21.06.2024 Aufrufe

Nachhaltiges Deutschland

Pandemienachwehen, Kriege und geopolitische Verwerfungen, Konjunkturflaute – wir leben in einer Zeit der Krisen und Herausforderungen. Eines dürfen wir über all diese Krisen hinweg aber nicht vergessen: Das Thema Nachhaltigkeit hat nach wie vor seine Berechtigung. Die Wende hin zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Gesellschaft ist nicht nur notwendig – sie ist vor allem auch machbar. Dafür bedarf es eines umfassenden Wandels in unseren Lebens- und Wirtschaftsweisen. Nachhaltigkeit beginnt bei jeder und jedem Einzelnen und erfordert zugleich kollektive Anstrengungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Nur durch Innovation, Bildung und engagiertes Handeln können wir die Ressourcen unserer Erde schonen und für künftige Generationen bewahren. Packen wir es also an, und arbeiten wir gemeinsam an einer Zukunft, die im Einklang mit der Natur steht und allen Menschen ein gutes Leben ermöglicht! Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Pandemienachwehen, Kriege und geopolitische Verwerfungen, Konjunkturflaute – wir leben in einer Zeit der Krisen und Herausforderungen. Eines dürfen wir über all diese Krisen hinweg aber nicht vergessen: Das Thema Nachhaltigkeit hat nach wie vor seine Berechtigung. Die Wende hin zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Gesellschaft ist nicht nur notwendig – sie ist vor allem auch machbar. Dafür bedarf es eines umfassenden Wandels in unseren Lebens- und Wirtschaftsweisen.

Nachhaltigkeit beginnt bei jeder und jedem Einzelnen und erfordert zugleich kollektive Anstrengungen auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Nur durch Innovation, Bildung und engagiertes Handeln können wir die Ressourcen unserer Erde schonen und für künftige Generationen bewahren. Packen wir es also an, und arbeiten wir gemeinsam an einer Zukunft, die im Einklang mit der Natur steht und allen Menschen ein gutes Leben ermöglicht! Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

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NACHHALTIGES<br />

DEUTSCHLAND<br />

Wie unser Handeln die Welt verändert<br />

Lesen Sie<br />

heute auch<br />

www.klimaschutz-info.de<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES Juni 2024


2<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Pandemienachwehen, Kriege und geopolitische Verwerfungen,<br />

Konjunkturflaute – wir leben in einer<br />

Zeit der Krisen und Herausforderungen. Eines<br />

dürfen wir über all diese Krisen hinweg aber<br />

nicht vergessen: Das Thema Nachhaltigkeit<br />

hat nach wie vor seine Berechtigung.<br />

Die Wende hin zu einer ökologisch, ökonomisch<br />

und sozial nachhaltigen Gesellschaft<br />

ist nicht nur notwendig – sie<br />

ist vor allem auch machbar. Dafür bedarf<br />

es eines umfassenden Wandels in<br />

unseren Lebens- und Wirtschaftsweisen.<br />

GRUSSWORT<br />

Packen wir’s an!<br />

Nachhaltigkeit beginnt bei jeder und jedem Einzelnen<br />

und erfordert zugleich kollektive Anstrengungen auf<br />

politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher<br />

Ebene. Nur durch Innovation, Bildung<br />

und engagiertes Handeln können wir die<br />

Ressourcen unserer Erde schonen und für<br />

künftige Generationen bewahren. Packen<br />

wir es also an, und arbeiten wir gemeinsam<br />

an einer Zukunft, die im Einklang mit der<br />

Natur steht und allen Menschen ein gutes<br />

Leben ermöglicht! Wir wünschen Ihnen viel<br />

Spaß bei der Lektüre!<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

LEITARTIKEL<br />

TECHNOLOGIEN ZUM NACHHALTIGEN WIRTSCHAFTEN<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

WALD<br />

Wir müssen mehr machen — 3<br />

Für die Zukunft vorsorgen — 4<br />

Wenn sich der Kreis schließt — 6<br />

Ökologische Wende auf dem Acker — 10<br />

Die Baumkronen werden lichter — 13<br />

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Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.<br />

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Das Papier dieser Reflex-Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.<br />

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Wir müssen mehr machen<br />

3<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, sagte<br />

einst Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Vielleicht<br />

brauchen wir sie aber heute, wenn es um<br />

Nachhaltigkeit geht. Denn im Moment mangelt<br />

es an einer positiven Darstellung einer ökologisch<br />

nachhaltigen Zukunft für <strong>Deutschland</strong>.<br />

Die große Mehrheit der Bundesbürgerinnen<br />

und -bürger ist bereit<br />

für eine nachhaltige Zukunft.<br />

Wer von Nachhaltigkeit spricht, meint oft Umwelt-<br />

und Klimaschutz. So auch in einer vom Institut<br />

für Zukunftspolitik in Auftrag gegebenen<br />

Forsa-Studie, für die 1.503 Deutsche ab 18 Jahren<br />

zum Thema Nachhaltigkeit befragt wurden.<br />

Die Ziele der Klimaneutralität halten 65 Prozent<br />

für sehr wichtig beziehungsweise wichtig.<br />

Technologische Innovationen sind nach Ansicht<br />

von 75 Prozent der Teilnehmer am wirkungsvollsten,<br />

um diese Ziele zu erreichen. Aber auch<br />

staatliche Anreize und Förderung (63 Prozent)<br />

und individueller Konsumverzicht (51 Prozent)<br />

werden als zielführend angesehen. Staatliche<br />

Regulierungen und Verbote halten nur 26 Prozent<br />

für wirkungsvoll. Die Verantwortung dafür,<br />

dass kommende Generationen in <strong>Deutschland</strong><br />

leben können, sehen die meisten beim Staat (71<br />

Prozent). Jeweils weniger als die Hälfte nehmen<br />

der Studie zufolge die Wirtschaft (42 Prozent)<br />

und die Bürger (35 Prozent) in die Pflicht.<br />

Doch zum Themenkomplex der Nachhaltigkeit<br />

gehört mehr als Umwelt- und Klimaschutz. So<br />

sehen 76 Prozent der Befragten ein<br />

gutes Bildungssystem als prioritär<br />

an, 69 Prozent sprechen<br />

sich für ein gutes Gesundheitssystem<br />

aus, 52 Prozent<br />

für die Bekämpfung<br />

von Armut und sozialer<br />

Ungleichheit. Mit 48 Prozent<br />

rangiert der Umwelt-<br />

und Klimaschutz<br />

erst dahinter.<br />

Bloß kein Weiter-so!<br />

Die Befragung zeigt: Die Mehrheit<br />

der Bundesbürgerinnen und<br />

-bürger ist bereit für eine nachhaltige<br />

Zukunft. Die Debatte um einen<br />

nachhaltigen Wandel aber als reine Verzichts-,<br />

Verbots- und Verlust-Debatte zu führen bringe<br />

<strong>Deutschland</strong> nicht weiter, so die Studienautorinnen<br />

und -autoren. Stattdessen brauche<br />

es Visionen, die den Menschen in <strong>Deutschland</strong><br />

zeigen, wie Staat, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

nachhaltig umgebaut und gestaltet werden können.<br />

Die Zukunft der Nachhaltigkeit entscheidet<br />

sich im Dreieck aus ambitioniertem Klimaschutz,<br />

sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Ein bloßes „weiter so“, das<br />

reine Verwalten des Status quo, sei der falsche<br />

Weg, meinen die Autoren.<br />

Denn eine Transformation kann nur gelingen,<br />

wenn die angestoßenen Veränderungen als positiv<br />

wahrgenommen werden und die Menschen<br />

das Gefühl haben, selbst mitwirken und Einfluss<br />

nehmen zu können. Notwendig dafür sind<br />

Argumente und Aufklärung, die den konkreten<br />

Nutzen für jeden Einzelnen in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Umfrage zu Einstellungen zum Thema Nachhaltigkeit 2023 in <strong>Deutschland</strong><br />

50 %<br />

Nachhaltigkeit darf kein<br />

Luxus sein.<br />

42 %<br />

Ich kann durch mein tägliches<br />

Verhalten dazu beitragen,<br />

Umweltprobleme anzugehen.<br />

31 %<br />

Für die Lösung globaler<br />

Umweltprobleme sind<br />

Unternehmen<br />

verantwortlich.<br />

25 %<br />

Für die Lösung globaler<br />

Umweltprobleme ist die<br />

Regierung verantwortlich.<br />

24 %<br />

„Nachhaltig“ ist nur ein Begriff, den<br />

Unternehmen nutzen, um ihre Produkte<br />

teurer verkaufen zu können.<br />

18 %<br />

„Nachhaltigkeit“ ist ein Modewort und<br />

wird wieder an Bedeutung verlieren.<br />

14 %<br />

Ich glaube nicht, dass der<br />

Klimawandel von Menschen<br />

verursacht wird.<br />

14 %<br />

Nichts davon<br />

Quelle: Statista Consumer Insights, 2023<br />

Es ist gerade diese<br />

Selbstwirksamkeit eines jeden Einzelnen, die<br />

eine Gesellschaft in Schwung bringt – in einen<br />

Schwung, der dieser Tage fast verloren scheint.<br />

Und dieser Schwung beginnt im Kleinen: Natürlich<br />

macht es einen Unterschied, wie wir konsumieren,<br />

ob wir billiges Fleisch aus Massentierhaltung<br />

oder regionales Obst und Gemüse<br />

essen, ob wir Fast Fashion oder fair produzierte<br />

Kleidung tragen, ob wir Dinge reparieren oder<br />

einfach wegwerfen, wenn sie kaputt sind. Und<br />

es ist nicht egal, ob wir mit dem Diesel oder mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad<br />

unterwegs sind. Ebenso kommt es darauf an, ob<br />

wir unseren Strom aus Wind und Sonne oder aus<br />

Kohle und Gas produzieren.<br />

Unternehmen in der Pflicht<br />

Dabei müssen auch Unternehmen ihr Engagement<br />

für Nachhaltigkeit deutlich verstärken,<br />

so das zentrale Ergebnis einer Befragung des<br />

Domainanbieters GoDaddy und der GfK unter<br />

1.000 Menschen zwischen 18 und 74 Jahren anlässlich<br />

des Weltumwelttags am 5. Juni dieses<br />

Jahres. Zwar meinen 26 Prozent der Befragten,<br />

Unternehmen seien ausreichend aktiv, um<br />

nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern.<br />

Fast jeder Dritte (32 Prozent) ist jedoch der Ansicht,<br />

dass hier noch nicht genug getan wird.<br />

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen deutlich,<br />

dass Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

in <strong>Deutschland</strong> sich wünschen, Unternehmen<br />

würden nachhaltiger handeln als bisher“, erklärt<br />

Alexandra Anderson, Marketing Director DACH<br />

bei GoDaddy.<br />

Nur wenn wir alle – Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

– an einem Strang ziehen und endlich<br />

eine Vision für ein ökologisch wie ökonomisch<br />

und sozial nachhaltiges <strong>Deutschland</strong> finden,<br />

können wir wieder optimistisch in eine lebenswerte<br />

Zukunft starten. Denn das Konzept der<br />

Nachhaltigkeit enthält ebendieses alte Zukunftsversprechen:<br />

Wir hinterlassen den eigenen<br />

Kindern und Enkelkindern einen Planeten,<br />

auf dem sie ein gutes Leben führen können. <br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de


4<br />

Für die Zukunft vorsorgen<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

TECHNOLOGIEN ZUM NACHHALTIGEN WIRTSCHAFTEN | VON JENS BARTELS<br />

Mit den wachsenden Anforderungen durch<br />

Regulierungsbehörden und den Markt wird<br />

die Integration von ESG-Zielen in die Unternehmensstrategie<br />

dringender. Durch die Verankerung<br />

können Betriebe aber ohnehin nur<br />

gewinnen, weil damit auch das Wachstum gefördert<br />

wird und sich Firmen zukunftssicher<br />

aufstellen können.<br />

Nachhaltigkeit muss in allen Lebensbereichen gestärkt werden.<br />

Nachhaltigkeit bleibt ein Top-Thema in der deutschen<br />

Unternehmenslandschaft. Nun möchte<br />

die Europäische Union mehr Informationen über<br />

alle Aspekte einer nachhaltigen Unternehmensführung<br />

erhalten: Mit dem Etablieren von ESG-<br />

Kriterien – E wie Environment (Umwelt), S wie<br />

Social (Soziales) und G wie Governance (Unternehmensführung)<br />

– soll Nachhaltigkeit besser<br />

messbar werden. Die Idee dahinter: Nachhaltigkeitsberichte<br />

sollen ebenso vergleichbar werden<br />

wie Finanzberichte.<br />

Nachhaltigkeit ist ein<br />

entscheidender Faktor für den<br />

Unternehmenserfolg.<br />

Zum Erreichen dieses Ziels müssen bis 2028<br />

rund 15.000 Unternehmen in <strong>Deutschland</strong> ihre<br />

Nachhaltigkeitsberichte nach den Vorgaben der<br />

Corporate Sustainability Reporting Directive<br />

(CSRD) erstellen. Bereits umgesetzt haben solche<br />

Nachhaltigkeitsanforderungen deutschlandweit<br />

bislang rund 500 Unternehmen: Sie müssen<br />

schon heute im Rahmen der NFRD (Non-Financial<br />

Reporting Directive) ihre ESG-Daten<br />

erheben und in einem Tätigkeitsbericht offenlegen.<br />

Künftig müssen sie diese Daten ebenso<br />

wie die rund 15.000 neu dazukommenden Unternehmen<br />

allerdings nach den neuen CSRD-Berichtspflichten<br />

erfassen. Betroffen von den<br />

CSRD-Anforderungen sind Unternehmen mit<br />

einer Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen<br />

Euro, doppelt so hohen Nettoumsatzerlösen und<br />

mehr als 250 Beschäftigten.<br />

Da auch ESG-Informationen über Zulieferer in<br />

die CSRD-Berichte einfließen, müssen auch<br />

kleinere Mittelständler entsprechende Daten<br />

erheben und liefern. Darauf ist insbesondere<br />

der Mittelstand kaum vorbereitet. Laut einer<br />

aktuellen LBBW-Studie sehen sich derzeit 60<br />

Prozent der deutschlandweit befragten Unternehmen<br />

überfordert, die entsprechenden Daten<br />

zu liefern. 70 Prozent der betroffenen Unternehmen<br />

müssen sogar eine ganz neue Dateninfrastruktur<br />

mit entsprechenden Prozessen und<br />

Verantwortlichkeiten etablieren, um das künftig<br />

verpflichtende ESG-Datenmanagement zu erfüllen.<br />

Chancen für mehr Wachstum<br />

Insgesamt kommt heutzutage aber ohnehin<br />

kaum ein Unternehmen an dem Thema ESG vorbei,<br />

denn Nachhaltigkeit ist ein entscheidender<br />

Faktor für den Unternehmenserfolg. Die Gründe<br />

dafür liegen auf der Hand. Viele Unternehmen<br />

haben mittlerweile erkannt, wie wichtig<br />

es ist, das richtige Gleichgewicht zwischen<br />

Menschen, Umwelt und Gewinn zu finden und<br />

von kurzfristigen Perspektiven zu langfristigen<br />

Zielen überzugehen. So bezeichnen<br />

iStock / Kalawin<br />

Wachstum und Nachhaltigkeit in Balance<br />

Advertorial<br />

Die Pharmabranche ist energieintensiv.<br />

Umso wichtiger ist es Vetter,<br />

vielfältige Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

auf allen Ebenen voranzutreiben.<br />

Dem Wachstum schadet das nicht,<br />

2023 überschritt der Umsatz die<br />

Milliardengrenze. Beim Familienunternehmen<br />

aus Ravensburg gehen<br />

Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher<br />

Erfolg Hand in Hand.<br />

Strategie zur Nachhaltigkeit: Mit dem<br />

Beitritt zur Science Based Target Initiative<br />

(SBTi) und der damit verbundenen<br />

Verpflichtung auf das 1,5-Grad-<br />

Ziel hat der Pharmadienstleister im<br />

vergangenen Jahr erneut unterstrichen,<br />

dass Nachhaltigkeit zentraler<br />

Teil seiner Unternehmensphilosophie<br />

ist. Die Nachhaltigkeitsstrategie von<br />

Vetter hat einen ganzheitlichen Ansatz<br />

und baut auf den drei Säulen Ökologie,<br />

Ökonomie und Soziales auf. Sie<br />

umfasst unter anderem energieeffiziente<br />

Prozesse, die Umstellung auf<br />

klimafreundliche Energieformen und<br />

ein nachhaltiges Mobilitätskonzept.<br />

Dazu kommen Themenwochen für Mitarbeitende,<br />

um das Bewusstsein für<br />

Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz und im<br />

privaten Umfeld zu erhöhen.<br />

Mit Investitionen einsparen<br />

Dass es sich bei dem Engagement<br />

nicht um bloße Worte handelt, zeigen<br />

die Investitionen in Nachhaltigkeit<br />

aus dem vergangenen Jahr:<br />

Rund 1 Million Euro hat Vetter in eine<br />

große Photovoltaikanlage auf dem<br />

Materiallager in Ravensburg-West<br />

investiert. Mit der neuen PV-Anlage<br />

werden etwa 10 Prozent des Strombedarfs<br />

am Standort gedeckt: Das<br />

spart rund 330 Tonnen CO2 pro Jahr.<br />

Am selben Standort werden zwei Biogas-Blockheizkraftwerke<br />

betrieben,<br />

wovon eines 2023 umgerüstet wurde.<br />

Durch diese Maßnahme werden<br />

weitere 1.000 Tonnen CO2 vermieden.<br />

Diese Fortschritte spiegeln sich auch<br />

im Platin-Status des EcoVadis-Rankings<br />

wider, den Vetter 2023 erstmals<br />

erreicht hat.<br />

www.vetter-pharma.com<br />

© Vetter Pharma International GmbH


5<br />

beispielsweise 75 Prozent der Teilnehmer<br />

einer Studie der Wirtschaftsprüfer von BDO ihre<br />

ESG-Ambitionen als wertschöpfungsorientiert.<br />

Nur 25 Prozent sehen ihre ESG-Ziele als reine<br />

Einhaltung von Vorschriften.<br />

Klar ist auch: Der Übergang zur Nachhaltigkeit<br />

birgt zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten und<br />

schafft Chancen für mehr Wachstum. Wer erst<br />

jetzt damit anfangen will, ESG-Ziele zu erreichen,<br />

macht zunächst eine Bestandsaufnahme, um<br />

den aktuellen Status in Bezug auf die ESG-Kriterien<br />

zu erfassen. Anschließend sollten konkrete,<br />

messbare und erreichbare ESG-Ziele festgelegt<br />

werden, die im Einklang mit der Unternehmensmission<br />

stehen. Danach gilt es, die Ziele in Geschäftsprozesse<br />

und Unternehmenskultur zu<br />

integrieren.<br />

Neue Technologien etablieren<br />

Um nachhaltiger und klimaschonender zu agieren,<br />

ist auch der Einsatz ganz unterschiedlicher<br />

Technologien nötig. Diese Technologien helfen<br />

dabei, Ressourcen effizienter zu nutzen, Emissionen<br />

zu reduzieren und umweltfreundlichere Produktions-<br />

und Geschäftsprozesse zu implementieren.<br />

Zu den Werkzeugen, die Unternehmen<br />

beim Erreichen der ESG-Ziele unterstützen können,<br />

gehört der Einsatz von digitalen Technologien<br />

wie dem Internet der Dinge (IoT). Hinter<br />

dieser Technologie verbirgt sich die Vernetzung<br />

von Geräten zur Überwachung und Optimierung<br />

des Energie- und Ressourcenverbrauchs.<br />

technologische Lösungen schaffen vielfältige<br />

Chancen, Umweltauswirkungen zu reduzieren<br />

und nachhaltiger zu wirtschaften. Dazu zählen<br />

zum Beispiel Investitionen in Erneuerbare-<br />

Energie-Quellen wie Solar- und Windenergie oder<br />

die Implementierung von Recyclingprogrammen<br />

und die Reduktion von Abfall durch Kreislaufwirtschaftsmodelle.<br />

Fachkräfte gewinnen<br />

Auch im Kampf um Nachwuchstalente wird<br />

Nachhaltigkeit übrigens zur entscheidenden<br />

Komponente. Eine nachhaltige Strategie ist oft<br />

eine Voraussetzung für potenzielle künftige Mitarbeitende,<br />

insbesondere für die Generation Z,<br />

und führt nachweislich zu höheren Bindungsund<br />

Zufriedenheitsraten.<br />

<br />

Umfrage zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten im deutschen Mittelstand 2022<br />

7 %<br />

Wir erstellen noch keinen<br />

Nachhaltigkeitsbericht.<br />

45 %<br />

Wir erstellen den Nachhaltigkeitsbericht<br />

selbst und nutzen dafür eine<br />

Nachhaltigkeitsmanagement-Software.<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Aber auch die Analyse großer Datenmengen zur<br />

Identifizierung von Optimierungspotenzialen<br />

und zur Vorhersage von Wartungsbedarfen im<br />

Rahmen von Big Data und Künstlicher Intelligenz<br />

oder Blockchain-Lösungen zur Verfolgung von<br />

Lieferketten und zur Sicherstellung nachhaltiger<br />

und transparenter Beschaffung dienen Unternehmen<br />

zur Überwachung und Optimierung<br />

von ESG-Zielen. Ebenso schaffen viele weitere<br />

13 %<br />

Wir lassen den Nachhaltigkeitsbericht<br />

durch einen externen<br />

Dienstleister erstellen.<br />

35 %<br />

Wir erstellen den Nachhaltigkeitsbericht<br />

selbst und nutzen dafür keine<br />

Nachhaltigkeitsmanagement-Software.<br />

Quelle: Smarter Service Institut, 2023<br />

Zukunftsfähigkeit – für das Familienunternehmen Pflicht<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> Wirtschaften – für<br />

den Multiservice-Dienstleister<br />

Klüh bedeutet das vor allem, einen<br />

Mehrwert für seine Kunden<br />

zu schaffen, eine Innovationskultur<br />

zu pflegen, ein attraktiver Arbeitgeber<br />

zu sein und Ressourcen<br />

zu schonen. Dabei versteht sich<br />

das Unternehmen als Zukunftsleister,<br />

der die zentralen Themen<br />

Nachhaltigkeit und digitale Transformation<br />

aktiv vorantreibt – im<br />

Unternehmen selbst und bei seinen<br />

Kunden.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür ist das<br />

360-Grad-Konzept Eco System<br />

for Smart Services, das die Reinigungsqualität<br />

und -effizienz steigert<br />

und ressourcenschonende<br />

Prozesse ermöglicht. So kann der<br />

Verbrauch von Reinigungsmitteln<br />

und Wasser signifikant reduziert<br />

werden. Im Catering nutzt Klüh KIbasierte<br />

Absatzprognosen sowie<br />

ein Abfallanalysetool zur Optimierung<br />

des Speiseplanes und zur Reduzierung<br />

des Wareneinsatzes, um<br />

Lebensmittelabfälle zu verringern.<br />

Mithilfe agiler Videoüberwachung<br />

ist wiederum die Security-Sparte<br />

von Klüh in der Lage, Kunden<br />

noch besser vor unerlaubtem Betreten,<br />

Diebstahl und Vandalismus<br />

zu schützen. Hierbei ermöglichen<br />

hochauflösende Kameras und KI<br />

Nana_studio | Adobe Stock #43729<br />

die frühzeitige Erkennung potenzieller<br />

Risiken.<br />

Um die persönliche Weiterentwicklung<br />

seiner Mitarbeitenden zu fördern,<br />

bietet Klüh eine Vielzahl von<br />

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an der TÜV-zertifizierten Klüh<br />

Akademie und der eigenen Sicherheitsschule.<br />

Ergänzend dazu werden<br />

an der Rheinischen Akademie für<br />

Sicherheit und Wirtschaft Sicherheits-<br />

und Luftsicherheitskontrollkräfte<br />

ausgebildet und auf die IHK-<br />

Prüfung vorbereitet.<br />

Weitere Informationen über die<br />

Nachhaltigkeitsstrategie von Klüh<br />

unter:<br />

www.klueh.de/nachhaltigkeit


6<br />

Wenn sich der Kreis schließt<br />

Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger<br />

Baustein für mehr Nachhaltigkeit.<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT | VON JENS BARTELS<br />

Eine umfassende Circular Economy bietet<br />

eine Vielzahl von Vorteilen, die sich sowohl<br />

auf wirtschaftlicher als auch auf ökologischer<br />

Ebene bemerkbar machen. Ob durch mehr Digitalisierung,<br />

bessere Reparaturmöglichkeiten<br />

oder umweltfreundliche Verpackungslösungen:<br />

Um die Transformation voranzutreiben, gilt es,<br />

an ganz unterschiedlichen Stellschrauben zu<br />

drehen.<br />

Die Transformation zu einer echten Kreislaufwirtschaft<br />

könnte in <strong>Deutschland</strong> stark zum<br />

Schutz von Klima, Ressourcen und der Biodiversität<br />

beitragen. Zudem würde durch einen<br />

entsprechenden Umbau die deutsche Wirtschaft<br />

erheblich an Versorgungssicherheit gewinnen<br />

und ihre Abhängigkeit von kritischen<br />

Rohstoffen reduzieren. Zu diesen Ergebnissen<br />

kommt eine im Jahr 2023 veröffentlichte Studie<br />

vom WWF <strong>Deutschland</strong>, dem Öko-Institut, dem<br />

Fraunhofer ISI sowie der FU Berlin. Demnach ist<br />

der gesamtgesellschaftliche Nutzen einer Kreislaufwirtschaft<br />

deutlich höher als die damit einhergehenden<br />

sozioökonomischen Kosten der<br />

Transformation. So könnte der zirkuläre<br />

Umbau die Treibhausgasemissionen<br />

um bis zu 26 Prozent reduzieren und<br />

den Rohstoffkonsum um bis zu 27 Prozent<br />

bis zum Jahr 2045 senken. Bei besonders<br />

kritischen Rohstoffen wie Neodym,<br />

Kobalt oder Kupfer könnte der<br />

angenommene Bedarf für das Jahr 2045<br />

sogar zu mehr als 50 Prozent durch die<br />

entsprechenden zirkulären Maßnahmen<br />

gedeckt werden. Darüber hinaus bietet<br />

die Transformation <strong>Deutschland</strong>s hin zu<br />

einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft<br />

auch Chancen für mehr Lebensqualität<br />

und Gesundheit.<br />

Datenschatz heben<br />

Grundsätzlich geht es bei dem komplexen<br />

Themenfeld „Circular Economy“ um das Ziel<br />

eines geschlossenen Stoffkreislaufes, der die<br />

Entstehung von Abfällen minimiert und im<br />

Idealfall komplett vermeidet. Mehrere Grundprinzipien<br />

kennzeichnen diese Kreislaufwirtschaft:<br />

Zunächst geht es darum, Ressourcen<br />

effizient einzusetzen sowie erneuerbare Materialien<br />

und Energien zu bevorzugen. Im Idealfall<br />

dienen dabei auch wiederverwertbare Abfallprodukte<br />

als Ressourcen. Sie verbleiben möglichst<br />

lange in der Wirtschaft, also auch, wenn<br />

das Produkt das Ende der ersten Nutzungsperiode<br />

erreicht hat.<br />

iStock / NicoElNino<br />

Anzeige<br />

Damit die Transformation zu einer echten Kreislaufwirtschaft<br />

Schwung bekommt, ist die Digitalisierung<br />

ein wichtiger Hebel. Um zirkuläre Wertschöpfung<br />

zu ermöglichen, ist ein komplexes<br />

Management von Material- und Stoffströmen<br />

über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts<br />

erforderlich. Der Schlüssel dazu sind Daten. Je<br />

mehr Informationen über die Zusammensetzung,<br />

Verwendung sowie Umwelt- und Gesundheitseffekte<br />

von Produkten digital erfasst, geteilt,<br />

analysiert und verarbeitet werden, desto leichter<br />

lassen sich Rohstoffe und Produkte im Kreis führen<br />

beziehungsweise zirkuläre Geschäftsmodelle<br />

und Ökosysteme skalieren. Dies zeigt die Studie<br />

„Digitalisierung und zirkuläre Wertschöpfung“,<br />

bei der unter anderem die Friedrich-Ebert-<br />

Stiftung mitgewirkt hat.<br />

Reparatur ermöglichen<br />

Auch das Recht auf Reparatur ist ein wichtiger<br />

Baustein auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft.<br />

Um dieses Recht zu fördern, hat<br />

das EU-Parlament im April 2024 eine neue Richtlinie<br />

verabschiedet. Ziel dieser Richtlinie ist die<br />

GEMEINSAM<br />

VERPACKUNGSKONZEPTE<br />

VON MORGEN DENKEN<br />

24 – 26.9.2O24<br />

LEITTHEMA 2O24<br />

AUF DIESE PROGRAMM-HIGHLIGHTS<br />

DÜRFEN SIE SICH FREUEN:<br />

FORUM PACKBOX<br />

FORUM INNOVATIONBOX<br />

SOWIE VIELE WEITERE HIGHLIGHTS.<br />

Bleiben Sie auf dem Laufenden:<br />

FACHPACK.DE<br />

Produkte müssen künftig<br />

reparaturfreundlich sein.<br />

Förderung von nachhaltigerem Konsum, indem<br />

die Reparatur defekter Geräte erleichtert, Abfall<br />

reduziert und der Reparatursektor unterstützt<br />

werden. Die neuen Regeln betreffen schwere<br />

Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Geschirrspüler,<br />

aber auch Smartphones, Tablets oder<br />

Fahrräder, die künftig reparaturfreundlich gestaltet<br />

sein sollen. In den kommenden Jahren<br />

kann die Liste noch verlängert werden. Die Richtlinie<br />

schreibt auch vor, dass Hersteller<br />

EUROPÄISCHE FACHMESSE<br />

FÜR VERPACKUNG, TECHNIK UND PROZESSE


in Zukunft Ersatzteile und Anleitungen<br />

für die erwartete Lebensdauer des Produkts<br />

bereithalten müssen. Außerdem soll eine europäische<br />

Reparaturplattform den Verbrauchern<br />

den schnellsten Weg zu Reparaturwerkstätten<br />

aufzeigen. Die EU-Staaten haben nun zwei Jahre<br />

Zeit, um das Recht auf Reparatur in ihre nationalen<br />

Gesetze zu übertragen.<br />

Recycling und Upcycling nutzen<br />

Unternehmen können von der Entwicklung zu<br />

einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft auf<br />

vielerlei Art profitieren. Klar ist schon jetzt:<br />

Erfolgreich werden in Zukunft vermehrt genau<br />

die Unternehmer sein, die Themen wie Nachhaltigkeit<br />

bereits beim Gestaltungs- und<br />

Designprozess neuer Produkte in den Mittelpunkt<br />

stellen und auch bei Lebensdauer, Haltbarkeit<br />

oder Recycelbarkeit nachhaltig denken.<br />

In diesem Zusammenhang setzt der Ansatz des<br />

„Cradle to Cradle“ (C2C) an. Übersetzt bedeutet<br />

es: „Von der Wiege bis zur Wiege“.<br />

Das C2C-Prinzip setzt auf eine nachhaltige<br />

Kreislaufwirtschaft und orientiert sich an den<br />

Kreisläufen der Natur: Dort gibt es keinen Müll.<br />

Entsprechend sollen Produkte von Beginn an<br />

so gestaltet werden, dass sämtliche Materialien<br />

und Inhaltsstoffe in den Kreislauf zurückgeführt<br />

werden können, aus dem sie entnommen<br />

wurden. Auch Upcycling kann je nach Produkt<br />

eine wertvolle Alternative sein: So können aus<br />

Abfallmaterialien nochmals hochwertige Produkte<br />

hergestellt werden.<br />

Verpackungen smarter designen<br />

Für Verpackungen bedeutet dieser Ansatz, bereits<br />

beim Design den Materialkreislauf mitzudenken.<br />

Je besser eine Verpackung sortier- und<br />

recyclingfähig ist, also etwa aus einem Mono-<br />

Kunststoff besteht, desto besser ist die Qualität<br />

des Rezyklats, das anschließend wieder zur<br />

Produktion neuer Produkte oder Verpackungen<br />

eingesetzt werden kann. Wichtig ist außerdem,<br />

Verpackungen unter Einsatz neuer Technologien<br />

leichter zu machen, um Rohmaterial einzusparen.<br />

Nachfüllpackungen verringern ebenfalls<br />

den Materialeinsatz. <br />

<br />

7<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

„Es geht darum, von endlichen Ressourcen wegzukommen“<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Die Produktion und der Konsum<br />

von Lebensmitteln sind maßgeblich<br />

für weltweite Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich. 1<br />

Und ein Drittel der produzierten<br />

Lebensmittel geht jedes Jahr verloren<br />

oder wird verschwendet. 2<br />

Neue Ansätze sind gefragt. Ein<br />

Schlüssel zum Erfolg: geschlossene<br />

Materialkreisläufe für Lebensmittel<br />

und Verpackungen. Caroline<br />

Babendererde und Maite Lazo<br />

Muñoz, verantwortlich für Nachhaltigkeit<br />

bei Tetra Pak®, über die<br />

Fortschritte und Herausforderungen<br />

einer Kreislaufwirtschaft.<br />

Was verstehen Sie unter einer<br />

Kreislaufwirtschaft – und warum<br />

ist sie so wichtig?<br />

Babendererde: Es geht darum, von<br />

endlichen Ressourcen wegzukommen<br />

und ausschließlich nachwachsende<br />

oder recycelte Rohstoffe<br />

einzusetzen. Produkte und deren<br />

Rohstoffe sollten nicht mehr verschwendet<br />

werden oder im Abfall<br />

enden – das ist das Ziel. Die Kreislaufwirtschaft<br />

ist der Weg in die Zukunft<br />

und erfordert eine Gesamtbetrachtung<br />

aller Prozesse und<br />

Recyclingfähige Getränkekartons –<br />

Rohstoffe für viele neue Produkte<br />

Materialien für die Lebensmittelproduktion.<br />

Ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit unseren begrenzten<br />

Rohstoffquellen auf der Erde und<br />

unserem Klima war deshalb noch<br />

nie so wichtig.<br />

Welche Rolle spielt die Verpackungs-<br />

und Lebensmittelindustrie<br />

dabei, und vor welchen Herausforderungen<br />

steht sie?<br />

Lazo Muñoz: Wir müssen immer alle<br />

Stufen der Wertschöpfungskette<br />

betrachten – und den gesamten<br />

Prozess aktiv mitgestalten. Allein<br />

in <strong>Deutschland</strong> beschäftigen wir<br />

uns seit über 30 Jahren als Industrie<br />

mit dem Thema. Man schafft<br />

es nur gemeinsam. Gerade für die<br />

Lebensmittelindustrie ist es nicht<br />

immer leicht, Nachhaltigkeit und<br />

Lebensmittelsicherheit zu vereinbaren.<br />

Wie es gelingen kann, zeigen<br />

beispielsweise die aseptischen, also<br />

keimfreien, Getränkekartons von<br />

Tetra Pak®. Sie bieten den Vorteil,<br />

dass sie Lebensmittel länger haltbar<br />

machen – monatelang ohne<br />

Kühlung und Konservierungsstoffe.<br />

Zudem besteht die Verpackung<br />

überwiegend aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen aus verantwortungsvoll<br />

bewirtschafteten Wäldern.<br />

Welchen Beitrag leistet Tetra Pak®<br />

für eine Kreislaufwirtschaft?<br />

Babendererde: Wir sind stolz auf<br />

die Einführung der ersten vollständig<br />

pflanzenbasierten Verpackung<br />

in 2015. Ebenso wichtig<br />

ist jedoch ein funktionierendes<br />

Recyclingsystem dahinter, um<br />

alle Rohstoffe, also nicht nur die<br />

Papierfasern im Karton, wiederverwerten<br />

zu können. Dazu haben<br />

wir unter anderem 2021 als Industrie<br />

die erste Recyclinganlage für<br />

Caroline Babendererde und Maite Lazo Muñoz, verantwortlich<br />

für Nachhaltigkeit bei Tetra Pak® in der DACH-Region<br />

Polyethylen-Aluminium-Bestandteile<br />

in <strong>Deutschland</strong> ermöglicht.<br />

So verwerten wir die Rohstoffe<br />

der Getränkekartons für neue Produkte<br />

wie Möbel, Mehrwegkunststoffpaletten,<br />

Kanister und vieles<br />

mehr. Jährlich investiert Tetra Pak®<br />

weltweit 100 Millionen Euro in die<br />

Forschung und Entwicklung, um<br />

Getränkekartons noch weiter zu<br />

optimieren.<br />

Getränkekartons werden beim<br />

Thema Nachhaltigkeit auch kritisch<br />

gesehen. Was sagen Sie<br />

dazu?<br />

Lazo Muñoz: Es gibt eine Vielzahl<br />

an Ökobilanzen, mit denen sich die<br />

ökologische Vorteilhaftigkeit von<br />

Getränkekartons im Vergleich zu<br />

anderen Getränkeverpackungen<br />

belegen lässt. Auch wenn die Bestandteile<br />

gerne kritisch diskutiert<br />

werden: Am Ende ist doch entscheidend,<br />

dass sie wiederverwertet<br />

werden können. Aufklärung ist<br />

wichtig – und die Gewissheit, dass<br />

aus einem Getränkekarton wieder<br />

neue, sinnvolle Dinge entstehen.<br />

Um Getränkekartons recyceln zu<br />

können, müssen sie jedoch nach<br />

Gebrauch richtig entsorgt werden.<br />

Und zwar in der gelben Tonne oder<br />

dem gelben Sack. Hier können jede<br />

Verbraucherin und jeder Verbraucher<br />

einen Beitrag leisten.<br />

www.tetrapak.de<br />

Quellen:<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

Tetra Pak® ist weltweiter Marktführer<br />

bei Verarbeitungs- und Verpackungslösungen<br />

für Lebensmittel. Mit über<br />

25.000 Mitarbeitenden weltweit ist<br />

das Unternehmen in 160 Ländern<br />

präsent und setzt auf industrielle<br />

Verantwortung und ein nachhaltiges<br />

Geschäftsmodell. Das Markenversprechen<br />

„SCHÜTZT WAS GUT IST“ definiert<br />

die Vision des Unternehmens,<br />

Lebensmittel überall sicher und verfügbar<br />

zu machen.<br />

1 www.unido.org/stories/new-research-shows-food-systemresponsible-third-global-anthropogenic-emissions<br />

2 www.saveonethird.org


8<br />

100 Prozent regenerative Wertschöpfung<br />

Advertorial<br />

Um Ressourcen zu erhalten, wiederherzustellen<br />

und zu regenerieren, anstatt sie zu erschöpfen, ist<br />

zukunftsweisendes Unternehmertum maßgeblich.<br />

Wir wollen unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln<br />

eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist und<br />

bleibt. In der wir gesund bleiben und ein Leben<br />

nach unseren Vorstellungen führen können. In der<br />

die Umwelt intakt und die Gesellschaft gerecht,<br />

friedvoll und tolerant ist. Dieses Ziel können wir<br />

nur gemeinsam erreichen. Mit den zunehmend<br />

sichtbaren Folgen von Klimaerwärmung und der<br />

Verschmutzung des Planeten rückt so eine ökologische<br />

Lebensweise in die Mitte der Gesellschaft – sie<br />

bewegt alle Menschen und verändert weltweit Erwartungen,<br />

Lebensweisen und Wertvorstellungen.<br />

Von der Fähigkeit, sich wieder in die planetaren<br />

Grenzen hinein zu verändern – und das in der erforderlichen<br />

Geschwindigkeit –, hängt die Zukunft<br />

der kommenden Generationen ab. Die Transformation<br />

unserer Wirtschaftsweise ist daher wesentlicher<br />

Schlüssel in die Zukunft, als Gesellschaft und<br />

auch als Unternehmen.<br />

In Indien bereitet Melitta bis zu 2.000 Tonnen Plastik pro Jahr auf.<br />

Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft<br />

in den Mittelpunkt jedes Handelns stellt. Gleichzeitig<br />

leisten wir so als Teil der Lieferketten auch einen<br />

Beitrag zur Transformation unserer Geschäftskunden“,<br />

sagt Katharina Roehrig, Geschäftsführerin bei<br />

der Melitta Gruppe und Leiterin des Zentralbereichs<br />

Kommunikation und Nachhaltigkeit.<br />

„Indem wir unser Unternehmertum<br />

neu definieren, gestalten wir die<br />

Zukunft der Wirtschaft mit. Indem<br />

wir die Zukunft der Wirtschaft<br />

mitprägen, gestalten wir Zukunft<br />

für uns alle.“<br />

Katharina Roehrig, Geschäftsführerin bei der<br />

Melitta Gruppe und Leiterin des Zentralbereichs<br />

Kommunikation und Nachhaltigkeit<br />

Als international agierende Unternehmensgruppe in<br />

Familienbesitz gestaltet die Melitta Gruppe das neue<br />

Wirtschaftssystem auf dem Weg von einer Konsumzur<br />

Sinngesellschaft aktiv mit. Den größten Hebel,<br />

um Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

leisten zu können, sieht die Unternehmensgruppe<br />

in ihren vier Wertschöpfungsbereichen – Kaffee<br />

und Kaffeezubereitung, Kunststoffe und Kunststoffprodukte,<br />

Papier und Zellstoff sowie Elektrogeräte.<br />

Hierfür hat das Familienunternehmen Zukunftskonzepte<br />

erarbeitet, die bis 2030 umgesetzt<br />

werden. „Wir sind davon überzeugt, dass es die<br />

Aufgabe von Unternehmen ist, das Leben der Menschen<br />

besser zu machen. Gerade als unabhängiges<br />

Familienunternehmen sehen wir uns in der Verantwortung,<br />

zu einem Wandel beizutragen, der die<br />

Kunststoffrecycling kann auch die Lebensbedingungen<br />

von Menschen verbessern.<br />

„Wir gestalten die Zukunft von<br />

Kaffee, Kunststoff, Zellstoff und<br />

Elektrogeräten. Kein einziges<br />

Produkt, das wir herstellen, darf<br />

unserem Lebensraum schaden.“<br />

Stefan Dierks, Director Sustainability Strategy<br />

bei der Melitta Gruppe<br />

Dazu setzt die Melitta Gruppe auf Erneuerbare-<br />

Energie-Quellen, regenerative Ressourcennutzung<br />

und Kreislaufwirtschaft sowie die Prinzipien des<br />

Social Business, um ein widerstandsfähiges, gerechtes<br />

und ökologisch gesundes Wirtschaftssystem<br />

mitzuerschaffen: ein Wirtschaftssystem, das<br />

darauf beruht, die Widerstandsfähigkeit natürlicher<br />

und sozialer Systeme wieder aufzubauen und zu erhalten.<br />

Die konsequente Ausrichtung aller Melitta-<br />

Marken hin zu einer regenerativen Wirtschaftsweise<br />

ist dabei das Ziel der gesamten Wertschöpfung.<br />

„Die Gesetzgebung gestaltet hierbei einen Rahmen,<br />

der auch die Finanzmarktakteure auffordert,<br />

die Transformation in ihren Geschäftsmodellen zu<br />

unterstützen. Dies sehen wir als Chance, auch um<br />

uns im Wettbewerb durch Innovation und Wirkung zu<br />

positionieren“, ergänzt Katharina Roehrig.<br />

Nachhaltigkeit wird bei Melitta als immerwährender<br />

Prozess angesehen, der transformatorisch sowie<br />

ganzheitlich gedacht wird und stets mit Innovation<br />

und einer Kultur der Kooperation verknüpft wird: „In<br />

diesen hochvolatilen Zeiten ist wohl die einzige Gewissheit,<br />

die wir haben: Wir können die notwendigen<br />

Umwälzungen nur gemeinsam schaffen – weg<br />

von alter Wettbewerbsdenke hin zu Co-Creation,<br />

Wissensaustausch, Open Innovation. Von Lock-in-<br />

Systemen zu Open Source, vom geistigen Eigentum<br />

zum gemeinsamen Wissen. Als globales Unternehmen<br />

begreifen wir uns als Teil eines globalen Netzwerks,<br />

einer globalen Gesellschaft“, so Stefan Dierks, Director<br />

Sustainability Strategy bei der Melitta Gruppe.<br />

Wie Kunststoffrecycling die Lebensbedingungen<br />

von Menschen verbessern kann<br />

Die Verschmutzung der Umwelt und Meere durch<br />

Kunststoffe ist ein weltweites Problem, für das<br />

es dringend Lösungen braucht. Mit der


9<br />

Initiative „Fair Recycled Plastic“ zeigt die<br />

Melitta Gruppe, wie Kunststoffrecycling nicht nur<br />

die Umweltbedingungen, sondern auch die Lebensbedingungen<br />

von Menschen verbessern kann: In der<br />

indischen Metropole Bangalore landen zum Beispiel<br />

täglich etwa 3.500 Tonnen Abfall am Straßenrand<br />

oder in illegalen Mülldeponien. Eine flächendeckende,<br />

staatliche Entsorgung fehlt. Das ist nicht nur<br />

ein Problem für die Umwelt, sondern beeinflusst<br />

auch das Leben vieler Menschen. Schätzungsweise<br />

15.000 Frauen und Männer in Bangalore arbeiten<br />

als sogenannte Waste Picker (Müllsammelnde) und<br />

sammeln meist ohne Schutzutensilien in den Müllbergen<br />

Abfälle, die sie weiterverkaufen können.<br />

Kaffeequalität verbessern durch<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Beim Kaffeeanbau, der Verarbeitung und Zubereitung<br />

von Kaffee fallen beträchtliche Mengen<br />

organischer Abfälle an, wie das Fruchtfleisch der<br />

Kaffeekirschen, die bisher meist entsorgt wurden.<br />

Mit dem Projekt „Back to the Roots“ sucht die Melitta<br />

Gruppe gemeinsam mit der Hanns R. Neumann<br />

Stiftung und Farmgemeinschaften in Brasilien nach<br />

Möglichkeiten, organische Abfälle in der gesamten<br />

Kaffeelieferkette wiederzuverwerten. Ziel ist es,<br />

nicht nur auf chemischen Dünger zu verzichten und<br />

„Das Projekt verfolgt bewusst einen<br />

ganzheitlichen, systemischen Ansatz,<br />

von dem der gesamte Kaffeesektor<br />

profitieren soll. Das bedeutet, dass wir<br />

die Forschungsergebnisse auch anderen<br />

Akteuren in Brasilien und international<br />

zur Verfügung stellen werden.“<br />

Katharina Roehrig<br />

„Ein wesentlicher Teil unseres Produktportfolios<br />

besteht aus Kunststoff. Deshalb sehen wir es<br />

als unsere Pflicht an, einen Beitrag gegen die<br />

Verschmutzung der Meere und Böden durch<br />

Plastik zu leisten.“<br />

Katharina Roehrig<br />

Um nicht nur Umwelt- und Meeresplastik zu vermeiden,<br />

sondern auch die Waste-Picker-Gemeinschaften<br />

bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen<br />

zu unterstützen, hat die Melitta Gruppe gemeinsam<br />

mit der Yunus Social Business Funds gGmbH und<br />

dem Tochterunternehmen Cofresco die Recyclingfirma<br />

Vishuddh Recycle Private Limited aufgebaut.<br />

Im Werk werden jährlich etwa 2.000 Tonnen Kunststoffgranulate<br />

aus sogenannten LDPE (Low-Density<br />

Polyethylene)-Folienabfällen hergestellt, aus denen<br />

anschließend Müllbeutel der Marken Swirl® und<br />

handy bag® produziert werden.<br />

„Fair Recycled Plastic ist ein Beispiel für die<br />

Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft. Unser<br />

Engagement ist somit ein wichtiger Meilenstein<br />

auf dem Weg zu einer Neuordnung der<br />

Kunststoffproduktion und -verwertung bei<br />

gleichzeitiger Unterstützung der Gemeinschaften<br />

der Waste Picker im Hinblick auf wirtschaftliche,<br />

Gesundheits- und Bildungschancen.“<br />

Stefan Dierks<br />

Gemäß dem Social-Business-Prinzip wird der Gewinn<br />

von Fair Recycled Pastic entweder in den Ausbau<br />

der Sammel-, Sortier- und Recyclingstrukturen<br />

vor Ort reinvestiert oder kommt zwei gemeinnützigen<br />

Organisationen zugute, die sich um eine bessere<br />

gesundheitliche Versorgung und um zusätzliche<br />

Bildungsangebote für die Waste Picker und ihre<br />

Familien kümmern.<br />

Brasilianische Farmer nutzen organische<br />

Abfälle beim Kaffeeanbau.<br />

damit die Rentabilität des Kaffeeanbaus zu erhöhen,<br />

sondern auch die Bodenqualität zu verbessern und<br />

die Pflanzen robuster und widerstandsfähiger gegen<br />

Klimaschwankungen zu machen. „Mit ‚Back to the<br />

Roots‘ setzen wir beim Abfallmanagement an und<br />

wollen das Konzept der Kreislaufwirtschaft in der<br />

gesamten Kaffeelieferkette etablieren. Im Idealfall<br />

schaffen wir es zudem, dass im Kaffeeanbau<br />

der Einsatz von Kunstdünger signifikant reduziert<br />

wird“, so Stefan Dierks. Gemeinsam mit brasilianischen<br />

Abfallwirtschaftsexpertinnen und -experten<br />

sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

sind drei Optionen von Dünger für ein verbessertes<br />

Abfallmanagement identifiziert worden: Kompost,<br />

Bokashi und Biokohle. Diese Optionen werden mit<br />

Kaffeefarmen aus der brasilianischen Anbauregion<br />

Minas Gerais erprobt. Die bisherigen Ergebnisse<br />

sind sehr erfolgversprechend: Es werden bis zu 15<br />

Prozent weniger Kunstdünger benötigt, dennoch<br />

sind die Ernten um bis zu 30 Prozent ertragreicher,<br />

sodass die Profitabilität um über 20 Prozent gestiegen<br />

ist. „Dies sind ermutigende Ergebnisse für die<br />

bislang kurze Zeit der Erprobung, bei längerfristiger<br />

Umsetzung steigen die positiven Wirkungen erfahrungsgemäß<br />

weiter“, gibt Stefan Dierks eine erste<br />

Bewertung ab.<br />

Familie Peixoto, die eine 18 Hektar große Kaffeefarm<br />

in Minas Gerais bewirtschaftet, nutzt das Holz<br />

alter Kaffeepflanzen, das sie für den Anbau nicht<br />

mehr verwenden kann, um Biokohle herzustellen,<br />

die ebenfalls in den Boden eingebracht wird. Damit<br />

konnte die Familie bereits erste Verbesserungen an<br />

ihren Pflanzen feststellen. Bodenanalysen bestätigten<br />

die hohe Konzentration an organischen Stoffen<br />

im Boden, die die Kaffeepflanzen mit ausreichend<br />

Nährstoffen versorgen – dies trotz ungünstiger Wetterverhältnisse<br />

und ohne die Zugabe von chemischem<br />

Dünger. Im nächsten Projektschritt gilt es,<br />

die Produktion der organischen Düngeroptionen zu<br />

optimieren und den Zugang für weitere Farmen in<br />

der Projektregion sicherzustellen.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.melitta-group.com/de/impact/nachhaltigkeit


10<br />

Ökologische Wende auf dem Acker<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

LANDWIRTSCHAFT | VON KATJA REICHGARDT<br />

Landwirtschaft ist unabdingbar, um die wachsende<br />

Weltbevölkerung zu ernähren, gleichzeitig<br />

aber auch einer der größten Treiber der<br />

Klimakrise. Allein im Jahr 2023 war die deutsche<br />

Agrarwirtschaft für insgesamt 52,2 Millionen<br />

Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich.<br />

Die moderne Landwirtschaft setzt deshalb auf<br />

innovative Ideen, um ihrer Verantwortung für<br />

Tiere, Menschen und Umwelt gerecht zu werden.<br />

Damit die ökologische Wende gelingen<br />

kann, bedarf es aber auch Förderungen seitens<br />

der Politik.<br />

Starkregen, Dammbrüche, Überschwemmungen:<br />

Immer wieder zeigen Hochwasser-Katastrophen,<br />

welche verheerenden Auswirkungen der Klimawandel<br />

auch in <strong>Deutschland</strong> haben kann. Einen<br />

wichtigen Faktor beim Kampf gegen die Klimakrise<br />

stellt die Landwirtschaft dar. Immerhin<br />

Nachhaltige Landwirtschaft und grüne Stromproduktion<br />

lassen sich gut verknüpfen.<br />

wird knapp die Hälfte der Fläche <strong>Deutschland</strong>s<br />

landwirtschaftlich genutzt – und genau dort entstehen<br />

jedes Jahr mehr als sieben Prozent der<br />

deutschen Treibhausgasemissionen.<br />

Den Hauptanteil der Emissionen im Landwirtschaftssektor<br />

machen mit knapp 65 Prozent<br />

die Methan-Emissionen aus, die etwa bei Verdauungsprozessen<br />

von Tieren entstehen. Ein<br />

Grund mehr, den Status quo der Landwirtschaft<br />

zu hinterfragen. Dieser wird auch aus anderen<br />

Aspekten kritisch gesehen. Tierschutzorganisationen<br />

fordern eine Einschränkung der<br />

industrialisierten Tierhaltung – für mehr Tierwohl<br />

und weniger Emissionen. Aktuell ist die<br />

Tierhaltung weltweit noch für 19 Prozent aller<br />

ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich.<br />

Und in kaum einem Land werden so viel Milch<br />

und Fleisch produziert wie in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Sinkender Fleischkonsum<br />

Auch wenn sich der sinkende Fleischkonsum<br />

der Deutschen – 2017 verzehrte jede Person<br />

noch 60 Kilogramm pro Kopf, 2022 waren es<br />

52 Kilogramm – auf die Produktionszahlen<br />

auswirkt: Ein Ende der industriellen Tierhaltung<br />

ist noch nicht in Sicht. Und noch verursacht<br />

der bundesdeutsche Verbrauch von<br />

tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst<br />

und Käse rund 70 Prozent der ernährungsbedingten<br />

Treibhausgasemissionen. Um die<br />

Landwirtschaft dennoch den Ansprüchen<br />

der Zeit anzupassen und nachhaltiger zu gestalten,<br />

versuchen sich Unternehmen und<br />

Landwirte an modernen Technologien und<br />

der Entwicklung nachhaltiger Verfahren, mit<br />

denen sowohl Umwelt und Tieren als auch den<br />

Landwirten Rechnung getragen werden soll.<br />

Innovationen auf dem Acker<br />

Um die wachsende Weltbevölkerung ernähren zu<br />

können, ohne das Klima zu belasten, bedarf es<br />

neuer Ansätze. Ideen, wie sich Natur und Landwirtschaft<br />

besser vereinbaren lassen, gibt es einige.<br />

Eine davon heißt Agri-Photovoltaik. Dabei<br />

sorgen auf Äckern installierte Solaranlagen<br />

in Hitzephasen einerseits für mehr Schatten,<br />

senken dadurch den Wasserverbrauch für Gemüse<br />

und Pflanzen und bieten den Landwirten<br />

andererseits neue Einnahmequellen. In der Agri-<br />

Photovoltaik steckt laut Experten großes Potenzial:<br />

Um den kompletten Strombedarf <strong>Deutschland</strong>s<br />

abzudecken, müssten beispielsweise nur<br />

rund vier Prozent der landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen mit Solaranlagen ausgestattet<br />

werden. Kein Wunder also, dass sich 72,4 Prozent<br />

der Landwirte den Einsatz von Agri-Photovoltaik<br />

für ihren Betrieb vorstellen können. Das ergab<br />

eine Studie der Universität Göttingen und des<br />

Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme<br />

ISE aus diesem Frühjahr.<br />

Ökologischer Landbau<br />

Auch Ökolandbau kann einen Betrag zu weniger<br />

CO2-Emissionen in der Tierhaltung und Landwirtschaft<br />

leisten. Die Produktion gesunder<br />

Lebensmittel und die Erhaltung artenreicher<br />

Lebensräume stehen dabei im Mittelpunkt. Die<br />

Regierung hat im Koalitionsvertrag den Ausbau<br />

des Ökolandbaus auf 30 Prozent bis 2030<br />

festgelegt. Um diesen noch effizienter zu gestalten,<br />

setzen viele Betriebe längst auf<br />

iStock / Jenson<br />

Künstliche Intelligenz auf dem Gemüsefeld<br />

Werbebeitrag – Innovationsporträt<br />

Mit KI in der Landwirtschaft Ressourcen<br />

sparen und Effizienz erhöhen:<br />

Ein von Solarpaneelen angetriebener,<br />

vollautomatischer und<br />

autark agierender Feldroboter ermöglicht<br />

Landwirtinnen und Landwirten<br />

eine revolutionäre Form<br />

des Gemüse- und Salatanbaus.<br />

„DAVEGI“ ist ein Multitalent auf<br />

dem Gemüsefeld. Der Agrarroboter<br />

kann Eisbergsalat von Blumenkohl<br />

unterscheiden. Er pflanzt Gemüsesorten<br />

und Salate an, düngt sie<br />

präzise, wenn sie Nährstoffe benötigen,<br />

entfernt Unkraut, erntet<br />

die reifen Lebensmittel und packt<br />

sie in Kisten ab, sodass diese ohne<br />

Umwege in den Direktverkauf gelangen.<br />

Über 15 Jahre lang tüftelten<br />

Dr. Josef Franko, Gründer von<br />

AI.Land, und sein Team an der erfolgreichen<br />

Entwicklung des Prototyps.<br />

Dieses Jahr gewann das<br />

Start-up den Innovationspreis<br />

Moderne Landwirtschaft, der vom<br />

Landwirtschaftsmagazin „top agrar“<br />

und dem Forum Moderne Landwirtschaft<br />

verliehen wird. Franko,<br />

der auf einem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb in Krefeld aufwuchs, will<br />

mit der automatisierten und intelligenten<br />

Allround-Bearbeitung<br />

die Landnutzung revolutionieren.<br />

„Rund 60 Prozent des in <strong>Deutschland</strong><br />

verkauften Gemüses stammt<br />

aus dem Ausland, obwohl es hierzulande<br />

ähnlich gut gedeihen würde“,<br />

erklärt Josef Franko. Täglich rollen<br />

über 1.000 Lkws über <strong>Deutschland</strong>s<br />

Straßen, um Tomaten aus Marokko<br />

oder Salat aus Spanien an<br />

Handelsgeschäfte zu verteilen.<br />

Für die Zukunft wünscht sich der<br />

Innovationspreisträger, dass sich<br />

<strong>Deutschland</strong> unabhängig macht,<br />

auch im Gemüseimport. „Wir haben<br />

so viele Innovationen geschaffen.<br />

Jetzt ist es an der Zeit, diese<br />

in die Tat umzusetzen und offener<br />

zusammenzuarbeiten als bisher. Mit<br />

Künstlicher Intelligenz und Robotik<br />

kann <strong>Deutschland</strong> die modernsten<br />

landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

betreiben und zukünftig das Knowhow<br />

einer Kreislaufwirtschaft ins<br />

Ausland exportieren.“<br />

www.moderne-landwirtschaft.de/<br />

magazin<br />

Dr. Josef Franko, Gründer von<br />

AI.Land und der „DAVEGI“<br />

Ralph Sondermann


11<br />

digitale Lösungen. So werden mittels<br />

GPS-Kameratechnik Unkräuter genau lokalisiert,<br />

sodass gekoppelte Feldspritzen nur dort<br />

ihre Düsen öffnen. Selbstfahrende Feldroboter<br />

nutzen die Technik, um Ackerwildkräuter gezielt<br />

entfernen zu können. Und Drohnen wiederum<br />

kommen zum Einsatz, wenn es darum geht,<br />

Unkrautnester und von Schädlingen befallene<br />

Pflanzen zu orten. Die fortschreitende Technologisierung<br />

könnte also auch die von Klimaschutzverbänden<br />

geforderte Regulierung des<br />

Pestizideinsatzes vorantreiben. Der gilt nicht nur<br />

als Gefahr für Bestäuber, Böden und Gewässer,<br />

sondern auch für die menschliche Gesundheit.<br />

Beim Ökolandbau stehen die<br />

Produktion gesunder Lebensmittel<br />

und die Erhaltung<br />

artenreicher Lebensräume im<br />

Mittelpunkt.<br />

Und auch in deutschen Ställen hat die Digitalisierung<br />

längst Einzug gehalten. Vital-Halsbänder<br />

informieren Landwirte per App über den<br />

Gesundheitszustand ihrer Tiere, automatisierte<br />

Fütterungsanlagen sorgen dafür, dass alle Tiere<br />

die für sie berechnete Fütterungsmenge bekommen.<br />

Das vom Bund beschlossene Klimaschutzprogramm<br />

sieht zudem eine stärkere<br />

Verwendung von Biogasanlagen und die Reduzierung<br />

des Tierbestandes sowie einen Umbau<br />

der Nutztierhaltung vor. Auch dadurch sollen<br />

die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft<br />

in den kommenden Jahren um 15 Prozent<br />

verringert werden.<br />

Passende Infrastruktur schaffen<br />

Der Einsatz digitaler Technologien könnte diese<br />

ökologische Wende nach vorne bringen, scheitert<br />

aber noch zu oft an den hohen Investitionskosten<br />

und bürokratischen Hürden. So gaben<br />

die befragten Landwirte der Fraunhofer-Studie<br />

zur Agri-Photovoltaik an, der bürokratische Aufwand<br />

und die als undurchsichtig empfundenen<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen hätten sie bislang<br />

von einem Einsatz der Technik abgehalten.<br />

Wissenschaftler fordern deshalb eine frühe Einbindung<br />

der Betriebe in Innovationsprozesse.<br />

Damit auch Kleinbäuerinnen und -bauern von<br />

den umweltschonenden Verfahren profitieren<br />

können, benötigen sie zudem die entsprechende<br />

Infrastruktur. Dazu gehört eine flächendeckende<br />

Internetversorgung ebenso wie der Zugang zu<br />

digitaler Technik. Außerdem bedarf es vielerorts<br />

einer Umweltbewertung digitaler Technologien,<br />

damit man sicherstellen kann, dass sich ihr Einsatz<br />

tatsächlich für Umwelt und Landwirte lohnt.<br />

Noch gibt es auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />

Landwirtschaft also einiges zu tun, die ersten<br />

Schritte aber sind gemacht. <br />

<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Bio-Lebensmittel sind preisstabiler als<br />

ihre konventionellen Alternativen. Vor<br />

allem die regional ausgerichteten Wertschöpfungsketten<br />

und die ressourcenschonenden<br />

Kreisläufe im Ökolandbau<br />

wirken sich inflationsdämpfend aus,<br />

hat eine Studie des Instituts der deutschen<br />

Wirtschaft (IW) ergeben. Während<br />

sich konventionell hergestelltes<br />

Weizenmehl zum Beispiel um 76 Prozent<br />

verteuerte, stieg der Preis von Bio-<br />

Weizenmehl nur um 27 Prozent. Klar ist<br />

aber auch: Bio-Lebensmittel waren<br />

schon vor dem Preissprung deutlich<br />

teurer als konventionelle Lebensmittel.<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Mit Insekten in Futtermitteln<br />

die Umwelt schonen<br />

Landwirtschaft mit Insekten und Zukunft<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Insekten als rohstoffschonende<br />

Alternative für Eiweißkomponenten<br />

in Futtermitteln – um die Tierhaltung<br />

nachhaltiger zu gestalten<br />

und die wachsende Weltbevölkerung<br />

sicher zu ernähren – das ist<br />

die Vision von FarmInsect.<br />

Weltweit nimmt der Bedarf an<br />

Tierfutter stetig zu, und es werden<br />

dringend Eiweißalternativen zu Soja<br />

und Fischmehl benötigt. Der Anbau<br />

von Soja zum Einsatz in Tierfutter<br />

trägt rund um den Globus stark zur<br />

Entwaldung bei. Außerdem wird für<br />

Tierfutter Fisch aus den Weltmeeren<br />

entnommen, der auch direkt für<br />

den menschlichen Verzehr geeignet<br />

wäre. Eine vielversprechende Antwort<br />

auf diese Herausforderungen<br />

bietet der Einsatz von Insekten als<br />

alternative Eiweißkomponente in<br />

Tierfutter.<br />

Insekten fördern die<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Für die Aufzucht von Insektenlarven<br />

wird im Vergleich zur Erzeugung<br />

von traditionellem Tierfutter nur ein<br />

Bruchteil an wertvollen Rohstoffen,<br />

insbesondere Wasser, benötigt.<br />

Darüber hinaus tragen Insekten zur<br />

Förderung der Kreislaufwirtschaft<br />

bei. Larven der Schwarzen Soldatenfliege<br />

verwerten zugelassene<br />

Reststoffe aus der Landwirtschaft<br />

und aus der Lebensmittelindustrie.<br />

Sie erzeugen daraus hochwertige<br />

Nährstoffe und können als Bestandteil<br />

von Futtermitteln der Nahrungskette<br />

wieder zugeführt werden.<br />

Weltweit schwinden infolge des Klimawandels<br />

Flächen zur Sicherung<br />

der Nahrungsgrundlage. Auch in<br />

Europa stehen landwirtschaftliche<br />

Flächen aufgrund des zunehmenden<br />

Wassermangels stark unter<br />

Druck. Das in der Aufzucht von<br />

Nutzinsekten angewandte „Vertical<br />

Farming“ macht es möglich, dass<br />

für die Erzeugung von Tierfutter<br />

weniger landwirtschaftliche Nutzflächen<br />

beansprucht werden.<br />

Insekten in der Nahrungskette?<br />

– Es liegt in der Hand des<br />

Verbrauchers<br />

In Frankreich und in den Niederlanden<br />

sind bereits Lebensmittel von<br />

Tieren erhältlich, die Futtermittel auf<br />

Insektenbasis bekommen haben.<br />

Mit ihrer Kaufentscheidung für solche<br />

Erzeugnisse haben Verbraucher<br />

die Möglichkeit, nachhaltigere Formen<br />

der Landwirtschaft und der<br />

Tierhaltung direkt zu unterstützen.<br />

Auf <strong>Deutschland</strong>s größtem Volksfest,<br />

dem Oktoberfest, wurden im<br />

letzten Jahr bereits Fische verkauft,<br />

die Insektenlarven von FarmInsect<br />

erhalten haben. Auch hier sind<br />

Gastroanbieter immer stärker angehalten,<br />

ihre Produktpalette nachhaltiger<br />

zu gestalten. Der Ansatz,<br />

Insekten als Eiweißkomponente im<br />

Tierfutter zu verwenden, kann die<br />

Akzeptanz gegenüber Insekten in<br />

der Nahrungskette steigern.<br />

Insektenmastanlagen als Teil<br />

einer innovativen Landwirtschaft<br />

FarmInsect verfolgt die Mission,<br />

Mastanlagen für Insektenlarven in<br />

bestehende landwirtschaftliche<br />

Betriebe zu integrieren. Gekoppelt<br />

mit Biogassystemen und weiteren<br />

Quellen für regenerative Energien,<br />

lassen sich so ungenutzte Reste von<br />

wertvollen Rohstoffen bestmöglich<br />

verwerten und tierische Eiweißkomponenten<br />

für Futtermittel nachhaltig<br />

und regional erzeugen.<br />

farminsect.eu


12<br />

Das Leid der Tiere muss ein Ende haben<br />

Gastbeitrag<br />

Eingepfercht in enge Metallkäfige,<br />

ohne Bewegungsfreiheit, ohne<br />

Tageslicht und ohne frische Luft:<br />

Was wie ein Horrorroman klingt,<br />

ist für Millionen Tiere in <strong>Deutschland</strong><br />

bittere Realität, berichtet<br />

der Deutsche Tierschutzbund.<br />

Allein 1,8 Millionen Zuchtsauen<br />

fristen ihr halbes Leben unter unwürdigen<br />

Bedingungen. Ihre Aufgabe:<br />

Ferkel werfen, ungefähr 53<br />

Millionen jährlich. Dafür müssen<br />

die so klugen, neugierigen Schweine<br />

unfassbares Leid ertragen. Ein<br />

weiches Nest aus Stroh für ihre<br />

Ferkel bauen – das ist in der gnadenlosen<br />

Tortur aus Zucht und Mast<br />

nicht vorgesehen. Spätestens nach<br />

21 Tagen nimmt man der Muttersau<br />

ihren Nachwuchs weg. Erbringt sie<br />

nicht mehr die geforderte „Produktionsleistung“<br />

von durchschnittlich<br />

30 Ferkeln pro Jahr, wird sie<br />

geschlachtet.<br />

Leidvolle Schicksale der Tiere<br />

Doch es sind nicht nur die Schweine,<br />

die ein so grauenvolles Schicksal<br />

ertragen müssen. Auch Rinder<br />

und Hühner leben in der gegenwärtigen<br />

Massentierhaltung unter<br />

katastrophalen Bedingungen. Überhaupt<br />

gelten Tiere in der Landwirtschaft<br />

meist nur noch als billiges<br />

Massenprodukt, wortwörtlich als<br />

Nutztiere. Sie sind zu reinen Produktionsgütern<br />

verkommen. Für die<br />

Industrie zählt das einzelne Tierleben<br />

kaum mehr etwas.<br />

Die Hintergründe dafür liegen im<br />

System. Über Jahrzehnte hinweg<br />

wurde die Tierhaltung auf immer<br />

höhere Leistungen zu immer niedrigeren<br />

Preisen ausgerichtet. Das Ergebnis<br />

ist eine Maschinerie mit enger<br />

Taktung. Alles hat seine exakten<br />

Abläufe, die entweder gegenseitig<br />

voneinander abhängig sind oder innerhalb<br />

einer Produktionskette von<br />

wenigen Unternehmen gesteuert<br />

werden. Statt kleiner Bauernhöfe<br />

gibt es große Produktionshallen, in<br />

denen die Tiere gehalten werden.<br />

Statt kleiner regionaler Strukturen<br />

verläuft die tierische Erzeugung<br />

hoch spezialisiert und dezentralisiert.<br />

Hochgezüchtete Tiere, gehalten<br />

auf sehr engem Raum und in<br />

riesigen Beständen, sind die Folge.<br />

Hohe Anfälligkeit für<br />

Krankheiten<br />

Es ist nahezu unausweichlich, dass<br />

die schlechten Haltungsbedingungen<br />

und die Hochleistungszucht die<br />

Tiere anfällig für Infektionskrankheiten<br />

machen. Hohe Haltungsdichten<br />

und große Tiergruppen erleichtern<br />

es zudem Krankheitserregern, sich<br />

rasant auszubreiten. Um die Infektionsraten<br />

einzudämmen, werden<br />

Antibiotika eingesetzt. Insbesondere<br />

beim Mastgeflügel verwenden<br />

die Tierhalterinnen und Tierhalter<br />

sehr häufig die für den Menschen so<br />

wichtigen Reserveantibiotika – dies<br />

nicht selten auch vorbeugend.<br />

Neues Gesetz von 2023<br />

führt in die Irre<br />

Zudem müssen die Tiere oft über<br />

weite Strecken transportiert werden,<br />

zum Beispiel vom Aufzuchtbetrieb<br />

zum Mastbetrieb und vom<br />

Mastbetrieb zum Schlachthof. Das<br />

Ferkel in Massentierhaltung<br />

neue Tierhaltungskennzeichnungsgesetz<br />

aus dem Jahr 2023 hat in<br />

Bezug auf Tiertransporte nichts<br />

geändert. Und bezüglich der Tierhaltung<br />

bildet die Kennzeichnung<br />

lediglich den Status quo ab. „Sie<br />

verhilft keinem einzigen Tier zu einem<br />

besseren Leben“, bemängelt<br />

Thomas Schröder, Präsident des<br />

Deutschen Tierschutzbundes. Vielmehr<br />

werden die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher in die Irre geführt.<br />

So kommt eine YouGov-Umfrage im<br />

Auftrag des Tierschutzbundes zu<br />

dem Ergebnis, dass rund 40 Prozent<br />

der Befragten davon ausgehen,<br />

dass Schweine in der Haltungsstufe<br />

„Stall“ regelmäßig ausgewechseltes<br />

Stroh und Einstreu bekommen. Und<br />

rund ein Drittel ist der Auffassung,<br />

dass die Kennzeichnung nicht nur<br />

die Haltung, sondern auch Transport,<br />

Schlachtung und Zucht einbeziehe.<br />

Genau hier liegt aber der<br />

Irrtum.<br />

Grundsätzlicher Umbau der<br />

Nutztierhaltung nötig<br />

Ob Stallbedingungen, Verstümmelungen<br />

oder Betäubungsmethoden<br />

auf dem Schlachthof – die Liste der<br />

Grausamkeiten in der konventionellen<br />

Tierhaltung lässt sich beliebig<br />

fortsetzen. Gemeinsam können wir<br />

diesen Kreislauf des Leids durchbrechen.<br />

Es braucht einen grundlegenden<br />

und tiergerechten Umbau<br />

der Tierhaltung.<br />

Eine Forderung übrigens, die sich<br />

auch im Koalitionsvertrag der<br />

Bundesregierung spiegelt. Wörtlich<br />

heißt es dort: „Wir wollen die<br />

Landwirte dabei unterstützen, die<br />

Nutztierhaltung in <strong>Deutschland</strong> artgerecht<br />

umzubauen.“ Bereits 2020<br />

hatte das Kompetenznetzwerk<br />

Nutztierhaltung (die sogenannte<br />

Huhn schaut aus Käfig<br />

Shutterstock/Ggamies<br />

Borchert-Kommission) Wege aufgezeigt,<br />

wie der Umbau zu einer<br />

nachhaltigen Landwirtschaft mit<br />

höheren Tierschutzstandards gelingen<br />

könnte. Nicht erst heute,<br />

sondern schon damals herrschte<br />

die Überzeugung vor, dass Handel<br />

und Discounter ihre ethische<br />

Verantwortung wahrnehmen und<br />

auf Billigangebote verzichten müssten,<br />

denn jede Preissenkung senkt<br />

das Tierschutzniveau.<br />

Gesetzgeber ist gefragt<br />

Ganz in diesem Sinne sind auch<br />

die Forderungen des Deutschen<br />

Tierschutzbundes: Grundsätzlich<br />

braucht es eine Tierschutzgesetzgebung,<br />

die höhere, tiergerechte<br />

Standards in der Haltung vorschreibt<br />

und damit die Tiere wirklich<br />

schützt. Ein Umbau der Tierhaltung<br />

muss zudem so gestaltet<br />

werden, dass Tiertransporte nach<br />

Möglichkeit vermieden werden.<br />

So ein System- und Paradigmenwechsel<br />

in der Landwirtschaft ist<br />

überfällig. Eine nachhaltige Strategie<br />

weg von Billigproduktion hin zu<br />

mehr Tierschutz hat zum Wohle der<br />

Tiere höchste Priorität. Hier gilt es<br />

auch, diejenigen Landwirte, die in<br />

bessere Haltungsbedingungen für<br />

die Tiere investieren, ausreichend<br />

zu entlohnen. Dafür braucht es die<br />

entsprechenden Finanzmittel, die<br />

beispielsweise aus einer erhöhten<br />

Mehrwertsteuer auf tierische Produkte<br />

gewonnen werden können.<br />

Da Steuereinnahmen nie zweckgebunden<br />

sind, wäre entscheidend,<br />

dass zusätzliche Einnahmen tatsächlich<br />

dem Tierschutz zugutekommen<br />

und nicht nur Haushaltslöcher<br />

stopfen.<br />

Vermehrt pflanzlich<br />

ernähren<br />

Damit ist es aber nicht<br />

genug. Der Gesetzgeber<br />

muss endlich ein<br />

gesetzliches Verbot<br />

für das Anbieten tierischer<br />

Produkte als<br />

Billigware sowie die<br />

transparente und verlässliche<br />

Kennzeichnung<br />

auf tierischen<br />

Produkten etablieren.<br />

Last but not least bedarf<br />

es der Schaffung<br />

weiterer Anreize, um<br />

generell die Tierhaltung<br />

erheblich zu reduzieren<br />

und die pflanzenbasierte<br />

Ernährung<br />

zu stärken. So müsse<br />

der Mehrwertsteuersatz<br />

auf eben jene sieben<br />

Prozent abgesenkt werden, der<br />

auch für andere Lebensmittel gilt.<br />

Das käme zudem vielen besorgten<br />

Sozialpolitikern entgegen, die wegen<br />

einer Preissteigerung beim Fleisch<br />

Verwerfungen ahnen: Es gibt eben<br />

kein Menschenrecht auf Fleisch,<br />

aber sehr wohl eines auf Ernährung.<br />

Edwin Tan


Die Baumkronen werden lichter<br />

WALD | VON ANDREA VON GERSDORFF<br />

Ein Drittel der deutschen Landfläche ist von<br />

Wäldern bedeckt. Nur ist es um sie aufgrund<br />

verschiedener Einflüsse weiterhin nicht besonders<br />

gut bestellt. Dabei ist ein intakter und<br />

gesunder Baumbestand wichtig für Klimaschutz,<br />

Menschen und Umwelt.<br />

Es könnte eine gute Nachricht sein: Laut Waldzustandsbericht<br />

von 2023 gibt es keine Verschlechterung<br />

beim Zustand des deutschen<br />

Waldes. Aber: Es gibt auch keinerlei Verbesserung.<br />

Nach wie vor kann nur einer von fünf<br />

Bäumen als gesund bezeichnet werden. Gerade<br />

die Situation von Buchen und Eichen hat sich<br />

weiter verschlechtert. Mit einem Anteil von 46<br />

Prozent deutlich geschädigter Kronen weist die<br />

Buche den höchsten Schadensanteil unter den<br />

Laubbäumen auf. Bei den Eichen beträgt er 44<br />

Prozent. Unter den Nadelbäumen stieg bei der<br />

Fichte der Anteil von 40 auf 43 Prozent. Nur bei<br />

den Kiefern sank die sogenannte Verlichtung von<br />

Kronen von 28 auf 24 Prozent.<br />

Das Absterben von Bäumen und Wäldern hängt<br />

insbesondere mit Extremsituationen wie Dürre<br />

und Trockenheit zusammen. Es gibt zu wenig<br />

Wasser in den Bodentiefen, Feinwurzeln trocknen<br />

aufgrund von Dürre ein, aber auch Borkenkäfer<br />

und Wildverbiss setzen dem Wald zu.<br />

Gesunde Wälder halten Luft und Boden rein.<br />

Auch privat kann man<br />

etwas für den Wald tun.<br />

iStock / Olga Gorkun<br />

Mehrfacher Nutzen<br />

Dabei spielt der Wald für Klima, Umwelt und<br />

Menschen eine wichtige Rolle. Zwar erstrecken<br />

sich die größten Wälder der Erde ganz woanders:<br />

Es sind die Regenwälder im Kongo und in Australien,<br />

im Amazonas und in Sibirien sowie der<br />

kontinentale Küstenwald in Kanada. Doch da<br />

<strong>Deutschland</strong> zu den Ländern mit hohem Pro-<br />

Kopf-Ausstoß von CO2 zählt, sind auch deutsche<br />

Wälder für die Reduktion von CO2-Emissionen<br />

von Bedeutung, indem sie Kohlenstoff in Bäumen<br />

und Unterholz speichern.<br />

Gesunde Wälder sorgen ferner für Biodiversität<br />

sowie für den Schutz und die Reinhaltung von<br />

Boden und Luft. Für den Menschen, gerade auch<br />

für Allergiker, Asthmatiker und Neurodermitis-<br />

Patienten, wirken sich Spaziergänge im Wald<br />

positiv auf Wohlbefinden und Immunsystem,<br />

Herz und Psyche aus.<br />

Gemeinsam was tun<br />

Damit der Wald auf die klimatischen Bedingungen<br />

besser vorbereitet ist, strebt die<br />

Bundesregierung einen klimaangepassten Waldumbau<br />

an, bei dem aus reinen Laub- oder Nadelwäldern<br />

Mischwälder werden. Zu Maßnahmen<br />

gegen Wildverbiss zählen eine Jagd, bei der sich<br />

Wald und Wild im Gleichgewicht befinden, sowie<br />

Zäunungen. Auch privat kann man etwas tun, indem<br />

man auf die FSC-zertifizierte Herkunft von<br />

Hölzern oder Papier achtet, Baumpflanzaktionen<br />

unterstützt, Müll im Wald einsammelt und dort<br />

keinen Gartenmüll ablädt, durch den sich fremde<br />

Baum- und Pflanzenarten ansiedeln, die heimische<br />

Pflanzen verdrängen.<br />

<br />

13<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Aufforstungsprojekt mit Herz und Vision<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

In einer Zeit, in der der Klimawandel<br />

eine der größten Herausforderungen<br />

unserer Generation<br />

darstellt, setzt das Projekt „Viva<br />

la Wald“ ein starkes Zeichen für<br />

Nachhaltigkeit. Das regionale<br />

Aufforstungsprojekt verfolgt das<br />

Ziel, die Wälder der Region zu<br />

schützen und zu erweitern. Dabei<br />

stehen nicht nur ökologische,<br />

sondern auch soziale Aspekte im<br />

Vordergrund.<br />

Hinter Viva la Wald stehen die beiden<br />

Gründer Sebastian und Frederik,<br />

deren Leidenschaft für den<br />

Wald und die Natur tief verwurzelt<br />

ist. Sie glauben fest daran, dass<br />

jeder Baum zählt und dass gemeinschaftliches<br />

Engagement die<br />

Grundlage für nachhaltigen Erfolg<br />

bildet. Hier werden nicht nur Bäume<br />

gepflanzt, sondern auch die Samen<br />

einer besseren Zukunft gesät.<br />

Jeder Baum, der gesetzt wird, trägt<br />

zur Reduktion von CO2 bei, fördert<br />

die Biodiversität und verbessert<br />

das lokale Klima.<br />

Kooperationen für Nachhaltigkeit<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des<br />

Erfolges sind die vielfältigen Kooperationen<br />

mit Unternehmen, die<br />

diese Vision teilen. Diese Zusammenarbeit<br />

betont das gemeinsame<br />

Engagement für Nachhaltigkeit<br />

und zeigt, wie Unternehmen aktiv<br />

zur Verbesserung der Umwelt beitragen<br />

können. Dabei kann jeder<br />

selbst mit anpacken und zusammen<br />

mit den beiden Gründern<br />

die Bäume im Rahmen von Baumpflanzaktionen<br />

selbst pflanzen.<br />

Viva la Wald ist stets auf der Suche<br />

nach neuen Unterstützern, die sich<br />

der Mission anschließen möchten.<br />

Ob Unternehmen, Organisationen<br />

oder Privatpersonen – jeder kann<br />

einen Beitrag leisten und Teil dieser<br />

Bewegung werden. Die Pflanzaktionen<br />

bieten nicht nur die Möglichkeit,<br />

aktiv am Umweltschutz<br />

mitzuwirken, sondern auch, sich<br />

mit Gleichgesinnten zu vernetzen<br />

und gemeinsam etwas Großes zu<br />

bewirken.<br />

Erinnerung an die Unterstützung<br />

Als Andenken an den guten Beitrag<br />

bekommt jeder einen Baumtaler,<br />

welcher als Symbol für die gepflanzten<br />

Bäume steht. Diese können<br />

auch über die eigene Website<br />

erworben und zum Beispiel zu besonderen<br />

Anlässen wie Hochzeiten,<br />

Geburtstagen oder Weihnachten<br />

verschenkt werden.<br />

Im Herbst und Frühjahr ist die<br />

Pflanzzeit, in der die zahlreichen<br />

Bäume gesetzt werden. Über den<br />

eigenen WhatsApp-Newsletter werden<br />

alle Unterstützenden regelmäßig<br />

über den Fortschritt und kommende<br />

Pflanztermine informiert.<br />

Viva la Wald ist mehr als nur ein Aufforstungsprojekt.<br />

Es ist eine Bewegung<br />

für den Wald, für die Natur<br />

und für eine lebenswerte Zukunft.<br />

Gemeinsam mit Partnern und Unterstützern<br />

werden die Wälder von<br />

morgen gepflanzt und ein wertvoller<br />

Beitrag zum Erhalt der Umwelt<br />

geleistet.<br />

Sebastian (li.) und Frederik,<br />

die Gründer von Viva la Wald<br />

Alle sind eingeladen, Teil dieser grünen<br />

Vision zu werden. Unterstützen<br />

Sie Viva la Wald, und gestalten Sie<br />

gemeinsam eine nachhaltige Zukunft<br />

– Baum für Baum.<br />

www.vivalawald.de


14<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

64 Prozent aller<br />

Verpackungsabfälle wurden im Jahr<br />

2021 in der EU recycelt. <strong>Deutschland</strong><br />

befand sich 2021 mit einer Quote von<br />

67,9 Prozent im Mittelfeld der<br />

EU-Mitgliedsstaaten.<br />

Quelle: www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/Muell_<br />

und_Recycling.html; Zugriff: 07.06.2024<br />

Schon gewusst?<br />

Mit 86 Prozent<br />

an begrünter Stadtfläche<br />

hat Siegen den höchsten<br />

Anteil unter den<br />

deutschen Städten. Das<br />

entspricht etwa 980<br />

Quadratmetern pro Kopf.<br />

Quelle: https://dieweltkarte.de/blogs/news/<br />

grunste-stadte-deutschlands; Zugriff: 07.06.2024<br />

Etwa 75 Prozent<br />

des Mülls im Meer besteht<br />

aus Plastik. Jedes Jahr<br />

gelangen zwischen 5 und 12<br />

Millionen Tonnen Plastik in<br />

die Ozeane.<br />

Quelle: www.wwf.de/themen-projekte/plastik/<br />

plastikmuell-im-meer; Zugriff: 07.06.2024<br />

Die fahrradfreundlichste Stadt<br />

<strong>Deutschland</strong>s unter den Metropolen ist Bremen,<br />

gefolgt von Frankfurt am Main und Hannover.<br />

Münster ist auf dem ersten Platz bei den Städten<br />

über 200.000 Einwohnenden.<br />

Quelle: www.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2022-nur-metropolen-werdenfahrradfreundlicher;<br />

Zugriff: 07.06.2024<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Die Zukunft der Mobilität im Fokus<br />

Die EUROBIKE ist die führende<br />

Leitmesse der Fahrradwelt. Dennoch<br />

haben auch andere raumsparende<br />

und umweltfreundliche<br />

Verkehrsmittel in der jüngeren<br />

Vergangenheit erhebliche Entwicklungen<br />

gezeigt. Feine, kleine, wendige<br />

Fahrzeuge und Transporthilfen<br />

werden immer beliebter – vor allem<br />

in Städten, in denen Autos sich<br />

stauen und Parkplätze rar sind. Sie<br />

sind wirtschaftlich, umwelt- und<br />

klimafreundlich. Sie sind ECO: ökonomisch<br />

und ökologisch sinnvoll.<br />

Leichtfahrzeuge, Senioren-Scooter,<br />

Kinderroller, Einräder und Rollatoren<br />

gehören, finden zunehmend<br />

Anwendung im gewerblichen Bereich.<br />

Vom 3. bis 7. Juli haben Besuchende<br />

der EUROBIKE die Gelegenheit,<br />

in Frankfurt die neuesten<br />

Entwicklungen zu erleben und auf<br />

dem Test-Track im Wortsinne zu<br />

„er-fahren“. Unter dem Motto „Mit<br />

Gerät und Material zur Arbeit“ zeigt<br />

die Sonderausstellung „Ecomobility<br />

Experience Gallery“ in der größten<br />

Frankfurter Messehalle 8, wie vielseitig<br />

die Einsatzmöglichkeiten der<br />

Ecomobile im gewerblichen Bereich<br />

sind. Kurze Informationsveranstaltungen,<br />

sogenannte Ecomobility<br />

Talks, geführte Rundgänge und<br />

ein umfassendes Konferenzformat<br />

bieten zusätzliches Wissen und<br />

Green<br />

world<br />

tour<br />

Austauschmöglichkeiten.<br />

die nachhaltigkeitsmesse 2024<br />

Ecomobility umfasst eine breite<br />

Palette von Fahrzeugen und Mobilitätshilfen,<br />

die den Mobilitäts- und<br />

Transportbedarf umwelt- und ressourcenschonend<br />

decken und dabei<br />

wenig Raum beanspruchen.<br />

Diese innovativen Lösungen, zu<br />

denen Lastenanhänger, elektrische<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

EUROBIKE: 3.–7. Juli 2024<br />

Messe Frankfurt<br />

www.eurobike.com<br />

Berlin 7. + 8. September<br />

Hamburg 28. + 29. September<br />

München 3. + 4. Oktober<br />

Münster 12. + 13. Oktober


15<br />

IMPRESSUM<br />

KOMMENTAR<br />

Die Zwillingsstrategie<br />

Unternehmen suchen immer Trends, die ihnen neues<br />

Wachstum versprechen oder mehr Effizienz. Aus<br />

der Nachhaltigkeit leiten viele die Aussicht auf<br />

neue Produkte und Dienstleistungen ab,<br />

aber auch auf geringere Kosten durch<br />

einen sparsameren Ressourceneinsatz.<br />

Noch viel mehr treiben aber<br />

die Digitalisierung und mittlerweile<br />

vor allem die Künstliche Intelligenz<br />

die Fantasien an. Packt man beide<br />

Trends zusammen, ist eine knackige<br />

Strategie geboren: die „Twin-Transformation“.<br />

Und schon gibt es auch<br />

eine Studie, die allen Unternehmen, die<br />

sich entsprechend ausrichten, recht gibt.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

Das Smarter Service Institut und die Mind Digital Beratung<br />

haben herausgefunden, dass 60 Prozent der<br />

Mittelständler, die die Strategie der Twin-Transformation<br />

fahren, profitabel wachsen. Für<br />

jedes dritte Unternehmen ist sie sogar<br />

der wichtigste Erfolgstreiber. Nachhaltigkeit<br />

sehen demzufolge 90<br />

Prozent der Firmen als Zukunftsinvestition,<br />

die neue Wettbewerbsvorteile<br />

schafft, Kunden bindet und<br />

ihnen den Zugang zu Finanzierungen<br />

vereinfacht. Ebenso werden nachhaltige<br />

Unternehmen als Arbeitgeber<br />

attraktiver. Also: Machen wir unsere<br />

Wirtschaft nachhaltig digital!<br />

Projektmanagement Laura Colantuono, laura.colantuono@reflex-media.net Redaktion Jens Bartels, Michael<br />

Gneuss, Katharina Lehmann, Katja Reichgardt, Andrea von Gersdorff Layout Lydia Krüger, grafik@reflex-media.net<br />

Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / treety Druck Badische Neueste Nachrichten Badendruck<br />

GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen<br />

Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin,<br />

T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 23. Juni 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.<br />

Der Reflex Verlag und die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell<br />

unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews,<br />

Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen<br />

beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich.<br />

Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.<br />

UNSERE NÄCHSTE<br />

AUSGABE<br />

IT-Sicherheit<br />

In der Ausgabe<br />

„IT-Sicherheit“ klärt<br />

die Redaktion des<br />

Reflex Verlags über<br />

zielführende Technologien,<br />

Lösungen und<br />

Dienstleistungen auf,<br />

mit denen staatliche<br />

Stellen ihre IT-Systeme-<br />

und Netzwerke,<br />

Versorger ihre kritischen<br />

Infrastrukturen<br />

und Verantwortliche<br />

aus Wirtschaft und<br />

Industrie ihre datengetriebenen<br />

Geschäfts-,<br />

Kommunikations-,<br />

Liefer- sowie<br />

Produktionsprozesse<br />

cybersicher schützen<br />

können.<br />

Erfahren Sie mehr<br />

am 26. Juni im<br />

Handelsblatt.<br />

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Unsere Ausgaben<br />

finden Sie auch auf<br />

unserem Reflex-Portal:<br />

www.reflex-portal.de<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Wir sind dabei<br />

Vetter Pharma-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG4<br />

Schützenstraße 87<br />

88212 Ravensburg<br />

www.vetter-pharma.com<br />

Klüh Service<br />

Management GmbH5<br />

Am Wehrhahn 70<br />

40211 Düsseldorf<br />

www.klueh.de<br />

NürnbergMesse GmbH6<br />

Messezentrum 1<br />

90471 Nürnberg<br />

www.fachpack.de/de-de/besuchen<br />

Tetra Pak GmbH7<br />

Frankfurter Straße 85<br />

65239 Hochheim am Main<br />

www.tetrapak.com<br />

Melitta Group Management<br />

GmbH & Co. KG 8 & 9<br />

Marienstraße 88<br />

32425 Minden<br />

www.melitta-group.com<br />

Forum Moderne<br />

Landwirtschaft e. V.10<br />

Fanny-Zobel-Straße 7<br />

12435 Berlin<br />

www.moderne-landwirtschaft.de<br />

FarmInsect GmbH11<br />

Münchner Straße 10<br />

85232 Bergkirchen<br />

farminsect.eu<br />

Deutscher Tierschutzbund e. V.12<br />

In der Raste 10<br />

53129 Bonn<br />

www.tierschutzbund.de/tierethemen/tiere-in-der-landwirtschaft<br />

Mager & Rentsch OHG13<br />

Telefon: +49 (0)171 / 5138768<br />

www.vivalawald.de<br />

EUROBIKE14<br />

Messe Frankfurt<br />

60327 Frankfurt am Main<br />

www.eurobike.com<br />

Autarkia Green World gGmbH14<br />

Fabrikstraße 3<br />

48599 Gronau<br />

www.autarkia.info<br />

Aktion <strong>Deutschland</strong> Hilft e. V.16<br />

Willy-Brandt-Allee 10–12<br />

53113 Bonn<br />

www.aktion-deutschland-hilft.de


© arche noVa/Axel Fassio<br />

Nothilfe ist gut – Vorsorge ist besser<br />

Aktion <strong>Deutschland</strong> Hilft leistet Nothilfe nach schweren Katastrophen<br />

und hilft Familien, sich besser zu schützen. Erdbebensicheres Bauen rettet<br />

Leben. Getreidespeicher wappnen gegen Hunger. Und Hygieneprojekte<br />

bekämpfen Krankheiten und Seuchen. Das verhindert Leid, noch bevor es<br />

geschieht. Helfen Sie vorausschauend. Werden Sie Förderer!<br />

Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30<br />

Jetzt Förderer werden: www.Aktion-<strong>Deutschland</strong>-Hilft.de

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