blättle 57 Juli/August 2024
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Ausgabe <strong>57</strong> | <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2024</strong> | www.donau-ries-aktuell.de<br />
KATASTROPHENFALL<br />
Ein Jahrhunderthochwasser<br />
trifft die Region<br />
DAHEIM IN ... MERTINGEN<br />
Dynamisch, energieintensiv<br />
und liebenswert<br />
GEOLOGIE<br />
Im Ries treffen Himmel<br />
und Erde aufeinander<br />
NATUR<br />
Obstbäume schützen,<br />
pflegen und ernten<br />
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Abendstimmung: Blick auf Heroldingen vom Rollenberg aus.<br />
Jahresthema <strong>2024</strong>:<br />
Donau-Rieser Geschichtsstunde Teil 4:<br />
Auf Spurensuche mit Gerhard Beck<br />
im Fürstlich Oettingen-Wallersteinschen<br />
Archiv in Harburg<br />
Daheim in ... Mertingen<br />
„Dynamisch, energieintensiv und<br />
liebenswert“<br />
Wasser fließt durch<br />
die wachsende Stadt<br />
Ein neuer Brunnen für Wemding<br />
Gestein des Jahres<br />
Im Ries treffen Himmel und Erde<br />
aufeinander<br />
Natur<br />
Obstbäume schützen, pflegen<br />
und ernten<br />
Innovation und klassisches<br />
50 62<br />
Handwerk unter einem Dach<br />
Bundesinnovationspreis für<br />
Nördlinger Schreinerei<br />
Ausgezeichnet!<br />
Besondere Ehrungen für großartiges<br />
Engagement im Donau-Ries<br />
Was ist los im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong>?<br />
Inspirationen, Neuigkeiten und Termine<br />
<strong>blättle</strong>-Quiz<br />
HEIMAT & TRADITION MENSCHEN & IDEEN KULTUR & FREIZEIT<br />
26<br />
32<br />
38<br />
42<br />
46<br />
54<br />
06<br />
TITELTHEMA<br />
12<br />
KATASTROPHENFALL<br />
Ein Jahrhunderthochwasser<br />
trifft die Region<br />
Leserbild von<br />
Harald Erdinger<br />
58<br />
60<br />
64<br />
In Donauwörth geht’s rund!<br />
Schwäbischwerder Kindertag<br />
und BR-Radltour<br />
Familienzeit<br />
Sommerliche Rezepte<br />
für die ganze Familie<br />
Kinder<strong>blättle</strong><br />
Die Seite für Kinder<br />
Kulturregion<br />
Kulturveranstaltungen im<br />
<strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />
INHALT & IMPRESSUM<br />
Unser Titelbild: Auchsesheim, 4. Juni <strong>2024</strong>:<br />
Im unermüdlichen Einsatz gegen die Wassermassen.<br />
Mit Hilfe einer Menschenkette<br />
werden Sandsäcke transportiert, um den Ort<br />
zu schützen.<br />
IMPRESSUM<br />
Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />
Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />
und angrenzende Gemeinden<br />
Auflage: 30 000<br />
Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />
Diana Hahn (Verlagsleitung),<br />
Mara Kutzner (Redaktionsleitung),<br />
Jenny Wagner, Thomas Oesterer,<br />
Manuel Habermeier<br />
Redaktionsanschrift: Donau-Ries-Aktuell<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2,<br />
86609 Donauwörth<br />
Telefon: 0906 / 977 598-0<br />
E-Mail: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />
Layout/Grafik/Satz: Sandra Wanner<br />
Titelbild: Matthias Stark<br />
Druck: ADV SCHODER, Augsburger Druck- und<br />
Verlagshaus GmbH, 86167 Augsburg<br />
Druck Beileger: Meister-Druck<br />
Gewerbegebiet 5, 86687 Kaisheim<br />
Verleger:<br />
Donau-Ries Medien GmbH,<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße 2,<br />
86609 Donauwörth<br />
Geschäftsführer:<br />
Matthias Stark, Christian Pietsch<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts (v.i.S.d.P.)<br />
für den redaktionellen Inhalt: Matthias Stark<br />
Urheberrecht:<br />
Alle abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
oder anderweitige Verwendung sind nur<br />
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Bildquellennachweis:<br />
Wenn nicht anderweitig angegeben,<br />
sind alle Bilder Eigentum der<br />
Donau-Ries-Medien GmbH.<br />
Abo-Service:<br />
Das <strong>blättle</strong> ist im Jahres- oder Geschenkabo<br />
für 25 Euro/Jahr erhältlich.<br />
Anzeigenleitung:<br />
Matthias Stark, Tel.: 0906 / 977 598-60<br />
Anzeigenberatung:<br />
Susanne Roßmanith, Tel.: 0906 / 977 598-12<br />
Wolfgang Sperl, Tel.: 0906 / 977 598-11<br />
Anzeigengestaltung:<br />
Sandra Wanner, Franziska Schißler<br />
Der Heilig-Kreuz-Garten in Donauwörth. Hier<br />
findet vom 19. bis 21. <strong>Juli</strong> das Programm zum<br />
Schwäbischwerder Kindertag statt.<br />
Bild: Elmar Bschorer
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@nicolas greno<br />
Jubiläum<br />
DIE WUNDERBARE<br />
BUCHHANDLUNG IN<br />
DONAUWÖRTH<br />
WIRD 20!<br />
REICHSSTRASSE 25 • 86609 DONAUWÖRTH • TEL.: 0906/3377<br />
INFO@GRENO.DE<br />
Bild: M. Zeitler<br />
Donauwörths Oberbürgermeister<br />
Jürgen Sorré an einem der vier<br />
neuen Trinkwasserbrunnen.<br />
Die Donauwörther<br />
Innenstadt wandelt sich<br />
Bild: Kathrin Stadlmayr<br />
Lebendige Innenstädte bedeuten Lebensqualität für Bürgerinnen<br />
und Bürger. Diese Lebendigkeit gilt es auch in Zeiten von stetig<br />
wachsendem Onlinehandel, Personalmangel oder fehlenden<br />
Ladennachfolger*innen zu bewahren. Auch an der Großen Kreisstadt<br />
Donauwörth gehen die aktuellen Herausforderungen für Stadtzentren<br />
nicht spurlos vorbei. Um diese zu meistern, läuft in Donauwörth<br />
eine groß angelegte Innenstadtoffensive, die die Große Kreisstadt<br />
noch lebens- und liebenswerter machen soll.<br />
NEUES STADTMOBILIAR ZUM WOHLFÜHLEN<br />
In den letzten Monaten hat sich in Donauwörth bereits einiges getan.<br />
Verschiedenste Sitzgelegenheiten und Kinderspiele sowie neue<br />
Fahrradständer und Ladesäulen für E-Bike-Fahrer sind nur einige der<br />
Maßnahmen, die die Donauwörther Innenstadt für alle Altersklassen<br />
attraktiver machen – mit Orten der Begegnung, an welchen sich<br />
Bürger*innen und Besucher*innen gerne und lange aufhalten.<br />
Der Erhalt von Fachgeschäften mit einem optimalen Branchenmix<br />
und die Vermeidung von Leerständen gehören ebenso zu den Zielen<br />
der Innenstadtoffensive, wie auch die Sicherung von Immobilienwerten<br />
und die Optimierung der Infrastruktur.<br />
AUFENTHALTSQUALITÄT AUCH BEI HITZE<br />
Kostenloses Trinkwasser beim nächsten Stadtbummel? Kein Problem<br />
in Donauwörth! Vier neue Trinkwasserbrunnen im Ried, am Rathaus,<br />
am Liebfrauenmünster und am Spielplatz in der Promenade sorgen<br />
für Hydrierung beim Flanieren. Monatlich werden die Trinkwasserbrunnen<br />
beprobt, damit hier jeder mit gutem Gewissen sein Trinkwasser<br />
zapfen kann. Zudem sind Ried und Reichsstraße „grüner“<br />
geworden. Seit Herbst machen große Bäume die Donauwörther<br />
Innenstadt noch attraktiver.<br />
MASSNAHMEN<br />
ZEIGEN BEREITS WIRKUNG<br />
Die Attraktivierungsmaßnahmen seitens der Stadt tragen bereits<br />
erste Früchte: In der Reichsstraße hat das CanaCafé neu eröffnet,<br />
das Modehaus Britzelmeir kommt zurück und in der Kapellstraße<br />
eröffnet ein Heimtextilien-Outlet. Auch das Konzept des Pop-Up-<br />
Stores ist ein wahres Erfolgsmodell: Das WeDoGourmet, ebenfalls in<br />
der Reichsstraße zu finden, ist nun ein regulärer Laden.<br />
Im nächsten Schritt soll der Münsterplatz umgebaut werden.<br />
Treppenstufen sollen zum Verweilen in der Sonne einladen, ein<br />
Wasserspiel an heißen Sommertagen für Abkühlung sorgen und ein<br />
neues Beleuchtungskonzept eine stimmungsvolle Atmosphäre<br />
schaffen, in der man sich gerne aufhält.<br />
Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré: „Es freut mich sehr<br />
zu sehen, dass unsere Maßnahmen bereits auf fruchtbaren Boden<br />
fallen und unsere Stadt aufblüht! Donauwörth wird so nicht nur<br />
schöner, sondern auch lebendiger und noch lebenswerter für alle<br />
Generationen.“ |
06<br />
07<br />
WAS IST LOS?<br />
Editorial:<br />
WAS IST LO . S<br />
LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />
4 eigentlich sollte das Titelthema in diesem <strong>blättle</strong> ein anderes sein.<br />
Eigentlich. Denn nach der Hochwasser-Katastrophe, die zwischen<br />
dem 31. Mai und dem 5. Juni <strong>2024</strong> Nordschwaben und somit auch den<br />
Landkreis überrollte, war für uns klar, dass wir diesem Thema Raum<br />
bieten müssen und wollen. Deshalb berichten wir ab Seite 12 über<br />
Schicksale aus dem Landkreis, über Zusammenhalt und den unglaublichen<br />
Einsatz von Helferinnen und Helfern in höchster Not und über<br />
Landkreisgrenzen hinweg!<br />
Außerdem wollen wir nochmal DANKE sagen! DANKE an alle Einsatzkräfte<br />
und freiwilligen Helferinnen und Helfer! Eurem unermüdlichen<br />
Einsatz bei dieser Katastrophe ist es zu verdanken, dass zumindest im<br />
Landkreis kein Menschenleben zu beklagen ist!<br />
Jetzt, wo das Wasser größtenteils wieder verschwunden ist, zeigt sich<br />
erst das ganze Ausmaß des Schadens. Wie und wann die betroffenen<br />
Menschen im Landkreis wieder in der Normalität ankommen werden,<br />
und welche Schutzmaßnahmen nach dieser Katastrophe nun endlich<br />
in Angriff genommen werden, wird sich in den nächsten Wochen und<br />
Monaten zeigen.<br />
UNSERE NEUE<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG:<br />
PACK’S AN!<br />
4 Welche Farben sind im Moment angesagt? Wo finde ich<br />
kompetente Handwerker und Experten aus der Region?<br />
Welche Pflanzen überstehen auch längere Trockenperioden im Garten?<br />
Welche Versicherungen und Dienstleistungen benötige ich?<br />
Diese und viele weitere Fragen beantworten wir in unserem Magazin.<br />
Unsere Handwerker vor Ort geben Profitipps. Abgerundet wird die<br />
Broschüre mit einem Profi-Verzeichnis aller Handwerker, Händler<br />
und Dienstleister, die im Magazin inserieren. |<br />
13. BIS 14. JULI <strong>2024</strong>:<br />
STADTFEST RAIN<br />
4 Den Startschuss am Schwabtor gibt am Samstag, den 13. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong><br />
um 17:00 Uhr die Königlich privilegierte Schützengesellschaft Rain.<br />
Darauf folgt der traditionelle Festeinzug von Ehrengästen, Stadtrat,<br />
Kindergärten, Vereinen, Fahnenabordnungen und Musikkapellen.<br />
Bürgermeister Karl Rehm wird den Bieranstich vornehmen. In der<br />
gesamten Hauptstraße erwartet die Besucher*innen ein abwechslungsreiches<br />
Angebot für Jung und Alt. Auch in der Schlossstraße ist<br />
wieder viel geboten. Ganz besonders freut sich die Stadt Rain darauf,<br />
wieder ihre Gäste aus der ungarischen Partnerstadt Taksony begrüßen<br />
zu dürfen, die sich mit einem umfangreichen Programm einbringen<br />
und ungarische Köstlichkeiten anbieten werden. Wie in jedem<br />
Jahr wird es beliebte Spiele und Attraktionen wie Armbrustschießen,<br />
Torwandschießen, Glücksrad oder das lustige Entenangeln geben. |<br />
im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />
Mehr Termine gibt es im<br />
Eventkalender auf<br />
www.donau-ries-aktuell/<br />
eventkalender<br />
Bild: Matthias Stark<br />
Eure Diana Hahn<br />
Diana Hahn, Redakteurin.<br />
26. BIS 29. JULI <strong>2024</strong>:<br />
JAKOBI KIRCHWEIH OETTINGEN<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
So viele Online-Leser*innen folgen<br />
uns bereits auf facebook ...<br />
29.092 15.261<br />
... und so viele Abonnent*innen<br />
haben wir auf Instagram!<br />
Pack’s an liegt<br />
überall im<br />
Landkreis aus!<br />
4 Die Kirchweih am Freitag beginnt mit der feierlichen Eröffnung<br />
auf dem Marktplatz durch Bürgermeister Thomas Heydecker.<br />
Vier Tage lang bietet dann ein Vergnügungspark sowie der Festzelt-<br />
Betrieb allerlei Kurzweil für die Besucher*innen. Der Höhepunkt<br />
ist am Samstagabend: Nach Einbruch der Dunkelheit findet auf<br />
der Wörnitz das weithin bekannte Wasserfest statt. Auch am<br />
Kirchweih-Sonntag kommen Technikfreunde beim 5. Oettinger<br />
Schleppertreffen auf ihre Kosten. Zum Kirchweih-Nachschlag findet<br />
am 30. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong> das Kabarett im Festzelt statt. |<br />
Bild: Elmar Bschorer<br />
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08<br />
09<br />
WAS IST LOS?<br />
WAS IST LO. S<br />
im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />
Kino unter freiem Himmel<br />
Putzmittel selber machen<br />
OPEN-AIR-KINO IN WEMDING: 2. BIS 4. AUGUST<br />
4 Eine laue Sommernacht, frisch duftendes Popcorn und ein spannender Filmstreifen:<br />
Das Kino Lichtspiele Wemding und die Stadt Wemding präsentieren im <strong>August</strong> nach den<br />
Erfolgen der letzten Jahre zum dritten Mal ein Open-Air-Kino. Das dreitägige Event<br />
läuft von Freitag, 02.08. bis Sonntag, 04.08.<strong>2024</strong>. Die Spielzeit ist um ca. 21:00 Uhr<br />
nach Einbruch der Dunkelheit im Garten am Johannisweiher. Da in diesem Jahr kein Film<br />
der beliebten Eberhofer-Reihe erscheint, werden drei aktuelle Filme gezeigt:<br />
• Freitag, 02.08.: Tragikomödie „Eine Million Minuten“ (erschienen im Februar <strong>2024</strong>): Ein Ehepaar<br />
mit zwei Kindern begibt sich auf eine fast zweijährige Weltreise. Es ist die wahre Geschichte einer<br />
Familie, in der sich ein Vater von den Träumen seiner Tochter anstecken lässt und vier Menschen<br />
die Reise ihres Lebens machen.<br />
• Samstag, 03.08.: Sommerkomödie „Liebesbriefe aus Nizza“ (bundesweiter Filmstart am 01.08.<strong>2024</strong>):<br />
Francois, ein pensionierter Offizier, entdeckt alte Liebesbriefe an seine Frau Annie, die nicht von<br />
ihm stammen. Entschlossen, den Casanova von einst aufzuspüren, begibt er sich zusammen mit<br />
Annie auf eine unerwartete Reise ins sonnige Nizza ...<br />
• Sonntag, 04.08.: Komödie „Ein Fest fürs Leben“ mit Christoph Maria Herbst (erschienen im<br />
Oktober 2023): Eine pompöse Hochzeitsparty versinkt im Chaos – trotz der eifrigen Bemühungen<br />
eines Planungsteams.<br />
Wie man Putzmittel ganz ohne Chemie selbst herstellt,<br />
weiß natürlich Oma Rosa.<br />
Klarspüler für die Spülmaschine<br />
5 EL Zitronensäure in 250 ml warmes Wasser geben<br />
und abkühlen lassen. Anschließend 250 ml Alkohol<br />
hinzufügen. Fertig ist der Klarspüler.<br />
Glasreiniger<br />
Einen Liter Wasser mit etwas Spülmittel, Alkohol<br />
und Essig mischen – schon ist der Glasreiniger fertig.<br />
Essig entfernt nicht nur Schmutz, sondern macht<br />
Fenster auch streifenfrei.<br />
Holzboden-Pflege<br />
Den Saft einer halben Zitrone mit einer Tasse Pflanzenöl,<br />
einem Liter Wasser und einer halben Tasse Alkohol<br />
mischen. Für die Reinigung sorgt der Alkohol,<br />
das Öl übernimmt die Pflege. |<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Tickets für 12 Euro pro Person gibt es unter www.kino-wemding.de. Falls in Ausnahmefällen ein<br />
Onlinekauf nicht möglich ist, können Tickets im Kino Lichtspiele Wemding zu den Öffnungszeiten<br />
Freitag bis Montag sowie Mittwoch von 19:30 Uhr bis 20:30 Uhr erworben werden.<br />
>><br />
Bild: Judith Strohhofer<br />
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11<br />
WAS IST LOS?<br />
WAS IST LO. S<br />
im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />
>><br />
Kino<br />
unter freiem Himmel<br />
10. KINO OPEN AIR IM SCHLOSSGARTEN IN<br />
WERTINGEN VOM 26. JULI BIS 18. AUGUST<br />
<strong>blättle</strong> Quiz<br />
4 Jedes Jahr findet in den Sommermonaten das große Kino-Open-Air in Wertingen<br />
statt. Der Schlossgraben wird dann zum Freiluftkino umfunktioniert. Der Schloss-<br />
Wer unser <strong>blättle</strong> aufmerksam liest, kann unsere fünf Quizfragen leicht<br />
beantworten:<br />
garten ist täglich ab 19:00 Uhr geöffnet und lädt mit schönen Sitzgruppen zum<br />
Verweilen ein. Mit bayerischen Spezialitäten wie Steaks, Leberkäs- und Bratwurstsemmeln,<br />
mit knusprigen Pommes und auch einem vegetarischen Gericht ist kulinarisch<br />
einiges geboten.<br />
Jetzt den QR-Code<br />
scannen und dem<br />
Kanal beitreten!<br />
1. Wie viele Bäume hat die Stadt Donauwörth 2023 mit dem „Gelben Band“<br />
markiert?<br />
2. Wo befindet sich das Archiv des Adelshauses Oettingen-Wallerstein?<br />
Filmbeginn ist um ca. 21:00 Uhr, Familienfilme und Filme mit Überlänge beginnen um<br />
20:45 Uhr (ab Mitte <strong>August</strong> bereits um 20:30 Uhr, da es schon wieder früher dunkel wird).<br />
OPEN AIR KINO RAIN<br />
4 Auch in diesem Jahr findet das Rainer Sommerkino statt. An drei Wochenenden<br />
im <strong>August</strong> wird die Leutnantschanze im Stadtpark Rain zum Open Air Kino.<br />
Spieltage:<br />
Donnerstag, 15. <strong>August</strong> Donnerstag, 22. <strong>August</strong> Donnerstag, 29. <strong>August</strong><br />
Freitag, 16. <strong>August</strong><br />
Freitag, 23. <strong>August</strong><br />
Freitag, 30. <strong>August</strong><br />
Samstag, 17. <strong>August</strong><br />
Samstag, 24. <strong>August</strong><br />
Samstag, 31. <strong>August</strong><br />
Tickets gibt es ausschließlich im VVK unter www.kinopalast-neuburg.de oder im Kinopalast<br />
Neuburg vor Ort. Tickets können nicht an der Abendkasse erworben werden. Die Tickets<br />
kosten 12 Euro. Einlass ist ab 19:30 Uhr, die Filmvorführung beginnt mit dem Einbruch der<br />
Dunkelheit. Getränke und Snacks können vor Ort erworben werden. Die Veranstaltungen<br />
SCHICKT UNS EURE<br />
PRESSEMITTEILUNGEN<br />
UND TERMINE!<br />
4 Euer Verein hatte Generalversammlung?<br />
Ihr habt Nachberichte von Veranstaltungen<br />
oder ihr möchtet regelmäßig die Spielberichte eurer<br />
Jugend- bzw. Seniorenmannschaften auf<br />
www.donau-ries-aktuell.de lesen?<br />
Dann gerne her damit!<br />
Schickt eure Pressemitteilungen und Veranstaltungs-<br />
termine gerne an redaktion@donau-ries-aktuell.de.<br />
Wenn möglich inklusive Bild und dem<br />
Namen des Urhebers!<br />
3. Woher kommt der Azubi, der seine Ausbildung im Sommer bei der<br />
Schreinerei Ziegelmeier beginnen wird?<br />
4. Wie heißt die Mertinger Seniorenbeauftragte?<br />
5. Was ist der Suevit wissenschaftlich betrachtet?<br />
Antworten auf einer Postkarte bis zum 26. <strong>August</strong> <strong>2024</strong> einsenden an:<br />
Donau-Ries-Aktuell, Kennwort: <strong>blättle</strong> Quiz,<br />
Dr.-Friedrich-Drechsler-Str. 2, 86609 Donauwörth.<br />
Oder per E-Mail an gewinnspiel@donau-ries-aktuell.de<br />
Unter allen Einsendungen verlosen wir<br />
10 Gutscheine im Wert von 20 Euro vom<br />
Modehaus Britzelmeir in Wemding, Rain und Donauwörth.<br />
Der Preis kann nicht in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Bild: Freepik<br />
findet bei fast jedem Wetter statt, außer bei Sturm oder Gewitter.<br />
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12<br />
13<br />
TITELTHEMA<br />
KATASTROPHENFALL<br />
Ein Jahrhunderthochwasser trifft die Region<br />
FREITAG, 31. MAI <strong>2024</strong><br />
SAMSTAG, 1. JUNI <strong>2024</strong><br />
SONNTAG, 2. JUNI <strong>2024</strong><br />
MONTAG, 3. JUNI <strong>2024</strong><br />
DIENSTAG, 4. JUNI <strong>2024</strong><br />
MITTWOCH, 5. JUNI <strong>2024</strong><br />
AB DONNERSTAG, 6. JUNI <strong>2024</strong><br />
13:52 UHR:<br />
Das Hochwasser wirft seine Schatten<br />
voraus. Mess’-Umzug und Donauwörther<br />
Inselfest werden abgesagt.<br />
19:59 UHR:<br />
In Günzburg wird Katastrophenalarm<br />
ausgelöst – dort ist das Hochwasser<br />
bereits angekommen. Im Donau-Ries<br />
wird die Entscheidung auf Samstag<br />
vertagt.<br />
08:00 UHR:<br />
Erste Überflutungen in Donauwörth,<br />
Kaisheim, Ebermergen, Brachstadt<br />
und Oppertshofen.<br />
12:20 UHR:<br />
Das Landratsamt Donau-Ries ruft<br />
den Katastrophenfall aus. Weitere<br />
Veranstaltungen werden abgesagt.<br />
16:30 UHR:<br />
Evakuierungsempfehlungen für<br />
Zusum, Rettingen, die Schwaighöfe<br />
und Auchsesheim werden ausgesprochen.<br />
08:00 UHR:<br />
In der Nacht werden in Druisheim<br />
22 Haushalte evakuiert. Die Zufahrtsstraßen<br />
zu den Schwaighöfen, nach<br />
Rettingen und Zusum sind überflutet.<br />
12:36 UHR:<br />
In Auchsesheim droht ein Dammbruch.<br />
Freiwillige Helfer*innen sind am Deich<br />
und sichern diesen mit Sandsäcken<br />
und Paletten.<br />
SONNTAGNACHMITTAG:<br />
Rund 25 Straßen und Abschnitte sind im<br />
Landkreis gesperrt – die Lage spitzt sich<br />
zu. Mittlerweile sind auch Hilfskräfte<br />
aus Franken im Donau-Ries angekommen.<br />
20:00 UHR:<br />
Evakuierungsempfehlungen werden für<br />
Mertingen, Bäumenheim, Nordheim und<br />
Heißesheim ausgesprochen. Durch einen<br />
Dammbruch bei Nordendorf wird die<br />
B2 überflutet und ist nicht mehr befahrbar.<br />
Der Damm in Auchsesheim wird geräumt –<br />
zu groß ist die Gefahr für die Helferinnen<br />
und Helfer.<br />
08:00 UHR:<br />
Anwohner*innen haben über Nacht<br />
einen 1,2 Kilometer langen Behelfsdamm<br />
in Auchsesheim errichtet.<br />
Dafür waren 350 Ladungen Kies nötig.<br />
11:00 UHR:<br />
Durch den steigenden Pegel am<br />
Egelseebach ist mittlerweile auch<br />
Hamlar bedroht.<br />
14:00 UHR:<br />
Am Donauwörther Bahnhof stranden<br />
hunderte Pendler*innen und kommen<br />
nicht mehr weiter.<br />
15:54 UHR:<br />
Die Einsatzkräfte können Hamlar nicht<br />
halten, ein Damm aus Sandsäcken<br />
ist gebrochen und die B16-Unterführung<br />
läuft voll. In Asbach-Bäumenheim<br />
können Betroffene hingegen wieder<br />
in ihre Häuser zurückkehren.<br />
17:37 UHR:<br />
Am Schwabenhallenparkplatz in<br />
Donauwörth werden rund 25 Bäume<br />
gefällt, um den Damm nicht zusätzlich<br />
zu destabilisieren.<br />
07:50 UHR:<br />
Der Behelfsdamm in Auchsesheim<br />
wird weiter stabilisiert und ausgebaut.<br />
Hamlar ist inzwischen komplett<br />
überflutet – gleiches gilt für das ortsansässige<br />
Tierheim.<br />
12:37 UHR:<br />
Der Riedstrom überflutet Rettingen,<br />
Zusum und die Schwaighöfe.<br />
21:51 UHR:<br />
Die B2 ist nach zwei Tagen wieder<br />
ohne Einschränkungen befahrbar.<br />
07:43 UHR:<br />
Die Donaubrücke ist wieder für den<br />
Verkehr geöffnet.<br />
13:22 UHR:<br />
Nordheim wird zum neuen Einsatzschwerpunkt.<br />
Zahlreiche Einsatzkräfte<br />
errichten einen Damm rund um das<br />
Feuerwehrhaus, die Tagespflege und<br />
Privathäuser.<br />
17:26 UHR:<br />
Zusum ist vollständig überflutet.<br />
Die Einwohner*innen werden<br />
mit Lebensmitteln, Medikamenten<br />
und Treibstoff versorgt. Andernorts<br />
beginnen bereits die Aufräumarbeiten.<br />
Langsam beruhigt sich die Lage<br />
im südlichen Landkreis Donau-Ries.<br />
Die Pegelstände sinken, das Wasser<br />
geht zurück. Was bleibt sind enorme<br />
Schäden bei den Betroffenen,<br />
mancherorts Kritik und eine große<br />
Hilfsbereitschaft in der ganzen<br />
Region.<br />
Insgesamt wurden<br />
im Landkreis Donau-Ries<br />
für 3 634 Personen<br />
Evakuierungsempfehlungen<br />
ausgesprochen.<br />
Bild: Matthias Stark<br />
Texte:<br />
Manuel Habermeier, Redakteur,<br />
Thomas Oesterer, Redakteur.<br />
Zahlreiche Helferinnen und Helfer versuchten<br />
den Auchsesheimer Damm zu halten.
14<br />
15<br />
TITELTHEMA<br />
DAS WUNDER VON AUCHSESHEIM<br />
Bis auf wenige Meter war das Wasser<br />
bereits an den Ortsrand herangerückt.<br />
UND DESSEN AUFARBEITUNG<br />
4 Während der Hochwassertage musste Auchsesheim einige bange Momente<br />
überstehen. Am Ende konnte sich der Ort jedoch retten. Allerdings gibt es Vorwürfe<br />
gegen das Wasserwirtschaftsamt.<br />
„E<br />
s stand fifty-fifty“, beschreibt Manfred Hengstebeck die Situation<br />
für Auchsesheim während des Hochwassers. „Wenn der<br />
Damm nicht gehalten hätte, wäre nicht nur die Siedlung hier<br />
überschwemmt worden“, so Hengstebeck. Man kann also durchaus<br />
von einem kleinen Wunder sprechen, dass den Auchsesheimer Bürger*innen<br />
eine Tragödie wie im benachbarten Zusum erspart geblieben<br />
ist.<br />
dass dies vom Krisenstab gedeckt war und wir die Möglichkeit hatten<br />
einfach das zu tun was aus unserer Sicht nötig und möglich war.<br />
Zwei Anwesen außerhalb unseres Dorfes konnten wir leider nicht<br />
beschützen.“<br />
CHAOS IN DEN ANFANGSTAGEN<br />
Möglich machte dies unter anderem der unermüdliche Einsatz von<br />
Menschen wie Hubert Gerstmeier. Der Auchsesheimer war mitverantwortlich<br />
bei dem Versuch, den Ortsteil zu retten: „Den Versuch,<br />
das Dorf – die eigene Heimat – zu beschützen, wollte ich mit anderen<br />
unternehmen. Alleine ist so etwas nicht zu schaffen. Hätte es nicht<br />
geklappt, wäre es so gewesen. Aber ich wollte mir später nicht vorwerfen,<br />
dass man es nicht versucht hat.“<br />
Nach Verhandlungen mit dem Krisenstab – für Auchsesheim war zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits eine Evakuierungsempfehlung ausgesprochen<br />
worden – legten die Dorfbewohner*innen sowie zahlreiche<br />
Helfer*innen aus dem ganzen Landkreis am Sonntagvormittag los,<br />
den Damm zu retten. Mit Traktoren wurden Mensch und Material an<br />
Ort und Stelle gebracht. Wo dies nicht möglich war, wurden Sandsäcke<br />
per Menschenkette befördert. „Für uns war es jedoch wichtig,<br />
Währenddessen musste Markus Schröttle seinen eigenen Kampf<br />
durchstehen. Der örtliche Feuerwehrkommandant und dementsprechend<br />
Einsatzleiter vor Ort versuchte Ordnung ins Chaos<br />
zu bringen. „Am Anfang war es durch den fehlenden Informationsfluss<br />
schwierig“, erinnert er sich an den Samstag, als er erst von<br />
Bewohner*innen erfahren hatte, dass auswärtige Feuerwehren<br />
durch Auchsesheim fahren und die Evakuierung empfehlen. Viele<br />
Einwohner*innen hatten sich allerdings gegen die Evakuierung entschieden<br />
und kämpften zusammen mit Feuerwehr und freiwilligen<br />
Helfer*innen um den Damm.<br />
Doch allein mit diesem Einsatz wäre der Ort nicht zu retten gewesen.<br />
Das Wasser überschwemmte den ersten Damm und rückte immer<br />
näher an Auchsesheim heran. In einer wahrlichen Nacht-und-Nebel-<br />
Aktion wurde am Ortsrand ein zweiter Damm aufgeschüttet. „Es<br />
Bild: Manual Habermeier<br />
gibt Menschen, die bereit sind, ans Limit zu gehen, um ihr Dorf zu<br />
schützen“, weiß Gerstmeier, fügt aber auch hinzu: „Wir hätten<br />
es nicht ohne die Hunderte von Helfern geschafft.“ Und geschafft<br />
wurde es tatsächlich.<br />
MASSIVE KRITIK AM WASSERWIRTSCHAFTSAMT<br />
Dementsprechend überwiegt in Auchsesheim die Erleichterung,<br />
es sind aber auch kritische Töne zu hören. Vor allem am Wasserwirtschaftsamt<br />
Donauwörth lässt Hengstebeck kein gutes Haar: >><br />
©rawpixel.com/Freepik<br />
Über die<br />
Gesamtdauer des<br />
Katastrophenfalls kamen im<br />
Landkreis insgesamt 3 281<br />
Hilfskräfte zum Einsatz.<br />
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Vielen herzlichen Dank an alle Einsatzkräfte und Helfer<br />
aus Nah und Fern, die beim Hochwassereinsatz in<br />
Asbach-Bäumenheim und Hamlar mit angepackt haben!
16<br />
TITELTHEMA<br />
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17<br />
Dr. Nils Führer vom Wasserwirtschaftsamt<br />
überzeugt sich vor Ort von den Zuständen.<br />
Manfred Hengstebeck zeigt den möglichen<br />
Wasserstand ohne Notdeich in Auchsesheim.<br />
Bild: Manual Habermeier<br />
Bild: Matthias Stark<br />
Diese Hilfskräfte aus<br />
anderen Regionen haben<br />
die hiesigen Einsatzkräfte unterstützt:<br />
Wasserrettungszüge aus Hessen, Thüringen,<br />
Ober- und Mittelfranken mit ca. 150 Einsatzkräften,<br />
Feuerwehrhilfeleistungskontingente aus Bayreuth<br />
mit ca. 130 Personen und aus dem Nürnberger-Land<br />
mit ca. 120 Personen, die Berufsfeuerwehr Augsburg,<br />
die Feuerwehr Kempten, Bobingen, Gersthofen, Lauingen,<br />
Mering sowie ein Betreuungskontingent aus Bayreuth<br />
mit ca. 65 Personen.<br />
>><br />
Manfred Hengsteberg zieht ein<br />
ernüchtertes Fazit: „Statt sich zu<br />
entschuldigen, gibt es vom<br />
Wasserwirtschaftsamt nur Ausreden<br />
und Ausflüchte. Insbesondere vermisse<br />
ich, dass unsere Ängste kein Gehör<br />
bei dieser Behörde finden, und<br />
ich hege den Verdacht, dass<br />
unsere Interessen dort nicht richtig<br />
vertreten werden.“<br />
„Wir sind seit 2008 im Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt.<br />
Bislang wurden Kosten für Planungen, Modelle und Gutachten ver-<br />
ursacht. Gebaut wurde nichts“, beklagt er die Situation.<br />
Ein Vorwurf, den Gudrun Seidel, Behördenleiterin<br />
des Wasserwirtschaftsamts, so nicht<br />
stehenlassen will: „Das Wasserwirtschaftsamt<br />
hat keinerlei Interesse, irgendjemanden absaufen<br />
zu lassen. Wir bedauern jeden, der jetzt<br />
einen Schaden hat und würden gern noch mehr<br />
Hochwasserschutzprojekte umsetzen, um mehr<br />
Menschen schützen zu können.“<br />
Daher tue man seit eben 2008 alles, um die<br />
Lage zu verbessern. Es wurden Karten erstellt<br />
und immer wieder auf die vom Hochwasser<br />
gefährdeten Gebiete hingewiesen. Ein kon-<br />
struktiver Austausch, wie man einzelne Bereiche<br />
schützen könne, finde hingegen nur mit einzelnen Vertretern der<br />
Bürgergruppen zum Hochwasserschutz Donauwörth statt. „Das ist<br />
eigentlich die Dramatik, die dahintersteckt.“ Zumal eine Zusammenarbeit<br />
in dieser Sache Auchsesheim wohl einige angstvolle Stunden<br />
erspart hätte. Denn laut Seidel ist ein Deich mehr oder weniger an<br />
der Stelle geplant, wo nun der Notdeich steht.<br />
„Was Auchsesheim mit dem Notdeich geleistet hat, davor ziehe ich<br />
meinen Hut, das war eine tolle Gemeinschaftsleistung“, zollt Seidel<br />
der Leistung der Auchsesheimer und ihrer Helfer*innen Respekt.<br />
Allerdings könne dieser Behelfsdeich keine Dauerlösung darstellen.<br />
„Bei einem geplanten Hochwasserschutz gibt es vielfältige Aspekte<br />
zu beachten, etwa einen Schutzstreifen, einen Verteidigungsweg<br />
oder eine funktionierende Entwässerung. Schließlich plant man<br />
so ein Bauwerk für 100 Jahre und nicht nur für ein Hochwasser“,<br />
plädiert sie für den Neubau eines Damms.<br />
DAS WASSERWIRTSCHAFTSAMT REAGIERT<br />
AUF DIE VORWÜRFE<br />
Wie wichtig eine sorgfältige Planung ist, macht das Beispiel des<br />
Teilschutzdeichs bei Heißesheim deutlich. Dort ist ein Dammstück<br />
aufgrund eines Biberbaus gebrochen und Wasser konnte durchfließen.<br />
Dem Wasserwirtschaftsamt wurde daher unterstellt, dass es<br />
seinen Verpflichtungen zum Erhalt des Damms nicht nachgekommen<br />
sei. Die Deiche werden jedoch regelmäßig überwacht und gewartet,<br />
wie Seidel versicherte. Der Deichbruch war aber nur schwer zu<br />
verhindern. „Es gibt aktuell keine Methodik, diese Höhlen im Deich<br />
aufzufinden“, erklärt Dr. Nils Führer, der im Wasserwirtschaftsamt<br />
für den Hochwasserschutz in Donauwörth zuständig ist. Eine<br />
Verlegung des Gumpengrabens in diesem Bereich ist daher schon<br />
längst vom Wasserwirtschaftsamt geplant. „Die Plangenehmigung<br />
wird jeden Tag erwartet und anschließend wird die Flussmeisterstelle<br />
den Graben verlegen, um künftige Biberbauten im Deich zu<br />
vermeiden.“<br />
Gleichzeitig wurde einer Forderung Hengstebecks eine Absage<br />
erteilt. „Der erste Damm muss nicht auf HQ 80, sondern auf<br />
HQ 100 aufgestockt werden. Diese Bedingung ist auch nicht zu<br />
diskutieren“, machte der Diplom-Agraringenieur seinen Standpunkt<br />
klar. Allerdings sei der Teilschutzdeich von Beginn an als Überlaufdamm<br />
geplant gewesen, erinnert Seidel. „Bei kleinen Hochwasserereignissen<br />
soll dieser Deich maximal bis zu einem HQ 20 vor<br />
Hochwasser schützen. Bei größeren Hochwassern wird er überspült<br />
und es läuft nach Auchsesheim rein.“ Daher solle die zweite Deichlinie<br />
ortsnah errichtet werden.<br />
Eine Deicherhöhung kommt jedoch nicht in Betracht, da sonst<br />
wertvoller Retentionsraum verloren geht. Darunter versteht man<br />
Gebiete, in denen sich Hochwasser ausbreiten kann und sich die<br />
Hochwasserspitzen verzögern oder absenken. Bei einer Deicherhöhung<br />
würden die Wasserstände allerdings höher werden,<br />
„dann läuft es nach Zusum rein“.<br />
Die Zukunft hält also noch einige Aufgaben und Gespräche bereit,<br />
um weitere Hochwasserkatastrophen zu vermeiden oder zumindest<br />
einzudämmen. Denn auf weitere Wunder wird sich Auchsesheim<br />
nicht verlassen können. |<br />
HINWEIS IN EIGENER SACHE<br />
Die Aufarbeitung des Jahrhunderthochwassers wird die<br />
betroffenen Gebiete und Verantwortlichen noch lange Zeit<br />
beschäftigen. Donau-Ries-Aktuell wird darüber in gewohnter<br />
Weise redaktionell berichten.
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19<br />
TITELTHEMA<br />
GUT, DASS ES DIE FEUERWEHR GIBT!<br />
4 Während des Hochwassers stand Alexander Zobel als Donauwörther Stadtbrandinspektor<br />
mit im Zentrum der Katastrophe. Mit der <strong>blättle</strong>-Redaktion sprach der oberste Feuerwehrmann<br />
der Stadt Donauwörth über die Leistung der Einsatzkräfte und was er trotz der Geschehnisse<br />
Positives aus diesen Tagen herauszieht.<br />
©xadartstudio<br />
THW, BRK,<br />
Wasserwacht,<br />
DLRG, Feuerwehr, PSNV,<br />
UG-ÖEL, Polizei, Johanniter<br />
und die Bundeswehr waren beim<br />
Hochwasser <strong>2024</strong> im Einsatz.<br />
Hallo Herr Zobel und vielen Dank,<br />
dass Sie sich die Zeit für das<br />
Gespräch nehmen.<br />
Wie ist die Lage bei der<br />
Donauwörther Feuerwehr nach<br />
dem Hochwassereinsatz?<br />
Alexander Zobel: Da die Pegelstände<br />
zurückgegangen sind,<br />
ist es bei den Feuerwehren<br />
wieder relativ entspannt.<br />
Jetzt geht es darum, wieder<br />
alles auf Vordermann zu<br />
bringen. Natürlich hoffen wir,<br />
dass in nächster Zeit keine<br />
Katastrophe mehr auf uns<br />
zukommt, aber wir werden<br />
wieder gewappnet sein.<br />
Haben Sie schon erste Schlussfolgerungen<br />
aus dem Einsatz<br />
Transportern reagieren – auch<br />
dank der vielen auswärtigen<br />
Kräfte.<br />
Gab es während der Hochwasserkatastrophe<br />
auch<br />
noch ein Alltagsgeschäft?<br />
A.Z.: Da hatten wir extremes<br />
Glück. Paralleleinsätze waren<br />
relativ gering. Während der<br />
ganzen Zeit hatten wir im<br />
Inspektionsraum Donauwörth<br />
eine Feuerwehr nur für die<br />
Einsatzbereitschaft bereitgehalten.<br />
Dies übernahmen<br />
unter anderem Feuerwehren<br />
aus Wemding, Berg oder<br />
Wörnitzstein. Die Feuerwehren<br />
um Donauwörth<br />
waren alle im Hochwasser<br />
gebunden.<br />
Waren Sie vor Ort im Einsatz?<br />
A.Z.: Die ersten Tage war ich<br />
nur im Führungsstab. Danach<br />
war ich Abschnittsleiter für<br />
Auchsesheim und habe dann<br />
nach Nordheim umgesiedelt,<br />
bis der Damm stand. Die letzte<br />
Woche war ich in Zusum in der<br />
Ölwehr im Einsatz und habe<br />
fünf Feuerwehren koordiniert.<br />
Mein Stellvertreter, Stadtbrandmeister<br />
Thomas Stecker, hat in<br />
dieser Zeit das Stadtgebiet übernommen<br />
und mir so den Rücken<br />
freigehalten.<br />
Was war Ihr emotionalster<br />
Moment in diesen Tagen?<br />
A.Z.: Zusum war schon sehr<br />
schwierig, weil das Wasser so<br />
hoch stand. Durch die zusätz-<br />
kontrolliert. Da gab es keinen,<br />
der nicht gegangen wäre.<br />
Macht Sie das stolz?<br />
A.Z.: Da kann man schon von<br />
Stolz sprechen. Einmal, dass<br />
alles funktioniert hat und wir<br />
die Bürger schützen konnten.<br />
Zum anderen, dass jeder mitgezogen<br />
hat. Ja, das macht<br />
mich als Chef der Feuerwehr<br />
stolz.<br />
Herr Zobel, vielen Dank für das<br />
Gespräch und den Einsatz Ihrer<br />
Feuerwehrkräfte.<br />
Alexander Zobel war selbst<br />
an den Hotspots im Einsatz.<br />
Bild: Alexander Zobel<br />
gezogen?<br />
A.Z.: Wir wissen nun, wo unsere<br />
markanten Punkte sind, wenn<br />
der Riedstrom kommt. Zudem<br />
kennen wir jetzt die Auswirkungen,<br />
wenn einzelne Dämme<br />
überspült werden. Diese Erfahrungen<br />
hatten wir bislang noch<br />
nicht.<br />
Welche Maßnahme hat sich<br />
besonders bewährt?<br />
A.Z.: Wir haben die Sandsäcke<br />
beladen und an strategischen<br />
Punkten in Bereitschaft gehalten.<br />
So konnten wir auf<br />
Notfälle schnell mit beladenen<br />
Wie hat die Zusammenarbeit<br />
funktioniert?<br />
A.Z.: Alle Blaulichtkräfte –<br />
Feuerwehren, Polizei, Sanitäter,<br />
Wasserretter, THW – haben<br />
sehr gut zusammengearbeitet.<br />
Es war nicht alles perfekt, aber<br />
bei so viel Wasser ist das auch<br />
nicht möglich. Dennoch bleibt:<br />
Es war überwältigend, wie alle<br />
zusammengearbeitet haben –<br />
auch die Bevölkerung. Ich<br />
glaube, dieses Miteinander<br />
hat der Gesellschaft gutgetan.<br />
Das war eine riesengroße<br />
Gemeinschaft.<br />
liche Belastung mit dem Öl<br />
sind dort viele Häuser schwer<br />
mitgenommen.<br />
Eine großartige Leistung der<br />
Feuerwehrkräfte, oder?<br />
A.Z.: Es ist gut, dass es die<br />
Feuerwehr in dieser Form<br />
gibt und sie so gut funktioniert<br />
hat. Alle haben mitgezogen,<br />
man musste keinen bitten.<br />
Die Einsatzbereitschaft kam<br />
von allein. Oft musste man<br />
die Feuerwehren eher bremsen<br />
und nach Hause zum Schlafen<br />
schicken. Die Dämme wurden<br />
alle im Zwei-Stunden-Rhythmus
20<br />
TITELTHEMA<br />
„ICH KANN NUR<br />
FÜR STABILITÄT BEI<br />
DEN BETROFFENEN<br />
SORGEN, WENN ICH<br />
SELBST STABIL BIN!“<br />
Sehr geehrter Herr Stutzky, vielen<br />
Dank, dass Sie sich Zeit für unsere<br />
Fragen genommen haben. Das Hochwasser<br />
liegt mittlerweile einige<br />
Wochen zurück – bestimmt auch für<br />
Sie keine einfache Zeit. Können Sie<br />
im Vorfeld zunächst erklären, welche<br />
Aufgabe Sie dabei bekleiden?<br />
Oliver Stutzky: Wir – das heißt<br />
mein Team und ich – sind die<br />
Psychosoziale Notfallvorsorge<br />
für Einsatzkräfte. Grundsätzlich<br />
einmal hat das sehr viel mit der<br />
Seelsorge und Betreuung von<br />
Einsatzkräften zu tun. Unsere<br />
Aufgabe ist es, Einsatzkräfte<br />
schon im Vorfeld einer Krisensituation<br />
so weit zu stärken, dass<br />
sie im Ernstfall schnell wieder<br />
in die Spur finden. Wir bezeichnen<br />
das als primäre Prävention.<br />
Außerdem begleiten wir Einsatzkräfte<br />
nach besonders belastenden<br />
Ereignissen und Einsätzen.<br />
Dazu gehört auch die nüchterne<br />
Analyse von Katastrophen. Ich<br />
kann nur für Stabilität sorgen,<br />
wenn ich selber stabil bin.<br />
Um welche Einsatzkräfte handelt<br />
es sich dabei konkret?<br />
O.S.: Wenn ich aufteilen müsste,<br />
würde ich schätze, dass ich zu<br />
90 Prozent mit Feuerwehrleuten<br />
und zu zehn Prozent mit Mitarbeitern<br />
des Rettungsdienstes<br />
zusammenarbeite. Ich bin seit<br />
1989 aktiver Feuerwehrmann in<br />
der Gemeinde Tapfheim. Feuerwehrseelsorger<br />
zu sein, ohne<br />
mich selbst im aktiven Dienst<br />
zu engagieren, wäre für mich<br />
undenkbar. Meine Erfahrung hat<br />
gezeigt, dass sich Kameraden<br />
nur dann öffnen, wenn sie erkennen,<br />
dass der Gegenüber eine<br />
Ahnung davon hat, was gerade<br />
im Einsatz abverlangt wurde.<br />
Was war während der Hochwasser-<br />
katastrophe und in den Wochen<br />
danach ihre konkrete Aufgabe?<br />
O.S.: Als Fachberater war ich<br />
zunächst für zehn Tage am Stück<br />
Teil des Krisenstabs. Dabei hatten<br />
wir die Aufgabe ein psychosoziales<br />
Lagebild der Situation zu<br />
erstellen. Aus diesem Lagebild<br />
heraus wurden dann entsprechende<br />
Maßnahmen ergriffen.<br />
Dazu gehört, dass wir immer<br />
wieder zu den Einsatzstellen gefahren<br />
sind, um zu schauen, wie<br />
es den Menschen vor Ort geht.<br />
Grundsätzlich wird hier zwischen<br />
Einsatzkräften und der Bevölkerung<br />
unterschieden.<br />
MASSNAHMEN DER FACHBERATER<br />
• Stabilisieren und Coachen von<br />
Führungskräften<br />
• Unterstützen von Einsatzkräften die<br />
persönlichen Bezug zur Krisen-<br />
situation haben<br />
• Einsatzabschlussgespräche nach<br />
Beendigung der Schicht, um das<br />
Erlebte zu verarbeiten (Demobilisation)<br />
• Aufzeigen von Bewältigungsstrategien<br />
Welche Auswirkungen kann ein<br />
solcher Katastrophenfall kurz-<br />
und langfristig auf Verfassung der<br />
Einsatzkräfte haben?<br />
O.S.: Im Einsatz bemerkten<br />
Einsatzkräfte sehr schnell, dass<br />
sie schlichtweg funktionieren.<br />
Dieser Zustand ist auch gut<br />
und wertvoll. Wenn ein Einsatz<br />
allerdings zu Ende ist, sprechen<br />
Bild: Thomas Oesterer<br />
wir von sogenannten Belastungsstörungen,<br />
die auftreten können,<br />
aber nicht müssen. Sehr häufig<br />
das Bilder oder Geräusche, die<br />
Einsatzkräfte wahrnehmen,<br />
die in Zusammenhang mit dem<br />
Erlebten stehen. Ein Beispiel:<br />
Es kommt nicht selten vor, dass<br />
die Betroffenen – im Falle eines<br />
Hochwassers – zu Hause im Bett<br />
liegen und regelrecht die Wellen<br />
bzw. das Wasser spüren. Auch<br />
hohe Emotionalität, Hilflosigkeit<br />
und Angst können Folgeerscheinungen<br />
sein. Im Nachgang<br />
versucht die betroffene Person<br />
so das Erlebte zu verarbeiten.<br />
Während des Einsatzes bleibt<br />
dafür häufig keine Zeit.<br />
Welchen Rat würden Sie Einsatzkräften<br />
geben, die nach dem Hochwasser<br />
mit solchen Belastungsstörungen<br />
zu kämpfen haben?<br />
O.S.: Wir raten grundsätzlich zu<br />
zwei Sachen:<br />
• Nimm die Reaktionen deines<br />
Körpers war. Du musst dir immer<br />
darüber im Klaren sein, dass<br />
die Reaktion etwas Normales<br />
ist – die Hochwasserkatastrophe<br />
ist das Abnormale, nicht deine<br />
Reaktion darauf<br />
• Wenn die Belastungsstörungen<br />
in den Folgetagen nicht spürbar<br />
leichter werden, dann empfehlen<br />
wir dringend den Kontakt<br />
zu uns. Durch bestimmte Gesprächsmethoden<br />
bzw. -techniken<br />
können wir Einsatzkräfte<br />
aus dieser hohen Belastungs-<br />
kurve herausholen.<br />
Wie schätzen Sie die Lage<br />
aktuell – also einige Wochen nach<br />
dem Hochwasser – ein?<br />
O.S.: Hochwasser ist etwas<br />
Schreckliches und die Eindrücke<br />
sind selbst für erfahrene Einsatzkräfte<br />
nur schwer zu verarbeiten.<br />
Aber wir merken, im<br />
allergrößten Teil eine sehr gute<br />
Verarbeitung. Hier bewährt sich<br />
unsere jahrelange Präsenz in den<br />
Feuerwehren der Region. Das<br />
nennen wir ‚Primäre Prävention‘.<br />
Die meisten Einsatzkräfte wissen<br />
um das Thema und stärken,<br />
stützen und stabilisieren sich<br />
gegenseitig.<br />
Warum spielen Gummibärchen eine<br />
so tragende Rolle in ihrer täglichen<br />
Arbeit?<br />
O.S.: Letztlich sind die Gummibären<br />
nur ein Hilfsmittel, um an<br />
ein Gespräch anzudocken und die<br />
Aufmerksamkeit einer Einsatzkraft<br />
oder eines Betroffenen vor<br />
Ort für kurze Zeit auf mich und<br />
weg vom Einsatzgeschehen zu<br />
lenken. Natürlich funktioniert<br />
auch Kaffee oder Essen – Gummibärchen<br />
sind nur einfach handlicher.<br />
Was haben Sie in den vergangenen<br />
Wochen in den Einsatzgebieten<br />
erlebt?<br />
Diakon Thomas Rieger, Landrat<br />
Stefan Rößle und Diakon und<br />
Feuerwehrmann Oliver Stutzky.<br />
Rieger und Stutzky sind mit ihren<br />
Teams für die psychosoziale<br />
Notfallversorgung zuständig.<br />
4 Diakon Oliver Stutzky ist seit 2006 als Fachberater in der Führungsgruppe Katastrophenschutz tätig. Während des<br />
Jahrhunderthochwassers im Landkreis Donau-Ries und in den Folgewochen waren er und sein Team der Notfallseelsorge<br />
für Feuerwehr und Rettungsdienst für die psychologische Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort zuständig.<br />
O.S.: Zunächst einmal eine sehr<br />
hohe Emotionalität. Warum-Fragen<br />
und Unverständnis gegenüber<br />
den Verantwortlichen gehören bei<br />
Krisen dazu. Durch unsere Präsenz,<br />
aber auch durch die Präsenz<br />
von Entscheidungsträgern aus<br />
dem Krisenstab kann man von<br />
dieser Emotionalität auch schnell<br />
viel abbauen. Unsere Aufgabe<br />
ist dann auch gerne einmal die<br />
Vermittlung zwischen Politik und<br />
Bevölkerung, ohne uns für eine<br />
Seite vereinnahmen zu lassen. |<br />
UNGEWÖHNLICHER<br />
HOCHWASSEREINSATZ<br />
DER DLRG<br />
4 Während der Hochwassertage war die DLRG mehr<br />
oder weniger im Dauereinsatz. In der Hamlarer Unterführung<br />
kam es dabei zu einem ungewöhnlichen Einsatz.<br />
L<br />
ebensrettung, dieser Aufgabe haben sich die Frauen und<br />
Männer der DLRG verschrieben. Das wird schon im Namen<br />
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. mehr als deutlich.<br />
Dass sich dies aber nicht auf Menschen beschränkt, stellte die DLRG<br />
am Sonntag, dem 9. Juni, eindrucksvoll unter Beweis.<br />
In der Unterführung bei Hamlar, die während des Hochwassers vollgelaufen<br />
war, hatten sich zahlreiche Fische gesammelt, die dort über<br />
kurz oder lang verendet wären. Vom THW, das den Wasserpegel in<br />
der Unterführung überwachte, auf die Notsituation der Tiere aufmerksam<br />
gemacht, machten sich elf DLRG-Angehörige auf den Weg.<br />
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In einer großen Schaufel werden die Fische<br />
in die umliegenden Gewässer gebracht.<br />
Obwohl seit Beginn des Hochwassers im Einsatz wurden die Fische<br />
mit einem Netz, das von zwei Tauchern unter Wasser und zwei Booten<br />
an der Wasseroberfläche gehalten wurde, auf die Südseite der<br />
Unterführung getrieben. Dort holte der Fischereiverein Bäumenheim<br />
die Tiere mit Käschern aus dem Wasser. Dabei handelte es sich um<br />
„50 bis 70 größere Fische“, wie Rolf Bergdolt, 1. Vorsitzender des<br />
DLRG-Bezirks Schwaben, schätzte. Diese wurden im Anschluss mittels<br />
eines Traktors mit Schaufel wieder in den umliegenden Gewässern<br />
ausgesetzt. „So einen Einsatz habe ich auch noch nicht erlebt“,<br />
erzählte Bergdolt in Erinnerung an diesen vielleicht ungewöhnlichsten<br />
Einsatz während der Hochwasserkatastrophe. |<br />
Bild: DLRG<br />
21
22<br />
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TITELTHEMA<br />
DANKE!<br />
4 Es waren harte, teils katastrophale Tage, die der südliche Landkreis Donau-Ries während des Hochwassers<br />
durchleben musste. Aber mit unermüdlichem Einsatz haben Feuerwehr, Polizei, Rettungskräften, THW<br />
und andere Organisationen sowie unzählige freiwillige Helferinnen und Helfer um unsere Heimat gekämpft.<br />
So sagen unsere Leserinnen und Leser auf Facebook und Instagram Danke für dieses Engagement.<br />
Von Herzen<br />
DANKE!<br />
Das Juni-Hochwasser hat unsere Stadt Donauwörth – vor allem die<br />
Stadtteile Zusum, Auchsesheim und Nordheim – auf eine harte<br />
Probe gestellt. Insbesondere die Blaulichtfamilie mit ihren in erster<br />
Linie ehrenamtlichen Einsatzkräften, aber auch unzählige freiwillige<br />
Helfer haben tage- und nächtelang dafür gearbeitet, das Wasser so<br />
lange wie möglich aufzuhalten.<br />
Ein riesiges Dankeschön gilt all jenen Helden, die an unterschiedlichsten<br />
Stellen unermüdlich und selbstlos geholfen haben. Eure<br />
Tatkraft, Solidarität und euer Gemeinschaftssinn haben gezeigt, was<br />
wir gemeinsam bewirken können. Ihr seid das Herz unserer Stadt!<br />
Donauwörth hält zusammen – heute und in Zukunft.<br />
Über die Stiftung<br />
„Donauwörther Bürger in Not“<br />
leisten wir schnell und<br />
unbürokratisch Soforthilfe für<br />
alle Hochwasser-Betroffenen.<br />
Spendenmöglichkeit und<br />
Beantragung der Soforthilfe<br />
unter www.donauwoerth.de.<br />
u.v.m.<br />
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Danke!<br />
Landrat Stefan Rößle dankt allen Helferinnen und<br />
Helfern der Flutkatastrophe im Juni <strong>2024</strong>.<br />
Informationen zu Spendenmöglichkeiten und Soforthilfen<br />
finden Sie unter www.donau-ries.de/hochwasser.<br />
Als kleines Dankeschön wurden noch<br />
während des Katastrophenfalls mit<br />
„Danke“ beschriftete Stärkungen an<br />
zahlreiche Helferinnen und Helfer verteilt.<br />
DONAU-RIESER<br />
GESCHICHTSSTUNDE<br />
SEITE 26<br />
DAHEIM IN ... MERTINGEN<br />
SEITE 32<br />
EIN NEUER BRUNNEN<br />
FÜR WEMDING<br />
SEITE 38<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Bild: Diana Hahn<br />
Die Kirche St. Martin im Mertingen.
26<br />
27<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Teil 4: Auf Spurensuche mit Gerhard Beck,<br />
Leiter des Fürstlich Oettingen-Wallersteinschen<br />
Archivs Harburg (FÖWAH)<br />
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Texte: Thomas Oesterer,<br />
Redakteur.<br />
Das Fürstlich Oettingen-Wallersteinsche Archiv Harburg (FÖWAH) ist das<br />
Archiv des Adelshauses Oettingen-Wallerstein. Es befindet sich seit dem<br />
Jahr 1991 im Fürstenbau auf Schloss Harburg – zuvor war es über viele<br />
Jahrhunderte im Schloss Wallerstein. Zusammen mit dem Fürstlich Oettingen-<br />
Spielbergschen Archiv Harburg (FÖSAH), welches sich ebenfalls aktuell auf<br />
Schloss Harburg befindet, bildet das Harburger Gesamtarchiv mit rund 15 000<br />
Urkunden und rund 5 500 Regalmetern anderer Archivalien womöglich eines der<br />
größten deutschen Privatarchive – mit Sicherheit aber eines der größten verbliebenen<br />
privaten Adelsarchive Bayerns.<br />
Seit vielen Jahren leitet Gerhard Beck das Gesamtarchiv in Personalunion. Für<br />
Beck der bisherige Höhepunkt seiner Karriere, gleichzeitig aber auch eine echte<br />
Herausforderung. Er erklärt: „In der langen Historie des Archivs hatten die Archivare<br />
in der Regel Unterstützung von mehreren Mitarbeitern. Heutzutage ist das<br />
leider nicht mehr so. Um der Menge an Dokumenten gerecht zu werden, bedarf es<br />
deshalb viel Einsatz, der über das klassische Arbeitsfeld hinausgeht.“<br />
Ein genauerer Blick in das Fürstlich Oettingen-Wallersteinsche Archiv zeigt, mit<br />
welch großem Verwaltungsaufwand das Leben einer Adelsfamilie verbunden war.<br />
Zeugnis dafür tragen massenweise Rechnungs- und Steuerbücher, die die Jahrhunderte<br />
fast unbeschadet überdauert haben. Für uns hat Archivar Gerhard Beck<br />
einige ganz besondere Stücke herausgesucht.<br />
Alle Bilder: Thomas Oesterer<br />
Archivar Gerhard<br />
Beck mit einem<br />
seiner Exponate.<br />
Rechnungsbuch des Klosters Zimmern<br />
Das Rechnungsbuch aus dem Jahr 1663 steht im FÖWAH stellvertretend für eine Vielzahl an Rechnungsbüchern, die bis heute Zeugnis<br />
des Lebens zu dieser Zeit enthalten. Darin feinsäuberlich festgehalten sind u. a. Rechnungen für den Neu- und Umbau von Gebäuden.<br />
Im Rechnungsarchiv, das sich im Keller des Saalbaus befindet, lagern aktuell Dokumente aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.
28<br />
29<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
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Ablass-Urkunde von 1493<br />
„Diese Ablass-Urkunde ist eine unserer schönsten und am besten erhaltenen Stücke, die sich aktuell in<br />
unserem Archiv befinden“, erklärt Archivar Gerhard Beck. Sie wurde 1493 in Augsburg zu Gunsten der<br />
Barbara-Kapelle auf der Harburg vom Dominikanermönch Heinrich Kramer ausgestellt. Das Besondere:<br />
Auch wenn der Name des Mönchs weniger geläufig ist, so ist es doch sein bekanntestes literarisches Werk.<br />
Kramer, der von 1488 bis 1493 als Inquisitor der Ordensprovinz „Alemannia“ in Augsburg ansässig<br />
war, ist der Verfasser des bis heute berüchtigten „Hexenhammer“ (Malleus maleficorum) – ein Werk zur<br />
Legitimation der Hexenverfolgung.<br />
Schwäbische Chronik aus<br />
dem Jahr 1486<br />
„Die frühen Buchdrucke nach Gutenberg werden in Fachkreisen<br />
als sogenannte Inkunabeln bezeichnet. Damit sind in der Regel<br />
alle gedruckten Werke vor 1500 gemeint“, erklärt Archivar Beck<br />
die Hintergründe dieses Buches. Hintergründe, die sich bei einem<br />
ersten Blick kaum so vermuten lassen. Beck ergänzt: „Diese<br />
Bücher sind sehr selten, weltweit katalogisiert und zusammengefasst.<br />
Weltweit gibt es von den jeweiligen Ausgaben immer nur<br />
sehr wenige.“ Umso schöner, dass sich eine davon im Archiv auf<br />
Schloss Harburg befindet.<br />
Stammbaum des<br />
Adelsgeschlechts Oettingen<br />
Es ist nicht komplett überliefert, aus welcher Zeit der Stammbaum konkret<br />
stammt, allerdings ist mittlerweile klar, dass nicht der komplette Stammbaum<br />
geschichtlich akkurat gefertigt wurde. Demnach war es in der damaligen Zeit<br />
üblich, den Stammbaum im Nachhinein „aufzuhübschen“. Von den Ursprüngen<br />
des Adelsgeschlechts, die laut diesem Dokument bis ins 9. Jahrhundert zurück-<br />
reichen, gibt es keinerlei Aufzeichnungen. Außerdem wird hier gut sichtbar,<br />
inwieweit sich die Dokumentation der Familienmitglieder veränderte. Während<br />
zu Beginn lediglich die Fürsten und ihre Kinder erwähnt werden, kommen über<br />
die Jahrhunderte auch Ehepartner und viele weitere Details hinzu.
30<br />
31<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Unser<br />
Jahresthema<br />
<strong>2024</strong> Donau-Rieser Geschichtsstunde<br />
Perücke von Kurfürst<br />
Friedrich III. besteht aus<br />
lesbaren Schriftbändern<br />
Die Federzeichnung zeigt Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg,<br />
der sich 1701 in Königsberg selbst zum ersten<br />
preußischen König ernannte. Bei genauerer Betrachtung und<br />
Vergrößerung entpuppt sich die Zeichnung allerdings als eine<br />
sogenannte „Mikrographie“. Das heißt: Die Striche und Linien<br />
sind einzelne Buchstaben, Worte und lesbare Schriftbänder.<br />
Gerhard Beck bescheinigt dem unbekannten Künstler „erstaunliche<br />
Kunstfertigkeit, ein überscharfes Auge und mühevolle<br />
Geduld“ – auch deshalb, weil die Zeichnung im Original<br />
wohl nur 20 x 10 Zentimeter groß ist. „Das macht die Arbeit<br />
umso beeindruckender“, so der Archivar.<br />
Die Tagebücher des Herkobald Fröstel<br />
Zum Ende unserer Führung durch das Fürstlich Oettingen-Wallersteinsche Archiv zeigt uns Archivar Beck noch seine<br />
Lieblingsstücke, die wenig spektakulär in einer einfachen grauen Kiste gelagert sind – die Tagebücher des Sekretärs<br />
Herkobald Fröstel. Nicht nur beschreibt er in seinen Tagebüchern das zu Teilen recht skurril anmutende Leben der<br />
Menschen zu seiner Zeit. Er versieht seine Tagebucheinträge immer wieder mit kleinen Zeichnungen, die die Geschehnisse<br />
ergänzen. So sind u. a. Tiere, Früchte, aber auch eine Hinrichtung und die oben gezeigte Skizze zu sehen.<br />
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Das Haus Oettingen-Oettingen wird in den<br />
Fürstenstand gehoben<br />
Mit diesem Dokument vom 5. März 1774 wird Ernst zu Oettingen-Wallerstein vom Kaiser die Fürstenerhebung<br />
bestätigt. 1674 – also einhundert Jahre zuvor, wurde bereits der Familienteil Oettingen-Oettingen<br />
gefürstet. Besonders brisant: Obwohl das Adelsgeschlecht Oettingen-Oettingen damals als der bedeutendste<br />
Familienzweig galt, haben nur Oettingen-Spielberg und Oettingen-Wallerstein bis heute überdauert. Gerhard<br />
Beck erklärt: „Die damalige Zeit – besonders der Hochadel – wird in der heutigen Zeit häufig romantisiert.<br />
Nüchtern betrachtet, war der Aufstieg innerhalb des Adels allerdings häufig sehr simpel mit Heirat oder<br />
Zahlung einer nicht unbeträchtlichen Summe an die Krone verbunden.“
32<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Holheim<br />
Ederheim<br />
Forheim<br />
Aufhausen<br />
Reimlingen<br />
Balgheim<br />
Hohenaltheim<br />
Appetshofen<br />
Möttingen<br />
Mönchsdeggingen<br />
Großsorheim<br />
Mauren<br />
HARBURG<br />
Ebermergen<br />
Mündling<br />
Sulzdorf<br />
Kaisheim<br />
Buchdorf<br />
Blossenau<br />
Daiting<br />
Gansheim<br />
Schweinspoint<br />
Graisbach<br />
Marxheim<br />
33<br />
Daheim in ...<br />
Amerdingen<br />
Mertingen<br />
„DYNAMISCH, ENERGIEINTENSIV<br />
UND LIEBENSWERT“<br />
Tapfheim<br />
Erlingshofen<br />
Donaumünster<br />
Riedlingen<br />
Donau<br />
DONAUWÖRTH<br />
Auchsesheim<br />
Nordheim<br />
Asbach-<br />
Bäumenheim<br />
Zirgesheim<br />
Mertingen<br />
Donau<br />
Genderkingen<br />
Eggelstetten<br />
Oberndorf<br />
a. Lech<br />
Lech<br />
Feldheim<br />
Donau<br />
Niederschönenfeld<br />
Münster<br />
RAIN<br />
Bayerdilling<br />
Holzheim<br />
Esterholz<br />
4 Seit 2020 lenkt Veit Meggle die Geschicke der Gemeinde Mertingen.<br />
Redakteurin Diana Hahn hat mit ihm über Gegenwart und Zukunft seiner Gemeinde gesprochen.<br />
Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />
Geodaten: © GeoBasis-DE / BKG 2018<br />
Bild: Diana Hahn<br />
Bild: Gemeinde Mertingen<br />
Dynamisch, energieintensiv und<br />
liebenswert – so charakterisiert<br />
Mertingens Rathauschef<br />
Veit Meggle seine Gemeinde. Auf die<br />
Frage, was an der Gemeinde Mertingen<br />
liebenswert ist, hat Meggle einiges zu<br />
berichten. Zum einen gebe es in der<br />
Kommune eine sehr hohe Vereinsdichte.<br />
Egal ob sportlich, kulturell oder<br />
sozial – in Sachen Vereine sei man hier<br />
sehr gut aufgestellt. „Man hat hier<br />
außerdem viele Freizeitmöglichkeiten:<br />
Wandern, Radfahren oder Spazierengehen. Einen schönen Wald als<br />
Naherholungsgebiet“, so der Bürgermeister weiter. Auch bei den<br />
kommunalen Angeboten wie der Kinderbetreuung sieht Veit Meggle<br />
seine Gemeinde sehr gut aufgestellt: „Wir erfüllen bereits jetzt<br />
beinahe den gesetzlichen Anspruch, der ab 2026 gelten wird.“<br />
Außerdem habe die Gemeinde sehr viele Arbeitsplatzangebote.<br />
3 200 Arbeitsplätze bei gut 4 000 Einwohnerinnen und Einwohnern<br />
sei „mehr als beachtlich“, betont der Mertinger Bürgermeister.<br />
MERTINGEN IST GUT VERSORGT<br />
Auch um die Nahversorgung in Mertingen muss man sich keine<br />
Sorgen machen. Mit zwei Lebensmitteldiscountern, so wie je einer<br />
Bäckerei und einer Metzgerei sei man auch im Lebensmittelbereich<br />
relativ gut versorgt. Noch besser sieht es in Sachen ärztliche<br />
Versorgung aus. Neben zwei Allgemeinärzten und einem Zahnarzt<br />
habe man in der Gemeinde außerdem ein vielfältiges Angebot an<br />
Therapeuten. Mehrere Physiotherapeuten, Osteopathie, Psychotherapie,<br />
Ergotherapie und Logopädie sind in Mertingen ansässig.<br />
Das liege, so Veit Meggle, unter anderem auch daran, dass man<br />
zum einem mit dem Ärztehaus am Zehentplatz im Zentrum die<br />
entsprechenden Räumlichkeiten geschaffen und man sich außerdem<br />
auch intensiv um die Nachfolge bemüht habe, als zum Beispiel<br />
der ehemalige Zahnarzt aufgehört habe. „Mertingen ist ein Ort mit<br />
4 000 Einwohnern, das ist für einen Mediziner schon nicht ganz<br />
unspannend“, so der Bürgermeister.<br />
GROSSE PROJEKTE STEHEN AN<br />
Das größte Projekt mit dem sich Mertingen derzeit beschäftigt,<br />
ist das Wasserhaus. Das Projekt ist noch nicht umgesetzt und wird<br />
sich auch über einige Jahre ziehen. Im Herbst soll der Bau beginnen.<br />
„Wir sind als Kommune auch Wasserversorger und unser Wasserhaus<br />
ist einfach in die Jahre gekommen und da brauchen wir ein neues.<br />
Da geht es nicht nur um die Versorgung der Menschen vor Ort,<br />
sondern unser größter Abnehmer ist eben auch Zott. Das ist schon<br />
ein riesiges Projekt“, so Meggle. Zwar sei es nach außen hin<br />
wenig sichtbar, dennoch seien die Konzeption, die Planung und die<br />
Abstimmung mit relativ großem Aufwand verbunden. Ein weiteres<br />
großes Projekt, das die Gemeinde Mertingen beschäftigt, ist das<br />
Haus der Vereine. Einige Probleme, unter anderem beim Thema<br />
Förderung und der Substanz des Gebäudes, sorgen für Verzögerungen.<br />
„Das ist gerade eine etwas knifflige Aufgabe. Uns beschäftigt<br />
auch die Frage, ob eine Sanierung oder ein Neubau die sinnvollere<br />
Variante ist“, so Meggle. Bei mehreren Mertinger Liegenschaften<br />
sei man derzeit in der Klärungsphase. So soll zum Beispiel ein altes<br />
landwirtschaftliches Anwesen, das sich gegenüber der Alten Brauerei<br />
in Mertingen befindet, zukünftig in eine Wohnnutzung umgewandelt<br />
werden. Zudem platze das Rathaus aus allen Nähten. Mit einer<br />
Machbarkeitsstudie soll geprüft werden, ob das Rathaus verlagert<br />
werden kann. Und auch beim Thema Kinderbetreuung und auf den<br />
daraus resultierenden gesetzlichen Anspruch ab 2026 bereite man<br />
sich in Mertingen vor. Eine weitere Großbaustelle sei außerdem die<br />
Sanierung der DON 28 die durch Mertingen führt. „Das ist zwar<br />
eine Kreisstraße, aber wir als Kommune sind für das Innenleben<br />
der Straße wie den Kanal und den Gehweg verantwortlich. Das wird<br />
gerade zusammen mit dem Kreis geplant und vorbereitet“, informiert<br />
Meggle. Ein weiteres wichtiges Projekt setze man derzeit mit den<br />
Gemeinden Asbach-Bäumenheim und Oberndorf um: „Zusammen<br />
mit den beiden Gemeinden bilden wir den Mittelschulverband. Die<br />
Mittelschule in Asbach-Bäumenheim muss neu gebaut werden. Die<br />
lässt sich nicht mehr sanieren. Wir sind uns einig, dass der Erhalt<br />
bzw. der Neubau des Schwimmbades eine interkommunale Aufgabe<br />
ist und wir uns, auch wenn es nicht unser Schwimmbad ist, daran<br />
beteiligen werden. Damit diese Einrichtung der Region auch zu-<br />
künftig zur Verfügung stehen wird“, so Veit Meggle.<br />
WÄRMEVERSORGUNG AUS EIGENER HAND<br />
Gemeinsam mit GP Joule ist die Gemeinde Mertingen den Weg<br />
gegangen und hat ein eigenes Fernwärmenetz gegründet. Mit der<br />
ProTherm Mertingen hat die Gemeinde die Wärmeversorgung von<br />
Bürgerinnen und Bürgern selbst in der Hand und überlässt dies nicht<br />
einem externen Dienstleister. 55 Prozent der ProTherm GmbH<br />
gehören der Gemeinde. „Was uns extrem umtreibt ist das Thema<br />
Energie. Das Fernwärmenetz ist am Wachsen. Es gibt die klare<br />
Strategie, dass wir an sich den ganzen Ort versorgen wollen.<br />
Das ist eine Aufgabe, die uns in den nächsten Jahren begleiten<br />
wird“, erklärt Meggle. Das Heft des Handelns selbst in der Hand<br />
zu haben sei schon eine „Mertinger Strategie und Wesensart“.<br />
Man wolle „selbst auf dem auf dem Fahrersitz sitzen und die<br />
Geschicke lenken“, sagt Mertingens Bürgermeister Veit Meggle. |<br />
Texte: Diana Hahn,<br />
Redakteurin.<br />
>>
34<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
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35<br />
Bilder: Diana Hahn<br />
MEHR LEBENSQUALITÄT<br />
SCHAFFEN:<br />
DAS SENIORENBÜRO<br />
MERTINGEN<br />
4 Seit Ende letzten Jahres füllt Stefanie Bottek die neu<br />
geschaffene Stelle der Seniorenbeauftragten in Mertingen<br />
mit Leben. Die 36-Jährige ausgebildete Gesundheitsund<br />
Krankenpflegerin aus Herbertshofen will Seniorinnen<br />
und Senioren in Mertingen und Umgebung dabei helfen,<br />
verlorene Lebensqualität zurückzubekommen und bietet<br />
deshalb für Senior*innen, aber auch deren Angehörige,<br />
Unterstützung in vielen Lebensbereichen.<br />
Kontaktdaten Stefanie Bottek<br />
Telefon: 09078/960023<br />
Mobil: 0151/2214<strong>57</strong>22<br />
E-Mail: stefanie.bottek@mertingen.de<br />
Termine nach Vereinbarung:<br />
Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 12:00 Uhr<br />
Sprechzeit ohne Termin:<br />
Mittwoch 8:00 bis 12:00 Uhr<br />
Nächste Veranstaltung des Seniorenbüros Mertingen:<br />
Teilnahme Bayerische Demenzwoche<br />
Freitag, 20. September <strong>2024</strong>,<br />
Aula der Antonius-von-Steichele Grundschule<br />
16:30 Uhr: Interaktiver Demenzpfad<br />
Unterschiedliche Stationen machen erlebbar, was Demente<br />
empfinden, wie beängstigend und verwirrend sie ihre Umwelt<br />
beobachten, wie sie immer wieder kognitiv und im Bereich<br />
anderer Sinnesleistungen an Grenzen stoßen.<br />
18:00 Uhr: Vortrag mit Demenzberater Markus Proske<br />
„Demenz verstehen-begreifen-integrieren“<br />
D<br />
as kleine Büro der Quartiersmanagerin, so die offizielle<br />
Stellenbezeichnung, findet sich in der Fuggerstraße 9 in<br />
Mertingen, nur wenige Häuser vom Rathaus entfernt. Über<br />
den Haupteingang, der sich seitlich am Gebäude befindet, ist das<br />
Büro barrierefrei zu erreichen. Von hier aus will Stefanie Bottek für<br />
die Senior*innen in und um Mertingen da sein. Viele Ideen hat sie<br />
– wichtig ist ihr dabei vor allem, den Senior*innen auf Augenhöhe<br />
und mit „Respekt und Wertschätzung“ zu begegnen. Und das wirkt!<br />
„Jeden Mittwochvormittag habe ich offene Sprechstunde. Und die<br />
wird auch angenommen“, freut sich Bottek. Dafür hat sie aber in den<br />
letzten Monaten auch einiges getan. „Da die Stelle neu war, musste<br />
ich zunächst anfangen ein Netzwerk und Strukturen zu schaffen“,<br />
erklärt Stefanie Bottek. Deshalb hat sie viele Vereine besucht, sich<br />
mit dem Pflegestützpunkt des Landkreises und anderen für die<br />
Senior*innen wichtigen Einrichtungen vernetzt und am allerwichtigsten:<br />
viele Seniorinnen und Senioren persönlich getroffen.<br />
IM BEDARFSFALL IST JEMAND DA<br />
Wenn es auch keinen konkreten Hilfebedarf gebe, sollen die Seniorinnen<br />
und Senioren in Mertingen, Druisheim und Heißesheim<br />
wissen, dass im Bedarfsfall jemand da ist, an den sie sich wenden<br />
können. Deshalb ist Stefanie Bottek auch das bereits bestehende<br />
Angebot so wichtig: „Es gibt viele Ehrenamtliche hier in Mertingen,<br />
die viel für die Senioren machen. Die machen einen mega Job. Ich<br />
hätte gar nicht für alles Zeit“, lobt Bottek. Um den Seniorinnen und<br />
Senioren ein noch größeres Angebot bieten zu können, seien Ehrenamtliche,<br />
die bei Projekten unterstützen möchten, immer gerne<br />
gesehen, erklärt die Quartiersmanagerin.<br />
Stefanie Bottek steckt viel Herzblut in ihre Aufgabe und scheut auch<br />
den Umgang mit schwierigen Themen nicht. So möchte sie sich auch<br />
unbedingt den Themen Depressionen und Demenz annehmen. Aktuell<br />
arbeitet sie außerdem an einer Notfallmappe, die für den Fall der<br />
Fälle alle wichtigen Informationen und Dokumente enthält, damit die<br />
Senior*innen oder auch die Angehörigen im Notfall nicht erst lange<br />
danach suchen müssen.<br />
Wichtige Themen sind für die Quartiersmanagerin die Grundversorgung<br />
zu Hause, barrierefreies Wohnen, Pflege, ein selbstbestimmtes<br />
Leben und die Bewahrung vor der Vereinsamung zum Beispiel durch<br />
Freizeitangebote, denn all das sei wichtig für die Lebensqualität!<br />
Quartiersmanager*innen für Senioren gäbe es in der Region nur<br />
wenige. „Ganz im Gegensatz zum Allgäu“, weiß die Mertinger Seniorenbeauftragte.<br />
„Für Kinder gibt es viel. Aber die Senioren sind oft<br />
außen vor, das muss sich ändern!“, wünscht sich Stefanie Bottek. |<br />
>>
36<br />
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HEIMAT & TRADITION<br />
Mit ihrem Programm<br />
„HAPPY Deluxe“ kommen<br />
Quadro Nuevo am 3. <strong>August</strong><br />
nach Mertingen.<br />
Bild: Quadro Nuevo<br />
KULTUR WIRD IN MERTINGEN GROSSGESCHRIEBEN<br />
4 Nicht nur viele Arbeitsplätze hat Mertingen zu bieten. Auch das Kulturangebot ist für eine Gemeinde dieser<br />
Größe außergewöhnlich vielfältig und auch hochkarätig. Verantwortlich ist dafür der Mertinger Kulturkreis, der<br />
im letzten Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte.<br />
In den mittlerweile 25 Jahren seines Bestehens hat sich der Mertinger Kulturkreis stetig weiterentwickelt<br />
und dabei nie seine Wurzeln vergessen. „Zu Beginn wollten wir jungen Künstlern aus der Region einfach die<br />
Chance geben, sich auf der Bühne zu beweisen. Damals haben wir im Jahr maximal vier Konzerte organisiert“,<br />
erklärte bereits im letzten Jahr Ulrike Hampp-Weigand vom Kulturverein Mertingen. Sie ist es auch, die mit<br />
einem zehnköpfigen Team seit vielen Jahren maßgeblich für den Erfolg der Konzertreihen verantwortlich ist.<br />
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Als Meisterbetrieb stehen wir für Qualität und Zuververässigkeit.<br />
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Ideen und jungen Mitarbeitern realisieren wir auch<br />
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Stahlbetonbauten bis zu Putz- & Dämmsystemen.<br />
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AUCH HEUER HAT DER MERTINGER KULTURKREIS NOCH EINIGE VERANSTALTUNGEN AUF LAGER:<br />
• 06.07.<strong>2024</strong>, 16:00 Uhr, Kirche St. Vitus Druisheim:<br />
Kirchenkonzert „Dialogue insolite“, Eintritt frei,<br />
Spenden erbeten<br />
• 13.07.<strong>2024</strong>, 18:00 Uhr: Picknick-SEErenade im<br />
Schmuttergrün mit imBRASSivo Eintritt frei,<br />
Spenden erbeten<br />
• 03.08.<strong>2024</strong>, 20:00 Uhr: Quadro Nuevo (Open Air, bei<br />
schlechtem Wetter in der Aula oder dem Brauereisaal)<br />
• 30.08.<strong>2024</strong>, 19:00 Uhr: Kirchenkonzert in St. Margaretha<br />
Heißesheim „Von Toledo bis Jerusalem“<br />
• 22.09.<strong>2024</strong>, 17:00 Uhr, St. Vitus Druisheim: Konzert<br />
mit dem Trio Klangspektrum „Kontrast & Konvention“<br />
• Wochenende vom 04. – 06.10.<strong>2024</strong>, 17:00 Uhr,<br />
St. Martin Mertingen: Kirchenkonzert mit dem<br />
Erlopeas Posaunenquartett<br />
• 13.10.<strong>2024</strong>, 17:00 Uhr, Aula Grundschule: Kammerkonzert<br />
„Hier und Jetzt<br />
• 18.10.<strong>2024</strong>, 19:30 Uhr, Aula Grundschule: Kammerkonzert<br />
• 02.11.<strong>2024</strong>, 19:00 Uhr, Aula Grundschule: Rezital mit jungen<br />
Künstlern aus der Klavierklasse von Prof. Ingo Dannhorn,<br />
Staatliche Hochschule für Musik Trossingen<br />
• 17.11.<strong>2024</strong>, 17:00 Uhr, Aula Grundschule: Liederabend mit<br />
Maryna Zubko, Sopran, Star des Theaters Ulm;<br />
am Klavier: Timo Handschuh<br />
• 22.11.<strong>2024</strong>, 18:30 Uhr, Aula Grundschule: Bayerische<br />
Staatsoper München – Opernstudio<br />
• 01.12.<strong>2024</strong>, 17:00 Uhr, Kirche St. Martin Mertingen:<br />
Weihnachtskonzert mit dem Singkreis Gempfing,<br />
Leitung Erich Hofgärtner
38<br />
39<br />
HEIMAT & TRADITION<br />
Wasser fließt<br />
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durch die<br />
wachsende<br />
Stadt<br />
4 Seit Anfang Mai plätschert wieder Wasser<br />
am Wemdinger Saumarkt. Der neue Brunnen<br />
hat eine besondere Bedeutung und auch der<br />
Altstadtplatz erzählt einiges über Wemdings<br />
Geschichte.<br />
Bild mitte: Stifterin<br />
Gertrud Schneid<br />
und Steinmetz<br />
Philipp Reichert bei<br />
der Einweihung des<br />
neuen Brunnens.<br />
unten: Altstadtszene<br />
am Saumarkt<br />
von 1909.<br />
Beide Bilder oben: Mara Kutzner<br />
Bild: Stadtarchiv Wemding/Bildersammlung Josef Schneid (1909)<br />
Die Idee, am Wemdinger Saumarkt wieder einen Brunnen zu<br />
errichten, geht auf die Initiative der Wemdingerin Gertrud<br />
Schneid zurück. Ihr Vorhaben konnte durch ihre großzügige<br />
Finanzierung sowie durch die Unterstützung von Fördergeldern der<br />
Bund-Länder-Städtebauförderung in die Tat umgesetzt werden. In<br />
enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wemding wurde das Projekt<br />
über mehrere Monate hinweg realisiert. An einem Samstag im Mai<br />
<strong>2024</strong> wurde der Brunnen schließlich im Rahmen des Brunnenfests<br />
feierlichen eingeweiht.<br />
EIN BRUNNEN MIT VIEL SYMBOLIK<br />
Das neue Schmuckstück der Wemdinger Altstadt zeigte sich dort<br />
in seiner vollen Pracht, als erstmals Wasser über den Brunnen<br />
plätscherte. Die von Steinmetz- und Steinbildhauermeister Philipp<br />
Reichert aus Ehingen geschaffene Skulptur erhebt sich über einem<br />
achteckigen Wasserbecken, das als Grundlage für die massive<br />
Stehle aus Wachenzeller Dolomit dient. 400 Stunden arbeitete der<br />
Steinmetz an dem 4,2 Tonnen schweren Dolomit. Reichert hat<br />
eine „wachsende Stadt“ erschaffen: Aus dem soliden Steinblock<br />
sprießen kubusförmige Gebäude, die wie ein Strauß aus dem Kern<br />
der Skulptur herauszuwachsen scheinen. Obwohl die Darstellung auf<br />
das Wesentliche reduziert ist – die Gebäude haben keine Dächer und<br />
sind nur spärlich mit Fenstern versehen – kann man dennoch sofort<br />
die städtische Szenerie erkennen.<br />
Die Symbolik des Brunnens geht weit über die bloße Darstellung<br />
einer Stadt hinaus. Reichert erklärt, dass das runde Becken das<br />
Göttliche symbolisiert, während die Dreiecksformen des Wasserbeckens<br />
die Dreifaltigkeit repräsentieren. Die Kuben wiederum<br />
stehen für das Menschgemachte – eine Metapher für menschliche<br />
Schöpfungskraft und architektonische Leistung. Das Wasser, das<br />
oben aus der Stehle sprudelt und am Stein hinab ins Becken fließt,<br />
symbolisiert den Lebensfluss und die Dynamik, die durch die Stadt<br />
strömt. „Das Wasser läuft durch die Stadt“, beschreibt der Steinmetz<br />
treffend das Motiv seines Werkes.<br />
WEMDINGER SAUMARKT FAND BIS<br />
IN DIE 70ER JAHRE STATT<br />
Im Verlauf der nächsten Wochen wird das Brunnenensemble durch<br />
weitere Skulpturen ergänzt. Bürgermeister Martin Drexler kündigt<br />
an, dass eine Muttersau und zwei Ferkel den Platz vervollständigen<br />
sollen. Dies ist eine bewusste Anspielung auf die historische<br />
Bedeutung des Platzes, die dem Platz seinen Namen verliehen hat.<br />
Der Saumarkt am Büchel in der Wemdinger Innenstadt ist seit Jahrhunderten<br />
fester Bestandteil des städtischen Lebens. Einen Brunnen<br />
hat es an dieser Stelle in Wemding schon früher gegeben, nämlich<br />
zu Zeiten, als es noch keine hochwertigen Wasserleitungen gab<br />
und Brunnen für die Bewohner*innen einer Stadt von immenser<br />
Bedeutung waren.<br />
Bereits im Jahr 1589 wurde der erste „Saumarkt“ urkundlich erwähnt,<br />
und bis 1970 fand dort jeden Donnerstag um 6 Uhr morgens<br />
ein lebhafter Schweinemarkt statt. Schon früh am Morgen durchdrang<br />
das schrille Quieken der Schweine die Altstadtstraßen. Bauern<br />
aus Wemding und den umliegenden Dörfern boten dort ihre Ferkel<br />
zum Verkauf an. Bis zum Ende wurde der Handel auf dem Wemdinger<br />
Saumarkt „per Handschlag“ betrieben.<br />
Als Erinnerung stehen bis heute zwei Steinferkel des Wemdinger<br />
Künstlers Ernst Steinacker auf dem Altstadtplatz. Der Brunnen<br />
aber dient längst nicht mehr der Wasserversorgung von Mensch und<br />
Tier, sondern schafft Ruhe, Kühle und Aufenthaltsqualität in der<br />
Altstadt. |<br />
Texte: Mara Kutzner,<br />
Redakteurin.
ADVERTORIAL<br />
Bilder: Gemeinde Buchdorf<br />
Aus Vision<br />
wird<br />
Wirklichkeit<br />
Buchdorfs „Neue Mitte“<br />
Festschrift zur Einweihung<br />
am 14. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong><br />
Die Festschrift zur<br />
„Neuen Mitte“ ist ab<br />
14. <strong>Juli</strong> für 2 Euro im<br />
Buchdorfer Rathaus<br />
erhältlich.<br />
Buchdorf feiert seine<br />
Neue Mit te!<br />
4 Nach über fünf Jahren Bauzeit ist es so weit:<br />
Am 14. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong> feiert die Gemeinde Buchdorf die<br />
Einweihung der neuen Dorfmitte mit Rathaus, Geschäftshaus<br />
und den neu gestalteten Außenanlagen,<br />
die den Dorfplatz in neuem Glanz erstrahlen lassen.<br />
Buchdorfs „Neue Mitte“ hat das Gesicht der Gemeinde sichtbar<br />
verändert. Ein besonderer Blickfang sind das Rathaus<br />
und das Geschäftshaus mit ihren wunderschön gegliederten<br />
Fassaden. Der neue Dorfplatz mit integriertem Brunnen fügt sich<br />
hervorragend in die neue Dorfmitte ein und sorgt für noch mehr<br />
Aufenthaltsqualität. Mit der Umsetzung des Projektes wurde eine<br />
richtungsweisende und zukunftsorientierte Entscheidung getroffen<br />
– auch wenn der Weg bisweilen lang und beschwerlich war.<br />
Die Neue Dorfmitte entspricht nun mit seinen Einrichtungen und<br />
seiner Ausstattung nicht nur den Bedürfnissen der Zeit, sondern<br />
ist auch auf zukünftige Anforderungen ausgelegt. |<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
GESTEIN DES JAHRES<br />
SEITE 42<br />
OBSTBÄUME SCHÜTZEN,<br />
PFLEGEN UND ERNTEN<br />
SEITE 46<br />
AUSGEZEICHNET!<br />
SEITE 54<br />
INNOVATIONSPREIS<br />
FÜR SCHREINEREI ZIEGELMEIER<br />
SEITE 50<br />
Bild: Mara Kutzner<br />
Taufe des Gesteins des Jahres mit eigens gebrautem Bier<br />
im Steinbruch Aumühle bei Hainsfarth.
42<br />
43<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
IM RIES TREFFEN Himmel<br />
und Erde AUFEINANDER<br />
4 Er nennt sich Schwabenstein oder Suevit und ist durch eine kosmische<br />
Katastrophe vor mehreren Millionen Jahren entstanden. Am Gestein<br />
des Jahres kommt man in Nördlingen nicht vorbei und sogar für künftige<br />
Mond-Expeditionen ist der Suevit von großer Bedeutung.<br />
Wie der Krater entstanden ist, das weiß im Ries jedes Kind!<br />
Doch es mussten erst mehrere Millionen Jahre vergehen,<br />
bis die Entstehungsgeschichte unserer Heimat aufgedeckt<br />
werden konnte. Eugene Shoemaker und Edward Chao, ein<br />
US-amerikanischer und amerikanisch-chinesischer Geologe und<br />
Impaktforscher, konnten es im Jahr 1960 schließlich beweisen:<br />
Das Ries muss durch einen Asteroiden-Einschlag entstanden sein!<br />
Nur ein Jahr vorher gelang es Shoemaker den deutlich kleineren<br />
Barringer-Krater in Arizona weltweit erstmalig als Einschlagskrater<br />
eines Meteoriten auszumachen. Dass auch das Ries durch ein<br />
astronomisches Ereignis entstanden ist, wurde anhand eines einzigartigen<br />
Gesteins bewiesen.<br />
Als vor 15 Millionen Jahren ein etwa ein Kilometer großer Asteroid<br />
einschlug und mit der Kraft von 100 000 Atombomben explodierte,<br />
wurden der Asteroid und Gesteine am Einschlagsort in ihre atomaren<br />
Bestandteile zerlegt, aufgeschmolzen oder zertrümmert. Eine riesige<br />
Glutwolke schleuderte bis in die Stratosphäre empor und fiel auf<br />
den Krater zurück. Gesteine, die normalerweise erst in mehreren<br />
hundert Metern Tiefe zu finden sind, gelangten durch den Einschlag<br />
an die Erdoberfläche. Aus diesen Bruchstücken, geschmolzenen<br />
Gesteinstrümmern und Staub der Explosionswolke formte sich der<br />
Suevit.<br />
und Jura-Schichten enthalten. Ganz typisch sind die schwarzen<br />
„Flädle“. „In Glas umgewandelte Schmelzfetzen“, weiß Hölzl.<br />
Und dann gibt es noch ganz besondere Minerale, wie zum Beispiel<br />
Diamanten, die im Suevit enthalten sind. Durch den Fund solcher<br />
Minerale, die nur durch Hochdruck entstanden sein können, be-<br />
wiesen Shoemaker und Chao, dass der Suevit und somit das Ries<br />
bei einem Asteroiden-Einschlag entstanden sind.<br />
Lange bevor man dies wusste, ging man<br />
davon aus, der Suevit sei ein Vulkan-Gestein.<br />
1792 beschrieb ihn Carl von Caspers<br />
als „Feuerduftstein“ bzw. „Gestein,<br />
das nach Feuer duftet“. Erst 1919 bekam<br />
das Gestein seinen heutigen Namen.<br />
Mittlerweile sind Suevite aus vielen<br />
großen Einschlagskratern auf der Erde bekannt – in Deutschland<br />
allerdings nur im UNESCO Global Geopark Ries. Auch aus diesem<br />
Grund wurde der Suevit vom Berufsverband der Deutschen Geo-<br />
wissenschaftler zum Gestein des Jahres <strong>2024</strong> ernannt.<br />
VIELE GEBÄUDE IN NÖRDLINGEN<br />
SIND MIT SUEVIT GEBAUT<br />
Suevit leitet sich vom<br />
lateinischen Suevia für<br />
Schwaben ab. Deshalb<br />
wird der Suevit auch<br />
„Schwabenstein“ genannt“.<br />
Bilder: Mara Kutzner<br />
SUEVIT GIBT EINBLICK<br />
IN DIE ERDGESCHICHTE<br />
„Weil der Suevit aus Bruchstücken anderer Gesteine besteht, ist er<br />
wissenschaftlich betrachtet eine ‚Brekzie‘“, erklärt Prof. Dr. Stefan<br />
Hölzl, Geologe und Leiter des Rieskratermuseums in Nördlingen.<br />
Die Bruchstücke des Suevits bestehen aus Graniten, Gneisen und<br />
Amphiboliten des kristallinen Grundgebirges. Außerdem sind im<br />
Rieskrater-Gestein helle Kalkbrocken der darüber liegenden Trias-<br />
Nicht nur für Geolog*innen interessant, sondern auch bei Baumeistern<br />
war der Suevit beliebt. Bereits die Römer verwendeten<br />
das Gestein als Baustein. Bekanntestes Beispiel aus späterer Zeit:<br />
der Turm „Daniel“ der Nördlinger St. Georgskirche. „Etwa fünf bis<br />
sechs Kilogramm Diamanten stecken in St. Georg und dem Daniel“,<br />
hat Hölzl ausgerechnet. Allerdings ist das Vorkommen von Diamanten<br />
im Suevit viel zu fein, ein Abbau im Ries ist schier unmöglich.<br />
Unter anderem sind die Nördlinger Stadtmauer, das Nördlinger<br />
Rathaus, die Oberpostdirektion Grottenau in Augsburg, das<br />
Königlich-Bayerische Postamt am Ostbahnhof in München und das<br />
Haupttelegraphenamt in Berlin aus dem Rieser Gestein gebaut. >>
44<br />
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MENSCHEN & IDEEN<br />
Das Rieskrater Museum in Nördlingen zeigt, wie Suevit<br />
entstanden ist und wie er im Bau verwendet wurde.<br />
Bild: Mara Kutzner<br />
>><br />
Außer für die Sanierungen dieser Gebäude wird der Schwabenstein<br />
heutzutage nicht mehr für den Bau verwenden. „Viel zu spröde“,<br />
meint Hölzl. In zwei Steinbrüchen wird er aber nach wie vor für die<br />
Produktion von Trasszement abgebaut.<br />
WAS RIES UND MOND<br />
GEMEINSAM HABEN<br />
Wer sich für die Entstehungsgeschichte des Rieskraters und des<br />
Suevits interessiert, sollte dem Rieskrater Museum in Nördlingen<br />
einen Besuch abstatten. Hier wird das Impaktereignis und die einzigartige<br />
Geologie des Rieses spannend aufbereitet. Immer wieder<br />
kommen auch Fachleute aus der ganzen Welt nach Nördlingen, weil<br />
sie sich für die einzigartige Geologie interessieren. Der Rieskrater<br />
ist schließlich der am besten erhaltene Krater der Welt und zudem<br />
gut zugänglich. Bekanntlich waren in der Vergangenheit eine Reihe<br />
an Apollo-Astronauten zu Trainingszwecken zu Gast im Ries. Und<br />
auch die deutschen ISS-Astronauten Alexander Gerst und Matthias<br />
Maurer haben sich vor ihren Expeditionen zur Raumstation im<br />
Ries kundig gemacht. Der Grund: Für die Internationale Raumfahrt<br />
ist der Mond wieder so interessant wie seit langem nicht mehr.<br />
NASA, ESA und andere Raumfahrtbehörden planen die Luna Gate-<br />
way, eine Raumstation, die als eine Zwischenstation für bemannte<br />
Missionen zum Mond dient. Und hier spielt tatsächlich das Ries eine<br />
wichtige Rolle!<br />
Ziel der erneuten Mondmission ist die südliche Polregion, denn<br />
dort wurde Wasser bzw. Eis entdeckt. „Die Geologie im Ries ist der<br />
Geologie auf dem Mond sehr ähnlich“, erklärt Hölzl. Weil der Mond<br />
keine Atmosphäre hat, schlagen dort viel eher Objekte aus dem All<br />
ein. Die Mondoberfläche wimmelt nur so von Asteroiden-Kratern.<br />
Astronaut*innen, die zu Übungszwecken nach Nördlingen kommen,<br />
nehmen im Ries Gesteinsproben und können die geologischen<br />
Erkenntnisse für ihre zukünftige Forschung mitnehmen auf ihre<br />
Reise zum Mond – und irgendwann vielleicht sogar bis zum Mars. |<br />
Text: Mara Kutzner,<br />
Redakteurin.
46<br />
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Landrat Stefan Rößle (Bildmitte) startet zusammen<br />
mit den Kreisfachberatern Sophia Och (links) und<br />
Paul Buß (rechts) die Aktion „Gelbes Band“.<br />
Bild: Andreas Krumpholz/Landratsamt Donau-Ries<br />
Stadtgärtnermeister Thomas Schneider, Stadträtin Bärbel Stahl und Oberbürgermeister<br />
Jürgen Sorré vor einem Baum in Donauwörth, der mit dem „Gelben Band“ markiert ist.<br />
Bild: Eva Drechsler/Stadt Donauwörth<br />
Sie haben etwas abzugeben? Machen Sie davon Bilder und<br />
melden Sie sich unter: moebelfundgrube@caritas-donau-ries.de.<br />
Oder bringen Sie Ihre guterhaltenen Gegenstände vorbei,<br />
jeden Donnerstag von 10:00 bis 13:00 Uhr.<br />
Falls Sie uns ehrenamtlich unterstützen möchten, erreichen Sie<br />
uns telefonisch unter 09081-80515 0 bzw. 0906-709 207 18 oder<br />
schreiben Sie uns eine E-Mail an service@caritas-donau-ries.de.<br />
Obstbäume schützen, pflegen und ernten<br />
4 Jährlich landen in Deutschland etwa elf Millionen<br />
Tonnen Lebensmittel in der Mülltonne – ein Großteil davon<br />
ist Obst und Gemüse. Einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung<br />
leistet das deutschlandweite Ernteprojekt<br />
„Gelbes Band“. Seit 2021 nimmt auch der Landkreis<br />
Donau-Ries sowie einige Städte und Gemeinden daran teil.<br />
Zusätzlich dazu gibt es im Landkreis Donau-Ries mit dem<br />
Botanischen Obstgarten in Wemding oder der Teilnahme<br />
am Streuobstpakt weitere Unternehmungen für die Stärkung<br />
von regionalen Obstsorten.<br />
Jedes Jahr im Sommer und Herbst hängen an zahlreichen Obstbäumen<br />
im Landkreis Donau-Ries gelbe Bänder. Diese signalisieren:<br />
Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet<br />
werden. Wer vorbeikommt, kann so für den Eigenbedarf kostenlos<br />
Obst aus der Umgebung ernten und verwenden. Im Jahr 2021 hat der<br />
Landkreis Donau-Ries erstmalig an der bundesweiten Aktion teilgenommen.<br />
Überall im Landkreis verteilt, hängen zur Erntezeit gelbe<br />
Bänder, vor allem an Apfel- und Birnbäumen. Sophia Och, Kreisfachberaterin<br />
für Gartenkultur und Landespflege beim Landratsamt<br />
Donau-Ries, betreut das Projekt „Gelbes Band“. Sie sagt, dass Ziel<br />
der Aktion sei es, dass kein Obst aus der Region entsorgt werden<br />
muss. Die Initiative gegen Lebensmittelverschwendung kommt bei<br />
den Donau-Riesern gut an, berichtet Och. Besonderes Engagement<br />
bringt die Stadt Donauwörth bei der Aktion mit ein. Im Jahr 2023<br />
hat die Stadtgärtnerei an mehr als 180 städtischen Obstbäumen<br />
Markierungen angebracht. Geerntet werden konnte so zur jeweiligen<br />
Jahreszeit Äpfel, Kirschen und Pflaumen.<br />
MITMACHEN KÖNNEN AUCH PRIVATPERSONEN<br />
Wer Obstbäume oder -sträucher besitzt, aber während der Obstsaison<br />
die vielen Früchte nicht abernten kann, markiert die Bäume und<br />
Sträucher mit einem gelben Band. Vorbeikommende können dann<br />
für den eigenen Bedarf Obst pflücken und bereits von diesem Baum<br />
gefallenes Obst auflesen. Wer möchte kann die Bäume auch bei<br />
Sophia Och anmelden. Im Herbst gibt es für Interessierte auf der<br />
Internetseite des Landratsamtes eine Karte, wo überall im Landkreis<br />
Obstbäume zum Selberpflücken stehen.<br />
ALTE UND SELTENE OBSTSORTEN IM BOTANISCHEN GARTEN<br />
IN WEMDING ENTDECKEN<br />
Im Jahr 2022 wurde der „Botanische Obstgarten Donau-Ries“ in Wemding<br />
eröffnet. Auf dem 1,6 Hektar großen Grundstück befindet sich<br />
eine Streuobstwiese mit alten und neuen Obstsorten und eine Niederstammanlage<br />
zum Sortenerhalt von über hundert alten regionalen<br />
Apfel- und Birnensorten. Das Grundstück übertrug Antonie Schäble<br />
2011 dem Landkreis Donau-Ries. Verbunden mit der Schenkung war<br />
der ausdrückliche Wunsch, das Stück Land „zum Wohle der Natur und<br />
der Menschen durch naturgemäße Pflegemaßnahmen zu erhalten und<br />
als lehrreiches Naturobjekt vor allem für die Jugend auszubauen.“<br />
Überall auf dem großen Gelände geben Infotafeln, die jeweils mit einem<br />
QR-Code versehen sind, nützliche Informationen zu den Obstbäumen.<br />
>>
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49<br />
Bild rechts: Botanischer Garten Wemding: Info-Tafeln<br />
sollen die Besucher*innen über die alten und zum Teil<br />
seltenen Obstsorten aufklären.<br />
Bild unten: Streuobstpakt: Im Burggarten von Schloss<br />
Harburg wurde ein Apfelbaum der seltenen Sorte<br />
„Leitheimer Streifling“ symbolisch gepflanzt. Auf dem<br />
Bild zu sehen (v.l.n.r.): Ralf Hermann Melber, Pomologe,<br />
Michaela Weber, Streuobstkoordinatorin Regierung<br />
von Schwaben, Friedrich Hertle, Leiter Kulturstiftung<br />
Harburg, Martin Weiß, Landschaftspflegeverband<br />
Donau-Ries, Landrat Stefan Rößle, Franz Miller, Leiter<br />
Kulturstiftung Harburg und Christoph Schmid, Bürgermeister<br />
Harburg.<br />
Bild: Jenny Wagner<br />
Bild: Judith Strohhofer / Touristinfo Wemding<br />
>><br />
Noch sind die Bäume zu jung, um einen großen Ertrag an Früchten zu<br />
liefern, jedoch, so Sophia Och, sollen in Zukunft die Besucher*innen<br />
zum Probieren Obst von den Bäumen pflücken dürfen. Der Botanische<br />
Garten befindet sich zwischen Wemding und Fessenheim auf Höhe<br />
Wemdinger Ried und ist frei zugänglich. Neben seltenen, regionalen<br />
Sorten gibt es auch Neuzüchtungen und alternative Anbauformen zu<br />
sehen.<br />
Im Jahr <strong>2024</strong> finden noch zwei Führungen durch den Garten statt.<br />
Diese finden am 11. <strong>Juli</strong> um 19:00 Uhr und am Donnerstag, 19. September<br />
um 18:00 Uhr statt. Jeder ist herzlich eingeladen, an einer<br />
der kostenlosen Führungen teilzunehmen. Individuelle Führungen<br />
für Kleingruppen sind auf Anfragen ebenfalls möglich.<br />
STREUOBSTPAKT DONAU-RIES<br />
IM APRIL <strong>2024</strong> GESTARTET<br />
100.000 Euro Fördermittel stellt der Freistaat Bayern für den Erhalt,<br />
die Pflege und Neupflanzung von Obstwiesen zur Verfügung. Auch<br />
im Landkreis Donau-Ries ist das Projekt „Streuobstpakt“ im April<br />
<strong>2024</strong> gestartet.<br />
Projekts „Streuobstpakt Donau-Ries“, mit dem die fachgerechte<br />
Pflege vorhandener Obstbäume und die Neupflanzung von Obstbäumen<br />
gefördert wird.<br />
Das Projekt zielt aber nicht nur auf den Erhalt und die Neupflanzung<br />
von Bäumen ab, sondern soll auch die Verwertung regionaler Früchte,<br />
wie zum Beispiel Äpfel oder Birnen, in den Fokus stellen. Günter<br />
Riegel, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Donau-Ries,<br />
betonte den regionalen Gedanken des Projektes: „Pflanzen pflegen<br />
und Obst essen.“<br />
Als Ort für den Projektauftakt sei bewusst die Burg Harburg gewählt<br />
worden. Seit dem Mittelalter gibt es dort rund um die Burg<br />
einen großen Bestand an Obstbäumen. Da davon Mensch und Natur<br />
profitierte, gab es zu dieser Zeit sogar Gesetze, die das Pflanzen von<br />
Obstbäumen zur Pflicht machten. Bis in die 1960er Jahre waren die<br />
Bestände konstant, ehe es in den darauffolgenden Jahrzehnten zu<br />
einem massiven Einbruch kam. Die Initiierung des Streuobstpaktes<br />
knüpft nun an das wieder steigende Interesse der Menschen nach<br />
regionalen Lebensmitteln an.<br />
Ziel des Streuobstpaktes: Die Streuobstwiesen in Bayern erhalten<br />
und bis zum Jahr 2027 eine Million neue Obstbäume pflanzen. |<br />
Im Burggraben von Schloss Harburg, umringt von zahlreichen<br />
weiteren alten Obstbäumen, hat ein neuer Apfelbaum der seltenen<br />
Sorte „Leitheimer Streifling“ sein Zuhause gefunden. Anlass für die<br />
Pflanzaktion am 26. April <strong>2024</strong> war der Auftakt des mehrjährigen<br />
Text: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.
50<br />
51<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
Innovation und<br />
klassisches Handwerk<br />
unter einem Dach<br />
4 Die Schreinerei Ziegelmeier aus Nördlingen existiert bereits seit fast 150 Jahren. Jetzt wurde der<br />
Traditionsbetrieb zum wiederholten Mal mit dem Bundesinnovationspreis für das Handwerk ausgezeichnet.<br />
Anfang des Jahres wurde die Schreinerei Ziegelmeier mit dem<br />
Bundesinnovationspreis <strong>2024</strong> für das Handwerk ausgezeichnet.<br />
Der Grund: Das Nördlinger Traditionsunternehmen hat<br />
Fenster mit integrierter Elektroheizung entwickelt und mittlerweile<br />
auf den Markt gebracht. Die Technologie der Fensterheizung<br />
repräsentiert dabei einen innovativen Ansatz zur Beheizung von<br />
Räumen durch die Fensterflächen selbst. Rund sechs Jahre hat<br />
Gunter Ziegelmeier an den beheizbaren Fenstern gearbeitet, sie sind<br />
eine Fortentwicklung eines Produkts des Ingenieurs Andreas Häger<br />
und des Unternehmens Vestaxx aus Berlin. „Unsere Innovation trifft<br />
gerade natürlich völlig den Zeitgeist. Nach dem Gewinn des Innovationspreises<br />
haben wir so viele Anfragen bekommen, wie nie zuvor“,<br />
erklärt er stolz.<br />
ECHTE ALTERNATIVE ZUR KLASSISCHEN HEIZUNG<br />
Das ist nicht die erste Auszeichnung für den gelernten Schreiner und<br />
Diplom-Ingenieur. Bereits 2022 wurde sein Betrieb für ein Vakuumglasfenster<br />
mit sehr hoher Wärmedämmung mit dem Bundesinnovationspreis<br />
bedacht. Und trotzdem stellt die Entwicklung der Fensterheizung<br />
eine völlig neue Dimension dar. Auch deshalb, weil sie mittlerweile<br />
als echte Alternative zur klassischen Öl- oder Gasheizung<br />
gilt. Und auch vom zwischenzeitlichen Run auf Wärmepumpen ist<br />
mittlerweile nur noch wenig zu spüren. Den Aufpreis für die Fensterheizung<br />
beziffert Ziegelmeier auf rund 14.000 Euro für die Fensterfläche<br />
eines Standardwohnhauses. Die Anschaffungskosten für<br />
eine Wärmepumpe seien indes um einiges höher. Die Differenz<br />
könne man ideal in die Installation einer PV-Anlage investieren –<br />
laut Ziegelmeier eine ideale Ergänzung zur Fensterheizung.<br />
Ein genauerer Blick auf das Modell im Ausstellungsraum des Betriebs<br />
zeigt: Die Fensterheizung sieht aus, wie ein ‚normales‘, dreifachverglastes<br />
Fenster. Nur ein kleines Kabel, das vom Fensterstock in den<br />
Rahmen führt, deutet auf die besondere Funktion hin. Nach kurzem<br />
Aufwärmen wird die Oberfläche der Scheibe dann zum Heizkörper,<br />
der bis zu 35 bis 45 Grad erreichen kann.<br />
Gesteuert wird die Innovation aktuell mit einem einfachen Schaltmodul,<br />
das überall erhältlich ist. Allerdings, so Ziegelmeier, sei >><br />
Bild: Thomas Oesterer<br />
Gunter Ziegelmeier mit<br />
seiner Fensterheizung.<br />
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DONAU-RIES-AKTUELL<br />
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donau_ries_aktuell<br />
Donau-Ries-Aktuell<br />
Donau-Ries-Aktuell<br />
Bild: Schreinerei Ziegelmeier<br />
Die Schreinerei Ziegelmeier hat sich über die Jahre besonders<br />
auf individuell gefertigte Fenster aus Holz spezialisiert.<br />
>><br />
auch die Integration in eine komplette Smart-Home-Lösung denk-<br />
bar – ein Schritt, an dem die Schreinerei aktuell mit Hochdruck<br />
arbeite.<br />
FENSTER SCHÜTZT VOR<br />
ELEKTROMAGNETISCHEN WELLEN<br />
Auslöser für den Innovationsgeist des Geschäftsführers war der<br />
eigene Hausbau. Kurz zuvor waren in der Nähe des Bauplatzes zwei<br />
neue Handymasten aufgestellt worden. Also musste kurzerhand eine<br />
Lösung für den entstehenden Elektrosmog her. Gesagt getan und<br />
„Nicht jeder möchte und kann<br />
die Dauerbelastung aus dem<br />
modernen Funkverkehr<br />
ertragen“, erklärt der Erfinder.<br />
so entwickelte Ziegelmeier die ersten<br />
Prototypen eines Fensters, das vor<br />
elektromagnetischen Wellen schützt.<br />
Das Problem des Elektrosmogs werde<br />
immer größer, da mit dem Ausbau des<br />
Mobilfunks immer mehr Handymasten<br />
in direkter Nachbarschaft entstehen,<br />
sagt Ziegelmeier. „Die Fenster reduzieren die Strahlung um das<br />
10 000-fache.“ Interesse findet das Produkt mittlerweile nicht nur<br />
im Privatsektor. Besonders internationale Botschaften seien fast<br />
schon traditionell vom sogenannten Havanna-Syndrom, einer hohen<br />
Strahlenbelastung, ausgesetzt. Prüfzeugnisse für diese Produkt-<br />
reihe reichen bis zur militärischen Abhörsicherheit. Kombiniert<br />
werden können die Fenster dann u.a. mit Einbruchhemmung, Schallschutz<br />
und Wärmeschutz.<br />
BEREITS SEIT GRÜNDUNG 1878<br />
IN NÖRDLINGEN ANSÄSSIG<br />
Fensterheizung, Fenster, die vor elektromagnetischen Wellen<br />
schützen und neu konzipierte Vakuumglasfenster – die Liste an Inno-<br />
vationen, die in den vergangenen 20 Jahren bei Ziegelmeier in<br />
Nördlingen entwickelt und umgesetzt wurden, ist lang und soll auch<br />
in Zukunft weiterwachsen. Dabei wird häufig vergessen, dass es<br />
sich bei der Schreinerei um einen echten Familientraditionsbetrieb<br />
handelt, der seit der Gründung im Februar 1878 in Nördlingen<br />
ansässig ist. Gunter Ziegelmeier leitet die Schreinerei bereits in<br />
4. Generation. Mit seinem Sohn Phillip, der aktuell in Rosenheim<br />
Holztechnik studiert, steht außerdem bereits die nächste Generation<br />
in den Startlöchern. Eine Unternehmensgeschichte, die also alles<br />
andere als üblich ist.<br />
Aufgrund der ständig wachsenden Vorgaben und der vielen<br />
Bürokratie sei es hingegen kaum mehr möglich, einen solchen<br />
Betrieb aufrechtzuerhalten, ohne weit über das normale Arbeits-<br />
pensum hinweg zu arbeiten. Was der 62-Jährige damit meint:<br />
Die Ausbildung zum Schreiner und damit der ausbleibende Nachwuchs<br />
wird für Betriebe in Bayern zu einem immer größeren<br />
Problem. Ursache hierfür sei laut Ziegelmeier die Tatsache, dass<br />
Auszubildende im ersten Lehrjahr nur an der Schule sind und<br />
dafür nicht bezahlt werden. Dies sei alles andere als attraktiv für<br />
junge Menschen.<br />
Auch hier geht Gunter Ziegelmeier mittlerweile andere Wege und<br />
findet neue Lösungen. So startet hier ab Sommer ein neuer Aus-<br />
zubildender aus Japan seine Lehre zum Schreiner. Dieser hatte<br />
zuvor in Kioto klassisches japanisches Handwerk gelernt und wird<br />
im Sommer nach Deutschland kommen, um hier im Zuge eines<br />
deutsch-japanischen Austauschprogramms eine solide Ausbildung<br />
zu absolvieren |<br />
Text: Thomas Oesterer,<br />
Redakteur.
54 55<br />
MENSCHEN & IDEEN<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Texte: Diana Hahn,<br />
Redakteurin.<br />
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DER MUNDART VERPFLICHTET –<br />
PRO-SUEBIA MUNDARTPREIS <strong>2024</strong> FÜR LISELOTE LÖW<br />
BAYERISCHE RETTUNGSMEDAILLE<br />
<strong>2024</strong> FÜR DREI DONAU-RIESER<br />
Am 14. Mai <strong>2024</strong> wurde Liselotte Löw aus Ebermergen mit dem<br />
Pro-Suebia Mundartpreis der Dr. Eugen Liedl Stiftung ausgezeichnet.<br />
Den Preis, der mit 7 500 Euro dotiert ist, überreichte<br />
Stiftungsvorstand Prof. Dr. Hans Frei an die Ebermergenerin, die<br />
bereits seit über 60 Jahren dichtet. Mit einem Telefonanruf erfuhr<br />
Löw von der Auszeichnung. Überrascht sei sie gewesen und verdauen<br />
hätte sie das erstmal müssen, schmunzelt die fast 80-Jährige.<br />
Angefangen hat ihre Karriere als Dichterin bereits vor 60 Jahren. Als<br />
junge Mitarbeiterin bei der Firma Gubi in Donauwörth dichtete sie<br />
zum Geburtstag oder zum Jubiläum über ihre Kolleginnen – damals<br />
noch auf Hochdeutsch. „Dann habe ich irgendwann gemerkt, dass<br />
dichten in Mundart besser funktioniert“, lacht die Ebermergener<br />
Heimatdichterin. Später habe sie dann sogar im Kuhstall gedichtet.<br />
So habe sie Zeilen, die ihr beim Melken eingefallen sind, mit Bleistift<br />
an die Wand im Kuhstall notiert. „Damit es mir nicht entkommt“,<br />
erinnert sich Liselotte Löw.<br />
Auf die Frage, woher sie ihr Talent habe, antwortet Löw, die am<br />
14. <strong>Juli</strong> <strong>2024</strong> ihren 80. Geburtstag feiert: „Vielleicht von meinem<br />
Vater.“ Diesen hat sie jedoch nie kennengelernt. Er war als Soldat<br />
im Krieg, wurde 1944 als vermisst gemeldet und kam nie zurück.<br />
„Meine Mutter konnte ihm noch sagen, dass ich geboren wurde.<br />
Die Bilder, die sie ihm von mir geschickt hat, kamen aber wieder<br />
zurück“, so Löw. Einmal im Jahr besuchte Liselotte Löw ihre Groß-<br />
eltern in München und damals erfuhr sie, dass auch der Großvater<br />
dichtete. Deshalb verdankt sie ihrer Verwandtschaft väterlicherseits<br />
wohl ihr Talent. Liselotte schreibt über das, was sie beschäftigt und<br />
was der Alltag so mit sich bringt. Teilweise sind ihre Werke auch<br />
autobiografisch. So handelt das Gedicht „D`Magd aufm Hof“ von ihr<br />
selbst.<br />
Auch heute verfasst Liselotte Löw noch Gedichte, wenn auch nicht<br />
mehr so viele wie früher. „Früher saß ich abends an meinem Schreibtisch<br />
und hab eine Seite geschrieben. Aber mittlerweile werde ich einfach<br />
früher müde“, erklärt Löw. Über die Jahrzehnte sind so Gedichte<br />
zu vielen verschiedenen Themen entstanden, die Löw in drei Heften<br />
selbst veröffentlicht hat. Und auch im Buch „Butzagägaler: Mundart-<br />
lyrik in Bayerisch-Schwaben“ ist sie mit mehreren Gedichten und der<br />
Beschreibung ihrer Vita vertreten. |<br />
D’Magd auf’m Hof (Lieselotte Löw 11. Januar 2011)<br />
Seit a paar Johr ben i Austragsbeire<br />
Gmoint hab i – also ja des feire<br />
Iatz führ i a ruhigers Leba<br />
Doch des hot se anderes ergeba<br />
Was se im Leba halt so tuat<br />
Zom feira wars mir gar net z’muat<br />
Denn zmol war i em Witwenstand<br />
Do steht ma do vor leerer Wand<br />
So jedenfalls isch’s mir erganga<br />
Do loßt ma scho dia Flügel hanga<br />
Im Leba isch des halt so – leider<br />
Doch es goht trotz allem weiter<br />
Dr jong Bauer muaß an’d Arbat ganga<br />
Alloi tuat d’Landwirtschaft net langa<br />
Familie diea wär scho wichte<br />
Doch der Bauer isch halt ioschichte<br />
Weib ond Kender hot er net<br />
Alos macht des d’Muader wett<br />
Do ben iiatz halt d’Magd am Hof<br />
Es isch zar koi groaße Katastroph<br />
S<br />
eit 1952 wird die Bayerische Rettungsmedaille verliehen. Bisher<br />
haben 4 446 Personen diese Auszeichnung erhalten. Auch heuer<br />
wurde die Medaille wieder an Personen verliehen, die bei der<br />
Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr ihr eigenes Leben eingesetzt<br />
haben. Darunter auch die drei Donau-Rieser Mike Krompaß (Wemding)<br />
sowie Johannes und Lukas Baaßl (beide Wechingen).<br />
Es war der 21. November 2022 als es zu einem Notfall in einem Mehrfamilienhaus<br />
in Harburg kam. Im Haus befanden sich eine 41-jährige<br />
Frau und ihre Tochter – beide bewusstlos. Beim Betreten des Hauses<br />
schlug direkt der Kohlenmonoxidmelder der alarmierten Notfallsanitäter<br />
Alarm. Eigentlich ist dann kein Eintritt erlaubt. Trotzdem entschieden<br />
sich Mike Krompaß (Notfallsanitäter und Wachleiter des BRK-Stellplatzes<br />
in Harburg) und seine beiden Kollegen, die ehrenamtlichen Rettungsassistenten<br />
Johannes und Lukas Baaßl, dafür ins Gebäude zu gehen und<br />
die beiden bewusstlosen Personen aus der Wohnung zu tragen. Für diesen<br />
beherzten Einsatz unter Einsatz ihres eigenen Lebens erhielten die Drei<br />
aus den Händen des Ministerpräsidenten Markus Söder die bayerische<br />
Rettungsmedaille.<br />
HELDEN UND VORBILDER FÜR UNS ALLE<br />
Bei der Verleihung der Medaille sagte der bayerische Landesvater:<br />
„Bayern dankt seinen mutigen Lebensrettern: Helfen ist keine Frage des<br />
Alters, sondern von Herz und Einstellung. Ein herzliches Vergelt’s Gott<br />
an alle neuen Trägerinnen und Träger der Bayerischen Rettungsmedaille<br />
und der Christophorus-Medaille. Heute war dazu die Verleihung<br />
in München. In Krisen zeigt sich der Charakter am stärksten, und<br />
Menschen entwickeln ungeahnte Kräfte. Ob bei einem Messerangriff,<br />
einem Brand, einem wildgewordenen Stier oder einem schweren Motorradunfall<br />
– wo sich andere wegducken, haben sie selbstlos geholfen.<br />
Damit sind sie echte Helden und große Vorbilder für uns alle.“ |<br />
Lieselotte Löw und Harburgs Bürgermeister<br />
Christoph Schmidt bei der Preisverleihung.<br />
Bild: Fritz Stettmeyer<br />
A jonge Frau wär wünschenswert<br />
Des jedenfalls wär net verkehrt<br />
Dann hätt i vielleicht a wenig mehr Ruah<br />
Doch der Jong tuat ja net drzua<br />
I moi – i ben koi Philosoph<br />
Abe vorerst bleib i d’Magd am Hof<br />
Bild: Bayerische Staatskanzlei<br />
Das Bild zeigt (v.l.n.r.) Mike Krompaß, Johannes Baaßl,<br />
Ministerpräsident Markus Söder und Lukas Baaßl.
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IN DONAUWÖRTH<br />
GEHT`S RUND!<br />
SEITE 56<br />
KINDERBLÄTTLE<br />
SEITE 62<br />
FAMILIENZEIT<br />
SEITE 60<br />
KULTURREGION<br />
AB SEITE 64<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Bild: Elmar Bschorer<br />
Der Schwäbischwerder Kindertag findet vom 19. bis 21. <strong>Juli</strong> in Donauwörth statt.
58<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
LEBENDIGE TRADITION<br />
UND IMMATERIELLES<br />
KULTURERBE<br />
SCHWÄBISCHWERDER<br />
KINDERTAG VOM 19. BIS<br />
21. JULI<br />
4 Die Tradition des Kinderfests in Donauwörth<br />
lässt sich bis ins Jahr 1680 zurückverfolgen.<br />
Vor kurzem wurde der Schwäbischwerder Kindertag<br />
als immaterielles Kulturerbe der UNESCO<br />
ausgezeichnet. Heuer findet das Festwochenende<br />
vom 19. bis 21. <strong>Juli</strong> statt.<br />
Bild: Elmar Bschorer<br />
In<br />
Donauwörth<br />
geht’s<br />
rund!<br />
1000 RADLERINNEN<br />
UND RADLER MACHEN<br />
HALT IN DONAUWÖRTH<br />
MICHAEL SCHULTE<br />
TRITT BEI DER<br />
BR-RADLTOUR AUF<br />
4 Am 29. <strong>Juli</strong> rollen voraussichtlich an die<br />
1 000 Fahrradfahrer*innen in Donauwörth<br />
ein. Die Große Kreisstadt ist dritter Etappenort<br />
der BR-Radltour. Am Abend tritt Michael<br />
Schulte auf.<br />
59<br />
Am Schwäbischwerder Kindertag spielen Generationen von<br />
Kindern im zweijährigen Rhythmus die Stadtgeschichte ihrer<br />
Heimatstadt nach. Das Festspiel im Heilig-Kreuz-Garten<br />
und der Umzug durch die Stadt sind seit jeher feste Bestandteile des<br />
Donauwörther Veranstaltungskalenders. Das Fest erhielt im Juni<br />
zusammen mit sechs weiteren bayerischen Traditionen die Auszeichnung<br />
als immaterielles Kulturerbe der UNESCO.<br />
SEIT 1680 FEIERN KINDER DAS ENDE DES SCHULJAHRES<br />
Das traditionsreiche Fest am Ende eines Schuljahres ist seit 1680 belegt<br />
und wurde damals als „Rutenfest“ gefeiert. Wie in vielen anderen<br />
Städten zogen die Kinder im Sommer los, um Haselruten im Wald<br />
als „Werkzeug für Bestrafung“ zu sammeln. Das Rutenfest, damals<br />
auf dem Schellenberg, hat dann im Anschluss an den fragwürdigen<br />
Brauch stattgefunden.<br />
Die Zeiten und Erziehungsmethoden haben sich zum Glück geändert.<br />
Über die Jahrhunderte hat sich der Brauch zu einem beliebten Festtag<br />
für die Kinder der Stadt entwickelt. Seit 1977 ist es in Donauwörth<br />
Tradition, dass sie am Kinderfest die Stadtgeschichte nachspielen.<br />
Als Grundlage für das Historienspiel dient das Textbuch, welches<br />
Altoberbürgermeister Alfred Böswald entwickelte und später durch<br />
Felix Späth ergänzt wurde. In historischen Gewändern führen die<br />
Kinder als Ritter, Bürger und Fischer ihre Tänze, Lieder und Reden<br />
auf. Große Wagenaufbauten, wie etwa das Prunkschiff der Kaiserin<br />
Maria Theresia, ergänzen das Festspiel bereits seit Anfang an.<br />
SCHWÄBISCHWERDER KINDERTAG WOCHENENDE –<br />
MINISTERPRÄSIDENT SÖDER IST SCHIRMHERR<br />
Mittlerweile hat sich das Fest auf ein ganzes Wochenende im <strong>Juli</strong><br />
ausgeweitet. In diesem Jahr übernimmt Ministerpräsident Markus<br />
Söder die Schirmherrschaft und kommt am Sonntag, 21. <strong>Juli</strong> zum<br />
Großen Historienspiel und dem farbenprächtigen Festumzug durch<br />
die Altstadt nach Donauwörth. Zwei Tage vorher beginnt das Fest<br />
im Heilig-Kreuz-Garten mit dem Blasmusik-Abend unter dem Motto<br />
„Aber heid is schee“. Am Samstag steht der Spielenachmittag und<br />
ein Abendprogramm mit Live-Musik von „Wanted meets Timeless“<br />
und anschließender Feuershow auf dem Programm. An allen Fest-<br />
tagen findet ein Markt mit Lagerleben, Festbetrieb mit Ausschank<br />
und Bühnenprogramm statt. |<br />
Bild: Tüschmann/BR<br />
Tagsüber radeln – abends feiern! Auch in diesem Jahr ist dies<br />
das Motto der Radltour des BR. Zum 75-jährigen Jubiläum<br />
des Bayerischen Rundfunks führt die Tour in diesem Jahr über<br />
sechs Etappentage durch alle sieben bayerischen Regierungsbezirke.<br />
Start ist am 27. <strong>Juli</strong> in Landau an der Isar in Niederbayern. Am<br />
29. <strong>Juli</strong> werden gegen 16 Uhr die 1 000 Fahrradfahrer*innen dann<br />
in der Donauwörther Reichsstraße ankommen. Applaus und Willkommensgrüße<br />
helfen ihnen nach 80 Kilometern auf den letzten<br />
Metern zum Ziel. Die Zieleinfahrt in Donauwörth wird auch live im<br />
BR übertragen.<br />
KOSTENLOSES LIVE-KONZERT<br />
Um 17 Uhr beginnt der Einlass am Festplatz in der Neuen Obermayerstraße.<br />
Stände mit Schmankerln und Getränken von Donauwörther<br />
Gastronomiebetrieben, Infostände und Kinderaktion warten auf<br />
die Besucher*innen. Ab 17:30 startet die Bayern3-Band mit ihrem<br />
Bühnenprogramm. Anschließend steht Singer-Songwriter Michael<br />
Schulte auf der Bühne. 2012 wurde er bei „The Voice“ Dritter und<br />
beim Eurovision Song Contest erreichte er 2018 mit „You Let Me Walk<br />
Alone“ den vierten Platz. Nach dem Konzert-Highlight lassen die DJs<br />
von Bayern 3 den Abend ausklingen.<br />
NÄCHSTES ZIEL:<br />
BERCHING IN DER OBERPFALZ<br />
Nach dem Frühstück in Donauwörth starten die Radlerinnen und<br />
Radler gut gestärkt am Dienstagmorgen ihre nächste Etappe.<br />
Um circa 8 Uhr freuen sich die Radltour-Teilnehmer*innen auf<br />
Anfeuerung und Verabschiedung in der Reichsstraße. Vor ihnen<br />
liegt eine über 80 Kilometer lange Strecke nach Berching in der<br />
Opferpfalz. |<br />
Texte: Mara Kutzner,<br />
Redakteurin.<br />
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KULTUR & FREIZEIT<br />
Pizza, Pasta & Co: Sommerliche Rezepte für die ganze Familie<br />
PASTA MIT KIRSCHTOMATEN<br />
IN FRISCHKÄSESAUCE<br />
Bild: Pixabay<br />
SOMMERBEEREN-TIRAMISU<br />
Zutaten:<br />
Zutaten:<br />
• 500 G NUDELN (Z.B. SPAGHETTI, TAGLIATELLE)<br />
• 500 G KIRSCHTOMATEN<br />
• 200 G FRISCHKÄSE<br />
• 1 ZWIEBEL<br />
• 4 EL OLIVENÖL<br />
• 1 BUND BASILIKUM<br />
• KNOBLAUCH<br />
• SALZ UND PFEFFER<br />
BUNTE FAMILIENPIZZA<br />
• 500 G MASCARPONE<br />
• 250 G MAGERQUARK<br />
• 250 G NATURJOGHURT<br />
• 50 G ZUCKER<br />
• 250 G HIMBEEREN<br />
• 350 G ERDBEEREN<br />
• 200 ML ORANGENSAFT<br />
• 250 G LÖFFELBISKUITS<br />
• ZITRONENSAFT<br />
Zubereitung:<br />
Die Nudeln in gesalzenem Wasser bissfest kochen. In der<br />
Zwischenzeit die Kirschtomaten je nach Größe halbieren oder<br />
vierteln. Basilikum und Knoblauch hacken und mit Salz,<br />
Pfeffer und Olivenöl durchziehen lassen.<br />
Eine Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in Öl in einer<br />
tiefen Pfanne glasig braten. Den Frischkäse dazugeben und<br />
schmelzen lassen. Einen Schöpfer Nudelwasser dazu geben<br />
und solange rühren, bis eine sämige Sauce entsteht.<br />
Anschließend die Tomaten sowie Basilikum, Knoblauch und<br />
Öl hinzugeben. Kurz heiß werden lassen und die Nudeln<br />
unterheben.<br />
Zutaten:<br />
• 500 G PIZZAMEHL<br />
• 300 ML WASSER<br />
• 2 TL SALZ<br />
• 10 G FRISCHHEFE<br />
• 1 DOSE PIZZATOMATEN<br />
• SALZ, PFEFFER, ZUCKER<br />
• KRÄUTER (BASILIKUM, OREGANO)<br />
• 200 G MOZZARELLA GERIEBEN<br />
• BELAG NACH WAHL (Z.B. CHAMPIGNONS,<br />
SCHINKEN, SALAMI, MAIS, ZWIEBELN)<br />
Zubereitung:<br />
Himbeeren und Erdbeeren waschen. Eine Handvoll Beeren zur<br />
Seite legen. Die restlichen Beeren mit einem Handmixer pürieren.<br />
Für die Creme Mascarpone, Magerquark, Naturjoghurt und Zucker<br />
in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen zu einer glatten<br />
Creme verrühren. Für eine frische Note noch einen Spritzer Zitronensaft<br />
hinzugeben.<br />
Die Löffelbiskuits in Orangensaft tunken und anschließend in eine<br />
Auflaufform legen. Die Hälfte der Creme darauf verteilen und<br />
anschließend die Hälfte der pürierten Beeren darauf streichen.<br />
Wieder Löffelbiskuits in Orangensaft tauchen und darauf schichten.<br />
Die restliche Creme und anschließend die pürierten Beeren darauf<br />
streichen. Vor dem Servieren das Tiramisu mit den Beeren verzieren.<br />
Zubereitung:<br />
Zunächst das Mehl mit dem Salz vermischen und in eine Teigrührmaschine<br />
oder einen Brotbackautomaten mit Teigfunktion füllen.<br />
Nun die Hefe in lauwarmen Wasser auflösen und anschließend zum<br />
Mehl-Salz-Gemisch geben. Anschließend die Zutaten in 20 Minuten<br />
zu einem elastischen, homogenen Teig verkneten. Nach dem Kneten<br />
den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken und mindestens zwei<br />
Stunden gehen lassen.<br />
Für die Tomatensoße einfach eine Dose Schältomaten mit Knoblauch,<br />
Salz, Pfeffer, etwas Zucker, Basilikum und Oregano kalt pürieren,<br />
nicht kochen.<br />
Je nach Geschmack die Pizza belegen und anschließend den Backofen<br />
auf höchster Stufe vorheizen und die Pizza einige Minuten backen,<br />
bis der Rand goldbraun wird und der Käse schön geschmolzen ist.<br />
Bild: Pixabay<br />
Bild: Pixabay
Den rechten Ellbogen.<br />
Eine Weltkarte!<br />
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KULTUR & FREIZEIT<br />
Kinder<strong>blättle</strong><br />
Wir fragen – DON Biberle antwortet<br />
Kann man das Alter eines Baumes an seiner Höhe erkennen?<br />
NÖ. Das könnte man zwar denken, wenn man im Schatten eines hohen<br />
Baumes liegt und in sein Blätterdach schaut ...<br />
Natürlich sind alte Bäume auch hoch, aber das genaue Alter eines<br />
Baumes kann man am Umfang seines Stammes erkennen. Dazu muss<br />
man den Baum aber nicht absägen, um die Jahresringe ablesen zu<br />
können!<br />
Es gibt einen Trick, wie ihr das Alter eines Baumes herausfinden könnt:<br />
Ihr braucht dazu nur ein Maßband, einen Bleistift und ein Blatt Papier.<br />
Sucht einen freistehenden Baum, von dem ihr gerne das Alter erfahren<br />
möchtet. Nehmt das Maßband, legt es in Brusthöhe um den Stamm<br />
und messt den Umfang. Lest das Ergebnis ab und schreibt es auf. Jetzt<br />
müsst ihr diese Zahl durch 5 teilen und dieses Ergebnis verdoppeln.<br />
Zum Beispiel: 150 cm : 5 = 30 –> 30 . 2 = 60<br />
Ein Baum mit dem Umfang 150 cm wäre also etwa 60 Jahre alt.<br />
Rätsel<br />
Was kannst du in deiner<br />
linken Hand halten, aber nicht<br />
in deiner rechten Hand?<br />
Unter optimalen Bedingungen wächst der Umfang eines Baum-<br />
stammes ungefähr 2 ½ cm im Jahr. In 60 Jahren erreicht ein<br />
Baum (bei guten und gleichbleibenden Verhältnissen) also einen<br />
Umfang von 150 cm. Viele Bäume können sehr alt werden. In eurer<br />
Umgebung findet ihr bestimmt welche, die über 100 Jahre alt sind!<br />
So, jetzt wisst ihr wieder Bescheid! Viel Spaß beim Baumstämme<br />
abmessen und einen schönen Sommer unter schattigen Bäumen!<br />
Euer<br />
Text: DON Biberle. Er lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau und<br />
neugierig. Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er bei<br />
uns in der Redaktion und beantwortet unsere Fragen. Typisch<br />
für DON Biberle ist, dass er meistens erst mal „NÖ“ sagt ...<br />
Scherzfragen:<br />
Welcher Löwe kann<br />
gut schwimmen?<br />
Der Seelöwe!<br />
Dieser Baum ist knapp 58 Jahre alt. DON Biberle<br />
erklärt euch, wie ihr das ausrechnen könnt.<br />
Ich habe einen Ozean<br />
aber kein Wasser – wer bin ich?<br />
Wer geht immer mit dir baden,<br />
aber wird nie nass?<br />
Dein Schatten!<br />
Experimentier-Tipp:<br />
Kartoffeln kochen ohne Herd<br />
4 Mit Sonnenstrahlen kann man auch kochen! In vielen Gegenden der<br />
Erde wird Sonnenenergie von den Menschen genutzt. Auch bei uns kann<br />
man das im Hochsommer bei wolkenlosem Himmel gut ausprobieren:<br />
Ihr braucht dazu:<br />
• ein rundes Körbchen<br />
• eine kleine Kartoffel<br />
• 2 Holzspieße<br />
• Alufolie<br />
So geht‘s: Die Mittagssonne ist genau der richtige Zeitpunkt für euer<br />
Experiment, denn dann haben die Sonnenstrahlen am meisten Energie.<br />
Nehmt ein rundes Körbchen und bedeckt es komplett mit Alufolie<br />
(die glänzende Seite nach oben und die Folie möglichst glatt streichen).<br />
Passt aber auf, dass die Folie nicht einreißt. Spießt eine kleine<br />
Kartoffel von beiden Seiten auf die Holzstäbchen auf und befestigt<br />
sie am Körbchen, sodass die Kartoffel in der Mitte des Körbchens<br />
hängt. Stellt jetzt das Körbchen in die pralle Sonne. In der Mitte des<br />
Körbchens werden die Sonnenstrahlen gesammelt. Dort entsteht<br />
eine hohe Temperatur. Am Abend habt ihr eine gekochte Kartoffel.<br />
Einen Klecks Kräuterquark dazu, fertig! Guten Appetit und viel Spaß!<br />
Kundin in der Boutique:<br />
„Könnte ich den Bikini<br />
im Schaufenster einmal<br />
anprobieren?“ – Verkäuferin:<br />
„Aber sicher, allerdings haben wir<br />
auch Umkleidekabinen!“<br />
witzig!<br />
Eine reizende alte Dame<br />
macht ihre erste Seereise.<br />
Fragt der Steward: „Ist alles<br />
zu Ihrer Zufriedenheit?“ –<br />
„Es ist alles wunderbar",<br />
erklärt die alte Dame begeistert<br />
und zeigt auf das Bullauge:<br />
„Vor allem der Wandschrank,<br />
was DA alles reingeht!“<br />
Was wird beim<br />
Abtrocknen immer nass?<br />
Das Handtuch!<br />
Ein Mann mit zwei<br />
linken Füßen kommt ins<br />
Schuhgeschäft und sagt:<br />
„Entschuldigung, ich hätte<br />
gerne Flip-Flips.“<br />
Bilder: Freepik; Sandra Wanner; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com<br />
Wer ist denn da auf<br />
dem Weg in den Urlaub?<br />
Wenn ihr die Punkte von<br />
1 bis 44 verbindet, wisst<br />
ihr es! Anschließend<br />
könnt ihr das Bild noch<br />
ausmalen.<br />
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37<br />
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KULTUR & FREIZEIT<br />
KULTURREGION <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong><br />
Alle<br />
Termine ohne Gewähr.<br />
Änderungen oder Absagen<br />
vorbehalten.<br />
Musik<br />
UNTER FREIEM<br />
HIMMEL<br />
Musik am Marktplatz in Wemding.<br />
Bild: Judith Strohhofer<br />
MUSIK AM MARKTPLATZ IN WEMDING<br />
BLASIUS-BEZIRKSMUSIKFESTIVAL<br />
Am historischen Marktplatz in Wemding finden jeweils am<br />
Sonntagabend (19:00 bis 21:00 Uhr) Konzerte mit Musikgruppen<br />
aus der Region statt:<br />
07.07. Musikverein Mönchsdeggingen<br />
14.07. Big Band der Anton-Jaumann-Realschule<br />
21.07. Musikverein Fünfstetten<br />
28.07. Musikverein „Frohsinn“ Buchdorf<br />
04.08. Akkordeon-Club Riesharmoniker e.V.<br />
11.08. Voices and Strings & Friends<br />
18.08. Musikverein Reimlingen e.V.<br />
25.08. Ben Stone – Solist mit Akustikgitarre<br />
Blasius, der kleine, aber feine Geheimtipp unter den Blasmusikfestivals,<br />
und das 32. Bezirksmusikfest werden vom 18. bis 21.07.<strong>2024</strong><br />
als großes Bezirksmusikfestival gefeiert. Zwei Blasmusik-Highlights<br />
verschmelzen dann zu einer Großveranstaltung: Allen Festivalgästen<br />
wird das gewohnte Festivalflair am Grünhof geboten. Zugleich wird<br />
das Festivalprogramm durch typische Programmpunkte eines traditionellen<br />
Bezirksmusikfestes wie einen Festgottesdienst und einen<br />
Umzug aufgewertet.<br />
Tickets für das Festival gibt es auf der Homepage des<br />
Blasius Festivals zu kaufen. Dort gibt es auch alle weiteren<br />
Informationen rund um das große Fest.<br />
MUSIK AM MARKTPLATZ IN NÖRDLINGEN<br />
12.07. 18:00 Uhr, Jugendkapelle Marktoffingen<br />
13.07. 18:00 Uhr, Knabenkapelle Nördlingen<br />
19.07. 17:00 Uhr, Bläserklasse/Chor GS Mitte,<br />
Vororchester Knaben- und Stadtkapelle Nördlingen<br />
19.07. 18:00 Uhr, Stadtkapelle Nördlingen,<br />
20.07. 18:00 Uhr, Nordilo<br />
26.07. 18:00 Uhr, Voices and Strings & Friends<br />
02.08. 18:00 Uhr, Wirtshausmusikanten<br />
23.08. 18:00 Uhr, Voices and Strings & Friends<br />
24.08. 17:00 Uhr, Härtsfelder Jagdhornbläser<br />
BLASMUSIK OPEN AIR MONHEIM<br />
RASENKONZERTE GERSTHOFEN<br />
Schon die Location der Rasenkonzerte ist ein Hit: Festival-Flair auf<br />
der Wiese, Musik im Grünen umrahmt von Bäumen und doch sehr<br />
gut zu erreichen über die A8 und die Augsburger Bundesstraßen –<br />
kostenlose Parkplätze inklusive am Bahnhof Gersthofen und beim<br />
Hery-Park.<br />
01.08. 19:30 Uhr, Konzert: Chris de Burgh (ausverkauft)<br />
02.08. 20:00 Uhr, Konzert Pippo Pollina & Palermo Acoustic Quintet<br />
03.08. 20:00 Uhr, Konzert Wolfgang Ambros<br />
04.08. 11:00 Uhr, Theaterkonzert für Kinder: Eule findet den Beat<br />
Der Vorverkauf der Karten läuft bereits seit einiger Zeit. Tickets<br />
gibt es auf www.stadthalle-gersthofen.de, bei der Tickethotline<br />
unter 0821/249 15 50 und im lokalen Kartenvorverkauf in der Stadtbibliothek<br />
in Gersthofen.<br />
Am 20.07.<strong>2024</strong> lädt die Stadtkapelle Monheim zum Blasmusik Open<br />
Air in die historische Altstadt. Die Zuschauer*innen erwartet<br />
traditionelle und moderne Blasmusik in einer fantastischen Kulisse.<br />
Beginn ist um 18:00 Uhr.
66<br />
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KULTUR & FREIZEIT<br />
Alle Termine ohne Gewähr. Änderungen oder Absagen vorbehalten.<br />
IM MUSEUM<br />
KULTURLAND RIES<br />
WIRD DIE<br />
Ernte<br />
ZELEBRIERT<br />
Bild: Matthias Meyer<br />
BEREITS ZUM 25. MAL FINDET AM 4. AUGUST <strong>2024</strong> DAS SCHNITTERFEST<br />
IM MUSEUM KULTURLAND RIES IN MAIHINGEN STATT.<br />
Heute kommen Maschinen zum Einsatz, früher war die Feldund<br />
Getreideernte noch echte Handarbeit. Beim Schnitterfest im<br />
Museum KulturLand Ries in Maihingen am Sonntag, den 4. <strong>August</strong><br />
von 12:00 bis 18:00 Uhr, gibt es beides zu sehen. Die jährliche<br />
Getreideernte auf den Museumsfeldern ist ein echtes Spektakel.<br />
Die Schnitter/-innen führen die mühevolle Handarbeit wie einst<br />
mit Sensen und Flegeldrescher vor. Gleichzeitig arbeiten der<br />
historische Bindemäher, die transmissionsbetriebene Dreschmaschine<br />
und die Ölmühle im Mühlenmuseum. Oldtimer-Traktoren,<br />
Aktionen für Kinder und Bewirtung runden das Fest ab.<br />
SOGAR ZUM 30. MAL FINDET AM 25. AUGUST <strong>2024</strong> VON 11:00 BIS<br />
17:00 UHR IM MUSEUM KULTURLAND RIES DAS KARTOFFELFEST STATT.<br />
Sie ist fester Bestandteil in deutschen Kochbüchern: die Kartoffel.<br />
Beim Kartoffelfest am 25. <strong>August</strong> würdigt das Museum KulturLand<br />
Ries auf seinem Gelände in Maihingen zusammen mit dem Verein<br />
KulturLand Ries die stärkehaltige Knolle. Auch kulinarisch steht<br />
an diesem Tag die Kartoffel im Mittelpunkt. An verschiedenen<br />
Ständen gibt es Pommes, Kartoffelsuppe, -kissen und -salat sowie<br />
Spiral- und Pellkartoffeln. Außerdem hält der Speiseplan Kaffee,<br />
Rieser Küchle und Kuchen bereit. Selbstverständlich können auch<br />
Kartoffeln gekauft werden.<br />
WEITERE VERANSTALTUNGEN:<br />
JULI<br />
06.07.–07.07. Rieser Oldtimertreffen, Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen<br />
06.07. Beachparty, Ehingen<br />
Stadtlauf, Nördlingen<br />
Konzert Calmus Ensemble, Kaisheim<br />
07.07. Serenade, Schloss Harburg<br />
Konzert Anna & Ines Walachowski, Kaisheim<br />
13.07. Konzert Aris Quartett, Kaisheim<br />
Konzert Little Fire, Tapfheim<br />
13.07.–14.07. Stadtfest, Innenstadt Rain<br />
18.07.–21.07. Blasius – Bezirksmusikfestival, Fremdingen<br />
19.07. Gin-Erlebnis-Walk, Wemding<br />
AUGUST<br />
03.08. Altstadtflohmarkt, Nördlingen<br />
03.08.–04.08. Rieser Teddybärentage, Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen<br />
04.08. Schnitterfest, Maihingen<br />
09.08. Summer Vibes: Pop-Up-Picknick, Stadtgraben Wemding<br />
10.08. Summer in the City, Oettingen<br />
15.08.–18.08. Rieser Dampftage, Bayerisches Eisenbahnmuseum Nördlingen<br />
Schwäbische Feldtage, Bäldleschwaige Tapfheim<br />
16.08. Summer Vibes: Pop-Up-Picknick, Stadtgraben Wemding<br />
25.08. Kartoffelfest, Maihingen<br />
26.08.–01.09. Internationales Violinfestival, Oettingen<br />
31.08. Konzert fun4you, Tapfheim<br />
19.07.–21.07. Schwäbischwerder Kindertag, Donauwörth<br />
21.07. Kinder- und Jugendtriathlon, Harburg<br />
25.07.–27.07. Rainer Winkel Festival, Gut Sulz<br />
26.07.–28.07. Der Krater bebt Festival, Megesheim<br />
26.07.–29.07. Jakobikirchweih, Oettingen<br />
28.07. Jakobimarkt, Rain<br />
Mehr Termine gibt es im<br />
Eventkalender auf<br />
www.donau-ries-aktuell/<br />
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