika Aabân<br />

Siwán Elafebolión Mârgashîrsha Aasar<br />

Tamúz Munichión Pausha Dey<br />

Aw Thargelión Mâgha Bahman<br />

Elúl Skiroforión Phâlguna Essfand<br />

Im Hebräischen und im Sanskrit sind alle Monatsnamen<br />

männlich und im Altgriechischen alle sächlich; dagegen sind die<br />

im Persischen praktisch geschlechtslos, weil diese Sprache<br />

offiziell nicht zwischen männlich, weiblich und sächlich<br />

unterscheidet.<br />

Kein einziger dieser vier Kalender begann mit dem heutigen<br />

Januar, zudem war der Monatsbeginn immer mitten im Monat<br />

angesetzt; so war er im Persischen mit Ausnahme des<br />

Essfands, wo der erste Tag am 20. war, immer zwischen dem<br />

21. und 23. Tag.<br />

Im Hebräischen begann das Jahr im September/Oktober, im<br />

Altgriechischen im Juli/August, im Sanskrit im März/April und im<br />

Persischen ebenfalls im März/April.<br />

Natürlich hatte jeder einzelne Monatsname eine bestimmte<br />

Bedeutung, so wie auch die später eingeführten in unserem<br />

80


Kalender noch heute eine solche haben, aber der Einzige, der<br />

hier auffällt, ist das griechische «Poseideión»<br />

(Dezember/Januar), das an den Meeresgott Poseidon und an<br />

den heutigen Wassermann erinnert, der seine Zeit allerdings<br />

erst im Januar/Februar hat.<br />

Das persische Wort «Mordâd» (Juli/August), das vom Verb<br />

«mordan» (sterben) abgeleitet wurde, bezog sich auf das Wort<br />

«amordad» (unsterblich), wer oder was auch immer damals als<br />

solcher gefeiert wurde.<br />

Zum Abrunden des Gesamtbildes sei noch erwähnt, dass es<br />

auch im Aramäischen, das ursprünglich Assyrisch genannt<br />

wurde, und im Babylonischen, das auch den Namen Akkadisch<br />

trug, sowie im Chinesischen - also in den drei anderen<br />

«klassischen» Sprachen der Antike, von denen schriftliche<br />

Zeugnisse vorhanden sind; zusammen mit dem Latein sind es<br />

also acht -, eigene Kalendernamen gab. Dabei hatten die<br />

Assyrer eine ähnliche Zeitrechnung wie die Ägypter, so bestand<br />

auch ihre Woche aus zehn Tagen.<br />

Wie bei den Israeliten und Juden galt als die erste Tagesstunde<br />

der Sonnenaufgang, der in Ägypten und im Nahen Osten<br />

meistens auch um etwa sechs Uhr einsetzte. Dementsprechend<br />

wurde Jesus Christus um die neunte Stunde, also um drei Uhr<br />

nachmittags, ans Kreuz genagelt, und weil der Sabbat bzw.<br />

Schabbat, wie er auf Hebräisch und Aramäisch heisst, schon<br />

drei Stunden später begann, musste Jesus genauso wie die<br />

beiden anderen, die zusammen mit ihm gekreuzigt wurden,<br />

spätestens dann tot sein, damit die Leichname noch rechtzeitig<br />

abgenommen werden konnten. Das ist auch die Erklärung<br />

dafür, dass den beiden anderen entgegen der Gewohnheit, sie<br />

bis zum Ableben oben zu lassen, die Beine gebrochen wurden,<br />

damit sie sich nicht länger halten konnten und schnell starben.<br />

Auch diese Szene, die im Bibelvers «Sie brachen ihm die Beine<br />

81


nicht» geschrieben steht, gehörte zu den vielen erfüllten<br />

Prophezeiungen über Jesus.<br />

Da auch in Ägypten der Sonnenaufgang und der<br />

Sonnenuntergang nicht immer um genau sechs Uhr begannen,<br />

verschoben sich auch diese beiden je nachdem, wann es<br />

wirklich hell oder dunkel wurde. Es verhielt sich also nicht so<br />

wie bei uns, wo sechs Uhr immer sechs Uhr bedeutet.<br />

Wie bei den Israeliten und Juden wurden diese Ausdrücke<br />

verwendet:<br />

erste Tagesstunde (ca. sechs Uhr morgens)<br />

sechste Tagesstunde (Mittagszeit)<br />

neunte Tagesstunde (ca. drei Uhr nachmittags)<br />

zwölfte Tagesstunde (ca. sechs Uhr abends)<br />

usw.<br />

Eine kleinere Zeiteinheit als die Stunde gab es nicht, es eilte ja<br />

auch nie besonders.<br />

Die meistverwendeten Wörter waren diese:<br />

Jahr<br />

ramphe<br />

Monat abát<br />

10 Tage súw-mute<br />

Tag<br />

hawe<br />

Stunde wna<br />

Die 10 Tage waren das, was wir heute als Woche bezeichnen,<br />

und es waren tatsächlich zehn Tage. Die Sabbatwoche von<br />

82


sieben Tagen wurde also nicht verwendet, obwohl die Israeliten<br />

in Ägypten jahrhundertelang in der Sklaverei lebten, aber diese<br />

Spezialwoche wurde auch erst unter Moses offiziell eingeführt.<br />

Insgesamt hatte ein Jahr also 36 solche «súw-mute», dazu<br />

kamen noch die oben erwähnten fünf «Reservetage».<br />

Zeitausdrücke<br />

Morgen<br />

Mittag<br />

Abend<br />

Nacht<br />

tawe<br />

mure<br />

rwahe<br />

garH<br />

immer mmune<br />

(jeden Tag)<br />

immer new nib<br />

(den ganzen Tag)<br />

jetzt<br />

nthewná<br />

heute<br />

bis heute<br />

morgen<br />

bis morgen<br />

gestern<br />

seit gestern<br />

m phe hawe<br />

she* phe hawe<br />

n tawe<br />

she* tawe<br />

n sef<br />

she* n sef<br />

83


Es fällt auf, dass bei «heute» der bestimmte Artikel vorkommt,<br />

während «morgen» und «gestern» diesen nicht haben; zudem<br />

wird auch «n» unterschiedlich verwendet.<br />

Obwohl die Ägypter wie oben angedeutet das, was wir heute<br />

als Zeit verstehen, nicht auf diese Weise ausdrückten, wurde<br />

das Wort «wna» (Stunde) nicht jedes Mal verwendet. Dafür gab<br />

es auch noch andere Ausdrucksmöglichkeiten, hier führe ich<br />

eine kleine Auswahl auf:<br />

die zwölfte Tagesstunde<br />

(eine Stunde vor Sonnenuntergang, nach unserer Zeitrechnung<br />

also von 17 bis 18 Uhr)<br />

wna meH mutsnéwe n hawe<br />

(Stunde - füllen - zwölf - von - Tag)<br />

Im Gegensatz zur Grundzahl «mutsnáwe» für die Zahl 12<br />

verändert sich hier eine Silbe.<br />

Es ist acht Uhr am Tag.<br />

(die achte Stunde nach dem Sonnenaufgang, nach unserer<br />

Zeitrechnung also von 13 bis 14 Uhr)<br />

Chmane wna *ukwe m phe hawe.<br />

(acht - Stunde - eingetreten - im - Tag)<br />

am Mittag<br />

heute Nacht<br />

Hi the m mure<br />

(auf - Zeit - von - Mittag)<br />

m phe garH (in - die - Nacht)<br />

84


Es wird Morgen.<br />

Die Sonne geht auf.<br />

Die Sonne geht unter.<br />

Táwe chaphe. (Morgen - werden)<br />

Phe shewe weben.<br />

(das - Licht - aufgehen)<br />

Phe shewe *akw.<br />

(das - Licht - eintreten)<br />

letztes Mal, früher n the Hu (in - das - Vorherige)<br />

innerhalb der nächsten drei Tage - n aHe n chamthe hawe<br />

(in - Zeitraum - von - drei<br />

Tage)<br />

Hier werden die beiden «n» wieder verschieden geschrieben,<br />

das erste wieder mit einer Eule und das zweite, das einen<br />

Genitiv anzeigt, mit der flachen «Welle».<br />

vor vier Jahren, seit vier Jahren<br />

tiw e thej ramphe (fünf - zu - diesem - Jahr)<br />

Im ägyptischen Denken wurde in der Vergangenheit der<br />

vorangehende Zeitabschnitt (Jahr, Monat, Zehn-Tage-Woche,<br />

Tag, Stunde) immer miteinberechnet. Dementsprechend lautet<br />

auch dieser Ausdruck:<br />

im letzten Monat<br />

abát snewe e naj<br />

(Monat - zwei - zu - dieser)<br />

Ich bin seit zwei Monaten in Ägypten.<br />

85


Chamthe abát e phej ej n Khume.<br />

(drei - Monate - bis - dieser - indem - ich - in Ägypten)<br />

Es war vorgestern.<br />

Chephe chamthe hawe e phej.<br />

(werden - drei - Tage - bis - dieser)<br />

Wenn davon ausgegangen wird, dass eine Handlung noch nicht<br />

abgeschlossen ist und immer noch andauert, kann auch ein<br />

solcher Ausdruck verwendet werden:<br />

Den letzten Monat habe ich in Ägypten verbracht.<br />

Ejúj phej abát ej n Khume.<br />

(ich - mache - dieser - Monat - indem ich - in Ägypten)<br />

Für einen Zeitausdruck in der Zukunft können beide Varianten<br />

verwendet werden, aber auch hier wird der nächste Tag<br />

meistens miteinbezogen:<br />

Es sind noch neun Tage bis zum Opetfest.<br />

Hab (mit H) aphe chune m mute phe Hawe.<br />

(Fest - Opet - genähert - zu - zehn - zu - der - Tag)<br />

Das Opetfest wurde während Jahrhunderten in Memphis am Nil<br />

abgehalten und war natürlich ebenfalls vielen Göttern und<br />

Göttinnen gewidmet.<br />

Ich möchte vom achten bis zum zehnten Tag des Monats hier<br />

bleiben.<br />

86


Eje ire she* n suw chmane e suw mute tej.<br />

(ich werde - machen - bis - von - Tag - acht - zu - Tag - zehn -<br />

hier)<br />

Da auch dieser Bereich eine Gratwanderung ist, beschränke ich<br />

mich hier auf die Ausdrücke, die im oben erwähnten<br />

Lehrbüchlein von Carsten Peust vorkommen. Immerhin kann<br />

auch so gut gesehen werden, dass die ägyptische Denkweise<br />

sich von der unsrigen deutlich unterscheidet, aber das kann<br />

auch in ganz Europa gesehen werden, sogar zwischen den<br />

Sprachfamilien, die als Tochterfamilien des Indogermanischen<br />

oder Indoeuropäischen gelten, also einer Ursprache, von der es<br />

jedoch bis heute noch keinen einzigen deutlichen Beweis gibt.<br />

Die ägyptische Götterwelt<br />

Da es in der Pharaonenzeit wie oben erwähnt mindestens 5'000<br />

verschiedene Götter gab, führe ich hier nur die Namen auf, die<br />

auch bei uns bekannt sind:<br />

Amun<br />

Isis<br />

Osiris<br />

Ra bzw. Re<br />

(Sonnengott)<br />

Amane<br />

Use<br />

Wsire<br />

Phe Ri* (also mit dem Artikel)<br />

ri* = Sonne<br />

Dazu kamen noch zwei, die ursprünglich vom Nahen Osten<br />

stammten und deshalb auch in der Bibel viel erwähnt werden:<br />

Astarte *Astharth Baal Bá*l<br />

87


Der entscheidende Unterschied zwischen der ägyptischen und<br />

griechischen Götterwelt bestand darin, dass es bei den antiken<br />

Griechen zwar ebenfalls Tausende von Göttern und Göttinnen<br />

gab, die im Alltag für alles Mögliche zuständig waren, dass bei<br />

diesen jedoch eine Art Zwei-Klassen-System vorherrschte. So<br />

hatten neben dem Göttervater Zeus, der von den Römern<br />

Jupiter genannt wurde, nur noch elf andere Götter und<br />

Göttinnen ihren ständigen Wohnsitz im Olymp, während alle<br />

anderen höchstens bei einer Einladung dort erscheinen durften.<br />

Die einzige Ausnahme war Hades, der Gott der Unterwelt, der<br />

zusammen mit Zeus und Poseidon, dem Meeresgott, die<br />

Herrschaft aufteilte, aber sie waren in der griechischen<br />

Mythologie schliesslich leibliche Brüder. Mehr Angaben dazu<br />

können in meinem Buch «Lehrbuch des Altgriechischen»<br />

gesehen werden.<br />

Diese Denkweise war den Ägyptern fremd. Amun und Ra galten<br />

zwar als die beiden ranghöchsten Götter, aber sie übten ihre<br />

Herrschaft nicht so totalitär aus wie die drei oben erwähnten<br />

Brüder, sondern bezogen alle anderen Götter und Göttinnen mit<br />

ein.<br />

Noch ein paar Wörter:<br />

Gott<br />

Göttin<br />

die lokalen<br />

Gottheiten<br />

Orakel<br />

Prozession<br />

Tempel<br />

beten<br />

opfern<br />

nathe<br />

nthare<br />

nthure n hú<br />

cherethe<br />

chí*e<br />

Henathe<br />

sma*<br />

watn<br />

88


Länder und Städte<br />

Hier führe ich nur die Länder auf, die in der Pharaonenzeit<br />

bekannt waren und dementsprechend auch als Einzige im<br />

<strong>Ägyptisch</strong>en vorkommen:<br />

Ägypten (als Ganzes)<br />

Oberägypten<br />

Unterägypten<br />

Libyen<br />

Nubien (heute Sudan)<br />

Vorderasien bzw.<br />

Naher Osten<br />

Hethiterreich<br />

(heute Türkei)<br />

Kreta<br />

Khume<br />

Sheme*<br />

MHé<br />

ThemeHe<br />

Khashe<br />

Chure<br />

Chathe<br />

Khefethe<br />

Ägäis Henebe (mit H)<br />

Kreta und das Ägäische Meer waren den Ägyptern also<br />

bekannt - und sicher auch Zypern, für das ich aber kein Wort<br />

gefunden habe. Das Gleiche gilt für das griechische Festland,<br />

wo es die späteren regionalen Mächte Athen und Sparta wie<br />

oben erwähnt noch nicht gab.<br />

Die Kenntnisse von anderen Ländern waren nicht nur deshalb<br />

beschränkt, weil es natürlich noch keine so guten<br />

Verbindungswege wie heute gab, sondern auch wegen der<br />

Denkweise, dass Ägypten als das Zentrum der Welt gesehen<br />

wurde, nach dem sich der Rest der Welt gefälligst zu richten<br />

hatte und nicht umgekehrt. Eine ähnliche Denkweise herrschte<br />

89


auch in China vor, wo die Kaiser unabhängig davon, welche<br />

Dynastie gerade an der Macht war, genauso wie die Pharaonen<br />

die Stellung von Halbgöttern innehatten. Wie sehr China nicht<br />

nur als politisches, sondern auch als DAS kulturelle Zentrum<br />

gesehen wurde, zeigte sich auch in Japan, das zwar immer<br />

unabhängig war und seine eigenen Kaiser hatte, die bis zum<br />

Jahr 1945 - dem Jahr der Kapitulation am Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs - ebenfalls als halbe Herrgötter galten, aber das<br />

chinesische Alphabet übernahm und in die eigene Sprache<br />

einbaute.<br />

Nicht nur weil der Nil, der einzige bekannte Fluss in Ägypten,<br />

vom Mittelmeer aus gesehen weit im Süden des Kontinents<br />

entspringt, sondern auch deshalb, weil in der ägyptischen<br />

Denkweise das oben war, was für uns unten ist, wurde immer<br />

zwischen Ober- und Unterägypten unterschieden. Als<br />

Gesamtheit wurden beide Teile zusammen immer Khume<br />

genannt, davon abgeleitet gibt es auch diese Wörter:<br />

das (ganze) Land Ägypten<br />

Ägypter (allgemein)<br />

Ägypter (Einzelperson)<br />

Ägypterin (Einzelperson)<br />

<strong>Ägyptisch</strong> (Sprache)<br />

phe tha n Khume<br />

rame n Khume<br />

(Mensch von A.)<br />

tsh’héje n Khume<br />

(Mann von A.)<br />

sHime n Khume<br />

(Frau von A.)<br />

mate Khume, mate n Khume<br />

(Wort von Ägypten)<br />

Nach den Worten, die ich einmal von einem Ägypter selber<br />

hörte, der in Kairo aufgewachsen war, gibt es schon seit<br />

90


Jahrhunderten auch eine sprachliche Teilung. So sagte er mir,<br />

er habe etwas Mühe, die oberägyptischen Dialekte richtig zu<br />

verstehen, und später habe ich herausgefunden, dass es sich<br />

um Wüstendialekte handeln muss, die früher vom Westen her<br />

ins Land getragen worden sind.<br />

Andererseits kannte ich einmal ein arabisches Ehepaar, das<br />

von Ländern stammte, deren Bew<strong>ohne</strong>r sich angeblich nicht<br />

richtig verstehen können, zumindest wenn sie zum ersten Mal<br />

in ihren Dialekten sprechen. Er war ein Algerier und sie eine<br />

Syrierin, und als ich sie fragte, ob das, was ich über die<br />

verschiedenen Dialekte gehört habe, wirklich stimme,<br />

antwortete er mir, dass sie sich <strong>ohne</strong> Probleme verstanden,<br />

aber sie waren ja schon seit einiger Zeit zusammen. Da ich<br />

mich in den arabischen Dialekten zu wenig gut auskenne, lasse<br />

ich diese beiden Aussagen des Ägypters und des Algeriers so<br />

stehen.<br />

Da der Nil der einzige bekannte Fluss war, gab es auch für alle<br />

anderen Flüsse, die ausserhalb der beiden Nilufer vermutet<br />

wurden - also in «chase», wie das Ausland allgemein genannt<br />

wurde -, das gleiche Wort «jare».<br />

Auch für das Mittelmeer, das die Ägypter als einziges kannten,<br />

gab es genauso wie für den grossen See westlich von Kairo nur<br />

das eine Wort «jam».<br />

Da auf den weiten Strecken zwischen Unterägypten und<br />

Nubien fast immer auf einem Schiff gereist wurde, ergaben sich<br />

auch diese beiden Begriffe:<br />

shi n chut<br />

(gehen - in - Nordfahrt)<br />

stromabwärts bzw.<br />

nach Norden fahren<br />

shi n chenthe<br />

(gehen - in - Südfahrt)<br />

stromaufwärts bwz.<br />

nach Süden fahren<br />

91


Thi shi n chut - e thi shi n chenthe.<br />

Thi shi n chut - erm thi shi n chenthe.<br />

Ich fahre nordwärts - und ich fahre südwärts.<br />

Hier sind beide Varianten (e - erm) möglich.<br />

Der Infinitiv ist mit der ersten Person Einzahl identisch, aber das<br />

ist nicht bei allen Verben so.<br />

Zwei wichtige Wörter sind auch diese:<br />

Oase<br />

weHe<br />

Wüstenquelle chanme<br />

Auch von den Städten und Sehenswürdigkeiten führe ich nur<br />

die auf, die auch bei uns bekannt geworden sind:<br />

Aswan Swune Luxor-Tempel Aphe<br />

Heliopolis Ane Pyramide Me<br />

Memphis Ménnefe Sphinx von Gizeh Phe-Hél<br />

Theben Nu Tal der Könige Sáche-*áe<br />

(wörtlich:<br />

grosses Feld)<br />

Die heutige Hauptstadt Kairo, die auf Arabisch «al-Qâhira» (die<br />

Starke, die Eroberin) heisst und etwa zehn, ja, zusammen mit<br />

der Agglomeration fast zwanzig Millionen Einw<strong>ohne</strong>r zählt -,<br />

gab es noch nicht. Diese wurde offiziell erst um das Jahr 970 n.<br />

Chr. gegründet und war ursprünglich nur ein Militärlager. Nach<br />

92


verschiedenen Schätzungen lebten schon in der pharaonischen<br />

Glanzzeit in ganz Ägypten etwa fünf Millionen Menschen. Das<br />

ist gemessen an dieser Frühzeit der Menschheit und auch im<br />

Vergleich zum Römischen Reich, in dem um das Jahr 100 n.<br />

Chr. zwischen fünfzig und sechzig Millionen Menschen wohnten<br />

- also eigentlich wenig gemessen am ganzen Umfang dieser<br />

Weltmacht -, eine erstaunlich hohe Zahl. Was das heutige<br />

Ägypten betrifft, leben jetzt nach den neusten Angaben etwas<br />

über 110 Millionen im Land. Damit zählt es nicht nur zum<br />

bevölkerungsreichsten innerhalb der arabischen Welt, sondern<br />

ist wegen der direkten Landverbindung zwischen Afrika und<br />

Asien das eigentliche Schlüsselland dieser Weltregion. Was<br />

auch immer dort entschieden wird, es geht nie <strong>ohne</strong> Mitsprache<br />

Ägyptens.<br />

Berufe<br />

Die häufigsten Berufe waren diese:<br />

Arbeiter<br />

bakh (Pl. bjékhje)<br />

Arzt<br />

síjne<br />

Bäcker<br />

rtheHthe<br />

Barbier<br />

che*kwe<br />

Bauer<br />

eHwethe<br />

Bergarbeiter ekhe<br />

Bierbrauer *ethech<br />

Bildhauer<br />

s*enche<br />

Dienerin<br />

bakhe<br />

Dolmetscher e*e*<br />

Fährmann<br />

mchenthe<br />

93


Fischer<br />

waHe<br />

Gärtner<br />

khmíj<br />

Goldschmied<br />

nebe<br />

Händler<br />

shjáthe<br />

Hirte<br />

mene<br />

Konditor<br />

phes’sh*e<br />

Maler<br />

sechkwate<br />

Metzger<br />

sethef<br />

Pförtner<br />

aré*<br />

Polizist<br />

matáj<br />

Priester<br />

wu*b<br />

Sänger<br />

shem*e<br />

Schiffer<br />

nefe<br />

Schmied<br />

Hmethe<br />

Schreiber<br />

sech<br />

Schuhmacher,<br />

thewe<br />

Schuster<br />

Soldat<br />

wí*e<br />

Steinmetz<br />

chrethe<br />

Töpfer<br />

ekwát-netese<br />

Wäscher<br />

rechthe<br />

Weber<br />

sechthe<br />

Winzer<br />

khmíj (wie Gärtner)<br />

Zimmermann<br />

Heme<br />

94


Das Wort «bakhe» (Dienerin) ist das Einzige, das ich für einen<br />

Frauenberuf gefunden habe, doch dieses konnte für alle<br />

möglichen Bereiche eingesetzt werden:<br />

Hofdienerin bzw. Hofdame, Tempeldienerin usw.<br />

Interessant ist, dass für einen Gärtner und einen Winzer das<br />

gleiche Wort verwendet wurde.<br />

Tatsächlich gab es auch schon Bierbrauer, weil das Bier<br />

genauso gern getrunken wurde wie später in Griechenland<br />

(siehe in meinem Buch «Lehrbuch des Altgriechischen»).<br />

Ein Arzt wurde für alles genannt, was irgendwie mit Medizin zu<br />

tun hatte. So wurden auch die Chirurgen, die bekanntlich schon<br />

vor 4'000 Jahren einiges von dem, was heute als<br />

selbstverständlich gilt, operieren und oft sogar heilen konnten,<br />

als Ärzte bezeichnet.<br />

Neben den Priestern und Steinmetzen genossen auch die<br />

Schreiber ein besonders hohes Ansehen, weil es als eine<br />

grosse Ehre galt, für die Pharaonen deren Schriften zu<br />

verfassen.<br />

95


Arm<br />

Auge<br />

Bauch<br />

Bein<br />

Blut<br />

Finger<br />

Fuss<br />

Gesicht<br />

Haar<br />

Hals<br />

Hand<br />

Haut<br />

Herz<br />

Knochen<br />

Kopf<br />

Körper<br />

Körperteil<br />

Mund<br />

Nase<br />

Ohr<br />

Rücken<br />

Zahn<br />

Zunge<br />

Der menschliche Körper<br />

gbáje (f.)<br />

jíre (f.)<br />

chu (f.)<br />

wé*re (f.)<br />

snaf (m.)<br />

tub (m.)<br />

ret (m.)<br />

Ha (m.)<br />

shane (m.)<br />

neHbe (f.)<br />

tare (f.)<br />

anám (m.)<br />

Huthe (m.)<br />

kwis (m.)<br />

tshatshe (m.)<br />

Ha* (m.)<br />

*u (f.)<br />

ra (m.)<br />

fenet (m.)<br />

mestshe* (m.)<br />

á (f.)<br />

abH (m.)<br />

lis (m.)<br />

96


Die Tierwelt<br />

Auch hier kann ich nur die Namen von Tieren aufführen, die in<br />

der Pharaonenzeit bekannt waren:<br />

Eidechse<br />

Esel<br />

Fisch<br />

Fledermaus<br />

Fliege<br />

Frosch<br />

Gans<br />

Hund<br />

Katze<br />

Krokodil<br />

Löwe<br />

Maus<br />

Nilpferd<br />

Pferd<br />

Rind<br />

Schaf<br />

Schlange<br />

Schwein<br />

Vogel<br />

Wurm<br />

Ziege<br />

Hanthase<br />

j*á<br />

rim<br />

telgá<br />

*ef<br />

kwrare<br />

ra<br />

tsh’hesem<br />

mjá<br />

mseH<br />

máje<br />

phine<br />

teb<br />

sesem<br />

uH<br />

sjá<br />

Hafe<br />

rire<br />

apht<br />

fene<br />

*enech<br />

97


Am meisten fällt auf, dass auf dieser Liste der Affe, das Huhn<br />

und sogar das typische Wüstentier Kamel nicht vorkommen.<br />

Der Grund dafür liegt darin, dass ausgerechnet diese Tiere, die<br />

heute auch in Ägypten viel zu sehen sind, in der Pharaonenzeit<br />

noch unbekannt waren und erst viel später importiert wurden.<br />

Im Gegensatz zu den antiken Griechen, die Dutzende von<br />

Tierarten kannten - siehe in meinem Buch «Lehrbuch des<br />

Altgriechischen -, gab es in Ägypten also nur wenige. Auch die<br />

Geparden und Leoparden, die im Gegensatz zum Tiger in<br />

Asien und zum Jaguar und Puma in Amerika typisch<br />

afrikanische Raubkatzen sind und von vornehmen Römern zum<br />

Teil sogar als Haustiere gehalten wurden, waren im<br />

pharaonischen Ägypten noch unbekannt.<br />

Es ist sicher auch interessant, dass die Katze, die in der<br />

ägyptischen Frühzeit als so heilig halt, wie es in Indien noch<br />

heute die Kühe und Affen sind, und auch der Esel genau nach<br />

den Lauten genannt wurden, die sie von sich geben.<br />

98


Sätze aus dem Alltag<br />

Gegen den Schluss dieses Lehrbuches führe ich noch Beispiele<br />

von Sätzen auf, die im antiken Ägypten in dieser oder ähnlicher<br />

Form gesprochen wurden; fast alle Sätze können im oben<br />

erwähnten Lehrbüchlein von Carsten Peust gelesen werden,<br />

doch ein paar Sätze stammen auch von mir. Ich finde dieses<br />

Lehrbüchlein auch deshalb, weil jedes einzelne Wort und jeder<br />

einzelne Satz mit den entsprechenden <strong>Hieroglyphen</strong> ergänzt<br />

werden, das bis heute beste Lehrmittel für das <strong>Ägyptisch</strong>e. Um<br />

ein solches Buch herzustellen, braucht es allerdings einen<br />

besonderen Super-Computer, über den ich selber nicht verfüge.<br />

Wie heisst du?<br />

Ich heisse Hans.<br />

Ich heisse Ursula.<br />

Der erste Kontakt<br />

Nim rinkh? (zu einem Mann)<br />

Nim rine? (zu einer Frau)<br />

Wörtlich: Wer dein Name?<br />

Hans rínej. (Hans mein Name)<br />

Ursula rínej. (Ursula mein Name)<br />

Wie geht es dir?<br />

Che *ékh? (m.) - Che *é? (f.)<br />

Wörtlich: Was dein Zustand?<br />

Che kwetkh? (m.) - Che kwete? (f.)<br />

Wörtlich: Was deine Form?<br />

Thekh mech? (m.) - The mech? (f.)<br />

Wörtlich: Du wie?<br />

99


Es geht mir gut.<br />

Thi nshá. (m.+f. - gleich geschrieben,<br />

Unterschied nur an einem<br />

sitzenden Mann und an einer<br />

sitzenden Frau zu erkennen)<br />

*Ej nshá. (gleich wie oben)<br />

Wörtlich: Mein Zustand gut.<br />

Es geht mir prächtig. Thi *nechthe wtshithe snebthe.<br />

Wörtlich: Ich lebend heil gesund.<br />

Es geht mir nicht so<br />

gut wie sonst.<br />

N thi m pha siche én. (m.)<br />

Ni thi n tha siche én. (f.)<br />

Wörtlich: Nicht ich in meiner Art nicht.<br />

Wie alt bist du?<br />

Atshí níj eHekh! (m.)<br />

Atshí níj eHe! (f.)<br />

Wörtlich: Sag mir deinen Zeitraum!<br />

Ich bin 30 Jahre alt.<br />

Ich bin 30-jährig.<br />

Thi n sé n mé*be. (wieder mit Mann und<br />

Frau verschieden<br />

geschrieben)<br />

Wörtlich: Ich als Person von dreissig.<br />

Ich bin ein Sohn von Amon.<br />

Anákh wé* shure n Amane.<br />

100


Ich bin eine Tochter von Amon. Anákh wí*e shure n Amane.<br />

(«shure» gleich ausgesprochen,<br />

aber verschieden geschrieben)<br />

Er ist ein Sohn Gottes. Se wé* shure (n) Nathe.<br />

Sie ist eine Tochter Gottes. Se wí*e shure (n) Nathe.<br />

Er ist ein Mann Gottes. Se wé* tsh’héje (n) Nathe.<br />

Sie ist eine Frau Gottes. Se wí*e sHime (n) Nathe.<br />

Jesus Christus ist der<br />

Sohn Gottes.<br />

Yesu Krist phe shure (n) Nathe.<br />

(n: immer nur geschrieben, aber<br />

nicht ausgesprochen, weil<br />

direkt vor einem anderen «n»)<br />

Hast du eine Familie?<br />

Ja, ich habe eine Familie.<br />

Hast du keine Familie?<br />

Nein, ich habe keine<br />

Familie.<br />

Familie<br />

Ene wen ntukh wé* mhawe? (m.)<br />

Ene wen ntu wé* mhawe? (f.)<br />

Thé, wen nthukh mhawe. (m.)<br />

Thé, wen ntu mhawe. (f.)<br />

Ene mén ntukh mhawe? (m.)<br />

Ene mén ntu mhawe? (f.)<br />

Mbé, mén ntukh mhawe. (m.)<br />

Mbé, mén ntu mhawe. (f.)<br />

Bist du verheiratet?<br />

Ene thekh n héj?<br />

101


Wörtlich: Du als Ehemann?<br />

Ene the n Hime?<br />

Wörtlich: Du als Ehefrau?<br />

Ja, ich bin verheiratet. Thé, thi n héj. (m.)<br />

Thé, thi n Hime. (f.)<br />

Ich bin mit Hans verheiratet. Thi n Hime nte Hans.<br />

Ich bin mit Ursula verheiratet. Thi n héj nte Ursula.<br />

Hans ist mit Ursula v. Hans n héj nte Ursula.<br />

Ursula ist mit Hans v. Ursula n Hime nte Hans.<br />

Hans ist mit U. zusammen. Hans nte Ursula.<br />

Ursula ist mit H. zusammen. Ursula nte Hans.<br />

Nein, ich bin (noch) nicht Mbé, n thi n héj. (m.)<br />

verheiratet.<br />

Mbé, n thi n Hime. (f.)<br />

Hast du Kinder?<br />

Hast du keine Kinder?<br />

Ja, ich habe drei.<br />

Nein, ich habe keine<br />

Kinder.<br />

Ene wen ntukh shure shure? (m.)<br />

Ene wen ntu shure shure? (f.)<br />

Ene mén ntukh shure shure? (m.)<br />

Ene mén ntu shure shure? (f.)<br />

Thé, wen ntúj chamthe. (m.+f.)<br />

Mbé, mén ntúj shure shure. (m.+f.)<br />

Hast du Brüder und<br />

Schwestern?<br />

Ene wen ntukh san erm sane? (m.)<br />

Ene wen ntu san erm sane? (f.)<br />

102


Ja, ich habe drei,<br />

einen Bruder und<br />

zwei Schwestern.<br />

Ja, ich habe drei,<br />

eine Schwester und<br />

zwei Brüder.<br />

Ja, ich habe fünf, drei<br />

Brüder und zwei<br />

Schwestern.<br />

Nein, ich habe keine.<br />

Thé, wen ntúj chamthe, san wé*e<br />

erm sane sinthe.<br />

Thé, wen ntúj chamthe, sane wí*e<br />

erm san wé*e.<br />

Thé, wen tiw, chamthe san erm<br />

sane simthe.<br />

Mbé, men ntúj.<br />

Ich bin schwanger geworden.<br />

Sie ist schwanger geworden.<br />

Thi ethe.<br />

Se ethe.<br />

Was bist du von<br />

Beruf?<br />

Ich bin ein Arzt.<br />

Und ich bin ein<br />

Zimmermann.<br />

Ene thekh ché? (m.)<br />

Ene the ché? (f.)<br />

Wörtlich: Was bist du?<br />

Thi anákh n síjne.<br />

Wörtlich: Ich bin als Arzt.<br />

E thi anákh n Heme.<br />

Wörtlich: Ich bin als Zimmermann.<br />

103


Ich liebe dich.<br />

Liebe<br />

Ube erá. (Mann zur Frau)<br />

Huthe erá. (Mann zur Frau)<br />

Ube erákh. (Frau zum Mann)<br />

Huthe erákh. (Frau zum Mann)<br />

Ich habe mich ganz<br />

heftig in dich verliebt.<br />

Ich will dich umarmen<br />

und küssen.<br />

Ich möchte/will mit<br />

dir schlafen.<br />

Er möchte/will<br />

mit mir schlafen.<br />

Sie möchte/will<br />

mit mir schlafen.<br />

Merúj the e tshewe *á were.<br />

(Mann zur Frau)<br />

Merúj thekh e tshewe *á were.<br />

Wörtlich: Lieben-ich du (m. oder f.)<br />

zu Übel gross sehr.<br />

Ej kwene erm sene. (Mann zur Frau)<br />

Thi jebe kwene erm sene. (M. zur F.)<br />

Ej kwenekh erm senekh. (F. zum M.)<br />

Thi jebe kwenekh erm senekh.<br />

Ej setshe ermé. (Mann zur Frau)<br />

Thi jebe setshe ermé. (M. zur Frau)<br />

Ej setshe ermékh. (Frau zum Mann)<br />

Thi jebe setshe ermékh. (F. zum Mann)<br />

Wörtlich: Ich möchte/will mit dir liegen.<br />

Ef setshe erméj.<br />

Se jebe setshe erméj.<br />

Es setshe erméj.<br />

Se jebe setshe erméj.<br />

104


Gefühle<br />

Ich freue mich. Thi rishe.<br />

Ich bin glücklich. Htúj natme.<br />

Wörtlich: Herz mein süss.<br />

Ich habe Angst. Thi snit.<br />

Ich bin wütend/ Thi kant.<br />

Ich bin zornig.<br />

Ich staune.<br />

Thi gef.<br />

Ich gebe auf/<br />

Htúj feth.<br />

Ich bin verzagt. Wörtlich: Herz mein verzagt.<br />

Ich bin damit<br />

Thi herethe emáf.<br />

zufrieden.<br />

Wörtlich: Ich zufrieden mit es.<br />

Ich bin unzufrieden/ Thi Hetshen.<br />

Ich bin empört. Wörtlich: Ich empört.<br />

Ich bin traurig/ Thi shane Htúj.<br />

Ich bin verzweifelt. Wörtlich: Ich leiden Herz mein.<br />

Ich habe Mitleid Htúj mure nikh (m.)/ni (f.)<br />

mit dir.<br />

Wörtlich: Herz mein krank für dich.<br />

Ich mache mir Thi ti Htúj nsakh. (Mann zur Frau)<br />

Sorgen um dich. Thi ti Htúj nsa. (Frau zum Mann)<br />

Wörtlich: Ich geben Herz mein hinter<br />

dich.<br />

105


Ich bin krank.<br />

Ich habe<br />

Bauchschmerzen.<br />

Ich habe eine Wunde.<br />

Ich habe Fieber.<br />

Krank sein<br />

Thi merthe. (mit dem Stativ!)<br />

Thi shane chuthe.<br />

Wörtlich: Ich leiden Bauch ich.<br />

Thi phechthe n webne.<br />

Wörtlich: Ich zerrissen in Wunde.<br />

Shete Há*e seref.<br />

Wörtlich: Bekommen Körper ich<br />

Hitze.<br />

Auf dem Markt<br />

Ich hätte gern die Sandalen, die du da hast.<br />

Ube e tsh’hi nej thawe nthe ntukh.<br />

Wörtlich: Herz ich nehmen diese Sandalen die bei dir.<br />

Was kannst du mir denn dafür geben?<br />

Ee ti nij éch?<br />

Wörtlich: Du wirst geben mir was?<br />

Ich könnte dir diesen Kuchen hier geben.<br />

Eje ti nikh thej weche.<br />

Wörtlich: Ich werde geben dir diesen Kuchen.<br />

106


Was soll ich mit deinem Kuchen?<br />

Es e éch níj the weche.<br />

Wörtlich: Es wird sein zu was mir dein Kuchen?<br />

Ich könnte dir auch Wein geben.<br />

Eje tí nikh nhéjne urph.<br />

Wörtlich: Ich werde geben dir einige Wein(e).<br />

Ja, den kann ich gebrauchen, sie (die Sandalen) gehören dir.<br />

Thé, éch níj thewe se.<br />

Wörtlich: Ja, nützlich mir dein sind sie.<br />

Gerade in diesen paar Sätzen kann gut gesehen werden, dass<br />

der Tauschhandel vorherrschte. Wenn aber mit Silber bezahlt<br />

wurde, das wie oben erwähnt oft als Zahlungsmittel verwendet<br />

wurde, konnten auch solche wüsten Wörter fallen:<br />

Du hast mich mit dem Silber betrogen! Ich habe gemerkt, dass<br />

es unrein ist!<br />

Shjúkh m phe Het! Gemúj se ef bene!<br />

Wörtlich: Betrügen du in das Silber, finden ich es indem es<br />

schlecht!<br />

Interessant ist, dass das Wort «bene», das im Latein und im<br />

Italienischen «gut» bedeutet, im <strong>Ägyptisch</strong>en das genaue<br />

Gegenteil ausdrückt.<br />

Weitere mögliche Sätze auf dem Markt:<br />

107


Gib mir bitte noch etwas mehr davon!<br />

Mé Hwá Href!<br />

Wörtlich: Gib Zusätzliches auf es!<br />

Gib mir die richtige Menge!<br />

Mé níj n shew!<br />

Wörtlich: Gib mir in Wert!<br />

Das sind mir zu wenige.<br />

The uphe shrethe eráj.<br />

Wörtlich: Die Zahl klein zu mir.<br />

Nimm dir, was du willst (wonach dir der Sinn steht)!<br />

Tsh’hí nikh phe nthe ubkh eráf!<br />

Wörtlich: Nimm dir das was dein Herz zu es!<br />

Wünschst du noch etwas? Kann ich noch etwas für dich tun?<br />

Ene wán ge?<br />

Mate ekh washs?<br />

Wörtlich: (Frage) es gibt auch.<br />

Kann ich noch etwas für dich tun?<br />

Mate ekh washs?<br />

Wörtlich: Sache indem du willst sie.<br />

108<br />

Das ist ausverkauft.<br />

GeréH mman.<br />

W.: Beendet es gibt<br />

nicht.


Wörterliste Deutsch - <strong>Ägyptisch</strong><br />

Zum Schluss gibt es als besonderen Leckerbissen noch eine<br />

deutsch - ägyptische Wörterliste, auf der fast alle Wörter vom<br />

oben erwähnten Lehrbüchlein von Carsten Peust stammen. Als<br />

Einzige fehlen hier die Zahlen und die <strong>ohne</strong>hin wenigen<br />

Ländernamen sowie die Namen der Götter und Göttinnen und<br />

zudem jene der Gewichte und Längen- und Hohlmasse, die ich<br />

schon oben nicht berücksichtigt habe, weil sie uns in der<br />

heutigen Zeit nichts mehr sagen. Dagegen kommen die oben<br />

schon aufgeführten Wörter der Tier- und Berufswelt sowie des<br />

menschlichen Körpers hier noch einmal vor.<br />

Wenn ein Mehrzahlwort vorkommt, steht dieses in Klammern<br />

dahinter:<br />

Bruder<br />

Monat<br />

san (Pl. snuwe)<br />

abát (Pl. ubute)<br />

Zudem steht dort, wo es auf den ersten Blick nicht klar ist, auch<br />

noch das Geschlecht:<br />

Abend<br />

Besitz<br />

Monat<br />

Preis<br />

usw.<br />

rwahe (m.)<br />

eche (f.)<br />

abát (m.)<br />

swene (f.)<br />

Bei den Verben wird der Stativ immer angegeben, wenn einer<br />

vorhanden ist, und wenn er doppelt vorkommt, werden hinter<br />

der Grundform beide Varianten angegeben:<br />

109


aufhören<br />

aufschreiben<br />

finden<br />

gehen<br />

kommen<br />

legen<br />

graH - greHthe (St.)<br />

saph’cher - seph’chare (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

seph’charthe (St. mit Endung)<br />

gime - gamje (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

gmithe (St. mit Endung)<br />

shi - Hene (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

Henthe (St. mit Endung)<br />

i - ewe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

ethe (St. mit Endung)<br />

waH - wuHe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

weHthe (St. mit Endung)<br />

Deutsch:<br />

Abend<br />

(am Abend<br />

bis am Abend<br />

abreisen<br />

Achtung!<br />

Ackerland<br />

alle<br />

<strong>Ägyptisch</strong>:<br />

rwahe<br />

n rwahe<br />

she* n rwahe)<br />

wite<br />

be*!<br />

kwáje (durchschnittliche Qualität)<br />

máje (hochgelegen und deshalb<br />

nur schwer zu bewässern)<br />

necheb (beste Qualität, ermöglicht<br />

deshalb zwei Ernten im<br />

Jahr)<br />

etú- (etún, etúthn, etúw)


alle (jeder, jede,<br />

nib<br />

jedes)<br />

allein sein<br />

we*e (kommt nur im Stativ vor)<br />

als (Funktion)<br />

n<br />

als (mehr als)<br />

e<br />

alt sein (Person)<br />

áe (kommt nur im Stativ vor)<br />

alt sein (Sache)<br />

es<br />

der andere<br />

khe<br />

die andere<br />

khethe<br />

die anderen<br />

khetheche<br />

Anfang<br />

Hu (f.)<br />

anfangen<br />

she*<br />

angenehm (sein) natm - natme (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Angst<br />

snete (f.)<br />

Angst haben<br />

snit<br />

ankommen<br />

phaH, saphe<br />

anstelle von etbe (alleinstehend) -<br />

(etbúj/etbúthuj, etbúkh/etbúthukh<br />

usw.)<br />

antworten<br />

washb<br />

Apfel<br />

tphuH<br />

arbeiten<br />

bakh<br />

Arbeiter<br />

bakh (Pl. bjékhje) - anders<br />

geschrieben als<br />

bei «arbeiten»


Arm<br />

gbáje (f.)<br />

Armee<br />

mush*<br />

Arzt<br />

síjne<br />

auch<br />

gé<br />

auch nicht,<br />

gé (in verneinten Sätzen)<br />

auch nichts<br />

auf Hi (alleinstehend) -<br />

Hré- (Hrej, Hrekh usw.)<br />

aufhören<br />

graH - greHthe (St. - nur einer)<br />

aufpassen!<br />

be*!<br />

aufgepasst!<br />

aufschreiben saph’cher -<br />

seph’chare (St. <strong>ohne</strong> E.)<br />

seph’charthe (St. mit E.)<br />

aufstehen<br />

aHe - (auch St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

aufwachen<br />

rája - ruse (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

auf Wiedersehen! *anch! *anch!<br />

Auge<br />

jíre (f.)<br />

Ausland<br />

chase (f.)<br />

ausser Hre (alleinstehend) -<br />

Hrerá- (Hrej, Hrerákh usw.)<br />

backen<br />

Bäcker<br />

Badezimmer<br />

kwenef<br />

rtheHthe<br />

we*be


Barbier<br />

che*kwe<br />

Bauch<br />

chu (f.)<br />

bauen<br />

kwat - kwute (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

kwetthe (St. mit Endung)<br />

Bauer<br />

eHwethe<br />

Baum<br />

shun<br />

Beamter<br />

sjár<br />

befehlen<br />

Han<br />

Beginn<br />

Hu (f.)<br />

beginnen<br />

she*<br />

begraben,<br />

kwas<br />

Begräbnis<br />

bei nte (alleinstehend) -<br />

ntú- (ntúj, ntukh usw.)<br />

Bein<br />

we*re (f.)<br />

bekommen<br />

shaph<br />

bereitstellen<br />

garg - garge (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

gregthe (St. mit Endung)<br />

Berg<br />

taw (m.) - (Pl. tewjú)<br />

Bergarbeiter<br />

ekhe<br />

Besitz<br />

eche (f.)<br />

beten<br />

sma*<br />

betrügen<br />

sihe<br />

betrunken (sein) th’chithe (Adjektiv als Stativ)<br />

(ich bin b.<br />

thi th’chithe


sich betrinken<br />

Bett<br />

beurteilen<br />

Bier<br />

Bierbrauer<br />

Bildhauer<br />

binden<br />

bis<br />

bitten<br />

Blatt (zum Schreiben)<br />

blau<br />

bleiben<br />

Blume<br />

Blut<br />

Boden<br />

B<strong>ohne</strong><br />

breit (sein)<br />

Brief<br />

bringen (direkt)<br />

bringen (zu einer<br />

dritten Person)<br />

Brot<br />

Bruder<br />

thiche)<br />

Hathe (m.)<br />

wat*<br />

ne Henkwe (m., nur Pl.)<br />

*ethech<br />

s*enche<br />

tsh’has<br />

she*, eshe*<br />

(alleinstehend + mit Pronomen)<br />

tabH<br />

kwiHe<br />

wat<br />

man<br />

Hrure (f.)<br />

snaf (m.)<br />

jithn (m.)<br />

phul<br />

was’ch - was’che (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

she*e (f.)<br />

ine - (kein Stativ) - Imp. aní!<br />

tsh’hi (kein Stativ)<br />

*ájkw (m.)<br />

san (Pl. snuwe)


Chef<br />

Christdorn<br />

mla<br />

nabs<br />

Dach<br />

heje<br />

danach, darauf<br />

nché<br />

dass<br />

etshe<br />

Dattel<br />

bene<br />

Dattelpalme<br />

bene (zum Teil anders geschrieben<br />

als bei der Dattel)<br />

denken<br />

tsha<br />

(sich ausdenken<br />

wewe<br />

an etwas zurückdenken seche)<br />

der, die, das; die (Pl.) nthe (Relativpronomen)<br />

Dickmilch<br />

sheme<br />

dick sein, dick werden wmath -<br />

wamthe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

wmetthe (St. mit Endung)<br />

die (Pl.)<br />

ne<br />

Dienerin<br />

bakhe<br />

diese (Sg. f.)<br />

thej<br />

diese (Pl.)<br />

nej<br />

dieser (m.)<br />

phej<br />

Dill (Pflanze)<br />

emise<br />

Dorf (ein kleines) wHá (f.)<br />

Dolmetscher<br />

e*e*


dort (bei dir)<br />

dort (bei einer dritten<br />

Person)<br />

Drittel<br />

(zwei Drittel<br />

du<br />

du bist<br />

du warst<br />

du wirst sein<br />

dumm<br />

Dumnuss<br />

(Kern der D.<br />

Dumpalme<br />

dunkel<br />

Dunkelheit<br />

dünn<br />

Durst haben,<br />

durstig sein<br />

tej<br />

em<br />

rachamthe<br />

rawe)<br />

thekh (m.), the (f.)<br />

nthakh (m.), ntha (f.)<br />

wnekh (m.), wne (f.)<br />

ekh (m.), e (f.)<br />

sag<br />

kwakwe<br />

chenen)<br />

meme<br />

nkhekhje (wörtlich: in Dunkelheit)<br />

khekhje<br />

sham*<br />

ibe<br />

Ehefrau<br />

Ehemann<br />

Ei<br />

Eidechse<br />

ein, einer<br />

eine<br />

Hime<br />

hej<br />

sawHe (f.)<br />

Hanthase<br />

wé*e<br />

wí*e


ein bisschen, ein wenig nkhé<br />

einige<br />

nhéjne<br />

Emmer (Brotgetreide) bate (m.)<br />

empört<br />

Hetshen<br />

Ende<br />

pheHwe (m.)<br />

eng<br />

gaw<br />

entfernen<br />

la<br />

entfernt sein<br />

wíje<br />

entscheiden<br />

wat*<br />

er<br />

se<br />

Erde (Boden)<br />

jithn (m.)<br />

Erde (Welt)<br />

tha (m.)<br />

ergreifen<br />

maH<br />

erhalten<br />

shaph<br />

erklären<br />

weHe<br />

Erlöser, Erretter pheshate<br />

erreichen<br />

phaH, saphe<br />

erster, erste, erstes Hwithe<br />

erziehen sachpher (nicht mit «saphcher» =<br />

«aufschreiben» zu<br />

verwechseln)<br />

Esel<br />

j*á<br />

es gibt, es hat<br />

wan<br />

es gibt nicht,<br />

mman<br />

es hat nicht


essen<br />

etwas<br />

wam - (kein Stativ)<br />

nkhé<br />

Fähre<br />

tshaj<br />

Fährlohn<br />

hume<br />

Fährmann<br />

mchenthe<br />

fallen híje -<br />

huwe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

hjáwthe (St. mit Endung)<br />

falsch<br />

*etshej<br />

Familie<br />

mhawe (f.)<br />

(auch Verwandtschaft)<br />

fangen<br />

maH<br />

Farbe<br />

awín (m.)<br />

fehlen<br />

wihe<br />

fein (Leinen)<br />

sham*<br />

Fell<br />

anám (m.)<br />

Fenster<br />

sasht<br />

fern sein<br />

wíje<br />

Fest<br />

Hab (m.)<br />

Fett<br />

*at<br />

Feuer<br />

site (f.)<br />

Feuerholz<br />

chensheme<br />

Feuer machen sethe<br />

finden gime -


gamje (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

gmithe (St. mit Endung)<br />

Finger<br />

tub* (m.)<br />

Fisch<br />

rim (m.)<br />

Fischer<br />

waHe<br />

Fledermaus<br />

telgá<br />

Fleisch<br />

ef (m.)<br />

Fliege<br />

*ef<br />

fliegen<br />

phi<br />

Fluss<br />

jare<br />

fragen<br />

shine<br />

Frau<br />

sHime (Pl. Hjáme - <strong>ohne</strong> «s»!)<br />

Freund<br />

chenmes<br />

Friede<br />

Hathph<br />

(ich komme in F. thi shi n Hathph<br />

geh in Frieden! shi n Hathph!)<br />

frieren<br />

Hese<br />

Frosch<br />

kwrare<br />

Frucht<br />

tige (m.)<br />

fühlen<br />

taphe<br />

für (im Austausch für) etbe (alleinstehend) -<br />

(etbúj/etbúthuj, etbúkh/etbútukh.<br />

usw.)<br />

für (zum Nutzen von) n (alleinstehend) -<br />

emá- (emáj, emákh usw.)


Furcht<br />

Furcht haben<br />

Fuss<br />

snete (f.)<br />

snit<br />

ret (Pl. retwe)<br />

Gans<br />

ra<br />

Gärtner<br />

khmíj<br />

Gast<br />

keléje<br />

gebären<br />

mise<br />

geben ti -<br />

táje (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

tethe (St. mit Endung) -<br />

Imp. me! (Sg.), methe! (Pl.)<br />

Geburt<br />

mise<br />

Gefahr<br />

Hathe (f.)<br />

gegrillt<br />

esherthe<br />

gehen shi -<br />

Hene (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

Henthe (St. mit Endung)<br />

gelb sein tashr -<br />

tashre (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Gemüse<br />

wate (f.)<br />

Gemüt<br />

ube<br />

genau<br />

*ekwe<br />

genauso<br />

mmethe<br />

Gerste<br />

ne jath (m., nur Pl.)


Geschenk<br />

Geschmack<br />

Gesicht<br />

gestern<br />

(bis gestern<br />

gesund, Gesundheit<br />

Gewitter<br />

glatt (Leinen)<br />

gleich sein<br />

Gold<br />

Goldschmied<br />

Gott (Herrgott)<br />

Gott<br />

Göttin<br />

Grab<br />

Granatapfel<br />

Gras<br />

Grenze<br />

Griffel<br />

grillen (Fleisch)<br />

gross<br />

grüssen<br />

grüss Gott!<br />

berekh (m.)<br />

tiphe (f.)<br />

Ha (m.)<br />

n sef<br />

she* n sef)<br />

seneb<br />

kwlale (m.)<br />

ne*<br />

thath<br />

nabe<br />

nebe<br />

Nathe<br />

nathe (Pl. nthure)<br />

nthare<br />

mHewe (f.)<br />

elehmén<br />

sim (m.)<br />

thash (m.)<br />

*er<br />

ashr<br />

*a (m.), *áe (f.), *áje (Pl.)<br />

(Sg. und Pl. jeweils gleich geschrieben)<br />

washt<br />

setm úbkh! (zu einem Mann)<br />

setm úbe! (zu einer Frau)


Gunst<br />

Gurke<br />

gut sein<br />

guten Tag!<br />

Hise<br />

s’shaphe<br />

nafe - nafre (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

ewathe!<br />

Haar<br />

Hafen<br />

halb, Hälfte<br />

Hals<br />

hallo!<br />

Hand<br />

Händler<br />

hart<br />

hassen<br />

Haus<br />

(nach Hause gehen<br />

Haut<br />

helfen<br />

heraus<br />

herauskommen<br />

hereinkommen<br />

Herr<br />

(mein grosser Herr!<br />

mein guter Herr!<br />

shane (m.)<br />

mrá (f.)<br />

gas<br />

neHbe (f.)<br />

ewathe!<br />

tare (f.)<br />

shjáthe<br />

nachth<br />

maste<br />

*u (f.)<br />

weHe<br />

anám (m.)<br />

ti táre n (wörtlich: jemandem die<br />

Hand geben)<br />

ebál<br />

phire<br />

*ákw<br />

nib<br />

pha nib *á!<br />

pha nib náfe!)


Herrin<br />

Hene<br />

(meine grosse H.! tha Hene *áe!<br />

meine gute Herrin! tha Hene náfe!)<br />

Herz<br />

Huthe (m.)<br />

heute<br />

m phe hawe<br />

(bis heute<br />

she* phe hawe)<br />

hier<br />

téj<br />

Himmel<br />

phi (f.)<br />

hinabgehen híje -<br />

huwe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

hjáwthe (St. mit Endung)<br />

hinaus<br />

ebál<br />

hinausgehen<br />

phire<br />

hineingehen<br />

*ákw<br />

hinter nsa (alleinstehend) -<br />

nsá- (nsáj, nsakh usw.)<br />

hintreten<br />

aHe - (auch St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Hirte<br />

mene<br />

Hitze<br />

seref<br />

hoch<br />

kwéj<br />

Holz<br />

che<br />

Honig<br />

bjá<br />

hören<br />

satm<br />

Hund<br />

tsh’hesem<br />

hungrig sein Hkwá -


Hakwre (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

Hkwéjthe (St. mit Endung)<br />

ich<br />

thi (m. und f. verschieden geschrieben)<br />

ich bin<br />

anákh (m.+f., aber verschieden<br />

geschrieben)<br />

ich war<br />

wnej (gleiche Angaben wie oben)<br />

ich werde sein ej (gleiche Angaben wie oben)<br />

ihr (Pl.)<br />

thethn<br />

ihr seid<br />

nthathn (m.+f.)<br />

ihr wart<br />

wnethn<br />

ihr werdet sein ethn<br />

immer<br />

mmune (jeden Tag),<br />

newnib (den ganzen Tag)<br />

in n (alleinstehend) -<br />

emá- (emáj, emákh usw.)<br />

in Zukunft<br />

ntawn<br />

ja<br />

Jahr<br />

jeder, jede, jedes<br />

jetzt<br />

Johannisbrotbaum<br />

jung<br />

Junge<br />

thé<br />

ramphe (f.) - Pl. rempháwe)<br />

nib<br />

nthewná<br />

nutm<br />

shire<br />

shure


kalt sein, kwbab -<br />

kalt werden<br />

kwube (nur St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

kämpfen<br />

eHe<br />

Käse<br />

sheme<br />

Katze<br />

mjá<br />

keiner, keine wé*e (in verneinten Sätzen)<br />

Kellerkammer cherethe<br />

kennen<br />

ech, *ime<br />

(nicht kennen m emúj, m emúkh usw.)<br />

Kind<br />

chrat (m.), mes<br />

Kleidungsstück Hbas<br />

klein<br />

shire<br />

klug<br />

seshe<br />

Knabe<br />

shure<br />

Kneipe<br />

*ú-Hénkwe (wörtlich: Bierhaus)<br />

Knochen<br />

kwis<br />

knoten<br />

tsh’has<br />

kochen<br />

phise<br />

kommen i -<br />

ewe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

ethe (St. mit Endung) -<br />

Imp. ma! (m.), mi! (f.), míjne! (Pl.)<br />

Konditor<br />

phes’sh*e<br />

König (Pharao) ense<br />

König (eines were


fremden Landes)<br />

Königsleinen sh’sense<br />

Kopf<br />

tshatshe (m.)<br />

Kopftuch<br />

eteg<br />

Korb<br />

khubs (m.)<br />

Koriander<br />

shure<br />

Körper<br />

Ha* (m.)<br />

Körperteil<br />

*u (f.)<br />

Kraft<br />

phaHthe (m.)<br />

kräftig<br />

nachth, thel<br />

krank mar -<br />

merthe (St. <strong>ohne</strong> Endung -<br />

(wörtlich: krank geworden)<br />

Krankheit<br />

mer<br />

Krokodil<br />

mseH<br />

Kuchen<br />

sh*é (f.), weche<br />

Kümmel<br />

thephn<br />

Kupfer<br />

Hamthe (m.)<br />

küssen san -<br />

sene (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

lachen<br />

Land<br />

lang<br />

lassen (verlassen)<br />

sabe<br />

tha (m.) - (Pl. thawe)<br />

kwéj<br />

cha*


lassen (veranlassen) ti<br />

Lattich<br />

*abe<br />

Lauch<br />

uke<br />

Leben, leben *anch (m.)<br />

Leber<br />

mewse<br />

lebe wohl!<br />

*anch! *anch!<br />

Leder<br />

teHer<br />

leer sein<br />

shwá - shwithe (St. mit Endung)<br />

legen<br />

waH - wuHe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

weHthe (St. mit Endung)<br />

Leinen<br />

shese<br />

Leinpflanze méHe<br />

lesen<br />

shete<br />

lieben<br />

míje<br />

Liebling<br />

máje - san (m.), sane (f.)<br />

Lied<br />

Hese (f.)<br />

liegen (Person) setshe<br />

liegen (Sache) waH<br />

links<br />

smeHe<br />

Linse(n)<br />

*ershín<br />

loben<br />

Hase<br />

Löwe<br />

máje<br />

Lubya-B<strong>ohne</strong> ewrá<br />

lügen<br />

tshá*etshej<br />

(verheimlichend)


lügen<br />

(verleumderisch)<br />

Lügner(in)<br />

(du Lügner!<br />

du Lügnerin!<br />

gí, gíje<br />

gerege<br />

phe gerege!<br />

the gerege!)<br />

machen<br />

ire - áje (St. <strong>ohne</strong> Endung) - Imp. arí!<br />

Mädchen<br />

shure<br />

Mal<br />

saph<br />

Maler<br />

sechkwate<br />

Mann<br />

tsh’héje<br />

Mannschaft ese<br />

Maus<br />

phine<br />

Medikament phechre (f.)<br />

Meer<br />

jam (m.)<br />

Mehl<br />

nájt<br />

Melone<br />

etlág<br />

Mensch<br />

rame (Pl. rame - anders geschrieben als<br />

in der Einzahl)<br />

messen<br />

chi - chuwe (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Metzger<br />

sethef<br />

Milch<br />

urathe (f.)<br />

Milchprodukt sheme<br />

(Dickmilch, Käse)<br />

mit (durch) n (alleinstehend) -


emá- (emáj, emákh usw.)<br />

mit (Personen) erm (alleinstehend) -<br />

ermé- (erméj, ermékh usw)<br />

mit (Sachen) Hen<br />

Mittag<br />

mure (f.)<br />

(am Mittag n mure<br />

bis Mittag she* n mure)<br />

Mitte<br />

methe (f.)<br />

Monat<br />

abát (m.) - (Pl. ubúte)<br />

Monatsletzter *elkwé<br />

Mond<br />

jaH (m.)<br />

Morgen<br />

tawe (m.)<br />

morgen<br />

n tawe<br />

(bis morgen she* tawe)<br />

müde sein nene<br />

Mumie<br />

seH (m.)<br />

Mund<br />

ra (m.)<br />

Mutter<br />

mewe<br />

nach (zeitlich) nsa (alleinstehend) -<br />

nsá- (nsáj, nsákh usw.)<br />

nachher<br />

nché<br />

Nacht<br />

garH (m.)<br />

(in der Nacht n garH<br />

bis zur Nacht she* n garH)


Name<br />

Nase<br />

nass machen<br />

neben<br />

Nebengötter<br />

nehmen<br />

nein<br />

neu<br />

Neuheit<br />

nicht<br />

nicht mehr,<br />

nie mehr, nie wieder<br />

nichts<br />

niemand<br />

Nilpferd<br />

noch einmal tun<br />

noch nicht,<br />

noch nie<br />

Norden<br />

Nordfahrt<br />

rin (m.)<br />

fenet (m.)<br />

thachb<br />

ekwrá<br />

Hrub (Pl.)<br />

shaph<br />

mbé<br />

m máje<br />

máje<br />

n, n … én (als Verstärkung),<br />

me (alleinstehend), mé- (mej, mekh usw.)<br />

*án (in verneinten Sätzen)<br />

nkhé (in verneinten Sätzen)<br />

wé*e (in verneinten Sätzen)<br />

teb<br />

waHm (+ Grundform des Verbs)<br />

*án (in verneinten Sätzen)<br />

mHithe<br />

chut<br />

Oase<br />

ob<br />

oben<br />

weHe<br />

ene<br />

Hríj


Obst<br />

tige (m.)<br />

Ochsenkarren *galthe<br />

oder<br />

nrephe<br />

öffnen<br />

wan - (kein Stativ) - Imp. awín!<br />

Ohr<br />

mestshe (m.)<br />

Olive<br />

tshájth<br />

opfern<br />

watn<br />

Orakel<br />

cherethe<br />

Ort, (kleine) Ortschaft sí (f.), time (m.) - (Pl. tmú)<br />

(grosse Ortschaft time)<br />

Osten<br />

jebthe<br />

Palette<br />

(zum Schreiben)<br />

Papyrus<br />

pass(t) auf!<br />

Person<br />

Pferd<br />

Pförtner<br />

Pharao (König)<br />

Pharao (als Amt)<br />

gasthe<br />

tsh’hawfe (Pflanze)<br />

tsham* (zum Schreiben bearbeitet)<br />

metshe (beschriebener Papyrus)<br />

bé*!<br />

sé (m.+f. identisch, aber mit einem<br />

sitzenden Mann und einer sitzenden<br />

Frau verschieden geschrieben)<br />

sesem<br />

aré*<br />

ense<br />

pher*á


Pigment<br />

Polizist<br />

Porree (Lauch)<br />

Preis<br />

Priester<br />

Prost! Prosit!<br />

Prozession<br />

Pyramide<br />

rjá<br />

matáj<br />

uke<br />

swene (f.)<br />

wu*b<br />

n khújkh! (zu einem Mann)<br />

n khúje! (zu einer Frau)<br />

chí*e<br />

mé (f.)<br />

Rand<br />

rasieren<br />

Rasiermesser<br />

(aus Bronze)<br />

rechnen<br />

Recht<br />

rechts<br />

(es regnet<br />

reich<br />

reisen<br />

retten<br />

Retter<br />

richtig<br />

Rind<br />

saphe (f.)<br />

cha*kw<br />

mech*ekwe<br />

Heseb<br />

mú*e (f.)<br />

wneme<br />

the phí Hiwe - wörtlich: der Himmel<br />

schlägt)<br />

thel<br />

mash*<br />

shite<br />

pheshate<br />

me*ethe<br />

uH (Pl. uHe)


(gegrillte<br />

Rindsleber<br />

Rolle<br />

(zum Schreiben)<br />

rösten (Früchte)<br />

rot (sein)<br />

Rücken<br />

rufen<br />

mewse n úH es esherthe)<br />

*ere<br />

ashr<br />

tashr - tashre (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

a (f.)<br />

*ash<br />

Sache<br />

(Gegenstand)<br />

Sache (Tatsache)<br />

sagen<br />

Salz<br />

Sand<br />

Sandale(n)<br />

(aus Leder)<br />

Sänger<br />

Sarg (aus Holz)<br />

sauber (sein)<br />

Schaf<br />

scharf<br />

Schiff<br />

Schiffer<br />

schlafen<br />

eche (f.)<br />

mate (f.)<br />

tsha - (kein Stativ) - Imp. atshí!<br />

Hma (f.)<br />

shá* (m.)<br />

thawe (f.)<br />

shem*e<br />

we<br />

w*áb (nur Stativ vorhanden)<br />

sjá<br />

sephet<br />

eme (m.)<br />

nefe<br />

kwat


schlafen mit<br />

setshe erm (wörtlich: liegen mit)<br />

schlagen<br />

Hiwe<br />

Schlange<br />

Hafe (m.)<br />

schlecht<br />

ban<br />

schliessen<br />

chthím<br />

Schmerz<br />

wechete (m.)<br />

Schmied<br />

Hmethe<br />

schneiden<br />

shá*t<br />

schnell (sein) jas<br />

schön (sein)<br />

*níj (Stativwort)<br />

schreiben<br />

s’chíj - suche (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Schreiber<br />

sech<br />

Schriftstück<br />

metshe (f.)<br />

Schuhmacher, thewe<br />

Schuster<br />

schwanger (sein) á - ethe (St. mit Endung) -<br />

(wörtlich: schwanger geworden)<br />

Schwangerschaft ubute n mise (wörtlich: Monate von<br />

Geburt)<br />

schwarz (sein) khum - khume (St. <strong>ohne</strong> Endung) -<br />

(anders geschrieben als «Khume» =<br />

Ägypten)<br />

schweigen<br />

gá<br />

Schwein<br />

rire (m.)<br />

schwer (Aufgabe) kwesen


schwer (Gewicht)<br />

Schwester<br />

schwierig<br />

schwimmen<br />

schwitzen<br />

Seele<br />

sehen (anschauen)<br />

sehen (können,<br />

zufällig sehen)<br />

sehr<br />

sei gegrüsst!<br />

seit<br />

Seite<br />

Seitenzimmer<br />

Sellerie<br />

Sesamöl<br />

setzen<br />

sich ängstigen,<br />

sich fürchten<br />

sich ärgern<br />

sich ausdenken<br />

sich beeilen<br />

tenes<br />

sane (Pl. sane - anders geschrieben<br />

als in der Einzahl)<br />

kwesen<br />

nibe<br />

fete<br />

khúj<br />

new<br />

phare<br />

eekwe<br />

setm úbkh! (zu einem Mann)<br />

setm úbe! (zu einer Frau)<br />

nte (anders geschrieben als «nte» = bei)<br />

rí (f.)<br />

gebe<br />

míjthe<br />

neHe<br />

waH - wuHe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

weHthe (St. mit Endung)<br />

snit<br />

Hetshen<br />

wewe<br />

jas


sich betrinken thiche<br />

sich erinnern seche<br />

sich freuen<br />

rishe<br />

sich (hin)setzen Himse -<br />

Hmese (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

Hmasthe (St. mit Endung)<br />

sich hinstellen áHe<br />

sich nähern chan<br />

sie (Sg. f.)<br />

se (wie m. geschrieben)<br />

sie (Pl.)<br />

se (nicht wie m. und f. geschrieben)<br />

Silber<br />

Het (m.)<br />

singen<br />

Hase<br />

sitzen Himse -<br />

Hmese (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

Hmasthe (St. mit Endung)<br />

Skorpion<br />

waHe<br />

so<br />

mmethe<br />

so einer<br />

mkwetef<br />

sofort<br />

nthefná<br />

Sohn<br />

shure<br />

Soldat<br />

wí*e<br />

Sonne<br />

rí* (m.)<br />

sonst nicht, gé (in verneinten Sätzen)<br />

sonst nichts<br />

später<br />

nché


Speise<br />

tefe (m.)<br />

spinnen<br />

sathe<br />

spitz<br />

sephet<br />

Sprache<br />

mate (f.) - (Pl. mtuwe)<br />

sprechen<br />

mate (nicht gleich geschrieben wie<br />

«mate» = Sprache)<br />

Stadt<br />

time (Pl. tmú)<br />

stark<br />

nachth, thel<br />

Stärke<br />

phaHthe (m.)<br />

statt etbe (alleinstehend) -<br />

etbú- (etbúj/etbúthuj,<br />

etbúkh/etbúthukh usw.)<br />

staunen<br />

gef<br />

stehen<br />

aHe (nur St. <strong>ohne</strong> Endung,<br />

keine Grundform - gleich wie<br />

«waH» geschrieben)<br />

Stein<br />

ane (m.)<br />

Steinmetz<br />

chrethe<br />

Stelle<br />

sí (f.) - gleich wie «sí» (Ort)<br />

geschrieben<br />

stellen<br />

waH - wuHe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

weHthe (St. mit Endung)<br />

sterben<br />

maw - mawthe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

mwetthe (St. mit Endung)<br />

Stern<br />

siwe (m.)


Stock<br />

betshel (m.)<br />

Strand<br />

saphe (f.)<br />

Strasse (im Ort) chure (m.)<br />

Strasse (über Land) wáje (f.)<br />

Stuhl<br />

kwene (m.)<br />

Stunde<br />

wná (f.) - (Pl. wnawe)<br />

suchen<br />

wach<br />

Süden<br />

ruse<br />

Südfahrt<br />

chenthe<br />

süss (sein) netm - natme (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

süss sein<br />

natm - natme (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Tag<br />

hawe (m.) - (Pl. hruwe)<br />

tanzen<br />

khaskhes<br />

Tauschwert swene (f.)<br />

teilen<br />

phash<br />

Tempel<br />

Henathe (f.)<br />

Tier<br />

ú* (f.)<br />

Tisch<br />

mesher (m.)<br />

Tochter shure (anders geschrieben als «shure» =<br />

Sohn)<br />

Töpfer<br />

ekwát-netese<br />

Totenbuchrolle phirenhawe<br />

tot (sein)<br />

maw - mawthe (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

mwetthe (St. mit Endung -


töten<br />

tragen<br />

transportieren<br />

Traum<br />

treffen (jemanden)<br />

Treppe<br />

trinken<br />

trocken (sein)<br />

tun<br />

Tunika<br />

Tür<br />

identisch mit «maw» (sterben)<br />

chatb<br />

fí<br />

athph<br />

reswe (f.)<br />

tsh’heHen<br />

thart<br />

sá<br />

shawe - shwawe (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

ire - áje (St. <strong>ohne</strong> Endung) - Imp. arí!<br />

msese (nicht gleich wie bei den Römern)<br />

sbí (m.)<br />

über Hi (alleinstehend) -<br />

Hré- (Hréj, Hrekh usw.)<br />

Ufer<br />

saphe (f.) - identisch mit «Strand»<br />

umarmen<br />

kwene<br />

umgeben,<br />

kwate - kwute (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

umhergehen<br />

Umgebung hu<br />

um zu …<br />

e …<br />

um nicht zu … ethm<br />

und<br />

e (zwischen zwei Sätzen),<br />

erm, Hen<br />

Unrecht<br />

gal (m.)


unrecht behandeln thehe<br />

unten<br />

chríj<br />

unter cha (alleinstehend) -<br />

chará- (charáj, charákh usw.) -<br />

gleich wie «chríj» geschrieben)<br />

Unterricht<br />

sube<br />

unverletzt sein, wtshíj<br />

unverletzt bleiben wátshje (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

wtshithe (St. mit Endung)<br />

unzufrieden Hetshen<br />

Vater<br />

jathe (Pl. jathje)<br />

verbinden<br />

chenem<br />

Verbrechen bathe (m.)<br />

verlassen<br />

chá*<br />

verschieden shbin<br />

verschont bleiben wtshíj -<br />

wátshje (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

wtshithe (St. mit Endung) -<br />

mit «unverletzt sein/bleiben» identisch<br />

Versprechen she*er (m.)<br />

verstehen (Sache) *ime<br />

verstehen (Sprache) satm<br />

Verwandtschaft mhawe (f.)<br />

viele<br />

*eshe, kwene


verzagt<br />

feth<br />

Viertel (Bruchzahl) Hsab<br />

Vogel<br />

apht (m.)<br />

Vollkommener wennafre<br />

voll (sein)<br />

maH (Stativwort)<br />

von jetzt an ntawn<br />

von … nach she* n … e<br />

vor (räumlich und eHú (alleinstehend) -<br />

zeitlich) eHúth- (eHúthuj, eHúthukh usw.)<br />

vorbeigehen sine<br />

vorbereiten garg - garge (St. <strong>ohne</strong> Endung),<br />

gregthe (St. mit Endung)<br />

Vorraum<br />

chanthe<br />

Wahrheit<br />

warm (sein)<br />

warten<br />

warum?<br />

was?<br />

waschen<br />

Wäscher<br />

Wasser<br />

weben<br />

Weber<br />

Weg<br />

mú*e (f.)<br />

shmam (Stativwort)<br />

sene<br />

Hi ech?<br />

ech?<br />

já*e<br />

rechthe<br />

maw (m.)<br />

sache<br />

sechthe<br />

wáje (f.)


weg<br />

ebál<br />

wegen nte (alleinstehend) -<br />

ntú- (ntúj, ntukh usw.) -<br />

nicht gleich wie «nte» (bei)<br />

geschrieben<br />

weggehen, wite<br />

wegschicken<br />

wegnehmen shite<br />

Wein<br />

urph (m.)<br />

(junger Wein mris, m.)<br />

weinen<br />

rime<br />

Weintraube elale<br />

weiss<br />

Het<br />

weit (breit) sein was’ch - was’che (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

weit entfernt (sein) wíje<br />

welcher?<br />

etsh’he?<br />

welche? welches?<br />

wenig<br />

shire<br />

wenn (falls) e<br />

wer?<br />

nim?<br />

werden<br />

chaphe (nur St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

werfen<br />

chá*<br />

Wert<br />

shew (m.)<br />

Westen<br />

imínthe<br />

wichtig<br />

tenes


wie (so wie) mkwet (alleinstehend)-<br />

mkwét- (mkwétej, mkwétekh usw.)<br />

wie?<br />

mech?<br />

wieder<br />

*án<br />

wie viel(e)? wur?<br />

Wind<br />

thuw (m.)<br />

Winzer<br />

khmíj<br />

wir<br />

then<br />

wir sind<br />

anán (m.+f.)<br />

wir waren<br />

wnéthen<br />

wir werden sein éthen<br />

wissen<br />

ech, *íme<br />

(ich weiss nicht m echúj<br />

du weisst nicht m echúth, m.<br />

usw.)<br />

wo? wohin? thane?<br />

w<strong>ohne</strong>n<br />

Himse (Stativwort)<br />

Wohnzimmer seHimse<br />

Wolle<br />

s*árth<br />

Wort mate (f.) - (Pl. mtuwe) -<br />

mit «Sprache» identisch<br />

Wunde<br />

webne<br />

wünschen<br />

jebe<br />

(haben wollen)<br />

Wurm<br />

fene


Wüste<br />

Wüstenquelle<br />

wütend<br />

chase (f.)<br />

chanme<br />

kant<br />

Zahl<br />

uphe (f.)<br />

Zahlungsmittel Het (m.)<br />

(zweites Wort für<br />

Silber)<br />

Zahn<br />

abH (m.)<br />

Zehn-Tages- súw-mute<br />

Zeitraum<br />

Zeit<br />

new (m.)<br />

Ziege<br />

*enech<br />

ziehen<br />

sathe<br />

Zimmer<br />

*ú (f.) - mit «Haus» identisch<br />

Zimmermann Heme<br />

zornig<br />

kant<br />

zu e, n (alleinstehend) -<br />

emá- (emáj, emákh usw.)<br />

zufrieden<br />

herethe<br />

zufrieden sein hire - heráwe (St. <strong>ohne</strong> Endung)<br />

Zukunft<br />

tawn<br />

(in Zukunft)<br />

ntawn)<br />

Zunge<br />

lis (m.)<br />

zurückkehren, weHe


zurückkommen<br />

zusammen sein ire wé*e erm - áje (St. <strong>ohne</strong> Endung) -<br />

(wörtlich: eins machen mit)<br />

Zweikorn (Emmer) bate (m.)<br />

Zwiebel(n)<br />

Hetshe<br />

zwischen ewte (alleinstehend) -<br />

ewtá- (ewtáj, ewtákh usw.)

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