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Cooking + Catering Inside 03/24

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<strong>03</strong> <strong>24</strong><br />

9,50 EUR<br />

DAS BRANCHEN-MAGAZIN FÜR CATERING UND GV<br />

CATERER DES<br />

JAHRES 20<strong>24</strong><br />

Jetzt wieder<br />

bewerben!<br />

OLYMPIADE PARIS 20<strong>24</strong><br />

Im <strong>Catering</strong><br />

zum Erfolg<br />

verpflichtet<br />

14 AUSZEICHNUNG<br />

Tolle Konzepte beim<br />

diesjährigen Weltverb-<br />

Esserer-Wettbewerb.<br />

28 TALENTE<br />

Marc Muijrers,<br />

Chef von „Young<br />

Talents“, im Interview.<br />

36 PARTYSERVICE<br />

Wolfgang Finken vom<br />

Partyservicebund zur<br />

Lage der Branche.<br />

38 FACHKRÄFTE<br />

Mit kreativem Recruiting<br />

die Mitarbeitergewinnung<br />

deutlich verbessern.


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EDITORIAL 3<br />

„PARIS 20<strong>24</strong>“ ZEIGT DEUTLICH<br />

FLAGGE FÜR DAS CATERING<br />

Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />

Das möchte man im Rückgriff<br />

auf diesen, anlässlich eines internationalen<br />

Sportturniers geschriebenen<br />

und oft gespielten<br />

Musik-Titel sagen, wenn es um<br />

die Olympischen und Paralympischen<br />

Spiele in Paris in diesem<br />

Sommer geht. Und die Frage<br />

stellt sich mit Blick auf die Kulinarik<br />

und das <strong>Catering</strong>. Wenn<br />

man schon im Mutterland der<br />

gastronomischen Genüsse zu<br />

Gast ist, dann sollte doch diesmal<br />

auch die gastronomische Versorgung<br />

der tausenden von Athle-<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur<br />

krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

zepten eine Art von Startschuss<br />

für Veränderungen im ganzen Restaurantwesen<br />

geben so können.<br />

Niemand muss aber befürchten,<br />

dass wegen der Food Vision-<br />

Ansprüche an das <strong>Catering</strong> in<br />

Sachen umweltmäßiger und sozialer<br />

Nachhaltigkeit, oder auch des<br />

Schwerpunktes auf vegetarischer<br />

Kost, in Frankreich die kulinarischen<br />

Genüsse leiden könnten<br />

oder beschränkt würden. Das wäre<br />

für die Franzosen eine nationale<br />

Schande. Und síe werden sowohl<br />

in den traditionellen Medien als<br />

auch in Social Media dafür sor-<br />

FOTO: LPV<br />

ten, Betreuern und Besuchern<br />

eine ganz andere Aufmerksamkeit<br />

bekommen, als das sonst bei<br />

solchen Events der Fall ist. Und<br />

es könnte tatsächlich auch so<br />

kommen, denn das Olympische<br />

Komitee hat es sich schon nicht<br />

nehmen lassen, zu den beiden<br />

Sportevents erstmals seine so genannte<br />

„Food Vision“ zu entwerfen.<br />

Und man ist entschlossen,<br />

diese gemeinsam mit Caterer Sodexo<br />

Live! in die Tat umzusetzen.<br />

Dass dabei auch hochkarätige<br />

Köche mit an Bord sind, versteht<br />

sich wohl von selbst. Da könnte<br />

ich mir schon vorstellen, dass<br />

so manche schöne Geschichte<br />

im TV laufen wird, mit der sich<br />

die Sport-Berichterstattung sehr<br />

bunt ergänzen lassen wird. Und<br />

vielleicht verschlägt es dann ja<br />

auch so manchen unserer beliebten<br />

Fernseh-Köche nach Paris.<br />

Die können sich dann durch die Stationen<br />

testen, oder es gelingt, bei guter<br />

Vorbereitung, den einen oder anderen<br />

dort bei Sodexo Live! oder einem(r) der<br />

berühmten Kolleg:innen mitkochen zu<br />

lassen. Ich bin sicher, dass in den entsprechenden<br />

Redaktionen die Vorbereitungen<br />

laufen und so mancher Spitzenkoch<br />

sich freuen wird, anlässlich Paris<br />

20<strong>24</strong> in der französischen Hauptstadt<br />

zu sein. Bei einer ganzen Reihe der Kolleg:innen<br />

gibt es außerdem viele intensive<br />

Beziehungen in den Sport hinein, sodass<br />

es auch auf dieser Basis in Paris zu<br />

interessanten Treffen kommen könnte.<br />

Ich finde es durchaus positiv, dass die<br />

Organisatoren sich vor dieser Olympiade<br />

samt Paralympics erstmals so intensive<br />

Gedanken zum Thema <strong>Catering</strong><br />

gemacht haben und mit so vielen konkreten<br />

Zielen an die Arbeit gehen, wie<br />

noch nie. Es ist sicherlich mutig, dass<br />

man sich zutraut, mit den eigenen Kon-<br />

gen, dass Kulinarik und <strong>Catering</strong><br />

bei den Spielen thematisch eine<br />

wichtige Rolle spielen. Das ist<br />

natürlich auch nicht ganz ungefährlich,<br />

denn jedermann weiß,<br />

dass auch Kleinigkeiten, die nicht<br />

gut sind, schnell viral gehen und<br />

aufgebauscht werden können. Da<br />

heißt es Daumen drücken! Eher auf<br />

seine langjährige Erfahrung mit internationalen<br />

Events setzt der Caterer<br />

des Deutschen Hauses in Paris,<br />

Angerer & Obermayr. Das Münchner<br />

Familienunternehmen, das<br />

sich auf solche Events spezialisiert<br />

hat, erschreckt es auch nicht, dass<br />

das Deutsche Haus diesmal in<br />

Wahrheit ein ganzes Rugby-Stadion<br />

ist, in dem mehr als 40 Meter<br />

Buffet und vier Bars bespielt werden<br />

müssen. Spannende Geschichten<br />

und viele Anekdoten dazu wird<br />

es sicher zu erzählen geben: Wenn<br />

nicht jetzt, wann dann?<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


INHALT 3/20<strong>24</strong><br />

FOTOS: paris.20<strong>24</strong>.org, Ben Mangelsdorf, Canva, Anja Köhler, Beyond Meat<br />

18<br />

COMMUNITY<br />

COMMUNITY<br />

CENTER<br />

CONCEPTS<br />

06 WAS DIE<br />

BRANCHE<br />

BEWEGT<br />

Updates zur Fußball-EM,<br />

Neues rund um Bio,<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Regionalität, Personalien<br />

und Veränderungen,<br />

Rückblicke und spannende<br />

Kooperationen:<br />

Die Branche entwickelt<br />

sich vielfältig weiter.<br />

11 CATERER<br />

DES JAHRES<br />

Es ist soweit: Ab sofort<br />

können die Bewerbungen<br />

für den diesjährigen<br />

Caterer des<br />

Jahres eingereicht<br />

werden. Anmeldeschluss<br />

ist der 15. August. Wir<br />

haben die wichtigsten<br />

Informationen und Inhalte<br />

rund um die Bewerbung<br />

zusammengefasst.<br />

18 MEGA-EVENT<br />

IN PARIS<br />

Heißer und sportlicher<br />

Sommer: Im Land der<br />

Kulinarik werden Sodexo<br />

Live! als Caterer und<br />

Olympia-Partner sowie<br />

Angerer & Obermayr im<br />

Deutschen Haus während<br />

der Olympischen<br />

und Paralympischen<br />

Spiele Mammutaufgaben<br />

zu bewältigen haben.<br />

14 FINALE IN<br />

BERLIN<br />

WeltverbEsserer-Wett<br />

bewerb: Wir stellen die<br />

drei Besten vor.<br />

32 FAMILIEN-<br />

BUSINESS<br />

Drei Brüder haben mit<br />

der Werft1919 am<br />

Bodensee ihren Traum<br />

verwirklicht.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


INHALT AUSGABE 3/20<strong>24</strong> 5<br />

32<br />

42<br />

14 <strong>24</strong><br />

FOKUS FACHKRÄFTE<br />

und Personal planen<br />

COOKING<br />

<strong>24</strong> SO ISST MAN<br />

HEUTE<br />

Neben der Entscheidung<br />

im Tagesgeschäft,<br />

was gekocht wird und<br />

was die Gäste wann und<br />

wo essen sollen, müssen<br />

die Gastronomen<br />

auch die Entwicklung von<br />

Ernährungspräfenzen der<br />

Menschen im Auge<br />

behalten. Aktuelle Studien<br />

helfen hier weiter.<br />

CREATION<br />

42 FINGERFOOD<br />

Mit Anleihen aus aller<br />

Welt präsentieren sich<br />

angesagte Rezepturen der<br />

One-Bites zum Snacken.<br />

46 KARTOFFEL-<br />

PRODUKTE<br />

Kartoffeln und ihre innovativen<br />

Convenience-Varianten<br />

spielen eine wichtig<br />

Rolle in der Profi-Küche.<br />

CORPORATE<br />

64 KREATIV<br />

Die mobilen Front-<br />

<strong>Cooking</strong>-Stationen von<br />

Rieber sorgen mit Filtern<br />

und diversen Modulen<br />

für Vielfalt vor dem Gast.<br />

65 KREATIV<br />

Gastronomin Elena Derr<br />

inspirierte Papstar zu neuen<br />

To-Go-Verpackungen für<br />

Backwaren & mehr.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


6 COMMUNITY NEWS<br />

FUSSBALL-EM<br />

SKEPTISCHE<br />

GASTRONOMEN<br />

Vor der EM erwartete eine Mehrheit<br />

der gastgewerblichen Betriebe,<br />

die im Rahmen einer Dehoga-Umfrage<br />

aus ganz Deutschland<br />

befragt wurden, keine oder nur<br />

geringe direkte wirtschaftliche Effekte<br />

durch die EM. Bezogen auf die<br />

Gesamtbranche rechnen nur 15,5<br />

Prozent aller gastgewerblichen Betriebe<br />

mit positiven Impulsen durch<br />

die EM. 67,1 Prozent erwarten keine<br />

Auswirkungen. 17,4 Prozent wagen<br />

noch keine Prognose. Drei Viertel<br />

der Befragten gehen nicht von mehr<br />

Gästen (75,5 Prozent) oder mehr Umsatz<br />

(76,2 Prozent) aus. „Ein Großereignis<br />

wie die EM kann zum Teil<br />

auch Stammgeschäft verdrängen“,<br />

erklärt Dehoga- Präsident Zöllick. Es<br />

fänden weniger oder kürzere Kongresse<br />

statt, es kämen weniger Geschäftsreisende.<br />

Erwartungsgemäß<br />

zuversichtlicher als die Gesamtbranche<br />

zeigen sich die Hotels und<br />

Gastrobetriebe in den Spielorten.<br />

Hier erhofft sich fast jeder zweite<br />

TRANSGOURMET<br />

Unternehmer (46,3 Prozent) positive<br />

Impulse durch die EM. Diesen<br />

stehen 33,5 Prozent gegenüber, die<br />

das verneinen. 42,3 Prozent der Umfrageteilnehmer<br />

in einem der zehn<br />

Spielorte gehen von mehr Gästen<br />

aus, 40,5 Prozent sagen keine Veränderung<br />

voraus. 39 Prozent hoffen<br />

auf Umsatzzuwächse, 43,9 Prozent<br />

rechnen nicht mit einem EM-Umsatz-Plus.<br />

Besser gestimmt als der<br />

Durchschnitt geben sich auch die<br />

Stadt- und Tagungshotels sowie die<br />

getränkegeprägte Gastronomie.<br />

NEUES LABEL: „UNSERE REGION“<br />

Für eine klarere Definition hat<br />

Transgourmet kürzlich das neue Label<br />

„Unsere Region“ eingeführt. Der<br />

Lebensmittel-Großhändler möchte<br />

damit sein Engagement für regionale<br />

Vielfalt für die Kunden sichtbar und<br />

transparent machen. Gemäß dem<br />

Leitsatz „Auf gute Nachbarschaft“<br />

beruhe das Konzept auf drei entscheidenden<br />

Säulen:<br />

1. Klarheit & Transparenz: „Unsere Region“<br />

setze klare Standards für Regionalität<br />

– und diese würden bei jedem<br />

Lieferanten und dessen Produkten<br />

streng überprüft.<br />

2. Verbundenheit & Nähe: „Unsere<br />

Region“ soll sich individuell an die<br />

Kunden anpassen und das verfügbare<br />

Angebot aus deren unmittelbarer<br />

Umgebung zeigen, die vorher ermittelt<br />

werde.<br />

3. Herkunft & Werte: Die Auswahl der<br />

geeigneten Produkte soll auch auf den<br />

Geschichten und Werten der jeweiligen<br />

Partner basieren.<br />

SODEXO/GOODBYTZ<br />

FOODROBOTER<br />

IM EINSATZ<br />

In einer exklusiven Kooperation<br />

hat Sodexo gemeinsam mit dem<br />

Hamburger Food-Roboter-Startup<br />

GoodBytz erstmals einen vollautomatisierten<br />

Koch-Roboter an<br />

den Start gebracht. Ort des geschehens:<br />

Die Uniklinik Tübingen<br />

(UKT), langjähriger Sodexo-Kunde.<br />

Der Roboter bereitet alle Gerichte<br />

frisch zu, komplett eigenständig,<br />

ohne menschliche Handgriffe. Damit<br />

erweitert Sodexo die bestehende<br />

Essenversorgung am UKT um<br />

eine neue Anlaufstelle. Erstmals<br />

erhalten Mitarbeitende und Besuchende<br />

der Einrichtung rund um<br />

die Uhr frisch gekochtes, warmes<br />

Essen – auch während der Nachtschicht,<br />

wenn alles andere dort<br />

längst geschlossen ist.<br />

WELBILT<br />

BRAND IST<br />

DIRECTOR<br />

Tobias Brand, der bei Welbilt<br />

seit Ende 2022 den Vertrieb für<br />

alle Welbilt Marken in Deutschland<br />

leitet, hat inzwischen auch<br />

die Position des Director of Sales<br />

DACH-Region für das gesamte<br />

Welbilt-Portfolio übernommen, darunter<br />

Convotherm, Merrychef, Frymaster,<br />

Lincoln, Garland, Delfield,<br />

Merco, Multiplex, Crystal Tips und<br />

WMAXX. Mit dieser Personalentscheidung<br />

will Welbilt, Mitglied der<br />

Ali Group und einer der weltweit<br />

führenden Herstellern und Anbietern<br />

von professioneller Küchentechnik,<br />

sein Engagement in der<br />

DACH-Region stärken. Tobias Brand<br />

wird in seiner neuen Funktion weiterhin<br />

die Key Account Abteilung<br />

sowie die Global Strategic Accounts<br />

und Beverage in der DACH-Region<br />

leiten, teilt das Unternehmen mit.<br />

FOTOS: Transgourmet, Vila Vita Marburg<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COMMUNITY NEWS 7<br />

BIO-AHV-VERORDNUNG<br />

NEUE PRÄSENTATIONEN<br />

WEISEN DEN WEG<br />

Die neue Bio-Verordnung für die Außer-Haus-Verpflegung<br />

(AHV) soll für<br />

die gesamte Branche den Einstieg in<br />

die Bio-Küche erleichtern Die Initiative<br />

BioBitte des Bundesministeriums für<br />

Ernährung und Landwirtschaft zeigt<br />

in zwei umfassend überarbeiteten Präsentationen,<br />

wie die Zertifizierung und<br />

Kommunikation des Bio-Speisenangebots<br />

gelingen können und welche neuen<br />

Möglichkeiten der Kennzeichnung und<br />

Auszeichnung der Bio-Zutaten es gibt.<br />

Die 2023 in Kraft getretene Bio-Verordnung<br />

für die Außer-Haus-Verpflegung<br />

(Bio-AHVV) erhöht für Großküchen den<br />

Anreiz, überhaupt oder mehr Bio-Lebensmittel<br />

einzusetzen. Gleichzeitig ermöglicht<br />

die Bio-AHVV, den Bio-Anteil<br />

besser zu kommunizieren. Grundsätzlich<br />

ist dabei zwischen Kennzeichnung und<br />

Auszeichnung zu unterscheiden. Eine<br />

wesentliche Neuerung ist die Auswahl<br />

der Bio- Lebensmittel bzw. der Bio-Zutaten,<br />

die stets komplett in Bio-Qualität<br />

anzubieten sind (z. B. Bio-Kartoffeln oder<br />

Bio-Spaghetti). Diese werden gegenüber<br />

den Gästen etwa in Form einer Liste aller<br />

eingesetzten Bio-Zutaten transparent<br />

gemacht (=Kennzeichnung). Zusätzlich<br />

hat die Küche die Möglichkeit, mit Hilfe<br />

der neuen Bio-AHV-Logos den Bio-Anteil<br />

direkt an den Gast zu kommunizieren,<br />

mit Bronze bei einem Bio-Anteil von 20<br />

bis 49 Prozent, Silber bei 50 bis 89 Prozent<br />

und Gold bei 90 bis 100 Prozent<br />

(=Auszeichnung). Die als pdf-Dokument<br />

vorliegenden Präsentationen sollen es<br />

ermöglichen, die gesuchten Informationen<br />

schnell und unkompliziert zu finden<br />

– sie lassen sich auch für Vorträge nutzen.<br />

Die Präsentation „Bio-Kontrolle und<br />

Bio-Zertifizierung in der Außer-Haus-Verpflegung<br />

(AHV)“ erläutert, was beim Anbieten<br />

von Bio-Speisen grundsätzlich zu<br />

beachten ist. Anhand von praktischen<br />

Beispielen wird zudem anschaulich dargelegt,<br />

wie die Küchen ihr Bio-Angebot<br />

kennzeichnen und auszeichnen können.<br />

DEUTSCHE BAHN<br />

WEITER MIT<br />

ERDINGER<br />

Bereits mehr als zehn Jahre sind die<br />

Privatbrauerei Erdinger Weißbräu<br />

und die Deutsche Bahn AG Partner.<br />

Seitdem bieten sämtliche Bord-Bistros<br />

und -Restaurants der DB-Fernzüge<br />

als obergärige Biersorte exklusiv Erdinger<br />

Weißbier mit feiner Hefe und<br />

Erdinger Alkoholfrei an. Wohl eine<br />

wichtige Konstante inzwischen auch<br />

für die Gäste, die sich auf Reisen mit<br />

einem Bier erfrischen wollen. Inzwischen<br />

wurde die nach Einschätzung<br />

der beiden Partner in diesem Geschäft<br />

offenbar durchaus erfolgreiche Kooperation<br />

um drei weitere Jahre verlängert.<br />

„Als mittelständische Brauerei<br />

ist es uns eine Ehre, auch weiterhin<br />

das gastronomische Angebot an Bord<br />

der Deutschen Bahn mit unseren<br />

Weißbierspezialitäten zu bereichern.<br />

Die Marke Erdinger steht weltweit für<br />

bayerische Lebensfreude, Gastlichkeit<br />

und Brautradition“, sagt Steffen<br />

Meier, Vertriebsdirektor Gastronomie<br />

Deutschland und Österreich von<br />

Erdinger Weißbräu.<br />

6. LÖWENFESTIVAL<br />

ZU GAST<br />

IN KALLSTADT<br />

Es ist das wohl bedeutenste Kulinarik-Event<br />

in der Pfalz, zu dem sich<br />

kürzlich auf dem Weingut am Nil, das<br />

zum Unternehmen Vila Vita gehört,<br />

die nationale Koch-Elite versammelte,<br />

um den Gästen des Löwenfestivals<br />

kulinarischen Hochgenuss<br />

zu bescheren. Mit von der Partie in<br />

Kallstadt waren neben Frank Rosin,<br />

Hans Neuner, Kolja Kleeberg, Stefan<br />

Marquardt und Ralf Zacherl auch<br />

Nelson Müller und Ali Güngörmüs.<br />

Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein<br />

bildeten die äußere Kulisse,<br />

vor der die 1.500 Gäste fröhlich<br />

feiern konnten. Dabei gab es viel Vorfreude<br />

auf lukullische Genüsse der<br />

Extraklasse, kreiert von namhaften<br />

TV-Köchen. Von Müllers Räucherlachs-Mosaik<br />

mit Staudensellerie<br />

und geeistem grünen Apfel bis Irish<br />

Hereford Short Ribs mit Coleslaw,<br />

Erbse und Crunch – vor allem auch<br />

die Vielfalt der Gerichte begeisterte<br />

das Löwenfestival Dabei nutzten Köche<br />

wie Ali Güngörmus oder Stefan<br />

Marquard die Gelegenheit, sich auszutauschen<br />

und mischten sich für<br />

Selfies und Gespräche auch unter die<br />

Gäste. Für die gute Stimmung sorgte<br />

nicht zuletzt Nelson Müller mit seiner<br />

Band, die gemeinsam mit dem<br />

Trio Herzklang und dem Pfälzer Gitarristen<br />

Joel die Gäste unterhielten.<br />

„Ich komme immer wieder gerne<br />

nach Kallstadt. Es ist toll, Kollegen<br />

aus der Branche in diesem zwanglosen<br />

Ambiente zu treffen und gleichzeitig<br />

so nah bei den Besuchern zu<br />

sein“, resümierte Müller.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


8 COMMUNITY NEWS<br />

BRITA<br />

VERGANGENES GESCHÄFTSJAHR<br />

MIT EINEM REKORDUMSATZ<br />

DWI<br />

PFAND AUCH<br />

FÜR WEIN?<br />

Brita, eines der weltweit führenden<br />

Unternehmen für Trinkwasseroptimierung,<br />

hat nach eigenen<br />

Angaben das Geschäftsjahr 2023<br />

mit einem erneuten Rekordumsatz<br />

von 691 Millionen Euro abgeschlossen.<br />

Das entspricht einer Steigerung<br />

von vier Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahresumsatz von 664 Millionen<br />

Euro. Das Familienunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Taunusstein<br />

erwirtschaftete diesen Umsatz mit<br />

2.314 Mitarbeitenden in 27 Tochtergesellschaften<br />

sowie Vertriebspartnern<br />

in insgesamt 69 Ländern. Die<br />

drei umsatzstärksten Märkte waren<br />

erneut Deutschland, China und<br />

Großbritannien. 82 Prozent des Gesamtumsatzes<br />

wurden außerhalb<br />

Deutschlands erzielt. Die beiden<br />

Geschäftsbereiche Dispenser, der leitungsgebundene<br />

Wasserspender für<br />

Büros, Schulen, Krankenhäuser und<br />

die Gastronomie umfasst sowie der<br />

Geschäftsbereich Professional Filter,<br />

der Filterlösungen für die speziellen<br />

Anforderungen von Hotellerie, Gastronomie,<br />

<strong>Catering</strong> und Getränkeautomaten<br />

anbietet, steigerten ihren<br />

Umsatz um insgesamt 14 Prozent.<br />

Zusammen machen diese beiden<br />

Bereiche mittlerweile 30 Prozent des<br />

Gesamtumsatzes der Brita Gruppe<br />

aus. Kräftig investiert hat Brita in<br />

digitale Prozesse und Produktlösungen,<br />

um für künftiges Wachstum<br />

bestens gerüstet zu sein. Dazu gehören<br />

beispielsweise der Aufbau einer<br />

modernen Plattform für das digitale<br />

Endkundengeschäft (DTC), die sowie<br />

digitale Produktlösung Purity CiQ<br />

oder auch neue Applikationen und<br />

Entwicklungen im Bereich IoT (Internet<br />

of Things).<br />

In der Diskussion um ein mögliches<br />

Pfandsystem für Weinflaschen<br />

sieht das Deutsche Weininstitut<br />

(DWI) vor dem Hintergrund<br />

der Nachhaltigkeit „derzeit viel<br />

Dynamik“, weil dies den CO2-Fußabdruck<br />

um bis zu 38 Prozent<br />

verringern könnte. Langfristig gesehen<br />

wäre ein freiwilliges bundesweites<br />

Mehrwegsystem für<br />

Weinflaschen nach Einschätzung<br />

des DWI in Bodenheim (Rheinland-Pfalz)<br />

„durchaus denkbar“. Bei<br />

der Einführung eines bundesweiten<br />

Mehrwegsystems sei jedoch<br />

zu bedenken, dass dieses auch die<br />

Verständigung auf nur sehr wenige<br />

Flaschenformen voraussetze.<br />

Problem der Branche dabei: „Derzeit<br />

sind allein in Deutschland weit<br />

mehr als 100 verschiedene Weinflaschentypen<br />

im Einsatz.“<br />

APETITO CATERING<br />

JETZT ZNU-ZERTIFIZIERT<br />

Apetito <strong>Catering</strong> ist jetzt<br />

nach dem ZNU-Standard<br />

Nachhaltiger Wirtschaften<br />

zertifiziert. Dieser wird vom<br />

Zentrum für Nachhaltige<br />

Unternehmensführung der<br />

Universität Witten Herdecke<br />

bescheinigt und zertifiziert<br />

nachhaltiges Handeln in den<br />

Bereichen Unternehmensführung,<br />

Umwelt, Soziales und<br />

Ökonomie. Die Prüfung und<br />

Zertifizierung erfolgte durch<br />

die unabhängige Zertifizierungsstelle<br />

TÜV Süd.<br />

Das Nachhaltigkeits-Team von<br />

Apetito <strong>Catering</strong> habe die Themen<br />

durch eine Stakeholder<br />

Analyse, ein Produktscreening<br />

und ein Risikoscreening erarbeitet<br />

und in einer Wesentlichkeitsmatrix<br />

zusammengeführt,<br />

berichtet das Unternehmen.<br />

Das Team habe sich aus Vertretern<br />

aller Fachabteilungen<br />

zusammengesetzt und fungiere<br />

als wichtiger Multiplikator<br />

innerhalb des Unternehmens.<br />

„Die Zertifizierung nach dem<br />

ZNU-Standard ist ein wichtiger<br />

Schritt für apetito <strong>Catering</strong>,<br />

um die Position als einer<br />

der führenden Anbieter von<br />

Gemeinschaftsverpflegung<br />

in Deutschland zu stärken“,<br />

sagt Geschäftsführer Andreas<br />

Oellerich. Sie zeige, auch, dass<br />

man nicht nur qualitativ hochwertige<br />

und schmackhafte<br />

Spei- sen anbiete, sondern<br />

auch Verantwortung für die<br />

Umwelt und die Gesellschaft<br />

übernehme. Durch das ganzheitliche<br />

Managementsystem<br />

würde Apetito <strong>Catering</strong> Stück<br />

für Stück nachhaltiger handeln<br />

und wirtschaften. Dabei ist das<br />

klare Ziel, sich kontinuierlich zu<br />

verbessern und weiterzuentwickeln<br />

und die sieben so genannten<br />

Herzensthemen prioritär<br />

voranzutreiben. Diese sind das<br />

Wohl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die Lebensmittelsicherheit,<br />

die Gast- und<br />

Kundenzufriedenheit, das<br />

Waste-Management, eine Dialogkultur,<br />

Innovation und ein<br />

gesundes und nachhaltiges<br />

gastronomisches Angebot.<br />

FOTOS: Apetito <strong>Catering</strong>, BettaF!sh<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COMMUNITY NEWS 9<br />

BETTAF!SH<br />

BESSERE ALTERNATIVEN<br />

BettaF!sh, ein Startup, das für seine pflanzlichen<br />

Fisch-Alternativen bereits einige<br />

Bekanntheit erlangt hat, konnte kürzlich<br />

seine Teilnahme am so genannten „FunSea-<br />

Projekt“ bekannt geben. Das ist eine EU-weite<br />

Forschungsinitiative zur Verbesserung der<br />

Nährwertqualität und Sicherheit von kultivierten<br />

braunen und grünen Meeresalgen.<br />

Sie zielt darauf ab, innerhalb von drei Jahren<br />

nachhaltige Lebensmittelprodukte durch<br />

den Einsatz modernster Verarbeitungstechnologien<br />

und die Nutzung von Restbiomasse<br />

aus der biomarinen Industrie zu entwickeln.<br />

Damit soll ein nachhaltiger Einfluss auf die<br />

gesamte Lebensmittelindustrie erzeugt werden.<br />

Das FunSea-Projekt, unterstützt durch<br />

die Sustainable Blue Economy Partnership im<br />

Rahmen des EU-Programms Horizon 2020,<br />

wird von SINTEF, einer renommierten norwegischen<br />

Forschungseinrichtung, geleitet und<br />

umfasst ein Konsortium aus führenden Forschungspartnern<br />

(Universität Lund, Universität<br />

Aalborg, Fraunhofer IMTE), Industriepartnern<br />

(Seaweed Solutions, BettaF!sh) und einer<br />

öffentlichen Einrichtung (MarineCenter Simrishamn).<br />

BettaF!sh will dabei eine zentrale<br />

Rolle spielen und mit Hilfe der neu entwickelten<br />

Algen-Zutaten seine aktuellen und neuen<br />

Fisch-Alternativen optimieren und verfeinern.<br />

Es gelte jetzt, die Grenzen der Forschung<br />

und Entwicklung zu erweitern und ein tiefes<br />

Verständnis für die einzigartigen Eigenschaften<br />

von Meeresalgen zu entwickeln, um noch<br />

bessere Alternativ-Produkte zu schaffen.<br />

RAL GÜTEGEMEINSCHAFT<br />

EINLADUNG ZUR FORTBILDUNG:<br />

GEMEINSCHAFTSGASTRONOMIE<br />

Die RAL Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz<br />

e. V. lädt am 19.<br />

September 20<strong>24</strong> zur Fortbildung ein.<br />

Tagungsort ist das Coffee Competence<br />

Center des internationalen Kaffeeunternehmens<br />

Cup&Cino in Hövelhof. Alle<br />

Interessierten sind eingeladen, sich über<br />

Innovationen und Herausforderungen<br />

der Gemeinschaftsgastronomie auszutauschen.<br />

Wie die Ernährung im Krankenhaus<br />

gesünder und nachhaltiger gestaltet werden<br />

kann, stellt beispielsweise Sören Kube<br />

vor. Der Koch und Diätassistent begleitet<br />

Klinikküchen bei der Einführung gesunder,<br />

vollwertig-pflanzenbasierter Mahlzeiten.<br />

Wie zufrieden der Außer-Haus-Markt mit<br />

den pflanzlichen Alternativen zu Fleisch,<br />

Fisch, Ei und Milchprodukten ist und was<br />

sich Großverbraucher hinsichtlich der Zutaten<br />

und Rohstoffe wünschen, erläutert<br />

Stefanie Heutling, Senior Consultant Food<br />

Service bei Proveg International.<br />

Dr. Stephan Lück wagt einen Ausblick auf<br />

künftige Trends und Entwicklungen im<br />

Außer-Haus-Markt. und darauf, welche<br />

Herausforderungen kommen auf die Verantwortlichen<br />

zukommen. Prof. Dr. Katja<br />

Lotz schließlich versucht unter anderem,<br />

eine Frage zu beantworten, die sich offenbar<br />

viele Ernährungsfachkräfte sich stellen:<br />

Welche Relevanz haben individuelle<br />

Maßnahmen und personalisierte Ernährung<br />

für die Gemeinschaftsverpflegung?<br />

Nähere Informationen zu Veranstaltung<br />

und Anmeldung gibt es im Internet unter<br />

der Adresse: www.gek-ev.de<br />

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10 COMMUNITY NEWS<br />

JUGENDMEISTER:INNEN<br />

FREUDE IN<br />

GARMISCH<br />

Die Siegerinnen und Sieger der bayrischen<br />

Jugendmeisterschaften 20<strong>24</strong><br />

in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen<br />

heißen Vidun Rossouw (Restaurantfachmann),<br />

Veronika Mayer<br />

(Hotelkauffrau), Luisa Dörr (Hotelfachfrau)<br />

aus dem Hotel Bayerischer Hof,<br />

Le Ha Vy Nguyen (Fachfrau für Systemgastronomie)<br />

aus der Reiners Gastronomie<br />

und John Delbrouck (Koch)<br />

aus dem The Charles Hotel. Den ersten<br />

Platz in der Mannschaftswertung holte<br />

sich diesmal die Städtische Berufsschule<br />

für Hotel-, Gaststätten- und<br />

Braugewerbe München, die zusammen<br />

mit dem Dehoga Bayern auch<br />

Veranstalter war. Platz zwei ging an<br />

das Team Niederbayern, das von den<br />

Berufsschulen Viechtach und Passau<br />

gebildet wurde, und Platz 3 an die Berufsschule<br />

Garmisch.<br />

COPA JEREZ<br />

DEUTSCHER<br />

VORENTSCHEID<br />

Die Copa Jerez, eine Kooperation zwischen<br />

CRDO Jerez und ICEX- Wein<br />

aus Spanien, gilt als führender Kochwettbewerb<br />

Europas für Sherry-Weine.<br />

Der deutsche Vorentscheid fand<br />

im Rahmen von „Koch des Jahres“<br />

in München statt. Drei Teams traten<br />

live gegeneinander an und präsentierten<br />

der Expertenjury jeweils<br />

ein Drei-Gänge-Menü mit passender<br />

Sherry-Begleitung. Das Essener<br />

Team aus dem Teko by Lange Rodriguez<br />

sichert sich dabei den Sieg. Mit<br />

ihrem Menü-Pairing, das für höchste<br />

Qualität, Kreativität, Mut und Harmonie<br />

gerühmt<br />

wurde, überzeugten<br />

Jan<br />

Nachtigall und<br />

Lily Hartley die<br />

Jury am meisten.<br />

FROSTA FOODSERVICE<br />

BURKHARD GABBE HAT SEINE<br />

LAUFBAHN BEENDET<br />

Nach mehr als 21 Jahren hat Burkhard<br />

Gabbe die Geschäftsführung<br />

der Frosta Foodservice GmbH abgegeben.<br />

Er hat damit jetzt seine berufliche<br />

Laufbahn beendet. Fast die Hälfte<br />

seines gesamten Arbeitslebens war<br />

der 65-jährige Foodie in dem Bremerhavener<br />

Unternehmen tätig. Mit der<br />

Geschäftsführung der Frosta Foodservice<br />

GmbH verantwortete Gabbe einen<br />

der strategischen Wachstumsbereiche<br />

des Frosta-Konzerns. Sebastian Bernbacher<br />

folgt Gabbe auf dem Posten<br />

des Geschäftsführers Frosta Foodservice<br />

Der langjährige Frosta-Manager<br />

zählt seit mehr als vier Jahren zur Führungsmannschaft<br />

der Frosta AG und<br />

sei bislang als Marketing Director sehr<br />

erfolgreich für die Marke Frosta tätig<br />

gewesen, betont das Unternehmen.<br />

Unter der Leitung von Gabbe hatte<br />

sich das Unternehmen kontinuierlich<br />

zu einem Tiefkühl-Spezialisten für<br />

den Außer-Haus-Markt weiterentwickelt.<br />

Dazu beigetragen habe auch<br />

die Vorreiterrolle beim konsequenten<br />

BVL<br />

Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, der<br />

Verzicht auf künstliche Geschmackszusätze<br />

und der Aufbau eines starken<br />

Plant Based Sortiments, betont der<br />

Hersteller. Das seien strategisch sehr<br />

wichtige Eckpfeiler, die den Erfolg des<br />

Unternehmens auch in der Zukunft<br />

sichern würden, ist Gabbe überzeugt.<br />

„Ich blicke auf viele herausfordernde<br />

Jahre in der fesselnden Welt der Foodservice-Branche<br />

zurück, die für mich<br />

die beste Zeit meines Berufslebens<br />

war. Der Out of home-Markt ist einfach<br />

unbeschreiblich spannend!“, zog<br />

Gabbe für sich ein Resümee.<br />

FÜR HYGIENE BEIM EISMACHEN<br />

Die Einhaltung der Küchenhygiene<br />

ist auch bei der Herstellung<br />

von Eiswürfeln und Crushed Ice in<br />

Gastronomiebetrieben unabdingbar:<br />

Darauf weist das Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) hin. Wie wichtig die<br />

einwandfreie Hygiene im Herstellungsprozess<br />

ist, zeigten die Ergebnisse<br />

einer deutschlandweiten Untersuchung:<br />

In 47 von <strong>24</strong>4 Proben, die aus<br />

den Eiswürfelmaschinen entnommenen<br />

wurden, lag die Gesamtkeimzahl<br />

bei 36 Grad Celsius über dem Grenzwert<br />

von 100 koloniebildenden Einheiten<br />

pro Milliliter. 35 von 287 untersuchten<br />

Proben enthielten coliforme<br />

Keime. In 22 von 286 Proben waren<br />

Enterokokken nachweisbar. Und eine<br />

von 288 Proben war mit Escherichia<br />

coli belastet. Weitere nachgewiesene<br />

Bakterien waren Pseudomonas aeruginosa<br />

(sieben von 284 Proben) und<br />

Clostridium perfringens (fünf von <strong>24</strong>5<br />

Proben). Laut Trinkwasserverordnung<br />

dürfen solche Keime im Trinkwasser<br />

nicht nachweisbar sein. Die Befunde<br />

zeigen, dass auch bei vermeintlich<br />

einfachen Vorgängen die Grundprinzipien<br />

der Küchen-, der Betriebs- und<br />

der Personalhygiene eingehalten werden<br />

müssen. Wichtig: regelmäßige<br />

Reinigung und Desinfektion der Maschinen,<br />

gründliche Reinigung aller<br />

Arbeitsgeräte und begrenzte Verweildauer<br />

des Wassers in den Geräten.<br />

FOTOS: Copa jerez, Frosta<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COMMUNITY CDJ 11<br />

ES GEHT<br />

WIEDER LOS!<br />

Die Auszeichnung<br />

Caterer des Jahres<br />

wird seit mehr als 20<br />

Jahren vergeben und<br />

ist auch 20<strong>24</strong> wieder<br />

am Start. Für alle, die<br />

mitmachen wollen, hier<br />

nochmal die wichtigsten<br />

Informationen.<br />

Die Rückkehr unseres Branchenpreises<br />

„Caterer des Jahres“ auf die Bühne wurde<br />

2023 nicht nur am betreffenden Abend,<br />

sondern auch im Nachgang in der Branche<br />

sehr gefeiert. Die Unternehmen in der<br />

Branche wissen, dass diese Auszeichnung<br />

kein Selbstzweck ist, sondern vor mehr als<br />

20 Jahren ins Leben gerufen wurde, auch<br />

um die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft<br />

der Branche für eine breitere Öffentlichkeit<br />

deutlich sichtbar zu machen.<br />

So war es sehr erfreulich, dass die Ergebnisse<br />

nicht nur bei uns und in anderen<br />

Fach-Veröffentlichungen breit gewürdigt<br />

wurden, sondern auch in der Presse der<br />

Regionen, in denen sich die letztjährigen<br />

Gewinner hauptsächlich bewegen. Bei<br />

all jenen, die uns diesbezüglich auf dem<br />

Laufenden gehalten haben und uns mit<br />

entsprechenden Links und Kopien der Berichte,<br />

die online und im Print erschienen<br />

sind, versorgt haben,<br />

bedanken wir uns ganz<br />

herzlich! All das hat<br />

auch noch einmal dazu<br />

beigetragen, dass das Projekt<br />

„Caterer des Jahres“ für<br />

den CCI-Verlag zu einem Erfolgsmodell<br />

geworden ist, mit<br />

dem wir jetzt wieder in jedem Jahr<br />

die Branche unterstützen werden. Und<br />

da uns bereits viele Caterer mit der Frage<br />

angeschrieben haben, wann 20<strong>24</strong> der Bewerbungszeitraum<br />

startet, haben wir uns<br />

kurzfristig entschlossen, die Bewerbungsunterlagen<br />

schon in diese Ausgabe zu integrieren,<br />

mit der Botschaft: Es geht genau<br />

jetzt wieder los. Bewerbungsschluss ist der<br />

15. August 20<strong>24</strong> und die Preisverleihung,<br />

mit Jury sitzung am Vormittag, findet am<br />

14. November 20<strong>24</strong> in Köln statt.<br />

Es hat sich im vergangenen Jahr gezeigt,<br />

dass die angebotene Online-Anmeldung<br />

bei dieser Ausschreibung nicht sehr häufig<br />

genutzt wurde. Deshalb gehen wir jetzt<br />

wieder den klassischen Weg. Was in Ihrer<br />

Bewerbung enthalten sein muss, finden<br />

Sie auf den beiden kommenden Seiten.<br />

Diese stellen wir dann auch online auf<br />

www.cateringsinside.de. Dazu können Sie<br />

per Mail Material wie Präsentationen, Bilder<br />

und andere Informationen liefern. Aus<br />

den Erfahrungen des vergangenen Jahres<br />

haben sich darüber hinaus vier weitere<br />

Punkte ergeben, die Sie bitte beachten<br />

sollten.<br />

1. Da in vielen Bewerbungen des vergangenen<br />

Jahres die eigentliche inhaltliche<br />

Bewerbung in die Präsentationen eingearbeitet<br />

wurde, müssen wir Sie in diesem<br />

Jahr bitten, wenn Sie das wieder so machen<br />

wollen, uns dennoch den Inhalt zusätzlich<br />

in einem geschlossenen Text als<br />

pdf oder Word-Dokument zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Ob Sie Ihre Bewerbung dort in komprimierterer<br />

Form vorstellen oder den gesamten<br />

Text noch einmal zusammenstellen,<br />

bleibt Ihnen überlassen. Da wir<br />

angesichts des großen Interesses in diesem<br />

Jahr wieder mit vielen Bewerbungen<br />

rechnen, brauchen wir das, sowohl um<br />

den Nominierungsprozess als auch die<br />

Berichterstattung im Nachgang komprimierter<br />

gestalten zu können. Auch für die<br />

Jury ist das wichtig.<br />

2. Integrieren Sie in Ihre Bewerbung bitte<br />

von vorne herein auch separat einige<br />

druckfähige Fotos, damit wir diese jederzeit<br />

zur Verfügung haben.<br />

3. Wenn Sie sich entschlossen haben, sich<br />

zu bewerben, senden Sie bitte eine Nachricht<br />

an krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

mit CC an ilonka.bonin@cci-verlag.de,<br />

damit wir den Abschluss der Bewerbungsphase<br />

und auch den Nominierungsprozess<br />

effizient gestalten können. Und bitte<br />

warten Sie nicht unbedingt bis zur letzten<br />

Woche mit der Einreichung, wie es im vergangenen<br />

Jahr sehr viele gemacht haben!<br />

4. Da wir das so oft gefragt werden: Die<br />

Bewerbung muss aufschlussreich und inhaltlich<br />

ausführlich sein. In welcher Form<br />

und Qualität Sie diese allerdings einreichen<br />

und ob Sie Videos etc. dabei haben,<br />

macht die Bewerbung vielleicht rund, ist<br />

aber kein entscheidendes Kriterium für die<br />

Nominierung. Es zählt die innovative und<br />

wegweisende Idee, die Organisation und<br />

Umsetzung. Dabei spielt keine Rolle, ob<br />

Sie ein kleiner regionaler Player sind oder<br />

ein nationaler Akteur. Bei uns ist niemand<br />

gesetzt und hat von vorne herein Vorrang.<br />

Das versteht sich für uns zwar von selbst,<br />

musste an dieser Stelle aber noch einmal<br />

gesagt werden.<br />

Wir wissen natürlich, dass wir vielen von<br />

Ihnen damit jetzt wieder einige Arbeit machen<br />

und für Ihre Bemühungen bedanken<br />

wir uns im Voraus schon jetzt ganz herzlich.<br />

Bei einem Gespräch mit den Gewinnern<br />

des vergangenen Jahres werden Sie<br />

aber sicher erfahren, dass sich die Auszeichnung<br />

auf vielfältige Art und Weise<br />

für Sie auszahlen kann.<br />

Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie<br />

sich gerne direkt an Chefredakteur Hans<br />

Jürgen Krone wenden (krone-redaktion@<br />

cci-verlag.de, 02501/8018785). An ihn schicken<br />

Sie dann auch die Bewerbung, bitte<br />

mit CC an ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />

Wir freuen uns sehr auf Ihre Bewerbungen<br />

und wünschen viel Erfolg! <br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


IHRE BEWERBUNGSUNTERLAGEN<br />

//ALLGEMEINE DATEN<br />

Bewerbung um den Titel „Caterer des Jahres 20<strong>24</strong>“<br />

Bewerben können sich Caterer aus allen Bereichen der Branche,<br />

beispielsweise Business, Care, Messe, Event, Verkehr, Sport und Hotel.<br />

Einsendeschluss<br />

15. August 20<strong>24</strong><br />

.....................<br />

Auszeichnungswürdig sind beispielsweise:<br />

Neue Ernährungslinien, Nachhaltigkeitskonzepte, ausgefallene Aktionen, Food-Angebote für Events, Zwischenverpflegung<br />

sowie richtungsweisende neue Restaurant- und Standortkonzepte, Logistiklösungen, z. B. für Speisenverteilung.<br />

Teilnehmen kann man auch mit erfolgreichen Markenkonzepten, gelungenen Neugründungen, als Newcomer oder als<br />

regionaler Player mit besonderer Performance.<br />

Interessant sind darüber hinaus Strategien zur Unternehmensführung, Re-Organisation, Erschließung neuer Märkte, internen<br />

und externen Kommunikation sowie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen.<br />

Gefragt sind auch Konzepte in den Bereichen Personalentwicklung, Schulung und Weiterbildung, Mitarbeiter-Motivation und<br />

Recruiting sowie beispielsweise auch Incentive-Modelle oder auch ganz besondere caritative Projekte.<br />

Angaben zum Unternehmen<br />

Name/Firmierung<br />

Sitz des Unternehmens (Straße, PLZ, Ort)<br />

Telefon/E-Mail/Webseite<br />

Name Inhaber:in/Geschäftsführer:in/Vorstand/Vorständin<br />

Anzahl der Mitarbeitenden (unterteilt nach Festangestellten/Teilzeitkräften/Aushilfen)<br />

Geschäftsfelder (z. B. Business- und Event-<strong>Catering</strong>)<br />

Anzahl der betreuten Objekte/Outlets bzw. Events/Jahr<br />

Durchschnittliche Gästezahl/Tag bzw. Monat/Jahr<br />

Details zum Wettbewerb siehe nächste Seite<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COMMUNITY CDJ 13<br />

IHRE BEWERBUNGSUNTERLAGEN<br />

//WETTBEWERBS-QUALIFIKATION<br />

1. Die Fachjury akzeptiert nur vollständige, aussagekräftige Bewerbungen.<br />

2. Diese Bewerbungen sind bis zum Stichtag 15. August 20<strong>24</strong> per Mail an krone-redaktion@cci-verlag.de einzureichen.<br />

3. Die Unterlagen müssen mit aussagekräftigem, druckfähigem Fotomaterial ergänzt werden. Auch Filmmaterial kann zur<br />

Verfügung gestellt werden. Dieses sollte langfristig zugreifbar über entsprechende Plattformen verfügbar gemacht werden.<br />

4. Bewerben können sich Unternehmen, die im deutschen <strong>Catering</strong>-Geschäft aktiv sind.<br />

Gliederung und Ausführung<br />

Ausgangslage/Hintergrund für die Entstehung des Konzepts/der Strategie<br />

Aussagekräftige Beschreibung des Konzepts/der Strategie<br />

Auflistung der Alleinstellungsmerkmale und Besonderheiten<br />

Vertiefende Kennziffern zum Konzept (z. B. Umsätze, Umsatzsteigerungen, Kosten/Nutzen,<br />

Gästeentwicklung, Wirtschaftlichkeit etc.)<br />

Visualisierung (Skizzen, Präsentationen, Pläne, Fotos im JPG-Format und ggf. Video)<br />

Ergänzende Unterlagen (z. B. Speisekarten, Prospekte, Verkaufsunterlagen, Kalkulationen, Gutachten etc.)<br />

Zusätzliche postalische Sendungen können, wenn unbedingt notwendig, gesendet werden an: Hans Jürgen Krone,<br />

Betr. Caterer des Jahres 20<strong>24</strong>, Am Tannenhof 35 B, 53721 Siegburg.<br />

Bewertungskriterien und Prämierung<br />

Die Fachjury beurteilt die eingehenden Bewerbungen u. a. nach den folgenden Kriterien:<br />

Innovationsgrad des Konzepts<br />

Grad der Kunden-, Gast- und Mitarbeiterorientierung<br />

Marketing-Orientierung<br />

Umwelt-Orientierung<br />

Nutzen für die <strong>Catering</strong>-Branche<br />

Wichtig: Ein bis zwei Vertreter der nominierten Unternehmen müssen am Tag der Jury-Sitzung (14. November 20<strong>24</strong>, Köln)<br />

die eingereichte Bewerbung kurz erläutern bzw. Fragen der Jury beantworten.<br />

Die Jury behält sich das Recht vor, die Bewerbungen in Kategorien einzuteilen.<br />

Einsendeschluss: 15. August 20<strong>24</strong><br />

Stichwort „Caterer des Jahres 20<strong>24</strong>“<br />

Hans Jürgen Krone: krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

Ilonka Bonin: ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />

Fragen zur Bewerbung beantwortet: Hans Jürgen Krone, Chefredakteur CCI, Tel. 02501 8018785, krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

Für den Fall, dass die Jury Ihr Konzept auszeichnet und Sie die Wettbewerbsvorteile der Auszeichnung „Caterer des Jahres 20<strong>24</strong>“ unbedenklich nutzen möchten,<br />

haben wir für Sie die Marke „Caterer des Jahres 20<strong>24</strong>“ juristisch schützen lassen. Es fällt eine Lizenzgebühr von 3.950 Euro an. Sprechen Sie uns dann an.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


14 CONCEPTS WELTVERBESSERER<br />

EIN GROSSES RAD<br />

NACHHALTIGER DREHEN<br />

Auch 20<strong>24</strong> haben wir den „WeltverbEsserer-Wettbewerb“ in Berlin besucht, in<br />

dem sich unter anderem nachhaltige Konzepte der Gemeinschaftsgastronomie<br />

präsentieren. Wir stellen die drei Finalisten der Kategorie vor: Boehringer Ingelheim,<br />

das „S-Bar Bio Betriebsrestaurant“ und „Picco“ für gesunde Kita-Verpflegung.<br />

Von Jan-Peter Wulf<br />

Mehr Infos:<br />

www.weltverbesserer-wettbewerb.de<br />

www.boehringer-ingelheim.com<br />

www.s-bar.de<br />

www.picco-mahlzeit.de<br />

„Wir haben eine Riesenchance,<br />

wenn wir es schaffen, die Gäste<br />

von einer anderen Ernährung<br />

zu überzeugen“, erklärt Valentin<br />

Koch dem Fachpublikum, das sich<br />

zum Finale des Wettbewerbs im<br />

„Engelnest“ in Berlin-Schöneberg<br />

eingefunden hat. Koch hat schon<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CONCEPTS WELTVERBESSERER 15<br />

bei verschiedenen großen Caterern gearbeitet<br />

und ist bei Boehringer Ingelheim als<br />

Leiter der Wirtschaftsbetriebe für drei Kantinen,<br />

150 Mitarbeitende und bis zu 7.000<br />

Essen am Tag verantwortlich. Ein Großverpfleger,<br />

der sich schon vor Jahren auf den<br />

Weg gemacht hat, um gesundes, leckeres<br />

und nachhaltiges Essen für seine Kostnehmenden<br />

bereit zu stellen. Koch erklärt,<br />

man wolle „Influencer sein für eine gesunde<br />

Ernährung“ und somit auch Vorbild für<br />

das Kochen und Essen in den Familien der<br />

Beschäftigten sein. Das ist in einem traditionellen<br />

Industrie-Unternehmen keine<br />

leichte Aufgabe, aber man hat „Nudges“<br />

eingebaut ins Menü: Das gesündeste Essen<br />

ist das günstigste, das man anbietet.<br />

Es gebe sogar Überlegungen, rein pflanzliches<br />

Essen irgendwann einmal kostenlos<br />

anzubieten, um es zu fördern. Derzeit sind<br />

70 % des gesamten Speisenangebots bereits<br />

pflanzlich, es gibt eine vegane Theke. Der<br />

Großteil der Lebensmittel, vom Fleisch bis<br />

zum Gemüse, stammt aus der Region.<br />

Mit den bäuerlichen Partnerbetrieben<br />

hat man Pflanz- und Anbaupläne entwickelt,<br />

um Abnahmen garantieren zu können.<br />

„Der Erzeuger kommuniziert mit uns<br />

auf Augenhöhe. Er sagt unseren Köchen,<br />

was auf dem Speiseplan steht“, erklärt<br />

Valentin Koch – je nachdem, was aktuell<br />

Saison hat, bildet sich auch die Karte mit<br />

kurzem Vorlauf. Verpackungsmaterial reduziert<br />

man, indem An- und Ablieferung<br />

vornehmlich in Mehrwegkisten geschehen,<br />

Überproduktionen und Lebensmittelabfälle<br />

werden durch digitalisierte Prozesse<br />

– hier verwendet man u. a. das System<br />

von „Delicious Data“ – reduziert. Den<br />

CO2-Fußabdruck der Speisen konnte man<br />

in Kooperation mit „Eaternity“ fast halbieren.<br />

Es gibt sogar eine Sondertheke, an der<br />

zu neuen Speisen verarbeitete Überhänge<br />

des Vortags günstig angeboten werden.<br />

Und was am Ende dann noch übrig bleibt,<br />

wird inhouse kompostiert und von den<br />

Gärtnern des Werksgeländes ausgebracht.<br />

Man arbeite kontinuierlich daran, seine<br />

Prozesse nachhaltiger und besser zu gestalten,<br />

so Koch.<br />

Wie groß das Rad ist, das er und sein Team<br />

drehen, zeigt allein diese Zahl: 55 Tonnen.<br />

So viel Kaffee verbraucht man per annum.<br />

Man bezieht ihn direkt von einem Erzeuger<br />

aus Burundi, zahlt faire Preise und unterstützt<br />

zudem eine Schule, indem alle Lehrkräfte<br />

finanziert werden.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


16 CONCEPTS WELTVERBESSERER<br />

KLIMAFREUNDLICHE OPEN-<br />

SOURCE-GV<br />

Auch für Udo Sanne ist ein Bezug der<br />

Lebensmittel aus der Region einer der<br />

Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Er ist Geschäftsführer<br />

des <strong>Catering</strong>-Unternehmens<br />

„s.Bar“, das verschiedene Betriebe<br />

im Raum Stuttgart mit Speisen versorgt.<br />

Ein Kunde ist der Hersteller von Körperpflege,<br />

die Weleda AG in Schwäbisch<br />

Gmünd, ein nach Prinzipien der Anthroposophie<br />

begründetes und wirtschaftendes<br />

Unternehmen – der ideale Partner<br />

für das Leuchtturmprojekt einer<br />

klimafreundlichen Gemeinschaftsverpflegung.<br />

„The Naked Restaurant“ nennt<br />

man es. Mit dem Partner Weleda<br />

hat man sich zum Ziel gesetzt, bis<br />

2027 komplett klimaneutral zu<br />

sein, was man durch eine Vielzahl<br />

von Maßnahmen erreichen will:<br />

Zum Beispiel mit einem fast kompletten<br />

Warenbezug von Höfen aus<br />

dem direkten Umland. Durch 100%<br />

Frischeküche und keine prozessierten<br />

Lebensmittel. Mit eigener<br />

Logistik ohne Zwischenlager. Oder<br />

maßgeschneiderter Software für<br />

optimale Prozess-Steuerung von<br />

der Bestellung bis zur Foodwaste-Reduktion,<br />

die von den hauseigenen<br />

Entwicklern programmiert<br />

wird. Die Verwendung von 100%<br />

Ökostrom, eine stetige Optimierung<br />

der Energieeffizienz und<br />

Kompostierung – Weleda baut<br />

viele Pflanzen für seine Produkte<br />

selbst an, gehören ebenso dazu.<br />

Dieses Konzept einer nachhaltigen<br />

Gemeinschaftsverpflegung<br />

will man nicht nur auf andere<br />

Betriebe und Kunden übertragen,<br />

sondern auch – darum der Titel<br />

„The Naked Restaurant“ – Dritten<br />

zur Verfügung stellen. Kostenlos<br />

im Sinne des Open-Source-Gedankens:<br />

„Unsere Daten und Erfahrungen<br />

möchten wir allen – Schulen,<br />

der Gemeinschaftsgastronomie,<br />

aber auch der normalen Gastronomie<br />

zugänglich machen“, so Sanne,<br />

um gemeinsam effektiven Klimaschutz<br />

betreiben zu können.<br />

PICCO MIT FRISCHEN<br />

KOCHBOXEN FÜR KITAS<br />

Das dritte Projekt, das sich in der<br />

Wettbewerbs-Kategorie „Gemeinschaftsgastronomie“<br />

präsentierte,<br />

zielt auf den Bereich Kitaverpflegung<br />

ab. „Picco“ von der „diakonia“,<br />

den Dienstleistungsbetrieben<br />

der Diakonie München<br />

und Oberbayern sowie des Evangelisch-Lutherischen<br />

Dekanats<br />

München, wurde entwickelt, um<br />

FOTOS: Ben Mangelsdorf, Boehringer, Bonvivant, Picco<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CONCEPTS WELTVERBESSERER 17<br />

Kindern frisches, gesundes Essen<br />

bieten zu können, statt Tiefgekühltes<br />

zu regenerieren (wie es aus<br />

Personal- und Kapazitätsgründen<br />

nicht selten der Fall ist). Das Produkt<br />

ist eine Kochbox, die aus portionierten<br />

Komponenten besteht,<br />

die gelingsicher in einer GN-Schale<br />

vermengt und im Konvektomaten<br />

zubereitet werden. 120 Rezepte sorgen<br />

für einen abwechslungsreichen<br />

Speiseplan. Hergestellt werden die<br />

vom hauseigenen Ökotrophologen-Team<br />

entwickelten Speisen in<br />

einem biozertifizierten Inklusionsbetrieb<br />

– frisch, ohne Zusatzstoffe<br />

und kindgerecht abgeschmeckt.<br />

„Die Kinder essen natürliche Lebensmittel.<br />

Ein Karottenpüree ist<br />

bei uns ein Karottenpüree und<br />

nichts anderes“, so Christine Hopf,<br />

die u. a. für die Rezeptentwicklung<br />

zuständig ist. Die Rote-Linsen-Tomatensuppe<br />

sei nicht<br />

nur ein Favorit der Kinder in<br />

den rund 20 Einrichtungen, die<br />

man bereits beliefert. Sondern<br />

auch ein Beispiel dafür, dass gutes<br />

Essen keineswegs teuer sein<br />

muss, sondern auch für sozial<br />

schwächer gestellte Familien<br />

bezahlbar ist. Natürlich würde<br />

in einer idealen Welt die Person,<br />

die für die Kinder kocht, täglich<br />

marktfrisch einkaufen und<br />

kochen. Doch die Realität sieht<br />

bekanntlich anders aus. Man müsse sich<br />

innerhalb dieser anschauen, was man<br />

verbessern kann, so Hopf. „Und wenn<br />

man das geschafft hat, kann man in die<br />

Vision gehen.“<br />

Dass am Ende sowohl „Picco“ als auch<br />

Boehringer Ingelheim mit Gold ausgezeichnet<br />

wurden und „The Naked Restaurant“<br />

mit Bronze, sei nur als Randnotiz<br />

erwähnt. Alle drei sind Gewinner<br />

und vor allem Vorbilder für eine Gemeinschaftsverpflegung,<br />

die die Zeichen<br />

der Zeit erkannt hat.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


18 CENTER PARIS 20<strong>24</strong><br />

Olympics/Paralympics, Paris 20<strong>24</strong><br />

MEGA SPORT-EVENT<br />

WILL BEIM CATERING<br />

ZEICHEN SETZEN<br />

Wohl noch nie in der Geschichte der Olympischen Spiele hat das Thema <strong>Catering</strong> eine so große<br />

Rolle gespielt wie in Paris 20<strong>24</strong>. Das liegt sowohl an der Bedeutung, die Kulinarik in Frankreich allgemein<br />

hat, als auch an der steigenden Bedeutung, die Ernährungsthemen im Sport und nachhaltige<br />

Konzepte für die Entwicklung in der ganzen Welt haben. Eine große Verantwortung bei den Olympics<br />

(26. Juli bis 11. August 20<strong>24</strong>) und Paralympics (28. August bis 8. September 20<strong>24</strong>) also auch für den<br />

Caterer und Olympia-Partner Sodexo Live! Auch im so genannten Deutschen Haus in Paris wartet auf<br />

den Münchner Caterer Angerer & Obermayr diesmal eine Mega-Aufgabe.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CENTER PARIS 20<strong>24</strong> 19<br />

FOTOS: paris20<strong>24</strong>.org, Walter System GmbH<br />

E<br />

Es ist nach Sodexo-Angaben das „größte<br />

Restaurant der Welt“, das der Partner<br />

der Olympiade in Paris, Sodexo Live!,<br />

am 12. Juli 20<strong>24</strong> in der französischen<br />

Hauptstadt eröffnet. Das tut er unter den<br />

wachsamen Augen des gebürtigen Karlsruhers<br />

Phillip Würz, der vor 20 Jahren<br />

nach Frankreich auswanderte und jetzt<br />

im Olympischen Komitee Frankreichs<br />

für das Food & Beverage der Spiele von<br />

Paris 20<strong>24</strong> verantwortlich ist. Die zentrale<br />

gastronomische Einrichtung befindet<br />

sich im Olympischen und danach im<br />

Paralympischen Dorf. Seine 3.500 Sitzplätze<br />

sollen <strong>24</strong>/7 Platz für fast 15.000<br />

Sportler aus aller Welt bieten, vom<br />

Frühstück bis zum Abendessen. Die auf<br />

Sport-Events spezialisierte Sodexo-Tochter<br />

wird im Athletendorf nach eigenen<br />

Angaben „für einen Zeitraum von fünf<br />

Wochen 1.000 Menschen pro Tag im<br />

Dorf beschäftigen und bedienen“ und<br />

dabei 40.000 tägliche Mahlzeiten für<br />

14.850 Athleten aus 206 olympischen<br />

Delegationen und 182 paralympischen<br />

Delegationen anbieten.<br />

EIN GANZ BESONDERES<br />

DEUTSCHES HAUS<br />

Auch die Planungen rund um das <strong>Catering</strong><br />

für die Aktivitäten von Team<br />

Deutschland, abseits des sportlichen<br />

Wettkampfs, laufen bereits seit geraumer<br />

Zeit auf Hochtouren. Und das nicht<br />

ohne Grund, denn das Konzept, das<br />

Claudia Wagner, Geschäftsführerin der<br />

Deutschen Sport Marketing (DSM), die<br />

als Vermarktungsagentur von DOSB<br />

und DBS für das Deutsche Haus vor Ort<br />

bei den Spielen verantwortlich zeichnet, für<br />

Paris vorstellte, ist schon etwas ganz Besonderes.<br />

In unmittelbarer Nähe zahlreicher<br />

Wettkampfstätten, rund zehn Kilometer<br />

vom Olympischen/Paralympischen Dorf<br />

entfernt, ist erstmals nämlich ein ganzes<br />

Stadion, das Stade Jean-Bouin, sportliche<br />

Heimat der Rugbymannschaft von „Stade<br />

Français Paris“ – Treffpunkt der nationalen<br />

olympischen und paralympischen Familie.<br />

Eine weitere Premiere: Hier wird es<br />

auch eine Fan-Zone geben, die während<br />

der Olympischen Spiele von 26. Juli bis 11.<br />

August auf dem Spielfeld des Stadions eingerichtet<br />

wird. Dies soll eine Anlaufstelle<br />

für Fans als integraler Bestandteil des Deutschen<br />

Hauses sein. Claudia Wagner sagte<br />

dazu: „Das Stadion ist eine Location mit<br />

absolutem Wow-Effekt – und das hat nicht<br />

nur mit der spektakulären Architektur zu<br />

tun. Abseits der visuellen Reize bringt das<br />

Jean-Bouin Stadion ganz viel Flair mit, das<br />

uns von Beginn an begeistert hat. Mit Blick<br />

auf die Entwicklung des Deutschen Hauses<br />

als dem Hotspot von Team Deutschland<br />

bei den Olympischen und Paralympischen<br />

Spielen haben wir eine klare Vision: Wir<br />

wollen die Einrichtung noch stärker als zentralen<br />

Dreh- und Angelpunkt sämtlicher<br />

analoger und digitaler Aktivitäten rund um<br />

die Athlet:innen etablieren und unser Angebot<br />

an Stakeholder und Gäste erweitern,<br />

beziehungsweise noch attraktiver gestalten.<br />

Mit dem Stade Jean-Bouin und den zahlreichen<br />

Möglichkeiten, die die Location bietet,<br />

gehen wir hier den nächsten Schritt.“<br />

Das alles in Sachen <strong>Catering</strong> abzuwickeln,<br />

wird eine Mega-Aufgabe, der sich<br />

das in solchen internationalen Events erfahrene<br />

deutsche <strong>Catering</strong>-Unternehmen<br />

Angerer & Obermayr aus München stellt.<br />

„Ich bin bei solchen Events natürlich selber<br />

und auch mit ganzem Herzen über den<br />

gesamten Zeitraum dabei“, sagte der Chef<br />

des Unternehmens Gerhard Obermayr im<br />

Gespräch mit CCI. Er hat auch Olympia-Erfahrung,<br />

sagt aber: „Paris ist<br />

eine ganz andere Dimension.“ Und da<br />

sein Familienunternehmen in diesem<br />

Deutschen Haus der Superlative für das<br />

gesamte Essen auf vielen Ebenen und<br />

an vielen Plätzen zuständig ist, wird<br />

er dabei auch von seinen Frau, die den<br />

Service leitet, und seinen beiden Söhnen,<br />

die auch vom kulinarischen Fach<br />

sind, unterstützt.<br />

MITARBEITENDE AUS DEUTSCH-<br />

LAND UND FRANKREICH<br />

Etwa die Hälfte der mehr als 100 Mitarbeitenden,<br />

die für Obermayr hier<br />

im Einsatz sind, bringt er selber mit,<br />

die andere Hälfte sind Franzosen. Eine<br />

Mischung wird auch das kulinarische<br />

Essen im Deutschen Haus sein, berichtet<br />

der Caterer, der sich inzwischen auf<br />

solche internationalen Veranstaltungen<br />

wie Weltausstellungen und Olympiaden<br />

etc. spezialisiert hat. Natürlich werde<br />

hier deutsche Küche geboten, sagt<br />

Obermayr, aber beispielsweise der französische<br />

Gast, der in das Deutsche Haus<br />

kommt, weil er sich einen Besuch bucht,<br />

muss hier kulinarische Dinge finden,<br />

die auch ihm besonders wichtig sind.<br />

Insgesamt muss Obermayr wohl mehr<br />

als 40 Meter Buffet im Deutschen Haus<br />

bespielen, darunter natürlich auch viele<br />

mit Live-Stationen. Dazu müssen noch<br />

vier Bars versorgt werden. Angeboten<br />

werden auch Sandwiches, Focaccias,<br />

Salate und vieles mehr. Und wenn dann<br />

noch überraschend ein wichtiger Besucher<br />

ins Deutsche Haus kommt, muss<br />

es auch schnell noch möglich sein, ein<br />

paar Canapés und Getränke kurzfristig<br />

zur Verfügung zu stellen. Etwa alle vier<br />

Tage, so berichtet Obermayr, wird sich<br />

das kulinarische Konzept wiederholen.<br />

Dies wird aber wohl kaum jemand<br />

bemerken, weil die Besucher des Deutschen<br />

Hauses auch ständig wechseln.<br />

Bei der kulinarischen Umsetzung, das<br />

weiß Obermayr aus internationaler<br />

Erfahrung, ist vor allem Flexibilität gefragt.<br />

Ein Konzept gebe es zwar, ob das<br />

aber genauso umgesetzt werden könne,<br />

wie geplant, hänge oft auch davon ab,<br />

welche Frischware wirklich pünktlich<br />

geliefert werde und was eventuell fehlt.<br />

Da muss sein Team von Verantwortlichen<br />

vor Ort schon mal kurzfristig umplanen<br />

und etwas anderes kulinarisch<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


20 CENTER PARIS 20<strong>24</strong><br />

FOTOS: Ugo Gattoni - paris20<strong>24</strong>.org, Stade.fr<br />

umsetzen, für das die benötigte Ware geliefert<br />

wurde. Natürlich, so hat er bereits erlebt<br />

und recherchiert, wird das Thema Qualität<br />

in Paris wohl kein Problem werden, im Gegenteil.<br />

Das ist Obermayr besonders wichtig,<br />

natürlich auch bei den Produkten, die<br />

er bereits aus Deutschland mitbringt, um<br />

zumindest einen gewissen Grundstock vor<br />

Ort zu haben. Etwa 20 Tonnen seien schon<br />

bestellt und würden dann von Deutschland<br />

aus in die zur Verfügung stehenden Kühlhäuser<br />

in Paris gebracht, erläutert er. Als<br />

besonders erfreulich sieht Gerhard Obermayr<br />

es, dass das Stadion, dann als Deutsches/Österreichisches<br />

Haus auch während<br />

der Paralympics betrieben und mit Partner<br />

von ihnen ebenfalls cateringmäßig betreut<br />

werde. Die Paralympics werden heute eben<br />

ganz anders wahrgenommen, ist er überzeugt<br />

und weiß, dass dann auch im Deutschen<br />

Haus eine ganz andere, viel familiärere<br />

Stimmung herrschen wird.<br />

RESTAURANT IM DORF DER<br />

ATHLETEN STEHT IM MITTELPUNKT<br />

Doch zurück zum großen Sodexo-Restaurant<br />

im Dorf der Athleten: Jeder Bereich des<br />

Restaurants soll eine einheitliche Struktur<br />

aufweisen, um die Übersichtlichkeit für die<br />

Gäste zu gewährleisten. Teilweise sollen sie<br />

auch auf jedes kulinarische Thema zugeschnitten<br />

werden: beispielsweise durch eine<br />

Salatbar mit über 30 Zutaten zum Mischen<br />

und Kombinieren, einer Grillstation mit verschiedenen<br />

Beilagen, einem warmen Buffet<br />

mit Tagesspezialitäten und Nudelgerichten,<br />

einer Suppenstation, einer Käseausstellung,<br />

einer Molkereistation, einer Dessertbar sowie<br />

einem Bäckereistand mit sieben Brotsorten,<br />

einer Obstausstellung sowie einem<br />

Gewürztisch. Strategisch zwischen dem<br />

Dorfeingang und dem Restaurant gelegen,<br />

ist das sogenannte „Grab and Go XXL“ vorgesehen.<br />

Es wird als Food-Court mit einer<br />

500 Quadratmeter großen einladenden Außenterrasse<br />

konzipiert, die auch Unterhaltung<br />

wie einen Pétanque-Platz bieten soll.<br />

Auch zwei Arten von kulinarischem<br />

Entertainment soll angeboten werden.<br />

Zum einen eine Verkostung von Sodexo<br />

Live! Die Chefköche Charles Guilloy und<br />

Stéphane Chicheri sowie drei Partnerköche,<br />

Akrame Benallal, Amandine Chaignot<br />

und Alexandre Mazzia, bieten an jedem<br />

Tag der Olympischen und Paralympischen<br />

Spiele Sportlern die Möglichkeit, ein anderes<br />

Signature-Rezept im Verkostungsformat<br />

und in limitierter Auflage (600<br />

Portionen pro Tag) zu entdecken. Die fünf<br />

Köche werden vor Ort sein, um ihre Arbeit<br />

vorzustellen und mit den Athleten zu interagieren.<br />

Einige der Signature Dishes von<br />

Arkame Benallal: Tandoori Chicken; Amandine<br />

Chaignot: Croissant mit pochiertem Ei,<br />

Artischockencreme, Ziegenkäse und Trüffel;<br />

von Alexandre Mazzia: Geräucherter und<br />

gesalzener Seehecht mit Tapioka in einer<br />

Gemüsebouillon; von Stéphane Chicheri:<br />

Brotsalat nach Almado-Art und von Charles<br />

Guilloy: Süßkartoffel mi Zaatar neben Hummus<br />

und Chimichurri.<br />

Zum anderen wird es einigen Sportlern<br />

ermöglicht, ihr eigenes Baguette zu backen,<br />

nach französisch-handwerklichem Knowhow,<br />

das auf der Liste des immateriellen Kulturerbes<br />

der Unesco steht. Das Ganze in der<br />

Olympia-Bäckerei, die ohnehin 600 bis 800<br />

Baguettes pro Tag backen soll und ebenso<br />

für das Kakaobrötchen verantwortlich ist,<br />

das der Caterer als das „charakteristische<br />

Brot von Sodexo Live!“ bezeichnet. Stéphane<br />

Chicheri, Chefkoch von Sodexo Live!, erklärte:<br />

„Für uns war klar, dass es im Olympischen<br />

Dorf eine Bäckerei geben muss. Egal,<br />

was passierte, wir wollten unsere eigenen<br />

Baguettes im Dorf backen. Wir werden auch<br />

Workshops organisieren, in denen die Athlet:innen<br />

die Baguettes formen und einritzen,<br />

in den Ofen schieben und herausnehmen<br />

können. Wir möchten diese Momente<br />

mit ihnen teilen“, so Chicheri weiter.<br />

AUCH EIN 100-PROZENTIGES<br />

VEGETARISCHES ANGEBOT<br />

Sodexo Live! hat sich nach eigenen Angaben<br />

auch der Herausforderung von Paris<br />

20<strong>24</strong> gestellt, der Öffentlichkeit zum<br />

ersten Mal ein 100 Prozent vegetarisches<br />

Angebot auf dem legendären<br />

Concorde-Gelände im Herzen der<br />

Hauptstadt anzubieten. 15 verschiedene<br />

Rezepte, einige davon neu bei<br />

den Olympischen Spielen, sollen dort<br />

umgesetzt werden. „Wir wollten einen<br />

Fokus auf das vegetarische Angebot<br />

legen“, sagt Philipp Würz, der Food &<br />

Beverage-Verantwortliche von Paris<br />

20<strong>24</strong>. „60 Prozent der Rezepte für die<br />

breite Öffentlichkeit werden vegetarisch<br />

sein. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass wir mit den Spielen die einmalige<br />

Chance haben, die Dinge anders<br />

zu machen und zu zeigen, dass ein<br />

anderes Modell möglich ist. Mit großem<br />

Stolz haben wir angekündigt,<br />

dass das Angebot im La Concorde zu<br />

100 Prozent vegetarisch sein wird. Es<br />

ist eine Weltneuheit in der Geschichte<br />

der Spiele und diese Entscheidung ist<br />

das Ergebnis von vier Jahren Arbeit“,<br />

so Würz weiter.<br />

Zu den Sodexo-Aufgaben wird es<br />

auch gehören, an 14 Wettkampfstätten<br />

während der Olympischen Spiele<br />

und an acht Veranstaltungsorten<br />

während der Paralympischen Spiele<br />

<strong>Catering</strong> anzubieten. Das öffentliche<br />

Angebot, das zu 60 Prozent vegetarisch<br />

sein wird, soll dabei aus einer<br />

großen Auswahl an süßen und herzhaften<br />

Speisen bestehen. Der Hot Dog<br />

beispielsweise, ein Bestseller bei Sportevents,<br />

wird in seiner vegetarischen<br />

Variante als Veggie-Hot Dog mit knus-<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CENTER PARIS 20<strong>24</strong> 21<br />

prigen Zwiebeln, eingelegtem Rotkohl und<br />

Honig-Senf-Dressing neu aufgelegt.<br />

An jedem Wettkampfort steht den Athleten<br />

ein eigener Bereich zur Verfügung,<br />

in dem die entsprechenden Verpflegungen<br />

bereitgestellt werden, die auf ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnitten sind und auf der Disziplin<br />

und dem Format der stattfindenden<br />

Veranstaltungen basiert. In den Essbereichen<br />

sind auch freiwillige Helfer, Auftragnehmer,<br />

Mitarbeiter von Paris 20<strong>24</strong> und<br />

Medien willkommen, die sich zu einer<br />

warmen Mahlzeit hinsetzen oder etwas<br />

mitnehmen können.<br />

Da es den Verantwortlichen nicht nur<br />

in den Stadien, sondern insgesamt besonders<br />

wichtig war, Sportlern zu ermöglichen,<br />

ihre Ernährungs- und Geschmacksgewohnheiten<br />

beizubehalten und ihnen<br />

gleichzeitig ein auf Spitzensportarten<br />

zugeschnittenes Menü zu bieten, hat<br />

sich Sodexo Live! auch im zentralen Restaurant<br />

für ein Angebot entschieden, das<br />

auf vier kulinarischen Themen basieren<br />

soll: Frankreich, Asien, Afrika-Karibik<br />

und Weltküche. Unter der Leitung von<br />

Küchenchef Charles Guilloy sollen für<br />

die Sportler insgesamt 500 Rezepte umgesetzt<br />

werden. Gegrillter Fisch, Fleisch<br />

und dampfgegartes Gemüse sowie 120<br />

Tagesgerichte sollen den Sportlern eine<br />

große Auswahl bieten. Dabei sollen täglich<br />

40 verschiedene Hauptgerichte zur<br />

Verfügung stehen, ein Drittel davon vollständig<br />

pflanzlich. Beispiele auf der internationalen<br />

Speisekarte des Hauptrestaurants<br />

sind für Frankreich: Vegetarischer<br />

Bourguignon, Kabeljau-Püree; Asien:<br />

Gehacktes Schweinefleisch mit Thai-Basilikum-Basmatireis,<br />

Gerösteter Blumenkohl<br />

und Kartoffeln mit Kurkuma; Afrika/<br />

Karibik: Sautierte Paprika, Zwiebeln, Tomaten<br />

und Chili (Shakshouka), Sautierte<br />

Garnelen mit Chermoula; Weltküche:<br />

Lammfleisch mit reduzierter Minzsauce,<br />

Gemüse-Moussaka.<br />

ERSTMALS MIT FOOD VISIONS<br />

FÜR DIE SPIELE<br />

Dass bei diesem Spielen kulinarisch alles<br />

etwas anders und auch anspruchsvoller in<br />

vielerlei Hinsicht laufen würde, war eigentlich<br />

von vorneherein abzusehen, nachdem<br />

die Olympischen Spielen im Kulinarik-<br />

Mekka Frankreich stattfinden. Food Vision<br />

nannten die Organisatoren schließlich<br />

ihr Programm, das einerseits die Hervorhebung<br />

der Kulinarik in der französischen<br />

Küche festlegt und andererseits auf Nachhaltigkeit<br />

und Umweltverpflichtungen<br />

abgestimmt wurde.<br />

Als Tony Estanguet, Präsident des Organisationskomitees<br />

Paris 20<strong>24</strong> für die Olympischen<br />

und Paralympischen Spiele, im<br />

Rahmen des so genannten „Change Now<br />

Summit 2022“ das Konzept vorstellte, wurde<br />

deutlich: Für die Organisatoren ist es<br />

sehr wichtig, dass Frankreich im Rahmen<br />

der Olympischen Spiele an seinen Tisch<br />

einlädt, damit die Gäste die kulinarische<br />

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22 XXXXXX CENTER PARIS XXXXXXXXXX<br />

20<strong>24</strong><br />

FOTO: paris20<strong>24</strong>.org<br />

Tradition des Landes entdecken können.<br />

Während der Spiele sollen 13 Millionen<br />

Mahlzeiten und Snacks an viele verschiedene<br />

Zielgruppen ausgegeben werden: Das<br />

sind neben den Athleten und ihren Betreuern<br />

Zuschauer, Organisationsteams und<br />

freiwillige Helfer. „Sie haben nicht die gleiche<br />

Kultur oder die gleichen Bedürfnisse,<br />

aber sie alle teilen den gleichen Wunsch, in<br />

Frankreich, einem Land, das für seine Gastronomie<br />

bekannt ist, gut zu essen“, zeigten<br />

sich die Verantwortlichen überzeugt und<br />

das vom Snack über Mahlzeiten im Athletendorf<br />

bis hin zu Erfrischungsbars an den<br />

Wettkampfstätten.<br />

ALLE GASTGEBERREGIONEN<br />

KULINARISCH VERTRETEN<br />

Auch nicht unwichtig dabei: Die Spiele<br />

werden nicht nur in Paris, sondern in den<br />

vier Ecken Frankreichs ausgetragen und<br />

die Franzosen möchten deshalb auch die<br />

Expertise jeder einzelnen Gastgeberregion<br />

hervorheben. An den Wettbewerbsorten<br />

soll deshalb jeder Gast auch die Produkte<br />

und Spezialitäten der verschiedenen französischen<br />

Regionen entdecken können. Der<br />

zweite entscheidende Aspekt beim <strong>Catering</strong><br />

der Olympischen Spiele in Frankreich<br />

wird das Thema nachhaltige Küche sein.<br />

Dafür ist Paris 20<strong>24</strong> bereits frühzeitig besondere<br />

Verpflichtungen eingegangen: Zu<br />

einem sollen doppelt so viele pflanzliche Lebensmittel<br />

pro Mahlzeit verwendet werden<br />

wie im Landesdurchschnitt üblich. Zum anderen<br />

soll mit Rezepten gearbeitet werden,<br />

die besonders Lebensmittelverschwendung<br />

vermeiden und damit das Abfallrisiko verringern.<br />

Nicht verzehrte Lebensmittel sollen<br />

angeblich zu 100 Prozent recycelt werden.<br />

„Insgesamt werden diese beiden Ziele den<br />

durchschnittlichen CO2-Fußabdruck einer<br />

Mahlzeit während der Spiele halbieren“,<br />

waren sich die Verantwortlichen bereits<br />

2022 sicher. Weitere Maßnahmen sind: Der<br />

Einsatz von zu 100 Prozent in Sachen Herkunft<br />

und Qualität zertifizierter Produkte.<br />

80 Prozent des Angebots soll aus Frankreich<br />

kommen, 25 Prozent davon sollen im Umkreis<br />

von 250 Kilometern um die Wettbewerbsorte<br />

bezogen werden. Dazu sollen 100<br />

Prozent Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei,<br />

100 Prozent französische Milchprodukte<br />

und vieles mehr verwendet werden.<br />

Die Nährwerte und Umweltauswirkungen<br />

der einzelnen Gänge sollen in den Kantinen<br />

angezeigt werden.<br />

Halbiert werden soll die Menge an Einwegplastik<br />

in der Gastronomie, „als Reaktion<br />

auf die hohen Erwartungen, insbesondere<br />

von Sportlern und Verbrauchern, die<br />

Plastikverschmutzung zu reduzieren“, wie<br />

die Organisatoren mitteilten. Das nicht vermeidbare<br />

Plastik soll aber zur Gänze wieder<br />

eingesammelt werden. Auch Alternativen<br />

zu Einwegplastik würden getestet. Ansonsten<br />

„werden 100 Prozent der für die Verpflegung<br />

während der Spiele genutzten Ausrüstung<br />

und Infrastruktur wiederverwendet“,<br />

sind die Verantwortlichen überzeugt.<br />

BESTEHENDE STRUKTUREN<br />

WERDEN GENUTZT<br />

Die <strong>Catering</strong>-Einrichtungen selbst werden<br />

größtenteils in bestehenden Strukturen<br />

integriert: Die Verpflegung für das Athletendorf<br />

wird im Filmstudio Cité du Cinéma<br />

erfolgen, einem Komplex in Saint Denis.<br />

Mindestens zehn Prozent der <strong>Catering</strong>leistungen<br />

galt es, in bestehende Gastronomieverträge<br />

einzubinden. Auch das Thema<br />

soziales Engagement spielt bei der <strong>Catering</strong>-Nachhaltigkeit<br />

in Paris eine Rolle. Paris<br />

20<strong>24</strong> möchte nach eigenen Angaben, „dass<br />

die Spiele ein Sprungbrett für Arbeitslose<br />

und für lokale Unternehmen sind“. Aus diesem<br />

Grund wird eine Integrationsschwelle<br />

von zehn Prozent obligatorisch sein und<br />

soll bei Sodexo Live! im Athletendorf 15 Prozent<br />

erreichen. Die Schwelle stellt sicher,<br />

dass ein bestimmter Prozentsatz der Arbeitsplätze<br />

beispielsweise reserviert wird<br />

für Menschen mit Behinderungen oder<br />

Menschen ohne Arbeit.<br />

VIELE BETEILIGTE AN EINEM TISCH<br />

Um all das zu konzipieren, hatte man in<br />

Frankreich eine ganz besondere Arbeitsmethode<br />

entwickelt: „120 Organisationen aus<br />

allen Sektoren Landwirtschaft, Gastronomie,<br />

NGOs, Ernährungswissenschaftler, Interessenvertreter<br />

und Partner von Paris<br />

20<strong>24</strong> saßen am Tisch, um die Pariser Spiele<br />

dafür zu nutzen, das <strong>Catering</strong> der Zukunft<br />

neu zu definieren“, berichten die Organisatoren.<br />

Über einen Zeitraum von mehr als<br />

einem Jahr wurden 40 Einzelinterviews geführt<br />

und Dutzende kollektive Workshops<br />

organisiert, um die Erwartungen an Lebensmittel<br />

und <strong>Catering</strong> zu definieren. Und die<br />

Verantwortlichen betonten dabei auch,<br />

dass die Ziele, die man sich gesteckt hat,<br />

weit über die Olympischen Spiele hinausreichen.<br />

Es soll nichts weniger als der „ökologische<br />

und soziale Wandel der Restaurantbranche“<br />

beschleunigt werden.<br />

DEUTSCHES HAUS/<br />

DEUTSCHES HAUS PARALYMPICS<br />

OLYMPICS:<br />

Laufzeit: 26.07. bis 11.08.20<strong>24</strong><br />

Gesamtfläche: 3.000 Quadratmeter<br />

Erwartete Gästezahl: ca. 1000 Besucher<br />

täglich/insgesamt rund 17.000<br />

PARALYMPICS:<br />

Laufzeit: 28.08. bis 08.09.20<strong>24</strong><br />

Gesamtfläche: 1.000 Quadratmeter<br />

Erwartete Gästezahl: etwa 500 Besucher<br />

täglich/insgesamt rund 6.000<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COOKING KÖCHEVEREIN 23<br />

Euro-Toques<br />

SPANNENDES TREFFEN MIT DEN PARTNERN<br />

FOTOS: Hans Jürgen Krone<br />

Euro-Toques-Kollege und<br />

Burgherr: Axel Horn (vorne).<br />

Gute Partner sind wichtig, besonders<br />

dann, wenn man wie Euro- Toques<br />

Deutschland seine Aktivitäten zu<br />

Gunsten der Köche und des Kochberufes<br />

weiter stärken und ausbauen will.<br />

Grund genug also, sich im Rahmen eines<br />

Partnertages mit allen Partnern, von den<br />

Herstellern bis hin zum Medien-Partner<br />

<strong>Cooking</strong>+<strong>Catering</strong> inside, wieder mal<br />

in Ruhe zusammenzusetzen, Bilanz zu<br />

ziehen und neue Aktivitäten zu besprechen.<br />

Nach dem die Premiere dieser Zusammenkunft<br />

im Jahr 2023 in Darmstadt<br />

positiv aufgenommen wurde, hatte man<br />

sich entschlossen, dies jetzt in jedem Jahr<br />

stattfinden zu lassen. Ort des Geschehens<br />

war die Burg Gleiberg in Wettenberg bei<br />

Gießen, wo die Kollegen und Partner<br />

von Euro-Toques-Kollegen und Burgherren<br />

Axel Horn empfangen und beköstigt<br />

wurden. Das vollständig angetretene Präsidium<br />

von Euro-Toques Deutschland mit<br />

Präsident Thilo Hanke und den Vizepräsidenten<br />

Michael Haupt, Andreas Schreiner<br />

und Jürgen Hühner konnte sich in diesem<br />

Jahr über eine große Beteiligung der Partner<br />

freuen. Präsident Hanke betonte, dass<br />

die Wertschätzung von Seiten des Köchevereins<br />

für die Partnerschaften sehr groß<br />

sei und man deshalb daran arbeiten wolle,<br />

auch die Anliegen der Unternehmen<br />

im Vereinsalltag noch besser zur Wirkung<br />

bringen zu können. Auch deshalb „ist in<br />

der heutigen Zeit wichtig, ein persönlichen<br />

Treffen durchzuführen, und nicht<br />

alles über Zoom oder Telko abzuwickeln“,<br />

betonte Michael Haupt.<br />

Die Partner, die ausführlich Gelegenheit<br />

bekamen, über ihre Sicht der Zusammenarbeit<br />

zu sprechen,<br />

zogen eine durchweg<br />

positive Bilanz<br />

der Kooperation. „Die<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Euro-Toques funktioniert<br />

super“, freute<br />

sich beispielsweise<br />

Günther Boshammer<br />

von Dynamic. Dabei<br />

wurde insgesamt offensichtlich<br />

wahrgenommen,<br />

dass sich mehr<br />

tut. „Es bewegt sich<br />

was“, war der allgemeine<br />

Tenor. So bemerkte<br />

Ralf Meneghini von<br />

Palux, dass gemeinsame Aktionen wie<br />

Seminare positiv wahrgenommen würden<br />

sowie auch regelmäßige Besuche<br />

von Präsidium und Vereinsmitgliedern<br />

auf den Messeständen. Das fand auch<br />

Alexander Schauf von Vito, der darüber<br />

hinaus eine bessere Außendarstellung<br />

und mehr Präsenz in der Öffentlichkeit<br />

von Euro-Toques positiv wahrnahm. Was<br />

neue Aktivitäten oder Verbesserungsvorschläge<br />

der Kooperationen angeht, blieben<br />

die Gespräche in Wettenberg auch<br />

nicht an der Oberfläche. Eine Reihe von<br />

Partnern wünsche sich eine stärkere Verbindung<br />

zu den Vereinsmitgliedern und<br />

mehr Gelegenheit mit ihnen zusammenzutreffen<br />

und zu kommu-nizieren. Darüber<br />

wurde intensiv beraten. Eine Bitte<br />

an die anderen Partner hatte Günther<br />

Boshammer von Dynamic: Er engagiert<br />

sich intensiv bei den Jugendwettbewerben,<br />

den Euro-Toques Challenges des<br />

Gruppenbild beim<br />

Partnertag von Euro-Toques<br />

auf Burg Gleiberg bei Gießen.<br />

Köchevereins, und wünscht sich, dass<br />

sich weitere Partner dort einbringen, was<br />

durchaus positiv aufgenommen wurde.<br />

Die nächste Challenge findet im November<br />

20<strong>24</strong> in Emden statt. „Mittelfristig“,<br />

so betonte Präsident Thilo Hanke, „würde<br />

man sich drei bis vier Challenges pro Jahr<br />

in Deutschland wünschen.“<br />

Ursprung hat<br />

Zukunft<br />

Die Euro-Toques Deutschland folgen<br />

einem Ehrenkodex: „Ziel ist es,<br />

die traditionellen, handwerklichen<br />

Lebensmittelproduzenten zu<br />

unterstützen, Qualitätserzeugnisse<br />

zu fördern, die kulinarischen<br />

Traditionen Europas zu erhalten<br />

und den verantwortlichen Umgang<br />

mit Lebensmitteln durch die Köche<br />

zu gewährleisten. Die natürlichen<br />

Produkte, Rohstoffe und Zutaten<br />

sollen geschützt, verteidigt und<br />

bewahrt werden, die täglich von<br />

Küchenchefs in den Mitgliedsstaaten<br />

für Millionen von Menschen verarbeitet<br />

werden“, sagt der Köcheverein.<br />

„Unsere Gemeinschaft ist in allen<br />

Ländern und deren Kulturen<br />

vertreten“, betont Euro-Toques.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


<strong>24</strong> COOKING ERNÄHRUNG<br />

HÖHERE ANSPRÜCHE AN<br />

ERNÄHRUNG UND<br />

GASTRONOMIE<br />

Natürlich wissen die Caterer und ihre Köche meist sehr genau, was ihre Gäste aktuell essen und trinken<br />

wollen. Dennoch müssen sie sich darüber auf dem Laufenden halten, wie sich Ernährungsgewohnheiten<br />

ändern und wie man eigene Aktivitäten daran anpassen kann. Wer sich grundsätzlicher mit dem Thema<br />

beschäftigen und wissen will, in welche Richtung sich die Prioritäten der Gäste aktuell verschieben und<br />

welche Essensumgebung dabei bevorzugt wird, für den sind die Ergebnisse von zwei Studien aufschlussreich,<br />

die in diesem Jahr vorgelegt wurden.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COOKING ERNÄHRUNG 25<br />

S<br />

So sind beispielsweise die Ergebnisse<br />

der Nestlé Studie „So is(s)t<br />

Deutschland 20<strong>24</strong>“ sehr spannend.<br />

Für diese, eine Untersuchung zur<br />

Ernährungs-Thematik, hatte das<br />

Marktforschungsinstitut Rheingold<br />

psychologische Gruppen- und Tiefeninterviews<br />

geführt sowie eine repräsentative<br />

Auswahl von 2.040 Bundesbürger:innen<br />

zwischen 16 und 84<br />

Jahren online befragt. Dabei kam als<br />

Kernaussage offenbar heraus, dass<br />

die Deutschen ganz grundsätzlich<br />

kein unbeschwertes Verhältnis mehr<br />

zur Ernährung haben, sondern dies<br />

offenbar deutlich angespannter geworden<br />

ist. Die Ansprüche der Menschen<br />

an sich selbst sind gestiegen<br />

und gleichzeitig ist die Zufriedenheit<br />

gesunken. Eine Rolle dabei spielen<br />

wohl auch die Krisen unserer Zeit,<br />

Von Kriegen über Klimawandel bis<br />

Inflation, die die Essgewohnheiten<br />

der Menschen in Deutschland beeinflussen.<br />

Aber das ist es laut Studie<br />

nicht allein.<br />

JEDER ZWEITE BESCHÄFTIGT<br />

SICH MIT ERNÄHRUNG<br />

Wichtig sei auch, dass Ernährung<br />

längst nicht mehr nur der Nahrungsaufnahme<br />

diene, sondern zum<br />

Gegenstand vieler Erwartungen,<br />

Glaubenssätze und Überzeugungen<br />

geworden sei. Laut Studie wollen die<br />

Menschen den Idealen von Gesundheitsoptimierung<br />

und Mäßigung<br />

gerecht werden und moralischen<br />

Anforderungen hinsichtlich Tierwohl<br />

oder Klimaschutz genügen. So<br />

geben 53 Prozent aller Befragten an,<br />

sich viel mit der eigenen Ernährung<br />

zu beschäftigen, verglichen mit<br />

noch nur 37 Prozent im Jahr 2018.<br />

Der verstärkte Fokus auf die eigene<br />

Ernährung, der vor allem aus<br />

dem krisenbedingten Rückzug<br />

ins Private resultierte, geht offensichtlich<br />

mit einem steigenden<br />

Level an Frust einher: Mit mindestens<br />

einem Aspekt der eigenen<br />

Ernährung sind 89 Prozent der<br />

Befragten unzufrieden, in der jüngeren<br />

Altersgruppe der 16-bis 27-Jährigen<br />

(Generation Z) sogar 96 Prozent.<br />

72 Prozent aller Befragten geben an,<br />

dass sie sich gesünder ernähren sollten,<br />

verglichen mit 54 Prozent im<br />

Jahr 2018. Und nur noch die Hälfte<br />

der Befragten ist zufrieden oder sehr<br />

zufrieden mit dem eigenen Gewicht,<br />

2018 waren es noch 63 Prozent. Damit<br />

verbunden ist bei fast jedem<br />

Dritten der so genannten „Generation<br />

Z“ das Gefühl, sich für die eigene<br />

Ernährung schämen zu müssen.<br />

„Durch die gesteigerte Selbstbezüglichkeit<br />

vieler Menschen hat sich in<br />

den letzten Jahren auch der individuelle<br />

Druck erhöht, selbstgesteckten<br />

Ernährungsidealen gerecht zu<br />

werden“, zitierte dpa Stephan Grünewald,<br />

Mitbegründer des Rheingold<br />

Instituts. „Die Unbeschwertheit geht<br />

verloren. Viele Menschen fühlen sich<br />

aus dem Paradies einer selbstverständlichen<br />

Ernährung vertrieben“, so<br />

Grünwald weiter. Unter den befürchteten<br />

negativen Folgen ungesunder<br />

Ernährung rangieren Figurprobleme<br />

mit 65 Prozent ganz oben, gefolgt von<br />

Erkrankungen wie Demenz, Diabetes<br />

und Herz-Kreislauf-Problemen mit<br />

53 Prozent. Trägheit oder Leistungsschwäche<br />

befürchten mit 47 Prozent<br />

der Befragten knapp die Hälfte. Fast<br />

ein Drittel der Befragten (31 Prozent)<br />

sieht gar das Risiko eines frühen Todes.<br />

Nur jeder zehnte Befragte sieht<br />

für sich keine Negativfolgen ungesunder<br />

Ernährung.<br />

DIE UNBESCHWERTHEIT WIEDER<br />

ZURÜCKGEWINNEN<br />

Um wieder mehr Unbeschwertheit in die<br />

tägliche Ernährung zu bringen, setzen die<br />

Menschen in Deutschland laut Studie vor<br />

allem auf vier Wege:<br />

1. „Die neue Mäßigung“, um sich an die<br />

gestiegenen Erfordernisse unserer Zeit<br />

anzupassen. So planen etwa 70 Prozent<br />

der Befragten den Lebensmittel-Einkauf<br />

im Voraus (2018: 53 Prozent), 44<br />

Prozent achten beim Einkauf auf Produkte<br />

mit möglichst wenig Verpackungen<br />

(Zero-Waste) und der Verzicht auf<br />

Fleisch wird relevanter.<br />

2. „Der neue Pragmatismus“: Die Menschen<br />

fühlen sich durch Sparzwänge<br />

und einen zunehmend stressigen und<br />

belasteten Alltag dazu berechtigt, ihre<br />

Ernährung pragmatisch anzugehen<br />

und vom ideellen Ballast zu befreien.<br />

So kochen 47 Prozent der Menschen in<br />

Deutschland nach eigener Aussage lieber<br />

einfache Gerichte (2018: 31 Prozent).<br />

Insbesondere die jüngere Gen Z nutzt<br />

verstärkt Lieferdienste (fast jeder Fünfte<br />

zwei bis drei Mal pro Monat) und insgesamt<br />

ist das Essen in Gemeinschaft<br />

wichtiger als globale Nachhaltigkeitsansprüche<br />

und Ideale.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


26 COOKING ERNÄHRUNG<br />

FOTOS: Canva<br />

3. „Der verdeckte Genuss im Nebenbei“:<br />

beiläufiges Dauer-Snacking, das das bewusste<br />

Radar unterläuft und so Gefühle<br />

von Schuld und Scham gar nicht erst aufkommen.<br />

Beim Nebenbei-Konsum sind<br />

die Ansprüche der Verbraucher:innen an<br />

sich selbst viel geringer als bei konventionellen<br />

Mahlzeiten. Ernährung dient<br />

hier der seelischen Stoßdämpfung und<br />

gerade bei der Gen Z ist die Sehnsucht<br />

erkennbar, auch einmal regressiv im Bett<br />

zu essen und sich gleichzeitig nebenbei<br />

medial zu befüllen (50 Prozent snacken<br />

regelmäßig vor dem Bildschirm).<br />

4. „Der Retro-Trend“, bei dem sich die<br />

Menschen zurück nach einer heilen<br />

und auch deftigeren Genusswelt sehnen<br />

und eine Widerstandshaltung<br />

gegenüber neuen Ernährungstrends<br />

einnehmen. So stimmen 28 Prozent der<br />

Befragten der Aussage zu, dass sie gerne<br />

Fleisch essen und den Konsum auch in<br />

Zukunft nicht reduzieren werden.<br />

MARKEN UND POLITIK SOLLEN ZUR<br />

ENTLASTUNG BEITRAGEN<br />

36 Prozent der Befragten erwarten von der<br />

Politik, regulatorische Verantwortung zu<br />

übernehmen, wenn es um Ernährung und<br />

weitere Herausforderungen wie Tierwohl,<br />

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Verpackungen<br />

geht. Was konkrete Maßnahmen<br />

angeht, wünschen sich 84 Prozent der Befragten<br />

eine Senkung der Mehrwertsteuer<br />

für gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse,<br />

71 Prozent wollen eine Verpflichtung<br />

zum Angebot von gesundem Essen in Schulen<br />

oder Betriebskantinen und 64 Prozent<br />

erwarten eine Verpflichtung der Hersteller<br />

zum Schutz von Menschenrechten in ihrer<br />

Lieferkette. Noch mehr als die Politik sehen<br />

die Menschen die großen Marken und Hersteller<br />

in der Pflicht. So gaben 46 Prozent der<br />

Befragten an, die Hersteller müssen mehr<br />

tun und Verantwortung übernehmen bei<br />

Themen von Tierwohl über Klimaschutz bis<br />

hin zu Verpackungsmüll.<br />

WELCHE ANBIETER AKTUELL IM<br />

VORTEIL SIND<br />

Darüber, welche gastronomischen Anbieter<br />

aktuell im Vorteil sind und was die Gründe<br />

dafür sind, das beleuchten die Ergebnisse<br />

einer neuen Studie im Auftrag der „Denkfabrik<br />

Zukunft der Gastwelt“ (DZG) zur Entwicklung<br />

des Außer-Haus-Verpflegungsmarktes<br />

(AHV), die von der Food-Expertin<br />

Prof. Dr. Jana Rückert-John ausgearbeitet<br />

und im Mai 20<strong>24</strong> vorgestellt wurden. Rückert-John<br />

hat sich damit beschäftigt, welchen<br />

Herausforderungen der AHV ausgesetzt<br />

ist, wo die Reise hingeht, und wo die<br />

Politik noch besser unterstützen kann. Der<br />

Außer-Haus-Verpflegungsmarkt (AHV), wie<br />

ihn die Studie definiert, umfasst Player von<br />

Bäckereien und Tankstellen über Restaurants<br />

bis zum Eventcatering. Er spiele eine<br />

wichtige Rolle als täglicher Versorger von<br />

über elf Millionen von Menschen.<br />

WIRTSCHAFTLICHER UND<br />

GESELLSCHAFTLICHER FAKTOR<br />

Mit einem Gesamtumsatz von 84,5 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2023, rund elf Prozent mehr<br />

im Vergleich zum Vorjahr und zwei Prozent<br />

mehr im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019<br />

(Circana), ist der Außer-Haus-Verpflegungsmarkt<br />

demnach eine der zentralen Wertschöpfungssäulen<br />

in Deutschland. Die neue<br />

DZG-Studie zeigt auf, dass sich bei der individuellen<br />

Außer-Haus-Versorgung seit Corona<br />

jedoch vieles verändert hat: Die jährlichen<br />

Besucherzahlen reichten mit 8,79 Milliarden<br />

Besuchen noch nicht wieder an den Wert<br />

von 2019 (9,8 Milliarden Besuche) heran.<br />

Dass die Umsätze dennoch gestiegen seien,<br />

erkläre sich dadurch, dass die Gäste pro Besuch<br />

mehr ausgeben. Der Durchschnitts-Bon<br />

lag 2023 bei 10,21 Euro pro Besuch (im Vergleich<br />

zu 9,64 Euro 2019). Hauptgrund hierfür:<br />

gestiegene Preise. Anstelle der Bedienund<br />

Hotelgastronomie, die 2019 noch den<br />

Markt anführte, erzielte die Schnellgastronomie<br />

im Jahr 2023 mit 32,74 Milliarden<br />

Euro den größten Marktanteil und erreichte<br />

dabei eine Umsatzsteigerung von 16,1 Prozent.<br />

Zu den wesentlichen Gründen zählen<br />

der anhaltende Trend zu Homeoffice und die<br />

Nutzung von Lieferservices, die gestiegene<br />

Preissensibilität der Verbraucher:innen und<br />

der Arbeitskräftemangel, der sich vor allem<br />

in der bedienorientierten Gastronomie negativ<br />

bemerkbar machen soll.<br />

ARBEITSKRÄFTEMANGEL ALS<br />

ZENTRALER FAKTOR<br />

Mindestens 100.000 Arbeitskräfte fehlen<br />

der Branche schon heute. Laut einer aktuellen<br />

Prognose der DZG und des Fraunhofer<br />

IAO könnten bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 noch einmal<br />

weitere 600.000 Mitarbeitende aus der<br />

Gastwelt (Tourismus, Hospitality & Foodservice)<br />

in den Ruhestand gehen. Der gesamte<br />

Dienstleistungssektor wird nach den Umsatzeinbrüchen<br />

während der Pandemie nicht<br />

mehr als krisensicherer Arbeitgeber wahrgenommen.<br />

Lösungen bieten verbesserte<br />

Arbeitsbedingungen und Aufstiegschancen,<br />

höhere Gehälter sowie New-Work-Angebote.<br />

Insbesondere mehr Einstiegsmöglichkeiten<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COOKING ERNÄHRUNG 27<br />

für Quereinsteiger:innen und ausländisches<br />

Personal könnten helfen.<br />

Auch weitere Digitalisierungsanstrengungen<br />

könnten zu besseren Arbeitsbedingungen<br />

beitragen, zeigt sich die Studie<br />

überzeugt. Während der Pandemie habe<br />

der Fokus vor allem auf Prozessen wie<br />

digitale Tischreservierung und Essensvorbestellung,<br />

Homeoffice-Möglichkeiten für<br />

Mitarbeitende und Lieferservices gelegen.<br />

Jetzt könnten Gastronom:innen durch den<br />

verstärkten Einsatz von Koch- und Servicerobotern,<br />

Self-Order-Terminals oder<br />

auch Künstlicher Intelligenz für Recruiting-Prozesse<br />

voran kommen. Allerdings<br />

sei „die schöne neue KI-Welt“ nicht ganz<br />

einfach zu realisieren ist“ weist auch die<br />

Studie aus, schließlich sei es der Gastgebercharakter,<br />

der die Branche auszeichne.<br />

So würden zwar Roboter vorgestellt, die<br />

Pasta produzieren und Essen an den Tisch<br />

bringen, das alleine sorge aber noch nicht<br />

für die Akzeptanz von digitalen Neuerungen<br />

durch die Gäste. Und die neuen Technologien<br />

seien kostenintensiv, auch wenn<br />

Roboter keinen Lohn erwarten. „Die Branche<br />

benötigt mehr finanzielle Förderung,<br />

um die notwendigen Investitionen in Digitalisierung-<br />

und Automatisierung auch<br />

stemmen zu können“, ist DZG-Vorstandssprecher<br />

Dr. Marcel Klinge überzeugt.<br />

NACHHALTIG WIRTSCHAFTEN<br />

UND KOCHEN<br />

Und nicht zuletzt betrifft das Thema<br />

Nachhaltigkeit als eine der drängendsten<br />

Aufgaben auch den AHV-Markt, sagt die<br />

DZG-Untersuchung. Olivier Kölsch, Studienexperte<br />

und Geschäftsführer Bundesvereinigung<br />

der Deutschen Ernährungsindustrie,<br />

sagte dazu: „In der Branche ist<br />

Nachhaltigkeit eigentlich kein Thema<br />

mehr, sondern ein Metathema. Hier sind<br />

wir immer bestrebt, die Erwartungen zu<br />

erfüllen beziehungsweise bei dem Thema<br />

aktiv voranzugehen.“<br />

In ihrem Studienfazit stellt Rückert-John<br />

fest: „Unsere Untersuchung zeigt, dass die<br />

mit der Corona-Pandemie einhergegangenen<br />

Veränderungen die Segmente des Außer-Haus-Marktes<br />

in unterschiedlicher<br />

Weise getroffen haben“. Jeder geschlossene<br />

Betrieb bedeute nicht nur einen Verlust für<br />

Gastronomen und Mitarbeitende. Es bedeute<br />

auch einen kulturellen Verlust und für die<br />

Menschen, die dort ihre Speisen bezogen<br />

haben, persönliche Einschränkungen.<br />

„Deutschland brauche Vielfalt in der Außer-Haus-Verpflegung<br />

und daher sei es<br />

wichtig, dass die Branche von der Politik mit<br />

ihrer enormen Alltags- und Sozialrelevanz<br />

besser wahrgenommen werde“, betonte<br />

DZG-Sprecher Klinge. Die Studie zur Außer-Haus-Verpflegung<br />

in Post-Corona-Zeiten<br />

kann über die DZG-Webseite bis Ende<br />

Juni kostenfrei bezogen werden.<br />

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28 PERSONAL YOUNG TALENTS<br />

EIN ENORMER<br />

WACHSTUMSSCHUB<br />

Ein Startup, dessen Führungsteam über langjährige Erfahrung verfügt, ist der Personaldienstleister<br />

Young Talents. Wir sprachen mit Mark Muijrers, Geschäftsführer des Unternehmens, das bereits 2023<br />

den Caterer des Jahres unterstützte, über Pläne und Entwicklungen in diesem Business.<br />

Interview Hans Jürgen Krone<br />

C<br />

<strong>Cooking</strong>+<strong>Catering</strong> inside: Herr<br />

Muijrers, Sie haben die Aktivitäten<br />

von Young Talents als Personaldienstleister<br />

in Deutschland weiter ausgebaut.<br />

Was sind die aktuellen diesbezüglichen<br />

Entwicklungen in Ihrem<br />

Unternehmen?<br />

Mark Muijrers: Da meine vorherige Karriere<br />

durch Corona abrupt beendet wurde,<br />

hatte ich die Möglichkeit und Zeit, alles<br />

neu zu überdenken und die Schwachstellen<br />

des „alten Systems“ in USPs zu verwandeln.<br />

Das Ergebnis ist Young Talents,<br />

ein Start-up bestehend aus einem Team mit über 23 Jahren<br />

Erfahrung in der Personaldienstleistung. Unsere Geburt, die<br />

während der Corona-Pandemie stattfand, hat uns in den ersten<br />

Jahren einen enormen Wachstumsschub gegeben. Der<br />

Eventbranche fehlte es an Personal und Young Talents konnte<br />

durch ein schnelles und weitgehend digitales Bewerbermanagement,<br />

rasant „Young Talents“ rekrutieren, die wir an<br />

unsere Partner verliehen haben. Wir haben eine App entwickelt,<br />

bei dem die Backend-Arbeitsprozesse digitalisiert und<br />

zentralisiert wurden. So können sich unsere City Manager<br />

(Niederlassungsleiter) vor Ort voll und ganz auf die Betreuung<br />

unserer Talents und Partner konzentrieren. Vor Corona<br />

war das ein Job, der ehrlich gesagt überhaupt nicht attraktiv<br />

war: Die Disposition dauerte bis spät in die Nacht, weil man<br />

Mitarbeitende anrufen musste oder weil Vertragsunterlagen<br />

fehlten, denen man hinterherlaufen musste. Heute können wir<br />

mit unserer eigenen Young Talents App alle wichtigen Unterlagen/Verträge<br />

digital verwalten und die Talents bewerben sich<br />

mit einem „Tinder Swipe“ auf den Job. Wir haben den Job<br />

des City Managers wieder attraktiv gemacht und so gestaltet,<br />

dass auch ein Talent, das gerade in der<br />

Endphase seines Studiums ist, diesen Job<br />

übernehmen kann. Wir haben dieses Konzept<br />

in Münster erprobt, wo wir gerade ein<br />

rasantes Wachstum verzeichnen können,<br />

und sind dabei, Hamburg und Frankfurt<br />

mit diesem Konzept zu eröffnen.<br />

CCi: Dass das Thema Personal aktuell<br />

so schwierig und damit relevant ist,<br />

wie selten zuvor, ist wohl jedermann<br />

klar. Sind das Goldgräberzeiten für<br />

Ihre Branche oder muss man das differenzierter<br />

betrachten?<br />

Muijrers: Es gab tatsächlich eine Zeit, wo<br />

Quantität mindestens genauso wichtig war<br />

wie Qualität. Im ersten Lockdown-freien<br />

Corona-Sommer gab es sehr viele Veran-<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


PERSONAL YOUNG TALENTS 29<br />

es ist außerdem wichtig, dass unsere<br />

neue Teammitglieder einen „Growth<br />

Mindset“ haben. In unserer Branche<br />

kommt man nicht weit, wenn man<br />

keine Ambition hat, einen Platz im<br />

Team einzunehmen.<br />

CCi: Auch für Sie ist es ja sicherlich<br />

nicht einfacher geworden,<br />

neue Mitarbeitende zu finden,<br />

oder kann man das pauschal<br />

nicht so sagen?<br />

staltungen und kaum Personal. Der Preis<br />

hat kaum eine Rolle gespielt. Inzwischen<br />

sind wir in einer Konsolidierungsphase:<br />

Unsere Partner wollen ein stimmiges<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben die<br />

Messlatte für Bewerbungen höher gelegt<br />

und investieren derzeit viele Ressourcen<br />

in den Ausbau unserer eigenen digitalen<br />

„Micro Learning“-Schulungsplattform, damit<br />

unsere Talents noch besser vorbereitet<br />

auf den Job gehen und auch die wachsenden<br />

Anforderungen unserer Kunden bestmöglich<br />

erfüllt werden können.<br />

CCi: Sie beschäftigen ja Menschen mit<br />

sehr vielen unterschiedlichen Nationalitäten.<br />

Wie stellen Sie sicher, dass<br />

es in Ihrem Unternehmen ausreichend<br />

Kompetenz gibt, um mit den kulturellen,<br />

religiösen und anderen Unterschieden<br />

richtig umgehen zu können?<br />

Muijrers: Young Talents ist ein sehr diverses<br />

Unternehmen. Etwas, worauf wir stolz<br />

sind. Wir beschäftigen gerade um die 750<br />

Talents aus 30 verschiedenen Nationen.<br />

75 Prozent unserer Belegschaft hat die<br />

deutsche Nationalität, 25 Prozent unserer<br />

Talents sind Studierende aus dem<br />

Ausland. Die Selektion ist sehr wichtig,<br />

um zu gewährleisten, dass wir ein Team<br />

haben, mit dem gleichen Mindset. Wir<br />

selektieren unsere Talents auf deutsche<br />

Sprachkenntnisse und Teamplayer Skills,<br />

Mark Muijrers: „People Business<br />

Muijrers: Wir haben zu keinem Zeitpunkt<br />

in den letzten vier Jahren fest-<br />

bleibt der Garant für unser Geschäft.<br />

Das kann keine App ersetzen.“<br />

gestellt, dass es schwierig ist, neue<br />

Mitarbeitende zu finden. Wir arbeiten<br />

kontinuierlich daran, sowohl unser Onboarding so attraktiv wie<br />

möglich zu gestalten, als auch ein guter Arbeitgeber für die<br />

derzeitige Generation Z zu sein. Eine offene Feedback-Kultur<br />

nach beiden Seiten und eine wertschätzende Arbeitsumgebung<br />

sind für unsere Talents sehr wichtig – diese Kultur haben<br />

wir bei Young Talents verankert.<br />

CCi: Es gibt ja einige Unternehmen, die auf Ihrem Gebiet<br />

tätig sind. Was würden Sie sagen, sind die speziellen<br />

Vorteile Ihres Unternehmens sowohl für die Mitarbeitenden<br />

als auch für die Kunden?<br />

Muijrers: Wir verbinden die Vorteile eines digitalen Plattform-Ansatzes<br />

mit der persönlichen Betreuung durch unsere<br />

City Manager und Talent Leader. Wir bieten unseren Talents<br />

und Kunden sowohl die Vorteile der Digitalisierung als auch<br />

die persönliche Betreuung. „People Business“ bleibt der Garant<br />

für unser Geschäft, das kann keine App ersetzen. Was wir<br />

bei unseren Kunden bemerkt haben, ist, dass die Vorteile des<br />

digitalen Bestellprozesses bei<br />

Young Talents schnell entdeckt<br />

werden. Unsere Kunden<br />

haben die Möglichkeit,<br />

über unser Dispositions-Tool<br />

selber Personal zu bestellen,<br />

zu briefen und zu bewerten.<br />

Unsere Kunden können live<br />

verfolgen, wie weit wir mit<br />

der Personalplanung sind.<br />

Außerdem sind wir in unserer<br />

Branche der „Last Minute-Weltmeister“:<br />

70 Prozent<br />

aller Last Minute-Aufträge<br />

werden von uns gefüllt. Dadurch,<br />

dass wir unser Startup<br />

Mindset pflegen, ist es<br />

für uns einfacher, mit unseren<br />

Kunden mitzudenken und auf<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


30 PERSONAL YOUNG TALENTS<br />

der Zusammenarbeit und setzt viele Hebel<br />

in Bewegung, um den Job so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

CCi: Auch die Caterer, die ja dann zu<br />

denen gehören, die die konkrete Arbeitsumgebung<br />

für die junge Talente<br />

schaffen, müssen ihren Teil dazu tun,<br />

dass es eine positive Erfahrung wird.<br />

Hat man das dort auch für diese fremden<br />

Arbeitskräfte auf Zeit richtig auf<br />

dem Schirm oder hakt es manchmal<br />

dort auch?<br />

Sonderwünsche einzugehen, damit wir spezielle Wünsche in<br />

der Realität schnell umsetzen können ohne viel „Palaver“.<br />

Muijrers: Wenn ich die heutigen Arbeitsbedingungen<br />

bei unseren Partnern mit<br />

der Situation vor Corona vergleiche, stelle<br />

ich fest, dass sich fast alle Unternehmen<br />

zugunsten der Mitarbeitenden verändert<br />

haben. Die Kleiderordnungen sind lockerer<br />

geworden. Das klassische Schwarz-Weiß<br />

wurde in vielen Hotels durch Dresscodes<br />

ersetzt, bei denen der Mitarbeiter einen<br />

Teil seiner Persönlichkeit einbringen kann.<br />

Die Arbeitszeiten haben sich verbessert<br />

und die Mitarbeiterverpflegung ist fast zum<br />

Standard geworden.<br />

CCi: Sie versprechen in Ihrer Kommunikation den jungen<br />

Menschen nicht nur einen Job und das Gehalt, sondern<br />

auch, sie als „junge Talente auf ihrem Weg zur persönlichen<br />

Entwicklung zu begleiten und gleichzeitig eine positive<br />

und inspirierende Arbeitsumgebung in der Gastronomie<br />

zu schaffen“. Wie machen Sie das konkret?<br />

Muijrers: Uns ist bewusst, dass wir für viele unserer Talents<br />

der erste Arbeitgeber sind. Das bedeutet, dass wir unseren<br />

Talents in vielerlei Hinsicht erst einmal die Möglichkeit geben<br />

müssen, sich in der neuen Situation „Mitarbeiter“ zurechtzufinden.<br />

Das erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Die<br />

heutige Generation Z wünscht sich Feedback, um sich ständig<br />

weiterentwickeln zu können. Der Spagat zwischen Leistung im<br />

Job und Spaß bei der Arbeit ist nicht immer einfach, aber es<br />

lohnt sich, sich darauf zu konzentrieren. Da unser Jobangebot<br />

so vielfältig ist, haben unsere neuen Talente die Möglichkeit,<br />

viele Erfahrungen zu sammeln und neue Situationen kennenzulernen.<br />

Diese Erfahrungen sind wertvoll und tragen zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

bei.<br />

CCi: Die Zusammenarbeit mit den <strong>Catering</strong>-Unternehmen<br />

ist ja auf beiden<br />

Seiten gelernt: Wenn Sie sich etwas<br />

von der <strong>Catering</strong>-Branche wünschen<br />

würden, was noch besser laufen könnte,<br />

was wäre das?<br />

Muijrers: Unser Geschäft ist „Last Minute“<br />

geworden. Es ist sehr schwierig geworden,<br />

mehr als sechs Monate im Voraus<br />

zu planen. Es gibt immer noch Tage, an<br />

FOTOS: Young Talents<br />

Wir konfrontieren unsere Kunden regelmäßig mit dem<br />

Feed-back unserer Talents, wofür sie sehr dankbar sind.<br />

Wenn unsere Talents sich nicht wohlfühlen bei einem bestimmten<br />

Kunden, wird dieser von unseren Talents nicht mehr „geswiped“,<br />

somit kriegen wir den Job nicht gefüllt. In diesem „War<br />

of talents“ ist der Kunde auch mitverantwortlich für den Erfolg<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


PERSONAL YOUNG TALENTS 31<br />

CCi: Wie soll sich Young Talents in dem<br />

kommenden Jahren aus Ihrer Sicht<br />

strategisch weiter entwickeln? Haben<br />

Sie so etwas wie einen Masterplan<br />

oder müssen Sie sich in dieser Branche<br />

mehr auf das einstellen, was um Sie herum passiert<br />

und die Pläne dann anpassen?<br />

denen gefühlt alle <strong>Catering</strong>s stattfinden.<br />

Vielleicht sollten die Caterer über ein Yielding-Modell<br />

nachdenken, damit es für den<br />

<strong>Catering</strong>-Kunden attraktiver wird, in bestimmten<br />

Randzeiten zu bestellen.<br />

Muijrers: Ich liebe den Startup-Vibe bei Young Talents! Gerade<br />

in den Corona-Jahren mussten wir oft umdenken und<br />

unsere Strategie kurzfristig anpassen. Wir haben es immer<br />

geschafft, flexibel auf die Ereignisse<br />

zu reagieren und so unsere Personaldienstleistung<br />

anzubieten. Ein Masterplan<br />

hätte uns in dieser Zeit nicht<br />

so weit gebracht, denn für das, was<br />

damals passiert ist, gab es keinen<br />

Masterplan. Seit Anfang des Jahres<br />

haben wir unseren Masterplan „Fit for<br />

Future“, der ständig überarbeitet wird.<br />

Wir wollen der beste Arbeitgeber für<br />

unsere Talents sein, der beste Partner<br />

für unsere Kunden und ein gesundes<br />

Unternehmen, das für die Zukunft gut<br />

aufgestellt ist. Was bringt die Zukunft?<br />

Deutschland ist ein großes Land mit<br />

vielen interessanten Städten. Für dieses<br />

Jahr stehen Frankfurt und Hamburg<br />

als neue Städte auf dem Programm von<br />

Young Talents.<br />

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32 CONCEPTS WERFT1919<br />

DREI BRÜDER<br />

FÜR EINE IDEE<br />

Ein Koch und zwei Ingenieure<br />

haben mit brüderlichem<br />

Zusammenhalt und kreativen<br />

Konzepten am deutschen Ufer<br />

des Bodensees eine Gastro-Kunst-Event-Location<br />

der<br />

besonderen Art aufgebaut.<br />

Von Aina Keller<br />

F<br />

Die „Werftbuben“ (von<br />

links) Emanuel, Julius<br />

und Johannes Unser.<br />

Wildschweinburger mit.<br />

„allem“ und schönem Blick.<br />

auf den Bodensee..<br />

Fast sieben Jahre ist es nun her,<br />

dass die Brüder Johannes, Emanuel<br />

und Julius Unser innerhalb<br />

von wenigen Tagen eine<br />

Entscheidung getroffen haben,<br />

die ihre Leben um 180 Grad drehen<br />

sollte. Buchhaltung statt Ingenieurwesen,<br />

Marketing statt<br />

Werkzeugbau und Küchenchef in<br />

der eigenen Küche: Lange haben<br />

die Brüder Unser aus Besigheim<br />

bei Stuttgart nicht gezögert, als<br />

sie beim Weihnachtsspaziergang<br />

2017 die brachliegende Werft in<br />

Kressbronn am Bodensee eher<br />

zufällig entdeckten – und gemeinsam<br />

beschlossen: Der Ort,<br />

den sie seit ihrer Kindheit kannten<br />

und mit guten Erinnerungen<br />

verbanden, sollte ihre neue berufliche<br />

Heimat werden.<br />

VON BESIGHEIM NACH<br />

KRESSBRONN<br />

Der tatsächliche Weg zur Pacht –<br />

vorläufig für zehn Jahre mit der<br />

Option zur Verlängerung – ging<br />

vergleichsweise schnell. Auf<br />

die Bewerbung beim Gemeinderat<br />

und Bürgermeister folgte<br />

die Auswahl durch ein Gremium,<br />

dem auch Gastronomen der<br />

Region angehörten. Darauf sind<br />

die Brüder im Alter zwischen<br />

32 und 39 stolz: „Dass wir die<br />

Ausschreibung gewonnen haben<br />

und dies auch von bekann-<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CONCEPTS WERFT1919 33<br />

Gastro, Kunst und<br />

Event auf knapp<br />

1.300 Quadratmetern.<br />

ten Kollegen aus der Gegend<br />

unterstützt wurde, freut uns<br />

besonders“, sagt Julius, der<br />

jüngste Bruder im Bunde. „Unterstützt<br />

wurden wir bei der<br />

Finanzierung zusätzlich durch<br />

die Landesbank Baden-Württemberg<br />

und die Bürgschaftsbank.“<br />

Eigentümer ist die Gemeinde<br />

Kressbronn, die das<br />

historische Werftgelände aus<br />

einer Insolvenzmasse erworben<br />

und mit Länder- sowie<br />

Eigenmitteln unter den Auflagen<br />

des Denkmalschutzes aufwändig<br />

saniert hat.<br />

„Durch den Corona-bedingten<br />

Lockdown in 2020 verzögerte<br />

sich der Start ungewollt<br />

und es schien alles irgendwie<br />

holprig zu werden“, erinnert<br />

sich Emanuel, der als Zweitältester<br />

unter anderem die<br />

Buchhaltung betreut. „Rückblickend<br />

war diese Phase aber<br />

auch ein großer Benefit für<br />

uns, weil wir in dieser Zeit<br />

ganz intensiv miteinander an<br />

dem Konzept für die Zukunft<br />

arbeiten konnten.“ Und zwar<br />

auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Bodan-Werft, die bis 2011<br />

als wichtigste Binnenwerft<br />

am Bodensee galt und sich<br />

mit dem Bau von Ausflugsschiffen<br />

und Fähren einen<br />

Namen gemacht hatte. Entstanden<br />

ist eine Unternehmenskonstruktion<br />

mit den Säulen<br />

Restaurant, Eventgastronomie und<br />

Kultur, auf denen die neue Werft1919<br />

ruht. Das Ganzjahres-Geschäft ist immer<br />

eng mit dem Thema Essen verbunden,<br />

denn das Herz der Werft1919<br />

schlägt in der Küche – mit einigem<br />

„Drumrum“.<br />

RUND UM DIE GEMARKUNG<br />

Johannes, der älteste der drei Brüder<br />

und ausgebildeter Koch, hat in der<br />

„Kombüse“ die Cap auf. Anfangs wurde<br />

in der Küche insofern eine „extreme<br />

Regionalität“ widergespiegelt, als<br />

dass damit gekocht wurde, was täglich<br />

von den Produzenten aus der Umgebung<br />

geliefert wurde. Heute wird die Restaurantkarte<br />

viermal im Jahr angepasst und<br />

es entstehen daraus Signature- Gerichte,<br />

die die Werft-Philosophie abbilden. „Unser<br />

halbes Nose to Tail-Hähnchen zum<br />

Beispiel wird am Muttel durch Pascal<br />

Weyers extra für uns aufgezogen. Der Hof<br />

liegt in der Gemarkung Tettnang und ist<br />

nur drei Kilometer Luftlinie von uns entfernt“,<br />

erzählt Johannes. „Die ganzheitliche<br />

Verarbeitung ist dann auf dem Teller<br />

gut erkennbar, inklusive der Innereien.“<br />

Der Küchenchef setzt auf solide zubereitete<br />

Gerichte, die mit einzelnen Aromen<br />

oder überraschenden Gewürzen überzeu-<br />

Das Kulturdenkmal.<br />

Bodan-Werft als Ort für.<br />

kreative Tagungen..<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


34 CONCEPTS WERFT1919<br />

gen wollen: „Regionalität und die perfekte Zubereitung<br />

nach den Grundsätzen des handwerklichen<br />

Kochens sind mir besonders wichtig. Man schmeckt<br />

den Unterschied, wenn die Soße noch aus Knochen<br />

gezogen wurde.“<br />

KREATIV KOOPERATIV<br />

Neue Ideen für Aktionen und zusätzliche Produkte entstehen<br />

häufig sehr intuitiv, situationsbedingt und gemeinsam.<br />

Angetrieben werden die Brüder von dem<br />

Wunsch, sich und ihrer Werft eine unverwechselbare<br />

Identität zu verleihen. „Essen war für uns in der Familie<br />

schon immer sehr wichtig und wir wollten dieses gute<br />

Gefühl und das Erlebnis in die Werft übertragen“, sagt<br />

Julius Unser. „Wir wollten von Beginn an mehr bieten als<br />

lediglich ein schnelles Abendessen im Restaurant, sondern<br />

unseren Gästen das gute Gefühl geben, hier Zeit zu<br />

verbringen und sich wohlzufühlen. Deshalb suchen wir<br />

immer nach Möglichkeiten, um den Ausflug an den See<br />

abwechslungsreich zu gestalten, zum Beispiel im Winter<br />

mit einem Eisstockschießen vor dem Essen.“ Dazu<br />

gehört es auch, zusätzliche Erlebniswerte und -produkte<br />

zu schaffen, die Gäste eng mit der Werft1919 verbinden.<br />

Ob die Kooperation mit der Kaffeerösterei Hensler aus<br />

Lindau, das Herstellen eines eigenen Apfelsaftes inklusive<br />

Punsch und Apfel-Zimt-Brand oder die Wein-Linie in<br />

Zusammenarbeit mit einzelnen Winzern aus Deutschland,<br />

die dank des Familiennamens so klangvolle Namen<br />

wie „Unser Roter“ oder „Unser Weißer“ hervorbringt.<br />

FAMILIENBANDE MIT BENEFIT<br />

Heute haben Johannes, Julius und Emanuel eine<br />

berufliche wie private gute Balance gefunden,<br />

Das Werftrestaurant<br />

setzt auf regionale<br />

Zutaten und Handwerk.<br />

„Bewusst gekocht<br />

und erlebt“ lautet das<br />

gastronomische Motto.<br />

Individuelle Gestaltung<br />

und passende Deko zum<br />

jeweiligen Anlass.<br />

Wohlfühl-Atmosphäre<br />

in der eindrucksvollen<br />

Werfthalle am Wasser.<br />

FOTOS: Andre Kuch, Anja Köhler, Werft1919<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CONCEPTS WERFT1919 35<br />

mit der sie ihre Werft durch die<br />

gastronomische Landschaft am<br />

Bodensee navigieren. „Die familiäre<br />

Konstruktion ist von Vorteil,<br />

denn von vornherein sind<br />

drei Teammitglieder quasi immer<br />

verfügbar“, sagt Julius Unser.<br />

„Als Selbstständige können<br />

wir unsere Arbeitskraft flexibel<br />

einsetzen und unsere eigenen<br />

Engpässe oder Lücken füllen,<br />

die zum Beispiel bei größeren<br />

Events entstehen.“ Mit einem<br />

Team aus zwölf festen sowie<br />

einem Pool aus 20 bis 30 freien<br />

Mitarbeitenden gestalten die<br />

Drei das saisonbedingt zum Teil<br />

schwankende Geschäft am See.<br />

Der Eventbereich mit Hochzeiten,<br />

Tagungen und Veranstaltungen<br />

verschiedenster Art für<br />

maximal 280 Personen, wenn<br />

alle Räume bespielt werden, ist<br />

das Kernstück des Unternehmens<br />

und macht rund zwei Drittel des<br />

Umsatzes aus. Der Rest verteilt<br />

sich vor allem auf das Restaurant<br />

inklusive Strandkiosk mit<br />

Take-Away-Verkauf zur Seeseite.<br />

Für zusätzliche Aufmerksamkeit<br />

in der Öffentlichkeit und mehr<br />

„Traffic“ von möglichst vielen<br />

unterschiedlichen Zielgruppen<br />

sorgt die variable Bühne mit Seeblick<br />

– ein echter Hingucker und<br />

toller Rahmen für kleine, feine<br />

Auftritte. Die Bühne wird sowohl<br />

Es gibt schwäbisches<br />

Soulfood à la Unser mit<br />

dem gewissen Twist.<br />

für Kleinkunst und Konzerte genutzt als<br />

auch für das Winterwonderland, das<br />

erstmals 2023 ab November mit eigener<br />

Kunsteisbahn, Ausstellungen und saisonalem<br />

Soul-Food begeisterte.<br />

PERSPEKTIVISCH FÜHREN<br />

Im kommenden Jahr ist vorläufige „Halbzeit“<br />

für das Familienprojekt. Fünf Jahre<br />

Werft1919 sind dann rum und der Blick<br />

geht weiter nach vorn. „Die Investitionen,<br />

die wir anfangs getätigt haben, sind nicht<br />

unerheblich. Dafür sind mindestens zehn<br />

Jahre Laufzeit beziehungsweise auch fünf<br />

weitere Jahre notwendig“, sagt Emanuel<br />

Unser. „Wir haben für uns und unsere Mitarbeitenden<br />

die Verantwortung übernommen,<br />

dieses Unternehmen perspektivisch<br />

zu führen, um mittelfristig sowohl Geld<br />

damit zu verdienen als auch Spaß daran<br />

zu haben.“ Deshalb stehen die Zeichen in<br />

Kressbronn auch weiterhin auf kreative<br />

Konzeptionen. Nach dem Sommer ist ja<br />

schließlich vor dem Winter – und der diesjährige<br />

Werftwinter kommt bestimmt.<br />

Mit coolen Ideen der drei Brüder ist weiterhin<br />

zu rechnen.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Werft1919 in Kressbronn am Bodensee<br />

www.werft1919.com<br />

• neu eröffnet im Sommer 2020<br />

• Werftrestaurant, Festsaal, Strandkiosk<br />

und Winterwonderland im Winter<br />

• Heimische Küche, Kunst und Kultur in<br />

den denkmalgeschützten Gebäuden<br />

der alten Bodan-Werft<br />

• Geschäftsführer: Johannes, Emanuel<br />

und Julius Unser<br />

Beliebte Location<br />

für unvergessliche<br />

Familienfeiern.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


36 COMMUNITY PARTY SERVICE BUND<br />

AUFTRAGSBÜCHER FÜR 2025<br />

WEITESTGEHEND DICHT<br />

C<br />

Der Party Service Bund Deutschland e. V. ist der bundesweite<br />

Branchen- und Berufsfachverband für die Partyservice-Branche.<br />

CCi sprach mit Bundesgeschäftsführer Wolfgang Finken, Bundesgeschäftsführer<br />

des Party Service Bundes Deutschland e. V., über<br />

die aktuelle Auftragslage und besondere Herausforderungen.<br />

FOTOS: Party Service Bund Deutschland<br />

<strong>Cooking</strong>+<strong>Catering</strong> inside: Herr Finken,<br />

wie ist es um die Auftragsbücher in der<br />

Partyservice-Branche aus Ihrer Sicht bestellt?<br />

Also, wie laufen die Geschäfte?<br />

Wolfgang Finken: Die Auftragsbücher für<br />

dieses Jahr waren schon im Frühjahr komplett<br />

für die laufende Outdoor-Saison gefüllt. Und:<br />

Die Auftragsbücher für 2025 sind ebenfalls<br />

bereits weitestgehend „dicht“. Oft werden nur<br />

noch kleinere Aufträge angenommen.<br />

CCi: Das ist ja eine erfreuliche Entwicklung.<br />

Woran liegt sie nach Ihrer<br />

Einschätzung?<br />

Finken: Die Menschen dürfen und wollen<br />

nach der schweren Corona-Zeit wieder<br />

ausgiebig feiern. Wir sehen ja eine ähnliche<br />

Entwicklung in der Touristik-Branche: Die<br />

Urlaubs-Lust ist ungebrochen oder sogar<br />

stärker geworden.<br />

CCi: Der Party Service Bund Deutschland<br />

hatte 2021 als Antwort auf die Kostenexplosionen<br />

etwa für Lebensmittel und<br />

Energie empfohlen, dass die Unternehmer<br />

der Branche anders kalkulieren und<br />

höhere Kosten an die Kunden weitergeben<br />

sollten. Wie kam das letztlich bei den<br />

Kunden an?<br />

Finken: Es stimmt: Unser Verband hat 2021<br />

eine entsprechende Kalkulationsanpassung<br />

empfohlen, die 2022 auch erfolgreich umgesetzt<br />

und vom Markt akzeptiert wurde.<br />

Eine weitere Kalkulationsanpassung haben<br />

wir den Unternehmern im Sommer 2023<br />

nahe gelegt. Denn da hatte sich abgezeichnet,<br />

dass die Bundesregierung die reduzierte<br />

Mehrwertsteuer nicht verlängern würde.<br />

Diese empfohlene Kalkulationsanpassung<br />

konnte ebenfalls erfolgreich realisiert werden,<br />

sodass die Unternehmen gut aufgestellt in<br />

das Jahr gestartet sind.<br />

CCi: Ein Sorgenkind scheint jedoch<br />

die Kita- und Schulverpflegung zu<br />

sein. Zumindest haben Sie sich zu<br />

diesem Segment in letzter Zeit immer<br />

wieder mahnend zu Wort gemeldet.<br />

Was steckt dahinter?<br />

Finken: In der <strong>Catering</strong>-Branche beobachten<br />

wir vermehrt Abmeldungen von Kindern<br />

von der Mittagsverpflegung, weil die Ausgaben<br />

etwa von Alleinerziehenden nicht mehr<br />

gestemmt werden können. Oft mussten<br />

Caterer Kostensteigerungen bei der Essenskalkulation<br />

weiterreichen. Das taten und tun<br />

die Caterer außerordentlich ungern. Nicht zuletzt,<br />

weil sich das Ganze auch negativ auf<br />

die Ernährungsbildung auswirkt.<br />

CCi: Welche Rolle sollten Caterer bei der<br />

Ernährungsbildung spielen?<br />

Finken: Ein Großteil der Kita- und Schulcaterer<br />

bemüht sich intensiv um ein gesundes,<br />

schmackhaftes, nachhaltiges Angebot. Häufig<br />

beschränken sich die Unternehmer nicht auf<br />

diese Dienstleistung, sondern sind außerdem<br />

auf dem Gebiet der Ernährungsbildung aktiv.<br />

Ohne dass ihnen dieser zusätzliche Service<br />

zusätzlich bezahlt werden würde – zumindest<br />

in den meisten Fällen. Die Caterer und insbesondere<br />

die Köche unter ihnen sehen sich<br />

hier jedoch in der Pflicht und Verantwortung.<br />

Schließlich fällt ihnen auf, wie schlecht es im<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


COMMUNITY PARTY SERVICE BUND 37<br />

Durchschnitt um die Kenntnisse und Kompetenzen<br />

der jungen Menschen hinsichtlich<br />

einer guten Ernährung bestellt ist. Was<br />

in Elternhäusern aus verschiedenen Gründen<br />

nicht oder nicht mehr geleistet werden<br />

kann, muss häufig in den Bildungsinstitutionen<br />

aufgegriffen und aufgefangen werden.<br />

Da sind neben den pädagogischen<br />

Fachkräften themenbedingt ebenfalls die<br />

Caterer gefordert. Dieses Engagement<br />

der Kita- und Schulcaterer kollidiert jedoch<br />

immer deutlicher mit den erwähnten<br />

explodierenden Kosten für Lebensmittel,<br />

Energie und Personal. Diese dramatische<br />

Situation erfordert neue Kostenkalkulationen.<br />

Und an diesem Punkt gelangt in<br />

zahlreichen Betrieben auch der Aufwand<br />

für Ernährungsbildung auf den Prüfstand.<br />

CCi: Welche Schlussfolgerung ziehen<br />

Sie daraus für die Kita- und Schulverpflegung?<br />

Finken: Mit einer gehörigen Portion<br />

Respekt schauen viele Kita- und Schulcaterer<br />

auf europäische Länder wie Finnland,<br />

Schweden, Estland oder Frankreich.<br />

Denn hier erhalten die Kinder und Jugendlichen<br />

in den Einrichtungen ein kostenfreies<br />

Mittagessen. Eine solche Regelung<br />

würde die meisten Caterer in Deutschland<br />

besser schlafen lassen. Aber das gilt nicht<br />

nur für die, sondern zum Beispiel auch<br />

für die Eltern des Nachwuchses in Kitas<br />

und Schulen.<br />

CCi: Sie kritisieren im Zusammenhang<br />

mit der Kita- und Schulverpflegung<br />

auch die ernährungspolitischen Zielvorstellungen<br />

der Bundesregierung.<br />

Warum?<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong><br />

Finken: Die so genannte Ernährungsstrategie<br />

der Bundesregierung läuft schwerpunktmäßig<br />

auf mehr Bio und mehr Regionalität<br />

hinaus. Das ist ein unterstützenswerter und ehrenwerter<br />

Ansatz. Doch: Der stößt in der Praxis<br />

der Kita- und Schulverpflegung auf einige hohe<br />

Hürden. Zwei Beispiele: Produkte aus biologischem<br />

Anbau sind normalerweise teurer als solche<br />

aus konventionellem Anbau. Wie lässt sich<br />

das mit dem geschilderten Kostendruck auf die<br />

Kita- und Schulverpfleger vereinbaren? Desweiteren:<br />

Bio-regionale Ware ist mitunter schwierig<br />

zu beschaffen. Und es gibt zu wenige Schäl- und<br />

Kühlbetriebe. Zweites Beispiel: Die Standortbedingungen<br />

für die Kita- und Schulverpflegung unterscheiden<br />

sich innerhalb der Bundesländer und<br />

Regionen zum Teil beträchtlich. Ebenso wenig<br />

lässt sich das Verbraucherverhalten verallgemeinern.<br />

Erschwerend hinzu kommen die Ausschreibungen<br />

in den Kommunen, die manchmal unterschiedlicher<br />

nicht sein können. Die Bedingungen<br />

unterscheiden sich aber auch von Einrichtung zu<br />

Einrichtung. Zeit- und Platzmangel in Kitas und<br />

Schulen untergraben die Ernährungsbildung. Die<br />

kann zum Beispiel nicht auf dem Flur stattfinden,<br />

sondern benötigt ein angemessenes Umfeld.<br />

Ein guter Wille auf pädagogischer Seite und auf<br />

der Ebene der Caterer reicht eben nicht aus. Die<br />

Kita- und Schulverpfleger in Deutschland brauchen<br />

und wünschen einen einheitlichen und eindeutigen<br />

Rahmen für ihr Tun. Ernährungsbildung,<br />

Ernährungskompetenz und Esskultur sind dabei<br />

zweifellos nicht zum Nulltarif zu haben. Die Politik<br />

muss sich das einiges kosten lassen. Und: Sie<br />

Bundesgeschäftsführer<br />

Wolfgang Finken im<br />

Interview mit CCi.<br />

muss sich gedanklich auf längere Sicht in<br />

Richtung Finnland, Schweden, Estland oder<br />

Frankreich bewegen.<br />

CCi: Als Verband kümmern Sie sich ja<br />

nicht nur um Kita- und Schulverpfleger,<br />

sondern auch zum Beispiel um<br />

Eventcaterer. Einige Ihrer Mitglieder<br />

sind außerdem etwa in der Betriebsverpflegung<br />

oder im Bereich der Krankenhäuser<br />

und Pflegeheime tätig. Was<br />

sind denn die größten gemeinsamen<br />

Herausforderungen, denen Sie sich allesamt<br />

stellen müssen?<br />

Finken: Über den immensen Kostendruck<br />

haben wir schon gesprochen. Digitalisierung<br />

und Automatisierung können in diesem<br />

Zusammenhang hilfreich sein, indem sie<br />

bestimmte Prozesse und Abläufe effektiver<br />

und effizienter gestalten. Darüber hinaus<br />

leidet unsere Branche unter hohen Steuerbelastungen<br />

und einer Bürokratisierung,<br />

die allen Versprechungen der Politik eher<br />

zu wachsen scheint als abgebaut wird. Vor<br />

allem bei diesen beiden Punkten könnte die<br />

Politik schnell Druck vom Kessel nehmen,<br />

wenn sie es denn wollte.<br />

CCi: Thema Personalmangel: Wie sieht<br />

es in dieser Hinsicht nach Ihrer Einschätzung<br />

in der Branche aus?<br />

Finken: Das spielt nur eine untergeordnete<br />

Rolle im Partyservice und bei unseren Mitgliedern.<br />

Der Verband hat seinen Betrieben<br />

empfohlen, während der Corona-Zeit keine<br />

Mitarbeitende zu entlassen. Ganz im<br />

Gegenteil: Die Mitarbeitenden wurden als<br />

höchstes und wichtigstes Gut des Unternehmens<br />

eingestuft. Außerdem werden<br />

die Mitarbeitenden heute überproportional<br />

gut bezahlt, sodass es hier nur sehr wenige<br />

Engpässe gibt.


38 CONCEPTS KREATIVES RECRUITMENT<br />

RECRUITMENT:<br />

MEHR KREATIVITÄT WAGEN<br />

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen, vor denen<br />

Unternehmen im <strong>Catering</strong> und der Gemeinschaftsverpflegung heutzutage<br />

stehen. Diese Tatsache ist alles andere als neu – deshalb ist es umso wichtiger,<br />

neuen und innovativen Wegen der Mitarbeitergewinnung eine Chance zu<br />

geben. Denn: Traditionelle Recruitment-Methoden sind oft nicht ausreichend,<br />

um die Aufmerksamkeit qualifizierter Kandidaten zu gewinnen.<br />

Von Mathias Hansen<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CONCEPTS KREATIVES RECRUITMENT 39<br />

D<br />

Die Gastronomie kämpft seit Jahren mit<br />

einem deutlichen Mangel an Fachkräften.<br />

Die Ursachen sind vielfältig: Sinkende<br />

Geburtenraten, sich verändernde<br />

Arbeitsmarktbedingungen, ein mitunter<br />

niedriges Gehalt und geringe Aufstiegsmöglichkeiten<br />

tragen dazu bei, dass weniger<br />

Menschen in gastgewerblichen<br />

Berufen arbeiten möchten. Gleichzeitig<br />

steigen die Anforderungen an Qualität<br />

und Service, was die Notwendigkeit gut<br />

ausgebildeter Mitarbeiter noch verstärkt.<br />

Traditionelle Methoden der Personalbeschaffung<br />

wie das Schalten von<br />

Stellenanzeigen in Zeitungen oder auf<br />

Jobportalen stoßen in diesem Umfeld<br />

zunehmend an ihre Grenzen. Einerseits<br />

erreichen diese Methoden oft nicht die<br />

gewünschte Zielgruppe, da junge und<br />

digital-affine Menschen sich eher in sozialen<br />

Netzwerken oder auf spezialisierten<br />

Plattformen aufhalten. Andererseits<br />

fehlt es traditionellen Anzeigen oft an Attraktivität<br />

und Differenzierung, um sich<br />

von der Masse abzuheben. Der passive<br />

Charakter dieser Methoden – das Warten<br />

auf Bewerbungen nach Veröffentlichung<br />

einer Anzeige – reicht in einem wettbewerbsintensiven<br />

Markt nicht aus, um die<br />

besten Talente anzulocken.<br />

Darüber hinaus sind herkömmliche<br />

Ansätze oft nicht in der Lage, die Vielfalt<br />

und die individuellen Bedürfnisse der<br />

modernen Arbeitswelt abzubilden. Die Erwartungen<br />

der Arbeitnehmer haben sich<br />

verändert: Sie suchen nach Arbeitgebern,<br />

die Flexibilität, moderne Arbeitsumgebungen<br />

und eine positive<br />

Unternehmenskultur bieten. Solche<br />

Aspekte lassen sich in traditionellen<br />

Stellenanzeigen nur schwer<br />

kommunizieren, wodurch potenzielle<br />

Bewerber nicht ausreichend<br />

angesprochen werden.<br />

WAS BEDEUTET KREATIVES<br />

RECRUITMENT?<br />

Kreatives Recruitment geht über die<br />

herkömmlichen Methoden der Personalbeschaffung<br />

hinaus und nutzt<br />

innovative und unkonventionelle<br />

Ansätze, um potenzielle Mitarbeiter<br />

zu erreichen. Es beinhaltet die<br />

Nutzung neuer Technologien, sozialer<br />

Medien und kreativer Marketingstrategien<br />

sowie die Schaffung<br />

attraktiver Arbeitsbedingungen und<br />

einer positiven Unternehmenskultur.<br />

Ein Überblick über diverse Recruiting-Elemente:<br />

• Social Media: Soziale Netzwerke<br />

wie LinkedIn, Facebook und<br />

Instagram bieten eine hervorragende<br />

Möglichkeit, junge Talente<br />

anzusprechen. Durch gezielte<br />

Werbekampagnen und ansprechende<br />

Inhalte können Unternehmen<br />

direkt mit potenziellen Mitarbeitern<br />

in Kontakt treten. Dies<br />

ermöglicht nicht nur eine größere<br />

Reichweite, sondern auch eine gezieltere<br />

Ansprache. Auch können<br />

Bewerber eingeladen werden,<br />

sich per Video vorzustellen, um<br />

einen persönlicheren Eindruck zu<br />

gewinnen und die Persönlichkeit besser<br />

einschätzen zu können.<br />

• Gamification & Co.: Innovative Bewerbungsverfahren<br />

wie Online-Challenges,<br />

Gamification-Elemente oder Video-Bewerbungen<br />

können den Bewerbungsprozess<br />

interessanter und ansprechender<br />

gestalten. Dies spricht besonders die jüngere<br />

Generation an und zeigt, dass das<br />

Unternehmen offen für neue Ideen ist.<br />

• Active Sourcing: Active Sourcing bezeichnet<br />

die proaktive Ansprache potenzieller<br />

Kandidaten, die in der Regel nicht aktiv<br />

auf Jobsuche sind. Dabei nutzen Recruiter<br />

soziale Netzwerke wie LinkedIn, Xing<br />

oder branchenspezifische Plattformen,<br />

um Profile von Fachkräften zu identifizieren<br />

und direkt zu kontaktieren. Diese Methode<br />

ermöglicht es, gezielt nach den bes-<br />

AKTIONEN UND PROZESSE<br />

AUS DER PRAXIS:<br />

GAMIFICATION: DOMINO‘S<br />

SUCHT SPIELERISCH TALENTE<br />

Schon sehr früh – im Jahr 2011 – hat<br />

die amerikanische Schnellrestaurantkette<br />

das Potential von Spielmechanismen<br />

und -elementen im Recruitingprozess<br />

erkannt und umgesetzt.<br />

Das Unternehmen entwickelte mit<br />

dem „Pizza Hero“ eine App, die wie<br />

ein Online-Game für Pizzaverliebte<br />

wirkte, hinter der sich aber vielmehr<br />

ein Einstellungsverfahren verbarg.<br />

Nutzer konnten hierbei eine virtuelle<br />

Pizza kreieren und diese dann – ganz<br />

real – bei Domino‘s bestellen. Der<br />

Clou: Besonders talentierte Spieler<br />

erhielten eine Einladung zu einem<br />

Vorstellungsgespräch bei ihrem lokalen<br />

Domino‘s. Durch die Einführung<br />

dieses Spiels hatten die potentiellen<br />

Mitarbeiter zudem bereits ein konzeptionelles<br />

Verständnis davon, was<br />

eine gute Pizza ausmacht.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


40 CONCEPTS KREATIVES RECRUITMENT<br />

FOTOS: Canva, Ruby, Pixabay, Dominos, McDonald`s<br />

ten Talenten zu suchen, anstatt darauf zu<br />

warten, dass diese sich auf ausgeschriebene<br />

Stellen bewerben. Im Gastgewerbe<br />

können Recruiter beispielsweise Küchenchefs,<br />

<strong>Catering</strong>-Profis oder Servicekräfte<br />

mit speziellen Qualifikationen ansprechen,<br />

die in anderen Betrieben tätig sind,<br />

aber durch attraktivere Angebote und<br />

Arbeitsbedingungen gewonnen werden<br />

können. Active Sourcing erfordert jedoch<br />

ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl<br />

und eine sorgfältige Vorbereitung, um<br />

potenzielle Kandidaten nicht zu verschrecken,<br />

sondern ihnen das Unternehmen<br />

als sinnvolle Alternative zu präsentieren.<br />

• Networking & Partnerschaften: Die Zusammenarbeit<br />

mit Schulen, Universitäten<br />

und Berufsverbänden kann den<br />

Zugang zu jungen Talenten erleichtern.<br />

Praktika, Trainee-Programme und duale<br />

Studiengänge bieten interessante Möglichkeiten,<br />

zukünftige Fachkräfte frühzeitig<br />

an das Unternehmen zu binden.<br />

• KI-Recruiting: Künstliche Intelligenz und<br />

Chatbots revolutionieren das Recruiting,<br />

indem diese den Bewerbungsprozess automatisieren<br />

und effizienter gestalten.<br />

KI kann Daten aus Bewerbungen analysieren<br />

und so eine Vorauswahl treffen,<br />

indem sie die besten Kandidaten anhand<br />

von festgelegten Kriterien identifiziert.<br />

Chatbots ermöglichen es, Bewerber rund<br />

um die Uhr zu unterstützen, indem sie<br />

häufig gestellte Fragen beantworten und<br />

den Status ihrer Bewerbung mitteilen.<br />

Dies führt zu einer schnelleren Bearbeitung<br />

von Bewerbungen und einer verbesserten<br />

Kandidaten-Erfahrung.<br />

• Flexibilität & Work-Life-Balance: Die<br />

Bedürfnisse und Erwartungen der heutigen<br />

Arbeitnehmer haben sich<br />

gewandelt. Flexible Arbeitszeiten,<br />

die Möglichkeit zu Teilzeit- oder<br />

Remote-Arbeit sowie Angebote<br />

zur Work-Life-Balance können<br />

ein entscheidender Faktor bei der<br />

Wahl des Arbeitgebers sein. Unternehmen,<br />

die hier innovative Lösungen<br />

bieten, haben einen klaren<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

DER RESPEKT VOR TIKTOK<br />

MUSS ABGELEGT WERDEN<br />

Kreatives Recruitment kann nicht<br />

nur kurzfristig helfen, offene Stellen<br />

zu besetzen: Durch eine gezielte Ansprache<br />

und das Angebot attraktiver<br />

Arbeitsbedingungen lassen sich Mitarbeiter<br />

langfristig binden. Dies reduziert<br />

die Fluktuation und sorgt für<br />

eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und -motivation. Zudem fördert ein<br />

kreativer Ansatz die Innovationsfähigkeit<br />

des Unternehmens insgesamt.<br />

Mitarbeiter, die in einem kreativen<br />

und offenen Umfeld arbeiten,<br />

sind eher bereit, neue Ideen einzubringen<br />

und aktiv zur Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens beizutragen.<br />

Auch wenn es manch einem Personalverantwortlichen<br />

schwer fällt,<br />

sich in die Welt von Tiktok einzuarbeiten,<br />

so steht dieser Social Media-Kanal<br />

doch seit einiger Zeit als<br />

Inbegriff für modernes Recruiting<br />

und gehört in die HR-Strategie integriert.<br />

Wer jetzt noch auf den Zug aufspringt,<br />

kann sich dabei als attraktiver<br />

Arbeitgeber positionieren und<br />

sich von jenen Unternehmen abheben,<br />

welche die Chance noch nicht<br />

erkannt haben. Die Zielsetzung ist<br />

dabei klar umrissen: Tiktok ermög-<br />

licht es Unternehmen, kreative und<br />

ansprechende Inhalte zu erstellen,<br />

die das Arbeitsumfeld, die Unternehmenskultur<br />

und die verfügbaren<br />

Karrieremöglichkeiten auf eine unterhaltsame<br />

und authentische Weise<br />

präsentieren. Zudem wird Tiktok<br />

künftig wahrscheinlich noch mehr<br />

Relevanz im Recruiting erhalten, da<br />

die Plattform zunehmend wächst<br />

und ihre Nutzerbasis altert und diversifiziert.<br />

Wenn langfristig bessere<br />

Bewerberzahlen mit einer stärkeren<br />

Arbeitgebermarke einhergehen, können<br />

Gastronomen und Caterer gleich<br />

doppelt profitieren.<br />

AKTIONEN UND PROZESSE AUS<br />

DER PRAXIS: SOZIALES RECRUITING:<br />

MCDONALD‘S ERKENNT DEN<br />

TREND FRÜH<br />

McDonald‘s nutzt aktiv Social Media<br />

Plattformen, um junge Talente anzusprechen.<br />

Bereits vor sieben Jahren konnten<br />

Bewerber zehnsekündige Snapchat-<br />

Videos einschicken, um sich für einen<br />

Job bei McDonald‘s zu bewerben. Heute<br />

ist Tiktok einer der wichtigsten sozialen<br />

Recruiting-Kanäle, da die Plattform mit<br />

ihrer enormen Reichweite bei jungen<br />

Menschen eine Vielzahl von kreativen<br />

Tools und Funktionen bietet. Von kurzen<br />

Videos über Live-Streams bis hin zu interaktiven<br />

Challenges gibt es viele Möglichkeiten,<br />

die Aufmerksamkeit der Nutzer zu<br />

gewinnen. Mittels Hashtag (#McDonalds<br />

CrewLife) werden beispielsweise die Arbeitserfahrungen<br />

der Mitarbeiter geteilt.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CONCEPTS KREATIVES RECRUITMENT 41<br />

AKTIONEN UND PROZESSE AUS DER PRAXIS:<br />

GUERILLA RECRUITING: RUBY-KAMPAGNE<br />

GEHT UNTER DIE HAUT<br />

AKTIONEN UND PROZESSE AUS DER PRAXIS:<br />

KI-RECRUITING: UNILEVER SPART ZEIT UND<br />

HR-MITARBEITER<br />

Ähnlich der Guerilla-Strategie im Marketing zielt<br />

auch das Guerilla Recruiting darauf ab, die Aufmerksamkeit<br />

potenzieller Bewerber zu erregen. Im<br />

Mittelpunkt stehen unkonventionelle Aktionen,<br />

die sich von traditionellen Recruiting-Methoden<br />

abheben. Der Überraschungseffekt und die Schaffung<br />

von Markenbekanntheit spielen eine zentrale<br />

Rolle, um die Reichweite des Unternehmens in der<br />

relevanten Zielgruppe zu steigern. Die Ruby Hotels<br />

lancierten 2022 die Kampagne „Ready for a new<br />

tattoo?“, in deren Rahmen jeder neue Mitarbeiter<br />

nach sechs Monaten einen Zuschuss in Höhe von<br />

500 Euro für ein Tattoo, ein Piercing oder eine neue<br />

Frisur bekommen hat. Das Ziel: Den Jobsuchenden<br />

sollte aufgezeigt werden, dass die Hotellerie „sexy“<br />

und Ruby mehr als ein klassischer Arbeitgeber ist.<br />

Der britische Konzern beschäftigte 2023 rund<br />

128.000 Angestellte weltweit und erhält jährlich bis<br />

zu 250.000 Bewerbungen. Um diese effizienter bearbeiten<br />

zu können, hat Unilever eine KI-gestützte<br />

Online-Plattform entwickelt. Bewerbende durchlaufen<br />

hierbei verschiedene Spiele zur Bewertung<br />

ihrer Qualifikationen. Gleichzeitig vergleichen Algorithmen<br />

ihre Profile mit jenen erfolgreicher Unilever-Mitarbeiter.<br />

In einer zweiten Phase werden Videointerviews<br />

von KI-Algorithmen analysiert, um die Eignung der<br />

Bewerber zu bestimmen. Dieses System soll etwa<br />

75 Prozent an Arbeitsstunden bei der Bewerberbeurteilung<br />

einsparen.<br />

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42 COOKING SNACKS UND FINGERFOOD<br />

HOT SUMMER<br />

HOT SNACKS<br />

Eine Karte ohne One-Bites ist heute nicht vorstellbar – ob als Amuse vorm Menü,<br />

Snack im Automaten oder Flying beim Event. In der warmen Jahreszeit können<br />

Caterer mit frischen Kreationen punkten.<br />

Von Aina Keller<br />

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COOKING SNACKS UND FINGERFOOD 43<br />

E<br />

Eine schwarze Eiswaffel mit<br />

Salat, Krabben, Bacon und<br />

Curry-Popcorn oder doch lieber<br />

eine Tartelette gefüllt mit<br />

Rote-Bete-Panna-Cotta-Kugel,<br />

Brombeergel, Kräutern und<br />

Räuchertofu? Der Kreativität<br />

sind keine Grenzen gesetzt,<br />

wenn es um „Vorwegs“ geht.<br />

Um die kleinen, feinen Portionen,<br />

die Bites auf die Hand, die<br />

Kleinigkeiten zum Snacken<br />

und das Fingerfood, das zu den<br />

Gästen „geflogen“ kommt.<br />

20<strong>24</strong> sei das Jahr der Snacks,<br />

haben Trendforscher im vergangenen<br />

Jahr vorhergesagt.<br />

Das dürfte keinen Caterer überrascht<br />

haben, denn Snackification<br />

ist für Gastronomie und<br />

Gemeinschaftsverpflegung alles<br />

andere als neu. Der mittlerweile<br />

etablierte Food-Trend ist<br />

eine feste Konstante im <strong>Catering</strong>-Geschäft<br />

und erfindet sich<br />

seit mehreren Jahren immer<br />

wieder neu. Anstelle von Käsespießen,<br />

Minifrikadellen und<br />

Remouladen der 1980er Jahre<br />

gibt es Falafel, Guacamole und<br />

Fetacreme und die Auswahl auf<br />

dem Snack-Tablett ist deutlich<br />

größer, internationaler und raffinierter<br />

geworden.<br />

OHNE FLEISCH GEHT’S IN<br />

DIESEM SOMMER AUCH<br />

Keine Kompromisse bei Konsistenz<br />

und Geschmack: Das<br />

ist wohl eine der wichtigsten<br />

Anforderungen, wenn es um<br />

Snacks geht, die ohne Fleisch<br />

oder Fisch auskommen sollen.<br />

Für die gewünschten sowie<br />

„gelernten“ Texturen und Temperaturen<br />

braucht es deshalb<br />

etwas Zeit zum Ausprobieren,<br />

gelingsichere Rezepturen und appetitliche<br />

Deko. Unabhängig von der<br />

Verwendung von Hafer- oder Sojamilch,<br />

Ackerbohnen, Erbsen oder<br />

vegetarischen Brühen sollte das Produkt<br />

beim Essen möglichst viel Spaß<br />

machen. Dazu gehört es übrigens<br />

auch, dass Caterer ihren Gästen parallel<br />

zu einer beliebten fleischhaltigen<br />

Variante gleichermaßen eine<br />

pflanzliche Alternative anbeiten.<br />

BROT, BURGER UND BELÄGE<br />

Mit Vielfalt punkten: Waren es früher<br />

die eher langweiligen, unterschiedlich<br />

belegten „Canapés“, sind deren<br />

Nachfolgegenerationen deutlich proteinhaltiger,<br />

abwechslungsreicher,<br />

handwerklich anspruchsvoller und<br />

internationaler. Aus Italien kommt<br />

die Pinsa, die an die Pizza erinnert,<br />

in Südamerika werden aus Avocado<br />

knusprige Pommes gemacht und<br />

aus dem Nahen Osten haben frittierte<br />

Kichererbsen-Bällchen als Falafel<br />

den Weg zu uns gefunden. Und<br />

wenn es um den weltweit beliebten<br />

Burger geht, schauen viele Caterer<br />

und Gastronom:innen immer mal<br />

wieder Richtung Systemgastronomie:<br />

Dort sind pflanzenbasierte Burger-Varianten<br />

echte Topseller, die<br />

im <strong>Catering</strong> wiederum in der Mini-<br />

Variante als Fingerfood im Flying<br />

Service überzeugen.<br />

Avocado-Fries zum<br />

Dippen von Salud Food.<br />

SOCIAL MEDIA LÄSST GRÜSSEN:<br />

TREND-SNACKS AUS DEM NETZ<br />

• New York Rolls (auch: Cromboloni)<br />

sind Croissant-Rollen, die mit unterschiedlichen<br />

Füllungen aus Creme,<br />

Schokolade & Co. und Toppings serviert<br />

werden.<br />

• Zimtschnecken in unterschiedlichen<br />

Formaten, wahlweise traditionell<br />

geknotet wie in Skandinavien oder<br />

mit saftiger Füllung aufgerollt wie<br />

in den USA.<br />

• Fried Pickles sind Gewürz- oder Essiggurken,<br />

die in Scheiben oder Spalten<br />

geschnitten, danach paniert und<br />

kurz vor dem Service frittiert werden.<br />

• Salziges Porridge wird in Brühe gegart<br />

und mit Salz abgeschmeckt.<br />

Pinsa statt Pizza<br />

Ideen von Block Menü.<br />

Knusprige Chicken Wings<br />

für den Sommer von Hanna.<br />

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44 COOKING SNACKS UND FINGERFOOD<br />

ZUTATEN MIT ZUKUNFT:<br />

UPGRADE FÜR SNACKS<br />

• Buchweizen für Bratlinge,<br />

Pfannkuchen oder Puffer<br />

• Veganer Bacon aus Auberginen<br />

oder Reispapier<br />

• Kala Namak für veganes<br />

Rührei<br />

FOTOS: Hersteller<br />

• Gemahlene Cashews als Parmesanersatz<br />

• Kichererbsen-Wasser (auch:<br />

Aquafaba) als veganer<br />

Eischnee für Baisers, Soufflés<br />

und Macarons<br />

• Gepuffter Quinoa für knusprige<br />

Schoko-Snacks<br />

PIKANTER KNUSPERKLASSIKER<br />

Ein sommerlicher Snack – nicht nur für den<br />

Fußball-Sommer 20<strong>24</strong> – sind die Chicken<br />

Wings Buffalo Extra Hot aus dem Hause<br />

Hanna. Die im doppelten Sinn heißen<br />

One-Bites sind pikant marinierte, bereits<br />

gegarte TK-Hähnchenflügel und nach Unternehmensangaben<br />

gelingsicher in der<br />

Zubereitung. Wahlweise in der Fritteuse,<br />

im Kombidämpfer und im Airfryer. „Innerhalb<br />

kürzester Zeit sind die Wings bei uns<br />

zum Lieblingssnack geworden. Wenn es sie<br />

in der Kantine gibt, sind die Bleche schnell<br />

leer“, so Michael Wittwer, Vertriebsleiter,<br />

Hanna-Feinkost AG.<br />

ITALIENISCHE BROTKUNST –<br />

HANDMADE<br />

Im Vergleich zur klassischen Pizza besitzt<br />

die Pinsa einen gewissen Anteil<br />

an Sauerteig und mindestens <strong>24</strong> Stunden<br />

Gehzeit, der den Teig bekömmlicher<br />

macht. Die Block Menü bietet das italienische<br />

Brot mit hochwertigen Komponenten<br />

aus der eigenen Manufaktur an<br />

und verleiht dem Produkt nach eigenen<br />

Angaben so einen unverwechselbaren<br />

Charakter. Sie besteht aus natürlichen,<br />

magenschonenden Zutaten, ist leicht<br />

verdaulich, gluten- und fettarm. Angeboten<br />

werden die vier Varianten Boden<br />

natur, Knoblauch, Hirten-Schafskäse<br />

und Elsässer Art.<br />

Orientalische Antwort<br />

auf Buletten: Köfte aus<br />

dem Hause Hanna.<br />

VEGAN-ETHNO-SNACK<br />

Ein Klassiker aus der Levante-Küche<br />

und dem Nahen Osten sind Falafel,<br />

frittierte Kichererbsen-Bällchen. Die<br />

neuen Falafel Bites von Aviko kombinieren<br />

nach Herstellerangaben traditionellen<br />

Geschmack mit zeitgemäßen<br />

Produkteigenschaften. Innen<br />

seien sie angenehm weich, außen<br />

haben sie eine knusper-zarte Hülle<br />

mit einer besonderen Saaten-Mischung.<br />

Die tiefgekühlten Falafel<br />

Bites wiegen 12 Gramm pro Stück<br />

und sind vielseitig einsetzbar – von<br />

Wraps und Bowls bis zu Loaded Fries<br />

und gemischten Platten. Sie sind<br />

nicht nur 100 % vegan, sondern auch<br />

halal-zertifiziert und lassen sich mit<br />

Fritteuse, Backofen, Kombidämpfer,<br />

High-Speed-Ofen, Band-Ofen und<br />

Airfryer zubereiten. Dank ihrer extralangen<br />

Standzeit seien sie für Take-away<br />

und Delivery geeignet.<br />

RUND UMS PFLANZLICHE<br />

FLEISCH<br />

Beyond Burger im Mini-Format aus<br />

Beyond Hack, kleine Banh Mi Sandwiches<br />

mit pflanzlichen Steak-Stücken<br />

à la Rindersteak, Crispy Chicken<br />

Tacos (Foto rechts) oder Beyond Tenders<br />

Chicken-Style in Tortilla-Röllchen<br />

oder zum Dippen in sommerlichen<br />

Saucen: Beyond Meat bietet<br />

eine breite Palette an Produkten auf<br />

Pflanzenbasis, die sich für große Sommer-Events<br />

mit Fingerfood eignen.<br />

Die Beyond Meat Produkte für Europa<br />

werden in den Niederlanden hergestellt,<br />

die Proteine stammen hauptsächlich aus<br />

Erbsen, Ackerbohnen und braunem Reis.<br />

Beyond Meat wurde 2009 in den USA gegründet<br />

und ist ein Pionier und absoluter<br />

Spezialist auf dem Gebiet des pflanzlichen<br />

Fleisches. Das Unternehmen wird<br />

nach wie vor vom Gründer Ethan Brown<br />

geführt. Die Mission: Hochwertige Produkte<br />

auf Pflanzenbasis herzustellen, die<br />

im Geschmack von tierischen Fleischprodukten<br />

nicht zu unterscheiden sind.<br />

AUS REIFEN HASS-AVOCADO<br />

Sie stammt ursprünglich aus Südmexiko<br />

und gilt als Superfood – die Avocado.<br />

Das Sortiment der Salud Foodgroup umfasst<br />

eine Vielfalt an TK-Produkten auf<br />

Avocado-Basis, Jalapeño-Schoten und<br />

Käse. Dazu gehören beispielsweise die<br />

Avocado-Pommes-Chili, Avocado-Spalten<br />

mit einem Stückgewicht von <strong>24</strong> bis<br />

37 Gramm, die in einer Chili-Schicht<br />

knusprig paniert sind. Sie eignen sich<br />

als Vorspeise, Beilage oder Snack, ebenso<br />

wie die Frischkäse-Jalapeños von<br />

Salud. Eine Kombination aus Guacamole,<br />

Käse, pikanten Zwiebeln und<br />

Jalapeños sind die TexMex-Sombreros<br />

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COOKING SNACKS UND FINGERFOOD 45<br />

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Falafel-Bites von<br />

Aviko für Snackplatten<br />

(Foto Seite 42).<br />

im Miniformat. Der Snack ist mit<br />

Nacho-Stückchen bestreut und<br />

hat das Design eines kleinen Sombreros<br />

– zum Dippen und Snacken.<br />

HÄHNCHEN IN FINGER-<br />

FOOD-GRÖSSE<br />

Für die Hähnchen-Frikadellen<br />

„Wie bei Mutti“ in zwei Größen (25<br />

Gramm und 100 Gramm) verarbeitet<br />

Hanna neben reinem Hähnchen-Brustfilet<br />

Zwiebeln, Kräuter,<br />

ein wenig Hähnchen-Haut für die<br />

Saftigkeit und Semmelbrösel. Ganz<br />

neu und quasi als orientalische<br />

Antwort auf die klassische Frikadelle<br />

hat Hanna Hähnchen-Köfte im<br />

Angebot. Authentisch gewürzt und<br />

genauso locker wie die herkömmlichen<br />

Varianten, würden die Köfte<br />

mit ihrer ovalen Talerform und<br />

mit 65 Gramm Gewicht perfekt auf<br />

Sandwiches, ins Fladenbrot oder in<br />

die Tellermitte passen. Außerdem<br />

im Programm: die vielseitigen Chicken<br />

Crossies und Knusperhappen<br />

für die unterschiedlichsten Zubereitungsarten.<br />

„Wir haben schon<br />

Crossies auf Pizzen gelegt, auf Sandwich-Baguettes<br />

platziert oder in<br />

Wraps gerollt. Genauso gut können<br />

sie aber auch einen Salat pimpen<br />

und tatsächlich haben wir auch<br />

schon von Sushi gehört, in dem<br />

unsere Produkte eingearbeitet waren“,<br />

sagt Simone Luckmann, Leitung Marketing<br />

und Produktentwicklung bei<br />

Hanna-Feinkost AG.<br />

PASSENDE SOSSEN ZUM<br />

SNACK<br />

Die neuen Trendsaucen aus der Block<br />

Menü sind zum einen die Miso-Creme<br />

– eine fermentierte Sojabohnenpaste,<br />

die nach Umami schmeckt und aus Japan<br />

stammt. Sie wird auch braune Butter<br />

Japans genannt. Herzhaft, intensiv,<br />

pikant oder fleischig sind passende<br />

Beschreibungen. Ideal zum Verfeinern<br />

von Burgern, Sushi, Bowls und allen<br />

Gerichten, denen man eine Würze verleihen<br />

möchte. Die Chilli Cheesesauce<br />

wiederum ist eine Snack-Käsesauce<br />

mit innovativem Schmelzkäse, die aus<br />

dem Hause Block clean label ist und<br />

ohne Schmelzsalze auskommt. Sie verfeinert<br />

Trendspeisen wie das Chilli-<br />

Cheesesandwich oder die Loaded Fries<br />

Pommes bei Jim Block.<br />

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46 INDUSTRIE KARTOFFELN<br />

LIEFERFÄHIG UND IM HANDMADE-STYLE<br />

NEUHEITEN AUS DER WELT DER KARTOFFEL-SNACKS<br />

Regionalität bei Frische-Produkten und mehr Ursprünglichkeit<br />

im Look. Mehr Differenzierung im Geschmack und mehr<br />

Standhaftigkeit fürs Außer-Haus-Geschäft bei Convenience.<br />

Wir stellen die Produktneuheiten im Kartoffelbereich vor.<br />

Von Jan-Peter Wulf/Hans Jürgen Krone<br />

K<br />

Kartoffeln spielen im deutschen<br />

<strong>Catering</strong>-Geschäft nach wie vor eine<br />

immens wichtige Rolle. Angesichts<br />

der Tatsache, dass sie auch bei vegetarischen<br />

und veganen Angeboten<br />

hervorragend zu verarbeiten sind,<br />

wird das wohl auch weiterhin der<br />

Fall sein. Bei frischen Kartoffeln spielt<br />

das Thema Herkunft eine besonders<br />

wichtige Rolle. Kein Wunder, denn<br />

laut dem „Ernährungsreport“, einer<br />

jährlichen Verbraucherbefragung des<br />

BMEL, legen mehr als vier Fünftel der<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


INDUSTRIE KARTOFFELN 47<br />

Verbraucher:innen in Deutschland großen<br />

Wert auf genaue Angaben zur Herkunft<br />

von Lebensmitteln. Das gilt auch<br />

beim Außer-Haus-Verzehr in der Freizeit<br />

oder am Arbeitsplatz. Caterer L & D wies<br />

kürzlich auf den überwiegend regionalen<br />

und nachhaltigen Bezug seiner frischen,<br />

hochwertigen Zutaten hin. Zum Beispiel<br />

in dem Betriebsrestaurant der Sparkasse<br />

KölnBonn kamen in der zu Ende gehenden<br />

Spargelsaison Kartoffeln aus der Jülicher<br />

Börde auf die Teller. „Nicht alle Zutaten<br />

können immer im Umfeld eines L & D -Betriebsrestaurants<br />

bezogen werden – doch<br />

wo es ein entsprechendes Angebot gibt,<br />

wird es genutzt“, sagte das Unternehmen.<br />

Auf Vielfalt, Standhaftigkeit oder einen<br />

authentisch-ursprünglichen Look kommt<br />

es auch den <strong>Catering</strong>-Unternehmen bei<br />

den tiefgefrorenen Kartoffel-Produkten<br />

an und natürlich auch auf Vielfalt und<br />

immer wieder spannende Innovationen,<br />

die die Unternehmen auch 20<strong>24</strong> wieder in<br />

ordentlicher Zahl und Güte auf den Markt<br />

bringen. Einige Beispiele:<br />

MCCAIN: SURECRISP MAX<br />

In der Foodservice-Sparte von McCain,<br />

Eschborn, stellt sich die neue Pommes-Produktlinie<br />

„SureCrisp MAX“ vor: Sie wurde<br />

speziell für den Außer-Haus-Verzehr (Delivery<br />

und Takeaway) entwickelt. Jeder, der<br />

sich schon einmal Fritten zum Burger oder<br />

anderen Speisen per Lieferdienst geordert<br />

oder sie für einen zeitversetzten Verzehr<br />

mitgenommen hat, weiß: Meist erreichen<br />

sie in matschig-weichem und höchstens<br />

noch lauwarmem Zustand ihr Ziel. Dabei<br />

sind sie eine der am häufigsten mitbestellten<br />

Beilagen in diesem Geschäftsfeld. Hitze<br />

und Knusprigkeit sowohl beim direkten<br />

Verzehr vor Ort zu bieten als auch außer<br />

Haus zu bewahren, ist hier das Ziel, um<br />

Qualitätsunterschiede zu nivellieren. Eine<br />

sichtbare Ummantelung der Fritten soll<br />

Geschmack und Textur besser bewahren<br />

und den Kunden ein „multisensorisches<br />

Erlebnis bieten, egal wo sie sich befinden“.<br />

Laut Herstellerinformation hält die Qualität<br />

im geschlossenen Lieferbeutel bis zu 30<br />

Minuten lang. Die vorfrittierten und gesalzenen<br />

Pommes mit Knusper-Ummantelung,<br />

die u. a. aus modifizierter Stärke, Reismehl<br />

und Reisstärke besteht, gibt es in drei<br />

Schnitten – 7/7 mm, 10/10 mm sowie 14/14<br />

mm mit sichtbarer Schale (Skin On). Ebenfalls<br />

neu von McCain sind die „Mini Smoky<br />

Cheese Donuts“, cremiger Mozzarella mit<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


48 INDUSTRIE KARTOFFELN<br />

mantelung gewährt für längere Knusprigkeit<br />

sowohl „to stay“, „to go“ oder für<br />

Lieferung. Zusätzlich hat Aviko eine neue<br />

Dienstleistung für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung<br />

lanciert, den<br />

„Side Dish Maximiser“: Das hauseigene<br />

Fachberater-Team unterstützt Betriebe<br />

dabei, Beilagen-Variationen und Serviervorschläge<br />

zu finden, die ideal zum Haus<br />

und seinen Gästen passen.<br />

FOTOS: Aviko, Schne-frost, Rösle, Frostkrone, McCain<br />

dezentem Rauchgeschmack und einer<br />

Knusperpanade aus Cornflakes in Donutform,<br />

die das Sortiment der Fingerfood-Range<br />

„P!CKERS“ ergänzen.<br />

SCHNE-FROST: BRATKARTOF-<br />

FELN RUSTIKAL<br />

Die Firma Schne-frost aus Löningen<br />

stockt ihre Range der „Rustico“-Kartoffelspezialitäten<br />

auf: Neu im Sortiment<br />

sind die „Bratkartoffeln Rustikal“,<br />

erhältlich im 2 x 2,5 kg Beutel. Sie<br />

trumpfen nicht nur mit Top-Qualität<br />

auf, sondern auch mit einem Handmade-Look,<br />

der an traditionelle Zubereitungsverfahren<br />

erinnert und<br />

durch ihren unregelmäßigen Schnitt<br />

hervorgerufen wird. Sie eignen sich<br />

ideal für eine Zubereitung in der<br />

Pfanne oder Fritteuse, aber auch im<br />

Kombidämpfer. Neben Bratkartoffeln<br />

umfasst „Rustico“ u. a. auch Pommes,<br />

Stampfkartoffeln, Rösti und Reibekuchen.<br />

Ebenfalls neu von Schne-frost<br />

(in der Produktlinie „Avita“) sind<br />

vegane Gemüse-Würstchen u. a. aus<br />

Karotten, Pastinaken, Erbsen, Mais,<br />

Zwiebeln und Kohlrabi.<br />

AVIKO: SUPERCRUNCH PURE<br />

& RUSTIC, CRINKLE WEDGES<br />

UND SWEET POTATO WEDGES<br />

Gleich drei kartoffelige Neuheiten<br />

hat Aviko aus dem niederländischen<br />

Steenderen bei Arnheim zu vermelden:<br />

Ebenso wie das Konkurrenzprodukt<br />

von McCain zielen auch<br />

die neuen „SuperCrunch Pure & Rustic“-Pommes<br />

auf bessere Lieferfähigkeit<br />

ab. Sie sind eine Kombination der<br />

beliebten Aviko „Pure & Rustic Fries“<br />

des Hauses. Mit ihrem unregelmäßigen<br />

Schnitt, naturbelassener Schale<br />

und vollem Kartoffelgeschmack wirken<br />

sie wie hausgemacht und vermitteln<br />

Authentizität und Natürlichkeit.<br />

Gleichzeitig stellt das Produkt eine<br />

Erweiterung der „SuperCrunch“-Range<br />

dar, Pommes mit einem speziellen<br />

Coating für länger gehaltene Wärme<br />

und krosse Textur.<br />

Neuheit Nummer zwei sind die<br />

„Crinkle Wedges“ aus dem „Crunchy<br />

Shapes“-Sortiment von Aviko, das<br />

mit seinen aufmerksamkeitsstarken<br />

Formen – wie den Löffelpommes<br />

„Grip’n’Dip“ – auch einen optischen<br />

Unterschied machen will. Mit Wellenschnitt<br />

und naturbelassener Schale<br />

überzeugen die „Crinkle Wedges“ auch<br />

durch vollen Geschmack und hohe<br />

Knusprigkeit, die dank Coating ebenfalls<br />

eine lange Stand- bzw. Lieferzeit<br />

übersteht. Mit der dritten Neuheit bedient<br />

Aviko den ungebrochenen Süßkartoffeltrend:<br />

Nachdem man bereits<br />

Pommes, Würfel und Gratins aus der<br />

beliebten Alternative zur klassischen<br />

Kartoffel auf den Markt und den Teller<br />

gebracht hat, kommen nun die „Sweet<br />

Potato Wedges“. Sie sind geschält und<br />

werden in reinem Sonnenblumenöl<br />

vorgebacken, haben beliebt süßlichen<br />

Geschmack und setzen sich mit helloranger<br />

Farbe optisch ab. Die auch<br />

hier eingesetzte „SuperCrunch“-Um-<br />

FROSTKRONE: CRISPY VEGGIE<br />

SNACKS<br />

Neu im Sortiment bei der Frostkrone Food<br />

Group aus Rietberg sind die „Crispy Veggie<br />

Snacks“ in zwei Sorten. Zum einen wären<br />

da die „Crispy Cheese Garlic-Potato<br />

Balls“, eine Kombination aus cremiger,<br />

leicht körniger Kartoffeltextur, würzigem<br />

Knoblauchgeschmack und herzhaftem<br />

Käsearoma. Und zum anderen die „Crispy<br />

Queso-Potato Balls“ mit Kartoffel und<br />

würzigem Nacho-Käse. Beide Sorten sind<br />

ummantelt von einem krossem Coating<br />

und eignen sich sowohl als Vorab- oder<br />

Zwischendurch-Snack als auch Beilage.<br />

Vorgebacken und tiefgefroren, sind sie<br />

binnen weniger Minuten im Backofen, der<br />

Heißluft-Fritteuse oder Fritteuse zubereitet<br />

und direkt verzehrbereit. Und das aufgrund<br />

ihrer kompakten Größe und Portion<br />

(20 Gramm) gerne in einem Bissen. Die<br />

gefüllten Kartoffelbällchen ergänzen das<br />

Sortiment der Veggie-Snacklinie, zu denen<br />

u. a. auch Potato-Sticks in zwei Ausführungen<br />

gehören.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


GEFLÜGEL - GENUSS PUR<br />

INDUSTRIE KARTOFFELN 49<br />

müse, wie Möhren und Äpfel, behutsam geschält werden.<br />

Mit der geschliffenen Spitze können zusätzlich<br />

schadhafte Stellen schnell entfernt werden. Sowohl für<br />

Rechts- als auch Linkshänder geeignet und für Arbeiten<br />

von und zum Körper.<br />

PENDELSCHÄLER QUER<br />

Durch seine Form eignet sich der Pendelschäler quer<br />

gut zum Schälen von langen, schlanken Gemüsesorten<br />

wie Gurken, Karotten oder Zucchini mit mittlerer<br />

Schälstärke. Er ist für Rechts- und Linkshänder geeignet<br />

und für Arbeiten von und zum Körper hin. Die<br />

Klinge ist auswechselbar.<br />

WARENKUNDE<br />

DER SCHÄLER<br />

Sie entfernen mühelos die Schale von<br />

Kartoffeln, Spargel und Karotten. Selbst<br />

die zarte Haut von Tomaten wird ohne<br />

Probleme abgeschält. Doch welchen<br />

Schäler verwendet man wofür und wie<br />

unterscheiden sich die einzelnen Modelle?<br />

Hersteller Rösle hat das kürzlich in einer<br />

kleinen Warenkunde erklärt.<br />

SPARSCHÄLER<br />

Durch den schmalen Spalt der scharfgeschliffenen<br />

Klingen können Obst und Ge-<br />

PENDELSCHÄLER FÜR RECHTSHÄNDER<br />

BZW. LINKSHÄNDER<br />

Durch die bewegliche Klinge kann Gemüse und Obst<br />

mit mittlerer Schälstärke geschält werden. Mit dem<br />

beidseitig geschliffenen Ausstecher können schadhafte<br />

Stellen entfernt werden. Sowohl in Ausführungen<br />

für Rechtshänder als auch für Linkshänder erhältlich.<br />

Die Klinge ist jeweils auswechselbar.<br />

TOMATEN- UND KIWISCHÄLER<br />

Die extrascharfe Doppelklinge trennt selbst die dünnste<br />

Haut vom Fruchtfleisch von Tomate, Kiwi, Papaya,<br />

Mango und Co. Der Schäler ist mit einem Klingenschutz<br />

und einem zusätzlichen geschärften Ausstecher/Strunkentferner<br />

ausgestattet.<br />

JULIENNESCHÄLER<br />

Durch die gezackte bewegliche Klinge schneidet der Julienneschäler<br />

feine Streifen nach Julienne-Art. Perfekt<br />

geeignet zum Dekorieren für Salate, Suppen und asiatische<br />

Gerichte.<br />

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<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


50 INDUSTRIE GARTECHNIK<br />

GARTECHNIK-<br />

KONZEPTE<br />

SIND GEFRAGT<br />

Weit mehr als nur einzelne Geräte bieten heutzutage<br />

die Hersteller professioneller Gartechnik<br />

ihren Kunden. Dazu kommen jetzt immer öfter<br />

auch ausgefeilte, nutzenorientierte Gesamtkonzepte,<br />

um den Kund:innen alle Abläufe, von<br />

der Planung bis hin zur täglichen Arbeit in der<br />

Küche, zu erleichtern. CCi stellt einige aktuelle<br />

Beispiele für diese Strategie vor.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

FOTOS: Phoenix, foodlab, Eloma, Palux<br />

M<br />

Mehr Leistung, weniger Energieverbrauch,<br />

digitale Steuerung mit<br />

intuitiver Bedienung und größerer<br />

Effizienz bei der Arbeit. Dazu kommen<br />

oft Gesamtkonzepte, in die sich<br />

die Geräte einbinden lassen. Das<br />

sind neben vielen anderen Aspekten<br />

die wichtigsten Kriterien, an denen<br />

Profi-Kunden, die technische Neuanschaffungen<br />

in Sachen Gartechnik<br />

planen, auf dem Zettel haben. Und<br />

dementsprechend sind auch die Argumente,<br />

die die Hersteller für ihre<br />

aktuellen Angebote haben. Einen<br />

weiteren Aspekt betonte kürzlich<br />

der Hersteller Eloma. Die Zeiten starrer<br />

Anwendungskonzepte gehören<br />

der Vergangenheit an. Stattdessen<br />

sind kreative Einsatzkonzepte gefragt,<br />

die auch ohne Festwasser- und<br />

Starkstromanschluss auskommen,<br />

fordern moderne Gastro-Angebote<br />

leistungsstarke Koch-Performance<br />

auch auf kleinstem Raum und rü-<br />

cken attraktive Front-<strong>Cooking</strong>-Flächen ohne<br />

Geruchsbelästigung in den Vordergrund.<br />

Um die funktionale Leistungsstärke seiner<br />

Geräte unter Beweis zu stellen, aber auch die<br />

„unterschiedlichen produktseitigen Bedürfnisse<br />

der zukünftigen Gastronomen auf den<br />

Punkt“ zu bringen, ist Eloma jetzt eine Partnerschaft<br />

mit dem kulinarischen Hamburger<br />

Konzeptlabor Foodlab eingegangen, das<br />

zugleich Coworking-Space für Food-Start-<br />

Ups ist. Im Foodlab werden Jung-Gastronomen<br />

aus ganz Deutschland das Wissen, die<br />

Werkzeuge und das passende Equipment an<br />

die Hand gegeben, um neue, kreative Foodund<br />

Gastro-Konzepte zu testen, in die Tat<br />

umzusetzen – und erste Erfolge zu feiern.<br />

NORDCAP NEU AUFGESTELLT<br />

Dass man seine Aktivitäten in diesen herausfordernden<br />

Zeiten nicht nur in Partnerschaften,<br />

sondern auch in der eigenen<br />

Organisation neu aufstellen kann, um die<br />

eigenen Produkte noch passgenauer für die<br />

Kunden zu machen, zeigt aktuell das Beispiel<br />

NordCap. Das Unternehmen, das besonders<br />

für seine Kühltechnik bekannt ist, engagiert<br />

sich aber ebenso bei der Gartechnik und bildet<br />

nun mit seinen Partnern und Herstellern<br />

Ideal, Ake und Nuvoair sowie seiner Tochter<br />

NordCap Nederland den Firmenverbund<br />

NordCap Group. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen<br />

strategisch neu aufgestellt. Das<br />

Fundament der neuen Strategie bilden<br />

drei Geschäftsfelder NordCap Xpress,<br />

NordCap Product World und NordCap<br />

Team Solutions. Unter den Katalog<br />

„NordCap Xpress“ fallen mehr als 450<br />

Produkte, die in der Regel kurzfristig<br />

ab Lager lieferbar sein sollen.<br />

„NordCap Product World“ heißt<br />

jetzt der NordCap-Gesamtkatalog,<br />

der nun digital zur Verfügung<br />

steht. Im dazugehörigen Webshop<br />

ist das Produktportfolio von über<br />

6.500 Produkten in den Bereichen<br />

Koch-, Kühl-, und Spültechnik zu finden.<br />

Aktuelle Neuheiten im Nordcap-Webshop<br />

sind beispielsweise<br />

einige Pizzaöfen von Moretti Forni<br />

und ein Kombidämpfer/-ofen von<br />

Zanussi Professional. Das Angebot<br />

wird durch ein geschultes Team im<br />

Vertrieb und Service komplettiert,<br />

das sich um die Anliegen der Kunden<br />

kümmert. Bei „NordCap Team<br />

Solutions“ geht es darum, die Kunden<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


INDUSTRIE GARTECHNIK 51<br />

zu betreuen, die individuelle Lösungen für<br />

spezifische Herausforderungen benötigen.<br />

Das Team besteht aus erfahrenen, kompetenten<br />

System- und Anwendungsberatern,<br />

die in konkreten Einzelfällen sowie bei<br />

komplexen Produktkonfigurationen in den<br />

Bereichen Pizzatechnik, Regeneration/High-<br />

Speed-Öfen und vielem mehr unterstützen<br />

können, berichtet das Unternehmen.<br />

Ebenfalls nicht mehr nur einzelne Geräte<br />

anzubieten, sondern das Ganze konzeptionell<br />

einzubinden, bietet Welbilt, Mitglied<br />

der Ali Group, seinen Kunden seit dem<br />

Frühjahr 20<strong>24</strong> an. Das smarte Konzept Cook,<br />

Chill & Finish, auf der Basis der Anwendung<br />

von Convotherm Kombidämpfern, Delfield<br />

Schnellkühlern/Schockfrostern und Merrychef<br />

High-Speed Öfen soll „eine wegweisende<br />

Methode, die Effizienz, Vielfalt und<br />

Qualität vereint, die Zubereitung und Bereitstellung<br />

von Speisen in professionellen<br />

Küchen revolutioniert und auch in Shops<br />

und Filialen ohne Küche und Fachpersonal<br />

angewendet werden kann“, sagt das Unternehmen<br />

und ist überzeugt, dass damit die<br />

Vision von Gastro 4.0 Realität wird. Laut<br />

Unternehmen können Gastronomen mit<br />

diesem Konzept ihren Gästen stets frische,<br />

warme Gourmet-Snacks und Mini-Menüs<br />

anbieten. Dies bedeute maximale Effizienz<br />

für optimale Ergebnisse: Zeit und Kostenersparnis<br />

ohne Kompromisse bei der Qualität<br />

inklusive. Zudem ermöglicht Cook, Chill &<br />

Finish die Vorbereitung von Snacks und Mini-Menüs<br />

außerhalb der Stoßzeiten sowie<br />

sekundenschnelles Finishing. Dies reduziere<br />

die Wartezeit für Gäste, optimiere die<br />

Arbeitsweise des Teams und schaffe eine<br />

stressfreie Umgebung in der Küche und im<br />

Restaurant. Insgesamt können laut Welbilt<br />

so Lebensmittelbestände besser verwaltet<br />

und Food Waste minimiert werden. Kosten<br />

würden durch die Vorbereitung größerer<br />

Mengen über einen längeren Zeitraum und<br />

die sekundenschnelle, frische Zubereitung<br />

bei Bedarf gespart. Das Ganze sei nicht nur<br />

ein Konzept, „sondern eine Innovation in<br />

der Gastronomie. Es revolutioniert<br />

die Art und Weise, wie Speisen zubereitet<br />

und serviert werden, und<br />

trägt dazu bei, dass gastronomische<br />

Betriebe effizienter, flexibler und<br />

kreativer arbeiten“, erklärt Tobias<br />

Brand, Director of Sales bei der Welbilt<br />

Deutschland GmbH. Damit ebene<br />

es „den Weg für eine zukunftsweisende<br />

Gastronomie, die sich an<br />

die veränderten Bedürfnisse der<br />

Gäste anpassen kann, ohne dabei<br />

Kompromisse bei der Qualität einzugehen“,<br />

so Brand abschließend.<br />

VIELFÄLTIGE CHALLENGES<br />

„Die aktuellen Herausforderungen<br />

im Gastgewerbe sind vielfältig.<br />

Der Fokus liegt auf Energieeffizienz<br />

und Umweltfreundlichkeit<br />

sowie auf Digitalisierung. Diese<br />

Maßnahmen sind entscheidend,<br />

um den Betrieb wettbewerbsfähiger<br />

zu machen“, das hatte Jürgen<br />

Noll, Vorstandsvorsitzender<br />

des Großküchenherstellers Palux<br />

schon im Rahmen der Internorga<br />

betont und die Notwendigkeit<br />

zukunftsfähiger Konzepte und<br />

Technologien unterstrichen, die<br />

das Küchenpersonal entlasten und<br />

flexible Multifunktionsgeräte zur<br />

Verfügung stellen. Der Hersteller,<br />

dessen modulare Küchenlinie<br />

Palux Topline bereits ihr 30-jähriges<br />

Jubiläum feiern konnte, stellte<br />

im Rahmen der Internorga bereits<br />

seinen mit dem Startup GoodBytz<br />

entwickelte Küchenassistenz-Roboter<br />

vor. Dieser verspricht, das Küchenpersonal<br />

zu entlasten und konsequent<br />

hochwertige Gerichte zu liefern. Dass das<br />

auch fürs <strong>Catering</strong> relevant ist, zeigt die<br />

Tatsache, dass Sodexo und GoodBytz kürzlich<br />

eine erste gemeinsame Roboterküche<br />

im Universitätsklinikum Tübingen (UKT)<br />

an den Start gebracht haben.<br />

Bei Hersteller Phoenix betont man, dass<br />

die Produkte „aufbauend auf langjährigen<br />

Erfahrung in der Gemeinschaftsverpflegung“,<br />

entwickelt worden seien. Bei den<br />

thermischen Komponenten setze man auf<br />

hohe Leistung, klares Design und solide<br />

Qualität. Laut Phoenix Geschäftsführer<br />

Torsten Hehner ist die multifunktionale<br />

Kippbratpfanne des Unternehmens das<br />

beste Beispiel dafür und für besonders<br />

vielfältige Einsetzbarkeit, die kaum Wünsche<br />

offen lasse. Durch das serienmäßige<br />

elektronische Touchpanel soll sie sich<br />

auch durch ungelerntes Küchenpersonal,<br />

leicht bedienen lassen, „denn die Touchsteuerung<br />

KCI (K-Line<strong>Cooking</strong>Intelligence)<br />

führe klar und intuitiv durch das übersichtliche<br />

Menü,“ sagt Phoenix.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


52 CORPORATE BERUFSKLEIDUNG<br />

FOTOS: DBL, Mewa<br />

BERUFSKLEIDUNG: ATTRAKTIVITÄT,<br />

HYGIENE UND SERVICE IM MITTELPUNKT<br />

Attraktive und aufgabengerechte Berufskleidung im <strong>Catering</strong> ist schon<br />

längst kein unwichtiger Aspekt mehr. Die Unternehmensverantwortlichen<br />

sollten inzwischen wissen, dass modischer Auftritt und Funktionalität<br />

weiterhin zentrale Aspekte sind, aber andere Gesichtspunkte,<br />

von Employer-Branding über den Fullservice bis hin zu Hygiene, bei<br />

dem Thema auch eine entscheidende Rolle spielen können.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

D<br />

Davon, dass die berufliche Mode inzwischen<br />

weit mehr ist als nur eine Notwendigkeit,<br />

kann man sich auch im <strong>Catering</strong><br />

inzwischen jederzeit überzeugen. In der<br />

Kleidung der Mitarbeitenden drückt sich<br />

heutzutage in vielen Fällen das Selbstverständnis<br />

der <strong>Catering</strong>-Unternehmen aus,<br />

Mewa<br />

ERFOLGREICHES JAHR<br />

2023 FÜR DBL<br />

Beim DBL Verbund ist die Belegschaft<br />

2023 auf 3.171 angewachsen, gegenüber<br />

3.082 im Vorjahr. Die Neuinvestitionen<br />

wurden um fast 30 Prozent<br />

auf 23,82 Millionen Euro erhöht. Der<br />

Schwerpunkt dabei lag laut Unternehmen<br />

wieder im Bereich erneuerbarer<br />

Energien und ressourcenschonender,<br />

nachhaltiger Produktionsverfahren.<br />

Beispielsweise habe mit einer auf 471<br />

Servicefahrzeuge angewachsenen<br />

Fahrzeugflotte jedes Kilogramm Wäsche<br />

durch optimierte Tourenplanung<br />

2023 nur noch 331 Meter zurück gelegt,<br />

2021 waren es noch 359 Meter.<br />

und das sowohl in den besonders sichtbaren<br />

Bereichen des Services als auch in den<br />

Küchen. Und das nicht nur in den offenen<br />

Küchen-Versionen mit direkten Gäste-Kontakt.<br />

In Zeiten des Mitarbeitenden-Mangels<br />

spielt bei der Auswahl und der Qualität<br />

der Berufskleidung zunehmen auch<br />

das Employer-Branding eine Rolle und der<br />

Vorteil, dass hier ein modernes Angebot<br />

nicht unerheblich dazu beitragen kann,<br />

die Identifikation der Mitarbeitenden mit<br />

dem Unternehmen zu stärken. Als wertschätzend<br />

empfunden wird dann auch,<br />

wenn Berufskleidung im Full-Service angeboten<br />

wird, was heißt, dass nicht mehr<br />

selbst gewaschen, gebügelt etc. werden<br />

muss. Und durch die vielfältige Nutzung<br />

DBL<br />

sozialer Medien, auch durch Mitarbeitende<br />

im <strong>Catering</strong>, ob nun mit oder ohne<br />

besondere Zustimmung der Arbeitgeber,<br />

wird die Beachtung des Zeitgeistes und<br />

der praktischen Performance auch bei der<br />

Berufskleidung in vielen Fällen weit über<br />

die eigenen Gäste hinaus bekannt. Grund<br />

genug also, sich um die aktuellen Trends in<br />

diesem Geschäft zu kümmern. Dafür hatte<br />

Thomas Krause, Experte der DBL – Deutsche<br />

Berufskleider-Leasing GmbH, angesichts<br />

der aktuellen Probleme das Motto<br />

„Jetzt erst recht“ ausgegeben. Trotz knapp<br />

kalkulierter Budgets funktioniere es auch<br />

über gute Berufskleidung für Servicekräfte<br />

und Köche, die für sie angeschafft und<br />

dann auch gepflegt würden, Anreize zu<br />

schaffen, bestätigt er. Gäste erwarteten<br />

auch in Krisenzeiten nicht nur gut zubereitete<br />

Speisen, sondern auch ein professionell<br />

ausgestattetes Team. Da aktuell auf<br />

das Budget sehr geachtet werde, kämen<br />

so genannte Mix-&-Match-Konzepte, die<br />

auch DBL im Mietservice seit geraumer<br />

Zeit anbiete, gut an. Hier gebe es für die<br />

Betriebe die Möglichkeit, gute Basisteile<br />

wie Blusen, Shirts, Schürzen bei Bedarf<br />

mit Artikeln aus dem Premiumsegment<br />

zu mixen. Krause betont, dass solche flexiblen<br />

und modularen Bekleidungskon-<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CORPORATE BERUFSKLEIDUNG 53<br />

DBL<br />

zepte in Optik und Preis auch 20<strong>24</strong> weiter<br />

im Trend lägen, zumal die Mitarbeitenden<br />

dabei sehr viel Auswahl hätten, womit sie<br />

sich wohlfühlen könnten.<br />

Und für die Unternehmen bringt der<br />

Fullservice laut Krause Entlastung in organisatorischer<br />

und auch finanzieller Hinsicht.<br />

Im Leasing sparten die Gastrobetriebe<br />

die hohen Anschaffungskosten für die<br />

Berufskleidung, blieben liquide und könnten<br />

mit fairen, transparenten und fest kalkulierbaren<br />

Kosten pro Monat rechnen.<br />

Ein weiteres wichtiges Argument ist auch,<br />

dass dies - noch mehr nach Corona - eine<br />

hygienesensible Branche ist. Ein wichtiger<br />

Faktor und auch bei Lebensmittelkontrollen<br />

besonders relevant.<br />

HYGIENE-VORSCHRIFTEN<br />

Dass im Oktober 2023 die neue Version<br />

8 der IFS Food in Kraft getreten ist, darauf<br />

wies ausdrücklich erneut der Mewa<br />

Textilservice hin. Verantwortliche in<br />

Produktion und Handel von oft auch mit<br />

der Gastronomie verbundenen Lebensmittelbetrieben<br />

sind in der Pflicht, die<br />

aktualisierten Hygieneanforderungen<br />

und Berichtspflichten für die Lebensmittelbranche<br />

umzusetzen. Das können<br />

entsprechende Dienstleister natürlich<br />

gewährleisten. Neben der Produkt- und<br />

der Produktionshygiene gehört die Personalhygiene<br />

zu den europaweit geltenden<br />

HACCP (Hazard Analysis an Critical<br />

Points)-Richtlinien, die für alle innerhalb<br />

der EU gehandelten Waren verbindlich<br />

sind.<br />

SCHWACHSTELLEN BEIM PERSONAL<br />

Gerade beim Personal können unter Hygienegesichtspunkten<br />

jedoch Schwachstellen<br />

verortet werden, auch bei der Bekleidung<br />

der Mitarbeitenden. Matthias Zoch,<br />

Leiter der Umwelt- und Verfahrenstechnik<br />

bei Textildienstleister Mewa, berichtet:<br />

„Manchmal ist gar nicht bekannt, dass<br />

auch von einem Textil eine Kontaminationsgefahr<br />

ausgehen kann. Zum Beispiel<br />

sind Lebensmittelreste auf einem Arbeitskittel<br />

ein potenzieller Nährboden für Bakterien<br />

und Pilzkulturen.“ Nach seiner Erfahrung<br />

sei in Lebensmittelbetrieben das<br />

interne Hygienemanagement in Bezug auf<br />

die Produktionsprozesse zwar in der Regel<br />

sehr stringent, die Pflege der Berufstextilien<br />

würde aber nicht immer sachgemäß<br />

durchgeführt. „Es ist wichtig, das Bewusstsein<br />

dafür zu schaffen, dass verschmutzte<br />

Textilien auch unhygienisch sind“, so Zoch.<br />

Damit die Kleidung in der Lebensmittelproduktion<br />

hygienischen Anforderungen<br />

genügt, empfiehlt die Norm DIN 105<strong>24</strong> (Lebensmittelhygiene<br />

- Arbeitsbekleidung in<br />

Lebensmittelbetrieben) eine professionelle<br />

Pflege. Dadurch ist gewährleistet, dass es<br />

weder beim Waschvorgang noch bei Handling<br />

und Transport zu unbeabsichtigten<br />

Kontaminierungen kommen kann. Als Textildienstleister<br />

arbeite Mewa hierfür mit einem<br />

Hygienemanagement- und Kontrollsystem,<br />

bei dem die Kleidung einem<br />

speziellen Wasch- und Pflegeprozess unterzogen<br />

wird. DBL wies kürzlich noch einmal<br />

besonders darauf hin, dass er auch 20<strong>24</strong> das<br />

begehrte Siegel des Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure<br />

e. V. (BVLK) tragen<br />

könne und weiterhin die hygienisch einwandfreie<br />

Aufbereitung von Berufskleidung<br />

für Lebensmittelbetriebe laut DIN 105<strong>24</strong> bescheinigt<br />

bekomme.<br />

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<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


54 CORPORATE HÜGLI<br />

DER FUNKE MUSS<br />

ÜBERSPRINGEN<br />

Bei Hügli, größte Anbieterin von haltbaren Convenience-Produkten in Europa,<br />

spielt Produktqualität eine entscheidende Rolle. Dort weiß man aber auch,<br />

dass man Kunden bei Bedarf auch in Sachen Kulinarik unterstützen können<br />

muss. Deshalb gibt es das Culinary Advisement-Team. CCi sprach mit dessen<br />

Teamleiter Frank Crivellari über die Aufgaben.<br />

Interview Hans Jürgen Krone<br />

DAS CULINARY<br />

ADVISEMENT TEAM<br />

VON HÜGLI.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CORPORATE HÜGLI 55<br />

C<br />

<strong>Cooking</strong>+<strong>Catering</strong> inside: Herr Crivellari,<br />

Sie sind bei Hügli Teamleiter des so genannten<br />

Culinary Advisement. Worum<br />

geht es dabei?<br />

Frank Crivellari: Ich bin als Koch und Küchenmeister<br />

jetzt seit gut sechs Jahren bei<br />

Hügli. Und seit zwei Jahren bin ich Teamleiter<br />

der Köche und das Team nennt sich hier Culinary<br />

Adviser. Ich selber bevorzuge den Begriff<br />

kulinarische Berater. Wir sind ein Team von<br />

sieben Leuten mit verschiedenen Schwerpunkten.<br />

Manche sind fest am Standort, andere<br />

sind unterwegs bei Kunden. Bei Messen<br />

wie Internorga und Intergastra, aber auch<br />

international treffen wir dann zusammen und<br />

unterstützen die Kollegen.<br />

FRANK CRIVELLARI ERLÄUTERT<br />

IM INTERVIEW MIT CCi DIE<br />

ARBEIT SEINES TEAMS<br />

CCi: Was müssen kulinarische Berater<br />

bei Ihnen mitbringen?<br />

Crivellari: Ein guter Koch zu sein, ist natürlich<br />

die Grundvoraussetzung. Unsere Kollegen<br />

sind größtenteils Küchenmeister, mit der<br />

entsprechenden Erfahrung in ihrer Vita. Und<br />

dennoch ist es ein relativ junges Team. Vor allem<br />

aber muss Leidenschaft da sein und der<br />

Funke muss zum Kunden überspringen. Deshalb<br />

sind natürlich auch kommunikative Skills<br />

eine Voraussetzung für diese Arbeit. Ich muss<br />

Lust haben, mich mit Kunden zu unterhalten,<br />

ob auf Messen oder in anderem Rahmen. Die<br />

Bühne ist nicht das natürliche Umfeld für einen<br />

Koch, aber unsere Kollegen müssen sie lieben<br />

und bespielen können.<br />

CCi: Was sind die Aufgaben des Teams<br />

insgesamt?<br />

Crivellari: Neben den nationalen und internationalen<br />

Messen gehören auch Aktivitäten<br />

bei Handelsmessen, Tagen der offenen Tür,<br />

Jubiläen etc. dazu. Dort präsentieren wir dann<br />

beispielsweise neue Produkte, direkt am Point<br />

of Sale. So unterstützen wir unsere Partner im<br />

Großhandel. Wenn wir aktiv werden, steht das<br />

kulinarische Erlebnis im Vordergrund. Und wir<br />

sprechen mit den Kunden auf Augenhöhe,<br />

von Kollege zu Kollege. Das ist ein wichtiger<br />

Punkt und unterscheidet unsere Aktivitäten<br />

auch vom klassischen Außendienst. Dieser<br />

ist wichtig, um die Kunden zu betreuen und<br />

kann nicht durch uns ersetzt werden. Aber<br />

wir bringen dabei eine ganz andere Seite der<br />

Betreuung ins Spiel.<br />

und Beratung anzunehmen, oder<br />

muss man da Widerstände überwinden,<br />

weil die Profis nicht gerne<br />

zugeben, dass sie da Unterstützung<br />

brauchen? Ist deshalb<br />

Augenhöhe ein entscheidender<br />

Faktor?<br />

Crivellari: Das ist der Schlüssel für<br />

unsere Tätigkeit. Und natürlich geht<br />

es nicht nur um Probleme dabei, sondern<br />

auch um neue Perspektiven.<br />

Auch bei Kunden, wo alles Tippi-Toppi<br />

läuft und es nichts zu bemängeln<br />

gibt, kommen wir in einen kreativen<br />

Austausch und überlegen gemeinsam,<br />

was die Trends sind und was<br />

man noch machen kann. Und das<br />

ist keine einseitige Sache. Auch wir<br />

lernen ständig dazu und entwickeln<br />

uns weiter. Auf diese Weise haben wir<br />

dann auch wieder neue Inspirationen<br />

für den nächsten Kunden im Gepäck.<br />

CCi: Werden die Angebote mehr<br />

von bestehenden oder neuen<br />

Kunden angenommen?<br />

Crivellari: Das hält sich eher die Waage,<br />

mit einem etwas größeren Anteil<br />

von bestehenden Kunden. Denn die<br />

bleiben ja auch nicht stehen. Wir bringen<br />

schließlich neue Produkte auf den<br />

Markt, um aktuelle Trends für unseren<br />

Kunden greifbarer und umsetzbarer<br />

zu machen. Dabei entsteht eben so<br />

mancher Beratungsbedarf. Und mancher<br />

Kunde will auf der Grundlage<br />

aktueller Trends eine ganz neue Menülinie<br />

lancieren und braucht vielleicht<br />

dafür von uns eine Hilfestellung.<br />

CCi: Sind die Kollegen von den gastronomischen<br />

Betrieben aus Ihrer Erfahrung<br />

heraus gerne bereit, Unterstützung<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


56 CORPORATE HÜGLI<br />

FOTOS: Hügli<br />

CCi: Wie wichtig ist in dem Prozess<br />

der Austausch im eigenen<br />

Beratungsteam?<br />

Crivellari: Der ist sehr wichtig. Wir<br />

haben beispielsweise einen Kollegen,<br />

der für die Kulinarik in unserer<br />

hauseigenen Kantine zuständig ist.<br />

Das sorgt oft für einen tollen Effekt<br />

und einen guten Austausch<br />

im Team, weil hier natürlich unsere<br />

Produkte im täglichen Business<br />

bestehen müssen. Das ist ein sehr<br />

wichtiges Kettenglied, vor allem weil<br />

diese Erlebnisse und Kenntnisse aus<br />

dem Daily Business dann wieder in<br />

den Gesprächen mit Kunden eine<br />

wichtige Rolle spielen. So können<br />

wir ebenfalls klar machen, dass wir<br />

in keiner Weise vom Tagesgeschäft<br />

angehoben agieren.<br />

CCi: Das sorgt gleich für eine<br />

bessere Verbindung mit den Gesprächspartnern?<br />

Crivellari: Ja, wenn das klar ist, ist<br />

es auch egal, ob unser Gegenüber<br />

ein Sternekoch ist, eine Polizeikantine<br />

leitet oder für einen Großcaterer<br />

mit 12.000 Essen am Tag arbeitet.<br />

Man ist meisten sofort per du, erkennt<br />

denselben Background. Solche<br />

Gespräche laufen dann schnell<br />

auf einer sehr persönlichen, aber<br />

auch professionellen Ebene ab. Wir<br />

hatten beispielsweise kürzlich die<br />

Laurentius-Gewinner des VKD zu<br />

Gast. Im Rahmen eines von uns<br />

gesponsorten Bildungsreisepakets<br />

waren wir unter anderem bei Dirk<br />

Hoberg, Zwei-Sterne-Koch im Hotel<br />

Riva in Konstanz, mit einem Workshop<br />

zu Gast. Auch ich kannte ihn<br />

vorher nicht. Aber alle, die teilgenommen<br />

haben, waren mit ihm<br />

und mit den anderen sofort im Austausch.<br />

Schnell kam auch heraus,<br />

wessen Vita sich schon wo gekreuzt<br />

hat. Das war richtig klasse! Natürlich<br />

ist Dirk Hoberg auch ein besonders<br />

bodenständiger Mensch, aber man<br />

hat insgesamt gemerkt: Bei Köchen<br />

kommt nichts dazwischen, man versteht<br />

sich.<br />

CCi: Das ist also auch der entscheidende<br />

Hebel für Ihre kulinarische<br />

Beratung. Wie kommt es in<br />

der Praxis dazu, dass Sie zu den Unternehmen<br />

fahren und woher kommt<br />

meist dafür die Initialzündung?<br />

Crivellari: Da gibt es ganz unterschiedliche<br />

Wege. Manchmal ist es so, dass unsere<br />

Vertriebskollegen uns hinzuziehen,<br />

wenn es eine Problematik gibt. Unsere<br />

große in ganz Deutschland aktive Außendienstmannschaft<br />

ist ein sehr wertvoller<br />

Faktor. Auch viele dieser Kollegen<br />

haben Koch gelernt und verfügen über<br />

entsprechende Kenntnisse. Wenn sie<br />

aber mal nicht weiterkommen, können<br />

sie auf uns zukommen. Den Kunden<br />

können sie dann sagen, dass es ein<br />

entsprechendes Expertenteam gibt, bei<br />

dem man Beratung zu den spezifischen<br />

Fragen bekommen kann. Manchmal<br />

wird auch eine Degustation einer ganz<br />

bestimmten Produktgruppe organisiert,<br />

für die sich Kunden interessieren. Es<br />

kann hier zum Beispiel um kaltquellende<br />

Produkte gehen, wenn die Kunden<br />

beispielsweise ihre Produktion umstellen<br />

oder einfach mal etwas Neues ausprobieren<br />

wollen. Dann kommen wir bereits<br />

mit einem ganz konkreten Auftrag dorthin,<br />

sprechen aber natürlich vorher telefonisch<br />

nochmal die Details ab. Das ist<br />

ein alltägliches Szenario.<br />

CCi: Und Sie haben ja schon auf die<br />

Messen als wichtigen Aktivierungspunkt<br />

hingewiesen.<br />

Crivellari: Ja, dort kommen wir an den<br />

Verkostungstischen mit den Kund:innen<br />

direkt in Kontakt. Da ergeben sich<br />

auch Situationen, in denen wir sagen:<br />

„Dein Betrieb klingt richtig spannend,<br />

kann ich mir den mal anschauen?“<br />

Das kommt dann auch oft zustande. Und<br />

viele Kunden sagen auf der Messe: „Es<br />

wäre toll, wenn du das, was du gerade<br />

erzählt hast, mal meinem Team vor Ort<br />

näherbringen könntest.“<br />

CCi: Aber Sie bieten auch eigeninitiativ<br />

Seminare an, für interessierte<br />

Kunden?<br />

Crivellari: Ja, die Seminare, die wir anbieten<br />

sind einerseits prozessorientiert.<br />

Dazu gehören Themen wie Cook&Chill,<br />

aber auch die Umstellung auf Bio mit entsprechenden<br />

Zertifizierungen und Kostenplanung.<br />

Dann bieten wir aber auch<br />

kulinarische Seminare an und zeigen<br />

beispielsweise, wie man Barbecue sinn-<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CORPORATE HÜGLI 57<br />

voll und effektiv in die Kantinenküche<br />

aber auch ins À la Carte bringen<br />

kann. Es gibt auch Seminare zum<br />

Thema Burger oder Desserts und<br />

vieles mehr.<br />

CCi: Sie vereinen ja im Hügli-<br />

Sortiment sehr unterschiedliche<br />

Food-Marken und Welten. Ist in<br />

Ihrem Team jeder mit allem vertraut,<br />

ober werden da auch jeweils<br />

Schwerpunkte gesetzt?<br />

Crivellari: Grundsätzlich muss<br />

natürlich jeder Kollege das gesamte<br />

Portfolio bespielen können.<br />

Es gibt da keine formelle Einteilung,<br />

wer was macht. Aber wir haben<br />

so viele Produkte im Portfolio,<br />

sodass man nicht immer mit allem<br />

große Erfahrung haben kann. Darum<br />

geht es aber auch nicht. Bei<br />

unserer lösungsorientierten Beratung<br />

geht es um Produktkategorien.<br />

Und sicher hat jeder Kollege<br />

einen besonderen Faible für bestimmte<br />

Produktbereiche, auf die<br />

er sich auch spezialisiert. An den<br />

wenden sich dann die Kollegen,<br />

wenn es bei einem Kunden, sagen<br />

wir bei Süßspeisen oder Soßen,<br />

eine besondere Herausforderung<br />

gibt, für die die Expertise eines<br />

Spezialisten gefragt ist. Dieser<br />

kann dann hinzugezogen werden.<br />

Das wird bei den Kunden meist<br />

sehr positiv aufgenommen, weil<br />

es sie am Ende weiterbringt.<br />

CCi: Finden meistens einzelne<br />

Besuche statt oder gibt es auch<br />

Beratungen über längere Zeiträume?<br />

Crivellari: Die Regel sind Einzel-,<br />

Quartals- oder Jahresbesuche.<br />

Aber es gibt natürlich auch besonders<br />

große und wichtige Kunden<br />

von Hügli, die beispielsweise<br />

im <strong>Catering</strong> schon fast industriell<br />

Food produzieren. Wenn ein solcher<br />

Kunde mithilfe bestimmter<br />

unserer Produkte seine Produktion<br />

umstellen will, dann unterstützen<br />

wir das natürlich auch. Meist<br />

individualisieren diese Unternehmen<br />

unsere Produkte noch einmal<br />

und es muss alles stimmen, von<br />

der aufs Gramm genauen Rezeptur,<br />

den Abläufen bei den Abfüllanlagen,<br />

dem Workflow im Allgemeinen und nicht<br />

zuletzt dem Geschmack nach dem Regenerieren<br />

und dem gesamten Geschmack<br />

auf dem Teller. Da sind wir dann durchaus<br />

mal mit dem ganzen Team einen<br />

Woche beschäftigt und erstellen mit ihm<br />

gemeinsam die Rezepturen.<br />

CCi: Nach meinem Eindruck steigt<br />

die Akzeptanz von Convenience-Produkten<br />

auch bei den Caterern aller<br />

Art deutlich, erleben Sie das auch?<br />

Crivellari: Ja, die Akzeptanz steigt, das<br />

ist auch mein Eindruck. Aber sie steigt vor<br />

allem mit der deutlich verbesserten Qualität<br />

der Produkte. Da gibt es Entwicklungen,<br />

Möglichkeiten und Rohstoffe, die es<br />

auch den Entwicklern einfacher machen,<br />

wirklich gute Produkte auf den Markt zu<br />

bringen. Angesichts derer fragen sich viele<br />

Köche, die immer alles selbst gemacht<br />

haben, ob sich das noch lohnt. Beispielsweise<br />

gehen ja viele Köche aus dem À<br />

la Carte-Bereich aus unterschiedlichen<br />

Gründen dann ins <strong>Catering</strong> und bringen<br />

dorthin manchmal auch ihr Arbeitsethos<br />

mit, dass man möglichst alles selber<br />

macht. Das kann man natürlich machen,<br />

aber solchen Kollegen sage ich: Entscheidend<br />

ist, dass du das zeitlich, energetisch<br />

sowie vom Personal und Budget her hinbekommst.<br />

Dazu kommt die Frage, ob der<br />

Kunde und Gast das überhaupt bemerkt<br />

und zu würdigen weiß. Wenn<br />

das alles so ist, kann man das<br />

alles so weiter machen, wir<br />

wollen ja den Kochberuf nicht<br />

abschaffen, sondern auch im<br />

<strong>Catering</strong> weiterpflegen. Aber<br />

wenn dann eben, wie meistens,<br />

doch nicht alles so geht,<br />

muss man sich eben Hilfestellung<br />

holen. Der Koch soll sich<br />

auf seine Stärken konzentrieren<br />

und wir helfen ihm an anderer<br />

Stelle.<br />

CCi: Wenn Sie sich von den<br />

Kunden etwas wünschen<br />

dürften, was wäre das?<br />

Crivellari: Interessante Frage,<br />

ich glaube, Zeit. Unsere<br />

Seminare, über die wir schon<br />

gesprochen haben, kommen<br />

bei den Teilnehmern immer<br />

super an und sind mir und<br />

meinem Team sehr wichtig.<br />

Aber dafür muss man sich<br />

eben etwas Zeit nehmen, die<br />

den Kollegen auf Kundenseite<br />

natürlich auch oft fehlt. Für<br />

große Kunden oder einige<br />

Caterer gemeinsam können<br />

wir so etwas auch mal individuell<br />

machen. Es würde<br />

mich freuen, wenn das öfter<br />

möglich wäre.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


58 CORPORATE SUPPLY MANAGEMENT<br />

DIE EINKAUFS-<br />

HEBEL<br />

Das Supply Management spielt eine zentrale Rolle im<br />

<strong>Catering</strong>, in der Gastronomie und in der Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Professionelle Organisation bei der Beschaffung<br />

trägt maßgeblich zur Gewinnsteigerung bei. Trotz dieser<br />

enormen Bedeutung, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit<br />

und soziale Verantwortung, wird dem Thema Einkauf oftmals<br />

nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Von Mathias Hansen<br />

D<br />

Die Fallstricke im Supply Management<br />

sind keine neue<br />

Erscheinung, dennoch sind<br />

sie äußerst vielfältig und<br />

können sich nach und nach<br />

zu erheblichen Beträgen summieren<br />

– Geld, das direkt den<br />

Gewinn eines Unternehmens<br />

beeinflusst. Eine ungenaue Bedarfsplanung<br />

führt beispielsweise<br />

zu Über- oder Unterbestellungen,<br />

was entweder zu<br />

Verderb oder Engpässen führt.<br />

Schlechte Lieferantenauswahl<br />

und fehlende Qualitätskontrollen<br />

bei der Warenannahme<br />

können zu unzuverlässigen<br />

Lieferungen oder minderwertigen<br />

Produkten führen. Das Ergebnis?<br />

Unzufriedene Kunden<br />

und möglicherweise ein angeschlagener<br />

Ruf des Betriebs.<br />

In vielen Unternehmen sind<br />

Ad-hoc-Bestellungen zudem<br />

noch immer an der Tagesordnung.<br />

Diese spontanen<br />

Bestellungen sind jedoch<br />

der natürliche Feind von Volumenrabatten,<br />

da die Kosteneinsparungen<br />

bei größeren<br />

Ordermengen entfallen.<br />

FLICKENTEPPICH AUS<br />

INDIVIDUELLEN BE-<br />

SCHAFFUNGSPRAKTIKEN<br />

Das Hauptproblem in Gastronomie<br />

und im <strong>Catering</strong><br />

ist nach wie vor die häufig<br />

dezentralisierte und weniger<br />

strategisch organisierte Beschaffungskultur.<br />

Dezentralisierung<br />

bedeutet in diesem<br />

Kontext, dass Entscheidungen<br />

zum Warenbezug oft auf<br />

Ebene einzelner Betriebe (bei<br />

kettenartigen Strukturen)<br />

oder sogar einzelner Mitarbeiter<br />

getroffen werden. Dies<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CORPORATE SUPPLY MANAGEMENT 59<br />

führt zu einer fragmentierten Beschaffungsstruktur,<br />

bei der eine Vielzahl an individuellen<br />

Lieferanten und Konditionen zum Tragen<br />

kommen. Diese Unzulänglichkeiten werden<br />

deutlich, wenn man Vergleiche mit anderen<br />

Branchen zieht, die wesentlich mehr aus<br />

ihrem Einkaufsmanagement herausholen.<br />

Die Automobilindustrie ist zum Beispiel bekannt<br />

für hohe Anforderungen an Qualität,<br />

Lieferzuverlässigkeit und Kostenkontrolle.<br />

Sie arbeitet intensiv mit Lieferanten zusammen<br />

und verbessert ständig ihre Beschaffungsprozesse.<br />

In der Pharmaindustrie spielt<br />

die Digitalisierung eine immer wichtigere<br />

Rolle: Durch Softwarelösungen zur Lieferantenbewertung<br />

und -überwachung werden<br />

Risiken frühzeitig erkannt und gemanagt.<br />

Die Gastronomie gehört zu den weniger<br />

professionalisierten Branchen im Einkauf –<br />

ähnlich wie die Bauindustrie oder Landwirtschaft.<br />

Obwohl die Branche beginnt, digitale<br />

Tools zu nutzen, um den Einkauf und<br />

andere betriebliche Abläufe zu optimieren,<br />

ist dieser Prozess noch nicht so weit fortgeschritten<br />

wie in anderen Bereichen. Doch<br />

genau hier liegt großes Potenzial. Durch<br />

den Einsatz von E-Procurement-Plattformen<br />

können Bestellprozesse automatisiert<br />

und transparenter gestaltet werden, was<br />

Fehler und administrativen Aufwand reduziert.<br />

Digitale Lösungen können Einsparungen<br />

von bis zu 15 Prozent bei den Beschaffungskosten<br />

ermöglichen. Die Plattformen<br />

ermöglichen es zudem, Preise und Konditionen<br />

verschiedener Lieferanten in Echtzeit<br />

zu vergleichen und die besten Angebote<br />

auszuwählen. In Kombination mit Warenwirtschaftssystemen<br />

lässt sich eine durchgängige<br />

Transparenz vom Einkauf über die<br />

Lagerhaltung bis hin zur Nutzung der Waren<br />

schaffen. Solche Prozesse sind in anderen<br />

Branchen längst Standard und sollten<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


60 CORPORATE SUPPLY MANAGEMENT<br />

FOTOS: Shutterstock, KI<br />

auch in kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen des <strong>Catering</strong>s und der Gastronomie<br />

Einzug finden.<br />

DER GRÖSSTE KLIMASCHUTZ-<br />

HEBEL LIEGT IN DER LIEFERKETTE<br />

Professionelles Einkaufsmanagement<br />

kann weitere relevante Hebeleffekte erzielen.<br />

So haben es Gastronomen und<br />

Caterer durch gezielte Einkaufsstrategien<br />

in der Hand, lokale Produzenten zu unterstützen,<br />

die Qualität ihrer Angebote<br />

zu verbessern und positiv auf den Klimaschutz<br />

einzuwirken. Dies entspricht nicht<br />

nur dem aktuellen Trend hin zu nachhaltiger<br />

und regionaler Ernährung, sondern<br />

kann auch als Alleinstellungsmerkmal im<br />

Wettbewerb genutzt werden. In diesem<br />

Kontext hat die Initiative Gastronomie<br />

Frankfurt e. V. (IGF) im vergangenen<br />

Jahr das Ergebnis einer Untersuchung<br />

veröffentlicht, bei der die Frage beantwortet<br />

wurde, wo Kohlendioxid-Emissionen<br />

in der Gastronomie entstehen<br />

und wie sie sich reduzieren lassen.<br />

Dabei wurde analysiert, wo in drei<br />

Betrieben mit unterschiedlichen Konzepten<br />

die Emissionen entstehen und<br />

wie sie reduziert werden können. Das<br />

Ergebnis war überraschend: Aufgrund<br />

der großen Menge an Lebensmitteleinkäufen<br />

stellt die Lieferkette in allen<br />

drei Betrieben den größten CO2-Emittenten<br />

dar. Im Speiserestaurant und<br />

Apfelweinrestaurant machten<br />

die Emissionen der Lieferkette<br />

etwa 40 Prozent<br />

aus, im Nachbarschaftscafé<br />

sogar über 90 Prozent. Damit<br />

sind die Emissionen<br />

aus der Lieferkette in allen<br />

drei Betrieben höher als die<br />

durch Heizung, Mobilität<br />

oder Stromverbrauch verursachten<br />

Emissionen. Die IGF<br />

sieht damit den größten Klimaschutz-Hebel<br />

in der Gastronomie<br />

als identifiziert an.<br />

(Studie unter: www.lustaufbesserleben.de)<br />

IMAGE UND WETT-<br />

BEWERBSFÄHIGKEIT<br />

PROFITIEREN VON<br />

SOZIALEN EINKAUFS-<br />

STRATEGIEN<br />

Auch andere Maßnahmen<br />

im Einkaufsmanagement<br />

können Image und Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig<br />

stärken, besonders wenn der<br />

Fokus auf sozialer Verantwortung<br />

entlang der Lieferkette<br />

liegt. Im Mittelpunkt<br />

steht die Verpflichtung, ökonomische,<br />

ökologische und<br />

soziale Faktoren zu berücksichtigen.<br />

Dies betrifft vor<br />

allem die Auswahl der Lieferanten,<br />

die Herkunft der<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CORPORATE SUPPLY MANAGEMENT 61<br />

Produkte sowie die Arbeitsbedingungen.<br />

Gastronomie- und <strong>Catering</strong>unternehmen,<br />

die sich in diesem Themengebiet wiederfinden<br />

wollen, sollten bevorzugt mit<br />

Lieferanten zusammenarbeiten, die sich<br />

zu fairen Arbeitsbedingungen, angemessener<br />

Entlohnung und dem Verzicht auf<br />

Kinderarbeit verpflichten. Dazu gehört<br />

auch die regelmäßige Überprüfung und<br />

Zertifizierung der Lieferanten, um sicherzustellen,<br />

dass entsprechende Standards<br />

eingehalten werden. Zertifizierungen wie<br />

Fair Trade oder Rainforest Alliance kommt<br />

hier eine große Relevanz zu, da sie Transparenz<br />

und Vertrauen schaffen. Ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt ist die Herkunft der<br />

Produkte, wie beispielsweise von Fischen<br />

und Meeresfrüchten. Um der Überfischung<br />

in den Weltmeeren entgegenzuwirken,<br />

sollten bevorzugt Fischprodukte<br />

aus nachhaltigen Quellen bezogen werden.<br />

Genauer: Aus Beständen, die nicht<br />

überfischt sind und deren Fangmethoden<br />

die marine Umwelt schonen. Zertifikate<br />

wie das MSC-Siegel (Marine Stewardship<br />

Council) oder das ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council)<br />

bieten eine Orientierungshilfe.<br />

Neben ökologischen Aspekten sollten soziale Belange ebenfalls<br />

nicht unberücksichtigt bleiben. Dies beinhaltet die Förderung<br />

einer vielfältigen und inklusiven Lieferkette sowie die Unterstützung<br />

von Lieferanten aus benachteiligten Regionen der<br />

Erde. Dieses Engagement kann und sollte den Gästen und Kunden<br />

kommuniziert werden, um im Marketing einen Vorteil gegenüber<br />

der Konkurrenz zu erlangen. Beispielsweise können auf<br />

der eigenen Internetseite, via Social Media oder auf der Speisekarte<br />

positive Meldungen über faire Produktionsbedingungen,<br />

nachhaltige Beschaffungspraktiken oder Kooperationen mit lokalen<br />

Erzeugern integriert werden. Eine solche authentische<br />

und transparente Kommunikation schafft Vertrauen und stärkt<br />

die Bindung zu Kunden und Gästen.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


62 CREATION NEUHEITEN<br />

FRUCHTIG IN DEN SOMMER<br />

BAKELS<br />

Das Unternehmen Bakels Deutschland lädt dazu<br />

ein, mit seinen „Les Fruits“ Fruchtzubereitungen<br />

„fruchtig leicht in den Sommer“ zu starten. Diese<br />

gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen:<br />

von klassischer Himbeere bis hin zum innovativen<br />

Mocktail Cosmopolitan oder Strawberry Daiquiri.<br />

Der Fruchtanteil liegt jeweils bei 50 bis 70<br />

Prozent. Eingesetzt werden können sie z. B. für<br />

leichte Kuchen, Gebäcke und Desserts. Sie sind<br />

gebrauchsfertig, back-, gefrier- sowie taustabil und<br />

lassen sich auch mit Sahne oder Mousse mischen.<br />

www.bakelsdeutschland.de<br />

FOTOS: Hersteller<br />

CRUNCHY UND LECKER<br />

AVIKO<br />

Falafel, vegane Ethno-Klassiker sind<br />

sehr beliebt bei Gästen, aber auch recht<br />

aufwendig in der Herstellung. Nicht so<br />

bei den neuen Falafel Bites von Aviko. Die<br />

Kugeln sollen traditionellen Geschmack<br />

mit zeitgemäßen Produkteigenschaften<br />

verbinden. Innen sind sie angenehm weich,<br />

außen haben sie eine knusper-zarte Hülle<br />

mit einer besonderen Saaten-Mischung. Die<br />

sorgt für optische Attraktivität und soll die<br />

Bites crunchy und lecker machen.<br />

www.aviko.de<br />

APERITIVO-PREMIERE<br />

THE DUKE<br />

Im 16. Jahr seines Bestehens hat die Münchner<br />

Destillerie The Duke mit La Duchessa den ersten<br />

eigenen Aperitivo auf den Markt gebracht.<br />

Dieser werde, wie bei The Duke üblich, mit viel<br />

Leidenschaft und Zitrusfrüchten hergestellt,<br />

hinzu kommt eine gute Portion mediterraner<br />

Kräuter. „Er verbindet nahtlos die lässige<br />

Eleganz des Mittelmeers mit der traditionellen<br />

Handwerkskunst Bayerns“, sagt das Unternehmen.<br />

Enthalten sind sommerliche Komponenten wie<br />

beispielsweise Orangenzeste, Tonkabohne,<br />

Kardamom und bayerische Botanicals wie<br />

Enzian und Angelika.<br />

www.theduke.de<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CREATION NEUHEITEN 63<br />

KONZENTRIERTER GESCHMACK<br />

HÜGLI<br />

Hügli präsentiert neue flüssige Premium Fonds, die für einen<br />

intensiven und authentischen Geschmack stehen sollen. Die<br />

Fonds werden in konzentrierter Form hergestellt, wodurch<br />

weniger Wasser transportiert werden muss und das Produkt<br />

seinen natürlichen Charakter behält. Im Angebot sind beim<br />

Unternehmen aktuell vier Varianten des Produkts: Rinderfond<br />

Konzentrat mit 65 Prozent Rinderknochen Brühe; Geflügelfond<br />

Konzentrat mit 66 Prozent Hühnerknochen Brühe; Gemüsefond<br />

Konzentrat mit 67 Prozent Gemüsebrühe und Fischfond<br />

Konzentrat mit 67 Prozent Fischbrühe.<br />

www.huegli.com<br />

ZUM „SWICY“-TREND<br />

DEVELEY FOOD SERVICE<br />

Nach dem Launch der Tabasco Sriracha Sauce im<br />

Squeeze-Gebinde bringt Develey Food Service,<br />

exklusiver Vertriebspartner der Marke in Deutschland<br />

jetzt wieder eine Neuheit: „Mit einer milderen Sauce<br />

möchten wir an diesen Erfolg anknüpfen, den ’Swicy’-<br />

Trend kapern und mehr Vielfalt für die internationale<br />

Küche anbieten“, sagt Verkaufsleiterin Anna Foidl. Die<br />

Tabasco Sweet & Spicy Sauce will durch ihre fruchtigsüßen<br />

Akzente mit Nuancen von Ingwer, Birne und<br />

Knoblauch beeindrucken.<br />

www.develey-foodservice.de<br />

GENUSS-KOMBINATION<br />

VANDEMOORTELE<br />

Die Zusammenarbeit von Lotus<br />

Bakeries und Vandemoortele ermöglicht<br />

es, einen geliebten Geschmacksmoment<br />

in neuer Form zu erleben. Der Biscoff<br />

Donut ist ein Premium-Donut aus<br />

softem Hefeteig, gefüllt mit Lotus-<br />

Biscoff-Creme und mit Original<br />

Lotus-Biscoff-Streuseln veredelt. Die<br />

Geschmackskombination ergänzt sich<br />

gegenseitig. Der weltweit bekannte<br />

Lotus-Keks wurde im Jahre 1932 von<br />

dem Belgier Jan Boone „erfunden“.<br />

www.vandemoortele.com<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


64 CORPORATE INDUSTRIE<br />

RIEBER<br />

FLEXIBEL VOR DEN GÄSTEN<br />

Mit mobilen Front-<br />

<strong>Cooking</strong>-Stationen<br />

jeden Ort in eine Bühne für kulinarische<br />

Highlights verwandeln und neue<br />

Horizonte für die Speisenzubereitung<br />

direkt vor den Augen der Gäste und<br />

unter freiem Himmel zu eröffnen: Das<br />

strebt Rieber mit seinem ACS Varithek-<br />

System an. Das modulare Kochsystem soll<br />

Flexibilität und Mobilität miteinander<br />

verbinden und will durch seine leicht<br />

auszutauschenden Module und<br />

vielfältigen Filteroptionen zahlreiche<br />

Zubereitungsoptionen auf kleinstem<br />

Raum ermöglichen. Zudem sorge die<br />

Wärmeleitfähigkeit und Energieeffizienz<br />

des SWISS PLY-Mehrschichtmaterials in<br />

den „Thermoplates“ GN-Kochtöpfen für<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz, betont das<br />

Unternehmen. Die innovative dreiseitige<br />

Randabsaugtechnik soll ein sauberes<br />

Kocherlebnis frei von Gerüchen, Rauch,<br />

Dampf und Fettspritzern ermöglichen<br />

und das Filtersystem lässt sich modular<br />

in fünf Stufen erweitern – von Basic bis<br />

Profi. Dank des leisen Betriebs sollen<br />

sowohl die Köch:innen als auch die Gäste<br />

eine ruhige und angenehme Atmosphäre<br />

genießen. Eine weitere Stärke soll in der<br />

Flexibilität des Systems liegen: Mit leicht<br />

wechselbaren Kochmodulen – von Grillund<br />

Pasta-Stationen über Fritteusen bis<br />

hin zu Ceran- und Induktionsflächen passe<br />

sich das System mühelos jeder Kochart<br />

an, berichtet Rieber. Das erlaube eine<br />

schnelle und unkomplizierte Umsetzung<br />

aller möglichen Zubereitungsarten und<br />

biete so ein hohes Maß an Vielseitigkeit.<br />

Punkten will ACS Varithek auch mit<br />

besonders leichter Reinigung und<br />

Wartung, ohne Werkzeuge und mit<br />

spülmaschinentauglichen Teilen.<br />

Als Ergänzung für die ACS Varithek<br />

will Rieber mit der mobilen<br />

Grillplatte Thermoplates Teppanyaki<br />

„eine zusätzliche Dimension ins<br />

Spiel“ bringen. Sie soll die sonst<br />

üblichen, schwer zu reinigenden<br />

Grillmodule überflüssig machen.<br />

Stattdessen ermögliche sie<br />

vielseitiges Grillen auf vorhandenen<br />

Kochfeldern, sei es Ceran, Induktion<br />

oder Gas, und füge sich laut<br />

Hersteller nahtlos ins System ein.<br />

FOTOS: Hobart, Rieber<br />

HOBART<br />

FÜR SMARTE BELADUNG<br />

Die Tatsache, dass bei<br />

Hobart, Hersteller von<br />

Spülmaschinen, jeder einzelne Handgriff,<br />

der an den Maschinen getan werden<br />

muss, genau unter die Lupe genommen<br />

wird, zahlt sich für die Anwender erneut<br />

aus: Denn ein neues Ergebnis dieser<br />

Strategie ist die Entwicklung des neuen<br />

Beladungssystems Hobart Smart Load.<br />

Dessen Vorteile liegen klar auf der Hand.<br />

„Es verspricht die doppelte Taktung von<br />

bis zu 60 Teilen pro Minute und verringert<br />

die körperliche Belastung des Personals,“<br />

sagt Hobart. Es ist eine neue Komponente<br />

für teilautomatisierte Spülsysteme,<br />

aber auch Bandspülmaschinen mit<br />

abgesenktem Zulauf oder die AutoLINE-<br />

Bandspülmaschine. Vor der Maschine<br />

werden zunächst Servietten, Gläser<br />

und feste, große Speisereste abgeräumt.<br />

Daraufhin passen die Tabletts in das<br />

Beladungssystem, das auf bis zu fünf<br />

Schächte skalierbar ist. Die Tabletts<br />

werden am Zulauf automatisch hochkant<br />

eingetaktet und im Auslauf wieder<br />

automatisch gestapelt. Teller und<br />

Schalen werden in die vorgesehenen<br />

Öffnungen eingelegt und in die Maschine<br />

eingetaktet. Außerdem werden mit Hilfe<br />

des Besteckabhebemagneten die Bestecke<br />

der Besteckspur der Spülmaschine<br />

zugeführt und auslaufseitig über eine<br />

Schute in einen darunter bereitgestellten<br />

Besteckkorb ausgeworfen.<br />

„Das Handling ist leicht und ergonomisch,<br />

da die Handbewegung auf<br />

einer Ebene erfolgt und kein Bücken<br />

oder Drehen des Oberkörpers<br />

notwendig ist. Alle weiteren Schritte<br />

sind automatisiert“, sagt Hobart<br />

selbst zu seinem innovativen Smart<br />

Load-System, das man im Frühjahr<br />

vorstellte. Mit einer Anfahrrampe<br />

versehen, könne die Arbeit auch im<br />

Sitzen, beispielsweise im Rollstuhl,<br />

ausgeführt werden. Dies könnte auch<br />

ein Weg sein, in den Unternehmen<br />

den Mitarbeitermangel zu bekämpfen.<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


CORPORATE INDUSTRIE 65<br />

Papstar<br />

GUTE IDEE VON ELENA DERR<br />

Das Jahr 20<strong>24</strong> hatte für Papstar schon gut<br />

begonnen. Denn die Testimonial-Kampagne<br />

„Serving Solutions“ wurde vom Rat<br />

für Formgebung (German Design Council)<br />

mit dem German Design Award 20<strong>24</strong> in<br />

der Kategorie „Excellent Communications<br />

Design - Brand Identity“ ausgezeichnet.<br />

Laut Unternehmen wurde die Kampagne<br />

gezielt dafür entwickelt, „um unseren<br />

stetig gewachsenen Nachhaltigkeitsanspruch<br />

zum Ausdruck zu bringen“. Unterstützt<br />

durch glaubwürdige Testimonials<br />

habe die Kampagne in kürzester Zeit eine<br />

hohe Akzeptanz im Marktumfeld erreicht<br />

und gleichzeitig zur erhöhten Sichtbarkeit<br />

der Marke Papstar beigetragen. Deutlich<br />

wahrgenommen wurde beispielsweise<br />

auch, dass Nadine Lehrrieder dabei war,<br />

ausgewählt zu einem Zeitpunkt als noch<br />

niemand ahnen konnte, dass ihr Unternehmen<br />

im November 2023 zum Caterer<br />

des Jahres 2023 gekürt werden würde.<br />

Diejenige Papstar-Partnerin, die aktuell<br />

im Rahmen der Kampagne zu sehen<br />

ist, hat mit ihrer Kreativität auch dafür<br />

gesorgt, dass das Unternehmen eine<br />

praktische Veränderung vorgenommen<br />

hat, die jetzt den Gastronomen zu Gute<br />

kommt. Die Rede ist von der Kreativ-Gastronomin,<br />

Art-Floristin und „Café-lé-<br />

Bloom“- Inhaberin in Erftstadt-Kierdorf,<br />

Elena Derr. Diese hatte nämlich den<br />

Papstar-Verantwortlichen im Rahmen<br />

eines Gesprächs zur Kampagne fast nebenbei<br />

von einem „echten Bedürfnis“ aus<br />

der Konditoren- und Café-Welt berich-<br />

tet: Den Wunsch der gesamten Branche<br />

nach To-Go-Verpackungen, sprich Cupcake-<br />

und Tortenboxen, in einer Höhe<br />

von zehn Zentimetern. Eigentlich eine<br />

Kleinigkeit, aber für die Gastronomen<br />

wohl enorm wichtig, schließlich werden<br />

heutzutage Cupcakes nicht nur wegen ihres<br />

Geschmacks, sondern auch als kleine<br />

optische Kunstwerke für To-Go verkauft.<br />

Bei den alten, handelsüblichen Acht-Zentimter-Varianten<br />

pappten üppige Buttercreme-Toppings<br />

oder Sahnehäubchen<br />

ständig am Deckel an, wusste Derr zu<br />

berichten. Das ist auch für den Gastronomen<br />

unbefriedigend, weil seine Produkte<br />

die Gäste unterwegs oder zuhause<br />

nicht so erreichen, wie es sein sollte und<br />

damit dann vielleicht auch nicht zu weiteren<br />

Käufen führen. Optik spielt bei dieser<br />

Art von Backwaren, seien es Donuts,<br />

Cup cakes oder andere Premium-Trend-<br />

Kreationen eine entscheidende Rolle.<br />

Wichtige und einleuchtende Argumente<br />

für eine Veränderung, die bei Papstar<br />

zweckdienlich und effizient aufgegriffen<br />

und zusätzlich unter der Prämisse umgesetzt<br />

wurde, eine möglichst nachhaltige<br />

Lösung aus unbeschichtetem, naturbelassenem<br />

Kraftkarton mit ebenso<br />

biologisch abbaubaren Sichtfenstern aus<br />

Maisstärke (PLA – Polylactide) zu kreieren,<br />

die im Papstar-Shop zu haben ist.<br />

Und mit einem Augenzwinkern kann sich<br />

die gelernte Grafikdesignerin zu Recht als<br />

„Retterin der Buttercreme-Toppings und<br />

Sahnehäubchen“ bezeichnen lassen.<br />

Floristik und Kulinarik<br />

kommen bei Elena Derr<br />

zusammen.<br />

Das Café lé Bloom von Elena Derr<br />

soll ständig für neue Genusserlebnisse<br />

offen sein, von der Eiscreme,<br />

über Backwaren aus eigener Her-<br />

stellung bis hin zu Cupcakes von<br />

„Danny’s Zuckerwerke“ aus Elsdorf<br />

(www.dannyszuckerwerke.de).<br />

Dazu gibt es florale Überraschungen<br />

in Form von gebundenen Sträußen<br />

und Bouquets. Vor einiger Zeit hat<br />

die rührige Elena Derr ein weiteres<br />

Zertifikat erworben, welches sie jetzt<br />

auch ganz offiziell als „Art-Floristin“<br />

(Modern floristry, Modern Floral<br />

Design), ausgestellt von der Lacy<br />

Bird Academy (LBA), ausweist.<br />

FOTOS: Papstar, Elena Derr<br />

<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 3/<strong>24</strong>


66 CORPORATE<br />

66 COMMUNITY<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Cooking</strong> + <strong>Catering</strong> inside<br />

25. Jahrgang<br />

Redaktion:<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur<br />

Mobil +49 (0)152 22576375<br />

E-Mail: krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

Layout:<br />

Redaktionsbüro Wipperfürth GmbH<br />

Schanzenstraße 36, Geb. 31a,<br />

51063 Köln<br />

Mitarbeiter/in: Dominik Holzknecht<br />

Freie Autor:innen:<br />

Klaus Häck, Aina Keller,<br />

Jan-Peter Wulf, Mathias Hansen<br />

Titelbild<br />

paris20<strong>24</strong>.org<br />

Verlag:<br />

CCI Verlag GmbH<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

E-Mail: verlag@cci-verlag.de<br />

www.ccinside.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Volker Geuer<br />

Mediaberatung:<br />

Ilonka Bonin<br />

Mobil: +49 (0)1522 2589456<br />

E-Mail: ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />

Anzeigenvertretungen:<br />

Gebiet Nielsen 1, 2, 3a, 5-7 und Benelux<br />

Volker Geuer, Verlagsvertretung<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

Fon +49 (0)4122 99979-11<br />

Mobil +49 (0)171 7706682<br />

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Nielsen 3b, 4, Österreich und Schweiz<br />

Simone Bostel, CCI Verlag GmbH<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

Fon +49 (0)4122 99979-21<br />

E-Mail: simone.bostel@cci-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 25 vom 1. Januar 2023<br />

Erscheinungsweise: 6-mal pro Jahr<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />

Inland: 51,50 Euro, für Studierende<br />

38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />

Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />

Entschädigungsanspruch.<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media<br />

GmbH + Co.KG, Kassel<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Kein Teil der Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlags<br />

vervielfältigt oder verbreitet werden. Das<br />

gilt insbesondere für die gewerbliche<br />

Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />

in elektronische Datenbanken und die<br />

Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos &<br />

Illustrationen keine Gewähr.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Fest stellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />

ISSN 1615–5122<br />

„VER-ZER-AU“- KOMPETENZ<br />

Wo doch gerade Europa-Wahl war:<br />

Wie gefallen Ihnen als Unternehmer:innen<br />

die in der Anzahl stets<br />

wachsenden EU-Verordnungen? Wie<br />

erreichbar sind für Sie Umweltzertifizierungen<br />

wie die Lebensmittelabfall-Richtlinie,<br />

die Sie benötigen, um<br />

im Wettbewerb attraktiv zu sein? Mir<br />

fällt auf, jede Diskussion mit Unternehmer:innen<br />

und Politiker:innen<br />

vor der EU-Wahl kommt spätestens<br />

bei der zweiten Frage auf das Thema<br />

Bürokratie. Ihre Unternehmen sind<br />

überladen, Ballast muss abgeworfen<br />

werden! Das ist auch den Politikern<br />

bewusst. Sie und Ihre Fachkräfte geraten<br />

immer mehr unter Druck, weil Sie<br />

neben der operativen Arbeit, die den<br />

Erfolg des Unternehmens ausmacht,<br />

immer mehr Bürokratie wuppen<br />

müssen. Hinzu kommt, dass Richtlinien<br />

und Verordnungen oft schwer<br />

verständlich sind. Der Frust in den<br />

Unternehmen ist groß, führt überbordende<br />

Bürokratie doch zu dem Gefühl,<br />

dass alles nicht mehr leistbar ist. Ist<br />

denn die Kritik an den Vorgaben ausnahmslos<br />

gerechtfertigt? Unsere Politiker<br />

versuchen nach bestem Wissen<br />

KLAUS HÄCK<br />

unterstützt als Professional Coach<br />

Führungskräfte und Unternehmer in<br />

ihrer persönlichen und beruflichen<br />

Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />

Branchen <strong>Catering</strong>, Gastronomie<br />

und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />

ist er Beirat für Wissen & Bildung<br />

bei der Foodservice Consulting<br />

Society International (FCSI).<br />

Kontakt: www.hommequadrat.de<br />

und Gewissen Regelungen zu schaffen,<br />

damit in Deutschland und auf<br />

europäischer Ebene gleiche Rahmenbedingungen<br />

für alle gelten. Das ist<br />

ihre Aufgabe. Aber nicht selten bleibt<br />

das Gefühl, dass mal wieder über das<br />

Ziel hinausgeschossen wurde. Alle erinnern<br />

sich an die „krumme Gurke“.<br />

Kritik ist dann berechtigt, wenn die<br />

Berichtspflichten in keinem Verhältnis<br />

zur Auswirkung auf das Unternehmen<br />

und die Kunden stehen. Auch Sie als<br />

Unternehmer:innen sollten Ihre Prozesse<br />

regelmäßig kritisch beleuchten,<br />

die Sie als Standards mit Dokumentationspflichten<br />

für die operative Umsetzung<br />

entwickelt haben. Standards<br />

und Verordnungen, die etwas Wichtiges<br />

regeln, wie z. B. Speisenqualität,<br />

Hygiene oder Datenschutz sind gut.<br />

Und trotzdem, wo ist das Vertrauen<br />

der Politik in die Kompetenz der Unternehmen<br />

und wo das Vertrauen der<br />

Unternehmer:innen in die Kompetenz<br />

ihrer Mitarbeitenden? Muss das Detail<br />

geregelt sein oder sichern sich zu guter<br />

Letzt nur alle Verantwortlichen in<br />

alle Richtungen ab und lassen dabei<br />

ihre Mitarbeitenden mit dem bürokratischen<br />

„Müll“ alleine? Die Politik<br />

sollte sich darauf verlassen, dass Sie<br />

als Unternehmer:innen ein starkes<br />

Interesse daran haben, Ihre Unternehmen<br />

gut im Markt zu positionieren<br />

unter Einhaltung sinnvoller und<br />

relevanter Verordnungen. Und Sie als<br />

Unternehmer:innen sollten eine Unternehmenskultur<br />

schaffen, die getriggert<br />

ist von intrinsischer Motivation<br />

und der Leidenschaft, Menschen mit<br />

Ihrem Produkt zu begeistern. Dann ist<br />

dieses Produkt von Natur aus schon so<br />

gut, dass es nicht Gefahr läuft, bei der<br />

nächstmöglichen Zertifizierung hinten<br />

runterzufallen. Noch etwas! Der Bürokratie-Dschungel<br />

wird wahrscheinlich<br />

weiter wachsen. Haben Sie schon<br />

einmal darüber nachgedacht in Ihrem<br />

Unternehmen ein Kompetenz-Center<br />

„Ver-Zer-Au“ zu installieren, mit einem<br />

kompetenten Mitarbeitenden, der<br />

durch seine Arbeit die Fachkräfte massiv<br />

entlastet und ihnen neue Freude<br />

an ihrer Leidenschaft für Begeisterung<br />

der Kunden bereitet?<br />

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